So 26. Jun 2016, 14:53
Über der fröhlichen Feier mit dem Gelächter und der Musik hatte sich für Leif ein Schleier gelegt, der alles in ein graues und dumpfes Licht tauchte. Er seufzte. “Tja, wo soll ich beginnen? Vielleicht erst einmal damit, dass Balduin dir gegenüber nie einen Groll gehegt hat. Er hat sich einfach geschämt, geschämt dafür damals den Fehler mit Draga begangen zu haben. Er hat, glaube ich, nach wie vor, tief in sich drinnen das Gefühl dich und deine oder besser gesagt seine Familie unwiederbringlich enttäuscht zu haben. Das ist der Grund gewesen wieso er deine Hilfe immer wieder ausgeschlagen hat. Ich dachte, du wusstest das.” Leif ließ seinen Blick über das Fest schweifen und sah wie Erik, Brunhild und noch jemand anderes einen riesigen Humpen Bier um die Wette tranken, während noch immer drumherum musiziert wurde. Die Feier schien langsam ein wenig an Ausgelassenheit zu gewinnen. “Darüber hinaus hatte er mit anderen Schicksalsschlägen zu kämpfen, das ist richtig, aber er hat sich immer wieder aufgekämpft und war insbesondere Karl, nachdem er sein dunkles Jahr mit dem Alkohol hinter sich gelassen hatte, ein liebevoller Vater. Balduin ist immer noch ein guter Mann auch wenn er Fehler gemacht hat, und es steckt noch eine ganze Menge von dem 15 Jährigen Knaben in ihm, der damals in die Kreuzzüge ziehen wollte. Man muss nur einmal hinsehen.” Leif schaute inzwischen Alida an und seufzte dann. “Tja, und was uns angeht. Ich weiß nicht genau was schief gelaufen ist, aber ich denke es läuft am Ende immer wieder auf ein großes Misstrauen zwischen uns beiden hinaus. Im meinem speziellen Fall habe ich immer die Vermutung, das du nur auf den Tag wartest, an dem ich mehr koste, als das ich für dein geliebtes Brügge bringe und du mich dann als schlechtes Investment abschreibst. Deshalb traue ich dir nie ganz über den Weg.” Leif schaute hinauf zu den Sternen. “Aber ja, ich denke das gegenseitige Misstrauen ist der Hauptgrund für alles was zwischen uns schief läuft und auch wieso wir uns über Hendrik unterhalten.” Leif schloss noch einmal die Arme um seinen Körper. “Also was genau willst du eigentlich von mir, Alida? Das ich dir verspreche, dass ich Hendrik nicht auf einen Tisch lege und aufschneide? Dass ich so wenig wie möglich mit ihm zu tun habe? Dass ich mich ganz von ihm fern halte? Ich habe deine Warnung und deine Drohung durchaus verstanden, ich weiß nur noch nicht genau was du jetzt eigentlich von mir erwartest, dass ich tue.”
Alida schüttelte etwas irritiert den Kopf. „Schlechtes Investment? Tja, wer hat hier eine falsche Meinung vom anderen. Ich bin Händlerin, Geschäftsfrau, wenn du so willst. Das habe ich von meinem Vater gelernt, Handel, effiziente Geschäfte, wirtschaftliches Denken. Aber ich habe auch gelernt, dass man Freundschaft, Familie, Verbündete mit anderen Werten messen muss und dass sie unbezahlbar sind.“ Sie schnaubte und es klang leicht entrüstet. Dann überlegte sie. „Was ich von dir will? Das du dafür Sorge trägst, dass es ihm durch deine Gesellschaft gut geht. Oder das durch dein Wirken nichts geschieht, was ihm schadet. Hendrik wird von allem ‚unnormalen‘ angezogen, wie die Motte vom Licht. Und ich glaube nicht, dass das für einen Jungen seines Alters gut ist.“
"Ich hatte mir vor langer Zeit einmal gewünscht, dass ich ein normales Verhältnis mit dir haben kann. Wie mit Lucien, Gerrit oder Liliana. Es würde der Stadt und wahrscheinlich auch uns gut tun, aber vielleicht ist es dafür einfach schon zu spät. Es sind wohl zu viele Dinge passiert und zu viele Missverständnisse aufgekommen, die wir nie richtig geklärt haben." Leif zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, ob es einen anderen Weg gibt. Wahrscheinlich wird einfach alles so weitergehen wie zuvor." Sein Tonfall änderte sich schließlich und wechselte von echtem Bedauern zu einer Stimmlage, die fest und beinahe ein wenig beschützend klang. "Weißt du, Alida, genau das ist der Punkt. Hendrik ist eben nicht nur 'ein Junge seines Alters.'" Leif legte eine lange, intesive Intonation in die letzten Worte. "Er ist auch ein bisschen mehr und genauso muss er behandelt werden. Seine Fragen müssen beantwortet werden, denn sonst sucht er sich die Antworten alleine. Seine Neugier und seinen Willen zu handeln, ja vielleicht sogar Verbotenes zu tun wird man nicht dadurch abstellen können in dem man ihn ausschließt oder ins Bett schickt. Hendrik muss ernst genommen werden, ansonsten schadet man dem Kind mehr als man ihm hilft auch wenn man denkt man muss ihn beschützen."
