Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mo 9. Okt 2017, 18:56 
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Alida legte, als sie dem Jungen hinterher sah, nachdenklich die Stirn in Falten und konnte sich dann doch ein Lächeln nicht verkneifen. Hoffentlich war die Entscheidung nicht die falsche gewesen. Es war tatsächlich so, dass Marlene oder Jean ihr wohl nicht verzeihen würden, wenn ihm etwas zustoßen würde und in gewisser Weise war es, nach dem, was sie mittlerweile von Charlotte wusste, leichtsinnig, zuzustimmen, dass er mitkäme.
Sie überdachte noch einmal, was sie mitnehmen würde. Schwert und Rüstung aus dem Osten, die Geschenke Andrejs bevor sie nach Ceoris aufgebrochen war, denn die Gegenstände waren zum einen leicht, gut zu verbergen und aufgrund des persönlichen Wertes für sie besonders wichtig, ihren Bogen, Gewandung zum Wechseln, genug Geld um ungefähr eine Woche eine kleine Gruppe von vier Reisenden satt zu machen und ihr ein Dach über dem Kopf zu garantieren. In Dover würde sie wieder auf Frederik treffen und bis dahin sollte es reichen.
Als Begleitung würde sie Alfons und Bertram mitnehmen, zwei ehemalige Stallknechte, die heute meist als Torwächter arbeiteten, die seit vielen Jahren im Dienst der Familie standen und sich dadurch auszeichneten, dass sie loyal waren und keine unnötigen Fragen stellten. Die Reise zu Pferd erschien ihr am schnellsten und damit am vielversprechendsten. Vielleicht gab es eine andere Gruppe Reisende, die nach Dünkirchen oder Calais aufbrechen würden und den gleichen Weg wie sie einzuschlagen gedachten und der man sich anschließen konnte. Immerhin war die Küstenstraße seit langem eine der Hauptreiserouten zwischen West und Ost sowie nach England.

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Dante Alighieri


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Verfasst: Mo 9. Okt 2017, 18:56 


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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mi 11. Okt 2017, 08:44 
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Brügge lag bereits ein Stück hinter ihnen. Alida und ihre Begleiter folgten einer Reisegruppe in Richtung Calais. Die Straßen waren trotz der späten Stunde ungewöhnlich voll, da man dank des Vollmondes gut sehen konnte und die kühle Nacht eine willkommene Abwechslung zur unerträglichen Hitze des Tages bot. Mit ihnen reiste eine kleine Familie, bestehend aus Vater und Mutter sowie zwei Kindern. Sie hatten einen großen Wagen dabei, der von zwei Maultieren gezogen wurde und auf dem offenbar alles geladen war, was sie besaßen. Ein grobes Tuch verdeckte die meisten Gegenstände, aber Alida konnte durch die Umrisse vor allem Möbel ausmachen. Zwei französische Nonnen hatten sich ihnen zusätzlich angeschlossen, die auf dem Rückweg einer Pilgerreise waren. Sie unterhielten sich leise in ihrer eigenen wohlklingenden Sprache. Die Gruppe der Händlerin kamen vielleicht ein wenig langsamer voran als wenn sie allein gereist wären, dafür war man in der Gruppe immer sicherer. Der Vater der Familie, ein schlanker braungebrannter Mann mit grau-schwarzen Haaren und buschigen Bart schloss schließlich zu der Tzimisce auf. An seinen Muskeln und der generellen Haltung konnte sie erkennen, dass der Mann wohl ein Farmer war auch wenn er besser gekleidet und genährt war als ein typischer Leibeigener. Er lächelte der blonden Händlerin zu und Alida konnte im fahlen Mondlicht ebenmäßige Zähne ausmachen. „Wo führt euch euer Weg hin Reisende? Folgt ihr der Straße bis Calais? Oder reist ihr von dort weiter?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mo 16. Okt 2017, 17:54 
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Alida sah den Mann an und griff die Zügel ihres Pferdes ein wenig fester. Sie antwortete, was sie vorher mit den beiden Wachmännern und Hendrik besprochen hatte: „Dünkirchen, Calais, danach Boulogne oder Dover, je nachdem was sich ergibt. Wir besuchen verwandte und befreundete Kaufleute.“ Sie ließ ein paar belanglose Floskeln über das Wetter, die Beschaffenheit der Straße und das Umland fallen und erkundigte sich höflich nach der Familie des Bauern und dessen Ziel um die Zeit der Reise ein wenig kürzer werden zu lassen.
