Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Mo 30. Jan 2023, 19:55 
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Vaclav folgte dem eher wortkargen Wachmann ebenso schweigend durch die langen Flure zur Treppe in den Keller und ließ sich von ihm den bis obenhin vollgestopften Raum mit den Reinigungsutensillien zeigen. Ob die Beleuchtung spärlich oder ausreichend war machte für ihn selbstredend keinen Unterschied; er musste ja nur annähernd den Anschein erwecken hier demnächst dienstbeflissen putzen zu wollen. Mit einem knappen Nicken deutete er gegenüber Jiri Verständnis an, der sich daraufhin gleich wieder seinem Wachgang widmete und verschwand. Trotz allem war jedoch ein wenig Tarnung zweifelsohne von Nöten also schnappte er sich einen größeren Putzeimer mit Abtropftasse und dazu passenden Mob und mischte Wasser und Bodenreiniger im richtigen Verhältnis. Der zauberhafte Duft von chemischer Zitrone umschmeichelte kurz darauf seine Nase und der Adept seuftze. Er klemmte sich zwei Gummihandschuhe in den Gürtel und kramte sein Handy hervor, auf dem er die aktuellen Kameraübertragungen der Gänge mitverfolgte. Er sah nun was der Pförtner sah. Nun, oder besser gesagt gleich nicht mehr sehen würde.

Vorerst machte er sich jedoch lediglich ein Bild der Lage, verglich den echten Feed mit dem 3D-Modell des Palais aus seinen Berechnungen und besah sich ein wenig die Wege des Wachmanns bzw. der Wachleute. Dank seiner „magisch-digitalen“ Vorbereitungen, waren ihm die Lagen von bestimmten Referenzpunkten zu und voneinander, sowie alle Relationen des Gebäudes sehr eindrücklich bekannt. Innerlich fluchte er zwar, das er kein besseres Verständnis von Zeitmagie oder mathematischen Zeitmodellen generell besaß, aber es half nichts. Er würde sich anderweitig helfen müssen. Eine exakte Zeitvorhersage oder bloßer Zufall würden es ihm unsagbar leichter machen. Wo war Hector wenn man ihn wirklich brauchte? Er musst mit sich selbst Vorlieb nehmen. Er legte das Handy vor sich auf ein Regal und kramte einen abgelaufenen Parkschein hervor auf dem er anfing zu rechnen. Der schnellste Weg zum Büro des Erzbischofs vom Keller aus ins Erdgeschoss, mit so wenig wie möglich Exposition zu einer von Kameras überwachten Lokation des Gebäudes.

Es musste einfach nahtlos, zügig und schnell gehen ohne das ihn jemand beobachtete. Gewiss gab es unzählige Dinge die schief gehen konnten. Angefangen davon das die Tür verschlossen, der Bischof gerade zugegen oder im ungünstigsten Moment ein Wachmann vorbeikäme. Das waren alles Variablen, die er nicht ausschließen konnte und bedauerlicherweise auch nicht deren Wahrscheinlichkeit zu beeinflussen vermochte. Aber er musste es versuchen. Denn abseits aller großen Versprechungen von Ausbildung und dem Studieren von „unglaublichen“ Geheimnissen, war Vaclav mittlerweile davon überzeugt hier etwas wirklich Gutes zu tun. Vielleicht sollte er viel mehr mit seinen... Fähigkeiten anstellen als nur gemeinsam mit Matej an einem unzerstörbarem Laptokoffer zu arbeiten. Der Kugelschreiber flog über das Papier; immer wieder tippte er auch Zahlen in sein Handy und verglich Ergebnisse. (Int+Naturwissenschaften - Spez. Mathematik gg. 6 = 2 Erf.)

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Verfasst: Mo 30. Jan 2023, 19:55 


