Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
Aktuelle Zeit: Mo 29. Apr 2024, 13:13

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 55 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Mi 6. Mär 2024, 21:43 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: Mi 17. Jun 2009, 20:52
Beiträge: 1371
Apollonia überstand die Zeit ihrer Erholung in einer Mischung aus Zuwarten und Bangen. Zum einen kam sie endlich mal ein wenig zur Ruhe, zum anderen waren ihre Nächte erfüllt mit Bildern von zusammenbrechenden großväterlichen Wachmännern und verhüllten fiese grinsenden Gesichtern ihrer Angreiferin, manchmal beides in einem. Sie schlief schlecht und quälte sich auch tagsüber mit dem Gedanken an ihr Versagen und was sie hätte anders tun können um den Einbruch zu verhindern. Sie wartete einen hellen, sonnigen Tag ab und brach dann zum Museum auf um die Orte wieder zu finden an denen die Technokratin ihren Einbruch verübt hatte und die Statue von Corvinus zu analysieren. Schließlich besuchte sie ab und an den nach wie vor bewusstlosen Franti im Krankenhaus und stattete seiner Frau zu Hause einen Besuch ab.
Sie nahm den Anruf des französischen Hermetikers entgegen. „Danke, Herr Doktor. Uns geht es, den Umständen entsprechend, gut.“ Sie musste am Telefon ein Schmunzeln unterdrücken, war diese Frage doch eine der plakativsten, die man als Heilendem jemandem stellen konnte. Sie freute sich, dass Henri Martin mittlerweile nach langen Erklärungen und Erläuterungen dazu übergegangen war ein Telefon zu benutzen. Er war allem neuartig Technischen ausgesprochen kritisch eingestellt und hatte bis vor einigen Wochen noch Briefe versendet, was gelegentliche Terminfindungen sehr erschwert hatte. Sie wartete einen Moment ab.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Mi 6. Mär 2024, 21:43 


Nach oben
  
 

BeitragVerfasst: Fr 8. Mär 2024, 22:20 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1398
Ihre Nächte mochten erfüllt sein von schrecklichen Bildern und angsterfüllten Alpträumen, aber die Tage wurden tatsächlich wieder freundlicher, wärmer und insgesamt wohltuender als der regelmäßige Regen und Nebel der Prag noch bis vor kurzem in ein feuchtes, ungemütliches Miasma aus grauer Tristesse gehüllt hatte. Franti schien es mit jedem Tag besser zu gehen, immerhin wurde ihr das von den Ärzten, allen voran Dr. Schneider mehrfach zugesichert. Seine Frau war halb krank vor Sorge um ihn gewesen und es verging kein Tag, an dem sie nicht an seinem Bett weilte bis man sie freundlich darauf hinwies, das die Besuchszeit vorbei wäre. Auch seine Kinder mitsamt Enkel kamen extra angereist um ihren Großvater und Vater zu sehen. Apollonia unterhielt sich lange mit Frantis Frau und je länger sie über ihn und das Leben mit ihm sprachen, desto mehr hob sich die Stimmung seiner Gattin. Am Ende lachte sie sogar über den Rosengarten und meinte liebevoll neckend, das ihr Ehemann in Wahrheit gar keinen grünen Daumen hätte aber es sich trotzdem nicht nehmen ließ so zu tun als könne er Zitronen zum Blühen bringen. Ins Museum konnte sie jedoch nicht. Dies war bis auf Weiteres geschlossen, bis die Polizei ihre Untersuchungen abgeschlossen hatte. Es sollte aber, wie die Presseaussendung vermuten ließ, nicht mehr allzu lange dauern. Selbst Apollonias Vorgesetzter, der Museumsdirektor hatte ihr Genesungswünsche und Blumen gesandt.

Der Telefonanruf von Martin ließ tatsächlich vermuten, das der alterwürdige Magier irgendjemand gefunden haben musste der ihn davon überzeugen konnte, das dieses groteske Teufelszeug wahrlich einen sinnstiftenden Nutzen hätte. Vielleicht hielt ihm aber nur irgendwer den Hörer vor das Gesicht und hatte auf Freisprech geschalten. „Gut gut, das hört man gern“, hörte sie die bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung sagen. „Fühlst du dich vielleicht bereits schon in der Lage einem Treffen mit den Technokraten beizuwohnen? Die Herrschaften haben sich sehr bedeckt gegeben und nach meiner kleinen Intervention zunächst in widerstrebender Geduld geübt. Es gab schon noch ein paar Anrufe hie und da. Wir haben dem Büro allerdings mitgeteilt, das wir erst einen Austausch anstreben sobald du dich dazu in der Lage fühlst. Natürlich könnte man wieder großspurig behaupten, man müsse irgendwelche Vertreter und Offizielle schicken aber ich habe das Gefühl... diese Sache ist auch etwas Persönliches für dich. Demnach hast du es verdient dabei zu sein. Was denkst du?“

