Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2016, 16:19 
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"Ich finde leider den Anfang nicht Balduin. Bitte übernimm. Ich werde dich anweisen so gut ich kann und behalte Thyras Zustand im Auge." Leif übergab den Bohrer an den inzwischen nicht mehr ganz jungen Mann. "Du kannst das genauso gut wie ich, dass hast du mehrfach bewiesen, aber ich glaube der Kampf gegen Jonarta und ihren Schatten hat mich mehr mitgenommen als ich dachte. Also bitte übernimm die Prozedur." Der letzte Satz war eine Lüge und wenn keine komplette Lüge dann nicht mehr als eine Halbwahrheit, aber er wollte Brunhild nicht zusätzlich unter Druck setzten. Sie war schon angespannt genug.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 2. Mai 2016, 16:19 


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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Mo 2. Mai 2016, 17:14 
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Leif sah sofort, dass Balduin zu aufgeregt war um den richtigen Punkt zu finden. Erst mit Leifs genauer Anleitung fand er die kleine Stelle, die dem Salubri angebracht erschien. Balduin setzte den Bohrer an und begann das Instrument zu drehen. Ein grausiges Schaben war in den vier Wänden zu hören. Leif bemerkte wie nervös sein Schüler war, die ungewohnt ruckartigen Bewegungen, das Zögern, abgewechselt von zu viel Kraft. Schließlich war es ihm gelungen die Schädelkalotte zu durchbrechen und die dunkelrote Flüssigkeit begann mühsam hinaus zu sickern. Thyra rührte sich noch immer nicht und Brunhild strich der jungen Frau behutsam über das halb geschorene blonde Haar, sah die beiden Männer dann fragend an. Balduin atmete schwer. „Das sollte ihr Erleichterung verschaffen. Ich hoffe, die Wunde wird ohne Infektion verheilen. Leif wusste genauso gut wie sein Schüler, dass eine Infektion des Gehirns fast immer tödlich verlief. Brunhild sah kurz auf als hätte sie einen unhörbaren Laut vernommen. „Erik ist in der Nähe und wird bald hier sein…“

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Di 10. Mai 2016, 11:04 
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Die Operation verlief schwierig und kompliziert. Leif zweifelte sogar daran, dass Thyra es überhaupt schaffen würde, aber sie schien stark was bedeutete das noch nicht alles verloren war. Jetzt konnten sie nur noch warten ob sich die junge Frau erholen würde oder nicht. Der Salubri schaute zu Brunhild und nickte kurz. "Ich glaube sie wird es schaffen, aber ganz sicher kann man bei einer solchen Verletzung leider nie sein." Leif seufzte und begann Blut von den Instrumenten zu wischen und diese wieder zu verstauen. Der Heiler sprach noch immer zu Brunhild. "Sobald Erik hier ist, müssen überhaupt einmal darüber reden wie es weitergehen wird."

