Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 19. Aug 2017, 11:42 
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Das heiße, pulsierende Metall fiel völlig lautlos in den dunklen Brunnenschacht, dessen Grund selbst für geschulte Augen kaum auszumachen war. Dann, als bereits eine quälend lange Zeit vergangen schien, in der Leif bereits annahm der Fall des Kleinods würde gar nicht mehr enden, ertönte das Geräusch eines dumpfen Platschens, das vielfach von der steinernen Einfassung verstärkt wurde. Zur großen Überraschung der Brügger Delegation jedoch, passierten selbst unter der Berücksichtigung all der merkwürdigen, unerklärlichen Phänomene um sie herum keine weiteren Wunder oder furchteinflößenden Erscheinungen mehr. Lediglich der Wächter war es, der ihre Aufmerksamkeit mit knirschenden, langsamen Schritten wieder zurück auf den Ort des Geschehens richtete. Bedächtig stapfte der Koloss zurück auf die Aussparung der sie umgebenden Wände, während seine Statur dabei kontinuierlich auf normale Größe zurückkehrte, bis er sich annähernd menschengroß wieder in die Reihen der seltsamen Statuen eingliederte. Dort verharrte er und war nicht mehr von dem gewöhnlichen, bearbeiteten Stück Stein zu unterscheiden, dass er eigentlich auch sein sollte. Ein sanftes Klicken an der hölzernen Tür gegenüber, deutete darauf hin, dass ihnen der Weg nun tatsächlich offenstand. Zunächst zögerlich aber dann rasch von neuem Mut beseelt, konnte Leif die Türklinke ergreifen und dicht gefolgt von Alida, die Schwelle in die in Aussicht gestellte, neue Welt überschreiten.

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Blendendes Licht empfing die Brügger und es dauerte sogar einige Zeit, bis sich die beinahe ausschließlich nachtaktiven Augen an den hellen Schein einer prallen Sonne gewöhnt hatten, welche die nähere Umgebung in strahlendes Leuchten tauchte. Hinter ihnen, vernahm man das Geräusch der hölzernen Tür, die wie durch magisches Wirken geschlossen und abermals versperrt wurde. Es hatte etwas bedrohlich Endgültiges, als die Verriegelung einschnappte und ihnen den Weg zurück vorerst zu verweigern schien. Auch prüfendes Ziehen und Zerren an der Konstruktion, schien daran bis auf Weiteres nichts ändern zu können. Die nähere Umgebung begutachtend stellten beide überrascht fest, dass das steinerne Labyrinth hinter ihnen verschwunden war und stattdessen die weitläufigen Überreste und bröckligen Mauerstücke einer kleinen Feste in den hellen Himmel ragten. Die Tür, aus welcher sie gerade gekommen waren, war in eine der noch halbwegs tragenden Mauern eingelassen und wirkte auf den ersten Blick wie der für Dienstboten angelegte Seiteneingang. Das wuchernde Unkraut und die tiefen Risse machten jedoch schnell deutlich, dass wer immer die Burg errichtet haben musste, schon seit Äonen nicht mehr darin weilte. Mittlerweile war sie wohl nicht mehr als ein einsamer Steinhaufen in dicht bewaldeter Umgebung, der mit keinem Detail etwas über seine einstmaligen Herren verriet. Auffallend war, nachdem sich die Augen der Kainiten ein wenig an das Licht der gleißenden Sonne gewöhnt hatten, dass es sie nicht verbrannte oder die Augäpfel aus den Höhlen ätzte; vielmehr unirdisch und auf unerklärliche Art und Weise künstlich wirkte. Rasch wurde ihnen einhellig klar, was daran fehlte: die Wärme. Es war strahlend hell aber so gnadenlos der Schein auch auf dieses Land zu fallen schien, er erfüllte weder Haut noch Seele mit angenehmer Wärme und Behaglichkeit. Dafür schien die Natur und Pflanzenwelt üppig zu gedeihen, was aufgrund der fehlenden Wärme der seltsamen Sonne umso unglaubwürdiger schien. Dennoch rankten sich seltsam farbenprächtige Ranken um großgewachsene, unförmige und verdrehte Bäume, blühten knallig bunte Knospen auf dichten tiefgrünen Hecken und saftigem Wiesenkraut. Kniehohe Pilze in verschieden Formen und Variationen schmiegten sich an den Schatten einer süßlich duftenden Laube.

