Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Fr 31. Mär 2017, 14:13 
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Trajan sah zum Fenster hinaus in die klare Nacht, wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn und hustete. Rauchschwaden zogen vor dem Fenster dahin. Ganz offensichtlich hatte der Dachstuhl Feuer gefangen. Das helle Licht blendete beide und die Hitze war schier unerträglich. „Die Gefangenen werden im Südtrakt weggesperrt. Dort war ich auch kurz bevor man mich zum Verhör hierherschleppen ließ. Ich habe Arminius und Ryanne nicht gesehen, aber wenn sie noch existieren, dann werden sie wohl dort sein. Wir müssen hier raus! Hier bricht gleich alles zusammen!“
Es war für Leif nicht abzusehen welche Weg der gangbarste war. Um die Treppe zu nehmen mussten sie erneut durch die Wand aus Feuer schreiten und ob der Turm so lange stand halten mochte war auch nicht abzusehen, auf der anderen Seite war das Fenster mit einem Fall von wohl 15 Metern und wer wusste, wer unten lauern mochte?

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Verfasst: Fr 31. Mär 2017, 14:13 


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BeitragVerfasst: Sa 1. Apr 2017, 19:30 
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Die Entscheidung war schnell getroffen. Der Heiler schaute zwischen dem Fenster und der Feuerwand hin und her, bevor er Trajan anschaute. "Wir müssen es irgendwie die Treppen hinunterschaffen. Da draußen am Fenster sind wir leichte Beute für die ganze Festung." Leif kniff die Augen vor Hitze und Licht zusammen. Ohne ein weiteres Wort und allen Mut zusammennehmend sprang der Salubri durch die Flammen in Richtung Wendeltreppe.

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BeitragVerfasst: Mi 5. Apr 2017, 20:05 
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Das Feuer brannte knisternd und versengend um ihn herum und schien seinen ganzen Körper verzehren zu wollen. Leif spürte die vernichtende Hitze und obwohl es schmerzte, war ihm doch klar, dass ihm dieses Inferno normalerweise noch um einiges mehr zugesetzt hätte. In seinen Adern floss genug Vita der Alten seines Clanes, die ihn stärkte. ( Bitte zwei Runden (2x) KK+Seelenstärke gg 7 um jeweils 3 schwer heilbare Schaden zu absorbieren) Aus dem Augenwinkel erspähte er Trajan, der ihm folgte und konnte sehen, wie dessen Haut im Feuer Blasen warf und zu schmoren begann. Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Kaum hatten sie jedoch die Treppe erreicht und der Salubri war aus der infernalen Hitze getreten, schlossen sich die Wunden augenblicklich und hinterließen innerhalb eines Wimpernschlages nur unversehrte Haut.
Sie rannten die Treppe hinunter und hörten über sich das Toben des wütenden Feuers. Balken schienen dort zusammen zu brechen und der Schlag des Daches, das auf den Boden der oberen Etage niederprallte, erschütterte das ganze Gebäude. Sie erreichten die Tür, Leif riss sie auf und stand im Freien. Eisige, in diesem Moment erlösende Kälte, umgab ihn und die nächtliche Dezemberluft strömte in seine Lungen. Trajan unterdrückte erneut ein Husten, dann sah er Leif mit einem schmalen, jedoch durchaus ermutigenden Lächeln an. Seine Stimme war leise. „Dieser Teil zumindest wäre geschafft. Mit Hilfe der Götter mag uns vielleicht in dieser Nacht noch anderes gelingen…“ Seine Augen schweiften über den weitläufigen Hof und er zog Leif in den Schatten eines Mauervorsprungs als mehrere Männer in grauen Roben mit panisch geweiteten Augen vorbei hasteten. Ganz offensichtlich war den Hexern dieser Festung mittlerweile klar, dass sowohl die Bibliothek als auch der Turm lichterloh in Flammen standen. Das Ablenkungsmanöver schien mehr als geglückt.

