Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Mi 1. Dez 2021, 11:27 
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Er klopfte noch einmal. "Gretlin, mach auf." Dann wandte er sich seiner Begleiterin zu. "Ich werde auf euch zurück kommen falls ich diesbezüglich jemals euren guten Rat benötigen sollte, keine Sorge. Ich nehme jedoch an, das dies nicht allzu bald der Fall sein wird. Mit derartigen Dingen habe ich bereits abgeschlossen." Ein sachtes Schmunzeln zauberte sich über seine Lieben. "Nun, die 'Freude' war eher ein paradoxerweise notwendiges und zugleich unnötiges Übel. Es handelte sich um eine Angelegenheit der Domäne in der ich unerkannt tätig werden musst. Magie, wie ihr sie euch vorstellen mögt war kein Teil davon. Wobei ich mit sterblicher Magie durchaus auch die eine oder andere Erfahrung habe." Lucien seufzte. Die Magie in diesem Fall bestand vielmehr aus durchtrennen von Muskeln, Fett, Sehnen, Knochen und dergleichen. Eine groteske, blutige und unschöne Angelegenheit. Durchgeführt von einem Meister seines Faches, der Alida van de Burse zufälligerweise sehr nahe steht. Man hätte jede andere Art von Tarnung wählen können, aber ich hatte es eilig und habe dem keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt." Der Hauptmann unterdrückte ein grimmiges Lachen. "Dem 'Künstler' war es wohl ein besonderes Vergnügen meine Tarnung ganz besonders... originell werden zu lassen. Ich nehme an eine leichte Freude an Demütigung war ebenfalls mit dabei. Die Rückverwandlung war noch schlimmer."

Der Hauptmann der Nachtwache verschränkte die Arme und zuckte mit den Schultern. "Ich habe versucht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen. Irgendwelche Neckereien oder das illustre Spiel das sterbliche Frauen und Männer so spielen, habe ich tunlichst vermieden. Das war auch nicht Teil meines Auftrages und es war mir auch kein persönliches Bedürfnis diese... 'Chance' ausgiebig zu nutzen, wie ihr euch vorstellen könnt. Das Geheimnis der Weiblichkeit kenne ich demnach auch nur aus dem Bild, das sterbliche Männer sich zu Lebzeiten davon machen. Jetzt da ich mit derlei Dinge nichts mehr anfangen kann und es als unnötig erachte, komme ich mehr und mehr zu der Überzeugung das es vollkommen bedeutungslos ist. Es sind Bilder die wir uns selbst machen und meinen darstellen zu müssen. Wir haben das nicht mehr notwendig. Es sind sterbliche Seltsamkeiten die mit den Jahrzehnten vergehen. Außer zur Jagd ergibt es für unsere Art zu leben keinen Sinn."

Als sie ihre Bedenken hinsichtlich der Alten ausführte nickte er verständnisvoll, fügte jedoch sogleich hinzu: "Wir werden den Alten nicht zu Gesicht bekommen und lasst mich euch sagen, das er tatsächlich anders ist als das Bild das man für gewöhnlich von den klassisch alten Vertretern unserer Art hat. Verschroben, ja. Griesgrämig ja. Manipulativ? Nein."

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Verfasst: Mi 1. Dez 2021, 11:27 


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BeitragVerfasst: Sa 4. Dez 2021, 19:04 
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Sabatiers Erzählung lenkte die Brujah vorübergehend noch einmal von dem bevorstehenden Treffen und ihrer Anspannung ab, wie es schien, denn sie wandte sich ihm nochmals zu und runzelte die Stirn. "Das klingt nach einer Erfahrung, auf die ich wohl verzichten könnte..." murmelte sie und schüttelte leise den Kopf. "Eine andere, unblutigere und schmerzfreie Art der Magie wäre da weit faszinierender gewesen und hätte mich hoffen lassen, diesem Magier einmal zu begegnen. Ihr habt nämlich in gewisser Weise recht: Mann oder Weib, das ist für Unseresgleichen nicht mehr von derselben Bedeutung wie für die Sterblichen mit ihrem warmen, lebendigen Fleisch. Doch eine Frau zu sein, bedeutet auch nach dem Kuss den Verzicht auf manche Freiheit oder doch zumindest vorsichtig sein zu müssen, wo ihr Männer eure Freiheiten offener genießen könnt."