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Die Szenerie mochte wie einem kindlichem Traum entsprungen wirken, wäre da nicht die Tatsache gewesen, das die gewöhnlichen Gesetze der Physik nach wie vor intakt waren: Steine fielen zu Boden, die taktile und olfaktorisch Wahrnehmung schien ungetrübt und wenn man sich seiner eigenen, geistigen Gesundheit vollkommen sicher sein konnte, dann war dieser Ort so real wie nur irgend möglich. Ein leicht überwucherter Trampelpfad vor ihnen, führte durch ein dicht bewaldetes Areal mit noch unübersichtlicherer Vegetation, jedoch verhieß der Lichtschein am Ende desselbigen dass es die kurze Wegstrecke unabdingbar zu durchqueren galt, wollte man weiter vorankommen. Vermutlich wäre es der eigenen Unversehrtheit auch recht abträglich gewesen, querfeldein durch einen beliebigen Teil des Waldes zu stapfen. Sie erblickten Rehe, die genügsam Gräser und Kräuter von moosigen Steinen, nahe eines idyllisch zupften und wie ganz gewöhnliche Tiere erschraken, als sie der Präsenz der beiden Besucher gewahr wurden. Große, leuchtende Schmetterlinge, die sicher die Flügelspannweite einer kleinen Faust aufwiesen, flatterten durch den Halbschatten des Blätterdaches, während gelegentlich rhythmisch im Klang des Insektenzirpens durch das Unterholz drangen.

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Aus den Augenwinkeln nahmen die Brügger wahr wie einer der nahe dem Bächlein stehenden, kleineren Bäume plötzlich erbebte und tatsächlich vor ihnen davonlief. Ohne das sie dem Flüchtling noch etwas zurufen konnten, oder ihre Waffen bereitmachen konnten, war die seltsame Gestalt bereits wieder tiefer in diesem undurchdringlichen Dschungel verschwunden. Alida hätte schwören können das der merkwürdige ‚Baum‘ sowohl Arme als auch Beine besessen hatte.

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In einiger Entfernung ertönte plötzlich ein schreckliches, ohrenbetäubendes , das fast wie der Schrei eines gigantischen Tieres wirkte und das belaubte Blätterdach der unmittelbaren Umgebung selbst noch auf diese Distanz zum Erzittern brachte. Seltsam gefiederte Vögel stoben mit schrillen Schreien durch die Luft gen strahlenden Himmel und die beiden Brügger eilten sich den Wald so schnell wie möglich zu verlassen. Ihre Reise schien wohl tatsächlich, so wie die Hexe ihnen prophezeit hatte, unter einem günstigen Stern zu stehen, denn noch während sie sich zügig und aufmerksam lauschend durch das wuchernde Unterholz kämpften, um im Anschluss daran auf eine gut ausgebaute Straße zu gelangen, kehrte rasch wieder bedächtige Stille rings um sie herum ein. Kein weiteres Knacken oder Rascheln, kein Brüllen oder das bebende Stapfen titanischer Alpträume war mehr zu vernehmen. Was immer es mit dem laufenden Baum oder dem vermeintlichen Ungetüm im Wald auf sich gehabt hatte, für den Moment schienen sie wieder einigermaßen sicher zu sein. So sicher man in solch einer Umgebung nur sein konnte.

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Der breite Pfad, welchen sie über den Wald erreicht hatten, war nicht gepflastert aber gut ausgetreten. Spuren von Stiefeln unbekannter Herkunft, kleine Tapser von vogelähnlichen Beinchen und die Rinnen von schweren Wagenrädern deuteten darauf hin, dass sie wohl die örtliche ‚Hauptstraße‘ oder zumindest etwas vergleichbares erreicht hatten. Natürlich war nicht gesagt, dass die Brügger Vorstellung von Sicherheit und Bequemlichkeit auf gut gepflegten Straßen, sich ohne Umschweife auch auf diesen Flecken Erde übertragen ließ aber in Anbetracht dessen, was womöglich noch alles jenseits davon auf sie warten mochte, war ihre Wahl nicht die schlechteste. Häufig roch es herb-süßlich, dann wiederum moosig-frisch und ab und an war die Luft durchzogen vom salzigen Duft der tiefblauen See. Wie auch immer diese Geruchskomposition auf offener Straße zustande kam.