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BeitragVerfasst: Mo 30. Jan 2023, 23:19 
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Alles, was er in der Schule gelernt hatte, und seine persönlichen Interessen kamen ich zugute als er die Zahlen schließlich sauber unter dem Strich gefasst, lesen konnte. Der schnellste Weg war der direkte. Jiri war überwiegend in der Nähe des Hinterausganges zugegen, drehte aber auch ab und an seine Runden. Ansonsten war im Erdgeschoss kein weiterer Wachmann außer dem Pförtner.
Vaclav fasste all seinen Mut zusammen und atmete noch einmal tief ein und aus. Er beschloss, dass der Putzeimer zwar eine hervorragende Tarnung wäre, aber unhandlich falls er sich verstecken müsste. Nein, eine Flasche Fensterreinigungsmittel, ein paar Reinigungstücher und eine Rolle mit Mülltüten mussten es fürs Erste tun. Sollte er tatsächlich im Büro des Erzbischofs erwischt werden, so könnte er sich vielleicht darauf hinausreden, dass er lediglich die Fenster reinigen wollte. Niemand hatte eine Ahnung davon was genau er putzen sollte oder wie; am wenigsten er selbst und vermutlich würde es auch kaum jemanden interessieren. Er wandte sich der Kellertreppe zu und erklomm diese bis zur letzten Stufe. Dann warf er einen Blick auf sein Handy, überprüfte die Kameras und aktivierte per Knopfdruck die eingespielte Feedbackschleife. Jiri war hinten unterwegs, der Pförtner konnte ihn auf den Kameras nicht mehr sehen, jetzt würden ihn hoffentlich im schlimmsten Falle nur noch ein paar andere Besucher stören. Im besten Falle, und der Erzbischöfliche Palais so nahm er an hatte jetzt nicht wirklich viele Gäste, war er ungestört. Als der „Overwrite“ Knopf blinkte, schluckte der Adept ein letztes Mal und ging dann zügig aber nicht laufend in Richtung des Büroraumes im Erdgeschoss. Das Gebäude war ruhig und fast wie ausgestorben. Ein Mal kam ihm ein Mann in Sultane entgegen, der ihn als einfachen Putzmann aber nicht im geringsten beachtete und weder grüßte noch ihn misstrauisch fragte. Schließlich stand er vor der Tür, die ihm zuvor den Einlass verwehrt hatte.
Der Adept atmete noch einmal tief durch und drückte langsam die Türklinke. Bitte sei offen, bitte sei offen. Sein Herz pochte schneller in seiner Brust. Selbstredend war die Tür verschlossen. Abgeschlossen natürlich. Wie konnte es auch anders sein? Vaclav verfluchte sich selbst. Wie konnte er auch nur so dumm gewesen sein auch nur für den Bruchteil einer Sekunde anzunehmen das die Erzbischöflichen Gemächer, inklusive der Büroräume einfach offen standen wenn der Bischof nicht zugegen war? Vor allem da sich höchst kompromitierendes Material auf seiner Harddisk befand. Nur ein völliger Idiot würde seine Bürotür einfach offen lassen. Er musste wohl oder übel improvisieren. Viele Ideen schwirrten ihm durch den Kopf. Mechanische, mathematische, magische. Gerade bezogen auf letzteres, fehlte ihm aber schlichtweg die Kunstfertigkeit eines Matej um Metall zu schmelzen oder zu verformen. Er hatte auch nicht Apollonias Gabe Magnetismus so exponentiell anwachsen zu lassen, sodass sich das Schloss von alleine öffnen würde. Er kramte in seinen Taschen und fand einen winzigen Schraubenzieher aus seiner Werkstatt, den für die kleinsten Schrauben auf seinen Leiterplatinen verwendete. Nein er war beileibe kein Geheimagent aber sein alter Freund Stepan hatte sich vor langer Zeit einmal eines dieser transparenten Übungsschlösser gekauft, an denen man sich selbst mit einem Dietrich versuchen konnte. Vaclav seufzte. Er hatte keine Wahl. Man musste es zumindest versuchen. Vaclav stocherte in dem Schloss herum. Es war generell schwierig und für jemanden mit wenig Erfahrung wie ihn fast ein Ding der Unmöglichkeit, doch plötzlich erlöste ein leises, kaum hörbares ‚Klick‘ ihn aus seiner Anspannung. Die Tür öffnete sich einen winzigen Spalt.
Die Luft die er für einen kurzen Moment angehalten hatte, entwich langsam aus seinen Lungen und seine Anspannung wandelte sich in sichtliche Erleichterung. Entgegen allem was er für möglich gehalten hatte, waren diese merkwürdigen Abende mit Stepan die hauptsächlich aus Gaming und verrücktem Nerd-Zeug bestanden hatten, durchaus irgendwie auch hilfreich gewesen. Zumindest in diesem Augenblick. Bildete er sich ein. Vaclav sah sich ein letztes Mal auf den Gängen um, drückte dann leicht und locker die Tür auf, warf einen vorsichtigen Blick durch den Spalt um festzustellen ob sich jemand dahinter befand und würde dann eintreten, so der Raum leer war. Die Tür würde er hinter sich besonders sachte und langsam schließen. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss nachdem er eingetreten war. Der Raum lag dunkel vor ihm. Die Fenster waren mit schweren Vorhängen zugezogen, die nur wenig Sonnenlicht hinein ließen und dunkle, alte Eichenmöbel und braun- schwarze Gemälde lieferten ihren eigenen Anteil an der düsteren Atmosphäre. Vaclav erkannte mehrere Schränke, einen schweren Eichenholzschreibtisch mit Stand PC und einige Rollcontainer.

