Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Sa 22. Aug 2015, 12:25 
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Will nickte nachdenklich. „Zuwachs für Brügge? Da bin ich mal gespannt.“ Er grinste und drückte Leif dann eine dünne Kette aus Holz in die Hand, die er sich vom Hals nahm. „Hier! Gib die dem Wirt des Gasthauses! Ich komme demnächst nach.“ Es war ein einfaches Holzplättchen mit einem eingebrannten Kreuz.

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Er erhob sich und winkte Leif noch einmal fast beiläufig zu. „Es tut gut, dich bei dem ganzen Wahnsinn, wie du ihn nennst, dabei zu haben.“ Wieder ließ das Grinsen seine hellen Zähne aufblitzen. Dann verschwand er in den Gang aus dem er gekommen war.

Als Leif dem kahlköpfigen Wirt das Medaillon zeige, verengten sich seine Augen kurz zu Schlitzen bevor sich ein breites Lächeln auf seinen Zügen breit machte. „Schön, dass ihr wieder da seid, Herr. Euer Aufenthalt im letzten Lenz scheint mir gar zu lang her. Das gleiche Zimmer wie beim letzten Mal?“

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Er führte Leif durch einen langen Korridor, bog um eine Ecke und stieg dann die Stufen einer breiten Treppe hinab. Links und rechts befanden sich ebenfalls Türen, die, so erkannte Leif anhand des Staubes und der Spinnweben so gut wie nie geöffnet wurden. Schließlich hielt er vor einer schäbig aussehenden Tür, zog einen bronzenen Schlüssel von seinem Gürtel und öffnete. Mit einer einladenden Geste hielt er Leif die Tür auf und ließ ihn eintreten. Dann entzündete er ein paar Kerzen, die sich hinter Glas befanden. Das Bild überraschte ihn.
Er klopfte Leif mit seiner kräftigen Pranke auf die Schulter. „Das Zimmer für unsere besonderen Gäste. Soll ich eure Gefährten nach holen?“

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Verfasst: Sa 22. Aug 2015, 12:25 


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BeitragVerfasst: Mi 26. Aug 2015, 20:28 
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Leif betrachtete das Zimmer mit Wohlwollen und Interesse ob seiner schönen und durchdachten Ausstattung. Luxus war noch nie etwas gewesen auf das er besonders viel Wert oder Fokus gelegt hatte, aber gelegentlich war es doch ganz komfortabel. Nachdem der Wirt gegangen war informierte er sofort Gretlin und John und begann sie über das was passiert war zu informieren. „Ich glaube nicht, dass heute Nacht noch viel passiert, aber ich werde morgen nach York aufbrechen. Der Freund wegen dem ich hergekommen bin hat dort Geschäfte zu erledigen. Ich soll ihm als Übersetzer helfen.“ Leif log bewusst, diese Sache ging die anderen beiden wenig an, auch wenn sich John sicherlich schon wieder seinen eigenen Reim auf das Gesagte machte. Er sprach allerdings Gretlin noch einmal direkt an. „Ich denke er ist der Grund warum auch du hier bist Gretlin. Ich werde euch morgen vorstellen wenn du willst.“
Leif vernahm ein kurzes Klopfen. Gretlins Blick wanderte Richtung Tür, verharrte dann jedoch etwas überrascht. Wenige Augenblicke später schob sich eine Kiste im hinteren Bereich zur Seite und Leif konnte die dunkelblonden Haare von Will erkennen, der sich durch einen schmalen Gang zwängte. Schließlich stand er schmunzelnd im Zimmer. Er verbeugte sich grinsend vor Gretlin und seine Bewegung ließ erneut sofort erkennen, dass er rein gar nichts von höfischer Etikette verstand. Gretlin legte die Hand vor den Mund um ihr Lachen zu unterdrücken. Dann nickte er John zu. Sein Blick ging Richtung Leif. „Verzeih mir, mein Freund, dass ich zu so später Stunde noch in euer Schlafgemach platze. Ich hoffe, ich störe nicht.“ Ein zweideutiges Lächeln lag auf seinen Zügen.
„Ihr stört niemals mein Freund tretet ein in die Schlafstatt die ihr uns bereitgestellt habt.“ Leif zwinkerte kurz. „Wann werden wir morgen aufbrechen, Will? Wenn ich euch schon als Übersetzer diene, dann möchte ich wenigstens ausgeschlafen sein.“ Leif lachte danach, vielleicht ein wenig gekünstelt, hoffte aber dass sein Clansbruder den Wink mit dem Zaunpfahl verstand.
Will stand da und betrachtete ihn fragend, zog eine Augenbraue in die Höhe. Dann nickte er. „Deine Walisischkenntnisse waren schon immer großartig. Wir können aufbrechen wann immer es die passt. Du wolltest mir deine Reisebegleitung vorstellen. John kenne ich ja bereits. Dein treuer Gefolgsmann“ Wieder wanderte sein Blick zu Leif. Der Heiler erkannte die Unsicherheit. Offensichtlich wusste der junge Engländer nicht recht wie er sich verhalten sollte.
Leif war schon immer ein wenig amüsiert darüber, dass Will, trotz allem irgendwie ein wenig langsam war. Jetzt war es allerdings das Beste das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Will.“ Leif sprach mit fester Stimme. „Das ist Gretlin.“ Der Salubri zögerte kurz ob des Unwissens wie er das Mädchen am besten vorstellen könnte. „Der Neuzugang von Brügge.“ Die Worte waren die die Will selbst gewählt hatte, aber sie trafen so oder so zu.
Gretlin trat auf Will zu und reichte ihm die Hand zum Handkuss. Der junge Heiler schmunzelte, hatte er eine solche Geste doch schon häufig bei Liliana üben können. „Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“
Die beiden tauschten ein paar höfliche Worte aus, bis Gretlin schließlich eine Rolle hervorzog und sie Will überreichte. „Diesen Brief soll ich euch von Liliana von Erzhausen überreichen lassen.“ Sie hatte die Finger fest um das Dokument gelegt und man konnte an deren leichtem Zittern erkennen, dass es ihr schwer fiel, das Pergament zu übergeben.
Es war nicht an Leif dieses Ritual zu stören, dass hatte auch der ‚ungewaschene‘ und ‚unzivilisierte‘ Nordmann inzwischen gelernt. Trotz allem beobachtete er interessiert was sich da vor ihm entfaltete.
Will nahm die Bulle entgegen, schloss sie auf und zog das Pergament, das mit sauberen, perfekten Letter in schwungvoller Schrift versehen war hervor. Sein Mund öffnete sich beim Lesen leicht als würde er die einzelnen Worte formen. Es dauerte lange bis er geendet hatte. Er schluckte schwer. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie je so etwas schreiben würde…“ Er ließ die Worte in der Luft stehen.
Leif wartet geduldig auf die nächste Reaktion des Engländers wusste er doch zumindest grundlegend um die Gefühle die er für Lilliana hegte. Die Romanze zwischen beiden hatte etwas Sonderbares aber Leif fand diese allemal besser als die Verbindung die seine alte Freundin zu Jacques de Camarque pflegte. Schließlich räusperte sich Leif. "Will." Er ließ einen Moment verstreichen. "Ist alles in Ordnung?"
Will nickte langsam und übergab dann das Dokument an Leif.

„Liebster Will
Lange schon vermisse ich deine angenehme Gesellschaft. Ich entbehre deine Küsse, das Gefühl deiner Hände in den meinen. Unsere gemeinsame Zukunft mag in den Sternen stehen, aber ich weiß, da ich auf dich vertraue: sie ist nicht fern.
Eines Tages werden wir glücklich ohne Gefahren, ohne Risiken unseren Weg gehen. In einer Stadt größer und mächtiger als wir uns das vielleicht erträumen mögen. Dort, das weiß ich, sehen wir uns wieder: der größten Stadt der westlichen Welt.

Sei tapfer und harre, dem, was kommt.

In ewiger Liebe
Deine Liliana.

Leif war verwirrt und Romantik oder auch nur intime Gefühle gehörten noch nie zu seinen Stärken. Was wollte Will ihm wohl sagen als er das Dokument mit Leif teilte? Der Salubri wusste es nicht und schaute seinen Clansbruder fragend aber interessiert an und begann dann zu sprechen. "Was ist los Will?"
Will schüttelte den Kopf. „Sie möchte, dass ich mich in die größte Stadt des Westens begebe. Dort liegt unser gemeinsamer Weg. Fernab von südfranzösischen Adeligen und den Gefahren, die Flandern mit sich bringen mag. Dort ist unsere Zukunft.“ Er sah zerknirscht aus. „Ich kann hier nicht fort. Ich werde gebraucht.“
Leif schüttelte nur mit dem Kopf. "Will du bist der einzige der diese Entscheidung treffen kann."
Der dunkelblonde Mann sah zum Pergament hinab. „Ich weiß.“ Sein Blick wurde hart. „Ich bin einmal weg gelaufen. Und das werde ich nicht mehr tun.“ Er legte das Pergament zur Seite. „Morgen Abend werde ich dich abholen. Zur neunten Stunde?“
Leif nickte nur. "Zur neunten Stunde. Gibt es sonst noch etwas was wir besprechen müssen Freund?"
Will wandte sich zum Gehen. „Ich denke vorerst nicht. Leif? Danke! Und Danke, Gretlin, dass ihr mir diese Nachricht überbracht habt.“ Er griff erneut zu dem Dokument, rollte es zusammen und ließ es unter seinem Wams verschwinden. Einen Moment zu lang verweilten seine Finger auf dem Leder. Dann zwängte er sich durch den Gang in die Dunkelheit.
Leif seufzte fast unhörbar. "In Ordnung. Wir sollten schlafen gehen." Er war gespannt was die kommenden Tage bringen würden.