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So wanderten sie weiter die breite Straße entlang, umgeben von den Geräuschen unbekannter Insekten, Tieren und dem kontinuierlichen Fiepen und Zwitschern verschiedenster Vögel, die sich zeitweise sogar regelrecht miteinander zu unterhalten schienen. Als wäre ihr Gesang eine amüsante Unterhaltung über die beiden Neuankömmlinge, die ihnen wunderbar die Zeit vertrieb. Ab und an zog ein dunkler Schatten über die Köpfe der beiden Kainiten hinweg, war jedoch so schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht war und selbst die Umrisse der höchst wahrscheinlich äußerst stattlichen Flugkreatur, waren aufgrund der Geschwindigkeit für die Brügger nicht einwandfrei ersichtlich. Vom mythischen Drachen, bis zur überdimensionalen Biene hätte es sich wohl tatsächlich um alles Mögliche handeln können – nicht das man es wirklich hätte genauer wissen wollen. Ihre vorsichtige und eigentümliche Wanderung durch diese Welt, mochte wohl ungefähr zwei Stunden andauern, obgleich sich das Voranschreiten des Tages nicht wirklich feststellen ließ, da sich die gleißende, unbarmherzige Sonne am Firmament, um keinen Zentimeter bewegte, da kamen sie unverhofft an eine Weggabelung. An einer Ansammlung aus kantigen Steinen, hatte jemand einen hölzernen Wegweiser platziert der links- und rechtsseitig, lediglich mit Symbolen den Weg anzuzeigen schien. Auf der linken Seite des Schildes, hatte jemand mit rostigen Nägeln eine Fischgräte aufgehängt, die irritierenderweise mit dem Kopf nach rechts zeigte. Auf der rechten Seite des Schildes, war ein rostiger Schlüsselbund aufgehängt worden.

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Einen eindeutigeren Hinweis darauf, welchen Weg die beiden Brügger nun einzuschlagen hatten, gab es offenbar nicht, jedoch vernahmen sie unlängst der Weggabelung, heftiges Schnaufen und Fluchen. Ihr Blick fiel auf einen hoch gewachsenen, knorrigen Baum auf dessen Ästen eine kleine, dickliche Gestalt saß und mit einem langen Seil hantierte. Auf den ersten Blick wirkte sie wie ein Mensch, allerdings sprachen die gedrungene Körperform, als auch die Stummelarme- und Beine bei näherer Betrachtung eher für einen Kleinwüchsigen oder sprichwörtlichen Zwerg als einen ausgewachsenen Mann. Zudem war das Männchen, das den Gesichtszügen zu urteilen wohl mittleren Alters war, splitternackt. Lediglich zu Füßen des Baumes, standen zwei abgetragene Wanderschuhe die wohl schon wahrlich bessere Tage erlebt hatten. Der hantierte mit dem dicken Seil, band ein loses Ende an den dicksten Ast den er finden konnte und versuchte mit dem anderen eine Schlaufe zu formen und fest zu verknoten.

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Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man annehmen können er versuche gerade einen Galgenstrick zu formen, wie ihn die Henker in Brügge und anderswo als Richtwerkzeug verwendeten. Dabei wirkte er energisch, beinahe manisch und zunehmend ungestüm als habe er keinerlei Geduld mehr für seine Tätigkeit übrig. Fluchend hantierte er wie besessen mit dem Seil herum und schien die beiden Untoten noch nicht bemerkt zu haben.