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Das Allerheiligste, sozusagen. Endlich stand er in dem dunklen, ehrfurchtgebietenden und fast schon einschüchternd wirkenden Raum. Nun, er musste zugeben, alle alten Räume mit hohen Decken, Stuck und entsprechender Einrichtung ließen das Gefühl von Würde, Stolz, Dominanz und einer gewissen Erhabenheit aufkommen. Schließlich waren viele davon auch einfach dafür konzipiert worden den gewöhnlichen Pöbel zu beeindrucken. Seiner Wahrnehmung nach, machte die Kirche anno dazumal da keine Ausnahme. Prunk war verpönt, aber nur einige wenige Mönche in ihren Klöstern lebten tatsächlich so armselig wie es propagandiert wurde. Er hielt sein Display etwas in die Höhe um etwas Licht zu machen; wagte aber nicht den Lichtschalter zu betätigen. Irgendetwas hier drin erzeugte eine Blockade oder Barriere sodass er seine Magie nicht wirken konnte. Ob der Bischof selbst davon wusste oder nicht, war eine Frage die er nicht beantworten konnte. Es war somit auch das erste Mal, dass er den Raum selbst sah. Er überprüfte sein 3D-Pogramm, ob es nicht doch vielleicht nun vom inneren des Raumes heraus eine Darstellung erzeugen konnte um die digitale Map zu komplettieren. Vielleicht war die Barriere nur buchstäblich um den Raum gelegt worden.
Seine Theorie schien sich zu bestätigen. Im Inneren des Raumes gelang es ihm wieder seine Magie zu wirken und den Raum auf sein 3D Programm zu übertragen. Vaclav nickte. So hatte er sich das gedacht. Er hatte weder das Wissen noch die Fähigkeiten um herauszufinden was oder wer die Barriere errichtet hatte oder wie man sie umgehen konnte, aber es fehlte ihm auch schlichtweg die Zeit um sich auf langwierige magische Analysen zu stürzen. Auch bezweifelte er auf herkömmliche Art und Weise einen brauchbaren Hinweis auf dieses Mysterium zu finden. Selbst wenn die Technokraten dahintersteckten, würden sie wohl kaum eine Visitenkarte auf dem Schreibtisch hinterlegt haben. Faszinierend war es aber allemal und er machte sich eine geistige Notiz sich später selbst einmal mit der Thematik zu beschäftigen. Jetzt war allerdings keine Zeit dafür. Er startete den Rechner und hätte sich Ohrfeigen können. Die Barriere war ja immer noch aufrecht. Um sie zu durchbrechen und seine Black-Box zu holen, müsste er diese brechen. Während der Rechner hochfuhr, ging er zu einem der Fenster, lugte kurz durch einen Spalt zwischen den schweren Vorhängen um zu überprüfen ob er es bedenkenlos etwas öffnen könnte.
Er wollte schon zum Fenster greifen, zögerte dann aber einen Moment. Es ergab keinen logischen Sinn, zumindest keinen den er sich in der Eile zusammenreimen konnte aber er hatte eine Datenverbindung zum Raum während er sich in diesem befand. Andernfalls hätte sein Programm die Map nicht komplettieren können und das bedeutete... Während der Bildschirm helles Licht auf den alten, ausladenden Schreibtisch warf, knackte Vaclav mit den Fingern und murmelte flüsternd zu sich selbst: „Vermassel es nicht.“ Dann griff er mitten in der Luft in den Raum und... nichts geschah. Der Adept schluckte. „Komm schon verdammt“, flehte er gepresst. Erneut streckte er die Hand aus und dann passierte es. Inmitten des Raumes öffnete sich für einen Sekundenbruchteil ein Riss im Raum, gerade groß genug das Vaclav seine Hand hindurchstrecken konnte. Und durch diesen Riss, zog er jetzt sein kleines, vorbereitetes Päckchen das noch immer in seinem Keller auf ihn gewartet hatte. Dadurch das dies so schnell geschah und der Griff zügig erfolgte, hatte es fast den Anschein als würden die Objekte in seiner Hände aus dem Nichts erscheinen.

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BeitragVerfasst: Di 31. Jan 2023, 21:52 
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Vaclav konnte das kleine Päckchen greifen und zu sich ziehen. Doch just bevor er es hervorgezogen hatte, spürte er, wie etwas nach seiner Hand griff. Kalte, schmale Finger legten sich um sein Handgelenk und zogen daran. Zogen ihn zurück in die Schwärze des winzigen Raumes. Vaclavs Haare im Nacken richteten sich auf und heftig riss er seine Hand zurück aus dem Spalt, der sich gleich darauf schloss. Nur die weißen Striemen auf seiner Haut verrieten, dass etwas geschehen war. In seiner Hand hielt er das Kästchen.