Sie machte eine unbestimmte Geste. "Ist es aber so, wie Ihr sagt, bleibe ich lieber das ansehnliche Weib, das zu sein Ihr mir freundlicherweise bestätigt habt, als mich womöglich wegen der boshaften Laune eines anderen zu einem Mann von grässlichem Äußerem verunstalten zu lassen und dafür auch noch Schmerzen leiden zu müssen. Wenn ich Euren sadistischen Helfer recht einschätze, habt Ihr gut daran getan, keine umfangreicheren Erfahrungen in Eurem veränderten Leib zu suchen – wahrscheinlich hatte er dafür gesorgt, dass Ihr den genussvollen Teil daran niemals auch nur erahnt, sondern Euren Beschluss nur bedauert hättet."

Sie schien das Gespräch innerlich beiseite zu schieben, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Tür zuwandte. "Er zögert, sich anderen zu zeigen? Wie interessant..." Louisas schlanker Zeigefinger lag auf ihren Lippen und tippte mehrmals leicht dagegen, als sie nachdachte.

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BeitragVerfasst: Mo 6. Dez 2021, 11:05 
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Stille senkte sich für einen Moment zwischen die beiden Kainiten. Diese wurde unterbrochen von einer zaghaften Stimme, die hinter der dicken Eichentür zu hören war. „Wer da?“
Erst nachdem der Gangrel sie mit seiner barschen Stimme angekündigt hatte, öffnete sich die Tür einen Spalt, dann ganz. Im Hauseingang stand eine blasse, eher unscheinbare Gestalt, die von Kerzenlicht umrahmt war. Louisa konnte dahinter dutzende Bienenwachskerzen erkennen, die bis zur Decke reichende Regale anstrahlten. Die darin lagernden Bücher, Pergamente und Schriftrollen, das konnten beide Kainiten erkennen, waren eher einfach gehalten und definitiv keine hochwertige Arbeit. Die Werke erinnerten eher an Manuskripte wie sie gewiefte Kaufleute oder Handwerker anfertigten um ihre Geschäfte zu dokumentieren. Im Raum war es noch wärmer als draußen in der schwülen Sommernacht und der Geruch von altem ledernen Pergament und Papierstaub lag in der Luft.
„kommt doch herein!“ Neugierig wurde die Brujah betrachtet, ohne dass die jung aussehende Frau Blickkontakt herstellte. Sie ließ beide hinein und schloss die Tür hinter sich wieder ab. Louisa bemerkte ein zweifaches, dickes, eisernes Schloss.

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BeitragVerfasst: Di 7. Dez 2021, 11:02 
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Der Hauptmann wollte schon zu einer Antwort in Richtung Louisa ansetzen, da klang die ihm bereits bekannte Stimme Gretlins durch die Tür an sein Ohr. Lucien legte den Kopf schief als sie ihn erkannte und die beiden einließ. Wie üblich war Gretlin tief in ihre Arbeit versunken, woraus immer die auch bestehen mochte. Von daher kommentierte er die längere Wartezeit nicht, bis die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Zurückhaltend, prüfend, vorsichtig. Eigenschaften die er an Gretlin schätzte. Wenn es jemanden gab der ganz besonders umsichtig mit der Stille des Blutes umging, dann war es die schüchterne Gretlin. So gut sogar, das manch einer sogar zeitweise vergessen mochte das es sie überhaupt gab. Da er ihre privaten Räumlichkeiten selbstredend kannte, glitt sein Blick nur oberflächlich über ihre mit Schriftrollen und Manuskripten beladenen Räume. Er deutet ihn Richtung Louisa und blickte dann wieder zu Gretlin.