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BeitragVerfasst: Do 27. Aug 2015, 20:44 
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Gretlin band sich die Schuhe auf und warf die schlammbespritzten Schnürstiefel in eine Ecke. Dann setzte sie sich auf eines der Betten, lehnte den Rücken an die Wand und begann in einem ihrer Notizbücher zu kritzeln.
„ich muss mir unbedingt demnächst neue Stiefel machen lassen. Meine Alten sind eindeutig nicht für dieses regnerische Wetter gemacht.“
John bedachte beide Kainiten mit einem kurzen Seitenblick. „Wenn du verzeihst, Leif. Ich werde mir in der Schankstube etwas zu essen holen. Und einen Krug Ale. Das habe ich vermisst.“ Sein Schmunzeln wurde breiter. Er wartete auf die Erlaubnis seines Herren und verließ dann das Zimmer.
Gretlin legte derweil ihr Buch zur Seite und verstaute es anschließend in einer ihrer Taschen. Dann zog sie einen dicken ledergebundenen Wälzer hervor, der schimmelige Flecken aufwies und nach Moder und altem Buch roch.
Schließlich hielt sie inne. „Die Fürstin Liliana muss ihn sehr lieben, wenn sie ihm solche Worte schreibt… Verzeiht, wenn ich das jetzt sage. Ich habe über eure Schulter mitgelesen…“ Sie sah ein wenig beschämt aus
Mit einer Geste entließ Leif seinen Ghul. „Vielleicht komme ich gleich noch nach John. Ein bisschen menschliche Gesellschaft und Spaß hätten wir uns verdient nach dieser langen Reise.“ Aber erst einmal befreite er sich von dem ewig gleichen, mehrfach geflickten und mottenzerfressenen schwarzen Mantel und setzte sich auf einen Stuhl. „Liliannas Emotionen brennen und brannten schon immer heiß. Sie wird vom Gefühl der Liebe angezogen wie eine Motte vom Licht – eine schöne aber manchmal wohl auch gefährliche Eigenart der Toreador. Aber sie und Will passen gut zusammen und ich hoffe er kommt mit uns zurück nach Brügge. Wir haben nämlich noch gar nicht darüber gesprochen.“ Leif schwieg kurz und sah Gretlin dann wieder direkt an. „Gretlin welche Stadt ist eigentlich die größte der westlichen Welt? Paris? Rom? Zählt Konstantinopel eigentlich noch zur westlichen Welt? Weißt du das zufällig?“
Gretlin sah gedankenverloren auf. „Die größte Stadt ist Paris. Es muss schön sein dort seine Zukunft mit jemandem zu planen, den man liebt. Aber ich bin froh, dass ich in Brügge bleiben kann. Und ich hab meine Bücher.“ Sie lächelte schwach, biss sich auf die Lippen, als wenn sie sich eine Bemerkung verkneifen müsste, die sie eigentlich lieber ausgesprochen hätte.
Was will Lilliana eigentlich in Paris dachte sich Leif ein wenig gedankenverloren. "Was ist los Gretlin? Willst du noch etwas sagen? Sprich ruhig, denn in Brügge ist es irgendwie Tradition, dass jeder das sagt was er denkt. Zumindest kommt früher oder später eh immer alles raus." Er lachte ein wenig.
Gretlin lachte kurz auf. „In Brügge gilt vieles, das in anderen Städten eher ungern gesehen wird als Tradition.“ Sie schwieg kurz und dachte nach. „Irgendjemand hat mal zu mir gesagt: In principio erat verbum. Ich las damals gerade das Evangelium nach Johannes. Kennt ihr die Textpassage? „Am Anfang war das Wort…und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Die Person meinte, ich solle aufhören in meinen Büchern zu suchen, sondern draußen in der Welt… bei den Menschen. Denn am Anfang war das Wort… nicht der Buchstabe oder der Satz. Das wäre es, worauf es ankäme, das, was wirklich zählt.“ Sie schlug das Buch zu.
„Ihr folgt dem Weg des Odems und Liliana wohl dem der Menschlichkeit.“ Gretlin sah Leif nachdenklich an. „Wie gut kennt ihr Liliana und ihren Geliebten Will?“
Leif überlegte kurz ob ihn diese Textstelle etwas sagte, konnte schließlich aber nur mit dem Kopf schütteln. "Ich kenne mich wenig bis gar nicht in der Religion der Christen aus und das Wort 'Evangelium' habe ich zwar schon einmal gehört, dass war es aber auch schon." Der Salubri lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Vielleicht kann man ja einfach beides tun. Für mich spricht nichts dagegen. Sowohl in Büchern nach Wissen suchen als auch die Welt erleben. Das eine hilft schließlich bei dem anderen und du selbst wärest ja nicht nach Brügge gekommen, wenn du nicht die Bücher bei Draga gesucht hättest.“ Leif schaute sie und kratze sich dann kurz am Kopf. Seine braunen Haare hingen noch immer nass von seinem Kopf herab. „Ich kenne sowohl Lilliana als auch Will recht gut, insbesondere Lilliana aufgrund unserer langen gemeinsamen Geschichte. Aber ich interessiere mich nicht sonderlich für ihre Beziehung wenn ich ehrlich bin. Also beide als Paar. Das ist etwas das mich nichts angeht. Ich weiß nur, dass sie es nie einfach hatten.“
Gretlin beugte sich zu ihm und ihre Stimme wurde leiser.
„Mir erscheint es merkwürdig, dass mich ihr Ghul, Michel den weiten Weg von Flandern nach England entsendet, wenn Liliana euch in diesem Maße vertraut und Will es ganz offensichtlich auch tut. Er hat euch so bereitwillig das Dokument ausgehändigt als wäret ihr sein ältester Freund. Trotz der persönlichen warmen Worte, die alle Emotionen der Toreador offen legen. Er scheint davon auszugehen, dass seine und Lilianas eigene Geheimnisse bei euch sicher sind…“ Wieder ließ sie einige Augenblicke vergehen und strich über den Buchdeckel wie über das Fell eines geliebten Haustieres. „Wenn ihr euch beide so gut kennen… warum hat sie dann nicht euch das Pergament anvertraut?“
Leif überlegte. Er wusste worauf Gretlin hinauswollte, beschloss aber das Ganze logisch anzugehen. "Sie ist ja im Moment nicht in Flandern. Darüber hinaus wusste niemand aus ihrem Haushalt, dass ich nach England aufbrechen wollte." Der Nordmann schwieg einen Moment. "Wenn das Pergament gefälscht ist...dann würde es nur dazu dienen Will nach Paris zu locken...und es gibt eine Person die viel Einfluss in Paris hat, aber nicht gut auf unseren Freund zu sprechen ist..." Leif setzte das Puzzle in seinen Gedanken zusammen. Eine Theorie, nicht mehr bis jetzt. "Gretlin seid ihr euch sicher, dass es Liliannas Ghul Michel war der euch das Papier übergeben hat?" Die Tatsache, dass Gretlin sich selbst gerade verdächtig machte, wenn an der Nachricht etwas faul war ignorierte Leif für im Moment. Er vertraute ihr zwar immer noch nicht, wie eben seit dem Beginn ihrer Reise, aber eins nach dem anderen.
Gretlin überlegte. „Nun ja… Ich habe weder Liliana noch ihren Ghul je von Angesicht zu Angesicht gesehen… „
Gretlin wandte beschämt den Blick ab. „Ein großer Mann mit sauber gestutztem Kinn- und Oberlippen Bart, über schulterlange braune Haare, glatt, graue Augen, deutscher Akzent.“ Er stellte sich als Liliannas Ghul Michel vor und bat mich eindrücklich im Namen seiner Herrin die Botschaft zu überbringen.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Er meinte, er würde lieber mich entsenden… Ihr wäret nicht vertrauenswürdig… ein Verräter.“ Sie sog tief die Luft ein. Nun waren sie ausgesprochen… die Worte die niemandem gern über die Lippen kamen und die die Ohren des Betroffenen nicht gern hörten
"Naja der gute Mann hat wohl Recht. Ich bin ein Verräter. Zumindest wird mir dieser wohlklingende Spitzname bis Ragnarök erhalten bleiben.“ Leif hatte sich mit diesem Umstand schon lange arrangiert und die Worte kamen ihm genauso leicht über die Lippen wie ein Gespräch über das Wetter. „Der Mann kann ihr Ghul gewesen sein oder auch nicht, dass können wir nicht überprüfen. Vielleicht hat Michel in eigenem Antrieb gehandelt und denkt wirklich so über mich, oder er war es gar nicht. So oder so ich werde Will trotzdem warnen müssen. Vielleicht bekommen wir ja mit Auspex einen weiteren Hinweis.“
Gretlin sah ihn nachdenklich an, dann auf ihre Hände. Ihre Worte waren fragen, jedoch ohne Wertung „Und was habt ihr verraten? Und die wichtigere Frage? Wofür?“
Der Salubri zuckte mit den Schultern. "Ich wollte helfen und gleichzeitig untertauchen um meine Vergangenheit aufzuarbeiten, aber eben auf meine eigene Art. Es erfüllte seinen Zweck, aber meine Taten wurden trotzdem nicht von jedem so ausgelegt wie ich sie geplant hatte. Wofür? Nun ja das was mir immer am Wichtigsten war, meine Freiheit. Ich habe erst viel später erkannt, dass diese Freiheit genauso ein Gefängnis sein kann wenn man von dem Gedanken daran besessen ist." Leif erhob sich von seinem Stuhl und trocknete sich die Haare mit einem sauberen Leinentuch. "Frag am besten mal Lucien, der kann dir die Geschichte am besten erzählen."
Gretlin legte das modrige Buch auf den Nachttisch und umfasste ihre Knie. „Ich bevorzuge es, die Meinung von jemandem zu hören, den es wirklich betrifft und nicht andere Leute zu etwas Geschehenen zu befragen, wenn es sich bewerkstelligen lässt. Egal… Morgen ist auch noch eine Nacht. Ich bin gespannt, was sie bringen mag. Wann werdet ihr aufbrechen?“
Leif nickte nur mit stoischer Miene. "Wir brechen zur 9. Stunde auf. Ich werde noch einmal nach John schauen. Willst du mit in die Gaststube kommen?" Leif kämmte sich die schulterlangen Haare während er mit Gretlin sprach, damit er später nicht ganz so verwahrlost aussah.
Sie schüttelte den Kopf, griff wieder zärtlich nach dem Wälzer. „Ich muss mich noch meiner neuesten Errungenschaft widmen.“ Sie schmunzelte. „Das Buch liest sich nicht von allein. Und es ist bereits spät.“
"In Ordnung. Wir sehen uns später." Mit diesen Worten verließ Leif das Zimmer und machte sich auf in Richtung Gaststube.
Leif schritt den Gang entlang und die Treppe hinauf. Auf halbem Weg kam ihm sein Ghul entgegen. In der Rechten ein Maß warmes, dampfendes Ale, in der Linken Brot, Käse, Schinken, einen Apfel alles sauber aufgeschichtet auf einem Tablett. Er trat einen Schritt zur Seite so dass Leif passieren konnte. Von oben waren laute Stimmen zu vernehmen
Leif ging langsam dem Lärm entgegen, während er John zunickte. Er ließ sich in der Gaststube nieder, bestellte sich ebenfalls ein Ale und beobachtete das Geschehen um sich. Schließlich würde er sich zurück zum Zimmer begeben um sich zur Ruhe zu begeben.
In der Gaststube wurde Leif sofort wieder mit Fragen zum Krieg mit Frankreich bestürmt, von denen er die meisten nicht beantworten konnte. Er floh relativ schnell zurück ins Zimmer fliehen müssen sonst hätte man ihn zum Kartenspielen, auf den Tischen tanze und für Verschwörungstheorien König John betreffend aufgefordert und ein „Nein“, das war Leif klar, war den Männern hier nicht bekannt.
Zurück im Zimmer schlief Gretlin, die das Überkleid abgelegt hatte, bereits.

