Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mi 6. Jul 2016, 11:30 
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Leif war in Erinnerungen versunken. Valerius und das eigenartige Kind, welches heute ein Mann war. Eine beeindruckende Leistung bei einem untoten Körper, aber mit der unheimlichen Disziplin des Fleischformens war eine ganze Menge möglich sowohl natürliches als auch unnatürliches. Er seufzte innerlich als seine Gedanken zu dem alten Prinzen wanderten. Valerius war kein schwacher Herrscher gewesen, ganz im Gegenteil sogar aber er war immer ein wenig abgeschnitten und desinteressiert wenn es die Dinge betraf die den täglichen Ablauf der Domäne angingen. Aber irgendwann spielte all das auch keine Rolle mehr als Carmen Velazquez und Orlando Oriundus die Domäne übernommen hatten. Alles was danach geschah war Geschichte und beide waren inzwischen Asche, während Valerius allen Erwartungen zum Trotz irgendwie überlebt hatte, auch wenn niemand wusste wo er sich inzwischen befand oder warum er immer einmal wieder auftauchte. Er schüttelte den Kopf um sich wieder ins hier und jetzt zurück zu begeben. "Wisst ihr Emilian, die Wirkung die wir manchmal auf andere haben kann von unserer Selbstwahrnehmung doch erheblich abweichen." Leif schmunzelte. "Aber manchmal ist das nicht einmal unsere Schuld, insbesondere wenn andere sich bereits festgelegt haben was sie in uns sehen wollen oder nicht." Leif schaute sich um, während die Musik ein wenig lauter wurde als sie um eine Ecke bogen. "Sollte euch wirklich daran gelegen sein eure Vergangenheit mit Georg aufzuarbeiten wird euch nichts anderes übrig bleiben als noch einmal mit ihm zu reden, im Idealfall ohne ihn körperlich zu bedrohen." Der Salubri schmunzelte ein wenig weiter. "Aber am Ende müsst ihr selbst entscheiden wie wichtig euch diese ganze Geschichte ist."

Sie erreichten schließlich wieder die Feier und aus der Entfernung konnten sie sehen wie sich eine Gruppe von Gästen versammelt hatte. Es waren vor allem Kinder, aber man konnte auch ein paar andere Erwachsene sowie Brunhild, Erik und Lucien erkennen. Die zweifelnden Gesichtszüge des Gangrel wirkten beinahe als würde das Schaffot im nächsten Moment auf ihn warten. Erik hatte inzwischen eine Flöte ausgepackt und spielte eine lustige Melodie, die er gelegentlich unterbrach um in einen Sprechgesang zu verfallen. Das Flandrisch des jungen Mannes war mit einem noch immer wahrnehmbaren nordischen Akkzent behaftet, aber die Worte waren trotz allem sehr melodisch und angenehm in den Ohren:

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Es war einmal ein alter Wolf
Der lebte auf dem Lande
Er hatte einen kleinen Hof
Dort an des Waldes Rande

So sitzt er nun, tagein, tagaus
Mit seinem trueen Weibe
Im kleinen Garten hinterm Haus
Bei wohlgenährtem Leibe


Erik spielte wieder eine kurze Melodie und strich sich über den Bauch während er diesen herausstreckte, aber der eigentliche Mittelpunkt des Liedes war plötzlich der Hauptmann als der junge Nordländer mit dem Finger auf ihn zeigte und Brunhild die Rolle des treuen Weibes übernahm indem sie sich neben den Gangrel stellte. Das Lied ging weiter und Lucien hatte inzwischen einen verwirrten Ausdruck im Gesicht den man nur als komisch bezeichnen konnte.

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Doch Ihr Glück wird jäh gestört
Als dero später Stunde
Ein Apfel ihm am Kopfe traf
Und Kichern siebener Munde


Erik warf Brunhild einen Apfel zu den er von einem der alten, schwer beladenen Bäume pflückte, nachdem er die immer wiederkehrende Melodie die er mit der Flöte spielte für einen Moment unterbrach.

Doch machte er sich nichts daraus
Er wollt‘ sich nicht drum scheren
Auch als sie ihn verleumnedten
In bitterbösen Mähren

Geißlein, Geißlein, gebt fein acht
Was habt Ihr mit dem Wolf gemacht?
Dieser arme alte Mann
Hat doch niemand‘ was getan

Geißlein, Geißlein, gebt fein acht
Was habt Ihr mit dem Wolf gemacht?
Was immer Ihr auch daran findet
Ich leid’s nicht, daß man ihn so schindet!


