Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
Aktuelle Zeit: Fr 10. Mai 2024, 21:13

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 235 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Mo 14. Feb 2022, 13:55 
Offline
Benutzeravatar
 ICQ  Profil

Registriert: Sa 20. Okt 2018, 12:43
Beiträge: 361
Die Brujah harrte still in der Dunkelheit aus. Den Schwächen der Sterblichen wie dem Bedürfnis zu atmen ledig vermochte sie lange Zeit reglos zu bleiben. Ihre scharfen Sinne angespannt, wartete sie und lauschte auf die nächtlichen Geräusche – den gedämpften Lärm aus der Schenke, das Rascheln kleiner Tiere, Schritte auf einer nahegelegenen Gasse. Solchermaßen empfänglich für die leisesten Eindrücke war es für sie auch nicht verwunderlich, dass ihre schmale Gestalt den scharfen Sinnen ihres Gegenübers ebenso wenig entging. Sie tat einen kleinen Schritt nach vorn, gerade genug, um aus dem Schatten ihres Verstecks in das Halblicht davor zu treten. "Meine Grüße" sagte sie leise und neigte den Kopf. Dann ging ein leichtes Lächeln über ihre Züge. "Wer hätte gedacht, dass wir uns unter solchen Umständen wiedersehen würden. Ich hoffe, es ist Euch in der Zwischenzeit wohl ergangen?"

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mo 14. Feb 2022, 13:55 


Nach oben
  
 

BeitragVerfasst: So 20. Feb 2022, 20:41 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1401
Bei dem Mann, der sich ihr mit raschen Schritten näherte, handelte es sich tatsächlich um Esteban, den sie vor einigen Jahren in den deutschen Landen unter misslichen Umständen hatte kennen lernen müssen. Sie spürte den Luftzug als er vor ihr stehen blieb und den Griff seiner kalten Finger als er ohne Zögern nach ihrer Hand griff. Sie vernahm einen schwachen spanischen Akzent in seinen Worten.
Bild

„Louisa! Bei allen Heiligen… Was tut ihr hier? Ich habe in den letzten Wochen alle nur möglichen Hebel in Bewegung gesetzt um euch nicht zu treffen und zu verhindern, dass es einem meiner Männer gelingt euch zu finden. Und nun steht ihr hier…?“ Louisa konnte ihm ansehen, dass er gerne noch etwas hinzugefügt hätte, aber er schwieg und sah sie fragend an.

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Mo 21. Feb 2022, 12:57 
Offline
Benutzeravatar
 ICQ  Profil

Registriert: Sa 20. Okt 2018, 12:43
Beiträge: 361
Sie erwiderte den Druck seiner Hand. Leicht, aber unverkennbar. Und sah ihm dabei lange in die Augen. "Ihr seid dem Griff Eures Meisters nicht entkommen" stellte sie irgendwann fest, und es lag eine mitfühlende Note in ihrer Stimme, die man von der Brujah kaum je hörte. Sie ließ seine Hand nicht los, als sie leise sagte: "Eure Bemühungen, oder besser gesagt die Eurer Männer, sind nicht unbemerkt geblieben. Man ist in dieser Domäne sehr großzügig, verglichen mit anderen, aber dennoch ist ein unbekannter Kainit, der sich nicht vorstellt, stets ein Grund zur Besorgnis." Louisa trat einen Schritt auf Esteban zu. Sie strich mit einer Hand sacht über seine Wange, kalte Haut auf kalter Haut, und lächelte so schwach, dass ihre Miene eher traurig wirkte.