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Verfasst: Sa 19. Aug 2017, 11:42 


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 20. Aug 2017, 09:07 
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(Ich würde hier erst einmal noch einen ganz kurzen Austausch zwischen Alida und Leif vorschlagen, bevor wir auf den Zwerg treffen. Ich hoffe das passt. :) Einfach damit wir uns an diese neue, fremdartige Umgebung gewöhnen bevor wir ins Gespräch mit dem zwerg kommen. ;) )

Im Moment als sie das Tor durchschritten hatten, wusste Leif instinktiv das sie nicht mehr im Wald von Gerhardsbergen waren. Die grausame und gefährliche Sonne die plötzlich am Himmel erstrahlte und ihnen doch nichts anhaben konnte war nur das offensichtlichste Indiz. Der Heiler schaute sich um und fühlte sich für einen Moment an die verdrehte Welt erinnert in die er einmal mit Hilfe eines Silberschwertes in den Wäldern von Brügge gelangt war. Der Salubri hatte das Gefühl, dass diese Welt ähnlich war. Als er schließlich den Baumhirten in weiter Entfernung sah, kam ihm ein Gedanken und für einen Moment meinte er sogar ahnen zu können wo sie waren. Álfheimr, Ljósálfheimr.... Er drehte sich zu Alida um und blieb für einen Moment stehen. “Wie geht es dir?” Seine Stimme klang besorgt und auch ein wenig interessiert. Er hatte Alida noch nie im Sonnenlicht gesehen und ihre blasse Haut umrahmt von goldenen Strahlen irritierte ihn zutiefst. Noch bevor seine Begleiterin antworten konnte fuhr er fort. “Ich glaube ich weiß wo wir hier sind Alida. Das ist eine der neun Welten, die Heimat der Lichtelfen. Wir sind ganz sicher nicht mehr in Flandern Alida, nicht einmal in Midgard der Ebene der Sterblichen.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 21. Aug 2017, 18:44 
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Alida sah sich fasziniert und zugleich besorgt um. Der Anblick von Sonnenlicht, auch wenn nicht realem Licht entsprechend, weckte Erinnerungen an Zeiten in denen es üblich gewesen war bei Tag an den bis zum Horizont reichenden wilden Stränden von Brügge zu wandern, auf der Suche nach einem neuen Stück Stoff durch die mittäglichen weite Straßen Richtung Marktplatz zu flanieren, oder sich einfach nur bei Sonnenaufgang im Sommer auf der Wiese unter den Apfelbäumen auszustrecken und mit den bloßen Füße durchs taufeuchte Gras zu streifen.
Sie sah zu Leif und dann, nachdem sie seiner Vermutung gelauscht hatte, zu der Umgebung, die sie umgab. „Mir geht es gut… Ich hoffe…“ Sie schien nach Worten zu ringen. „Ich hoffe, wir verlieren hier nicht zu viel Zeit. Jede Stunde, die wir verstreichen lassen müssen, mag viele das Leben kosten. Wenn Zeit hier überhaupt so vergeht wie in unserer Welt… Du glaubst, das hier wäre die Heimat der Lichtelfen? Was weißt du über eine solche Welt?“

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Do 24. Aug 2017, 11:32 
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Leif konnte in etwa erahnen was Alida im Moment dachte. Selbst eine bloße Erinnerung an das Licht der Sonne konnte bei einem Kainiten melancholische Gefühle auslösen. Dem Heiler ging es ebenso als er auf die verzauberte und unwirkliche Landschaft starrte. Er wandte sich zu Alida um. "Alfheim, auch die Heimat der Lichtelfen genannt, ist eine der neun Welten die durch den Weltenbaum Yggdsrasil miteinander verbunden sind.” Leif wiederholte die Worte die er vor so langer Zeit während seiner Ausbildung gelernt hatte. Noch während er in seinen Erinnerungen an die Zeit im alten Tempel Uppsalas versunken war, suchte er nach einen Stock. Damit zeichnete er eine grobe Skizze der neun Welten für die blonde Händlerin. “Wir leben hier in Midgard, der Ebene der Sterblichen." Er zeigte mit dem Stock auf die Mitte seiner Zeichnung. "Drumherum, alle verbunden durch die Wurzeln und Äste des Weltenbaums liegen die anderen acht Reiche. Die der Götter, der Dunkelelfen, Zwerge, Riesen und Toten.” Seine Zeichnung war nicht sonderlich schön, aber Leif wollte Alida auch nicht mit Mystik und Metaphysik überfordern. “Wir sollten hier vorsichtig sein. Die Lichtelfen sind im Gegensatz zu ihren Verwandten den Dunkelelfen nicht direkt böswillig, aber das bedeutet nicht das sie nicht gefährlich sein können. Diese Wesen denken nicht wie wir und haben auch nicht die gleichen Moral- oder Wertevorstellungen wie wir. Eine kleine Geste könnten sie als größte Beleidigung sehen und ein einfaches Lächeln als ein größeres Geschenk als alles Gold und Silber beider Welten.” Leif zeigte auf den sich langsam entfernenden Baumhirten. “Mehr kann ich dir auch nicht sagen, außer dass wir vorsichtig sein müssen was wir sagen und uns dabei so höflich wie irgendwie möglich ausdrücken.”