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BeitragVerfasst: Fr 7. Apr 2017, 07:32 
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Mit einem beherzten Sprung durchquerte Leif die Feuerwand und spürte schmerzhaft, wie die Flammen begannen seine Kleidung sowie den untoten Körper selbst zu konsumieren. Es roch nach verkohltem Haar und Leder, ebenso wie verbranntem Fleisch. Trotz der schützenden Kräfte seiner Seelenstärke blieben Brandwunden an Leifs Körper zurück, aber darum musste er sich später kümmern. “Trajan hier herunter. Wir müssen aus diesem Turm raus. Er wird sicherlich bald kollabieren.” Nachdem sie die rettende, kühle Luft erreicht hatten schaute Leif zu dem älteren Salubri und flüsterte, nachdem die Lehrlinge und Novizen an ihnen vorbeigegangen waren. "Könnt ihr euch an den Weg zum Gefängnis erinnern? Wir sollten einen letzten Versuch wagen die anderen zu befreien und dann so schnell wie möglich verschwinden."

(2 Stufen schwer heilbarer Schaden)

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BeitragVerfasst: Sa 15. Apr 2017, 20:21 
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Trajans Züge verhärteten sich und ein entschlossener, unabbringbarer Ausdruck war auf seinem Gesicht zu lesen. „Oh ja. Das sollten wir versuchen!“ Er nickte Leif zu und deutete nach Süden. „Dort ist der Weg. Bei der Verwirrung, die durch das Feuer entstanden ist, mag es uns möglich sein, tatsächlich etwas auszurichten…“ Er fasste den Nordmann am Unterarm. „Ist es euch gelungen meinen alten Schüler, Matthias, in Sicherheit zu bringen, ihn vielleicht zu heilen?“
Er wartete Leifs Antwort ab, dann sog er tief die verrauchte Luft ein und schloss die hellen Augen. Er schien sich sammeln zu müssen. Seine Stimme nahm einen tonlosen Klang an als er weitersprach.

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„Mein alter Freund Achmet, euer Erzeuger, hat nicht nur über euch, Leif, seine Weissagungen gesprochen…“ Er schwieg einen Moment, musterte Leif eindringlich. „Er verkündete mir vor langem, in einer Nacht, die keinen Morgen zu haben schien, dass es meinen Untergang bedeuten würde, wenn ich je mit euch zusammentreffen würde.“ Wieder folgte ein Moment indem nur das laute Prasseln des lodernden, alles verzehrenden Feuers die absolute Stille durchdrang, dann erschien ein leichtes Lächeln auf Trajans Zügen. „Als ich euch aufgesucht habe, war das vieles, wahrscheinlich auch eine letzte Herausforderung an meinen alten Freund, aber mittlerweile habe ich verstanden… Die Fäden des Schicksals ziehen sich zu, aber wir sind diejenigen, die sie ziehen und über das Muster entscheiden, das entsteht. Das dürfen wir nicht vergessen, Leif: Wir schmieden unser eigenes Schicksal!“ Der Griff von Trajans Hand auf seinem Unterarm wurde für einen Moment fester und Leif spürte die schwache Wärme der Haut des Älteren auch durch seine angeschwärzte, löchrige Kleidung.