„Was zum Teufel...“, flüsterte Vaclav mit einem Gesichtsausdruck, aus dem sämtliches Blut gewichen war. Er legte sein Paket vorsichtig vor sich auf den Bürotisch und betrachtete ängstlich die weißen Striemen auf seiner Haut. Nichts auf dieser Welt, kein Buch, keine Formel, kein Code und keine Logik konnten ihm auch nur annähernd erklären was das soeben gewesen war. Oder warum es überhaupt passiert war. Er hatte seinen Kellerraum durch einen schmalen Riss in der Realität, mit dem Büro verbunden und wollte eigentlich nur sein Paket greifen. Entweder jemand war in seinem Keller, was irgendwie beängstigend und gleichzeitig unwahrscheinlich klang. Oder aber irgendeine andere Macht hatte sich gerade eben noch aus einem anderen Ort zwischen die beiden Lokationen geschoben. Grund: unbekannt. Vaclav schauderte aber er musste weiter machen, er konnte nicht noch mehr Zeit verlieren. Er klemmte seine Black-Box an den Computer und aktivierte diese. Sofort begannen ein paar Leds zu blinken und einige 8er Digitalpins begannen nacheinander Nummern anzuzeigen die sich kontinuierlich änderten. Brute Force - nicht wirklich die feine englische aber effektiv.

Nacheinander leuchteten eine Reihe Leds auf; es sah aus wie eine Art simpler Timer der einen ungefähren Zeitfortschritt visuell ablesbar machte. Der Adept seufzte etwas; das hätte er auch mit LCD-Display hinbekommen können. Er beschloss das Gerät für das nächste Mal zu verbessern. Nichtsdestotrotz dauerte es nicht lange und der Computer fuhr vollends hoch - Admin Zugang gewährt. Mit flinken Fingern steckte Vaclav den USB Stick in einen freien Slot und setzte sich an den Schreibtisch, begann dort eilig Dateien zu durchforsten.

Es gab keine weiteren Passwörter oder Sicherungen. Binnen einiger weniger Klicks die jeder Basisanwender von zuhause her kannte, hatte Vaclav gefunden was er gesucht hatte. Die Dateinamen trugen unscheinbare Namen - „DC_2e3321“ oder „SE_37481u“ oder ähnliches. Vermutlich die fortlaufende Kennzeichnung von, nun zumindest drei bis vier verschiedenen Geräten die in der Lage waren Bilder zu schießen. Wahrscheinlich mehr denn der Bischof war offenbar ein begeisterter Sammler. Der Adept wollte es sich zwar nicht ansehen aber er klickte trotzdem ein paar der Bilder durch, nur um sicher zu gehen das er auch wirklich die Beweise hatte. Schon bereits nach vier bis fünf hörte er auf. Er konnte es sich nicht mehr ansehen; es wurde ihm schlecht dabei. Ein rasches Überfliegen des Dateiordners ließ ihn die Anzahl der Bilder auf über hundert einschätzen. Über hundert Bilder von minderjährigen Kindern in allen möglichen Posen und bei allen möglichen Gelegenheiten. Natürlich hauptsächlich nackt. Vaclav biss die Zähne zusammen. Was für ein Drecksschwein. Er kopierte den Ordner auf den Stick, entkoppelte die Black-Box und als der Stick alles übertragen hatte, entkoppelte er auch diesen wieder. Er verpackte beides wieder als Paket und machte sich daran die Registrys der Box und des Sticks zu löschen; änderte den letzten Dateizugriff der Bilder und Logins. (Int+Computer gg. 6 = 3 Erf.)

Dann fuhr er den Computer herunter, trennte den Strom sodass es wieder beinahe völlig dunkel im Raum wurde. Jetzt musste er nur noch sein Paket durch einen Riss im Raum zurück in seinen Keller legen, aber er zögerte. Was immer da vorhin gerade passiert gewesen sein mochte, war definitiv nicht Teil des Plans gewesen. Und es war auch nichts, an das er sich hätte erinnern können als er in der Vergangenheit die Distanz zwischen Räumen mit ein wenig digitaler Innovation und der simplen Manipulation von Daten überwunden hatte. Dann erinnerte er sich flüchtig daran, das der Metalldetektor, um den es ihm ja eigentlich ging, nur beim Betreten des Gebäudes Verwendung fand. Beim Verlassen musst er diesen gar nicht durschreiten. Vermutlich wäre der Pförtner ohnehin bereits so angenervt von der tölpelhaften Reinigungfachkraft, das er ihn möglichst wenig beachten würde. Nun, einmal würde er das noch tun müssen. Er musste noch die Feedback-Schleife entfernen. Dazu würde er ihn erneut ablenken müssen. Diesmal vielleicht ohne größeren Kaffeeschaden. Vaclav steckte sein Paket in die Hosentasche, ging zur Tür des Büros und öffnete sie einen kleinen Spalt, überprüfte den Gang visuell als auch auf dem Kamerafeed auf dem Display. Als niemand zu sehen war, verließ er das Büro wieder und schloss die Tür leise hinter sich.