"Gretlin, dies ist Louisa. Ein Neuzugang in der Stadt. Du kannst offen sprechen, denn auch sie ist vom Blute Kains." Er räusperte sich. "Wir wollen dich nicht lange aufhalten und daher komme ich gleich zur Sache. Ein alter Bekannter Louisa sucht wie uns zugetragen Schutz in Brügge, hat sich bis jetzt jedoch noch nicht angemeldet. Von ihm selbst wird vermutlich wenig Gefahr für die Domäne ausgehen, es könnte aber sein, das sein Eintreffen Probleme mit sich zieht die ihm womöglich nachfolgen. Um ihn und auch uns zu schützen, müssen wir ihn baldigst finden. Die einzige glaubhafte Information die mir zugetragen wurde ist, dass er versucht eine Gelehrte in der Stadt anzutreffen. Es gibt nicht viele, die ich als eine solche bezeichnen würde und ich gehe davon aus, das er keine Sterbliche damit meint."

Seine grauen Augen neigten sich kurz in Richtung Louisa, dann wieder zurück zu Gretlin.

"Da du dich bis jetzt nicht gemeldet hast, gehe ich stark davon aus das er dich bis jetzt auch nicht aufgesucht hat? Nun, falls er dies tun sollte, wäre ich dir sehr dankbar Nachricht von dir zu erhalten. Schick ihn zum Belfried und versichere ihm, das ihm kein Leid geschehen wird." Mit einem leichten Seufzen wandte er sich abermals an Louisa.

"Louisa sei doch so freundlich und beschreibe Gretlin deinen Bekannten. Eine kurze Beschreibung genügt vollauf, da Gretlin jeden Fremden ohnehin erkennen würde. Es geht nur darum sicherzugehen, das Gretlin in etwa weiß wonach wir suchen, sollte sie ihn unabhängig eines Besuches seinerseits irgendwo in Brügge bemerken. Ich habe den Alten bereits schon informiert, aber es dauert natürlich immer ein wenig, bis sich die Kunde verbreitet."

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BeitragVerfasst: Mi 8. Dez 2021, 13:02 
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Die Neugier ihrer Gastgeberin wurde in kaum minderem Maße erwidert. Dabei erlaubte sich die Brujah aber ganz selbstbewusst einen langen, offenen Blick, um die Unbekannte zu mustern, und ließ ihre Augen auch über die Regale und ihren Inhalt wandern. Ihre Lippen kräuselten sich leicht, als sie daran dachte, dass der Hidalgo diesen Haufen modernder Pergamente gewiss als großen Reichtum betrachten würde. Wissen... sie jedenfalls nahm mit ihren übermenschlich feinen Sinnen hauptsächlich den alles durchdringenden Geruch des Alters wahr, durchmischt mit feineren Noten von Tinte, Staub, den Hinterlassenschaften von Mäusen und weniger leicht definierbarem. Daher widmete sie ihre Aufmerksamkeit auch sehr schnell wieder der Frau vor ihnen. Höflich neigte sie ihren Kopf und sagte einen kurzen Dank, ehe sie deren Einladung folgte und gänzlich eintrat. Ausdruckslos sah sie zu, wie die Tür gesichert wurde, als seien hier anstelle der Schriften Kisten mit Gold gestapelt.

Als sie einander vorgestellt wurden, nickte sie nochmals und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen, das man als höchst gewinnend hätte bezeichnen können, hätte es auch Louisas Augen erreicht. Doch man merkte ihr an, dass die Tür sie in gewisser Weise misstrauisch gemacht hatte – obgleich ihr Gegenüber auf den ersten Blick harmlos genug aussah. Aber das traf auf die Brujah nicht minder zu, und die Visionen dessen, was die Kraft in ihren bloßen Händen anrichten konnte, verfolgten sie bis heute... Gewaltsam versuchte sie sich daher auf das Gespräch zu konzentrieren, nickte gelegentlich, um Sabatiers Worte zu bestätigen, und sagte dann endlich: "Nun, der Mann, um den es sich wahrscheinlich handelt – denn vollkommen sicher kann ich erst sein, wenn ich ihn sehe – reist soweit ich erfuhr unter dem Namen Esteban de Carceres, den ich von früher her... gut kenne. Der Träger dieses Namens gehört dem Clan der Rose an, und es mag tausend Gründe geben, warum er die Dienste von Gelehrten, besser gesagt wohl, einer speziellen gelehrten Dame, sucht."