Alida nickte. „Das stimmt, aber weder du noch ich sind derzeit in der Lage ihm alle seine Fragen zu beantworten. Die Welt der Dunkelheit ist grausam, düster, gefährlich. Für uns, für die Leute in unserer Umgebung und vor allem für einen Jungen wie ihn. Ihn damit zu konfrontieren ist zu früh.“ Sie sah den Salubri lange musternd an. „Keine Ahnung… Was du sein willst, kannst du nur selbst wählen. Freund, Verbündeter, Mitleidender, Kollege, Mitbewohner der gleichen Stadt? Alles hat seine Vor- und Nachteile.“ Ihr Blick schweifte ab und ein kaum merkliches Schmunzeln war an den Mundwinkeln zu erkennen.
"Tja wenn ich wählen muss, dann bin ich am liebsten Leif." Er schwieg kurz. "Wahrscheinlich sind Kategorien, Schwüre und Verträge auch einfach nicht die Art und Weise wie wir zusammen funktionieren, Alida. Vielleicht sollten wir einfach mal wieder anfangen für die gleiche Sache zu kämpfen ohne ständig über die Schulter zu schauen, weil man vom anderen ein Messer im Rücken erwarten. Das könnte schon mal helfen." Leif lehnte sich an den Brunnen während er weiter bei dem Trinkspiel zuschaute, das nun schon in die zweite Runde ging. Brunhild hatte die erste Runde gewonnen. "Darf ich dir eine Frage stellen, Alida? Woher willst du wissen, dass es zu früh ist ihn mit all dem zu konfrontieren? Wie kommst du zu dieser Entscheidung und nicht zu der Ansicht, dass es jetzt genau richtig ist ihn Stück für Stück auf die Verantwortung vorzubereiten, der er sich irgendwann wird stellen müssen? Ihm die Angst und Unsicherheit zu nehmen, die man zwar nur erahnen kann, die aber gewiss kommen wird? Er hat nämlich keine Wahl, Alida, noch weniger als wir oder vielleicht sogar unsere Ghule je eine hatten."
Es folgte eine Gegenfrage. „Wann hast du Karl-Christian alles erzählt?“
"Er ist mit uns allen im Osten durch die Gebiete der Tzimisce gereist. Er ist mit der dunklen Welt aufgewachsen. Irgendwie musste man ihm ja auch erklären wieso Charlotte und ich nie am Tage wach waren und wieso der größte Teil unseres Lebens nur Nachts ablief." Leif zuckte mit den Schultern. "Alles andere wäre nicht praktikabel gewesen."