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BeitragVerfasst: Mo 17. Apr 2017, 21:12 
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"Matthias ist in der Tat gesund und mit uns hier." Leif schaute zwischen den Gängen hin und her und begann sich in Bewegung zu setzten. Je schneller sie von diesem Turm fortkamen umso besser. "Ich weiß, ihr würdet ihn lieber in Sicherheit sehen, aber er ließ sich nicht davon abhalten, euch zu helfen und entgegen wahrscheinlich aller Klugheit, ging es mir genauso." Dicker Rauch füllte die dunklen Gänge aus denen sie gerade entkommen waren und in diesem Moment war es gut, dass keiner der beiden atmen musste. "Schicksale und Prophezeiung haben die eklige Angewohnheit jene zu verfolgen, die sich ihnen am meisten widersetzen wollen. Zumindest fange ich langsam an das zu glauben. Was das am Ende bedeuten mag, wissen wahrscheinlich nur die Götter. So oder so müssen wir weiter, denn allen Schicksalen zum Trotz habe ich heute nicht vor hier zu sterben."
Trajan lachte bei Leifs Bemerkung leise auf. „Nein, ihr habt nicht vor hier zu sterben, Leif. Es tut gut zu wissen, dass es unter uns solche gibt, die bereit sind zu kämpfen und für den anderen einzustehen… Wir sind noch lange nicht besieht. Das wird mir bei eurem Anblick klar.“ Er nickte, wie um sich selbst Mut zuzusprechen. „Das Problem mit Prophezeiungen ist, dass man ihren eigentlichen Inhalt oftmals falsch deuten mag, dass derjenige, der sie ausspricht selbst nicht versteht, wovon sie handeln… Genug davon.“ Er trat einen Schritt weiter auf den Hof. „Matthias und ihr, Leif, scheint den gleichen halsstarrigen Mut in euch zu haben. Wer sonst wäre bereit sich in das Herz von Leuchtenberg zu begeben?“ Er schmunzelte dem Heiler zu und ein zufriedenes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
“Herz und Halsstarrigkeit scheinen manchmal Hand in Hand zu gehen oder einander zumindest sehr ähnlich zu sein.” Auch Leif lächelte schwach und versuchte sich auf dem Hof umzusehen. Sie durften keine Aufmerksamkeit erregen, mussten sich aber trotzdem schnell bewegen. Die Tremere waren gewarnt und ihre Zeit begann zu verrinnen.
Die beiden Salubri traten aus dem Schatten des Durchganges und in die Dunkelheit der rauchschwadenverhangenen Nacht. Mit raschen, doch leisen Schritten hasteten sie zum Südtrakt in dem die Gefangenen inhaftiert waren ohne dass jemand sie bemerkte. Trajan blieb schließlich hinter einem großen, mit Backsteinen beladenen Fuhrwerk, in der Nähe eines großen, eisenbeschlagenen Tores stehen. Er sah hinüber und schien verwirrt. „Das Tor ist normalerweise stets verschlossen… Niemand kommt dort hinein oder hinaus ohne dass ein Wächter den Zutritt gewährt.“ Er stockte einen Moment, dann deutete er auf drei Gestalten, die leblos zerstreut am Boden lagen. „Zwei Sterbliche und ein gepflockter kainitischer Wachmann.“
“Matthias muss sich bis hierher durchgeschlagen haben.” Leif versuchte die Gestalten zu erkennen und schaute sich zur gleichen Zeit nach den vermaledeiten Krähen um. “Wir haben uns getrennt nachdem wir eingedrungen sind.” Die Stimme des Salubri war nicht mehr als ein Flüstern. “Ich habe die Bibliothek angezündet um für Ablenkung zu sorgen und er wollte sich zu den Gefangenen durchschlagen. Wir sollten weiter vordringen. Ich bin mir beinahe sicher, dass er Hilfe braucht.”