Bei den letzten beiden Strophen hatte Erik die Aufmerksamkeit plötzlich auf die Kinder gelenkt und zeigte mit dem Finger auf sie. Einige begannen aufgeregt zu lachen als sie realisierten das sie plötzlich Teil des Spiels waren, während andere gespannt auf und ab hüpften.

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Doch ihr Spiel ging immerfort
Und weit und immer weiter
Und sie wurden mit der Zeit
nicht einen Deut gescheiter

Noch sah der Wolf dem frechen Treiben
Aus ganzem Herzen traurig zu
Noch brachte ihn sein ganzes Leiden
nicht um seines Geistes Ruh‘

Geißlein, Geißlein, gebt fein acht
Was habt Ihr mit dem Wolf gemacht?
Denn auf seine alten Tage
Ihr noch seid ihm die einz’ge Plage

Doch die Geißlein hörten nicht
Sie sägten an der Brücke
Des Wolfes treue Ehefrau
ertrank durch diese Tücke!


Ein überraschtes Keuchen kam von den Zuschauern ob der Wendung und Brunhild ließ sich theatralisch ins Gras fallen um die jüngste Entwicklung des Spiels zu unterstreichen. Leif wunderte sich ob ihrer Ausgelassenheit, die sonst eher nicht ihre Art entsprach und konnte sich schließlich ein Grinsen nicht unterdrücken. Sie hatte wohl ein wenig zu viel vom Aldurbräu oder dem Apfelwein gehabt. Wahrscheinlich eher von beidem. Die Melodie veränderte sich ein wenig und schien dem Rhythmus nach das Ende anzukündigen und schließlich begann Erik die letzten Strophen aufzusagen.

Geißlein, Geißlein, gebt fein acht
Was habt Ihr mit dem Wolf gemacht?
Ihr seid jetzt wohl zu weit gegangen
Er hat an seinem Weib gehangen

Geißlein, Geißlein, gebt fein acht
der Woll beginnt zu lösen
Sich von seines Gewissens Macht
Der Gute wird zum Bösen!


Beim letzten Wort fauchte er mit erhobenen Armen in Richtung der Kinder die laut lachend auseinander stoben und in alle Richtungen davon liefen. Erik drehte sich zu Lucien und hielt ihm die Rechte Hand hin, wohl als Friedensangebot da der Gangrel noch immer ein wenig überrumpelt ob dessen aussah was gerade passiert war. Brunhild war inzwischen auch wieder aufgestanden und klopfte dem Gangrel auf den Rücken und verschwand dann wieder in die Menge.

Leif schaute schließlich wieder zu seinem Begleiter. "Ich glaube ich habe Hendrik in der Menge gesehen. Wenn ihr euch verabschieden wollt dann wäre das jetzt eine gute Gelegenheit ihn aufzusuchen. Allerdings..." Er machte eine kleine Pause. "Allerdings ist das Drama mit Georg eh schon geschehen. Ihr könnt also auch noch ein wenig bleiben wenn ihr wollt. Es macht sowieso keinen Unterschied mehr."

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 6. Jul 2016, 11:30 


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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mi 6. Jul 2016, 21:08 
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Der dunkelhaarige Drache neben ihm war etwas mehr in die Schatten getreten und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er sah dem Treiben zu und Leif konnte sich aufgrund der Körperhaltung denken, dass solche fröhlichen Familienzusammenkünfte für den Mann an seiner Seite etwas Befremdliches mit sich brachten.
„Mit der Zeit, Meister Thorson, begehen wir Taten mit guten wie schlechten Absichten, die Vergebung erfordern. Manche können wir uns wohl selbst nie verzeihen und wieder andere werden uns nie verziehen, auch wenn wir in unseren eigenen Augen keine Schuld daran tragen.“ Er seufzte kurz. „Ich bin mir sicher, ihr versteht mich.“