Alida schüttelte den Kopf. „Im Moment ist es zu früh. Hendrik ist ein intelligentes Kind, aber ich will nicht wissen, was passiert, wenn ihn die falschen Leute in die Finger bekommen und ihm ein paar Fragen stellen. Martin hat nach wie vor seine Schergen hier in Brügge…“
"Meiner Frage bist du trotzdem ausgewichen. Was macht dich so sicher, dass das der richtige Weg ist?" Er hob die Augenbrauen. "Ich glaube das Halbwissen viel gefährlicher ist, als über die Dinge Bescheid zu wissen wie sie sind. Hendrik wird sich so oder so Antworten oder Zusammenhänge auf seine Fragen suchen." Er hob schließlich beiden Hände. "Aber mir ist es gleich. Am Ende müssen Marlene und Jean diese Entscheidung treffen, nicht wahr? Ich werde mich ab sofort von dem Jungen fernhalten. Du musst dir also keine Sorgen mehr machen, Alida."
„Diese Entscheidung ist wohl leider nicht Marlenes oder Jeans. Das ist leider unsere Welt. Und ja, Hendrik muss und wird eines Tages alles erfahren. Da wird er leider nicht drumrum kommen. Leif? Wie ich schon sagte, ich würde dir nicht raten, dass du dich nicht mit ihm treffen sollst. Das wäre falsch. Es…“
Leif und Alida vernahmen das Geschrei wohl beide zum exakt gleichen Zeitpunkt. Anders als beim fröhlichen, ausgelassenen Gekreisch der übermütig herumtollenden Kinder lag ein aggressiver Unterton darin und die folgenden Geräusche ließen auf ein mehr als spielerisches Gerangel schließen.
Alida sprang von der Brunnenmauer, auf die sie sich gesetzt hatte, auf und suchte mit den Augen die Umgebung ab bis sie die ungefähre Richtung ausgemacht hatte. „Tu mir bitte den Gefallen und komm mit?!“ Es war zugleich eine Bitte als auch eine Aufforderung.
Sie hastete durch Himbeergestrüpp, Kapuzinerkresse und Brombeerranken ohne auf den Weg oder ihre Kleidung zu achten und warf nur ab und zu einen besorgten Blick zu Leif.
Der Anblick, der sich den beiden Kainiten bot war nicht unbedingt alltäglich.
Zwei Jungen rangen unter den ausladenden Apfelbäumen miteinander auf dem Boden im Gras und es war sofort klar, dass derjenige, der unten lag Hendrik war. Beide gaben sich nichts, hieben mit den Fäusten aufeinander ein. In wohl fünf Meter Abstand beobachteten zwei weitere Jungen mit geschockten Gesichtern das Treiben. Einer der beiden, wohl in Hendriks Alter hielt die schreiende und um sich schlagende Florine fest, aber es sah eher so aus als wäre er vor Entsetzen in der Umklammerung erstarrt, als wenn er wirklich die Absicht hegte das Kind gegen seinen Willen am Weglaufen zu hindern.
Leif konnte Blut riechen und erkannte sofort, dass Hendriks Nase gebrochen war und sein Gesicht über und über mit der roten Flüssigkeit verschmiert war. Die Lippe seines Gegners, der wohl um die vier Jahre älter und wohl 20kg schwerer sein musste, war aufgesprungen und ihm schien ein Zahn zu fehlen. Dennoch prügelten sie immer und immer wieder aufeinander ein. Irgendwann hatte der Ältere Hendrik auf den Rücken geschoben, drehte ihm mit für einen Jungen ungewohnter Brutalität den Arm nach hinten, so dass er fast auskugelte und schrie ihn an. „Na, hast du nun genug, du Bastard?“ In Hendriks Augen glühte der Hass und es war klar, dass er sich nicht ergeben würde. Der dunkelblonde Junge griff nach hinten, bekam die Hand des auf ihm sitzenden zu fassen und dessen Schmerzensschrei gellte durch den Garten.
Der Ältere ließ augenblicklich los, kroch rückwärts mehrere Schritte nach hinten bis er mit dem Rücken an den Stamm eines Baumes stieß und hielt sich die schmerzende Hand. Hendrik drehte sich um, aber es gelang ihm vor Schwäche nicht, sich aufzurichten und so kniete er und starrte zornig in die Richtung seines Gegners. Tränen der Wut rannen ihm übers Gesicht.