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(Ich würde sagen Alida kann jetzt gerne noch einmal reagieren und wenn sie keine Fragen mehr hat, würde ich dann wieder bei dem Zwerg ansetzten. Wenn sie aber noch etwas von Leif wissen will, dann antworte ich natürlich erst einmal darauf.)

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 26. Aug 2017, 07:43 
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Sie seufzte und ließ dann ein breites Schmunzeln folgen. "Lichtelfen also? Und ich dachte, wir müssen hier einfach nur mal das tun, was ich prinzipiell am besten kann: handeln." Sie sah sich um und versuchte dann einige ermutigende Worte. "Wir haben es bis hier in diese Welt geschafft, wie ich es nie für möglich gehalten hätte, dann schaffen wir den Rest auch ncoh. Es gibt Leute da draußen, die an uns glauben." Und sie meinte es ernst

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 29. Aug 2017, 06:43 
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Leif nickte Alida bekräftigend zu. Er teilte ihre Einstellung mit ganzem Herzen. Jetzt ging es jedoch erst einmal darum Güldenglanz zu finden, was wohl eine ganz eigene Herausforderung war. Mit vorsichtigem Schritt fanden die beiden Kainiten ihren Weg durch den Wald, bis sie die verwirrende Wegkreuzung mit dem eigenartigen Zwerg erreichten. Leif schaute kurz zu Alida und trat dann einen Schritt nach vorn. Er räusperte sich. „Guten Tag Meister.“ Der Heiler wartete bis er die Aufmerksamkeit des kleinen, eigenwilligen Mannes hatte. „Sag kann ich euch bei eurem Unterfangen behilflich sein?“ Der Salubri lächelte breit und zeigte seine ebenmäßigen Zähne. Er wollte einen guten Eindruck bei dem Wesen hinterlassen, denn vielleicht mochte er sich noch bezüglich ihres weiteren Weges als hilfreich erweisen, wenn sie nur ins Gespräch kommen würden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 30. Aug 2017, 15:49 
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Die kleine Gestalt auf dem Baum machte einen erschrockenen Satz nach vorne und wäre beinahe gestürzt, wenn ihr nicht in letzter Sekunde eine rettende Astgabel Halt geboten hätte. Das Seil halb wirr geknotet über die Schulter geworfen, fluchte das Männchen lauthals und sah ärgerlich nach unten. Zornesfalten überzogen das kleine Gesicht und es schien ganz so, als ob es sich überhaupt nicht für seine Blöße genieren oder gar rechtfertigen wollte. Grummelnd und verächtlich rief der Zwerg nach unten: „Hast du eine Ahnung wie lange es gedauert hat diesen verdammten Baum hochzuklettern? Wegen dir bin ich fast gestürzt! Elendes Elfenpack!“ Vorsichtig setzte der Zwerg sich auf den dicken Ast zu seinen Füßen, der mühelos sein Gewicht trug, und hantierte weiter an seinem Seil herum. „Deine Hilfe kannst du dir schenken Sluagh oder Bogan oder Pooka oder welche Missgeburt du auch immer sein magst. Wer bist du überhaupt? Hat dich Sybilla geschickt, damit ich noch einmal für sie tanze? Pah!“ Triumphierend blickte der Zwerg auf und das glitzern in seinen Augen zeigte kaum unterdrückten Stolz. „Du kannst ihr und dem ganzen Höllenpack ausrichten, das Eugen nicht mehr tanzen wird! Nie mehr!“ Er hob das dicke Seil kurz an. „Das hier habe ich aus Dunkelspeer. Ja da staunst du was? Wenn die Ungeheuer dort was können dann töten und in wenigen Augenblicken, wird dieser ganze Wahnsinn endlich ein Ende haben. Endlich!“ Ungeschickt zogen und zerrten die kleinen Finger an dem Seil, als die Frustration des Zwergs wieder zunahm. „Verdammte Würgeranken! Wenn das Zeug nur nicht so zäh wäre…“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 30. Aug 2017, 16:37 