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Sa 9. Mär 2024, 21:49 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: Mi 17. Jun 2009, 20:52
Beiträge: 1371
Apollonia seufzte innerlich und überlegte was sie antworten sollte. Sie hatte von frühester Kindheit als Mitglied der von Waldsteins gelernt zu jeder Zeit so zu agieren wie man es von ihr erwartete um das Bild der fleißigen, wissbegierigen, gehorsamen Adeptin zu verstärken, die eh die meisten ohne mit der Wimper zu zucken in ihr sahen. Man konnte sich einreden dabei mitzuhelfen den Ruf der ehemaligen, nun jedoch in Vergessenheit geratenen Hochadelfamilie wieder herzustellen, auch wenn man die Pläne der Alten und Mächtigen nicht verstand. Sie hatte gelernt diese Rolle in jeder Beziehung weiter zu spielen, egal ob es um ihre Studiumswahl, die Partnerwahl oder die Freizeitgestaltung ging. Dabei hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht zu sagen, was man von ihr erwartete, nicht, was sie tatsächlich dachte. Sie zögerte noch eine Sekunde, dann sagte sie bewusst das erstbeste, was ihr in den Sinn kam: „Nein, ich habe keine Lust, wenn ich ehrlich sein darf. Ich stelle es mir langweilig und kalt vor diese Roboter zu treffen, die eigentlich überall im Rest der Welt mehr oder weniger das Feindbild unserer Traditionen ergeben. Und ich vertraue ihren Absichten nicht. Aber natürlich gehe ich hin um die Chance zu erhalten mehr heraus zu bekommen.“ Sie schloss den Mund.

Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Mi 13. Mär 2024, 12:13 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1398
Ein lang gezogenes „Hmm“, ertönte am anderen Ende der Leitung als wirke Henri Martin nachdenklich und konzentriert. „Ich gebe dir recht. Ich habe ebenfalls nicht viel für die Technokratie übrig und ich erachte sie als trostlos und mechanisch einer stupiden Überzeugung von Kontrolle hinterher jagend, die sie schlussendlich niemals in dieser Form erreichen werden. Wenn die Welt eine Maschine werden soll die nach ihren Ideen zu funktionieren hat, dann ist man notgedrungen gezwungen selbst ein Zahnrad im Getriebe zu werden. Wer das für sich als Erfüllung empfinden kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.“

Ein Seufzen ertönte. „Aber in diesem Fall haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie sind keine Individuen mehr, zumindest erwecken sie diesen Eindruck. Wenn etwas zu erledigen ist, dann wird das als Tagesordnungspunkt betrachtet - es gibt keine Option sich zu weigern. Selbstverständlich könnten wir mit unseren Mitteln ebenfalls alles in Erfahrung bringen was wir zu diesem mysteriösen Einbruch wissen müssten aber die Art unserer... Lebensweise als Tradiotionalisten bedingt Freiheit. Auch die Freiheit nein zu sagen oder sich anderen Dingen zuzuwenden. Schlussendlich können wir niemandem etwas befehlen oder mit etwas beauftragen, wir können nur auf die Zusammenarbeit aller hoffen im Sinne eines gemeinsamen Interesses. Dieses Problem hat die Technokratie nicht, deshalb sind sie auch etwas... schneller als wir.“ Er pausierte kurz.

„Zudem hat es den Anschein, als ob sie dich so schnell wie möglich zu dem Vorfall befragen wollten, was auch eine eher untypsiche Dringlichkeit bedingt die bei den werten Herren sonst eher unüblich ist. Ich glaube sie haben irgendein Problem das sie in dieser Art nicht lösen können. Mit anderen Worten: Sie brauchen uns oder benötigen zumindest etwas, das wir bereitstellen können. Wir sind weit weg davon Ihnen zu vertrauen und das aktuelle Bündnis ist wackelig, wenn auch vorläufig stabil. Mir gefällt die Sache selbstredend auch nicht, genausowenig wie dieses.... Ding hier.. dieses Telefon.“ Martin versuchte sich an einem kurzen Lachen. „Aber manchmal müssen wir in den sauren Apfel beißen. Ich bin dir sehr dankbar für deine Begleitung und Gesellschaft auch wenn dir der Apfel noch wenige zu schmecken scheint als mir. Wenn es dir genehm ist, würde ich dich gegen ein Uhr nachmittags abholen, wenn das für dich in Ordnung ist?“ Martin wartete ihre Antwort ab.

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Mi 13. Mär 2024, 21:00 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: Mi 17. Jun 2009, 20:52
Beiträge: 1371
„Selbstverständlich werde ich da sein“, fügte sie rasch hinzu. „Gibt es etwas, das ich beachten sollte? Sollten gewissen Hinweise eher wenig Erwähnung finden, oder wäre es von besonderem Belang spezielle Hinweise zu erhalten?“ Sie bemerkte, dass sie in die alten Muster, sie man ihr in ihrer Familie beigebracht hatte, zurück fiel und biss sich einen Moment auf die Zunge.