"Als ich erfuhr, dass wahrscheinlich Ihr es wart, in dessen Namen nach einer Gelehrten gesucht wurde, habe ich für Euch gebeten und gebürgt. Ich konnte nicht zulassen, dass Euch etwas geschieht..." Die Hand glitt langsam herab, kam auf Höhe seiner Brust zum Stillstand, die Handfläche flach aufgelegt. "Euer Herz schlägt so wenig wie das meine, Esteban. Aber könnt Ihr Euch vorstellen, dass ich den törichten Gedanken hegte, Ihr könntet hier, in dieser Domäne, vielleicht ebenso Zuflucht finden wie ich? Fern von jenen, die sich unsere Meister nennen – frei zu tun, was Euer eigener Wille Euch befiehlt?" Sie zögerte einige Momente, ehe sie sanft fragte: "Wenn Ihr Euch an unser früheres Beisammensein erinnert – was würde Euch Euer Wille befehlen?"

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Fr 25. Feb 2022, 20:51 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1401
Estebans Blick verfinsterte sich als würde eine unheilvolle Wolke den Mond verdunkeln als sie erwähnte, dass man um seinen Aufenthalt in Brügge Bescheid wusste. Sein halblautes Murmeln galt wohl eher den Tiefen der Nacht als ihr: „Verdammt! Wie um alles in der untoten Welt konnte das geschehen?“ Er sah sie nun fest an und richtete seine Worte an sie. „Ich habe nicht in dieser Domäne gejagt, mich von jeglichen Kainiten fern gehalten und habe auch den Männern meines Meisters geheißen es ähnlich zu halten.“ Er tat einen kurzen, schicksalsergebenen Seufzer. „Mein Erzeuger hat heraus bekommen, dass ihr euch wahrscheinlich in Flandern aufhaltet und mich in die drei größten Städte, Gent, Antwerpen und Brügge, entsandt um euch zu finden und zu ihm zu bringen. Er vermutet, dass ihr eine Gelehrte seid, so wie die anderen Kinder eures Erzeugers, und ich habe ihn in diesem Glauben gelassen. Jede Anstrengung, die ich unternommen habe, sollte darauf abzielen euch zu schützen!“ Er strich ihr über das blonde Haar und dachte über ihre weiteren Worte nach. „Es ist nicht einfach seinem Meister zu entkommen. Ich befürchte, irgendwann würde er mich finden und für meine fehlende Loyalität zur Rechenschaft ziehen.“ Der Toreador ergriff mit starken Fingern ihre Hand und hielt sie eindringlich fest. „Seid ihr euch sicher, dass ihr eurem Erzeuger entkommen seid? Die Tatsache, dass ich euch tatsächlich hier in Flandern finde, lässt mich anderes ahnen…“

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Sa 26. Feb 2022, 15:09 
Offline
Benutzeravatar
 ICQ  Profil

Registriert: Sa 20. Okt 2018, 12:43
Beiträge: 361
"Wo Kainiten wandeln, haben Mauern Ohren" lächelte Louisa und zwinkerte Esteban neckend zu. Dann allerdings schien sie zu realisieren, wie sehr ihre Worte auch auf die eigene Situation zutrafen, und ihr Lächeln gefror. "Meint Ihr..." fragte sie tonlos und stockte. Heftig griff sie mit der freien Hand nach seinem Unterarm. "Wie hat er es herausbekommen? Wisst Ihr das? Wer hat es ihm verraten?" Die Brujah sprach gedämpft, aber mit einem Mal sehr viel eindringlicher. Unvermittelt traf sie eine neue Erkenntnis. "Sterbliche." Sie sah dem Toreador in die Augen. "Die sterblichen Diener und Verbündeten, die ich mir zu schaffen suche, vergrößern den Kreis, in dem ich höre und sehe, um ein Vielfaches. Ihr seid Kainiten ausgewichen, und ich glaubte meine Spur verwischt – doch Sterbliche gibt es überall. Wo sie nicht sind, können auch Unseresgleichen nicht existieren."