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Der Heiler hatte sich nicht geirrt. Er erkannte Hendrik in der Nähe eines Tisches auf dem man unzählige Süßspeisen aufgebaut hatte. Er kaute etwas gedankenverloren an einem Stück Kuchen und schielte zu Erik hinüber, der von den Kindern umringt wurde. Leif konnte die Stimme der blonden Händlerin ausmachen. „Geh ruhig hin, Hendrik. Erik macht wirklich tolle Musik. Ich pass derweil auf die Sachen auf.“
Der Junge biss die Lippen aufeinander und schüttelte hastig den Kopf. Es war offensichtlich, dass ihm der Trubel und die Kinder nicht zusagten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 7. Jul 2016, 09:50 
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Leif beobachtete wie die kleine Versammlung sich so schnell wieder aufgelöst hatte wie sie gekommen war. Auf Eriks Gesichts konnte man auch aus der Entfernung ein zufriedenes Lächeln ausmachen und bereits einige Minuten später setzte er die Flöte wieder an. Er hatte sich auf Bank gesetzt und die Augen geschlossen, während eine ruhige Melodie spielte die die immer noch warme Nachtluft wie eine Hintergrundmusik erfüllte. Er schaute wieder auf seinen Begleiter. "Herr Victorovich ich weiß genau was ihr meint, aber ob andere euch für schuldig halten oder nicht spielt nur dann wirklich eine Rolle wenn euch etwas an deren Meinung gelegen ist. Das gleiche gilt für ihre Vergebung." Leif verbeugte sich leicht. "Ich finde wir sollten noch einmal dem Geburtstagskind unsere Aufwartung machen und uns nicht nur mit uns beschäftigen. Immerhin ist er der Mittelpunkt des Abends, auch wenn er offensichtlich recht wenig Lust darauf hat."

Der Nordmann ging in Richtung des Jungen, dessen panischer Blick ob der kurzen Aufregung noch immer vorhanden war. Das ganze erheiterte ihn beinahe ein wenig, auch wenn er das natürlich nie zugeben würde. “Na Hendrik? Schmeckt der Kuchen? Hat die strenge Köchin deren Namen ich immer vergessen ihn gebacken?” Er schaute sich um und sah Lucien etwas weiter entfernt, der sich offenbar zurückgezogen hatte, wohl aus Angst wieder zum ungewollten Mittelpunkt einer Unterhaltung zu werden. Leif amüsierte sich gerade sehr. “Sag mal Hendrik glaubst du Lucien wird Erik je verzeihen, dass er ihn der Gnade all deiner kleinen Verwandten vorgeworfen hat, so ganz ohne Vorwarnung?”

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Fr 8. Jul 2016, 10:03 
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Hendrik strahlte die beiden Männer an, die aus dem dunkleren Teil des Gartens traten. Er freute sich sichtlich und trat einen Schritt näher. Etwas verlegen musterte er den russischen Händler bevor er Leif antwortete. „Ja, der Kuchen ist von Berta. Er ist gut. Den macht sie immer an meinem Geburtstag.“ Dann sah er zu Lucien und überlegte. „Eriks Lied war toll. Aber ich habe es nicht ganz verstanden. Was macht der Wolf denn am Ende wenn er böse wird? Frisst er die Geißlein? Hm, das kommt irgendwie in dem Lied nicht vor. Oder Erik wollt‘ es nicht zu Ende singen.“ Er schenkte Leif ein Lächeln. „Ich wird‘ ihn später mal fragen.“
Der Tsimiske, der sich hinter dem Heiler aufgehalten hatte, trat näher und sah zu Hendrik hinab. „Hendrik, es tut mir leid, aber ich muss bereits wieder gehen. Ich habe noch wichtige Dinge zu erledigen, die wenig Aufschub dulden.“
Die Enttäuschung war sowohl auf dem Gesicht des Jungen als auch auf dem der blonden Händlerin auszumachen. Während sie den Mann jedoch nachdenklich und fragend musterte, begann Hendrik traurig zu protestieren. „Aber ihr seid doch gerade erst gekommen. Und ich wollt‘ euch doch mein Schiff und die Karte zeigen. Die würdet ihr mögen. Und ich würd‘ gern die tollen Schachfiguren ausprobieren…“ Verlegen wandte er den Blick ab und trat er von einem Fuß auf den anderen.
Der Unhold schüttelte den Kopf und sah dabei Alida an, der die unausgesprochene Frage ins Gesicht gemeißelt war. „Das geht leider heute nicht. Vielleicht ein anderes Mal.“
Die Frau machte einen Schritt auf die Männer zu. „Hendrik würde gerne bei unserem nächsten Treffen mit nach Gent reisen. Ist es in Ordnung, wenn ich ihn mitnehme?“
Dieses Mal war die Gegenfrage auf den ebenmäßigen Zügen des Drachen abzulesen, ohne dass er sie aussprach. Seine Stirn legte sich in Falten und abwägend musterte er den Jungen. Dann nickte er. „Wenn ihr möchtet. Mein Haus steht euch offen.“
Er deutete noch eine höfliche Verbeugung an die Anwesenden an und berührte Alida wie beiläufig ein letztes Mal am Arm bevor er in Richtung Haupthaus verschwand.
Der Junge stand einige Augenblicke einfach nur da und sah dem Unhold hinterher, dann blickte er zu Alida und lächelte zögernd. „Dann halt das nächste Mal…“