_________________
Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Do 14. Mär 2024, 08:51 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1398
Bild


Kapitel II: A matter of believe

Es gab eine erneute, kurze Pause in denen Martin scheinbar erneut seine Worte mit Bedacht zu wählen schien. „Du machst deine Familie stolz, aber auch wenn du augenblicklich das Gefühl hast dich deinem Schicksal lediglich zu fügen, bedenke das alles was du in der erwachten Welt erfährst dir eines Tages nützlich sein könnte. Auch hinsichtlich unserer statischen Maschinen-Handwerker.“ Ein Seufzen erklang. „Was die Informationsweitergabe betrifft, so ist als einziges zu beachten das sie keine allzu internen Details über die Traditionen erfahren sollten. Sie haben Bruchstücke des Puzzles, wir haben Bruchstücke des Puzzles. Ob wir es schaffen ein Gesamtbild zu bekommen, hängt davon ab wie weit beide Seiten bereit sind ihre Teile zusammenzufügen. Wir werden es ruhig angehen und sehen uns ja bereits in ein paar Stunden.“ Martin wartete noch darauf ob Apollonia irgendwelche anschließenden Fragen an ihn hatte und würde das Gespräch ansonsten beenden. Der jungen Hermetikerin blieben noch ein paar Stunden Zeit, die sie ganz für sich hatte. Frühstücken, eine heiße Dusche; wonach immer ihr der Sinn stand oder was sie für nötig erachtete.

Am Nachmittag dann, würde es kurz vor der vereinbarten Zeit unten am Wohnhaus läuten. Jedes Stockwerk, hatte wie so üblich in einem Mehrparteien-Haus, seine eigene Glocke. Sollte Apollonia die Gegensprechanlage benutzen, so würde sie die Stimme von Martin erkennen. Sogar noch mehr als das, sie würde den alten Magier sogar auf einem kleinen Display neben ihrer Wohnungstür sehen können. Vaclav hatte die Kamera für alle Bewohner vor kurzem installiert.

Bild

Musik:

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: So 24. Mär 2024, 22:24 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: Mi 17. Jun 2009, 20:52
Beiträge: 1371
Sie sah sich das Gesicht im Monitor einen Moment an und fragte sich, ob der Hermetiker, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sie hier in Prag zu unterstützen, überhaupt ahnte, dass er beobachtet wurde. Moderne Technik war für ihn wie eine Sphäre, die er nie gelernt hatte und mit de rer sich besonders schwer tat. Sie war vor einiger Zeit im Garten von Martin, seinem Sanctum, als man sie gebeten hatte zu warten, auf seinen untoten Mitbewohner gestoßen. Sie hatte sich daran erinnert, dass es sich bei dem jung aussehenden Mann um seinen Zwillingsbruder gehandelt hatte und allein der Gedanke, dass sie einem Vampir gegenüber stand, hatte sie mit ausgesprochenem Unbehagen erfüllt, auch wenn der Mann fröhlich und ausgelassen geplaudert hatte.

Bild

Apollonia hatte es schließlich gewagt ihn zu fragen, wie alt er eigentlich wäre, worauf dieser nur charmant gelacht und das Thema gewechselt hatte. Der Gedanke, dass diese beiden Männer in irgendeiner Zeit einmal gleich ausgesehen haben mussten irritierte sie.
Sie griff rasch nach ihrer Handtasche und einem Blazer und rannte hinunter ohne ihre Freisprecheinrichtung zu betätigen. Sie sammelte sich und beruhigte ihren Atem um schließlich die Haustür zu öffnen und ihren Mentor zu begrüßen.

