Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mi 29. Jun 2016, 07:48 
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Mehr und mehr Überraschungsgäste. Kainitische noch dazu. Nein langweilig war dieser Kindergeburtstag auf keinen Fall, dachte sich Leif im Stillen als er den neuen Besucher betrachtete. Innerlich seufzte er, setzte aber ein freundliches Lächeln auf. Damit hatte er weder gerechnet, noch hatte er das Gefühl hier in diesem Moment herzugehören. Er fühlte sich wie ein Eindringling als er das komische Verhalten von Hendrik beobachtete, dass so gar nicht seiner Natur entsprach. Der Junge wirkte plötzlich wie aufgezogen. Bei der nächstbesten Gelegenheit würde er nach einer Möglichkeit suchen sich zu entschuldigen um mit dem Rest der Party aufzuschließen. Trotzdem musste vorher noch der Höflichkeit genüge getan werden. Leif verbeugte sich leicht. “Herr Victorovich.” Er nickte leicht mit dem Kopf auch wenn sich bei dem Klang des Namens etwas in seinem Magen umdrehte. Der Kainit kam also aus dem Osten und leider kam selten etwas Gutes aus dieser Himmelsrichtung, aber manchmal bestätigte die Ausnahme ja die Regel. Das war sogar relativ wahrscheinlich, denn Alida selbst hatte eine gesunde Skepsis gegenüber allem was aus den alten Landen kam und wenn man die Vertrautheit betrachtete mit der die beiden umgingen, war er sicherlich vertrauenswürdig. Leif mochte nicht immer einer Meinung mit der Tzimisce sein, aber bis auf wenige Ausnahmen abgesehen hatte Alida ein feines Gespür dafür wem man vertrauen konnte und wem nicht, solange ihre persöhnlichen Gefühle bei besagter Meinungsfindung nicht im Weg standen. Der Salubri seufzte innerlich leise und musste fast lächeln. Nun gut. Bei wem war das eigentlich nicht so? Unwillkürlich musste Leif an Sebastian von Augsburg denken und diese mal lächelte er wirklich. Er schüttelte leicht mit dem Kopf und suchte den Blick des Mannes mit der einzigartigen Augenfarbe. “Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen. Offensichtlich wisst ihr sehr viel mehr von mir als ich von euch. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?”

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Verfasst: Mi 29. Jun 2016, 07:48 


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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mi 29. Jun 2016, 21:24 
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Emilian machte eine wegwerfende Handbewegung als wäre er selbst nicht weiter erwähnenswert. „Ich habe derzeit ein Aufenthaltsrecht in Gent, bin aber wie Hendrik schon angedeutet hat, in vielen Teilen Europas unterwegs. Eine gewisse Leidenschaft für den Handel verbindet mich unter anderem mit der Kainitin dieses Hauses. Wie ich an eurem Gesicht ablesen kann wisst ihr bereits, dass ich aus dem Osten komme. Und ebenso, dass ich dem Clan der Drachen angehöre. Ihr selbst habt im Osten an der Seite einiger Mitglieder meiner Familie gekämpft und den Hexern ordentlich zugesetzt, habe ich mir erzählen lassen. Konstantinopel, oder?“ Er schmunzelte. „Nun ja, die Fehden, die die Hexer mit so vielen verschiedenen Clans führen, schwächen sie ungemein. Das mag sich für uns eines Tages vielleicht als günstig erweisen, denn sie sind auf ihre Art ausgesprochen einflussreich und mächtig.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 30. Jun 2016, 07:25 
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"Ich wusste gar nicht das ihr so viel aus einer Begrüßung und ein paar Worten des Willkommens lesen könnt Herr Victorovich. Welch beeindruckende Gabe, sagt man mir doch sonst immer alle voran eure ehrenwerte Gastgeberin, dass ich recht schwer zu lesen bin." Leif verbeugte sich noch einmal ein wenig tiefer wie um dem Tzimisce vor ihm Respekt zu zollen. "In einer Sache täuscht ihr euch aber. Konstantinopel habe ich nur kurz besucht. Die Zerstörung und der Plünderung der Stadt während des vierten Kreuzzugs lud nicht gerade zum verweilen ein. Danach aber durfte ich in der Tat den Osten kennen lernen, wenn man der Meinung sein will das einige Jahre in den Kerkern von Sosopol unter der 'Gastfreundschaft' einer eurer Familie als an der Seite kämpfen gelten kann. Dort habe ich nämlich den größten Teil meiner Zeit verbracht und meine eigentliche Beteiligung am Omenkrieg hat sich nur auf die Erstürmung eines einzigen Gildehauses beschränkt.