Der ältere Bauer war nicht ungeübt in Smalltalk, was Alida verriet, dass er sicherlich nicht selten selbst auf Märkten seine Waren feilbot. Er wirkte höflich und wenig aufdringlich. Als die Sprache zum Ziel seiner Reise kam, antwortete er direkt. „In Calais lebt mein Bruder. Wir ziehen zu ihm und ich hoffe mir eine Existenz als Schreiner aufbauen zu können. Ich bin zwar mein ganzes Leben freier Farmer gewesen, aber nicht ungeübt in Holzbearbeitung. Mein Weib fürchtet diesen Schritt, aber ich glaube am Ende wird sich zeigen, dass wir alles richtig gemacht haben, falls es zum Krieg kommt.“ Der Mann richtete seine Augen auf die gut gepflasterte Straße, die im fahlen Mondlicht beinahe leuchtete. Am Horizont konnte Alida die warmen Lichter eine Gaststube ausmachen, die man gut geführt, nicht überteuert und einigermaßen sauber in regelmäßigen Abständen zwischen Brügge und Calais finden konnte. Der Bauer, der die ganze Zeit neben ihr geritten war, schien seine Schritte zu diesem Ziel zu lenken.
Sie nickte ihm aufmunternd zu. „Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurem Unterfangen. Es muss ein großer Schritt gewesen sein, aber die Stadt wird euch sicher dafür entlohnen.“
Er zuckte nur mit den Schultern. "An eine Entlohnung glaube ich erst, wenn es soweit ist." Ihr Reisebegleiter verfiel in überlegtes Schweigen. Die beiden Nonnen, die mit ihnen unterwegs waren, tuschelten noch immer leise, schienen sich aber ebenfalls auf ein Bett zu freuen. Alida musste nun entscheiden, ob sie ebenfalls hier absteigen wollte oder noch ein Stück reiten würde. Die Pferde würden sie gewiss noch ein Stück tragen.
Alida verabschiedete sich mit einigen wohlmeinenden Floskeln von den anderen Reisenden. Bis zum nächsten Gasthaus würden sie mit Sicherheit noch kommen. Die Nacht war jung und es wäre schade so viel Zeit zu vergeuden. Nach einer kurzen Unterredung mit den Wachmännern ritten sie weiter.
Alida hatte keine Probleme während ihrer Reise nach Calais. Sie waren drei Nächte unterwegs, da der Hochsommer nur wenige Nachtstunden für Kainiten übrig ließen. Man konnte stolz auf die gut gepflegten Straßen und Gasthäusern sein, an denen die Brügger ebenfalls recht großen Einfluss hatten. Sichere Handelswege brachten Menschen, Waren und damit Wohlstand, was Infrastruktur zu einer lohnenden Investition machte. Auch Kainiten profitierten von all dem. Die Gasthäuser waren alle mit fensterlosen Kellerzimmern ausgestattet, die Reisen zumindest an der Nordseeküste von Frankreich und Flandern ein kleines bisschen sicherer für die Kinder der Nacht machten.