Ihr Mentor, und so durfte sie ihn mittlerweile wohl durchaus nennen, nickte ihr freundlich zu und betrachtete sie kurz und knapp von oben bis unten. Wie als ob er ihre Erscheinung oder möglicherweise wohl eher ihren Gesundheitszustand überprüfen wollte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln als er offenbar erleichtert festgestellt hatte, dass es seiner Patientin wieder um einiges besser zu gehen schien. Er bot ihr seinen Arm an und deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite. „Du siehst um einiges rosiger und frischer aus als noch vor ein paar Tagen. Ich bin sehr froh, dass du mich heute begleitest. Wollen wir?“ Von irgendwelchen Wifi-Kameras in Funkklingeln schien er weder etwas mitbekommen zu haben noch, und das war viel wahrscheinlicher, zu wissen. Immerhin hatte er zumindest nicht nach dem goldenen Türklopfer in Form eines Löwenschädels an der Eingangspforte gesucht um sich bemerkbar zu machen.
Apollonia lächelte und nickte. „Dank der ‚Medizin‘. Ja. Wie sollten gehen. Sollte ich noch irgendetwas besonderes wissen, bevor wir zu den Herren stoßen?“
Würde sie sich beim ihm einhaken, dann würde er ihr beruhigend auf den Arm klopfen. „Nur, dass wir uns darauf geeinigt haben, dass unser Treffen in einer von ihnen gewählten Einrichtung stattfinden wird. Aber das wusstest du ja bereits. Ich denke es geht um ihr erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Sie möchten, wie wir ja wissen, alles kontrollieren und notfalls korrigieren, und es scheint ihnen besonders daran gelegen zu sein, das nichts von alledem nach außen dringt. Daran haben sie tatsächlich ein begründetes Interesse, das nachvollziehbar erscheint. Mitunter befinden wir uns jedoch auch schon nah an Paranoia.“ Er schmunzelte. „Wir sind sehr sicher, Apollonia, dafür hat der Rat gesorgt. Mach dir keine Gedanken. Du darfst dich frei äußern und sprechen. Du begleitest mich nicht nur als hübsches Accessoire, denn wie wir wissen, bist du weit mehr als das, junge Hermetikerin.“
„Danke für das Kompliment und die Hinweise. Manchmal mag es jedoch auch von Vorteil sein für ein hübsches Accessoire gehalten zu werden. Ich bin gespannt.“ Sie nickte bekräftigend.
Martin führte sie an seiner Hand ein Stück die Straße entlang. Ihr fiel auf, dass er einen Anzug trug, der zwar modern wirkte, aber im Schnitt sehr altertümlich anmutete. Der Gedanke mochte sie womöglich erheitern, wie Martin mit dem Schneider, denn dass es sich um eine Maßanfertigung handelte war unumstritten, diskutiert haben mochte bis man sich auf etwas geeinigt hatte, was den Erzmagier nicht wie für einen Kostümball verkleidet wirken ließ und doch den Wünschen des werten Kunden entsprach. Ein Stück weiter die Straße entlang, hielt Martin vor einer kleinen Bäckerei und blickte ins Schaufenster. Er griff in die Innenseite seines Jackets und entzog diesem einen 10 Euro Schein. „Apollonia wärst du so freundlich uns eine Packung dieser offenkundig frisch gebackenen Madeleines zu kaufen? Ich warte so lange.“
Sie war für einen Moment etwas irritiert, folgte der Aufforderung jedoch prompt. Mit einer großen duftenden Papierschachtel beladen kam sie wenige Minuten später wieder aus der Bäckerei. Beabsichtigte Martin die Technokraten mit Madelaines zu bestechen?
Es hatte keine zwei Minuten gedauert die Packung der kleinen, duftenden Köstlichkeiten zu erwerben und Martin hatte sich nicht vom Fleck gerührt; die Arme hinter dem Rücken verschränkt der Straße zugewandt, hatte er auf sie gewartet. Unmittelbar als Apollonia das Geschäft verließ hatte sich die Welt um sie herum verändert. Nun das hieß, nicht unbedingt verändert, sie hatte nur aufgehört sich zu bewegen. Es war auch kein Geräusch mehr zu vernehmen. Weder der Motorenlärm, noch das Widerhallen der Schritte von Passanten. Studentinnen blieben mitten auf dem Zebrastreifen stehen, lachend sich zugewandt. Die Blinker der Autos auf der Abbiegespur blinkten nicht mehr, der Abgasrauch war wie in der Luft verharrt. Fahrradfahrer waren wie eingefroren. Es war als ob sie sich in der Szene eines Filmes befand, den jemand gerade pausiert hatte. Inklusive Tonspur. Dann hörte sie von links das Geräusch eines herannahenden Wagens. Eine schwarze Limousine die alle paar Sekunden zu verschwinden, und dann wieder aufzutauchen schien. Dabei flackerte die gesamte Karosserie als ob sie jemand schlecht in das Bild eingefügt hätte. Martin nahm die kleinen Leckerbissen entgegen und dankte ihr mit einem breiten Lächeln. „Danke Liebes. Ich glaube die Herren sind pünktlich.“
Bild
Der Wagen blieb vor ihnen stehen und auf der Beifahrerseite entstieg ein Mann im dunklen Anzug der den beiden Fahrgästen die hintere Tür aufhielt. Martin machte eine einladende Geste. „Nach dir Apollonia.“ Apollonia blieb der Mund offen stehen. Wie um alles in der Welt umgingen sie so ein gigantisches Paradox? Mühsam schloss sie ihn wieder und folgte mit einem Schlucken der Aufforderung und stieg ein.
Martin folgte ihr und beide nahmen auf den perfekt sauberen, bequem gepolsterten Sitzen Platz. Es war als hätte nie jemand darin gesessen. Der Wagen war groß, geräumig und nachdem der Mann in Schwarz ebenfalls wieder eingestiegen war und der Fahrer anfuhr, merkte man wie gut das vermutlich sündhaft teure Gefährt auf der Straße lag. Jede Unebenheit schien ausgeglichen zu werden, kein Rucken und Scharren. Man fühlte sich beinahe wie in einer Magnetschwebebahn. Der Beifahrer sprach kein Wort, sah dafür eine dunkle Uhr auf seinem Handgelenk und nickte dem Fahrer zu. Dieser fragte wie beiläufig: „Zeit?“ Der Beifahrer antwortete knapp: „In etwa noch eine Minute bis Wiedereintritt in die Phase.“ Ungewöhnlich mochte man meinen für Technokraten, schmunzelte der Fahrer. „War ja klar. Ich habe denen gleich gesagt das die Kompensatoren das nie ausgeglichen bekommen. Den Bericht schreibst du.“ Während der restlichen Fahrt, fand keine weitere Kommunikation statt. Der Wagen glitt durch die Straßen von Prag und wenn Apollonia gelegentlich einen Blick aus den getönten Scheiben warf, so würde sie erkenne das nun umgekehrt die Menschen um sie herum zu flackern schiene, als ob sie aus ihrer Erstarrung erwachen wollten, dann wieder flackernd zurück in ihre Ausgangsposition wechselten. Die Abfolge schien zufüllig und rasch wechselnd. Der Wagen bog zügig in eine Seitenstraße ab und hielt auf die Einfahr einer Tiefgarage zu. Es wurde dunkel und nur das Licht der spärlichen Beleuchtung erhellte die Umgebung. Ein paar Autos waren dort geparkt aber niemand war zu sehen. Der Fahrer hielt auf eine Nische zu, die schwer einsichtig und besonders schlecht ausgeleuchet war. Anstatt abzubremsen und das Fahrzeug zu halten, hielt er jedoch weiterhin auf die Mauer zu. Bevor Apollonia sich gegen den Sitz drücken konnte um auf den unmittelbaren Aufprall zu warten, fuhr das Fahrzeug durch die Mauer einfach hindurch. Auf der „anderen Seite angekommen, befanden sie sich offenbar noch immer in einer Art Tiefgarage. Diese war aber bedeutend kleiner und bot vielleicht 3 Fahrzeugen Platz. Sie war sauber, grell in Neonlicht getaucht und an einer Aufzugtür, stand bereits eine junge Dame im Kostüm die sie freundlich anlächelte. Jetzt erst hielt der Wagen und die Türe wurde den Fahrgästen wieder geöffnet. Apollonia durfte aussteigen, dicht gefolgt von Martin der sich fasziniert und interresiert umsah. Der Blick der Hermetikerin glitt kurz zur Motorhaube des Fahrzeugs aus der es leicht dampfte. Es roch wie verbranntes Chlor. Die Agenten, die sie bis hierher geleitet hatten wirkten wenig amüsiert. „Du schreibst den Bericht“, wiederholte noch einmal der Beifahrer zu seinem Kollegen. Dieser hob nur egalitär die Schultern.
Apollonia ließ sich ihre Verwunderung nicht anmerken und versuchte so professionell wie möglich auszusteigen und souverän den Männern zu folgen. Ihr war nach Kopf schütteln zu Mute. Diese Technokraten waren im Vergleich zu ihr als wären sie mit ihren Fähigkeiten direkt aus dem Märchen Frau Holle entstiegen. Sie schwieg.
Bild
Man bewegte sich auf den Aufzug zu und die Dame im Kostüm kam ihnen entgegen. Sie reichte Martin die Hand, dann Apollonia und lächelte ein bezauberndes Lächeln. „Schön das sie da sind, wir haben sie bereits erwartet. Bitte entschuldigen sie die holprige Fahrt. Ich denke unsere Techniker werden sich noch etwas ranhalten müssen, wenn wir durch den TÜV wollen.“ Ein bemühter Scherz, ganz offensichtlich. Niemand lachte. Martin ließ sich lediglich zu einem leicht müde wirkendem Schmunzeln hinreißen. „Die Fahrt ist, denke ich, derzeit unser geringstes Problem, Fräulein...?“ Die Dame entschuldigte sich sogleich. „Oh meine Manieren. Kazaan. Elisa Kazaan. Es ist mir ein Vergnügen.“ Sie räusperte sich kurz, betätigte eine Taste am Aufzug und als sich die Türen beinahe lautlos zur Seite schoben, vollführte sie eine einladende Geste. „Wenn Sie mir bitte folgen würden die Herrschaften.“