Der daneben stehende Knabe hatte Florine losgelassen, die sofort auf Hendrik zu rannte und bei ihm Schutz suchte. Das leise Flüstern von Hendrik, durch das Blut, das ihm nach wie vor aus der Nase floss, seltsam dumpf klingend, war wohl nur für die beiden Kainiten zu vernehmen. „Ich mach’s wieder gut, Florine. Ich mach’s wieder gut. Versprochen.“
Fast im selben Moment erschienen zwei Frauengesichter. Die eine war Marlene, die sofort zu Florine und Hendrik eilte, beide in die Arme schloss und Hendrik das Blut aus dem Gesicht wischte, die andere wohl die Mutter des wohl Zwölfjährigen, der sich nach wie vor entsetzt die Hand hielt. Auch sie stürzte, „Oh, mein Armer…“ murmelnd, auf ihren Sohn zu. Dann starrte sie wütend auf Hendrik, Marlene, dann Alida. „Was ist hier geschehen?“
Die beiden Jungen, die in einiger Entfernung standen, traten verlegen von einem Fuß auf den anderen, so als wünschten sie sich in diesem Moment möglichst weit weg zu sein, Hendriks gegner hielt sich nach wie vor die Hand und mied den Blick seiner Mutter. Diese fixierte weiter Hendrik. Leif konnte erkennen, dass auch Alida den Jungen fragend ansah.
Hendrik presste die Lippen aufeinander, zeigte dann jedoch hasserfüllt auf den Älteren.
„Willem und die beiden dort haben Florine die Haare angekokelt und fanden das unglaublich lustig. Ich hab’s gesehen und ihnen gesagt, dass sie meine Schwester loslassen sollen.“ Hendrik hatte den Blick von Willems Mutter abgewandt und sah zu Alida auf. „Willem hat mich verhöhnt, gemeint, dass Florine nicht meine Schwester ist, da ich nichts als ein dreckiger Bastard wäre, der mit dieser Familie eigentlich nichts zu schaffen hat. Er hat gemeine Dinge über meine Eltern gesagt…“ Leif erkannte an dem Hass, der nach wie vor in dem Blick des Knaben lag, dass die Ausdrücke wohl weit unterhalb der Gürtellinie gelegen haben mussten. „Er meinte, ich wäre das letzte und wüsste nicht mal, wer meine Eltern wären.“ Hendrik drehte sich zu Willem um und diesmal schrie er fast. „Ich weiß genau, wer meine Eltern sind, aber so einem abgrundtief miesen Arsch wie dir würd‘ ich das nie verraten.“ Dann kehrten seine hellen Augen zu Alida zurück. „Er hat gesagt, dass ich von niemandem je gewollt war. Das mich keiner hier will!“ In seiner Stimme lag fast so etwas wie Verzweiflung. „Sag ihnen, dass das nicht stimmt, Alida!“
Die blonde Frau schluckte, trat dann zu Hendrik und Marlene, die die nach wie vor weinende Florine an sich presste. Sie legte dem Jungen die Hand auf die Schulter und sah Willem an um ihre Worte zu bekräftigen. „Du bist gewollt, Hendrik. Das weißt du doch.“
Die Mutter des Zwölfjährigen hatte sich erhoben und sah ihren Sohn an. „Ist das wahr?“ Willem schwieg und ihr Blick glitt zu einem der beiden am Rand stehenden Jungen. „Emil?“ Der Angesprochene nickte mit gesenktem Haupt. Im gleichen Atemzug fuhr die Frau zu ihrem Sohn herum und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige, die wohl fast die gleiche Intensität hatte wie zuvor die Faustschläge seines Gegners. „Wie kannst du so etwas wagen, Willem? Ich schäme mich für dich. Abgrundtief! Das wird Folgen haben, das schwöre ich dir. Der Junge ist der Gastgeber dieses Abends, das Mädchen dort die Tochter des Hauptmanns der Stadtwache. Hast du denn gar keinen Anstand?“ Sie riss Willem heftig nach oben und zerrte ihn hinter sich her. Der Blick, den der Gedemütigte Hendrik zuwarf glühte vor Hass. Er murmelte dem Jüngeren, dessen Nase wieder zu bluten begonnen hatte zu: „Ich versprech‘ dir, dafür zahlst du!“ Dann riss ihn seine Mutter mit so heftiger Wucht an seinem Hemd weiter, dass man die Naht reißen hören konnte. Auch die beiden anderen Knaben eilten mit betroffenen Gesichtern hinterher. An der Ähnlichkeit, die beide mit der Frau und Willem hatten, konnte Leif schließen, dass es sich um dessen Brüder handeln musste.