Ich danke euch aber trotzdem für eure freundlichen Worte. Ihr seid ausgesprochen höflich, wortgewandt und versteht es einem Mann zu schmeicheln Herr Victorovich. Ihr seid offensichtlich ein Kainit vielerlei Talente, was bedeutet das man sich wohl vor euch in Acht nehmen sollte." Leif lachte auf und nickte Emilian freundlich zu. "Was die Tremere angeht nun versteht mich nicht falsch ich bin kein großer Bewunderer dieses Clans wie so viele nicht, aber ich habe weniger etwas gegen den Clan selbst als gegen einzelne Mitglieder und ihre Methoden. Geheimniskrämerei, unberechenbare Hexereien, nichtssagende Antworten, verdrehte Wahrheiten und Verträge. Es sind diese Dinge die sie so gefährlich und als Kooperationspartner unzuverlässig machen." Leif suchte nach einer Reaktion in der Mimik des Mannes vor ihm. "Versteht mich jetzt nicht falsch. Natürlich muss jeder Tremere der es verdient hat in die Sonne geschickt werden, aber ich glaube auch nicht das man jeden Hexer dieser Welt abschlachten darf nur weil er das Blut einer bestimmten Linie teilt. Alles was man damit erreichen würde wäre die Gräueltaten zu wiederholen die den Salubri widerfahren sind und ich glaube kaum das Genozid die Antwort auf die Probleme in unserer dunklen Gesellschaft sind. Immerhin könnte das jene mit dem entsprechenden Willen und eben solchen Mitteln nur auf dummer Ideen bringen."

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Fr 1. Jul 2016, 13:39 
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Emilian erwiderte die tiefe Verbeugung mit einem respektablen Nicken und einem vielsagenden Lächeln. „Oh, ganz im Gegenteil, ihr seid es, der mir schmeichelt, Meister Thorson. Das Lesen von Gesichtern ist eine wirklich hohe Kunst, die ich mitnichten zu meinen hervorstechendsten Fähigkeiten zählen darf, aber man kommt schwerlich umhin das eine oder andere über diese Stadt und ihre Bewohner zu erfahren, je näher man sich an Flandern befindet. Man sagt, es gäbe keinen besseren Heiler und Kräuterkundigen als euch.“ Sein Lächeln blieb nach wie vor aufrecht. „Ich bedaure es zutiefst, das euch leider nur eine eher beschämende und schmerzliche Form der Gastfreundschaft im Osten zuteilwurde; ihr könnt euch sicher sein, dass wir unsere edlen Gäste für gewöhnlich anders behandeln. Gab es für eure Gefangenschaft einen nachvollziehbaren Grund? Schlussendlich habt ihr dann ja sogar ein Gildehaus der Hexer erstürmt, sagtet ihr, und das sollte euch in der Achtung meiner Clansmitglieder steigen lassen Eine große Leistung, denn die Festungen der Tremere sind wahre Trutzburgen voller gefährlicher Überraschungen. Auf der anderen Seite gibt es wohl keine bessere Möglichkeit sich über die Fähigkeiten und Möglichkeiten des Feindes zu informieren, als in das Herz seiner Macht vorzustoßen.“ Der Unhold verschränkte die Arme hinter dem Rücken und unterdrückte ein leicht amüsiertes Schnauben, während er die Szenerie in sich aufnahm.