Louisa fühlte etwas nach ihrem Herzen greifen, das noch kälter war als das untote Fleisch ihres Leibes. Wäre sie noch am Leben gewesen, ihr hätten womöglich die Hände zu zittern begonnen. "Esteban... glaubt Ihr, dass sie nur mit uns spielen – mit Euch und mit mir? Wissen sie alles?" Sie biss sich so fest auf die Lippen, dass ein winziger Blutstropfen hervorquoll und wie ein kleiner Rubin in ihrem Mundwinkel hing. "Vielleicht habe ich mich zu sicher gefühlt..." murmelte sie wie betäubt. Doch mit einem Mal funkelte ein Feuer in ihren Augen auf. "Nein!" zischte sie und ballte die schlanke Hand zur Faust. "Ich will nicht wieder fliehen..! Ich will keine Sklavin und kein Spielball sein!" Nun fasste sie seine Hand wieder mit ihren beiden und trat ganz nah an ihn heran. "Esteban..! Es mag nicht einfach sein, ihrer Macht zu entkommen, aber es ist möglich, ich weiß es!" Noch ein Schritt, und sie stand dicht an ihn geschmiegt wie eine Liebende bei ihrem Geliebten.

Doch Louisas Feuer war dieses Mal nicht auf lüsterne Gedanken gerichtet. Sie sprach leidenschaftlich, aber nicht verführerisch. "Sagt, Esteban, wollt Ihr noch einmal mein Retter sein? Und mich Eure Retterin sein lassen?" Sie führte seine Hand zu ihrem Mund und berührte sie mit ihren kalten Lippen, als könne sie damit sein untotes Fleisch wärmen. "Allein mögen wir zu schwach sein, uns Eurem Meister und dem meinen zu verweigern – aber was wäre, wenn wir es gemeinsam täten? Zusammen! Zusammen könnten wir stark sein, viel stärker, als Ihr Euch vorstellt..! Wir könnten den Alten die Stirn bieten, und von ihren Fesseln befreien, Esteban..!" Das Feuer in ihrem Blick war so stark, dass es beinahe die Illusion eines echten Glühens in der Dunkelheit erzeugte. Man mochte über sie sagen können, was man wollte, doch die Leidenschaftlichkeit ihres Bluterbes schien sie so heftiger Empfindungen fähig zu machen, dass sie die Luft um die Kainitin mit einem greifbaren Fluidum erfüllten.

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Do 3. Mär 2022, 11:19 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1401
Der hochgewachsene dunkelhaarige Mann ließ Louisa gewähren und schien selbst überrascht über die Leidenschaft, die aus den Worten und Taten der jungen Brujah sprach. Als sie nach seiner Hand griff und diese zu ihrem Mund führte, beugte er sich zu ihr herab und berührte mit seinen Lippen die ihrigen. Die kalten Lippen fanden wie von selbst den dunkelroten Blutstropfen und nahmen ihn wie ein Geschenk entgegen. Er sog tief die Luft ein und schloss für einen Moment die Augen mit einem sehnsuchtsvollen Ausdruck auf den Zügen, der fast etwas Schmerzhaftes an sich hatte als er sich wieder von ihr löste. „Ich wünschte, ich könnte mit euch zusammen hier verweilen Louisa. Oder mit euch fliehen oder kämpfen. Doch wann immer unsere Meister und fänden, ihr bei mir, oder ich bei euch… wäre zumindest einer von uns, wenn nicht gar wir beide zum endgültigen Tod verdammt. Meine bloße Anwesenheit bei euch ist Verrat und ich schätze, euer Meister wird es ähnlich halten. Er versucht euch nach wie vor wie einen kostbaren Diamant zu schützen und eurer habhaft zu werden, da bin ich mir sicher. Mein Hidalgo hat Spione am Hof von Würzburg und einer von diesen hat ihm berichtet, dass sich euer Meister ungewöhnlich viel für die Belange Flanderns interessiert und Kontakte aufbaut. Das könnte Zufall sein… Aber mein Hidalgo glaubt nicht an Zufall, sondern an die berechnende Intelligenz seines Erzfeindes.“

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Fr 4. Mär 2022, 15:15 
Offline
Benutzeravatar
 ICQ  Profil

