Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Fr 26. Aug 2016, 21:24 
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Alida schüttelte hastig den Kopf. Sie hatte keine Zeit um sich um Theresa oder was auch immer dort in der Gestalt der Tremere stand, zu kümmern. Sie musste dem Mann hinterher bevor er endgültig verschwand. Sie rannte los.
Alida folgte der Gasse durch mehrere dunkle Hinterhöfe und schlecht beleuchtete Wege. Herbstlaub sammelte sich hier abseits der gut instand gehaltenen Straßen von Brügge und in einem der Kanalenden, die es hier gab verwitterten die Blätter in dem brackigen Wasser, nur um einen starken Gestank nach Verwesung zu hinterlassen. Der Mann schien trotz seiner sicherlich schmerzenden Wunde schnell voranzukommen, aber das Blut wurde mehr und Alida sah eine offene Tür in einem verlassenen Haus.
Es war kein Wunder das er rannte als wäre der Teufel selbst hinter ihm her, wenn er Angst haben musste getötet zu werden wie er selbst sagte. Verwundet worden zu sein schien da noch immer die bessere Alternative.
Als sie näher an die offene Pforte trat, konnte sie jemanden reden hören. Die Stimme kannte sie nicht und sie war so leise, dass Alida sie nur dank ihrer geschärften Sinne wahrnehmen konnte. Die Sprache war das Flandrisch der Bauerndörfer um Brügge, aber er sprach abgehackt. Ganz offensichtlich unterdrückte er Schmerzen. “Toll hast du das gemacht, Thomas. Geh nach Brügge Thomas, da ist das Leben einfacher, die Frauen hübscher und das Gras grüner.” Er schnaubte und keuchte kurz danach. “Was für ein verdammter Mist”

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„Hängt wohl immer davon ab, wo man herkommt und mit welchem Ort man es vergleicht, nicht wahr?“ Alida hatte ihre Waffe gezogen und trat ohne lange nachzudenken ein. „Tu mir den Gefallen und renn bitte nicht wieder davon. Mit deinen Wunden, schätz ich mal, kommst du eh nicht so viele Meilen…“ Sie senkte das Schwert einige Zoll.
Der Mann schreckte aus seinem Selbstgespräch auf und zuckte kurz zusammen. Die dunkeln Augen wanderten zuerst zu Alidas Schwert und dann zu ihr selbst. Er setzte ein tapferes Lächeln auf während er die Wunde mit ein paar abgerissenen Stofffetzten notdürftig versorgte. Die Nähte waren gerissen und es war offensichtlich, dass keine Gefahr mehr bestand, dass er weglief. Dann sprach er Alida zum ersten Mal an. “Brügges Frauen sind in jedem Falle anders als dort, wo ich herkomme. Sehr viel gefährlicher wie es scheint, dafür aber auch hübscher. Eine Kombination, von der ich noch nicht weiß ob ich sie empfehlen kann, aber wer bin ich schon die Eigenarten der Städter zu hinterfragen.” Der Mann schwitzte. “Vielleicht seid ihr aber auch in der Lage mich ein wenig mehr zu überzeugen, also wie kann dieser einfache Mann namens Thomas zu Diensten sein junge Dame?” Er lächelte breit und versuchte aufzustehen, sackte aber sofort wieder zusammen. “Verzeiht meine Manieren aber auf eine Verbeugung werdet ihr warten müssen bis ich wieder auf dem Damm bin, oder wenigstens stehen kann.”