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Alida war mehr als irritiert den fluchenden nackten Zwerg zu erblicken. Verstört blickte sie auf seine Blöße und sah dann so rasch und heftig weg als würde allein ein Blick einen ewig währenden Fluch mit sich ziehen. Sie war sich sicher, wäre noch ein schlagendes Herz in ihrer Brust, sie wäre puterrot vor Scham angelaufen. Mit einem heftigen Schlucken starrte sie zu Boden. Wann hatte sie in der Öffentlichkeit je einen nackten Mann gesehen? Sie hatte mit 15 Jahren gemeinsam mit zwei anderen kichernden Kaufmannstöchtern einer Gruppe junger, gut gebauter Burschen beim Baden hinterher spioniert, aber ansonsten? Die intimen Momente mit Emilian waren privat, etwas Geheimes in den eigenen gut verschlossenen vier Wänden… Sie presste die Lippen aufeinander und zwang sich den Blick wieder zu heben, konzentrierte sich nur auf das leicht aufgedunsene empörte Gesicht des Männchens und versuchte den restlichen Körper gedanklich auszublenden. Sie riss sich zusammen, denn hier ging es um mehr als ihre Geniertheit. Sie deutete eine Verbeugung an. „Es freut uns eure Bekanntschaft zu machen, Meister Eugen.“ Sie überließ das weitere Gespräch vorerst Leif. Sie wusste, wenn es wirklich dazu kam mit Güldenglanz ein Geschäft ausmachen zu wollen, wäre sie diejenige, die bis zum letzten Blutstropfen verhandeln würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Do 31. Aug 2017, 16:31 
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Leif musste sich ein Schmunzeln unterdrücken. Sowohl Alidas offensichtliche Scham, als auch das Schimpfen und Zetern der kleinen Gestalt erheiterten ihn ungemein. Trotz- oder vielleicht auch gerade deswegen achtete er peinlichst genau darauf sich seine Erheiterung nicht anmerken zu lassen. Der Zwerg schien ein kapriziöses Geschöpf zu sein und er wollte diesem Feuer ganz sicher keine weitere Nahrung geben. Der Heiler verbeugte sich leicht. „Es war ehrlich nicht meine Absicht euch zu erschrecken Meister.“ Der Salubri trat einen kleinen Schritt zurück um nicht bedrohlich zu wirken. „Im Gegenteil ich dachte ich kann euch helfen und im Gegenzug gebt ihr mir einen Hinweis wo ich Güldenglanz finden kann. Als Bonus verspreche ich euch, dass ich eure Nachricht an Sybill weiterleite, sollte ich ihr begegnen.“ Leif versuchte es noch einmal mit einem Lächeln, aber langsam kam ihm ein Gedanke der ihm die Erheiterung von gerade schnell austrieb. Was hatte der Zwerg mit Namen Eugen eigentlich auf diesem Baum vor? Auch noch mit einem Seil? Wollte er sich etwa aufhängen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 1. Sep 2017, 11:31 
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Die kleine, nach wie vor nackte Gestalt auf dem hohen Baum hielt kurz in ihren frustrierten und hektischen Bewegungen inne, um sich mit kritischem Blick und roten Wangen ein wenig misstrauisch zu den beiden Brüggern hinab zu beugen. Durch dutzende, im gleißenden Licht der grellen Sonne förmlich leuchtenden Blätter in sattem Grün, richtete der Zwerg seine Aufmerksamkeit zunächst abschätzend auf Leif danach auch auf Alida. Langsam nickte das Männchen, obgleich sein Gesichtsausdruck nach wie vor Ablehnung widerspiegelte. Immerhin schien er Leifs Entschuldigung grummelnd akzeptiert zu haben. „Ihr seid beide… recht merkwürdig gekleidet für einen Pooka oder einer anderen Sorte von Bastard. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen ihr seht aus wie Menschen.“ Der Zwerg verzog die Mundwinkel leicht unsicher nach oben. „Menschen sind hier selten aber wer auch immer ihr seid: Diese Tatsache dürfte nichts Neues für euch sein.“ Mit den kleinen, dicklichen Kinderhänden zeigte er daraufhin in Richtung des rechten Weges, eben jener, welcher offenbar mit rostigen Schlüsseln markiert worden war. „Etwa eine halbe Meile diesen Weg entlang findet ihr den Kuriositätenladen von Güldenglanz. Keine Sorge, ihr könnt sein schiefes Häuschen nicht verfehlen. Was allerdings einen geistig Gesunden dazu bringen könnte eines der raffgierigsten und grausamsten Wesen von jenseits der Steinhaufen aufzusuchen, entzieht sich meiner Kenntnis. Güldenglanz ist einer der Schlimmsten weit und breit.“ Das Männchen grinste. „Ah, aber ich vergaß. Ihr gehört ja auch zum Elfenpack, für euch ergibt der ganze Mist bestimmt einen Sinn.“ Die Brügger konnten sich aufgrund der abfälligen Art, wie der nackte Mann von den offensichtlichen Bewohnern dieser Welt sprach, nicht des Eindrucks erwehren er selbst zähle sich um nichts in der Welt zu diesen. Vielleicht war er das ja auch tatsächlich nicht?