„Es gibt sicherlich keinen Grund mich zu fürchten; ich bin als Freund in dieser Stadt und habe auch nicht vor daran etwas zu ändern. Auch wenn die Geschichte euch in Brügge vielleicht anderes gelehrt hat, so verhält es sich mit den Drachen genau wie mit den Blutmagiern: Wir können uns dazu entschließen die Tsimiske allesamt als herrschsüchtige Tyrannen und Folterknechte abzutun oder wir gehen dazu über den einzelnen Drachen für sich genommen als Individuum zu betrachten.“ Er musterte das Mobiliar des Raumes und widmete sich dann wieder seinem Gesprächspartner. „Manche führen Krieg und manche töten zu ihrem Vergnügen, wieder andere…“ Er machte eine Pause als würde er nachdenken. „…geben nichts auf derlei Brutalitäten und brillieren in ganz anderen Fachgebieten.“
Mit einem interessierten Gesichtsausdruck sah er den Meisterheiler an.
„Ein Genozid ist keine adäquate Lösung; Rache befriedigt nur kurzzeitig und führt zu noch größeren Problemen.“ Es entstand eine knappe Pause. „Wie verhält es sich bei euch? Laut euren Erzählungen, müsstet ihr mir ja allein schon aufgrund meiner Abstammung ein Schwert in den Leib rammen Meister Thorson, für das was der Osten euch und eurer Stadt angetan hat.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Andererseits habt ihr Frau van de Burse auch noch nicht der Sonne überantwortet.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: So 3. Jul 2016, 21:39 
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"Hat nicht jeder einen - zumindest für sich selbst - nachvollziehbaren Grund um irgendwen anderes für immer in einem Gefängnis verrotten zu lassen?" Leif lachte. "Aber ihr täuscht euch was meine Meinung von eurem Clan angeht. Wie ich bereits sagte, das Verhalten von einzelnen Mitgliedern des selben Blutes sollte nicht ausschlaggebend für die ganze Linie sein. Abgesehen davon wäre es auch ein wenig töricht und sehr vereinfacht zu sagen das der 'Osten' an dem Krieg vom Brügge schuld gewesen ist wenn wir bei diesem Beispiel bleiben. Eine ganze Reihe von Faktoren hat zur großen Schlacht geführt, allen voran große Ambitionen, Misstrauen und eine gesunde Portion Neid. Krieg ist nun mal Krieg und die Feinde von gestern sind oft genug die Freunde von morgen. Das schmeckt mir zwar auch nicht immer, ist aber nun einmal die Realität." Leif zuckte mit den Schultern. "Daher und aus vielen anderen Gründen würde ich weder euch, noch Alida, noch irgendeinem anderen Tzimisce gerne ein Schwert ins Herz rammen wollen, abgesehen natürlich man liefert mir einen guten Grund das zu wollen."

"Aber genug von solchen schweren Themen. Der Omenkrieg und die kollektive Schuld die die Enkel Kains mit ihren Blutlinien auf sich geladen haben, sind eine recht anspruchsvolle Konverstion für einen Kindergeburtsag." Leif erhob sich und lächelte. "Nachdem wir nun genügend Höflichkeiten und Komplimente ausgetauscht haben würde ich vorschlagen, dass wir uns einmal wieder dem Rest der Feier anschließen. Es hat mich sehr gefreut Emilian Victorovich und ich hoffe wir können dieses Gespräch an anderer Stelle einmal fortführen." Leif verbeugte sich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mo 4. Jul 2016, 17:18 
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Mitten im Satz wurde die Tür mit einem Ruck geöffnet und ein Mann trat mit festem Schritt hinein. Leif erkannte den Verwalter der Van de Burse, Georg, der sich im Raum umblickte, Emilian ausmachte und einen Meter näher trat. Die ganze Körperhaltung des ehemals alten, nun jung aussehenden Mannes, wirkte angespannt, fast etwas bedrohlich. Dann erkannte Georg offensichtlich auch Leif, denn er blieb mit einem Ruck stehen.
„Guten Abend, Georg.“ Emilian quittierte den raschen Auftritt des Verwalters mit einem leichten Nicken und einem höflichen Lächeln, das nicht recht die Augen erreichen wollte. Es war nicht leicht die Mimik des künstlich wirkenden Gesichtes richtig zu interpretieren, aber für Leif sah es so aus als würde er ein Aufseufzen unterdrücken.
Kurz schien Georg abzuwägen, wie er unter diesen Umständen weiter vorgehen sollte, dann sprach er den Unhold direkt an. „Hallo, Emilian. Ich wollte dir zu deinem Sieg im Osten gratulieren.“ Seine Stimme klang leicht sarkastisch.