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Sie sah ihn etwas irritiert an. Sie hatte mit vielem gerechnet, vielleicht einem weiteren Fluchtversuch, einem Angriff, aber mit Sicherheit nicht mit Charme und selbstironischem Witz. „Frauen reagieren zumeist so, wie man mit ihnen interagiert.“ Sie schob das Schwert zurück in die Klinge. Sie sah sich unruhig in den Räumlichkeiten um trat dann näher. „Ich weiß nicht, wer ihr seid, aber ich hoffe, dass ihr Informationen habt, die mir weiterhelfen können. Einer meiner treuesten Mitarbeiter wurde gefoltert und kaltblütig abgeschlachtet, aber ich vermute, das wisst ihr.“ Sie sah ihn fragend an. „Hört zu: Ich habe mittlerweile mitbekommen, dass ihr verfolgt werdet und eure eigenen Feinde habt. Wenn ihr mit mir kommt, kann ich euch Schutz anbieten und jemanden finden, der sich um eure Wunden kümmern wird.“
Er stöhnte noch einmal vor Schmerz, als er seine Position veränderte. “Ich wünschte, ich könnte leugnen was ich gesehen habe aber ihr habt es auf den Punkt getroffen. Offensichtlich muss ich bei meinen Beobachtungen, was die Brügger Damenwelt angeht noch gute Portion Klugheit ergänzen.” Dieses Mal erreichte das Lächeln aber nicht ganz seine Augen. Im Gegenteil, ein Schauer schien dem Mann kurz danach über den Rücken zu laufen, offenbar als er sich an die Situation im Lagerhaus erinnerte. “Ich habe mich als Tagelöhner in einem Kontor verdingt. Ihr wisst schon: Waren von Punkt A zu Punkt B tragen und fand den Job schnell … nun sagen wir repetitiv und wollte meinen Lohn beim Vorarbeiter abholen um weiter zu ziehen…” Aber er kam nicht dazu, noch mehr zu erzählen bevor sie unterbrochen wurden. Wie aus dem nichts tauchten zwei Gestalten in Roben auf, einer trug eine Fackel und schloss die Tür, die schwer ins Schloss fiel. Es war eine Falle! Der andere stand einfach nur da und schlug seine Kapuze zurück um sie mit verstümmelten Augen anzustarren, wenn so etwas bei dieser Behinderung überhaupt möglich war.