_________________
Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Mi 27. Mär 2024, 21:17 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: Mi 17. Jun 2009, 20:52
Beiträge: 1371
[quote="Alida"]Sie sah sich das Gesicht im Monitor einen Moment an und fragte sich, ob der Hermetiker, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sie hier in Prag zu unterstützen, überhaupt ahnte, dass er beobachtet wurde. Moderne Technik war für ihn wie eine Sphäre, die er nie gelernt hatte und mit de rer sich besonders schwer tat. Sie war vor einiger Zeit im Garten von Martin, seinem Sanctum, als man sie gebeten hatte zu warten, auf seinen untoten Mitbewohner gestoßen. Sie hatte sich daran erinnert, dass es sich bei dem jung aussehenden Mann um seinen Zwillingsbruder gehandelt hatte und allein der Gedanke, dass sie einem Vampir gegenüber stand, hatte sie mit ausgesprochenem Unbehagen erfüllt, auch wenn der Mann fröhlich und ausgelassen geplaudert hatte.

Bild

Apollonia hatte es schließlich gewagt ihn zu fragen, wie alt er eigentlich wäre, worauf dieser nur charmant gelacht und das Thema gewechselt hatte. Der Gedanke, dass diese beiden Männer in irgendeiner Zeit einmal gleich ausgesehen haben mussten irritierte sie.
Sie griff rasch nach ihrer Handtasche und einem Blazer und rannte hinunter ohne ihre Freisprecheinrichtung zu betätigen. Sie sammelte sich und beruhigte ihren Atem um schließlich die Haustür zu öffnen und ihren Mentor zu begrüßen.