Flugs schritt er in den Keller, verstaute seine Geräte wieder in der Umhängetasche und hinterließ den Reinigungsraum so wie er ihn vorgefunden hatte. Nun zumindest so gut als möglich. Er entleerte den Eimer in einem Waschbecken, legte Mülltüten, Fensterreinigungsmittel und den Mob säuberlich zurück an ihren Platz und schloss die Tür. Dann kramte er sein Handy hervor und tippte eine Nachricht in den Gruppenchat der Kabale: „Wenn irgendwer gerade im Haus ist, könnt ihr mal kurz zu mir in den Keller gehen und dort nach dem rechten sehen? Danke.“ Einen kurzen Augeblick später hatte er auch schon seine fiktive Zufriedenheitsumfrage in der Hand und ging langsam zurück in den Empfangsbereich samt Pförtner. Er lächelte diesen verlegen an und stellte sich gerade so hin, das er bei einem gelungenen Ablenkungsmanöver rasch den Feed entfernen konnte.

„Ich brauch noch was aus dem Wagen. Die haben das ätzende Zeug für die Toiletten unten nicht mehr lagernd. Aber ich hab noch einen Kanister mitgebracht. Kenn das schon. Das Zeug stinkt wie die Hölle, deshalb will es niemand verwenden. Nutzt aber nichts. Machts ihnen was aus wenn sie mir bis ich zurück bin vielleicht diese Zufriedenheitsumfrage ausfüllen?“ Bevor der Wachmann auch nur etwas erwidern konnte, machte Vaclav sogleich eine entschuldigende Handbewegung. „Sorry, wenn ich sie damit behellige aber die Firma möchte das. Wir haben seit neuestem sowas wie einen Qualitätsbeauftragten. Sie würden mir echt einen Gefallen tun. Bitte.“ (Man+Heimlichkeit gg. 6 = 1 Erf.)

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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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BeitragVerfasst: Mi 1. Feb 2023, 21:54 
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Der Sicherheitsmann verdrehte die Augen und sah Vaclav missbilligend an. „Sehe ich so aus als wäre ich für sowas zuständig? Für sowas haben wir ein Qualitätsmanagement. Zeigen Sie mal her!“ Er riss dem vermeintlichen Putzmann die Zettel aus der Hand und überflog grob die Zeilen. Wahrscheinlich war seine Neugier größer als sein Missfallen. Das verschaffte Vaclav einen winzigen unbeobachteten Moment zum Agieren. Nur wenige Sekunden später hatte der Mann von der Security fest gestellt, dass der Bogen wirklich nichts Interessantes enthielt und er legte ihn zu seiner Linken auf den Schreibtisch. „Ich reich es weiter“, verkündete er gelangweilt und sah dann demonstrativ zu den Monitoren. Für ihn war das Gespräch beendet.


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BeitragVerfasst: Do 2. Feb 2023, 11:54 
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Vaclav ließ sich den Fragebogen ohne Widerstand aus der Hand reißen und spielte weiterhin die Rolle der unterbezahlten, schusseligen Reinigungskraft. Sobald der Wachmann die Zeilen des vor wenigen Stunden ins Leben gerufenen, fiktiven Qualitätsmanagements überflog, griff er mit einer flüssigen Handbewegung nach vorne, entkoppelte seine Feedbackschleife und ließ die kleine Box in seine Tasche gleiten. Nachdem der Zettel, der offenbar als grundsätzlich belanglos eingestuft worden war zur Seite gelegt wurde und der Wachmann keine anstalten machte sich noch weiter mit ihm zu beschäftigen, nickte Vaclav knapp und fügte ein verhaltenes „Danke“ hinzu. Dann verließ er den Erzbischöflichen Palais durch den selben Weg, den er gekommen war, stieg in seinen Van und warf dort die Tasche auf den Beifahrersitz. Mit den Händen am Lenker atmete er ein paar Mal tief ein und aus. Geschafft. Er hatte es tatsächlich geschafft.

Er war unbemerkt hineingekommen, hatte das Material beschafft und das Gebäude unbehelligt wieder verlassen können. Im Vergleich zu dem womit er sich sonst beschäftigte, kam dies beinahe einem Abenteuerurlaub gleich. Wie ein Thriller aus irgendeiner Serie. Der Adept konnte es immer noch nicht ganz glauben. Als er den Motor startete und sich auf den Rückweg zu seinem Laden machte, grinste er glücklich und zufrieden, vor allem aber erleichtert vor sich hin. Mit etwas Glück würden alle restlichen Spuren die er hinterlassen hatte im Sand verlaufen und zu keinem nachverfolgbarem Hinweis führen. So hoffte er zumindest.