Schließlich stand Alida vor den Toren von Calais. Die Stadt war eine wichtige Hafenstadt und galt als Brücke nach England, auch wenn ihr Wohlstand stark von der aktuellen Beziehung zwischen England und Frankreich abhing. Im Moment war sie im Aufschwung. Beide Länder hatten Frieden, auch wenn es Gerüchte gab, dass der junge König von England Heinrich III seine Augen auf das Festland gerichtet hatte. Hendrik schloss zu Alida auf und schaute durch die immer noch geöffneten Tore. „Das ist also Calais. Wo werden wir unterkommen und wann brechen wir nach England auf Alida? Hast du schon einen Plan? Gibt es hier ein Schiff von unserer Familie?“

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Auch Alida besah sich die langen von eng aneinander liegenden Häuser gesäumten Straßen und die Stadttore, durch die sie soeben geritten waren. Dann blickte sie zu Hendrik, der trotz der fortgeschrittenen Tageszeit recht fest im Sattel zu sitzen schien. „Wir suchen hier zunächst mal nach einer Gaststätte, die der weiße Keiler heißt. Morgen früh können sich unsere beiden Wachmänner nach einer Überfahrt umhören. Ich glaube nicht, dass derzeit eines unserer Schiffe vor Anker liegt, aber das bekommen die beiden sicher auch rasch in Erfahrung gebracht. Wäre natürlich angenehmer für uns.“ Sie schmunzelte. „Tu mir den Gefallen und unternimm morgen bitte keine Streifzüge ohne unsre Wachleute. Wir beide kennen uns hier sicher gleich wenig aus und wer weiß, ob wir einander sonst je wieder finden. In den nächsten Tagen sollten wir dann Dover und Canterbury erreichen. Aber behalt unsere Ziele bitte geheim.“
Ihr junger Begleiter nickte zustimmend, während er sich in den verwinkelten Gassen und Straßen umsah. "Kein Problem, Alida." Er lächelte breit. Die Architektur in Calais war bei weitem weniger homogen als in Brügge und insbesondere französische, aber auch viel englische Einflüsse sorgten für ein recht einzigartiges Flair. Die Taverne „Zum weißen Keiler“ war recht einfach zu finden und die Beschreibung eines lokalen Bewohners führte sie in Richtung Hafen zu einem mittelgroßen Gebäude aus Holz. Möwen kreisten und kreischten, während die Brandung des Hafens ihren eigenwilligen Gesang zu begleiten schien. Die Luft war hier direkt am Wasser weniger warm und roch nach Salz und Algen.
„Dann haben wir wohl unser Ziel für heute Nacht erreicht.“ Alida sprang aus dem Sattel und besah sich das Wirtshaus und die Leute, die ein und ausgingen etwas näher. Sie wandte sich an den Älteren der beiden Wachmänner. „Könntet ihr bitte im Inneren nach geeigneten Zimmern für den Rest der Nacht bis zum morgigen Abend fragen?“ Sie griff nach ihren Habseligkeiten und begann das Pferd von der nicht allzu schweren Last zu befreien.
Das Haus hatte sicherlich schon bessere Tage gesehen, war aber weit davon entfernt als Bruchbude oder Kaschemme zu gelten. Der Stallbursche sprang sofort auf als er die kleine Reisegruppe bemerkt hatte und verschwand im Inneren des Gasthauses. Es dauerte nur wenige Momente bis er wieder aus der Tür trat, nur um ihnen demonstrativ auszuweichen. Ihr Wachmann kam so schnell wieder, wie er gegangen war und schüttelte mit dem Kopf. „Es gibt keine freien Zimmer mehr. Wir müssen uns wohl etwas anderes für die Nacht suchen.“
Alida nickte. „Da lässt sich wohl nichts machen.“ Sie rief nach dem Stallburschen. „Junge, da euer Haus bereits voll ist. Wo können wir sonst unterkommen? Und wie kommt’s dass bereits alles vergeben ist?“
Der Junge zuckte zusammen als hätte ihn ein Peitschenhieb getroffen, als Alida ihn ansprach. Er schien nach Worten zu ringen, fing sich dann aber recht schnell. Der Junge war genauso groß wie Hendrik, auch wenn sich Alida sicher was das er maximal 10 Jahre alt war. Er zuckte mit den Schultern. „Die ganze Stadt ist voller Gasthäuser sucht euch eins aus.“ Der Stallbursche schien nicht weiter antworten zu wollen oder zu können und verdrückte sich ins Innere des Stalls. „Ich habe Arbeit...Entschuldigt mich.“
Alida schüttelte ungläubig den Kopf. War dieser Ton in Calais üblich? Irgendwie erschien ihr das alles doch komisch. Sie dreht sich erneut zu ihrem Wachmann um, der zuvor im Gasthaus nach den Zimmern gefragt hatte. „Begleitet mich bitte kurz ins Innere.“ Dann ging sie zur Tür uns stieß sie auf.