Nachdenklich mit den Zähnen mahlend, gönnte sich der Winzling nach dieser Ansprache eine kurze Pause; scheinbar um Leifs Angebot gründlich und vorsichtig abzuwägen. Entweder war der Zwerg einfach nur schrecklich paranoid, oder aber in dieser merkwürdigen Welt waren Vertrauen und Handschlagqualität ein äußerst seltenes Gut. Wie die Wahrheit auch aussehen mochte, nach einigem Hin und Her, rang sich das Männchen zu einem bekräftigenden Nicken durch. Mit einem ungeduldigen Brummeln, warf es das dicke, gräuliche Seil vom Baum direkt vor Leifs Füße. Es mochte vielleicht gute drei Meter lang sein und wirkte schon auf den ersten, flüchtigen Blick sehr robust und irgendwie ‚fremdartig‘. Bei genauerer Betrachtung fiel dem Salubri auf, dass die einzelnen Seilstränge, die man zu einem Bund geflochten hatte, wohl aus den Fasern einer ihm unbekannten Pflanze hergestellt worden sein mussten. Obgleich von gräulicher Farbe, schimmerte hin und wieder ein silbriger Schein in dem seltsamen Gewebe. Als ob jemand hie und da ein paar Silberfäden mit eingearbeitet hätte. Neben dem Seilhaufen, standen nach wie vor die abgetragenen Wanderstiefel.

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Der Zwerg verschränkte die Arme und schob das Kinn nach vorne. „So… Ich habe euch gesagt wo ihr Güldenglanz finden könnt und jetzt dürft ihr mir auch einen Gefallen tun. Im Grunde ist es ganz einfach: Nehmt dieses widerspenstige Seil und macht mir einen ordentlichen Galgenstrick daraus. Ich kann zwar das eine Ende am Baum festmachen, aber ich bekomme mit meinen Fingern keine wirkliche Schlinge hin. Tut dies und wir sind quitt.“ Gutmütig lächelnd fügte er hinzu: „Sybilla dürft ihr dennoch nett von mir grüßen, falls ihr sie seht. Oder auch nicht. Im Endeffekt ist es mir egal. Hauptsache ich bekomme meine Schlinge auf den Baum. Und wehe ihr hintergeht mich, ich habe noch ein, zwei Gefallen beim Eisenochsen gut.“ Ungeduldig wippte der Zwerg mit dem Fuß hin und her und wartete darauf das Leif oder Alida sich sogleich um sein Seil kümmern würden. Der Heiler hatte mit seiner Vermutung demnach den Nagel auf den Kopf getroffen: Das Männchen hatte tatsächlich vor sich an diesem Baum zu erhängen.

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