Die blonde Händlerin schien etwas sagen zu wollen, doch ein wohl 9 Jähriger Knabe trat hinter dem Kuchentisch hervor und blieb in einigen Metern Entfernung vorsichtig stehen.
Leif erkannte den Bruder des Jungen, der sich vorhin mit Hendrik geprügelt hatte, wieder. Hendriks Miene verfinsterte sich und er biss die Zähne aufeinander.

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Emil wirkte betroffen, wandte den Blick ab und meinte zu Hendrik. „Ich wollte mich entschuldigen. Das vorhin mit Florine war nicht nett. Es tut mir leid.“
Hendrik schüttelte den Kopf. Man sah ihm an, dass er die Worte des Anderen nicht glaubte. „Will deine Mutter, dass du das zu mir sagst? Brauchst du nicht!“
Der blonde Junge wirkte irritiert und widersprach. „Nein! Es war einfach eine scheiß Idee und Willem ist zu weit gegangen.“ Er wartete einige Sekunden ab und als keine Antwort folgte, fügte er hinzu. „Der Nordmann will später noch andere tolle Lieder spielen, hat er gesagt. Aber er braucht ein paar böse, schwarze Räuber. Sonst wird es nicht so lustig. Willst du mitmachen?“
Diesmal war es an Hendrik verwirrt drein zu schauen. Offensichtlich bekam er solche Angebote nicht jeden Tag. Zögernd sah er zunächst Alida, dann Leif an.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Sa 9. Jul 2016, 13:03 
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Kinder hatten ihre ganz eigenen Hierarchien, Probleme und Sorgen das wurde Leif einmal mehr bewusst und man musste diese Ernst nehmen, denn diese spielten egal wie groß oder klein eine prominente Rolle in ihrem noch so jungen Leben. Leif wartete bis Hendrik und Emilian ihr Gespräch beendet hatten und ging dann in die Hocke um mit dem Geburtstagskind auf Augenhöhe zu sein. “Weißt du Hendrik die Geschichte hat in der Tat noch einen zweiten Teil. Er endet damit das der Wolf fast alle der Geißlein frisst, nachdem ihr Mutter aus dem Haus ging und er sie getäuscht hat. Am Ende kommt er aber selber um indem er in einem Brunnen ertrinkt. Nun ja...” Leif lächelte. “Ich vermute er wollte deinen jüngeren Verwandten einfach keine Angst machen, deshalb hat er die Geschichte nicht ganz zu Ende erzählt.” Leif schaute zu dem anderen Jungen. “Weißt du abgesehen davon finde ich du solltest mit Emil mitgehen. Der Klügere gibt immerhin nach und du wirst sonst niemals herausfinden ob er es mit seiner Entschuldigung wirklich ernst meint oder nicht. Ich könnte mit einer solchen Ungewissheit nicht leben. Außerdem...” Leif tippte dem Jungen kurz auf das Nierenbecken während er ihm zuzwinkerte. “Außerdem weißt du was du zu tun hast falls er sich noch einmal daneben benehmen sollte.” Der Salubri erhob sich wieder und wandte sich an Alida. “Begleite deinen Gast ruhig hinaus, ich werde noch ein wenig bleiben mir vorher aber noch Florines Kopf ansehen.” Emilian erhielt von ihm eine letzte Verbeugung. “Es hat mich gefreut und ich vermute wir werden uns vielleicht noch das ein oder andere Mal über den Weg laufen, solange ihr euch in Gent aufhaltet.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Sa 9. Jul 2016, 14:39 
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Hendrik straffte die Schultern, sah Leif noch ein Mal fest an und nickte mit ernstem Gesicht. „Ja, ich weiß, was ich zu tun habe.“ Dann grinste er wissend und verschwand in Richtung Erik, wo sich bereits andere Kinder versammelten.
Alida schüttelte bei Leifs Worten den Kopf und sah noch ein Mal über den Garten. „Nein, Herr Victorovich ist bereits gegangen. Den hol ich heute Nacht nicht mehr ein.“ Sie sah zu dem Heiler. „Danke für dein Angebot bezüglich Florine, aber Balduin kümmert sich bereits um sie. Und Danke, dass du Hendrik versorgt hast. Brunhilds Sohn ist ein hervorragender Musiker und ausgezeichneter Unterhalter… Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und ich hoffe, du genießt das Fest.“ Sie deutete eine Verbeugung an.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: So 10. Jul 2016, 11:08 