Zuhause angekommen, zog er sich eilig um und begab sich in seinen Keller wo nach wie vor seine Rechner im Standby liefen; aktuell gab es ja nicht zu tun. Er sah sich vorsichtig um und ließ auch den Serverraum nicht aus. Nichts. Rein gar nichts verdächtiges oder beunruhigendes. Da waren keine kalten Finger, keine merkwürdige Erscheinung, kein Monster im Schrank oder irgendetwas das einen Hinweis darauf geben könnte das irgendjemand außer ihm hier gewesen wäre. Vaclav atmete tief aus. Er würde Lenka oder vielleicht auch Bruce, so er ihn denn finden würde, nach diesem merkwürdigen Phänomen fragen müssen. So viel was er noch nicht vestand, soviel das ihm nach wie vor ein Rätsel war. Es gab noch viel zu lernen. Vorerst beließ er es dabei; machte sich lediglich eine gedankliche Notiz für später.

Nachdem er seine Gerätschaften sorgfältig verstaut hatte, setzte er sich wieder an seinen Rechner und schob den Stick in einen freien Slot. Grinsend installierte der das Encryption-Programm, an dem er und Matej sich damals fast die Zähne ausgebissen hatte, als sie versucht hatten das Rätsel um die versteckte Nachricht von Matejs ehemaligen Lehrer in dessen Artefakt zu lüften. Er hatte den Code ja kopiert, weil er von dieser Echtzeit-Encryption so fasziniert gewesen war und nun würde das exakt gleiche Programm die Daten auf seinem Stick schützen. Einerseits war es ein Schutz vor unbefugtem Zugriff, andererseits wollte er sich auch einen kleinen Spaß mit Bruce erlauben. Er sollte die Daten haben - wenn er die Sperre dechiffriert bekam. Davon war zwar auszugehen aber jemand der dermaßen überzeugt von sich war, durfte sich trotzdem auch ein wenig plagen, wenn er denn schon so gut war wie er behauptete.

Jetzt musste er im Grunde nur noch herausfinden, wo sich Bruce befand damit er diesem bei einem Stück Kuchen und Kaffee die Daten überreichen und somit den Test bestehen konnte. Es gab nichts womit er die Spuren des Adepten hätte zurückverfolgen können; er hatte sein System mehrfach auf Eindringlinge überprüft. Es war Magie im Spiel und diese zurückzuverfolgen war für ihn einfach zu hoch. Vaclav beschloss es über die analoge Methode zu versuchen. Bruce hatte erklärt das Ayleen begeistert von ihm gesprochen hätte; über sie wäre er erst auf ihn aufmerksam geworden. Er selbst kannte Ayleen zwar nicht aber er war davon überzeugt das Lenka einen Kontakt für ihn herstellen konnte.

Da davon auszugehen war, das Lenka auch andere Dinge zu tun hatte als nur darauf zu warten das Vaclav anrief, jetzt da sie die „Leitung“ der Adepten in Prag inne hatte, schrieb er ihr eine kurze Nachricht:

„Hey sorry, ich will dich nicht stören aber ich wurde von einem unbekannten Adepten angeschrieben, welcher der Meinung ist das ich mich als Lehrling eignen würde. Er hat mir seinen Namen nicht genannt aber wollte das ich ihn „Bruce“ nenne. Als kleinen Test wollte er das ich seinen Standort herausfinde um mich dort mit ihm zu treffen. Er hat aber keine Spuren hinterlassen die ich nachverfolgen könnte. Der einzige Hinweis den ich habe, ist das eine gewisse Ayleen ganz begeistert von mir gesprochen hat. Jetzt dachte ich mir, da du doch so viele Leute aus unseren Reihen kennst, vielleicht kennst du auch Ayleen und könntest einen Kontakt für mich herstellen oder mir ihre Nummer geben? Danke. V.“

Jetzt hieß es wohl warten. Vaclav nutzte die Zeit um die Rechnung für den Studenten fertig zu stellen und arbeitete dann weiter an seinem Trit-System. Er konnte es beinahe spüren. Die Fertigstellung des Systems wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wenn es nur nicht so dermaßen komplex wäre.

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BeitragVerfasst: Fr 3. Feb 2023, 10:17 
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Vaclavs Handy vibrierte innerhalb der nächsten Minute. Eine Textnachricht, gespickt mit unzähligen Smilies war eingegangen.