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Seine Stimme klang wie Kreide auf einer Schiefertafel. “Schau was uns ins Netz gegangen ist.” Die Tzimisce sah aus den Augenwinkeln, wie Thomas nach etwas griff was wohl einmal ein Besenstiel gewesen war und ihn dann drohend in die Richtung des Kultisten hielt. Er biss die Zähne zusammen und adressierte Alida. “Ich wünschte mir zwar gerade, bei allen Heiligen, ihr würdet sagen, dass das hier eure Freunde sind aber die wahre Antwort kennen wohl bereits.”
Sie zog das Schwert. „Leider, in diesem Fall, trifft Weisheit und Klugheit nicht nur auf die Brügger Damenwelt zu, sondern auch auf euch... Keine Freunde...“ Ihre Knöchel verkrampften sich um das Schwert aus dem Osten. Sie sah die Eindringlinge wütend an und ging in Angriffsposition. „Was wollt ihr?“
"Ihr und eure Freunde habt euch schon zu lange in unsere Angelegenheiten eingemischt." Alida sah, wie der Mann eine unmenschlich lange Zunge ausfuhr und seine Haut sich mit grünlichen Schuppen bedeckte. Thomas keuchte hinter ihr auf. Dieses Mal nicht vor Schmerz sondern vor Überraschung. "Verschwindet hier!" Die Worte waren an Alida gerichtet und es schien ihn eine ganze Menge Mut gekostet zu haben um sie so überzeugend auszusprechen wie sie klangen. "Ich komme schon klar. Holt Hilfe."
„Klar, mit dem Stock hier hackt ihr die beiden sofort in zwei Hälften. Sehr vertrauenserweckend, das Holz.“ Alida schob sich zwischen den Verletzen und die beiden Männer, blickte auf das sich verwandelnde Wesen. „Ich dachte schon, eure Sorte sei ausgestorben… Da habe ich wohl falsch gehofft, wie schade.“ Sie wartete auf den Angriff.
Der Priester ließ seine überlange Zunge wie ein Pfeil vorschnellen. Sie war scharf wie Stahl und zeriss Alidas linke Schulter. Aber das war nicht alles. Alida spürte auch wie ihr im gleichen Moment Vitae durch die Wunde entrissen wurde, die sich die Zunge wie ein gieriger Schwamm einverleibte.
Es klang beinahe metallisch als Alidas Schlag auf den Mann niederging und an seinen Schuppen abprallte.
Plötzlich drückte etwas die Vordertür ein und es klang als würde eine Horde Ochsen durch die Pforte brechen. Zusammen mit den Holzsplittern und Putz flutete das brackige Wasser des Kanals von draußen, so wie ein großer Teil der verwesenden Blätter die kleine Hütte. Theresa stand in der Tür und schaute sich panisch im Raum um. "Verdammt, ich habe gesagt ihr lauft in eine Falle." Sie bewegte die Arme in einer fließenden Bewegung und das Wasser auf dem Boden sammelte sich zu schmutzigen Schnüren, die die Form von Ketten annahmen. Sie schossen auf den zweiten Mann zu, löschten seine Fackel und fesselten ihn. Er schien sich nicht bewegen zu können kämpfte aber gegen die Fesseln. Der augenlose Priester zischte nur in Richtung Alida. "Aus der Dunkelheit geboren euch zu verschlingen." Dann begann er langsam sich zu verwandeln. Seine Arme und Beine schienen sich in den Körper zu ziehen.
Der Körper des Priesters oder was auch immer er war verwandelte sich immer mehr in den einer Schlange, während Alida auf ihn einschlug. Sie verletzte ihn, aber offensichtlich nicht genug. Es war als würden ihre Schläge an den glänzenden Schuppen ganz und gar abgleiten oder von diesen absorbiert werden. Schließlich stand eine riesige Schlange vor der Tzimisce, aber wieder erwarten griff sie Alida nicht an, sondern sprang in Richtung eines Spalts in der Wand durch den sie offenbar verschwinden wollte.

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Alida war keine Närrin. Ihr war klar, dass sie in der Gestalt einer einfachen Frau nicht in der Lage sein würde, den Setiten so zu schwächen, dass sie wirklich etwas gegen ihn ausrichten konnte. Und alles andere war vor den Augen eines Sterblichen ein Bruch der Tradition, den sie nicht begehen würde. Sie baute sich vor dem Verletzten auf um ihn falls nötig zu schützen falls ein erneuter Angriff folgen sollte.
Theresa ging in Richtung Thomas, ließ aber den mit ihren Wasserketten gefesselten Mann nicht aus den Augen. "Wir müssen weg hier. Er könnte jederzeit wiederkommen." Sie schaute zu dem verwundeten Mann. "Jetzt mal langsam. Ich will euch nicht umbringen. Nehmt meine Hand." Der dunkelhaarige Mann schaute gequält zu Alida und schien irgendwie Sinn aus dem was gerade passiert war machen zu wollen. Er schüttelte nur mit dem Kopf. "Darf ich entgegen aller Erwartungen dieses Mal darauf hoffen, dass es sich dieses Mal um eine Freundin von euch handelt?"
Alida schloss die Lippen. Sie schluckte eine Antwort hinunter und trat an die Seite des Verwundeten. „Thomas? Diese Frau hat mit ihrer Aussage Recht. Diese Kreatur kann wieder kommen und ich bin nicht scharf darauf dann noch hier zu sein.
Thomas nickte der Tzimisce zu. "Ich glaube meine Alternativen sind nicht vielversprechend genug um wählerisch zu sein." Theresa half dem Mann ebenfalls auf und schien Alidas Gedanken erraten zu haben. "Mein Heim ist nur ein paar Straßen von hier weg. Dort sind wir sicher." Ihr Blick wandte sich aber an Alida. "Ich bin aber auch für andere Vorschläge offen wenn euch das nicht zusagt."
Alida musterte die Tremere skeptisch. „Sind wir bei euch vor dem Vieh sicher? Und verfügt ihr über Verbandsmaterial für die Wunden dieses Mannes hier?“ Sie schloss für einen kurzen Moment due Augen um sich zu sammeln. „Bevor ich irgendwohin gehe: Beantwortet mir bitte dir Frage was ihr im Hospital von Thomas hier wolltet. Offensichtlich scheint ihr euch ja nicht so gut zu kennen.“
Theresa straffte sich. "Ich habe alles, was wir brauchen könnten." Dann schaute sie zu dem noch verbliebenen Kultisten und kniff die Augen zusammen. "Ich wollte ihn davor warnen, dass man jemanden auf ihn angesetzt hatte. Im Grunde vor genau dem, was hier passiert ist. Ich bin diesen Wahnsinnigen nämlich schon länger auf der Spur. Als unser Freund hier dann Besuch von jemand Unbekannten bekommen hat, hat er überreagiert und ist geflohen. Zumindest vermute ich das, Aber fragt ihn doch selber."
Die blonde Händlerin massierte sich die Schläfen. „Nein. Das ist weder der rechte Ort noch die rechte Zeit für Gespräche. Wir sollten hier verschwinden.“ Sie beobachtete die Ursupatorin. Wie würde sie mit dem Sterblichen verfahren, den sie immer noch gefesselt hatte?