Leif sah sich um. Nirgendwo waren die Krähen zu sehen. Ganz offensichtlich wurden sie vom beißenden Rauch vertrieben. Plötzlich konnte er vor sich in einiger Entfernung eine vage Bewegung ausmachen. Ganz offensichtlich schlich dort eine Person in der Schwärze eines Mauervorsprunges von Schatten zu Schatten.
Trajan nickte anerkennend in Leifs Richtung. „Ganz offensichtlich habt ihr beide mit der Durchführung eurer Ziele Erfolg gehabt.“ Er trat näher an die leblose Wachmannschaft heran, beugte sich zu einem herab und fühlte mit den Fingerspitzen an der Haut des Halses nach dem Puls. „Matthias… er war schon immer ein wahrer Meister darin Leute ins Reich des Schlafes zu schicken…“ Er erhob sich.
Leif griff nach dem warmen Arm seines Clansbruders und gebot ihm einzuhalten. Er zeigte mit seinem Kopf in Richtung des sich bewegenden Schattens. Die Kommunikation verlief non-verbal, aber der Nordmann hoffte, dass Trajan den Hinweis verstand. Trotzdem machte sich Leif nicht zu viele Sorgen, in diesem Moment des Schreckens. Ein Feind aus Leuchtenberg würde sicherlich kaum hier herumschleichen wie ein gemeiner Dieb. Im Gegenteil vielleicht war es ein Verbündeter für ihre Aufgabe oder sogar Matthias selbst.
Trajans Augen verengten sich wachsam. Dann konnte Leif, aufmerksam gemacht durch die Bewegung und durch seine übernatürlichen Fähigkeiten, erkennen, was dort vor sich ging. Er erblickte eine Gruppe von sieben menschlichen Umrissen, die so leise als möglich durch die Nacht schlichen. Ihr Ziel befand sich ganz offensichtlich im Westen
Leifs Stimme war nicht mehr als ein Hauch. "Wartet hier, Trajan." Dann begann er in Richtung der Schatten zu schleichen um sich zu vergewissern um wen es sich handelte. Er hoffte das es Matthias war, der die Kerker ausgeräumt hatte, aber man konnte nie vorsichtig genug sein. Nicht in einer Festung der verdammten Bluthexer.
Leif gelang es sich hinter der vorsichtigen Gruppe herzuschleichen. Kurz bevor er sich endgültig so nah herangewagt hatte, dass er etwas erkennen konnte, fuhr der hinterste der Gruppe mit einer rasenden Geschwindigkeit herum und Leif sah den blanken Stahl eines Schwertes vor sich aufblitzen. Die Gestalt hob an um endgültig zuzuschlagen, hielt aber noch im gleichen Bruchteil eines Wimpernschlages inne und erstarrte. „Leif?“ Der Nordmann erkannte die vertraute Stimme und in dem Moment in dem der hochgewachsene Krieger die Kapuze des grauen Umhanges zurückschlug, auch den Salubri selbst, der ihn erstaunt anstarrte: Matthias
„Ich dachte mir, dass ihr es seid, Matthias. Der Heiler legte die Hand auf die Schulter des Kriegers und nickte ihm aufmunternd zu. “Ich habe Trajan. Habt bei euch alles geklappt?” Leif versuchte zu erkennen, wer mit Matthias unterwegs war.
Matthias ergriff ebenfalls den Arm seines Clansbruders. „Leif?“ Er nickte erfreut über den Anblick des Kampfgefährten. „Dank eurer Ablenkung war es fast ein Leichtes die Wachen zu überwältigen. Ich konnte die Eingekerkerten befreien. Zwei jedoch müssen gestützt, zwei getragen werden… Die Folter und Gefangenschaft…“ Er schwieg, da es keiner weiteren Erklärungen bedurfte. Leif konnte im Dunkeln mehrere Frauen und Männer erspähen. Die meisten Gesichter waren ihm unbekannt. Eines jedoch gehörte Arminius, der einen leblosen Körper über den Schultern trug. Ein anderes war so entstellt, dass es kaum noch menschlich wirkte.
Eine junge Frau trat auf die beiden Männer zu und fixierte Leif zunächst feindlich. In ihren Händen hielt sie eine Streitkeule. Sie kam ihm bekannt vor und nach einer Sekunde erkannt er in ihr die Besitzerin des Gürtels, den er von Arminius erhalten hatte: Ryanne