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John saß an einem schmalen Tisch, aß die mitgebrachten Speisen und ließ sich schließlich auf einer niedrigen Couch zur Nachtruhe sinken. Er nickte Leif zu, dann schloss er die Augen
Leif war froh wieder im Zimmer zu sein. Er kannte sich zwar mit Politik eigentlich ganz gut aus, aber die Vorgänge hier in England hatte er lange vernachlässigt. Schließlich würde sich auch Leif zur Ruhe begeben.

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BeitragVerfasst: Do 3. Sep 2015, 18:05 
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Leif erwachte in den frühen Abendstunden des nächsten Tages. Sowohl Gretlin als auch John hatten das Zimmer schon verlassen. Als Leif sich Richtung Wirtsstube aufmachte, betrat er schließlich einen im Vergleich zu letzter Nacht annähernd leeren Raum. Weder der Wirt noch einzelne Gäste waren auszumachen und dem Salubri wurde bewusst, dass noch nicht geöffnet sein musste. Die Vorhänge waren zugezogen und die Türen fest mit Riegeln verschlossen.
Im Dämmerlicht von Kerzenstümpfen, die auf zwei Tischen in einer Ecke schwach vor sich hin brannten, bemerkte Leif die beiden Männer, die sich in einer Ecke über einer Karte zusammen gekauert hatten und leise vor sich hin murmelten

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Hinter der Theke erschien ein fast dunkelhäutiger Junge mit einem Laib Brot und trat auf die beiden Männer zu. Er blieb kurz bei Gretlin, die einzeln an einem Tisch saß und in ihr Notizbuch kritzelte stehen und sah ihr über die Schulter. „Ihr schreibt rückwärts in zweifacher Ausführung? Sehr interessant. Ist das nicht schwierig?“

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Gretlin zuckte zusammen, sah die Person vor sich ertappt an und schluckte kurz. Mit den Gedanken bei dem seltsamen Jungen griff sie zu einem Apfel, der neben ihr lag, biss hinein und verzog angewidert das Gesicht. Sie stellte die angebissene Frucht zurück auf den Tisch
Der Junge lachte hell. „Habt ihr nen Wurm erwischt? Kann passieren.“ Mit diesen Worten ließ er sich neben den beiden Männern nieder und breitete die Nahrungsmittel auf dem Tisch aus. Dann fuhr er mit dem Finger über das vor ihnen liegende Pergament. „Hier vielleicht?“
Als Leif schließlich ins Licht trat erhob sich Gretlin und die Männer taten es ihr nach. Will konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Leif? Damit ist unsere kleine Gruppe vollzählig.“
Gretlin stand von der Bank auf der sie gesessen hatte auf und ging Richtung Ausgang. „Ich geh dann mal schauen, was man hier in dieser idyllischen Stadt so alles unternehmen kann.“ Sie versuchte ein Lächeln

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BeitragVerfasst: Do 10. Sep 2015, 14:38 
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Leif ließ sich heute Nacht alle Zeit der Welt bevor er zu den anderen aufschloss. Er wusch sich zuerst das Gesicht, stutzte sich schließlich die Haare kurz und legte dann eine Lederrüstung und darüber den alten abgetragenen Mantel an. Seine Axt verschwand auch noch darunter, ebenso wie eine kleinere Version die besser ausbalanciert war, damit man sie mit einer schwungvollen Bewegung werfen konnte. Er schnürte die Stiefel die er ein wenig vom Schlamm befreit hatte fest und ließ schließlich noch einen Dolch darin verschwinden. Er war fertig angezogen aber schwere Gedanken hielten ihn noch immer zurück. Er wusste nicht, ob das was er hier tat richtig war, aber er musste Will einfach vertrauen und sich auf das Unbekannte einlassen. Er konnte nicht immer alles kontrollieren, nicht ohne irgendwann einmal den Verstand zu verlieren oder die Menschen und Dinge die ihm wichtig waren. Mit einem Seufzen erhob er sich und traf den Rest schließlich in der Wirtsstube. Er nickte Will und dessen Begleitung sowie Gretlin zu und ging dann in Richtung der jungen Frau. „Gretlin? Seid ihr euch sicher, dass ihr hierbleiben wollt? Ich weiß nicht genau was auf uns zukommen wird, aber wenn etwas schief geht kann es sein, dass wir schnell fliehen müssen und keine Gelegenheit haben zurückzukommen. Ihr habt eure Nachricht überbracht wie soll es jetzt genau für euch weitergehen.“
Gretlin sah sich in dem Raum um als suche sie nach einer Antwort. „Ich weiß es nicht genau. Ich werde bald zurück reisen. Wie lange werdet ihr euch noch hier aufhalten?“
"Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht ein paar Tage, vielleicht ein paar Wochen. So lange es eben dauert, die Freunde meines Freundes zu befreien und von hier zu verschwinden" Er zuckte mit den Schultern.
„Gretlin zuckte mit den Schultern. „Ich kann gerne noch ein paar Tage warten. Bis auf meine paar Bücher erwartet mich nichts in Brügge.“
Leif nickte. "Dann lasst uns zusammen zurückreisen." Jetzt wandte der Salubri seine Aufmerksamkeit zu den anderen beiden Männern. "Meine Herren können wir aufbrechen?"
Will nickte. „Das hier…“ Er deutete mit der Linken zu dem schwarzhaarigen Mann. „… ist Walter, der schlauste Kopf unsere Truppe. Und das dort…“ Seine Rechte wies auf die jungenhafte Gestalt. „… ist Aisha. Sie ist eine von uns.“
Gretlin nickte noch einmal und verschwand dann aus der Wirtsstube.
Will deute auf die Karte, einen Stadtplan von York, der eine grobe Skizzierung der Festung der Stadt. „Wir haben überlegt uns aufzuteilen. Zwei von uns unterhalten mit ein paar anderen angeheuerten Musikern oder Gauklern oder was auch immer die Gesellschaft während die anderen zwei in den Kerker schleichen und versuchen unsere Leute raus zu holen.“
"Das klingt nach einem wohldurchdachten Plan Will. Meine Fähigkeiten was Unterhaltung angeht sind ehr eingeschränkt, dafür fühle ich mich im Diebeshandwerk umso mehr zu Hause. Ich würde mich daher also ehr für die zweite Option bezüglich des Plans entscheiden. Gibt es irgendetwas auf das wir achten müssen?" Leif studierte die Zeichnung der Festung aufmerksam ohne während seiner Frage nach oben zu schauen.