Ihr Wachmann nickte nur und ging ohne ein weiteres Wort seiner Pflicht nach. Das Innere der Gaststube war beinahe leer. An lediglich zwei Tischen unterhielten sich ein paar Reisende. Der Kamin war ob der Hitze nicht in Betrieb und die Stube war lediglich von ein paar wenigen Kerzen erleuchtet. Der Patron der Bar säuberte lustlos ein paar Becher und gähnte laut. Alles in allem machte der weiße Keiler einen sauberen und gepflegten Eindruck, auch wenn im Moment nicht viel los war.
Dafür, dass das Gasthaus restlos ausgebucht war, hätte sie ein lebhafteres Treiben in der Wirtsstube vermutet. Sie ging direkt auf den Wirt zu und sprach ihn an. „Verzeiht, guter Mann. Wir sind weit geritten und auf der Suche nach einer Bleibe. Ich bin hier mit einem Mann namens Harris Baker verabredet und hätte die Gelegenheit gerne genutzt um bei euch meinen müden Rücken auszuruhen. Leider seid ihr, wie mir berichtet wurde, bereits ausgebucht. Vermögt ihr mir vielleicht zu sagen wo wir stattdessen unterkommen können? Vielleicht eine Bleibe in der Nähe, damit ich bei euch im Anschluss auf Harris Baker warten kann?“
Der Wirt schien ebenso zusammenzuzucken wie der Stallbursche zuvor. Mit lauten Klirren zerbrach der Tonkrug, den der Mann zuvor noch poliert hatte. „Hier gibt es keinen Harris Baker und Gaststuben gibt es in der Stadt ja wahrlich genug. Also wenn es weiter nichts gibt, ich habe zu tun.“ Er drehte sich ein Stück von Alida weg. Der Mann schien ein schlechter Lügner zu sein, denn er schwitze stark und hatte ihr die ganze Zeit nicht in die Augen geschaut.
Alida durchbrach den Geist des Wirtes ohne Probleme. Es dauerte nur einen Moment um die unwichtigen Bilder und Gedanken von dem zu trennen was sie suchte. Zwischen Rezepten, Zahlen und einfachen Sorgen eines Tavernenbetreibers sah sie, was er zu verbergen suchte. Zwei bullige Männer bedrohten den Mann und seine Familie während sie nach Harris Baker fragten. Er sollte vergessen, dass der Gast existierte und sich um seine eigenen Dinge kümmern. Vor noch nicht einer Stunde hatte er die erstickten Schrei eines Mannes aus seinem Keller gehört und fürchtete sich seitdem, was er dort vorfinden mochte. Eine weitere Anweisung gaben ihm die bulligen Männer noch. Er sollte eine blonde Frau, die in Begleitung eines Kindes und wahrscheinlich einiger Wachen reiste, abweisen. Der Mann war ein Nervenbündel und betete mit aller Innbrunst zu Gott, dass dieser ihn von diesem Wahnsinn erlösen mochte.
Alida schluckte mit Mühe den bitteren Geschmack im Mund herunter. Sie wusste nicht recht, wie sie antworten sollte, was sie sagen konnte, um den Mann nicht noch weiter zu verwirren. Schließlich beugte sie sich näher heran und senkte die Stimme zu einem Flüstern. Sie sah ihn mit besorgter Miene an. „Baker ist im Keller abgestiegen, oder? Zwei Männer sind gekommen, die nach ihm und mir gefragt haben. Ist es nicht so?“ Sie wartete die Antwort nicht ab. „Lasst mich in den Keller gehen und nach ihm sehen. Ich weiß, ihr wollt, dass dieser Albtraum einfach endet. Vielleicht können wir noch irgendetwas für ihn tun…“ Sie zögerte eine Sekunde. „Schickt euren Burschen nach der Stadtwache. Sie kann in sicher 15 Minuten da sein, oder?“
Alidas Worte schienen einen Damm bei dem Mann gebrochen zu haben und große Tränen begannen lautlos über seine Wangen zu laufen und sich in dem grauen Bart zu verfangen. Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. „Er hat einen Raum im oberen Stockwerk. Sie haben ihn in den Keller gezogen...Ich hole die Wache. Das hätte ich gleich tun sollen.“ Er schluckte schwer, sagte dann aber nichts mehr und deutete aber mit dem Kopf zu einer Tür hinter dem Tresen, die wahrscheinlich in den Keller führte.