Registriert: Sa 20. Okt 2018, 12:43
Beiträge: 361
Louisa erwiderte den Kuss, wobei ihre Zunge dem Weg des Blutstropfens folgte. Ihre Nasenflügel zitterten leicht, als sie den Duft der eigenen Vitae noch für einen Moment in sich aufnahm, ehe Esteban den süßen Lebenssaft aufsaugte. "Oh, Esteban, warum seid Ihr so sicher, dass es unmöglich ist?" flüsterte sie, hob die Hände und machte einen Schritt auf ihn zu, als er sich von ihr löste und zurückwich. Der Blick der Brujah ruhte auf seinen Lippen, die soeben einen Hauch dessen geschmeckt hatten, was sie in ihrer untoten Existenz ausmachte. "Und selbst wenn: Meint Ihr nicht, dass es sogar das Risiko der eigenen Vernichtung wert sein könnte?" murmelte sie, als sie die Arme langsam wieder sinken ließ. "Dunkle Liebe, verdorben gewiss – aber womöglich ewig..?" Etwas schien von ihr Besitz ergriffen zu haben und ihn aus ihren Augen hungrig anzublicken. Hungrig nach seiner Nähe, seiner Berührung oder nach seiner Vitae, oder vielleicht nach alledem... Die Aufwallung heftiger Gefühle machte offenbar einer kaum weniger starken, dafür aber sehr viel kälteren Empfindung Platz, als sie die Zähne bleckte. "Ein Diamant? Ja – ein Besitztum! Ein Spielzeug in seiner Hand, das er nach Belieben formen und verwenden kann."

Ihre Stimme zitterte leise, und diesmal hörbar vor Wut. "Aber er soll mich nicht besitzen, niemand soll das!" Abrupt hielt sie in ihrem Ausbruch inne. "Außer... einem Mann, den ich ebenso besitzen könnte wie er mich" sprach sie schließlich weiter und hob den Blick, bis sie ihm in die Augen sah. "Ihr und ich, vereint! Gebunden nur aneinander und sonst an niemanden – versucht doch nur, Euch vorzustellen, was diese Welt uns bieten könnte..!" Sie wandte sich halb ab und biss sich auf den Daumen, den Blick irgendwo in die Dunkelheit gerichtet. "Er hat also seine eigenen Häscher auch bereits nach mir ausgesandt... Sie werden mich finden, und Euch ebenso, irgendwann." In einer raschen Bewegung drehte sie sich erneut zu ihm um. Noch einmal nahm sie seine Hand und drückte sie, als sie mit einer feurigen Leidenschaft in der Stimme fragte: "Denkt ihr nicht auch, dass wir ihnen allein und getrennt viel mehr ausgeliefert wären? Was nutzt es mir, wenn mich mein Erzeuger allein vorfindet und nicht als Verräterin tötet, aber dafür wieder in seine Sklavin verwandelt? Und das... würde er tun. Ich weiß es. Ich könnte ihm... nicht widerstehen, ohne Euch." Sie brach ab, die Finger um seine Hand gekrampft.

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Sa 12. Mär 2022, 19:43 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1401
Er griff nach ihren Händen und sah sie fest und eindringlich an: „Du wirst ihm widerstehen können, wenn du es willst. Du hast dich schon ein mal von ihm losgesagt und bist aus eigener Kraft gegangen. Das erfordert viel mehr Willensstärke als alles, was noch kommen mag.“ Seine Stimme hatte etwas beschwörendes. „Außerdem bist du stark und bereit deinen eigenen Weg zu gehen!“