Der Angesprochene zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wolltest du das? Ja?“
Georg nickte. „Ja. Jetzt hast du ja alles, was du wolltest: Deinen edlen Namen, die großartige, ruhmreiche Abstammung, die Unholde deiner Familie, die dich mit offenen Armen aufnehmen… Deine Heimat steht dir wieder offen.“

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Emilian sah ihn mit unbewegter Miene an als der Verwalter weitersprach. „Beantworte mir aber doch bitte eine kleine Frage: Was tust du noch hier in Flandern?“
Der Russe sog tief die Luft ein. „Ich wüsste nicht, was es dich angehen würde, wo ich mich aufhalte. Oder?“
Georg verschränkte feindselig die Arme vor der Brust. „Ich könnte es auch anders formulieren: Was machst du heute hier in Brügge? Hier in diesem Haus?“
Emilian wartete eine kurze Weile bevor er mit fast gelangweilten Tonfall antwortete. „Ich wurde eingeladen…“
Georg unterbrach ihn mitten im Satz. „Ja. Von einem achtjährigen Jungen, den du zuletzt vor drei Jahren für zwei Wochen gesehen hast und der für dich in keinster Weise weiter von Interesse oder Belang ist. Vielleicht solltest du mit Alida reden und den Jungen mitnehmen und von deiner! Wiedergängerfamilie großziehen lassen. Da würde er deutlich besser hinpassen. Das Kind hat eine Menge von dir und ich werde nicht zulassen, dass sich die Geschehnisse von einst nun mit Hendrik wiederholen.“
Zum ersten Mal seit Georg in den Raum getreten war, schien Interesse in den rot-braunen Augen des Unholds aufzuglimmen. Wut war in seiner Stimme zu hören als er antwortete. „Welche Angewohnheiten erinnern dich denn an mich? Die wunderbare Eigenschaft immer und zu jeder Zeit dein Misstrauen und deine Abneigung auf sich zu ziehen?“ Er trat einen Schritt auf den hochgewachsenen Verwalter zu. „Georg? Eines solltest du dir merken. Die van de Burse sind weder deine, noch meine Familie. Vielleicht wird es Zeit, dass du das akzeptierst? Eines ist aber sicher: Sie sind die Familie dieses Jungen, also pass auf, was du tust.“
Georg ballte die Fäuste. „Vielleicht solltest du aufpassen, welche Schritte du hier im Westen als nächstes unternimmst? Ein linientreuer Unhold, der an der Seite Rustovichs im Osten gekämpft hat, ist hier bei den Ventrue und Tremere nicht unbedingt ein gern gesehener Gast.“
Emilian war innerhalb eines Wimpernschlages an den Verwalter herangetreten, und riss ihn am Kragen näher zu sich heran. Voll unterdrückter Zorn sprach er weiter.

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„Willst du mir drohen, Georg?“ Er sah ihn mehrere Sekunden lang mit eisigem Blick an. „Überleg dir gut, welche Schritte du unternimmst. Wenn ich falle, dann bin ich mit Sicherheit dabei nicht der einzige, das dürfte dir klar sein.“ Mit einer raschen Handbewegung ließ er ihn los. „Sag mir eines, Georg: Wenn du nicht in der Lage bist zu verzeihen, wie kannst du dann erwarten, dass man dir das, was du getan hast und tust, vergibt?“ Emilian atmete ein Mal lang aus und drehte sich dann zu Leif um. Sein Gesicht war wieder unbewegt, die Stimme ruhig. „Verzeiht, Meister Thorson. Solche unangenehmen Szenen sind nichts, was euch den Abend ruinieren sollte. Ich denke, es wird Zeit, dass ich dieses Fest verlasse. Ich weiß, wann ich unerwünscht bin. Aber zuvor muss ich dem Geburtstagskind noch meine Aufwartung machen. Immerhin wollte Hendrik uns seine Geschenke präsentieren.“ Er ignorierte Georg und sah noch ein Mal zu Leif. „Ihr wolltet ja eh gerade zum Fest aufbrechen. Wollt ihr mich kurz begleiten?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mo 4. Jul 2016, 18:23 
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Die Überraschung war wirklich gelungen dachte sich Leif im Stillen und beobachte voller Unbehagen, aber auch ein wenig besorgt die Szene sie sich gerade vor seinen Augen abspielte. Zwischen den beiden Männern schien einiges im Argen zu liegen und im Moment warf das Gespräch eine ganze Reihe mehr Fragen auf als es beantwortete, aber es war klar das die beiden eine Vergangenheit miteinander hatten. Der Salubri hatte keine Zeit Position bezüglich einer Seite zu beziehen, aber er tat einen Schritt in Richting Georg als Emilian diesen am Kragen packte. Zugegeben, er kannte den Verwalter der Familie nicht sonderlich gut, aber er wusste das er keine gute Meinung über die Tzimisce hatte, schon gar nicht die im Osten und ansonsten eigentlich sehr treu und verlässlich war.