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Verfasst: Fr 26. Aug 2016, 21:24 


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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mo 29. Aug 2016, 19:23 
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“Ich gebe euch Recht.” Theresa straffte sich und zog die Kappe vom Kopf. Die rabenschwarzen Haare ergossen sich über ihre Schultern während sie die Kopfbedeckung in einer Tasche die sie über der Schulter trug verschwinden ließ. Die Tremere verströmte ein würziges Aroma von Zimt und Olivenöl. “Helft mir bitte Alida.” Thomas nahm den angebotenen Arm und schaute ungläubig auf die Szene und sprach mit vorsichtiger Stimme. “Ich könnte mich täuschen, aber vielleicht sollten wir nicht nur hier verschwinden, sondern gleich die ganze Grafschaft hinter uns lassen. Vielleicht sind da ein paar weniger Irre auf unser Leben aus. Paris soll sehr schön sein um diese Jahreszeit. Oder was haltet ihr von London? Ich habe einen Bekannten dort, der sich vielleicht sogar freut mich zu sehen.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Mi 31. Aug 2016, 18:22 
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Alida nickte Thomas zu und musste dann schmunzeln. „Ja, Paris und London scheinen vielversprechende Alternativen für euch zu sein. Da geb‘ ich euch derzeit recht. Falls ihr erlaubt, muss ich aber dennoch hinzufügen, dass Brügge, wenn nicht grad eine Horde wildgewordene Kultisten darin unterwegs ist, ein wirklich schönes Fleckchen Heimat sein kann.“ Sie nahm den anderen Arm des Verletzten um ihn zu stützen und sah dann zu der Tremere. Sie deutete mit einem Kopfnicken zu dem Kultisten. „Wäre es nicht sinnvoller, ihn zu ‚befragen‘? Er könnte Informationen haben, die uns vielleicht nützlich sein könnten. Zum Beispiel wo dieser Haufen seinen Unterschlupf hat und was sie eigentlich hier wollen…“ Sie schwieg einen Moment. „Wir könnten ihn mitnehmen oder das alles hier erledigen…“ Sie wusste, dass die Tremere genau erkennen würde, worauf sie hinauswollte. Alida hasste Verhöre, Folter und alles, was damit einherging. Aber hier ging es um ihre eigene Existenz und die der Kainiten, die mit ihr in dieser Stadt lebten, und die ihre Freunde und Verbündeten, auch ihre Familie waren. Und dafür würde Alida ohne Zögern bis zum Letzten gehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 1. Sep 2016, 13:46 
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Thomas lachte auf. "Ihr versteht es euren Standpunkt gut zu verkaufen schöne Frau! Ich vermute exzentrische Wahnsinnige wir die hier, könnten mit ihrem eher gewöhnungsbedürftigen Charme auch ein Nonnenkloster wie das Vorzimmer der Hölle aussehen lassen. Aber ganz überzeugt bin ich noch nicht.” Er grinste breit. “Es gibt aber etwas das ihr tun könntet um mir bei einem abschließenden Urteil zu helfen. Sobald euer Brügge die Güte besitzt mir nicht mehr Tod und Teufel an jeder Straßenecke auflauern zu lassen, könntet ihr mir ja einmal die schönen Seiten dieser Stadt zeigen. Immerhin scheint ihr euch ja hier auszukennen und mit einer so schönen Frau am Arm etwas frische Luft zu genießen wird sicherlich auch meiner Heilung mehr als nur gut tun. Es ginge also nicht nur um die Finalisierung wichtiger Entscheidungsprozesse, sondern wäre für euch quasi auch eine medizinische und moralische Verpflichtung." Thomas grinste noch breiter wenn das irgendwie möglich war und strahlte dabei eine Leichtigkeit aus, die sich offenbar auch nicht dadurch trüben ließ gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein.

