Di 15. Mär 2016, 17:17
Tag 2Die Gruppe erwachte schließlich wieder in genau der verborgenen Steinkammer in der sie sich zur Ruhe begeben hatten. Kobalt suchte die Gruppe bald wieder auf und mache ihnen das Angebot Attia, die Anführin des Brügger Widerstands gegen den Scharlachroten Bund aufzusuchen. Er meinte wenn ihnen jemand bei ihrem zugegeben recht speziellen Problem helfen könnte, dann würde es wohl die alte Kappadozianerin sein. Eine Bedingung gab es allerdings. Alida musste zurückbleiben, denn er vertraute ihr nicht, nach allem was er bis jetzt von ihr gesehen hatte.
Alida stimmte zu zurückzubleiben, während Lucien und Liliana zu Attia aufbrachen. Dies war vielleicht sogar eine gute Entscheidung, denn Alida fühlte sich ohne ihre zwei Hände voll Erde schwach und ausgelaugt nach dem Erwachen. Der Gangrel und die Toreador wurden schließlich zu Attia geführt. Diese empfing die Kainiten in einem Gasthaus, welches wohl im Moment als temporärer Unterschlupf diente. Vielleicht zu ihrer Überraschung glaubte die alte Kappadozianerin ihnen jedes Wort. Sie gab sogar eine Vermutung ab bezüglich des Vorfalls, denn die Tremere verfügen in dieser Welt über beinahe unendliche Macht dank eines Artefakts das der Omphalos genannt wurde. Jene Omphalos ist Gerüchten nach eine Art runder Stein, welcher Magie anzog wie eine Art Abfluss oder Speicher. Der Clan der Hexer hat diesen Gegenstand in die Hände bekommen, es aber irgendwie geschafft diesen umzupolen. Das bedeutete das dieser die Tremere nun mit Jahrtausenden von gesammelter Kraft versorgte, selbst in dieser Zeit in welcher die Magie ansonsten auszusterben schien.
Attia war bereit die Brügger Kainiten an eine Person weiterzuleiten, die ihnen aufgrund ihres Wissens über Thaumaturgische Künste am ehesten weiterhelfen könnte. Da die Ausübung von Blutmagie unter Todesstrafe den Tremere vorbehalten war, verlangte Attia aber zuerst einen Beweis für die Vertrauenwürdigkeit der Kainiten bevor sie die Identität des Blutmagiers offenbaren würde. Der Auftrag bestand darin eine Truhe aus einer Karawane zu beschaffen, die von Paris aus auf dem Weg nach Brügge befand. Attia hieß Lilliana und Lucien auf Probe im Widerstand gegen den scharlachroten Bund willkommen und sicherte ihnen alle Hilfe zu die sie ihnen bieten konnte, sollten sie sich als vertrauenswürdig erweisen.
Der Wolf und die Rose brachen auf, kehrten aber noch nicht wieder zurück. Sie hatten in der heutigen Nacht noch ein anderes Ziel. Nämlich Alida, oder besser gesagt die Alida dieser Welt um sie nach Erde zu fragen die sie ihrer Freundin mitbringen könnten. Vielleicht würde das ja weiterhelfen. Hier lebte die Händlerin nicht in ihrem großen Anwesen, sondern in einem Haus in Zeerbrügge, da sie aus der eigentlichen Stadt verbannt wurde, wegen einem Vergehen das sie wohl im zweiten Krieg um Brügge begangen haben musste. Es war interessant wie sehr sich die Stadt anfühlte wie das ‘echte’ Brügge, wenn man von der erhöhten Militärpräsenz einmal absah. Zeerbrügge selbst sah ebenfalls so aus wie in ihrer Welt, vielleicht ein wenig dreckiger und enger bebaut. Dafür lag eine riesige Flotte von Handels-, Kriegs- und Versorgungsschiffen im Hafen. Die meisten davon trugen flandrische Farben, aber es lagen ebenso Franzosen, Briten und Deutsche vor Anker, während im Hintergrund die Zwinpforte mit ihrem Leuchtturm über alles wachte.
Alida fanden sie schnell. Ein windschiefe aber geräumige Hütte. Lucien klopfte und ihm wurde von einer Dienerin geöffnet. Er stellte sich und Liliana vor und die Dienerin wurde von Alida abgelöst. Den dreien blieb allerdings nicht viel Zeit, denn die Dienerin würde die Wachen rufen. Offensichtlich war die Präsenz des Schattenwolfes in Zeerbrügge nicht erwünscht. Sie konnten die blonde Händlerin schließlich davon überzeugen, dass sie die waren die sie vorgaben zu sein, aber allen war klar das sie nicht viel Zeit hatten. Alida gab ihnen in der Eile noch zwei Hinweise. Für ihre Tzimisce könnten sie Erde im alten Apfelgarten besorgen und Lucien flüsterte sie noch etwas bei der hastigen Verabschiedung ins Ohr. Sollten sie den Lucien dieser Welt treffen, dann sollten sie ihn nach Marcus fragen. Dann wurden Liliana und Lucien nach draußen befördert und Alida begann selbst nach den Wachen zu rufen, nicht aber ohne ihnen vorher noch einen ordentlichen Vorsprung zu lassen.
Die beiden schlugen wieder den Weg nach Brügge ein und fanden den beschriebenen Hain. Es war der alte Apfelgarten des Hauses van de Burse, der überraschenderweise nicht in die Kaserne integriert wurde die sich nun an dem Ort erhob an welchem sich einst das Anwesen der alteingesessenen Händlerfamilie befunden hatte. Es war eine Art wilder Park nahe den Kanälen, ein eigenartiger Anblick in der sonst so eng verbauten Stadt. Mit ein paar Händen der dunklen schweren Erde kehrten sie schließlich zu Alida zurück die bereits auf sie wartete. Die Erde tat offenbar was sie wollte, auch wenn sie Alidas Kräfte nicht gänzlich wiederherstellen konnte. Die Gruppe begab sich zur Ruhe und machte sich in der nächsten Nacht auf den Weg um an besagte Truhe in dem Konvoi zu kommen.
Tag 3Man brach mit Pferd und Ausrüstung auf in Richtung Westen. Liliana und Lucien fanden schnell eine Ort der perfekt für einen Hinterhalt geeignet war und man begab sich in Position. Plötzlich aber hörten sie eine Stimme. Lucien, der Lucien dieser Welt stand vor ihnen und war sehr viel weniger freundlich als noch Alida. Er forderte die drei Kainiten vor sich auf diesen Ort zu verlassen und hielt nicht viel von Diplomatie. Schließlich begannen die Schatten um ihn herum sich zu bewegen und schossen in Richtung der Helden von Brügge...