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Leif verbeugte sich ebenfalls leicht. Was für eine Spielerei dachte er sich im Stillen, wo er zusammen mit der Frau vor ihr doch schon so viel erlebt hatte, gute wie schlechte Zeiten. Nun eine Verbeugung mehr oder weniger machte wahrlich keinen Unterschied mehr. "Ich bleibe noch ein wenig wenn du nichts dagegen hast, eine Kleinigkeit würde ich dir aber gerne noch sagen da wir vorhin unterbrochen wurden." Leif schwieg für einen Moment. "Du musst dir keine Gedanken machen, denn ich werde mich in Zukunft von Hendrik fernhalten. Ich bin froh das wir in letzter Zeit so gut miteinander auskommen, so gut wie schon Jahre nicht mehr und ich halte es nicht für förderlich mich mit dir über den Jungen zu streiten, zumal ich das weder will noch mir eine solche Rolle zusteht." Leif verbeugte sich noch ein letztes Mal. "Ich denke damit ist alles geklärt Alida." Er lächelte ihr zu. "Ich wünsche dir noch einen schönen Abend." Leif schaute sich kurz um und schien etwas entdeckt zu haben. Dann wandte er sich noch einmal an die Tzimisce. "Ich wusste gar nicht das noch mehr Überraschungsgäste dieser kleinen Feier beiwohnen werden. Ich wusste gar nicht das ein Kindergeburtstag ein deinem Hause so aufregend ist." Eine bekannte Gestalt stand auf einer kleinen Brücke und schien etwas zu suchen. Alyssa. Sie hatte sich nicht angekündigt, zumindest wusste Alida nicht das sie sich angekündigt hätte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: So 10. Jul 2016, 12:24 
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Zu Leifs Worten bezüglich Hendrik nickte Alida und fügte dann hinzu: „Du tust, was du für richtig hältst, Leif. Hendrik wird es mit Sicherheit verstehen...“ Ihr lag noch ein weiterer Satz auf den Lippen, aber sie schluckte die Worte hinunter.
Dann folgte sie Leifs Blick und sah Alyssa. Die Tsimiske hatte ihren ehemaligen Ghul in den letzten drei Jahren selten gesehen. London war nicht allzu weit weg und bei Gelegenheit wie Weihnachten oder Ostern verbrachte man die Feiertage gemeinsam im Kreis der Familie, aber ansonsten hielt sich Alyssa überwiegend in England auf und führte erfolgreich den Londoner Kontor der Familie und das tat sie effizient, gewissenhaft und vor allem penibel genau.
Vielleicht hatte Hendrik auch sie eingeladen? Immerhin hatte er von Leif genug über Londinium erfahren und wäre zu gern einmal dorthin gereist.
Alida unterdrückte ein Seufzen und begann mehrere leere Kuchenteller übereinander zu stapeln um sie besser Richtung Küche tragen zu können. Normalerweise übernahm bei Festen die Küchenmagd solche Aufgaben, aber sie befürchtete weitere anklagende Worte von Leif und die traurigen, vorwurfsvollen Augen von Alyssa, wenn sie die braunhaarige Frau ansprechen würde. So hatte sie zumindest eine offensichtllich sinnvolle Tätigkeit, der sie sich stattdessen widmen konnte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: So 10. Jul 2016, 13:13 
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Während Alida die Teller in die Küche trug lief ihr ein weiteres Mitglied ihrer Familie entgegen auf das sie im Moment lieber verzichtet hätte. Erst Leif, dann Alyssa und nun Mildred. Heute war einfach nicht ihre Nacht. Das blonde Mädchen stand in der Nähe des Hauses und trank tiefroten Kirschwein aus einem kleinen Glas während sie die gesamte Feierlichkeit zu beobachten schien. Als sie Alida mit dem Geschirr sah grinste sie süffisant und rekelte sich wie eine Katze. "Ich dachte immer für solche Dinge bezahlen wir die Diener. Nun denn wenn es dir so viel Freude bereitet dich unter deinem Stand zu benehmen..." Mit einem tiefen Schluck leerte sie ihr Glas und stellte es auf Alidas Tellerstapel. Eine wohlriechende Wolke aus Blumen und etwas Würzigem umgab das Mädchen. Schließlich ließ sie leicht kichernd Alida ihrer selbstgewählten Tätigkeit nachgehen. Sie schien nicht einmal eine Antwort von der Tzimisce zu erwarten.