Sie versuchte eine möglichst genaue Beschreibung seines Äußeren zu geben, der allerdings ein Hauch romantischer Verklärung anzuhören war – immerhin war ihre Erinnerung an den Toreador von jener gewissen Leidenschaftlichkeit gefärbt, die so leicht in ihr zu entfachen und auch bei der ersten Begegnung mit ihm aufgelodert war. Als ihre Worte heraus waren, wurde sich Louisa dessen wohl selbst bewusst, denn sie machte eine vielsagende Geste und zeigte Gretlin ein schiefes Lächeln. "Nun, ich denke, Ihr werdet den Mann erkennen, wenn er es ist und Ihr ihm zufällig begegnen solltet. Ich bitte Euch nur um eines, falls Ihr ihn ansprecht." Ihr Blick zeigte, dass sie angesichts des bisherigen, geradezu scheuen Verhaltens von Gretlin an dieser Möglichkeit starke Zweifel hegte. "Geht behutsam vor. Er hat einiges an Bösem erfahren und ist gewohnt, in Gefahr zu schweben. Die Leidenschaft mag nicht in jedem Kainiten so ungezügelt sein wie bei den Angehörigen meiner Blutlinie, doch selbst die Untoten reagieren in unverhofften Situationen zuweilen so vorschnell wie die Sterblichen."

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BeitragVerfasst: Sa 11. Dez 2021, 20:34 
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Die Pupillen der jungen Frau weiteten sich bei der Schilderung und ihr Blick wanderte nach rechts und links wie bei einem gehetzten Tier. Nervös rieb sie die Fingerspitzen aneinander. "Ein Kainit hält sich unangemeldet in der Stadt auf und ist auf der Suche nach gelehrten Kainitinnen?" Sie schluckte. "Hier war niemand..." Sie zögerte eine ganze Weile als suche sie in ihrer Erinnerung nach einer Bestätigung des soeben Gesagten. Schließlich nickte sie, als würde sie sich selbst eine bejahende Antwort geben. "Ich werde ganz besonders wachsam sein..." Sie sah zögernd zu Lucien hoch. "Sollte nicht eher eine Jagd nach diesem Mann ausgerufen werden? Kein Kainit hat das Recht sich unangemeldet in einer fremden Domäne aufzuhalten. Jeder kennt dieses Gesetz und weiß, dass er seine Existenz verwirkt wissen kann, wenn er anderweitig handelt. Vielleicht ist das ein Auftrag für die Geißel und den Vogt? Diesen Mann kann man auch befragen wenn er in Ketten im Verlies liegt."

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BeitragVerfasst: Sa 18. Dez 2021, 15:38 
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Lucien hob beschwichtigend die Hände. "Natürlich gibt es die Gesetze und natürlich kann man einerseits erwarten, das jemand wie der gesuchte Mann sich derer ebenfalls bewusst ist und auch der Konsequenzen einer Missachtung eben jener." Sein Kopf wandte sich knapp zu Louisa, wie als wollte er ihr dennoch gleichsam zusichern, dass sie diesbezüglich keine Bedenken zu haben brauchte. "Andererseits sind wir bereits auf der Suche nach besagtem Mann. Die notwendigen Personen wurden bereits darüber in Kenntnis gesetzt und dank unseres lieben Aldurs, werden bald in ganz Brügge aufmerksame Augen zu unserer Unterstützung vorhanden sein. Zudem, wie du siehst, ist die Geißel bereits aktiv. Mach dir keine Gedanken; die Sicherheit unserer Domäne ist uns allen ein Anliegen."

Mit einer knappen Verbeugung, bedankte sich der Hauptmann bei Gretlin. "Vielen Dank für deine kostbare Zeit Gretlin. Und mach dir keine Gedanken, ich nehme mich der Sache ganz persönlich an. Nun musst du uns aber entschuldigen, wir haben noch einen zweiten Besuch zu absolvieren." Dem aufmerksamen Beobachter dürfte nicht entgangen sein, das ihn dieser zweite Besuch abermals eher unlieb zu sein schien; etwas das notwendig sein mochte aber dennoch einen kleinen Widerstand bei ihm auslöste. Nichtsdestotrotz war er der Hautpmann und die Geißel der statt - Pflicht und Dienst standen an oberster Stelle. Er wandte sich zum Gehen und deutete Louisa an, das es nunmehr Zeit war sich zu verabschieden. "Eine schöne Nacht noch Gretlin. Schließ die Tür hinter uns."