Hi Vaclav.
Das klingt ja echt spannend. Jemanden, der Bruce heißt, kenn ich nicht, aber wenn das zwischen euch so eine Art Challenge ist, hab ich einen Verdacht. Ayleen ist meine langjährige Mentorin. Sie ist Professorin für Informatik an der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh. Hier ist ihre private E-Mail Adresse:
Es folgte ein Code, der mehr Zeichen als Vaclavs Tastatur Lettern hatte.
CU soon.
Grüße von meiner Freundin Leisha.


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BeitragVerfasst: Mo 6. Feb 2023, 22:02 
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Vaclav schmunzelte und schrieb ein knappes „Danke, hast mir sehr geholfen. Wir telefonieren demnächst mal wieder versprochen!“ Er fügte der Zeile noch das fast schon obligatorische „Daumen-hoch“ Emoticon hinzu und fragte sich insgeheim, warum Lenkas Freundin ihn grüßen sollte. Nun, wenn er ehrlich war, konnte er es sich eigentlich sogar denken – wollte sich aber nicht darauf einlassen, und erwähnte sie aus diesem Grunde auch nicht weiter. Vaclav war zwar vielleicht nicht immer der Schnellste, wenn es um derlei Dinge ging aber auch er wusste wann es Zeit war eine Niederlage anzuerkennen. Nicht das er jemals einen Kampf daraus hätte machen wollen. Manche Dinge waren eben wie sie waren. Lenka hatte es verdient glücklich zu sein, egal mit wem.

Spannender war nunmehr doch der ellenlange Code bzw. eine E-Mail Adresse, die in dieser Form gar nicht existieren dürfte. Kein E-Mail Provider würde eine Adresse akzeptieren, die in etwa 350 Zeichen lang war. Da hatte jemand offenbar etwas „digitalmagisch“ getrickst. Der Adept war überzeugt davon, dass er Prof. Ayleen dennoch mit dieser Zeichenlawine erreichen würde. Er war sogar versucht den Code etwas näher zu untersuchen um die besondere Bewandtnis dieser raffinierten Idee zu ergründen. Später womöglich. Jetzt musste er erst einmal einen Text formulieren.

Zitat:
Hallo Ayleen. Mein Name ist Vaclav Koller und obwohl wir uns nicht persönlich kennen, sind wir in gewisser Weise Kollegen, wenn man so möchte. Ich habe Ihre Adresse von Lenka und nehme an, alleine das ich Sie über diese Mail nunmehr erreiche, sollte Ihnen Beweis genug sein das dies der Wahrheit entspricht.

Ich habe eine große Bitte bzw. eine Frage an sie, in der wohl tatsächlich nur Sie mir weiterhelfen können. Vor einiger Zeit hat ein weiterer, geheimnisvoller Kollege mich auf meinem Heimnetzwerk kontaktiert und dabei keine nachverfolgbaren Spuren hinterlassen; zumindest keine die ich finden oder nachverfolgen könnte. Der Unbekannte wollte von mir „Bruce“ genannt werden und meinte, er würde mich gerne ausbilden. Zuvor jedoch müsste ich eine Reihe Tests oder Aufgaben bestehen. Einer dieser Tests besteht darin diesen „Bruce“ zu finden. Sie sind tatsächlich mein einziger Anhaltspunkt diesbezüglich und das auch nur, weil der Unbekannte Ihren Namen fallen ließ. Lenka hat mich Ihnen gegenüber erwähnt und „Bruce“ hat meinen Namen offenbar über Sie erfahren. Deshalb habe ich die Annahme, das Sie mir vielleicht weiterhelfen könnten, herauszufinden mit wem ich es zu tun habe und wo ich „Bruce“ finden könnte? Sie wären mir wirklich eine große Hilfe.

Mit bestem Dank,
V.


Nachdem er die Nachricht abgeschickt hatte und sich auch vergewisserte, dass diese im E-Mail-Ausgang gelandet, und somit auch angekommen war, lehnte er sich etwas erschöpft zurück. Soviel Action und Arbeit an einem Tag war er gar nicht mehr gewohnt. Er war mittlerweile vollkommen überzeugt davon, dass sich die Mail im Ausgangsordner quasi demnächst selbst vernichten würde. Als ob es sie nie gegeben hätte. So hätte er zumindest den Code geschrieben. Code? Achja, er wollte sich den Code ja noch einmal ansehen. Zumindest kurz und knackig, bevor er sich wieder nach oben in den Laden begeben würde um ganz regulär zu arbeiten und auf eine Rückantwort aus Pittsburgh zu warten. Mit einer Zeitverschiebung von sechs bis acht Stunden, konnte das schon auch noch etwas dauern. Wenn Ayleen dort dozierte, was schon durchaus beachtlich war, dann hatte sie auch gewiss noch mehr zu tun als sehnsüchtig auf irgendwelche Mails von unbekannten „Noob“ Adepten zu warten. (Code enträtseln: Int+Enigma gg 6 = 3 erf.)