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Theresa hörte den beiden nicht weiter zu, biss sich auf die Lippen und blickte zwischen dem Kultisten und der Tzimisce hin und her. Es war offensichtlich, dass die dunkelhaarige Frau nicht einmal im Traum an die gerade vorgeschlagene Option gedacht hatte. Der Worte von Alida schien sie aber zum Nachdenken zu bewegen. Langsam nickte sie. "Ich glaube die Idee ist gut und die Chance vielleicht einmalig, da ist in der Tat nur der eine Haken den ihr schon erwähnt habt. Bitte entscheidet was am besten ist." Der größte Teil der Worte konnte ungesagt bleiben, denn die Schwierigkeiten waren so oder so offensichtlich. Sollten sie den Mann hier befragen, konnte niemand auch nur ahnen wie viel Zeit sie für dieses Unterfangen hatten. Sollten sie ihn mit sich nehmen hätten sie zwar alle Zeit der Welt, aber niemand wusste welch zusätzliche Komplikationen das bedeuten könnte. Alida wusste sie würde ihre Entscheidung schnell treffen müssen, denn obwohl der Mann noch von der Beherrschung der Tremere verwirrt zu sein schien, war auch klar das er langsam wieder ins hier und jetzt fand und ihn dann niemand daran hindern würde sich erneut zu wehren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 1. Sep 2016, 19:51 
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Sie sah zu Thomas und nickte ihm respektvoll und mit einem Grinsen zu. „Ihr habt wirklich Schneid unter den Umständen, in denen wir uns gerade befinden, einer Dame noch den Hof machen zu wollen. Ich schätze es, wenn jemand auch unter widrigen Bedingungen noch seinen Humor behält.“
Sie blickte zu der dunkelhaarigen Frau. „Leider müssen wir uns jetzt anderen Dingen zuwenden als einem fröhlichen Stadtspaziergang.“ Es störte sie ungemein, dass sie nicht wusste, in wieweit Thomas in all das eingeweiht war und wie er mit all dem zusammenhing, aber das würden sie jetzt nicht klären können. Vielleicht wusste Theresa mehr…
„Wenn wir wirklich was aus ihm herausbekommen möchten, sollten wir rasch vorgehen. Ich würde vorschlagen, ihr befragt ihn und ich schaue mal, was ich aus seiner Gestik und Mimik lesen kann.“ Sie wusste, dass die Tremere sie verstehen würde. Hexer verfügten dank Beherrschung über ausgezeichnete Möglichkeiten Informationen zu erhalten. Alida hingegen konnte in den Geist einer Person eindringen und dort nach Antworten suchen. Eine Fähigkeit, die auch Tremere erlernen konnten, das wusste sie.