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Der schwarzhaarige Mann, den Will als Walter vorgestellt hatte, antwortete in gutem Englisch mit nördlichen Akzent. „Das Fest findet hier in diesem Gebäude statt und die Größen der Umgebung müssen, ob sie wollen oder nicht, daran teilnehmen. Viele nehmen ihre Wachleute mit, da sie Peter von Chester, dem Vogt, nicht über den Weg trauen. Es wird also vor offenen Augen nur so wimmeln. Das wiederum kann aber auch für Verwirrung stiften, da man in der Menge weniger auffällt. Aisha und ich, wir sorgen für die entsprechende Ablenkung, ihr holt unsere Leute raus und verschwindet am besten durch die Kanalisation. Zur neunten Stunde laufen wir zu Hochformen auf. Das wäre der beste Zeitpunkt, da alle Gäste dann abgelenkt wären.“ Er sah Leif an. „Und von eurer Seite? Habt ihr Erfahrung? Irgendwelche Vorschläge?“
Ein leichtes Kopfschütteln begleitete die Antwort von Leif. „Nein. Wer ist dieser Peter von Chester? Abgesehen davon ist glaube ich alles geklärt. Wir sollten uns auf den Weg machen. Es nützt nichts weiter zu planen, die größten Überraschungen werden wir eh auf dem Fest selbst erhalten.“ Leifs Haltung zeigte, dass er bereit war aufzubrechen.
Wills Lippen verhärteten sich. „Peter von Chester ist der armselige Speichellecker, der die Ländereien, die man William de Braose gestohlen hat, im Namen und ganz im Sinne von König John verwaltet. Ein kleiner unwichtiger Adeliger, der erfolgreich seine Chance gewittert hat zu Ruhm, Macht und Geld zu kommen. Sofern man dabei die Moral außer Acht lässt und bereit ist über Leichen zu gehen kann man es unter unserem derzeitigen König weit bringen.“
Walter und Aisha blieben ruhig. Der schwarzhaarige Mann rollte die Karte zusammen. Wir sollten getrennt nach York reisen. Das erregt weniger Aufsehen. Versucht unsere Leute zur neunten Stunde zu befreien. Dann sind die Chancen hoffentlich am größten. Wir treffen uns zwei Tage später wieder hier in unserem Quartier. Einverstanden?“
„Will?“ Leifs Tonfall war ruhig aber bestimmt. „Wir haben schon einmal über die Politik gesprochen und diese Situation ändert für mich nichts daran, im Gegenteil. Ich frage dich hier ein letztes Mal. Schaffst du es deine Wut über diese Situation im Zaum zu halten wenn wir in der Burg sind? Weil wenn nicht werde ich nicht mitkommen. Ich riskiere meinen Hals nicht, wenn ich Angst haben muss, dass uns eine Kurzschlussreaktion von dir alle ans Messer liefern wird. Die Mission wird schwer genug, auch ohne zusätzliche Ablenkung.“ Die Stimme von Wills Clansbruder war beinahe eisig. Die Sache war ihm offensichtlich sehr ernst.
Walter und Aisha begannen beide im gleichen Moment zu prusten und dann schallend zu lachen während Will, wäre er noch unter den Sterblichen, sicher rot angelaufen wäre. Walter wandte gespielt verlegen den Blick ab. Er räusperte sich. „Verzeiht, ihr beide, aber die Vorstellung war zu gut.“ Er klopfte Will auf die Schulter. „Keine Angst, Leif. Diesbezüglich kannst du dich absolut auf ihn verlassen.“ Er gab seiner Gefährtin ein Zeichen und beide verließen das Gasthaus.
Leif verstand nicht genau welcher interne Witz hier gerade vor sich ging aber es war ihm auch egal. Er nickte nur. "Dann also los! Wir sollten keine Zeit mehr verlieren."
Will ergriff seine wenigen Habseligkeiten, warf einen Blick auf den angebissenen Apfel von Gretlin, ließ ihn dann aber an seinem Platz stehen und ging nach draußen. Im Freien erwartete sie sofort wieder der stetige Regen, der in dieser Nacht schwach wie ein feiner Nebel herniederging. Er sah auf die matschige Straße, die vor ihnen lag. „Nun denn.“
"Nun denn. Am besten gehst du vor, immerhin kennst du dich hier besser aus." Erst würde Leif ein wenig schweigsamer sein, schließlich aber wieder das Wort an Will richten. "Kommst du eigentlich mit mir zurück, wenn hier alles geklärt ist, Bruder? Lilliana vermisst dich nämlich." Leifs Stimme war weich, beinahe fürsorglich und in jedem Falle keine Tonart die man besonders häufig bei dem Salubri vorfand, nicht einmal wenn er Patienten behandelte.
Will stapfte voran, setzte seine Schritte vorsichtig, aber mit einer Gewandtheit, die wohl angeboren sein musste, wenn man diesem Wetter täglich ausgesetzt war. Leif bemerkte, dass schon nach wenigen Meilen der Boden sumpfig und morastig wurde und er Mühe machte die Stiefel zu heben.
Will biss sich bei Leifs Frage auf die Lippen. Er seufzte kaum hörbar. „Ich wünschte ich könnte zurück nach Brügge kommen. Die kurze Zeit, die ich dort leben konnte war kostbar. Ich hatte eine sinnvolle Tätigkeit, wundervolle Stunden mit der liebenswertesten gutherzigsten Frau, die mir je begegnet ist, konnte mich nützlich machen und, auch wenn ich mich schäme, das jetzt zu sagen, die Probleme der Menschen in England vergessen. Und meine eigene Schmach… Egal… Ich kann nicht zurück. Jaques de Camarque wird weiterhin versuchen mich zu unterdrücken oder zu beseitigen. So lange ich in Brügge weile ist ihm das verwehrt, was er begehrt. Warum auch immer er nach Liliana verlangt.“
Leifs Züge verhärteten sich. Seine Stimme war unnachgiebig, beinahe kalt. „Du bist ein Feigling Will. Bedeutet dir Lilliana denn so wenig? Bist du nicht einmal bereit für sie zu kämpfen? Vielleicht verdienst du sie in diesem Fall wirklich nicht.“ Der Nordmann wandte den Blick ab. „England ist wichtig und auch die Probleme der Menschen dort, aber du solltest dich nicht wichtiger machen als du bist. In Brügge, mit Lilliana dort könntest du einen wirklichen Unterschied machen, aber du müsstest es wollen. Das gleiche ist auch wahr für Jaques de Camarque, wir können ihn gemeinsam ausschalten Will, ich werde dir helfen. Er gehört nicht nach Brügge, du hingegen schon.“ Leif schwieg. Die Stille war beinahe unangenehm. „Aber wenn du dich lieber hier am Ende der Welt verstecken willst, dann ist dies deine freie Entscheidung. Du wirst mit ihr leben müssen, nicht ich.“
Will sah ihn ernsthaft erschüttert an. Er sah aus als habe man ihn mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Er schwieg mehrere Minuten betroffen. „Liliana hat mir geschrieben, dass sie unsere gemeinsame Zukunft in Paris sieht. Ihr Vorschlag erscheint mir sinnvoll. So können wir beide glücklich werden.“
"Die Nachricht ist soweit ich es beurteilen kann nur eine Fälschung. Ich habe es leider selber erst letzte Nacht herausgefunden. Die Überbringung der Nachricht war mehr als verdächtig. Außerdem weiß niemand ob Lilliana sie wirklich geschrieben hat. Denk mal drüber nach wer hat in Paris wirkliche Macht?" Leif wartete gar nicht auf eine Antwort. "Jaques Erzeuger und damit er selbst, zumindest in einem gewissen Maße. Lilliana hat mir ansonsten nie erzählt, dass sie nach Paris gehen würde, ihre Wurzeln lagen immer in Deutschland. Aber schau dir den Brief doch mit Auspex an. Das könnte helfen Klarheit zu schaffen."
Will zuckte mit den Schultern. „Ich hab ekeine Ahnung wer der Erzeuger von Jaques de Camarque ist. Geoffrey du temple? Das halte ich für unwahrscheinlich. Schließlich ist Jaques Anhänger von Etienne de Poitou und die beiden Prinzen können sich nicht ausstehen.“ Er sah sich um und erblickte in wohl zweihundert Meter Entfernung einen Unterstand. Als er dort angekommen war, hielt er inne und zog vorsichtig die Nachricht aus seinem Mantel. „Die Schrift gleicht ihrer auf jeden Fall aufs Haar.“
"Trotzdem solltest du vielleicht direkt mir Lilliana sprechen bevor du dich in die Höhle des Löwen begibst Will. Selbst wenn du Recht hast." Fügte er noch etwas leiser hinzu. "Brügge und Paris sind nicht weit von einander entfernt und selbst wenn du die Grenzen der Domäne nicht überschreiten willst, könntest du Lilliana immer noch irgendwo außerhalb treffen um weitere Informationen zu bekommen."
Er überreichte ihm das Dokument. „Vielleicht erhältst du mehr Informationen als ich.“ Er atmete tief ein. „Vielleicht kann ich mich für England in Paris nützlich machen. Ich werde dort auf sie warten und sie fragen. Paris ist keine Höhle des Löwen sondern eine gigantische Metropole mit genug Vita für alle von uns. Das ist bekannt. Aber natürlich hast du recht und ich werde Liliana fragen“
„Ich sehe leider nichts aber sei trotzdem nicht so naiv Will. Je größer die Domäne, desto abgebrühter und unnachgiebiger die Politik. Du kannst gerne nach Paris gehen, aber sprich vorher mit Lilliana.“ Leif war frustriert. Sehr sogar. „Aber wenn du das machen willst kann ich dich nicht davon abhalten. Meine Meinung kennst du.“ Leif hatte keine Lust mehr zu reden. Von ihm würde kein weiterer Vorstoß für Konversation auf dem Weg nach York kommen.
Die beiden waren durch einen etwas dichteren Wald gekommen, der sich um sie herum aufbaute und das schwache Licht, das durch den Regen noch zu erkennen war, wurde fast gänzlich aufgesogen. Leif bemerkte plötzlich, dass irgendetwas nicht stimmte. Irgendetwas war falsch. Dann erkannte er es. Es war still geworden. Absolut still. Das stete Prasseln des Regens war komplett verstummt, der laut, den seine Schritte im Morastigen Schlamm taten verklungen.
Mit einer schnellen Handbewegung hielt Leif seinen Clansbruder zurück und schüttelte nur mit dem Kopf um gleich darauf auf seine Ohren zu zeigen wie um ihn auf die plötzliche Stille aufmerksam zu machen. Leif war bis zum Bersten gespannt, er wartete in jedem Moment mit einer unangenehmen Überraschung.
Er sah den entsetzen Ausdruck auf Wills Gesicht, der sofort lautlos seine Waffe aus der Scheide zog. Dann den sich bewegenden Mund. Er konnte von den Lippen ablesen, was er schrie. „Lauf! Trennen!“ Ein weiteres Wort, das so ähnlich geformt war, wie die Wörter der lateinischen Sprache, aber er konnte es nicht entziffern. Dann rannte der Engländer.
Im gleichen Moment ging eine Schwertklinge aus der Dunkelheit auf ihn nieder. Der Stich war professionell geführt, perfekt angesetzt, verfehlte Leif aber um Haaresbreite, da der Angreifen nicht damit gerechnet hatte, dass Leif sich im letzten Moment noch zur Seite drehen würde. Eine Gestalt ganz in Schwarz stand vor ihm, kaum zu erkennen. Nach wie vor ging kein Laut von ihm aus. Auch wenn er hier vor ihm stand hatte Leif doch das mulmige Gefühl im Rücken, dass der Mann nicht allein gekommen war.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
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BeitragVerfasst: Do 17. Sep 2015, 20:39 
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Leif spürte das Blut, das mit rasender Geschwindigkeit durch seinen Körper schoss, dorthin floss wo er es brauchte. Er bereitete sich auf einen Angriff vor, wie er ihn selten zuvor hatte aushalten müssen und ließ seine Waffe um dem Angreifer zuvor zu kommen, in Richtung Kopf niederprallen. Die scharfe Klinge seines Gegners kam ihm zuvor und parierte mühelos. Zum ersten Mal blickte er in das schwarz gefärbte Gesicht des Angreifers