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BeitragVerfasst: So 19. Dez 2021, 10:43 
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Schweigend musterte Louisa Gretlin. Die offenkundige Furcht der Frau ließ sie die Stirn runzeln. Was in aller Welt mochte sie derart verunsichern? Ein unbekannter Kainit in der Stadt, gewiss, das war eine Nachricht, die zu ignorieren schiere Dummheit wäre. Aber solche Panik schien der Brujah kaum nachvollziehbar. Sie verschränkte die Arme und warf einen Blick in Luciens Richtung. Da sie die Verhältnisse in der Stadt noch nicht genug und ihr Gegenüber gar nicht kannte, überließ sie ihm die Antwort, obwohl ihr ebenfalls eine Entgegnung – und zwar eine schärfere – auf der Zunge lag. Sie nickte dem Hauptmann lediglich zu und wandte sich dann an Gretlin, um den Kopf zu einem Abschiedsgruß zu neigen. "Habt Dank für Eure Gastfreundschaft, Mevrouw Gretlin" sagte sie höflich, wenn auch keine sonderliche Herzlichkeit in ihrem kurzem Lächeln lag.

Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, hielt sie sich dicht bei ihrem Begleiter. Dennoch wartete sie, bis einige Entfernung zwischen ihnen und dem Haus lag, ehe sie sich leise erkundigte: "Aus welchem Grund war sie so beunruhigt wegen eines einzelnen Fremden in der Stadt, der sich nicht angemeldet hat? Ich gebe zu, das war ein Verstoß gegen die Traditionen, doch wenn er es ist, hat er nachvollziehbare Gründe, keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu wollen. Und bedroht hat er meines Wissens noch niemanden." Ein paar Schritte weiter legte sie die Maske der höflichen, zurückhaltenden Bürgersfrau ganz ab und fragt direkt: "Sagt mir, Hauptmann: Wovor hat sie Angst? Sie ist doch keine gewöhnliche Sterbliche, der in jeder dunklen Gasse ein Schurke auflauern kann, um sie ihres Besitzes und kostbarerer Dinge zu berauben."

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BeitragVerfasst: Di 21. Dez 2021, 12:48 
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Der Hauptmann setzte, nachdem Gretlin abermals hinter ihren beiden nächtlichen Besuchern die Tür verschlossen und verriegelt hatte, unbeirrt seinen Weg durch die dunklen Gassen Brügges fort. Selbstredend passte er seine Schritte den ihren an, sodass sie nicht zurückfiel und man gemeinsam das nächste Ziel ihrer Reise ansteuern konnte. Lucien schniefte kurz und räusperte sich, bevor er sie aus den Augenwinkeln ansah und dann etwas seufzte.

"Nein, Gretlin ist keine Sterbliche und sicher dazu in der Lage sich ihrer Haut zu erwehren. Aber sie ist auch von Natur aus ein eher ängstliches und äußerst vorsichtiges Gemüt, da sie in der Vergangenheit... wie soll man sagen? Durchaus wohl auch die Erfahrung machen musste, das alle Schlösser und Riegel dieser Welt einen nicht vor etwas zu schützen vermögen, das allein von dem unbeugsamen Willen getrieben ist der eigenen Person habhaft zu werden. Aber bitte fragt mich nicht nach Details, ich kenne sie nicht. Vielleicht wird sie diese euch ja irgendwann selbst erzählen, wenn ihr näher miteinander bekannt werdet. Dafür solltet ihr beide ausreichend Zeit haben wie ich meine." Er schüttelte den Kopf und versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln in Richtung Louisa.

"Lasst euch davon nicht bekümmern Louisa. Gretlin lebt nicht grundlos bescheiden, unauffällig und sehr zurückgezogen. Je weniger Aufmerksamkeit sie bekommt, desto wohler fühlt sie sich. Nennt sie auch gern ein wenig paranoid. Ein wenig Paranoia schadet niemandem von uns."