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Mi 11. Mai 2016, 15:57 
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Eine ganze Zeit arbeiteten die beiden Männer schweigend und in diese Lautlosigkeit hinein vernahm Leif schließlich das Geräusch von Schritten, die die Holzstufen einer Treppe hinaufstiegen. Er erkannte sofort, dass es zwei Personen sein mussten. Wenige Sekunden darauf war ein Klopfen an der Tür zu vernehmen und sie öffnete sich fast im gleichen Moment.
„Bitte schön.“ Leif hörte eine männliche Stimme, die ihm bekannt vorkam, die er aber anhand dieser zwei Worte nicht recht zuordnen konnte. Die Tür wurde aufgehalten und ein blonder Mann trat mit gesenktem Haupt um sich bei der niedrigen Pforte nicht den Kopf zu stoßen, herein: Erik.
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Er musterte den Raum und die Anwesenden nur einen winzigen Lidschlag lang, dann war er mit zwei Schritten am Bett von Thyra, sank auf die Knie und griff nach der Hand seiner Schwester. Leif konnte Verzweiflung in seinem Blick sehen als er der leblosen, leichenblassen Frau die blutverkrusteten, klebrigen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Brunhild trat an seine Seite und legte ihm ihre Finger auf die Schulter, die er mit linken Hand ergriff ohne sich zu rühren oder den Blick von Thyras geschlossenen Augen abzuwenden. Leise berichtete sie ihm, was geschehen war, was die beiden Heiler getan hatten und wie die Chancen standen.
Wohl dreißig Sekunden später trat auch die zweite Gestalt langsam in das kleine Zimmer. Es handelte sich um Georg, den ehemaligen Verwalter der van de Burse. Er schloss die Tür und stand abwartend im Eingangsbereich. Ein fragender Blick von Balduin beendete das seltsame Szenario. Der Heiler erhob sich, wischte die Hände ein letztes Mal an einem ehemals weißen Tuch ab und kam auf den Kainiten zu. Das Gespräch der beiden Männer war leise um Brunhild und Erik nicht zu stören und dennoch für Leif gut vernehmbar.
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Georg drückte Balduin ein Bündel entgegen. „Schafgarbe, Minze und Pastinakenwurz. Weihrauch un‘ Lindenblütenessenz haben wir nit im Haus.“ Der Heiler nahm den Beutel schweigend entgegen während Georg weiter sprach. „Verdammt, Balduin! Du kannst Hendrik doch nit damit beauftragen euch all diese Dinge zu besorgen. Selbst ich weiß, dass man Weihrauch verwendet um Verwesungsgestank zu überdecken un‘ erträglicher zu machen. Un‘ das braucht ihr hier in dieser Nacht ganz sicher nit. Auch wenn er nit die überlegte, ruhige Art von deiner Schwester oder dir geerbt hat, is‘ der Junge doch dein Neffe und du solltest ihn besser kennen. Als ich ihn erwischt hab‘, hatte er sich gerade den Schlüssel für das nächstgelegene Kontor der Familie besorgt um dort die Weihrauchvorräte für den örtlichen Priester zu plündern, weil die hier selbstverständlich keinen Weihrauch im Haus haben. Hendrik is‘ stur und geht bis zum Äußersten wenn er der Meinung is‘ das Richtige zu tun.“ Georg schüttelte den Kopf und es war unklar, ob darin ein Vorwurf an den Onkel des Jungen oder Unverständnis für Hendriks nächtliches Treiben mitschwang. „Ich hab‘ ihn ins Bett geschickt. Das ist der Ort, an den ein Junge in seinem Alter um diese Uhrzeit hingehört.“
Balduin zog skeptisch eine Braue in die Höhe. „Das hat ihm sicher nicht gefallen.“
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Georg nickte. „Worauf du Gift nehmen kannst.“
Balduin warf einen Blick in den Raum, sah dann Leif an und gab den Beutel an den Salubri weiter. „Ich geh‘ nach draußen und besorg heißes Wasser.“ Eines war klar: Er wusste, das, was folgen würde war eine Angelegenheit von Leifs Familie und da wollte er ihnen den Raum und die Ruhe geben, die sie dafür benötigten. Er klopfte Leif noch ein Mal auf die Schulter und verließ dann mit dem Kainiten das Zimmer, dessen Tür er hinter sich schloss.

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: So 15. Mai 2016, 13:24 
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Leif war erschöpft und hörte nur mit halbem Ohr zu als Georg seine Strafpredigt herunterbetete. Hendrik tat ihm irgendwie leid. Offensichtlich schien jeder besser zu wissen was gut oder schlecht für den Jungen war, auch wenn man ihn normalerweise nicht in diese Entscheidungsfindung mit einbezog. Irgendwann würde er wahrscheinlich rebellieren wenn das so weiterging, aber das war zum Glück nicht sein Problem. Leif wandte sich an Georg. "Danke für die Sachen. Wenn es dir nichts ausmacht Georg, dann würden wir dir für ein bisschen Privatsphäre danken." Jetzt ging es darum noch ein paar letzte Dinge zu klären und Georg war dabei fehl am Platze. Leif wischte sich einen Rest Blut von den Händen und nickte auch Balduin noch einmal zu. "Danke für deine Hilfe. Ruh dich ruhig aus wenn du willst. Den Rest kriegen wir schon hin." Dann wandte er sich Zu Erik. "Thyra geht es den Umständen entsprechend. Jetzt können wir nichts tun als abzuwarten. Aber abgesehen davon..." Der Salubri zuckte mit den Schultern. "...abgesehen davon sollten wir einmal besprechen wie es jetzt weiter gehen wird. Also Erik jetzt hast du die Möglichkeit all deine Fragen loszuwerden. Ich werde dir alles erzählen was du wissen willst."