Bild

Er schien einen Moment zu überlegen. Hinter ihnen, im Wirtshaus, schien eine Kneipenschlägerei zu beginnen, wie Louisa anhand der anschwellenden Geräuschkulisse wenige Meter entfernt ausmachen konnte. „Mein Hidalgo ist, ebenso wie euer Erzeuger, ein Ehrenmann. Tief in seinem Inneren ist etwas Gutes und ich bin mir sicher, dass es eine andere Möglichkeit geben muss. Vielleicht gelingt es mir ihn von seinem Tun abzubringen, heraus zu bekommen, wie es zu der tiefen Feindschaft gekommen ist.“ Der Griff seiner Finger, die die ihren umfassten, war fest und weich, wenn auch kalt wie die Nacht. „Ich gebe euch mein Wort, Louisa. Sollte es mir in den nächsten drei Jahren nicht gelingen, werde ich mich von ihm lossagen. Dann mag uns ein Schicksal voller Flucht oder Kampf, Vernichtung oder Freiheit erwarten.“ Der Blick seiner grauen Augen war fragend. Hinter ihnen wurde die Tür rabiat aufgerissen. Mehrere männliche Gäste schienen vor der Schlägerei in die Schwärze der Nacht fliehen zu wollen.

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Mo 14. Mär 2022, 09:48 
Offline
Benutzeravatar
 ICQ  Profil

Registriert: Sa 20. Okt 2018, 12:43
Beiträge: 361
Die Brujah erwiderte den Griff seiner Hände mit ihren ebenso kalten Fingern. Dabei sah sie Esteban so tief in die Augen, als wollte sie darin ertrinken. Für die Dauer einiger Herzschläge wollte es so scheinen, als habe er seine Worte vergeblich gesprochen, so abwesend wirkte sie. Doch schließlich sagte sie leise, ohne den Blick von seinen Augen zu wenden: "Drei Jahre. Drei Jahre will ich warten, denn was sind sie verglichen mit einer Ewigkeit? ...ich will die Ewigkeit nicht allein verbringen." Ihr Blick flackerte, der Druck ihrer Hände verstärkte sich auf eine Weise, die bei einer so zart gebauten Frau nur widernatürlichen Ursprungs sein konnte. Um ihre Mundwinkel grub sich ein entschlossener Zug ein. "Doch keine Nacht länger! Sollte sich auch die Hölle vor unseren Füßen auftun, wird mein Weg der Eure sein... und niemand wird sich mir in den Weg stellen! Niemand." Sie sah auf, als die Tür hinter ihnen aufflog. Gedankenschnell erhob sie sich auf ihre Zehenspitzen, umfasste Estebans Wangen mit beiden Händen und küsste ihn auf den Mund. Ihre spitzen Fänge ritzten dabei seine Lippe, und sie nahm den winzigen Tropfen Vitae erschauernd mit ihrer Zunge auf. Dennoch vergingen kaum mehr als einige Augenblicke, da ließ sie von ihm ab, suchte in die Schatten zurückzuweichen und ihn mit sich zu ziehen, um die Flüchtenden an sich vorüber zu lassen.

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Do 24. Mär 2022, 13:14 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1401
Er schien es zu genießen als sie von ihm trank. Esteban drückte ein letztes Mal fest ihre Hand. Er setzte eine entschlossene Miene auf, die Zuversicht auszudrücken vermochte, dann wandte er sich von ihr ab und ging Richtung Schänke davon. Ein paar Männer stürzten an Louisa vorbei und versuchten ihr Glück über die Mauer. Aus der Tür zur Schänke schoss ein untersetzter Mann mit einem überdimensionalen Nudelholz hervor. Ganz offensichtlich flohen die Gäste zum einen vor den Fäusten der Raufenden und zum anderen vor einem vor Wut schäumenden Wirt, der sich um seine Zeche geprellt sah.

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 235 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde



Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Weitschweifende Wege, April 1229 (Lucien)
Forum: Chat & Forenplay (Solo)
Autor: Alida
Antworten: 9
Frühling begehrt, Sommer ernährt II (Lucien)
Forum: Chat & Forenplay (Solo)
Autor: Spielleiter
Antworten: 1

Tags

Bau, Bier, Chat, Erde, Haus, Liebe, Lustiges, Reise

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Chat, NES, Erde, Essen, Haus

Impressum | Datenschutz