Kurz blieb der Hauptmann an einer Abzweigung stehen und schien zu überlegen welchen Weg er nun einschlagen sollte. Mit einem gerauntem "Hm..", wandter er sich dann wieder zielstrebig nach links. In der Gasse, in welcher sie sich nunmehr befanden standen alle Häuser dicht an dicht, sodass dazwischen keine Lücke mehr erkennbar war. Ein Haus reihte sich an das nächse. Erst weiter vorne würde Louisa erkennen, das die Stadt wieder etwas in kleinen Gassen und Durchgängen versank.

"Die nächste Dame die wir heute noch besuchen werden wird vielleicht eher nach eurem Geschmack sein. Ihr Name ist Theresa. Täuscht euch nur nicht, auch sie täte gut daran etwas paranoid zu sein. Und wir vermutlich auch. Theresa hat hier in Brügge, zumindest meiner Ansicht nach, eine ganz besondere, wenn man so will, gesellschafltiche Stellung. Sie ist die einzige Hexenmeisterin und so sich nicht noch ein Wunder ergeben sollte, wird sie das auch bleiben. Zumindest solange ich etwas in Brügge zu sagen habe."

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BeitragVerfasst: Do 23. Dez 2021, 13:47 
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"Nun, das spricht immerhin dafür, dass sie sehr, sehr alt werden dürfte" bemerkte Louisa trocken. Sie hatte bislang stets den Eindruck gehabt, dass der Hang zur Vermeidung jeglichen Risikos die Kainiten mehr erfasste, je älter sie wurden und je dicker und träger die Vitae in ihnen. Die Brujah selbst war beileibe niemand, der unnötige Risiken suchte, und Bedrohungen ihrer körperlichen Sicherheit schon gleich gar nicht. Dennoch: Wenn man sich einschloss und ständig vor Angst zitterte, was war dann noch an der Existenz als Kainskind zu genießen? Wenn sie schon irgendwann die ewige Verdammnis erwartete, so wollte sie ihre Zeit auf Erden doch so lang und so genussvoll wie möglich gestalten. "Wahrhaftig, eine lebende Leiche..." murmelte sie leise. Gretlin war nicht zu verstehen – oder gab es da, wie Sabatier andeutete, gewisse Details..? Nun, sie jedenfalls gedachte nicht, sich in einen Sarg zu begeben und dort zu vermodern. Ob der Sarg nun ein kleiner Holzkasten mit vernageltem Deckel war oder eine unwesentlich größere Kammer mit stets verschlossenen Türen. "Vielleicht werde ich sie zu passender Gelegenheit noch einmal aufsuchen" meinte sie schließlich.

"Indes ich nicht weiß, ob sie und ich nicht zwei zu verschiedene Frauen sind, um einander zu verstehen. Ein wenig Paranoia mag gelegentlich nützlich sein, aber in diesem Fall würde ich nicht mehr von 'ein wenig' sprechen, um ehrlich zu sein." Interessiert musterte sie den Hauptmann, als der einem so verschlungenen Pfad folgte, dass er verschiedentlich selbst im Zweifel über den rechten Weg schien. Seine Erklärung entlockte ihr ein leichtes Lächeln. "Das klingt vielversprechend. Eine Hexerin – womöglich weiß die ja einen besseren Zauber, einen zu verwandeln, als den scheußlichen, den Ihr nutzen musstet." Ihr Ton und ihre Gestik erlangten wieder etwas von der mutwilligen Ungezwungenheit zurück, von dem neckenden Unterton, den sie vor dem Besuch bei Gretlin gehabt hatte. "Da die Frage danach, wer für die Sicherheit Brügges gefährlich sein könnte, wohl in Eure Zuständigkeit fällt, werde ich mir erlauben, dieser Dame mit aller Unvoreingenommenheit zu begegnen, die ich aufzubieten habe. Sie scheint, wenn auch vielleicht nicht unverdächtig, so doch auf jeden Fall auch nicht langweilig zu sein." Dass das in ihren Augen wohl ein deutlicher Pluspunkt war, bedurfte keiner gesonderten Erläuterung.

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