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Dann holte dieser mit unvorstellbarer Geschwindigkeit zum Schlag aus.
Es gelang Leif dennoch zu parieren
Der nächste Hieb kam so unvorhersehbar schnell von der rechten Seite, dass es Leif nicht gelang darauf zu reagieren. Die scharfe Klinge traf ihn.
Leif spürte etwas in sich aufsteigen, ein Gefühl welches er nicht mehr sehr oft erlebte. Furcht. Die schwarzen Augen und die schwarze Haut die ihn taxierten ließen ihm einen Schauer über den Rücken laufen, wusste er doch wozu Mitglieder dieses Clans fähig waren. Anhand der ungewöhnlichen Gesichtsfarbe erkannte er nämlich sofort womit er es zu tun hatte, denn er hatte Mitglieder der Assamiten im Heiligen Land und den weiten Wüsten dahinter kennen gelernt und kämpfen sehen. Mit fast übermenschlicher Schnelligkeit schlug ihm das Schwert in die Seite, aber dank der Lederrüstung und seinem vampirischen Widerstand der darüber hinaus noch von Seelenstärke unterstützt wurde schaffte er es den Hieb zu absorbieren. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen.
Noch während seine Gedanken rasten folgte der letzte Angriff
Er sah das Schwert nicht kommen und er spürte sofort wie es sich wieder in seinen Körper bohrte und dieses Mal sogar Schaden anrichtete.
Der Schmerz war nur ein Hauch einer Berührung. Leif war anderes gewohnt. Aber da war etwas, das ihm komisch vorkam. Ein Gefühl. Etwas, das sich ohne sein Zutun in ihm ausbreitete. Seit Jahrhunderten hatte er ein solches Empfinden nicht mehr wahr genommen. Es war wie eine Krankheit, die ihn zusätzlich schwächte, die über sein Blut durch seinen Körper wanderte und ihn von Innen aufzufressen schien.
Sein Gegner hielt einen winzigen Sekundenbruchteil inne, beurteilte seinen Erfolg und wägte seine nächsten Schritte ab
Leif atmete einmal tief durch nicht weil er must, sondern weil es ihn beruhigte und half die Schmerzen in seinem Inneren zu ignorieren. Er musste etwas tun. Die Rache von Samiel kam ihm in den Sinn. Es stimmte, er selbst entstammte der Heilerlinie seines Clans hatte aber viel Zeit damit verbracht die Kräfte der Kriegerlinie zu studieren. Diese Linie stammte von Samiel, nachdem auch die Kraft von Valeren benannt war die Leif gerade in den Sinn kam. Er war ein direktes Kind von Saulots, seinem Vorsinflutlichen, der seine Heißblütigkeit und Passion dazu nutze um Krieg gegen Dämonen und die zu führen die sich mit finsteren Mächten einließen und dadurch eine völlig neue Disziplin erschuf. Ironischerweise waren seine engsten Verbündeten immer die Assamiten, genau jener Clan dem Leif jetzt gegenüber stand und der begann ihn in die Defensive zu zwingen. Er musste etwas tun, den Gegner zumindest zeigen womit er es zu tun hatte. Leif spürte wie das Blut in ihm verbrannte und sein drittes Auge aufriss, welches die Lichtung in ein geisterhaftes Licht tauchte. Er wusste, die Rache Samiels konnte man weder abwehren noch konnte man ihr ausweichen, aber das sagte noch nichts über den Schaden aus die sie ausrichtete. Leif betete zu Odin, Thor und Freya für ihren Schutz und ihre Führung bei diesem nächsten Schlag.
Er ließ mit aller Kraft, die ihm die Götter verleihen konnten seine Klinge herniedersausen und in diesem Moment sah er zum ersten Moment Furcht in den selbstüberzeugten Augen seines Feindes aufblitzen. Seine Axt bohrte sich in die Seite seines Gegenübers. (3 tödliche sch) Ein stummer Schrei entkam dessen Mund und Zorn verzerrte seine Züge für einen kurzen Augenblick. Er sammelte all seien Kräfte und riss sich zusammen. Dann ging der Assamit erneut auf den Heiler los.
Der Hieb erwischte seinen Arm und versetzte ihm eine tiefe Fleischwunde. Der Assamit setzte gleich nach und der nächste Schlag folgte auf Leifs Bein ohne ihn jedoch zu verletzen.
Leif hatte bereits einige Schläge abbekommen und ihm musste etwas einfallen. Er konnte auf lange Sicht nur verlieren wenn er sich in die Defensive drängen ließ. Deshalb holte er mit seiner Axt aus und schlug gegen die Beine des Assamiten, doch der Mann wich mit einem kurzen Sprung nach oben aus.
Leif griff zu den niederen Ästen einer uralten Eiche und begann sich ungeachtet der Schläge, die auf ihn einprasseln würden daran hinauf zu ziehen.
Leif spürte die präzisen Schläge des Gegners hielt sie aber aus. Seine Angst verschwand jedoch nicht, denn er wusste wenn es ein weniger heftiger gewesen wäre, hätte ihm die Klinge Schaden zugefügt.
Der Assamit blieb am Fuß des Baumes stehen und tat einige Schritte, die ihn an ein Raubtier erinnerte, das seine Beute gestellt hatte jedoch nicht heran kam. Das Schwert glänzte wie ein Blitz in der Dunkelheit. Dann folgten ein kurzes Lachen und eine zu sich selbst gemurmelte kaum hörbare Bemerkung in Arabisch. „eine geschickte nordische Wildkatze mit neun Leben…“. Sein Blick richtete sich für einen Sekundenbruchteil in die Richtung in die Will verschwunden war.
Leif passte zuerst auf nicht wieder vom Baum herunterzufallen und antwortete dann in derselben Sprache. "Eine Wildkatze gegen eine schwarze Schlange aus der Wüste mit ihrem Gift. Dein Plan wird nicht so einfach wie du denkst das verspreche ich dir Kind von Haqim!" Leif atmete noch einmal durch und nutze den Moment um seine Verletzungen zu heilen.
Ein Lachen erscholl. „Was weißt du von meinen Plänen, Nord?“ Damit wich er einige Schritte zurück, behielt Leif in den Augen, machte schließlich auf dem Absatz kehrt und verschwand im Schatten eines Baumes
Toll dachte sich Leif. Jetzt saß er hier auf dem Baum wíe eine Maus in der Falle. Zumindest wenn er es zulassen würde. Er brauchte einen Plan und er wusste auch schon was er tun würde. So laut es eben möglich war kletterte in der Baumkrone umher und brach dabei Äste und Zweige ab. Die wickelte er schließlich in seinen Mantel. Dann war er ganz still bis er den mantel mit den Ästen in eine Richtung warf. Er wollte vortäuschen in diese Richtung zu fliehen und dann selber in die andere Richtung springen und dann mit schnellen Schritten wegzulaufen.
Leif war kurz der Versuchung erlegen zu verschwinden, aber er war unsicher wie es Will ergangen war und schlug die Richtung ein, die sein Clansbruder vorhin genommen hatte.
Leif ging weiter und weiter durch den Wald. Er hörte die leisen Geräusche des Regens auf den teilweise schon kahlen Ästen, den Ton seiner Schritte im morastigen Untergrund. Nirgendwo war etwas zu vernehmen, dass ihm irgendeinen Hinweis ermöglichte. Leif war allein.
Leif schüttelte den Kopf. Das alles hatte keinen Sinn. Er hoffte Will hatte es geschafft zu fliehen. Schließlich zuckte er mit den Schultern. Er würde sich wieder auf den Weg machen. Dorthin wohin er eh unterwegs war.