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Zuletzt geändert von Alida am Sa 3. Sep 2016, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Fr 2. Sep 2016, 15:41 
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Thomas nickte nur. “Eine sehr elegante Abfuhr.” Er schien nicht enttäuscht, aber seine zuvor so gelöste Art wirkte plötzlich sehr viel gedämpfter. Mit Mühe griff er nach dem Stock vom Boden, mit welchem er sich zuvor verteidigt hatte und begann sich darauf abzustützen. “Ich werde einmal versuchen mich nützlich zu machen.” Er humpelte mit Hilfe der Krücke in Richtung Tür. “Sollte ich etwas sehen werde ich schon schreien.” Die Tremere hingegen war schon bei dem Kutlisten und beschwor erneut die Ketten aus Wasser die sich wie durch Geisterhand aus den Pfützen des Hüttenbodens formten. Der Kultist war wieder gesichert und Theresa suchte den Blick von Alida. “Stellt eure Fragen. Ich werde dafür sorgen, dass er die Wahrheit sagt.” Thomas war inzwischen außer Hörweite und behielt den Innenhof im Auge. Ihr Gefangener gab sich kämpferisch.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: So 4. Sep 2016, 14:20 
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Alida versicherte sich, dass sie alleine waren und trat näher an den Mann heran und. Ihre Stimme war leise und so ruhig wie es ihr in diesem Moment möglich war. „Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, versucht nicht zu viel Widerstand zu leisten. Ihr wisst, wir bekommen unsere Antworten, aber es gibt viele Wege dorthin.“
Sie biss sich kurz auf die Unterlippe und stellte im Anschluss ihre Fragen. Sie wollte den Aufenthaltsort der Kultisten wissen, den Namen und das, was der Mann über ihren Anführer und seine Beweggründe wusste, den Zusammenhang mit dem dämonischen Wesen. Sie fragte, was die Lagerhalle der Van de Burse und Andros mit all dem zu tun gehabt hatten und welche Bewandtnis es mit Thomas auf sich hatte.
Sie versuchte mittels Auspex in dessen Geist einzudringen und dort nach den Antworten zu suchen, die er ihr nicht geben wollte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 6. Okt 2016, 15:20 
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Der Kultist gab sich widerspenstig und bleckte nur die Zähne mit einem hässlichen Grinsen. Sein Atem roch faul und ungesund. Schließlich fixierte Theresa ihn mit ihrem eigenen Blick. Sie sprach ihren Befehl in sicherem Flandrisch. “Du wirst auf alle Fragen die dir gestellt werden wahrheitsgemäß antworten.” Die mit Beherrschung verstärkte Stimme ließ keinen Spielraum für den Mann sich weiter zu widersetzten und selbst überrascht von seinen Worten, unfähig aufzuhören begann er zu sprechen.
“Wir treffen uns immer in einem Schiff im Hafen von Seebrügge mit dem Namen Silberfisch. Unser Anführer ist nur bekannt als der hohe Priester. Er ist unser Mittler ins Reich des Todes und verkündet den Willen des Herrschers hinter dem Schleier. Wir dienen ihm für Belohnung im Hier und Jetzt, denn Himmel und Hölle sind nur eine Lüge. Hinter dem Schleier ist nur Dunkelheit, Qual, Trauer und am Ende Vergessen.” Er schwieg für einen Moment und atmete schwer. Er schien sich gegen den geistigen Befehl stemmen zu wollen, aber das gelang ihm nicht und so beantwortete er ihre Fragen weiter. “Euer Mann Andros kam dem Kult viel zu nahe ohne ein Teil von ihm zu sein und hat ein Geheimnis aufgedeckt welches der hohe Priester beschützen muss. Also musste er sterben. Der andere Mann namens Thomas hat uns überrascht, wir mussten auch ihn zum Schweigen bringen aber er ist uns entkommen. Jetzt werden wir ihn jagen, genauso wie euch. Nichts kann sich dem Herrscher hinter dem Schleier widersetzen.”