Ihr Mentor, und so durfte sie ihn mittlerweile wohl durchaus nennen, nickte ihr freundlich zu und betrachtete sie kurz und knapp von oben bis unten. Wie als ob er ihre Erscheinung oder möglicherweise wohl eher ihren Gesundheitszustand überprüfen wollte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln als er offenbar erleichtert festgestellt hatte, dass es seiner Patientin wieder um einiges besser zu gehen schien. Er bot ihr seinen Arm an und deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite. „Du siehst um einiges rosiger und frischer aus als noch vor ein paar Tagen. Ich bin sehr froh, dass du mich heute begleitest. Wollen wir?“ Von irgendwelchen Wifi-Kameras in Funkklingeln schien er weder etwas mitbekommen zu haben noch, und das war viel wahrscheinlicher, zu wissen. Immerhin hatte er zumindest nicht nach dem goldenen Türklopfer in Form eines Löwenschädels an der Eingangspforte gesucht um sich bemerkbar zu machen.
Apollonia lächelte und nickte. „Dank der ‚Medizin‘. Ja. Wie sollten gehen. Sollte ich noch irgendetwas besonderes wissen, bevor wir zu den Herren stoßen?“
Würde sie sich beim ihm einhaken, dann würde er ihr beruhigend auf den Arm klopfen. „Nur, dass wir uns darauf geeinigt haben, dass unser Treffen in einer von ihnen gewählten Einrichtung stattfinden wird. Aber das wusstest du ja bereits. Ich denke es geht um ihr erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Sie möchten, wie wir ja wissen, alles kontrollieren und notfalls korrigieren, und es scheint ihnen besonders daran gelegen zu sein, das nichts von alledem nach außen dringt. Daran haben sie tatsächlich ein begründetes Interesse, das nachvollziehbar erscheint. Mitunter befinden wir uns jedoch auch schon nah an Paranoia.“ Er schmunzelte. „Wir sind sehr sicher, Apollonia, dafür hat der Rat gesorgt. Mach dir keine Gedanken. Du darfst dich frei äußern und sprechen. Du begleitest mich nicht nur als hübsches Accessoire, denn wie wir wissen, bist du weit mehr als das, junge Hermetikerin.“
„Danke für das Kompliment und die Hinweise. Manchmal mag es jedoch auch von Vorteil sein für ein hübsches Accessoire gehalten zu werden. Ich bin gespannt.“ Sie nickte bekräftigend.
Martin führte sie an seiner Hand ein Stück die Straße entlang. Ihr fiel auf, dass er einen Anzug trug, der zwar modern wirkte, aber im Schnitt sehr altertümlich anmutete. Der Gedanke mochte sie womöglich erheitern, wie Martin mit dem Schneider, denn dass es sich um eine Maßanfertigung handelte war unumstritten, diskutiert haben mochte bis man sich auf etwas geeinigt hatte, was den Erzmagier nicht wie für einen Kostümball verkleidet wirken ließ und doch den Wünschen des werten Kunden entsprach. Ein Stück weiter die Straße entlang, hielt Martin vor einer kleinen Bäckerei und blickte ins Schaufenster. Er griff in die Innenseite seines Jackets und entzog diesem einen 10 Euro Schein. „Apollonia wärst du so freundlich uns eine Packung dieser offenkundig frisch gebackenen Madeleines zu kaufen? Ich warte so lange.“
Sie war für einen Moment etwas irritiert, folgte der Aufforderung jedoch prompt. Mit einer großen duftenden Papierschachtel beladen kam sie wenige Minuten später wieder aus der Bäckerei. Beabsichtigte Martin die Technokraten mit Madelaines zu bestechen?
Es hatte keine zwei Minuten gedauert die Packung der kleinen, duftenden Köstlichkeiten zu erwerben und Martin hatte sich nicht vom Fleck gerührt; die Arme hinter dem Rücken verschränkt der Straße zugewandt, hatte er auf sie gewartet. Unmittelbar als Apollonia das Geschäft verließ hatte sich die Welt um sie herum verändert. Nun das hieß, nicht unbedingt verändert, sie hatte nur aufgehört sich zu bewegen. Es war auch kein Geräusch mehr zu vernehmen. Weder der Motorenlärm, noch das Widerhallen der Schritte von Passanten. Studentinnen blieben mitten auf dem Zebrastreifen stehen, lachend sich zugewandt. Die Blinker der Autos auf der Abbiegespur blinkten nicht mehr, der Abgasrauch war wie in der Luft verharrt. Fahrradfahrer waren wie eingefroren. Es war als ob sie sich in der Szene eines Filmes befand, den jemand gerade pausiert hatte. Inklusive Tonspur. Dann hörte sie von links das Geräusch eines herannahenden Wagens. Eine schwarze Limousine die alle paar Sekunden zu verschwinden, und dann wieder aufzutauchen schien. Dabei flackerte die gesamte Karosserie als ob sie jemand schlecht in das Bild eingefügt hätte. Martin nahm die kleinen Leckerbissen entgegen und dankte ihr mit einem breiten Lächeln. „Danke Liebes. Ich glaube die Herren sind pünktlich.“
Bild