Stunde um Stunde setzte er seinen Weg fort. Plötzlich hörte er hastige Schritte. Jemand näherte sich ihm von hinten. Als er sich umwandte erkannte er die schlanke Gestalt des blonden Engländers. Er schien unverletzt.
Leif blickte erst ungläubig und dann erfreut. "Will? Wie ist es dir ergangen? Bist du unverletzt? Er war erleichtert aber ließ trotz seine Freude seine Umgebung nicht aus den Augen. Der Assamit war immer noch da draußen.
Der Engländer blieb dicht vor ihm stehen, atmete tief ein und ließ erschöpft die Schultern nach vorne fallen bevor er sich wieder gerade hielt. Auch er wirkte erleichtert. „Leif, ich bin so froh, dass du noch unter diesem Himmel weilst. Ich dachte schon, er hätte dich erwischt.“
Dieser schüttele nur mit dem Kopf. "Ich weiß nicht wie es ausgegangen wäre, aber ich bin auf einen Baum gesprungen und dann hat er sich zurückgezogen. Ich vermute wir werden ihn wiedersehen. Aber momentan sollten wir einfach weitermachen und dabei die Augen offen halten."
Leif fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Ich hatte den Eindruck, die waren hinter mir her. Beide haben nach mir gesucht. Zuerst der eine und dann wenige Minuten später der andere. Er sah schlimm aus. Du musst ihn arg verletzt und erschöpft haben.“ Will nickte anerkennend
Leif seufzte tief. "Mitglieder dieses Clans sind gefährlich und lassen meist nicht gerne von ihrem Ziel ab. Hast du dir Feinde gemacht Will? Also ich meine mehr Feinde als eh schon." Der letzte Satz sollte aufheiternd und locker klingen auch wenn dem Salubri innerlich ganz anders zumute war. Mit einem hätten sie es vielleicht noch aufnehmen können. Aber mit zweien...
Wills Augen öffneten sich erstaunt. „Nein. Außer zu den Kainiten in Brügge habe ich fast keinen Kontakt zur unsterblichen Welt. Ich habe sicherlich einige Leute, die mich gerne tot sehen würden, aber denen ist nicht klar, dass ein einfacher Strick da nicht reichen wird.“
Leif war tief in seinen Gedanken versunken und hörte die Worte des anderen Salubri nur halb. Es machte nun alles Sinn. Deswegen ist der Assamit geflüchtet und deswegen hat er so komische Dinge von sich gegeben bei ihrem kurzen Gespräch. Inzwischen verfluchte sich Leif dafür, dass er nicht mehr versucht hatte um den schwarzen Vampir auszuschalten. Schließlich fing er sich wieder. „Nun gut. Wir werden jetzt eh nichts machen können. Nichts außer zu überleben meine ich.“ Er lächelte wieder ein wenig und dieses Mal sogar mit echter Zuversicht.
Will schüttelte den Kopf. „Du tauchst auf und kurz darauf diese beiden Gestalten, die nichts anderes im Sinn haben als uns ordentlich ans Leder zu wollen…“ Er seufzte. „Mit ein wenig Glück kann ich ihnen entkommen. Sie sind es nicht gewohnt, dass man sie mit ihren eigenen Waffen schlägt. Aber für dich ist es eine Gefahr, wenn sich meine Theorie tatsächlich als richtig erweist und sie eigentlich mich wollen. Warum auch immer…“ Will sah ihn eindringlich an. „Oder glaubst du, sie wollen dich? Sind sie schon länger hinter dir her?“
Leif zuckte mit den Schultern. "Es wäre möglich. Ich glaube zwar nicht daran, aber ich habe mir genug Feinde gemacht in meinem Unleben. Dagegen spricht allerdings, dass der eine Assamit sofort geflohen ist, als ich auf dem Baum war und zwar in deinen Richtung. Wenn er mich hätte haben wollen, dann hätte er sicher versucht den Job zu Ende zu bringen. Wir werden es sicherlich noch herausfinden. Aber sollten wir uns nicht um deine Freunde kümmern? Die Hinrichtung ist schon bald. Um unsere hübschen Köpfe können wir uns später noch Sorgen machen - wie immer eben."
Will lachte auf und Erleichterung lag in diesem Ton. „Ja. Lass es uns zu Ende bringen.“
"In der Tat. Lass es uns zu Ende bringen." Leif schlug einen schärferen Schritt an. Ihm war nicht wohl auf offenem Feld zu reisen, während zwei Kinder Haqims auf ihren Fersen waren.

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In der nächsten Nach erreichten sie York, das Leif bereits vor einer Woche durchschritten hatte. Will schien sich auszukennen und wanderte zielstrebig durch die Straßen der Stadt. Vor den mächtigen Toren der Festung blieb er stehen. „Wir werden nicht durch die Tore hinein kommen. Aber es gibt einige andere Möglichkeiten. Die Kanalisation… durch sie kommt man, sofern die Gitter zu öffnen sind, in die Kapelle der Burg, die Öffnungen der Aborte ermöglichen den Eintritt in die privatesten Gemächer der Bewohner, aber dann wird uns der wohlriechende Duft selbst auf hundert Fuß verraten und zu guter Letzt noch die Transportluke für die Lebensmittel, die uns direkt in die Küche führt“
Leif hatte nicht mehr für York übrig, als bei ihrem ersten Besuch. Die Stadt war wie so viele andere irgendwie heruntergekommen und wenig einladend. Leif hört den Ausführungen Wills aufmerksam zu und traf dann eine Entscheidung. „Wir sollten es vermeiden durch den Abort zu gehen. Ich will unseren unsterblichen Verfolgern nicht noch mehr Vorteile geben uns zu finden als eh schon. Von den Wachen einmal ganz zu schweigen. Also bleibt die Küche. Ich hoffe du kannst gut kochen wenn jemand fragt Will.“
„Ich bin ein Meister der einfachen Küche. Du wärest begeistert.“ Er grinste, bog dann um mehrere Ecken und stand schließlich vor einer verschlossenen Luke in wohl drei Metern Höhe. „Von dort werden Lebensmittel ins Innere gezogen. In der Küche arbeitet ein junges blondes Mädel namens Jane. Sie ist nicht wirklich helle, etwas streitsüchtig, aber auf unserer Seite. Wenn sie heute Dienst haben sollte, dürfte uns nicht viel geschehen. Wenn wir uns jetzt auf den Weg machen haben wir bis zur Hinrichtung um neun Uhr genug Zeit, müssen uns aber dort ein gutes Versteck suchen in dem wir bis dahin ausharren können.“
Leif machte sich ein wenig locker, bewegte den Kopf nach links und rechts und sah zur Mauer hinauf. „Will pass auf das niemand zuschaut!“ Mit ein paar schnellen Griffen gelang es ihm die Mauer hochzuklettern auch wenn sie relativ glatt war und er nach Vorsprüngen suchen musste. Leif liebte es zu klettern und über die letzten Jahrzehnte war er richtig gut darin geworden. Es war aber auch eine nützliche Fähigkeit dachte er verschmitzt. An der Luke angekommen betrachtete er diese kurz ob ihrer Beschaffenheit und eventueller Schlösser und versuchte sie dann vorsichtig zu öffnen.