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Ihre Stimme hatte einen gälischen Akzent. „Matthias? Wer ist das?“
Er wiegelte ab. „Keine Zeit für Erklärungen… Ein Freund, der auf unserer Seite kämpft- einer von uns.“
Matthias Antwort schien ihr zu genügen. Sie streckte Leif den Arm hin. „Ryanne.“ Sie wartete die kurze Begrüßung ab. Dann wanderten ihre Augen zur Gruppe zurück um einem der Verletzten zu helfen.

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BeitragVerfasst: Di 18. Apr 2017, 19:48 
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Leif nahm den Arm der rothaarigen Frau und nickte ihr kurz zu. “Leif.” Er schaute sich um. “Wir haben in der Tat keine Zeit. Ich habe Trajan gefunden. Macht euch auf den Weg, ich gehe ihn holen und dann schließen wir zu euch auf.” Der Heiler machte sich schnell wieder auf den Weg zum Eingang des Kerkers, auf der Suche nach seinem älteren Clansbruder.

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BeitragVerfasst: Do 20. Apr 2017, 10:57 
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Matthias hielt mit Leifs Schritt mit. Erleichterung und Freude spiegelten sich auf seinen Zügen als der Nordmann seinen alten Meister erreicht hatte. „Auf euch ist Verlass, Leif!“ Er lachte. Der Krieger begann eine kurze Verbeugung doch Trajan hinderte ihn daran. „Matthias, solche Ehrbekundigungen sind nicht nötig.“ Sein Blick ging von ihm zu Leif. „Ihr beide habt euren Mut und Wert mehr als ein Mal unter Beweis gestellt… Uns bleibt nicht viel Zeit! Wir müssen versuchen unsere Leute hier raus zu bekommen. Lange wird unsere Flucht nicht unerkannt bleiben.“ Er sah beide mit einer Eindringlichkeit an, die ihnen bewusst machte, wie ernst es ihm mit seinen Worten war. „Wenn das hier vorbei ist…“ Er zögerte. „Ihr seid in der Lage die Mitglieder unseres Clans zu schützen. Wenn ihr gemeinsam vorgeht, dann wird kein Hexer mit herkömmlichen Mitteln mehr in der Lage sein uns zu foltern, unsere Geheimnisse zu stehlen und uns zu enttarnen. Keiner wird mehr die Geheimnisse seines Bruders verraten. Vielleicht werden, wenn Gehenna kommt, keine Salubri mehr auf dieser Erde wandern… aber nur, weil sie keiner mehr als solche erkennen wird, weil die Hexer sich in Sicherheit wiegen werden, jeden vernichtet zu haben.“ Er sah zu Matthias, dann zu Leif. „Wenn einer von euch ausbildet, der andere prüft und abwiegt, dann wird euch kein Fehler unterlaufen.“
Matthias schüttelte verständnislos den Kopf. „Meister Ithuriel, wovon redet ihr?“
Die Antwort kam ohne Zögern. „Davon, dass die Salubri weiter bestehen werden. Ihr beide seid Clansbrüder, die zu mehr berufen sind als dazu sich zu verstecken und zu fliehen. Du, Matthias, verfügst über Geduld und Weisheit, und wirst ein großartiger Lehrmeister werden.“ Er sah zu Leif. „Du, Leif, verfügst über einen klaren Geist und einen wachen Verstand, hinterfragst und prüfst bevor du urteilst. Dein Urteil ist eines, das Gewicht hat.“
Matthias schien das Gespräch unbehaglich zu werden. „Redet nicht so, Meister. Wir müssen hier fort. Ich würde mich nie anmaßen, eure Aufgaben auch nur ansatzweise erfüllen zu können.“
Trajan hielt ihn am Ärmel davon ab sich abzuwenden und griff stattdessen nach der zweiten Phiole, die er im Turm vom Tisch genommen hatte, und drückte sie Matthias in die Hand. „Das Blut, dass ich Leif gegeben habe, ist um einiges mächtiger als das hier, aber dieses ist ein Weg zu mir, den ihr zu nutzen vermögt.“
In Matthias Blick mischte sich Verstehen und Erschütterung. „Das ist nicht der Zeitpunkt.“
Trajan schnaubte kurz und es klang wie ein Lachen. „Den Zeitpunkt, so hoffe ich doch, mag ich selbst bestimmen.“ Dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht und der alte Salubri deutete selbst eine Verbeugung an, die in Richtung Leif und Matthias ging. „Es ist mir eine Ehre an eurer Seite kämpfen zu dürfen.“

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BeitragVerfasst: Do 20. Apr 2017, 17:04 
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"Trajan ihr ehrt mich mit euren Worten, aber bitte sprecht nicht so als würde euch die Zukunft dieses Clans nichts mehr angehen. Aber vielleicht sollten wir diese Dinge nicht im Herzen einer Tremerefeste besprechen. Wir müssen uns bewegen." Leif versuchte einen Überblick über seine Umgebung zu gewinnen und schaute dann zu der Gruppe. Es gab viele Verletzte und die schiere Masse an Individuen würde früher oder später sicher auffallen. Im Bruchteil einer Sekunde traf der Salubri eine Entscheidung. "Die Flucht von Trajan und mir wurde bemerkt. Wir haben gegen einen ihrer Meister gekämpft und er ist entkommen. Ich glaube er wird sich schnell zusammenreimen könne was hier vor sich geht. Daher schlage ich vor das wir weiter schleichen um zu entkommen und sobald uns jemand auf den Fersen ist werde ich ein Ablenkungsmanöver einleiten und sie in eine andere Richtung führen. Einer alleine kann sich besser vor ihnen verbergen, als eine große Gruppe mit Verletzten. Sollten wir uns dann verlieren, treffen wir uns alle in einem Gasthaus nicht weit von hier westlich wieder. Matthias kennt den Weg." Der Heiler nickte allen zu und sprach mit fester Stimme. "Wir haben zu viel in dieser Nacht erreicht, nur um auf den letzten Metern zu versagen."