Der Wagen blieb vor ihnen stehen und auf der Beifahrerseite entstieg ein Mann im dunklen Anzug der den beiden Fahrgästen die hintere Tür aufhielt. Martin machte eine einladende Geste. „Nach dir Apollonia.“ Apollonia blieb der Mund offen stehen. Wie um alles in der Welt umgingen sie so ein gigantisches Paradox? Mühsam schloss sie ihn wieder und folgte mit einem Schlucken der Aufforderung und stieg ein.
Martin folgte ihr und beide nahmen auf den perfekt sauberen, bequem gepolsterten Sitzen Platz. Es war als hätte nie jemand darin gesessen. Der Wagen war groß, geräumig und nachdem der Mann in Schwarz ebenfalls wieder eingestiegen war und der Fahrer anfuhr, merkte man wie gut das vermutlich sündhaft teure Gefährt auf der Straße lag. Jede Unebenheit schien ausgeglichen zu werden, kein Rucken und Scharren. Man fühlte sich beinahe wie in einer Magnetschwebebahn. Der Beifahrer sprach kein Wort, sah dafür eine dunkle Uhr auf seinem Handgelenk und nickte dem Fahrer zu. Dieser fragte wie beiläufig: „Zeit?“ Der Beifahrer antwortete knapp: „In etwa noch eine Minute bis Wiedereintritt in die Phase.“ Ungewöhnlich mochte man meinen für Technokraten, schmunzelte der Fahrer. „War ja klar. Ich habe denen gleich gesagt das die Kompensatoren das nie ausgeglichen bekommen. Den Bericht schreibst du.“ Während der restlichen Fahrt, fand keine weitere Kommunikation statt. Der Wagen glitt durch die Straßen von Prag und wenn Apollonia gelegentlich einen Blick aus den getönten Scheiben warf, so würde sie erkenne das nun umgekehrt die Menschen um sie herum zu flackern schiene, als ob sie aus ihrer Erstarrung erwachen wollten, dann wieder flackernd zurück in ihre Ausgangsposition wechselten. Die Abfolge schien zufüllig und rasch wechselnd. Der Wagen bog zügig in eine Seitenstraße ab und hielt auf die Einfahr einer Tiefgarage zu. Es wurde dunkel und nur das Licht der spärlichen Beleuchtung erhellte die Umgebung. Ein paar Autos waren dort geparkt aber niemand war zu sehen. Der Fahrer hielt auf eine Nische zu, die schwer einsichtig und besonders schlecht ausgeleuchet war. Anstatt abzubremsen und das Fahrzeug zu halten, hielt er jedoch weiterhin auf die Mauer zu. Bevor Apollonia sich gegen den Sitz drücken konnte um auf den unmittelbaren Aufprall zu warten, fuhr das Fahrzeug durch die Mauer einfach hindurch. Auf der „anderen Seite angekommen, befanden sie sich offenbar noch immer in einer Art Tiefgarage. Diese war aber bedeutend kleiner und bot vielleicht 3 Fahrzeugen Platz. Sie war sauber, grell in Neonlicht getaucht und an einer Aufzugtür, stand bereits eine junge Dame im Kostüm die sie freundlich anlächelte. Jetzt erst hielt der Wagen und die Türe wurde den Fahrgästen wieder geöffnet. Apollonia durfte aussteigen, dicht gefolgt von Martin der sich fasziniert und interresiert umsah. Der Blick der Hermetikerin glitt kurz zur Motorhaube des Fahrzeugs aus der es leicht dampfte. Es roch wie verbranntes Chlor. Die Agenten, die sie bis hierher geleitet hatten wirkten wenig amüsiert. „Du schreibst den Bericht“, wiederholte noch einmal der Beifahrer zu seinem Kollegen. Dieser hob nur egalitär die Schultern.
Apollonia ließ sich ihre Verwunderung nicht anmerken und versuchte so professionell wie möglich auszusteigen und souverän den Männern zu folgen. Ihr war nach Kopf schütteln zu Mute. Diese Technokraten waren im Vergleich zu ihr als wären sie mit ihren Fähigkeiten direkt aus dem Märchen Frau Holle entstiegen. Sie schwieg.
Bild
Man bewegte sich auf den Aufzug zu und die Dame im Kostüm kam ihnen entgegen. Sie reichte Martin die Hand, dann Apollonia und lächelte ein bezauberndes Lächeln. „Schön das sie da sind, wir haben sie bereits erwartet. Bitte entschuldigen sie die holprige Fahrt. Ich denke unsere Techniker werden sich noch etwas ranhalten müssen, wenn wir durch den TÜV wollen.“ Ein bemühter Scherz, ganz offensichtlich. Niemand lachte. Martin ließ sich lediglich zu einem leicht müde wirkendem Schmunzeln hinreißen. „Die Fahrt ist, denke ich, derzeit unser geringstes Problem, Fräulein...?“ Die Dame entschuldigte sich sogleich. „Oh meine Manieren. Kazaan. Elisa Kazaan. Es ist mir ein Vergnügen.“ Sie räusperte sich kurz, betätigte eine Taste am Aufzug und als sich die Türen beinahe lautlos zur Seite schoben, vollführte sie eine einladende Geste. „Wenn Sie mir bitte folgen würden die Herrschaften.“
‚Eliza Kazaan‘ also… Apollonia versuchte sich den Namen einzuprägen und folgte ihrem Begleiter in den Aufzug. Sie fragte sich, ob diese Dame nur das Empfangskomitee war, oder ob sie in diesem Business hier etwas zu sagen hatte.