Leif hielt sich bereit jederzeit einzugreifen um Georg zur Seite zu stehen, aber zum Glück war das nicht notwendig. Trotz allem war die Situation angespannt und es war Zeit das ganze hier zu beenden. “Ich denke es wäre für alle von Vorteil wenn hier heute niemand zu Fall gebracht wird. Es gab schon eine ganze Menge Aufregung auf diesem kleinen Kindergeburtstag und ich glaube niemand hier will für noch mehr Dramen sorgen, insbesondere bei so vielen fremden Gästen. Vielleicht könnt ihr beide ja, zumindest dem Junge zuliebe für eine Nacht Frieden schließen oder euch zumindest aus dem Weg gehen. Denn mir ist eigentlich egal ob ihr Hendrik kennt, nicht mögt, ihn für ein Monster haltet oder eine wilde Mischung aus all dem Gesagtem, aber er ist auch immer noch ein 8 Jahre alter Junge und dieser Geburtstag war bis jetzt schon beschissen genug für ihn.” Leif schaute zu den beiden Kainiten und seufzte kurz. Viel gebracht hatte seine Predigt sicherlich nicht und er fragte sich kurz woher sein Bedürfnis kam überhaupt etwas zu sagen, da eine solche Einmischung eigentlich nicht seinem Naturell entsprach. Egal, dachte sich Leif. Immerhin fühlte er sich nicht mehr wie das dritte Rad am Wagen und das war immerhin schon etwas. “Georg entschuldigst du mich kurz? Wir sehen uns sicherlich später noch einmal.” Dann verließ er das Gästehaus mit Emilian, den er nach diesem kurzen Zwischenfall noch um einiges gefährlicher einstufte als noch davor.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mo 4. Jul 2016, 19:40 
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Der dunkel gekleidete Mann ging neben Leif her durch den in diesem Teil stillen Garten. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben und ließ seinen Blick über die schwarzen Silhouetten der Büsche und Bäume wandern. Einen Moment verharrte er neben dem kleinen alten Brunnen. Dann schüttelte er den Kopf um die Erinnerungen zu vertreiben, die ihm wohl gerade durch den Geist gingen, und sah zu Leif. „Verzeiht bitte dieses Schauspiel. Georg war noch nie jemand, der seine Meinung lange für sich behalten wollte, und ich schätze daran wird sich wohl auch nie etwas ändern.“ Ein Schmunzeln legte sich auf seine Züge. „Das ist es wohl, was unsere Frau van de Burse so an ihm schätzt.“ Er legte die Hände auf die Brunnenumrandung. „Ich war schon lange nicht mehr hier und es war wohl so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz zwischen uns, dass ich in seinen Augen nun gebrochen habe, als ich hier aufgetaucht bin. Nun ja… Es wird wohl Zeit, dass ich wieder gehe.“
Der Mann neben ihm zog einen ledernen Beutel aus einer Innentasche hervor, beugte sich neben dem Brunnen nieder, vergrub die Finger in der dunklen Erde und ließ zwei Hand voll in seinen Beutel fallen. Einen Moment betrachtete er nachdenklich die braunen Schmutzreste an seinen Fingern, dann wischte er sie sacht an seinem Gewand ab und verstaute den Beutel wieder.