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BeitragVerfasst: Fr 21. Apr 2017, 19:17 
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Matthias Miene war grimmig. „Wir werden ganz einfach nicht versagen!“
Dann schlossen sie zu der kleinen Gruppe auf. Die Kainiten bewegten sich vorsichtig und schon allein aufgrund der Verletzten mit einer fast quälenden Langsamkeit. Leif entdeckte Arminius unter denen, die getragen werden mussten. Der Brujah war in Starre und kaum widerzuerkennen. Jemand hatte ihm Hände und Füße abgehackt, von dem, was einst ein Gesicht gewesen sein musste, war kaum etwas übrig.
Die Nacht legte sich wie ein beschützender Mantel um sie. Matthias hatte sich wie von selbst an die Spitze durchgeschlagen und führte die Gruppe gen Westen. Hatte er vielleicht auch die wohl schrecklichen Erinnerungen an seinen eigenen früheren Aufenthalt in Leuchtenberg verdrängt, den Weg in die Freiheit vergaß man wohl nie. Wenige Minuten später hatten sie ein winziges Seitenportal erreicht, dass ganz offensichtlich ursprünglich als Zugang zur Küche gedient haben musste. Der Durchgang war gerade einmal schulterhoch. Das Tor aus schwerem Eichenholz, mehrfach mit stählernen Schlössern verankert und gesichert, stand sperrangelweit auf.
Irritiert wich Matthias einen Schritt zurück, zögerte und zog dann das zweite Schwert, dass er auf seinem Rücken trug. Entschlossen sah er zu Leif und der Nordmann kannte den Ausdruck in den hellen Augen nur zu gut: Gefahr! Dennoch trat er hinaus.

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Leif musste sich ein wenig bücken um hindurch zu sehen.
Dann erkannte er das ganze Ausmaß: Vor den Mauern Leuchtenbergs war ein kleiner, recht steiler, mit groben Steinen befestigter Pfad im Dunkeln auszumachen, der in die Tiefe und damit in Sicherheit führen mochte. Ein Mann in Kettenhemd hatte sich darauf positioniert und ein breites Lachen lag auf den ebenmäßigen Zügen, die noch immer Spuren von Verbrennungen aufwiesen. Ganz offensichtlich hatte Leonhardt einen Teil seiner Verwundungen heilen können, denn er stand aufrecht und reckte Leif das arrogant erhobene Kinn entgegen.
„Unsere Wege begegnen sich wohl immer wieder… Dieses Mal jedoch zum letzten Mal. Darauf habt ihr mein Wort.“
Hinter ihm befanden sich mächtige graue Felsen. Erst als diese sich zu bewegen begannen, erkannte Leif, dass es sich um gigantische steinerne Gargylen handelte. Aus dem Augenwinkel erspähte er zwei weitere in wenigen Metern Entfernung in der Luft, die direkt auf die kleine Gruppe zuhielten.
Leonhardts Tonfall war feindlich und zugleich ungemein erfreut. „Ihr seid eingekesselt. Glaubt ihr tatsächlich, ihr kämet hier heraus? Niemand entkommt aus Leuchtenberg!“
Matthias trat einen Schritt nach vorne. „Ihr irrt, Hexer. Ich mache mir das zu einer Gewohnheit und bin bereit mein Wissen an jeden anderen weiter zu geben.“ Er ging in Verteidigungsposition.
Leonhardt ignorierte den Krieger, auch wenn ihm seine Aussage nicht zu gefallen schien und sah wieder zu Leif. „Die Hälfte unserer Tremeremagi ist euch auf den Fersen und folgt euch. Sie werden gleich hier sein. Ihr könnt euch sofort ergeben!“ Hinter sich hörte Leif eine feste Stimme, die einem der Verletzten gehörte. „Niemals wieder!“

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