Hendrik, Marlene, Florine, Alida und Leif waren allein. Florine klammerte sich an ihre Mutter und Leif bemerkte mit seinem kundigen Blick, dass die Haare des Mädchens Feuer gefangen haben mussten und sich bis auf die Kopfhaut niedergebrannt hatten. An mehreren Stellen war die Haut geschwärzt, ein roter Striemen lief über die Stirn und am Weinen war sofort zu erkennen, dass das dreijährige Mädchen Schmerzen haben musste.
Marlene versuchte sie zu beruhigen, doch das gelang nur schwerlich. „Ich geh‘ mit ihr zu Balduin. Ich weiß, dass er immer etwas Medizin im Haus aufbewahren lässt.“ Sie drückte Hendrik einen Kuss auf das Haar. „Kommst du mit?“
Der Junge überlegte einen Moment und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Leif ist auch ein Heiler. Der kann nach meiner Nase schauen, dann hat Onkel Balduin Zeit für Florine.“ Er lächelte dem kleinen Mädchen noch einmal aufmunternd zu. „Du schaffst das. Bald tut’s nicht mehr weh. Versprochen.“
Sobald Marlene mit Florine auf dem Arm Richtung Festplatz verschwunden war, trat Hendrik auf Alida zu, drückte sich an sie und vergrub sein Gesicht in ihrer Kleidung. Dabei verschmieret das Blut den zuvor noch sauberen hellen Stoff vollends. Der Klang seiner Stimme war leise, wütend und verzweifelt. „Er ist so ein verdammter Arsch… Ich würd‘ ihn am liebsten…“ Alida schien etwas überrumpelt, erwiderte jedoch die Umarmung. Hendrik schwieg und ballte schließlich die Fäuste. Er sagte eine ganze Zeit lang nichts, meinte dann nur mit blassem Gesicht. „Mir ist schlecht.“
Alida sah Leif flehend an. „Kannst du Hendrik ins Gästehaus bringen? Ich geh ins Haupthaus und hol dir die Medizin, die du brauchst. In Ordnung?“
Leif war Alida gefolgt und schaute sich das Schaupiel mit stoischer Miene an. Jungs waren eben Jungs, auch wenn das, was gerade passiert war eine Heftigkeit und Emotionalität hatte, die ein wenig erschreckend war, wenn man bedachte wie jung die beiden Kinder waren. Leif ging in die Knie und schaute sich Hendrik an. "Guter Schlag. Den Zahn kriegt der idiotische Typ nicht wieder." Der Salubri schaute sich den Jungen mit geübtem Blick an. "Kannst du laufen? Ist dir schwindelig?" Schließlich erhob er sich wieder und nannte Alida ein paar Sachen die er zur Erstversorgung des Jungen brauchen würde. "Wir warten dann im Gästehaus."
Alida nickte, legte Hendrik noch ein Mal aufmunternd die Hand auf die Schulter und verschwand dann in der Dunkelheit. Hendrik konnte gehen. Es war offensichtlich, dass er einige harte Schläge in die Magengrube und auf den Kopf abbekommen haben musste. Da war Übelkeit fast das kleinste Problem. Ab und zu minimal schwankend ging er mit Leif in das ihm bereits bekannte Gästehaus. Statt jedoch das Zimmer im ersten Stock aufzusuchen, öffnete er eine Tür zu ihrer Linken und trat in ein Zimmer, das wohl so etwas wie eine Küche sein musste. Leif erkannte einen Herd, einen Tisch mit Stühlen für 4 Personen, ein paar einfache Lebendmittel in den Schränken und mehrere große Waschzuber. Hendrik nahm auf einem der Stühle Platz und drückte seinen Hemdsärmel gegen die Nase um die Blutung zu stoppen.