Alida zögerte nur eine Sekunde, wandte sich dann an den Wachmann: „Geht bitte raus und schaut nach Hendrik.“ Er war kein gut ausgebildeter Kämpfer auch wenn er sich grob im Umgang mit dem Schwert verstand: ihn mitzunehmen war ein Risiko, das sie nicht eingehen wollte.“ Sie dankte dem Wirt noch ein Mal nickend, dann trat sie zu der Tür, auf die er gedeutet hatte und schritt hindurch. Kaum, dass sie aus dem direkten Blickfeld der Wirtsstube gelangt war zog sie ihr Schwert und versuchte so leise wie möglich zu schleichen.
Die Wache war schnell nach draußen verschwunden und Alida auf dem Weg in den Keller. Den Moment als sie die kleine Holztreppe nach unten schlich, roch sie etwas ganz deutlich. Blut. Sie schlich ohne einen Laut von sich zu geben und sah zwei bullige Männer, die einen Gefesselten durchsuchten. Plötzlich riss einer den Kopf nach oben und verschwand durch einen zweiten Eingang, in welchem wohl normalerweise Waren angeliefert wurden. Wahrscheinlich führte er direkt auf die Straße. Der zweite Mann reagierte erheblich langsamer und rutschte zusätzlich dazu in einer Blutlache aus. Die Kerzen in dem kleinen Keller flackerten durch den neu entstanden Luftzug.
Alida hatte das Schwert bereits in der Hand und zögerte keine Sekunde. Sie versuchte die Situation auszunutzen und demjenigen, der ausgerutscht war, so schnell als möglich die Klinge Richtung Herz oder Hals zu richten um ihn zu bedrohen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mi 18. Okt 2017, 10:26 
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Durch den zweiten, geöffneten Eingang drang silbernes Mondlicht in den Keller und erleuchtete die fürchterliche Szene vor Alidas Augen. Harris Baker war offensichtlich tot, aber einer seiner Mörder war noch hier und bereitete sich auf seine Angreiferin vor. Es wäre ein leichtes gewesen den bulligen Mann wie ein Schwein abzustechen, nachdem er auf dem Boden ausgerutscht war. Ihn in Schach zu halten würde erheblich schwieriger werden, denn die Tzimisce konnte die disziplinierte Körperbeherrschung eines geübten Kämpfers ausmachen. Noch am Boden liegend zog der dunkelhaarige Fremde ein Beil vom Gürtel.

(INI: 10 ; abgesehen davon hat Alida +2 Würfel auf ihre nächste Handlung weil ihr Gegner am Boden liegt)

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: So 22. Okt 2017, 17:11 
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Alida wusste, es war gewagt, so wie diese Manöver immer gewagt waren, aber sie musste versuchen den Mörder zu entwaffnen. Nur so mochte es ihr gelingen die Papiere von Harris Baker zu erhalten oder, falls dessen Kamerad bereits mit diesen abgehauen war, ein paar Informationen zu erlangen.
Sie wusste ihre Waffe war im Osten genau für solche Manöver geschmiedet worden und doch machte es ihr die Sache nicht leichter. Voller Wucht hieb sie nach der Axt des Mannes und versuchte sie mit einem Bogen gegen die Wand zu schleudern.
(Ini 11, Hab leider das mit den 2 Bonuswürfeln bei meinem Wurf übersehen, Alida hat 3 Erfolge gg Sch 7 (ist mit ihrer Waffe dann Schwk 6)) (s. Würfeltool)

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Di 24. Okt 2017, 17:02 
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Der Kampf war schneller entschieden als er begonnen hatte. Mit einem dumpf-feuchten Klirren landete die Axt des fremden auf dem blutigen Fußboden. Ein schmerzverzerrter Fluch erfüllte den Keller. Braune Augen schauten zwischen Alida und dem zweiten Ausgang hin und her, bevor eine raue Stimme die Tzimisce auf Französisch ansprach. "Du bist zu spät, aber wenn du mich laufen lässt sage ich wo du meinen Mitstreiter und die Nachricht die du suchst finden kannst." Er lachte schmierig und Alida konnte sehen, dass dem Mann vor ihr mehrere Zähne fehlten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Fr 27. Okt 2017, 10:57 
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Alida baute sich vor dem zu Boden Gefallenen auf und hielt ihm die Klinge so an die Kehle, dass sie kurz davor war die Haut anzuritzen. Sie wusste, was solche Männer für gewöhnlich von Frauen mit Schwertern hielten und sie wollte ihm keine Gelegenheit geben seine Meinung mit einem gewagten Manöver zu überprüfen.