Leif öffnete die Luke, klettert hindurch und befand sich in einer Vorratskammer. Links und rechts von ihm hinken riesige wohlriechende Schinken, überall türmten sich Obst und Gemüse und in den Ecken waren Fässer mit Bier, Met und Wein übereinander gestapelt. Neben der Tür hingen mehrere Küchenschürzen und laute Stimmen klangen durch die geschlossene Pforte an sein Ohr. Er hörte das Spritzen von Fett, Messer, die Gemüse schälten, Hände, die Fleisch weich klopften. Als er sich kurz umwandte erblickte er Will, der sich durch die Luke zog.
Er grinste. „Alles für ein großes Fest, dass wir ihnen hoffentlich komplett verderben, wenn ihnen heute die Hauptattraktion des Abends abhanden kommt.
Leif nickte Will zu, anerkennend das er bereits aufgeschlossen hatte. "Also dann wir sollten uns verstecken damit wir dann zuschlagen können. Vielleicht hinter den Fässern."
„Wir müssen aus der Küche raus. Die Kerker befinden sich im andern Turm. Dort müssen wir hin. Wir können uns hier verstecken, aber dann wissen wir nicht, ob wir später eine Gelegenheit bekommen, dorthin zu gelangen. Will deutete zu den Küchenschürzen. „ich würde vorschlagen: auf ins Getümmel. Bei einem Fest wie heute dürften so viele Bedienstete extra eingestellt worden sein, dass wir beide mit etwas Glück gar nicht auffallen werden.“
"Wenn du meinst Will." Noch während er sprach warf Leif bereits eine der Schürze um. "Ich habe Kostümfeste schon immer geliebt!" Es sprach kein beißender Sarkasmus sondern echte Begeisterung aus der Stimme des Nordmannes, während ein breites Lächeln sein Gesicht zierte. Schließlich um die Verkleidung perfekt zu machen, schnappte er sich einen der Schinken.
Will griff nach einer weiteren Schürze und dann nach einem großen Käserad.
Dann öffnete er die Tür in die Küche.

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Drinnen herrschte emsiges Treiben. Überall wurde geschrubbt, gekocht, aufgetragen, dekoriert. Wohl ein Dutzend Leute waren am Werk. Während Leif und Will durch die Küche gingen kam ein breiter dicker Mann auf sie zu. Es wäre ja auch zu schön gewesen. Wohl einer der Küche. „Verdammt! Was macht ihr denn da? Wer seid ihr überhaupt? Um sechs wart ihr noch nicht bei der Besprechung anwesend. Ich merk mir jedes Gesicht“
"In der Tat waren wir noch nicht bei dem letzten Gespräch anwesend, dass habt ihr gut erkannt Meister. Außerdem vergisst man so ein hübsches Gesicht wie meines auch nicht so einfach." Er zwinkerte wohlwissend, dass er den Mann ein wenig herausforderte. "Ich bin der persönliche Leibkoch von der Chesters. Deswegen kennst du uns nicht. Also würdest du mir aus dem Weg gehen oder soll ich meinem Herren sagen, dass ihr dafür verantwortlich seid, dass er seinen Honigschinken nicht rechtzeitig bekommt?"
Der Koch tat einen entsetzten Schritt zur Seite, deutete fast einen Diener an und ließ die beiden Männer passieren. Es gelang Leif und Will recht problemlos bis zum Turm zu gelangen. Bewaffnet mit Schinken und Käse stellte sich niemand in ihren Weg. Leif erkannte schließlich eine einzelne Wache am Eingangstor zum Kerkerturm.
Leif schaute zu Will und nickte diesem kurz zu um zu zeigen, dass er das Reden übernehmen würde. Er ging zu dem Wachmann und räusperte sich. "Mein Herr? Entschuldigt bitte aber ich denke wir haben uns verlaufen könnt ihr uns weiterhelfen?" Er schaute ihn lächelnd an und zog die Schultern ein wenig nach oben.
Der Wachmann drehte sich in Leifs Richtung. „Wo wollt ihr denn hin? Die Küche befindet sich dort drüben.“ Er deutete nach links
Er ging auf Will zu. "Komm wir müssen dahin." Er schob Will vor sich her. Dann flüsterte er ihm ins Ohr. "Geh nach rechts und stell dann den Käse auf dem Boden ab." Leif selbst ging nach links.
Will tat wie geheißen, stellte seine schwere Last ab und streckte sich theatralisch. „Puh. Ist das Zeug schwer.“ Sein Blick ging zu Leif und beobachtete jede seiner Bewegungen

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Aus Leifs Augen sprach der Schalk. "Du Idiot kannst du nicht einmal links von rechts unterscheiden?!" Er drehte sich zu dem Wachmann. "Werter Herr, könnt ihr meinem idiotischen Vetter noch einmal erklären wo die Küche ist? vielleicht versteht er es ja dann und wenn es mit ein bisschen Nachdruck geschieht."
Der Wachmann wirkte etwas verwirrt. „Ähm… Dort drüben findet ihr die Küche, Bursche.“ Wieder zeigte er mit dem Finger in die entsprechende Richtung. Sein Tonfall war dennoch freundlich. Will deutete nun ebenfalls dorthin. „Wirklich? Seid ihr euch sicher? Von dort kommen wir gerade.“
"Seid ihr euch sicher? Jetzt bin ich verwirrt. Leif klopfte dem Wachmann auf die Schulter und zeigte in die Richtung in der Will stand. "Also nicht da lang?"
Der junge Mann in seiner Rüstung wirkte fast etwas verloren. „Wenn ich es euch doch sage: dort drüben ist die Küche. Ganz sicher.“
Leif hatte den Mann an dem Punkt, an dem er ihn haben wollte verwirrt und unvorsicht. Mit einem schnellen Schlag zog er ihm schließlich den Schinken über den Schädel.
"Siehst du Will deswegen sollte man immer einen Schinken wählen wenn man sich als Küchenjunge verkleidet." Er zwinkerte. "Das gute Stück lässt sich nämlich super als improvisierte Keule benutzen wenn man sie braucht und du weißt wir brauchen solche Sachen immer."
Will unterdrückte ein lautes Lachen. „Nun ja. Wenn s etwas abschüssig wird könnt ich ihn mit dem Käserad tot rollen, Oder von oben erschlagen…“ Er zwang sich wieder ernst zu werden. „Was hältst du davon wenn ich mich kurz in diese elegante Rüstung zwänge, wir den Mann dort hinter den Fässern ausschlafen lassen und ich derweil die Stellung halte, so dass Keiner Verdacht schöpft?“
"Genau diesen Plan hatte ich auch mein Freund." Leif begann den Wachmann auszuziehen. "Großartige Köpfe denken gleich, nicht wahr?"

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BeitragVerfasst: So 20. Sep 2015, 18:47 
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Will kämpfte sich in die Rüstung, die ihm eigentlich etwas zu eng war. Schließlich legte er die Kettenhandschuhe an und setzte den Helm auf. Der Nasenstutz war durch den Angriff mit dem Schinken verbogen, aber wer nicht näher hinsah sollte nichts bemerken.

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Er nahm den Schild in die Linke und reckte sich. Fast hätte man ihn für seinen Vorgänger halten können. „Ich übernehm den Dienst unseres Freundes. Schau du dich drinnen um. Die Kerker befinden sich soweit ich gehört habe zwei Treppen tiefer. Pass auf dich auf, mein Freund.“ Er öffnete die Tür und hielt sie Leif auf. Drinnen wartete schwarze Dunkelheit.

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BeitragVerfasst: Mo 21. Sep 2015, 12:52 
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Leif half Will so gut es eben ging in die Rüstung und erkundigte sich währenddessen noch nach den Namen der Gefangenen um sie besser erkennen zu können. Dann genehmigte sich der Salubri noch zwei tiefe Schlucke Blut aus der Kehle des bewusstlosen Wachmannes und vernahm auch die Worte seines Clansruders. "Danke Will. Pass du auch auf dich auf und wenn irgendetwas schief gehen sollte, versuche nicht mich zu warnen. Wenn wir beide in der Falle sitzen ist es aus, deshalb treffen wir uns vor dem Schloss auf der Flussseite wieder wenn sich unser Plan zu zerschlagen sollte. Es sind so viele Menschen hier im Moment, wir sollten in der Lage sein unterzutauchen." Mit einem finalen aufmunternden Nicken begann der Nordmann schließlich in die tiefen des Kerkers von York hinabzusteigen.