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Die Küche war sauber und leer. Berta hatte sich wohl gerade einen Moment frei genommen, schließlich war alles Essen zubereitet und füllte die Tische im Garten. Die Stille stand im krassen Gegensatz zur Musik auf der Feier und Alida hatte endlich Zeit ein wenig durchzuatmen. Plötzlich hörte sie das jemand hinter ihr eintrat. Sie spürte das es Alyssa war, dazu musste sie sich nicht einmal umdrehen. Der Blick der Frau war aber allen Erwartungen zum Trotz weder vorwurfsvoll noch traurig. Im Gegenteil im Moment lag vor allem Enttäuschung darin. "Ich weiß ja das du nicht mehr viel für mich übrig hast Alida, aber ich hätte nicht gedacht das es schon so weit ist das du dich vor mir in der Küche verstecken musst. Nun ja man lernt nie aus." Sie seufzte. "Aber egal. Ich muss ein paar Dinge mit dir besprechen, unter anderem geht es unseren Handel in Bergen. Wir können es entweder jetzt oder bei einer anderen Gelegenheit machen. Ich bleibe eine Weile hier also kannst du den Zeitpunkt gerne wählen ich werde da sein."

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: So 10. Jul 2016, 13:38 
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Zu Mildreds Bemerkung folgte nur ein ebenfalls zuckersüßes Lächeln. „Du hast Recht, Mildred. Es sind unsere Taten und Worte, die unseren Stand definieren.“ Dann wandte sie sich ab und verschwand Richtung Küche.
Dann war sie in der Küche und Alyssa war ihr gefolgt.
Sie schloss für einen Moment die Augen um sich zu sammeln und drehte sich dann zu Alyssa. Sie spürte wie Wut in ihr aufkam, die sie niederkämpfen wollte. Es gelang ihr nicht recht und so fuhr sie die braunhaarige Frau härter als beabsichtigt an. „Vielen Dank für deine Vorwürfe, Alyssa. Kannst du mir sagen, was das soll? Wie um alles in der Welt kommst du darauf, dass ich nicht viel für dich übrig hätte? Weil ich dich nicht jeden Monat in London besuche? Weil ich keine seitenlangen Briefe an dich verfasse? Das tue ich leider für niemanden. Du hast dich damals entschieden nach London zu gehen und ich habe dich nicht abgehalten. Ist das ein Zeichen von Desinteresse?“ Sie funkelte ihre Großnichte wütend an.
„Ich habe diese Teller in die Küche getragen, ja. Das heißt allerdings mitnichten, dass ich dir den ganzen Abend lang den kalten Rücken zugedreht hätte. Und wenn du das so interpretieren willst, dann tut es mir leid. Ich habe dich gesehen, ja. Und mir gedacht, dass du vielleicht erst einmal ankommen willst, vielleicht Hendrik Alles Gute zum Geburtstag wünschen willst, deinem Bruder Hallo sagst. Was auch immer.“
Sie holte tief Luft und atmete aus. Dann sah sie Alyssa fragend an.

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