"Netter Versuch, aber wer sagt mir, denn, dass du die Wahrheit sprichst? Vielleicht hast du die Dokument an dich genommen und dein guter Freund da oben war einfach nur ein wenig schneller als du?" Sie sah sich das feiste Gesicht an. War wirklich der andere derjenige, der die Papiere hatte, oder log der vor ihr Liegende? "Ich würd dir raten jetzt schön still zu halten- Ich kann dich tot oder lebendig untersuchen, aber lebend ist wohl vor allem dir lieber, vermute ich ein Mal." Sie presste die Schneide noch etwas härter gegen seine Haut um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen und begann ihn zu durchsuchen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Fr 27. Okt 2017, 13:08 
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Das höhnische Grinsen wich plötzlich aus dem Gesicht des Mannes. Er schien zum ersten Mal zu realisieren, dass es Alida bitterernst meinte. Leider schien ihr Opfer die Wahrheit zu sprechen, denn nach kurzer Untersuchung konnte sie kein Pergament und auch keine Nachricht finden. Der zweite Mann schien tatsächlich damit entkommen zu sein. Mit einem lauten Knall wurde die Tür zur Gaststube wieder aufgerissen und die Tzimisce konnte schnelle Schritte auf der Treppe ausmachen die das Holz zum Knarren und Ächzen brachten. Plötzlich stand eine Person vor ihr die Alida so wahrscheinlich nicht erwartet hatte. Leif. Der Nordmann hatte ein schlankes Schwert gezogen und schaute mit schnellen Blicken über die sich ihm bietende Szenerie. Seine Augen suchten schließlich die von Alida und stellten unausgesprochene Fragen: Wie kann ich dir helfen? Was soll ich tun?

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Fr 27. Okt 2017, 16:54 
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Es fiel Alida fast schwer sich weitrehin auf den Mörder zu konzentrieren als sie Leif plötzlich vor sich stehen sah. Tonlos udn ungläubig formten ihre Lippen seinen Namen. Leif? Sie brauchte einige Sekunden um sich zu sammeln. "Gib mir doch einfach kurz einen Hinweis, dass meine Augen mich nicht täuschen und wirklich du vor mir stehst und nicht ein Mitglied meiner Famillie oder ein Trickser, der sich einen Scherz mit mir erlaubt, dann können wir uns um diesen Kerl hier kümmern." Ihre Lippen umspielte ein Grinsen. Sollte das wirklich Leif sein, war das eine unerwartete erfreuliche Überraschung für diesen eher unguten Abend.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Fr 27. Okt 2017, 18:43 
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"Ich hoffe das ich keine Illusion bin, auch wenn ich wahrlich wünschte die Umstände wären nicht so bitter." Der Heiler schaute zwischen der Leiche von Harris Baker und dem am Boden kauernden Mann hin und her. Sein Griff um die Waffe schien sich zu verstärken. Die tiefe Stimme des Salubri wechselte plötzlich von Flandrisch in Latein, wohl in der Hoffnung das niemand sie verstehen konnte. "Das Schiff mit welchem Charlotte von Antwerpen aufbrechen wollte wurde von Piraten gekapert und zerstört. Es brannte keine drei Meilen vor dem Hafen der Stadt aus." Leif trat den am Boden liegenden Mann ganz plötzlich in die Rippen so das jener nur vor Schmerz aufheulte. "Charlotte hat überlebt und ich bin euch so schnell ich konnte hinterhergereist um sicherzugehen, dass ihr nicht in eine Falle tappt. Offenbar bin ich zu spät. Hast du..." Leif schaute auf die Leiche und schien etwas zu realisieren...Hast du die Nachricht gefunden?"

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