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BeitragVerfasst: Di 22. Sep 2015, 16:10 
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Will schluckte als Leif durch die Tür schritt, doch er hielt sich nach wie vor gerade. Er wusste, wie er seine Rolle zu spielen hatte.
Lange, spärlich durch Fackeln beleuchtete Gänge führten den Heiler über steinerne Treppen tiefer in das Gefängnis von York. Zunächst hörte er nur das Geräusch seiner einsamen Schritte auf dem staubigen Grund, dann konnte er Stimmen von unten vernehmen, die von Sekunde zu Sekunde lauter wurden. Scheinbar entbrannte dort unten ein Tumult. Körper warfen sich gegen Gitterstäbe, wüste Beschimpfungen und anschließende Schmerzensschreie drangen an sein Ohr.
Schließlich, als er vorsichtig um die letzte Biegung spähte, begann er zu begreifen:
Man hatte einen der Gefangenen von den anderen getrennt aus der Kerkerzelle geholt. Obwohl der kräftige Mann sich heftig wehrte gelang es den drei Wachen dennoch ihn in die Mitte des Raumes zu ziehen, wo eine an einem der dicken Balken befestigte Schlinge hing. Die drei zurückgelassenen Häftlinge beschimpften die Wachen als Verräter, Mörder und Teufel doch war es ihnen nicht möglich aus dem Gefängnis auszubrechen um ihrem Freund zu Hilfe zu eilen. Schließlich wurde es einem der Wachen zu bunt und er begann mit der stumpfen Seite seines Schwertes auf sie einzuschlagen bis sie schließlich schwiegen.
Leif vernahm die dunkle Stimme des mittlerweile in die Mitte des Raumes geführten Mannes, die ihm wage bekannt vorkam. Er hielt sich aufrecht, überragte die Wachen um einen halben Kopf und sah abfällig auf sie herab. „Und? Was soll das alles? Die Hinrichtung ist auf die neunte Stunde festgesetzt. Erlaubt ihr Kameraden nicht einmal gemeinsam zu sterben?“
Der Wachmann nuschelte kaum verständlich in seinen Helm. „Lord Peter von Chester hat den Auftrag erteilt eure Hinrichtung vorzuziehen, Herr. Auch wenn es ihm sicherlich eine Freude wäre euch endlich hängen zu sehen ist es ihm lieber, dass verfrüht dafür gesorgt wird als dass ein Befreiungsversuch der Bevölkerung von York vielleicht für Unruhe sorgt und ihr doch entkommt.“
Der Angesprochene begann zu mit sarkastischem Unterton zu lachen. „Das sieht dem feigen Hund ähnlich… Nun denn… Bringt es hinter euch.“
Der Wachmann wirkte verlegen. „Wollt ihr eine Beichte ablegen, Herr?“
„Wem? Dem geliebten geistlichen Beistand von Chester? Lieber verrotte ich in der Hölle.“

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Er hob den Kopf, sah dem Mann fest in die Augen.
Nun sah auch Leif das Gesicht. Obwohl die Züge etwas feiner, das Gesicht etwas jünger wirkte erkannte er die Ähnlichkeit sofort.

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BeitragVerfasst: Mi 23. Sep 2015, 15:33 
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Leif schluckte für einen Moment, ja er rieb sich sogar die Augen. Der Mann der an dem improvisierten Galgen hing war Knut wie aus dem Gesicht geschnitten. Knut...der Salubri schüttelte energisch den Kopf, jetzt war nicht die Zeit in Erinnerungen zu schwelgen. Er seufzte und hoffte den nächsten Schritt nicht bereuen zu müssen aber er musste jetzt einschreiten sonst wäre es gleich zu spät. Doch vorher betrachtete er noch kurz das Bild, welches sich vor ihm ausbreitete. Drei Männer waren als Wachen eingeteilt. Einer hatte ungewaschenes schwarzes Haar und sehr drahtig, wie jemand der viel draußen war. Dann gab es noch einen grobschlächtigen Glatzkopf und den dritten im Bunde mit sandblondem Haar, der irgendwie den Ausdruck eines Wiesels auf dem Gesicht trug.

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Der Nordmann war kein schlechter Stratege und er hoffte das Überraschungsmoment für sich nutzen zu können. In einem der Gänge hatte er ein Stück Holz gesehen, dass ein improvisiertes Schild darstellen könnte und schließlich war er mit gezückter Axt bereit sich auf die Wachen zu stürzen. Leif schaffte es bei dem Trio anzukommen bevor sie auf ihn aufmerksam wurden und griff den Glatzkopf mit einem wohl platzierten Schlag der stumpfen Seite seiner Axt an, weil er dachte das der Grobian vielleicht das größte Problem darstellen würde. Leif hoffte tödliche Gewalt nur anwenden zu müssen, wenn es gar nicht anders möglich war, immerhin taten die Männer schließlich nur ihren Job. Leider prallte der Schlag an der Lederrüstung des Mannes ab. Leif richtete trotzdem an die Männer. „Die Hinrichtung ist abgesagt ihr Spaßvögel. Verschwindet solange ihr noch könnt.“ Alles was der Salubri als Antwort bekam war Gelächter und das Geklirre der gezuckten Kurzschwerter. Naja man konnte es ja wenigstens versuchen, dachte sich Leif grimmig und bereite sich auf die Schläge von zumindest einem der Männer vor indem er den improvisierten Schild in Position brachte.

Der Schlag des Mannes mit dem Wieselgesicht kam am schnellsten und prallte am Schild ab, das im Zuge des Manövers in seine Einzelteile zerbrach. Der große Mann hieb sofort nach und schafft es in Leifs Gesicht einen großen Schnitt zu verursachen. Zum Glück hatte er nicht gut getroffen, dachte sich Leif, denn hinter dem Angriff steckte eine ganz schöne Kraft. Der langsamste der drei war der drahtige Mann mit dem schwarzen Haar, dem das Grinsen aus dem Gesicht fiel als er sah das der wohl platzierte Schlag mit dem Kurzschwert einfach an ihm abzuprallen schien. So ging es schließlich weiter. Es war beinahe ein Tanz und das selbstgefällige Grinsen der Männer verschwand Stück für Stück aus ihren Gesichtern als sie realisierten, dass ihre Schläge und Stichen den Mann vor sich kaum zu verletzen schienen.

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Leif selbst wurde auch immer konzentrierter. Er war in die Defensive gedrängt worden und der Kampf gegen die drei Männer gleichzeitig, war schwierig und forderte eiserne Konzentration. Außerdem bemerkte der Nordmann, dass das Wiesel ebenso geschickt wie die Glatze stark war und sie wussten ihre Vorteile und Fähigkeiten durchaus auszuspielen. Als weitere Schwierigkeit kam noch seine Clansschwäche dazu. Als Salubri der Heilerlinie wurde er so von Schuld geplagt wenn er jene Verletzte die er eigentlich schützen und heilen sollte, dass ihm die Axt bleischwer in der Hand lag und hier handelte es sich eben um Menschen. Keine Dämonen, Vampire oder Untote. Ganz normale Menschen die ihrer Aufgabe nachgingen. Schließlich brach er aus seiner passiven Haltung aus und schaffte es den Glatzkopf zu treffen. Er hatte vorher schon einstecken müssen, aber jetzt zog Leif die Axt quer über seinen Hals. Er war sofort tot als der Kopf in einem unnatürlichen Winkel zu Seite kippte und eine Blutfontäne aus der offen liegenden Halsschlagader spritze. Dann aber machte er einen Fehler den der nächste Schlag auf den blonden Wachmann verfehlte sein Ziel und mit einem harten Schlag blieb Leifs Axt in einem Balken stecken.

Verflucht dachte sich der Nordmann. Jetzt war er leichte Beute, aber die Nornen lächelten auf ihn herab. Der blonde Mann verfehlte ihn nämlich um Längen, während der drahtige Mann sein Kurzschwert ebenso in den Holzbalken schlug wie zuvor Leif. Glück gehabt, dachte er sich und hatte seine Axt schon wieder befreit. Es wird Zeit das Ganze hier zu beenden dachte er sich im Stillen und hieb erst mit der scharfen Seite auf den blonden Wachmann ein um im fast gleichen Zug den dritten im Bunde auszuschalten, auch wenn er hier die stumpfe Seite benutze. Er fiel um wie ein Sack Kartoffeln, während sich das Wieselgesicht vor Blut und Schmerzen am Boden wandte. Er hatte ihn schwer verletzt und tiefe Gewissensbisse fraßen sich in Leifs Bewusstsein. Er hatte zwei Männer getötet, wenn auch noch nicht ganz, aber Leif war mit einem Blick klar, dass der Blonde dieses Blutbad fasst nicht würde überleben können. Aber er musste weitermachen, sonst war das alles für die Katz. Er befreite den großen Mann der Knut so unglaublich ähnlich sah und musste fasst den Blick abwenden um ein Gefühlschaos tief in sich drinnen zu vermeiden. Mit belegter Stimme, die aber wohl auch gut von dem anstrengenden Kampf kommen konnte sprach er ihn an. „Befreie deine Leute. Ich fessele den letzten Wachmann. Dann verschwinden wir von hier. Ach und übrigens falls du dich fragst, ich bin ein Freund von Will.“

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