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Mo 16. Mai 2016, 11:53 
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Der junge Mann starrte noch immer auf das ruhige, mit Blutergüssen übersäte Gesicht seiner Schwester. Dann suchten seine Augen die von Leif. „Ich habe nie gewollt, dass irgendjemand Schaden nimmt. Am allerwenigsten Thyra. Sie ist stur, eigen, rebellisch… manchmal unserer Familie gegenüber loyaler als meiner Meinung nach gut sein kann… aber sie ist der beste Mensch, den ich kenne. So etwas hat sie nicht verdient. Dabei wollte sie mir nur helfen…“ Er schwieg lange. Seine Stimme war leise als er weiter sprach. „Sie wollte eigentlich nie etwas anderes als frei sein.“ Er schüttelte den Kopf, erhob sich schließlich und ließ sich auf einen Stuhl neben Brunhild fallen.
Wieder fixierte er Leif. „Ich habe tausend Fragen und doch keine, die ich jetzt stellen könnte. Unsere Mutter vertraut dir, warum auch immer, also tue ich es auch. Alles, was du getan hast, hätte der Dämon, den unsere zu Familie verfolgen trachtet, nie getan. Du bist ein Ehrenmann und ich danke dir. Ich wünschte, ich wäre in der Lage nach Hause zurück zu kehren und unserer Familie zu berichten, dass sie einem Spukgespenst hinter her jagen, das es so nicht gibt.“ Er senkte für einen Moment den Blick. „Aber das kann ich nicht. Sie würden mir nicht glauben und ich würde dich damit nur einer unnötigen Gefahr aussetzten. Was Thyra tun wird, weiß ich nicht. Ich würde sagen, sie ist aufbrausender als ich, aber auch sie weiß, wann man jemandem zu Dank verpflichtet ist, wann man die rechten Schlüsse zieht und wann man irrt. Was wirst du tun, Leif?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Di 17. Mai 2016, 10:34 
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Zuerst hatte er das Gefühl amüsiert lachen zu müssen, aber Leif verkniff sich den Reflex. Er wollte Erik nicht provozieren, der junge Mann war einfach zu reizen wie Leif schon herausgefunden hatte. Diesen Charakterzug kannte er von sich selbst und zu viel Sarkasmus an der falschen Stelle mochte ihn das jetzt in eine falsche Richtung drängen. Trotzdem adressierte er den blonden Mann. "Ich habe dir versprochen die Wahrheit zu sagen, deshalb muss ich dir bezüglich einer Sache widersprechen. Ich bin kein Ehrenmann und war auch nie einer. Wenn du nach Ehre suchst, dann halte dich an edle Ritter wie Sir Aldur. Selbst bei Händlern, Hauptmännern und Prinzessinnen wirst du sehr viel mehr davon finden. Ich tue was getan werden muss - Ehre spielt dabei keine Rolle." Leif schwieg für einen Moment und wischte Thyra noch einmal den Schweiß von der Stirn. "Du kannst diese Information interpretieren wie du willst. Aber letztendlich musst auch du eine Entscheidung treffen und zwar wie es für dich weitergehen soll. Das ist nämlich interessanter als meine Zukunft denn ich werde einfach zu dem Leben zurückkehren, dass ich vor dem Schatten hatte." Leif suchte den Blick der grauen Augen die ihm so vertraut waren. "Freiheit. Wahre Freiheit." Leif legte eine merkwürdige Betonung in das Wort. "...kannst nämlich nur du dir selber nehmen, so wie es deine Mutter getan hat. Freiheit muss man wollen, denn sie ist vor allem eisn. Einschüchternd, gewaltig und überwältigend, denn Freiheit bedeutet auch insbesondere, dass man das Gewohnte und Sichere hinter sich lassen muss um sich auf etwas völlig neues ohne Garantien einzulassen. Auch Thyra wird das noch lernen müssen wenn sie wirkliche Freiheit von den Kindern von Vidarr haben will." Leif erhob sich schließlich. "Sollte..." Leif berichtigte sich sofort. "Wenn deine Schwester aufwacht, dann wird sie tun müssen was sie für richtig hält. Aber schulden tut sie mir ganz sicher nichts. Wenn dann vielleicht Balduin aber gewiss nicht mir." Leif ließ seinen Blick eine Weile auf Thyra ruhen während er Erik eine letzte Frage stellte. "Also was wirst du tun Erik? Bleibst du hier? Ich bin mir sicher deine Mutter würde sich freuen. Was sind deine Pläne für die Zukunft?"

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Di 17. Mai 2016, 20:45 
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Erik lauschte Leifs Worten ohne ihn zu unterbrechen. Bei seiner Bemerkung, er sei kein Ehrenmann verengten sich seine Augen für einen Moment fragend, aber er kommentierte das Gesagte nicht weiter.
Sein Blick wanderte zu Brunhild. "Wenn ich darf, werde ich zunächst einige Zeit hier verweilen. Ich muss hier bleiben und mcih vergewissern, dass es Thyra und Mira besser gehen wird. Ich kehre nicht zurück zu unserer Familie. Diese Entscheidung habe ich schon vor langer Zeit getroffen." Er überlegte einige Zeit bevor er weiter sprach. "Ich denke, ich werde versuchen in die deutschen Lande reisen und Mira zu helfen einen Verwandten zu finden, der sich ihrer annimmt. Und wenn es keinen gibt, dann bleibe ich bei ihr bis sie alt genug ist und auf eigenen Beinen stehen kann... Vielleicht werde ich reisen... nach Island, England, in den Süden... Ich weiß es nicht. Aber es ist eigentlich auch gleich..."