Er musterte Leif. „Habt ihr einen Vorschlag, wo wir das Geburtstagskind finden können?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Di 5. Jul 2016, 11:09 
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Leif mochte diesen Teil des Gartens in Alidas Anwesen am liebsten, wenn man es aus der Perspektive der wenigen Male sah die er wirklich hier gewesen war. Der Salubri beobachtete seinen stillen Begleiter weiter, der sich mit einer Vertrautheit und Melancholie durch das satte grün und die gepflasterten Pfade bewegte die ihm eigentlich als fremden nicht zustanden. Plötzlich fiel Leif etwas ein und all die kleinen Puzzlesteine, die Szene mit Georg, die gefallenen Worte über Hendrik...Alles machte plötzlich Sinn und Leif wusste plötzlich wen er vor sich hatte. Emilian Victorovich war Alidas Erzeuger. Interessant und plötzlich machte alles irgendwie Sinn. Leif sah den Tzimisce aus den Augenwinkeln an und ergriff nach einer ganzen Weile des Schweigens in welchem sie durch den Garten gewandert waren wieder das Wort. “Ich muss gestehen, dass ich nicht sehr vertraut mit den internen Abläufen der Familie van de Burse bin, oder jenen die darüber hinaus mit ihnen assoziiert sind. Wenn ich ehrlich bin habe ich selber schon das eine oder andere Mal ein hitziges Wort mit der Matriarchin selbst gewechselt.” Leif musste kurz Schmunzeln. Die Götter alleine wussten wie sehr seine Aussage stimmte. “Aber alle Gesetze sind von Menschen und Kainiten gemacht, insbesondere die Ungeschriebenen. Sie sind keine ewigen Konstanten und können geändert werden wenn man es möchte, vorzugsweise aus den richtigen Gründen.” Leif schaute in das dunkle Wasser des Brunnens und drehte sich wieder in Richtung des hinteren Teils des Anwesens aus dem inzwischen ein wenig Musik erklang. “Aber das könnt nur ihr selber wissen. Was unser Geburtstagskind angeht, vermute ich wir werden Hendrik irgendwo dort hinten finden. Er mag vielleicht den größten Teil seiner Gäste nicht, aber auf eine Sache kann man sich bei einem 8 Jahre alten Jungen durchaus verlassen, egal wie clever und erwachsen er wirkt. Irgendwann bekommen sie immer Hunger und es würde mich nicht wundern ihn irgendwo beim Kuchen und Braten zu finden.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Di 5. Jul 2016, 17:47 
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Leif erinnerte sich an das erste und wohl einzige Mal, dass er dem Kainiten an seiner Seite begegnet war: Er kam gerade von einer Audienz bei Valerius als ihm der Junge im kleinen Wartesaal auffiel. Sein damaliger kainitischer Begleiter, der mittlerweile schon seit Jahrhunderten zu Asche zerfallen war, hatte ihm erklärt, es handle sich um ein kainitisches Kind, das um Aufnahme in Brügge für sich und seine Begleitung bat.
Der Knabe war blass und unscheinbar. Er saß auf einem der hohen Stühle und seine Beine baumelten in der Luft. Das strähnige Haar fiel ihm in die Stirn und er blickte die beiden vorbeischreitenden Männer ängstlich aus großen, unmenschlich rot-braunen Augen an. Es war klar, dass das Kind das potentielle Urteil des Prinzen, das Verbannung bis hin zu Vernichtung beinhalten konnte, fürchtete.

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Einige Tage später hatte Leif erfahren, dass es dem kindlichen Unhold tatsächlich gelungen war, bleiben zu dürfen. Valerius Toleranz schien wenige Grenzen zu kennen.
Der Mann, der neben Leif herging, nickte. „Ja, das mag mit großer Wahrscheinlichkeit stimmen. Wenn man solchen Begebenheiten nicht mehr gar so viel Beachtung schenkt kann es durchaus passieren, dass man überseht wie wichtig sie für andere sein können.“ Er schmunzelte. „Ich bin durchaus gespannt, welche Wesenszüge des Jungen Alidas guter Verwalter mit mir assoziiert. Mit ziemlicher Sicherheit nicht das mitteilsame, fröhliche Wesen des Knaben.“ Er lachte kaum hörbar.

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