Bild

_________________
Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Fr 29. Mär 2024, 21:31 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1398
Martin würde der Einladung der Dame ohne weitere Fragen folgen und den Aufzug betreten. Sollte es Apollonia ihm gleichtun, so würden sich die drei wenige Sekunden später auf dem Weg nach oben befinden. Ihre Begleiterin hatte den Knopf für den siebten Stock betätigt und abermals wirkte der Aufzug... nun, wie ein gewöhnlicher Aufzug mit einem Spiegel an der gegenüberliegenden Seite, dem altbekannten Tastenfeld und Metall rings um einen herum. Schlicht, kalt, steril und funktionell. Was hätte man auch anderes erwarten können?

Bild

Es dauerte nicht lange und der Aufzug wurde langsamer; hielt schlussendlich statt und die Türen glitten beinahe lautlos zur Seite. „Nach ihnen“, meinte Kazaan lächelnd und vor den beiden Hermetikern tat sich ein großräumiger Besprechungsraum mit großen Panoramafenstern zu allen Seiten auf. Die Sonne schien durch sattgrünes Blätterdach, eine traumhafte Skyline erhob sich etwas in der Ferne.

Bild

Zwei Herren in Anzügen saßen bereits dort am Tisch und hatten wohl bis zu dieser Sekunde noch miteinander debatiert. Als die Türen des Aufzuges sich geöffnet hatten, erhoben sich beide. Ein Teegedeck stand ebenfalls schon bereit, es gab Kaffee und Wasser in hübschen Flaschen, dazu frisch duftendes Gebäck.

Martin wagte ein paar Schritte nach vor und nickte in Richtung der Herren. „Herr Herzsprung - Applied Technology und Herr Tesarik - Cyber Intelligence“, meinte Kazaan und bedeutete sowohl Martin als auch Apollonia sich zu setzen, während sie selbst mit klackenden Absätzen auf das Kopfende des Besprechungstisches zuhielt. „Ich selbst leite derzeit die Nachforschungen den Fall betreffend, der uns heute zusammengeführt hat. Möchten sie eine Erfrischung? Etwas Gebäck oder Kaffee? Vielleicht Saft?. Die Orangen sind dieses Jahr besonders süß.“

Bild

_________________
"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

BeitragVerfasst: Sa 30. Mär 2024, 15:18 
Offline
Benutzeravatar
 Profil

Registriert: So 21. Jun 2009, 20:25
Beiträge: 1398
Apollonia wartete bis sich ihr Mentor gesetzt hatte und nahm dann ebenfalls Platz. Sie beobachtete, was er zu tun gedachte und nahm sich schließlich mit einem kurzen ‚Vielen Dank‘ eine Flasche Wasser, die sie eines der dünnen Gläser eingoss. Sie nippte an dem klaren Getränk, hielt sich gerade, faltete die Hände auf der Tischplatte und wartete. Nach Henri Martins ersten Worten würde sie an die ihr gegenübersitzenden Personen wenden. „Vielen Dank für den angenehmen Chauffeurdienst. Ihre technischen Fähigkeiten sind, wie bereits in den letzten Jahrzehnten bewiesen, durchweg beeindruckend und ich bin sehr gespannt, was sie in den nächsten Jahren bewirken werden.“


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  

Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 55 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde



Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Dachterrassen bei Nacht (Vaclav, Apollonia)
Forum: Prag bei Tag
Autor: Alida
Antworten: 4

Tags

Bild, Erde, Haus, Job, Musik, NES, Reise, USA

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Chat, Erde, NES, Essen, USA

Impressum | Datenschutz