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BeitragVerfasst: Mi 8. Feb 2023, 21:28 
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Interessanterweise verging maximal eine Viertelstunde bis eine neue E-Mail in Vaclavs Posteingangsordner erschien. Über den Code konnte er in der kurzen Zeit nichts heraus bekommen. Wahrscheinlich wieder einmal nichts als Magie…
Sehr geehrter Herr Koller,
es freut mich von Ihnen zu hören, dass sich ein Kontakt zwischen Ihnen und dem sogenannten Bruce herstellen ließ. Ich hoffe, dass Sie beide davon profitieren werden.
Mein Kollege und Freund ist bezüglich seines Wohnortes sehr flexibel, hält sich jedoch, soweit ich weiß, derzeit in Wien auf.
Die zuletzt genannte Adresse ist:
Im Ulmenwald 1
03215 Wien
Hochachtungsvoll
Prof Ayleen Duncan


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BeitragVerfasst: So 12. Feb 2023, 15:29 
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Der Adpet war ein wenig enttäuscht als seine Bemühungen den eigentlich unmöglichen Email-Code zu enträtseln, leider keine brauchbaren Ergebnisse zutage förderten. Immerhin dauerte es dafür nicht allzulange bis Prof. Duncan ihm eine Rückantwort verfasste, die genau dies enthielt worauf er gehofft hatte: Eine reale Anschrift von „Bruce“. Die Flexibilität des Wohnortes, machte ihn etwas stutzig aber jemand der vermutlich nicht zum ersten Mal die schmutzigen Geheimnisse bekannter Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses aufdeckte, tat gut daran auch physisch nicht unmittelbar auffindbar zu sein. Wien lag jetzt nicht gerade am anderen Ende der Welt und er hatte ohnehin wieder einen Besuch bei seinem Vater geplant.

Er verfasste ein kurzes Antwortschreiben an Prof. Duncan, in welchem er ihr für die rasche Benachrichtigung hinsichtlich des Aufenthaltsortes dankte und begann dann ein paar Reisevorbereitungen zu treffen. Das heißt, viel vorzubereiten hatte er ja ohnehin nicht. Und er würde auch nicht vor dem Wochenende dorthin fahren, schließlich hatte er ein Geschäft zu führen und zahlende Kundschaft. Er telefonierte also lediglich nur kurz mit seinem Vater, tauschte sich etwas mit diesem aus und würde sich bei diesem über das Wochenende, in dessen Wohnung einquartieren. Wenn er freitags zu Mittag das Geschäft schloss, konnte er gegen Abend bereits in Wien sein. Eine Autofahrt wollte er sich nicht antun, stattdessen reservierte er eine Zugfahrt. Er hätte dann genug Zeit noch etwas Zeit bei seinem Vater zu verbringen, Samstag vormittags ein wenig über den Naschmarkt zu wandern, etwas zu essen und dann nachmittags bei „Bruce“ vorbeizuschauen. Vielleicht würde er den anderen aus der Kabale auch ein paar Kleinigkeiten mitbringen, wobei Wien jetzt vermutlich nicht der Ort war von dem irgendjemand unbedingt Souvenirs bräuchte.

Vaclav war überzeugt davon, das dies früh genug war „Bruce“ zu treffen. Zwar hatte er keine unmittelbaren Verpflichtungn wie Apollonia im Museum aber irgendwie musste diese ganze Magiergesellschaft auch ein wenig verstehen das man egal unter welchen Umständen, nicht einfach gleich alles stehen und liegen lassen konnte. Dieses „Doppelleben“ war in gewisser Weise schon ganz schön anstrengend. Schade das man nicht an zwei Orten zugleich sein konnte.

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BeitragVerfasst: Di 14. Feb 2023, 20:42 
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Vaclav googlelte die Adresse und kam zu keinem Ergebnis. Irgendwie kam ihm das Spanisch vor. Warum sollte ihm diese Professorin aus Pittsburgh eine Adresse nennen, die es gar nicht gab? Er analysierte ein wenig, versuchte mehrere Internetrecherchen und gab schließlich auf. Zu gutere letzt versuchte er mittels Arete ein Bild des gesuchten Ortes auf seinen PC zu projezieren: es gelang. Das HD Bild zeigte einen dichten Mischwald in der Nähe eines kleinen Sees am Rand von Wien in den Hügeln des Wiener Walds.
Er erreichte seinen Vater telefonisch, der sich sehr über den Besuch seines Sohnes freute. Viel zu selten sahen sich Vater und Sohn seit der Scheidung der Eltern.
Schließlich saß Vaclav im pünktlichen Zug auf dem Weg nach Wien.


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