Er war inzwischen verstummt und Alida sah mit ihren Auspexkräften In seinem Geist konnte die Tzimisce gebrochene Bilder sehen, Gedankenfetzen und Erinnerungen die den Mann zu dem machten der er war und was ihn zu diesem Punkt geführt hatte.

Eine Jugend, offenbar verbracht fehl am Platz, der Sohn eines Webers ohne Talent oder Begeisterung für die Kunst. Die Seufzer eines enttäuschten Vaters; "Nur du bist kein Handwerker, nehme ich an." Ein Leben im Hintergrund, verzweifelt wartend das etwas passiert. Dann ein Licht. Die Liebe zu einer Frau mit einem langen, roten Zopf und anmutigen Händen. Ein Kleinkind, welches lacht und Grimassen schneidet. Ein neuer Vater der glücklich ist, mit der Sonne erwacht und die enge Küche mit Düften von Brot und frischen Kräutern erfüllt. Glück und Licht verschwanden plötzlich und ließen nichts zurück als Dunkelheit und Verzweiflung. Eine Krankheit, die Schwäche von Frau und Kind bis zum Tod. Danach folgte Verzweiflung und Einsamkeit. Erst der Mann ohne Augen gab ihm wieder Zweck und Hoffnung, eine Gemeinschaft und eine Aufgabe. Der Test war bestanden und Alida sah im Geist des Kultisten wie er Andros folterte, zweifellos die Aufgabe die er zu bestehen hatte. Jetzt war er initiiert und bald würde er seine Belohnung erhalten. Er würde seine Familie wiedersehen.


Dann verblassten die Bilder und der Mann vor ihr verstummte, während der zuvor gebrochene Widerstand wieder in seinen Augen aufflammte. “Ihr könnt es nicht aufhalten. Aus der Dunkelheit gekommen euch zu verschlingen.”

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Zuletzt geändert von Leif am Do 6. Okt 2016, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 6. Okt 2016, 18:46 
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Alida holte mit der Faust aus und schlug dem Mann hart ins Gesicht. Am liebsten hätte sie ihn bei den Gedanken an die Folterung und Ermordung von Andros ein Messer in den Bauch gerammt, aber das war dieser wahnsinnige Kultist nicht wert.“Du verdammter Widerling…“ Sie schluckte alle Verfluchungen, die ihr noch auf der Zunge lagen in Anwesenheit der Tremere hinunter. „Mögest du das bekommen, was du verdienst…“
Sie sah zu Theresa. „Tut mir einen Gefallen und sorgt dafür, dass er vergisst. Wenn euch das nicht gelingt, schlickt ihn ins Jenseits. Oder sagt mir Bescheid, wenn es euch zuwider ist selbst Hand anzulegen.“ Sie verkrampfte sich und drehte sich um, um das Zimmer zu verlassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eisen und Blut
BeitragVerfasst: Do 6. Okt 2016, 20:40 
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Bevor sich die Tzimisce abwenden konnte, gleich nachdem sie ihm ins Gesicht geschlagen hatte spuckte ihr der Kultist ohne weitere Warnung eine Mischung aus Blut und Salvia ins Gesicht. Seine Augen fixierten sie boshaft als er sprach. Alida sah das aus seiner Nase in einem dünnen Faden das Blut rann, welches er versuchte mit der Zunge abzulecken. "Ich bin nicht verdammt sondern gesegnet du ignorantes Miststück." Er schloss die Augen und grinste boshaft. Ich hätte alles für die Chance getan meine Frau noch einmal wiederzusehen."

(Raserei gg. 5 bitte)

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"Alida?" Die Stimme der Tremere klang unsicher und nicht weniger vorsichtig.

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