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Di 17. Mai 2016, 23:32 
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Leif seufzte innerlich als er die Worte von Erik hörte. Der Junge wollte wirklich bei Mira bleiben bis diese alt genug war um ihr eigenes Schicksal zu bestimmen, sollte er wirklich keinen Verwandten von ihr finden der sie aufnehmen würde. Dies war wohl wieder eine jener Situationen in denen Mildtätigkeit mit nichts als Schmerz bezahlt wurde. Er hätte das Mädchen einfach verbluten lassen sollen. Niemand hätte ihm daraus je einen Vorwurf machen können und Erik würde nun keine Verpflichtungen gegenüber jemandem verspüren, den er kaum kannte und das Gefühl haben Jahre seines Lebens verschwenden zu müssen um sich um sie zu kümmern. Diese Entscheidung musste etwas mit besagter Ehre zu tun haben, ein Konzept dem Leif nach wie vor einfach nichts abgewinnen konnte da es Menschen zu nichts als zu törichten Entscheidungen trieb. Diese Information würde Brunhild das Herz brechen das spürte Leif instinktiv, denn er vermutete das es beinahe unmöglich sein würde einen Verwandten zu finden der Mira in einen für Erik vertretbaren Rahmen aufnehmen würde. Sie hatte ihren Sohn zurückgewonnen nur um ihn gleich wieder zu verlieren. Was für eine grausame Ironie des Schicksals, insbesondere wenn man auch noch bedachte was Thyra wiederfahren war. Der Salubri musste sich sammeln und rang sich dabei dennoch ein Lächeln ab. "Wenn es das ist was du willst Erik, dann werden ich dir ganz bestimmt nicht im Weg stehen und dich bei deinen Reisen unterstützen wo ich kann. Ich habe zwar nicht viel Geld aber für ein paar Vorräte wird es allemal reichen." Leif spürte eine tiefe Müdigkeit die seinen Körper ergriff. All das hatte nichts mit dem bald anbrechenden Tag zu tun, sondern war gänzlich den Ereignissen der letzten Tage geschuldet. Er wusste das er sich ausruhen musste um alles was passiert war in einem angemessene Rahmen verarbeiten zu können. Es war einfach zu viel passiert. Leif verbeugte sich ganz leicht in Richtung Brunhild und Erik, was mehr einem Kopfnicken glich. "Wenn ihr zwei mich nicht mehr braucht dann werde ich jetzt gehen. Ich werde morgen Nacht wieder nach Thyra schauen und dafür sorgen das sie in die Schmiede kommt sobald sie transportfähig ist." Leif zwang sich noch ein letztes Lächeln ab und verließ schließlich den Raum.

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 Betreff des Beitrags: Re: Drachen und Einhörner
BeitragVerfasst: Mi 18. Mai 2016, 18:02 
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Erik hielt ihn noch einmal am Ärmel fest und wich sofort mit seiner Hand zurück als er Leifs kalte Haut unter den Fingern spürte. Er stockte einen Moment. „Ob du nun willst oder nicht, ob du dich so sehen möchtest oder dich weigerst: Du hast ehrenhaft gehandelt. Du hättest mich in dem Glauben lassen können, der Schatten wäre der Dämon, den unsere Familie jagt… ich wäre gemeinsam mit dem Schatten Geschichte aber du hättest die Möglichkeit gehabt einer Existenz ohne Verfolgung entgegen zu blicken. Du hast dich selbst in Gefahr gebracht um uns beizustehen, dich tapfer dem Schatten entgegen gestellt, du hast Mira geheilt, Thyra obwohl sie in deinem Gesicht die Wurzel allen Übels zu erkennen glaubte, aus dem Kerker befreit und ihr geholfen. Du magst dich weigern es einzusehen, aber wenn das nicht ehrenhaft war, was um alles in der Welt ist dann Ehre?“
Als Leif das Zimmer verließ, die Tür hinter sich geschlossen hatte und die Treppe hinab stieg konnte er hören wie unten die Pforte geöffnet wurde. Seine an die Dunkelheit gewöhnten übernatürlichen Augen erkannten sofort die dünne Gestalt, die sich durch den Spalt, der nach drinnen führte, drängte. Der Junge blieb in der Finsternis stehen, schien Leif auszumachen und lächelte zaghaft. Dann kam er mit besorgtem Blick näher.

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„Ich bin spät, ich weiß. Es tut mir leid. Hier sind Weihrauch und Lindenblütenessenz.“ Hendrik hielt dem Heiler eine metallene Dose und einen kleinen Glasflakon entgegen. „Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass Lindenblüten gut sind um tief und fest schlafen zu können. Das wird die junge, hübsche Frau brauchen damit sie wieder gesund wird…“ Er merkte, dass er etwas zu weit gegangen war und senkte beschämt den Blick.

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