Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Fr 19. Jan 2024, 22:46 
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Da war ein kaum merkliches Zögern im Blick ihrer Kontrahentin; der trügerische Hauch eines Anflugs an Unglauben, Zweifel und Misstrauen als Apollonia ihr großmütig den Weg zum ausladenden Safe wies. Für den Bruchteil einer Sekunde schien es als würde die Dunkelhaarige schon wieder auf dem Absatz kehrt machen wollen; setzte sich dann aber zögerlich in Bewegung und schritt durch den Safe. Währendessen kreisten summten ihre mechanischen Diener durch die geräumige Halle und schienen eifrig nach der Replik von Matthias Corvinus zu suchen. Sie betrat den Safe, als eine LED auf ihrem Handgelenk energisch zu blinken begann. Ein dazugehöriger Bildschirm lies in großen Buchstaben „ERROR 234/Main_Gauge_failure“ erscheinen. Schlagartig verengten sich die Augen des Eindringlings und sie riss wütend den Kopf nach oben um die Hermetikerin zu fixiern. „You are dead bitch.“
Die Hermetikerin hatte gewusst, dass die Frau, bei der es sich wahrscheinlich um eine Technokratin handelte, irgendwann benachrichtigt werdne würde, wenn ihre zwei Helferlein nicht mehr funktionieren würden. Leider war es wenige Sekunden zu früh. Sie zielte mit dem Lauf ihrer Pistole auf ihre Feindin, jederzeit bereit eine Kugel in den breiten Metallarmschienen zu versenken. „I wouldn’t dare.“ Sie trat näher an den Schalter, der die Tür des Safes wieder schließen würde.
Ihre Angreiferin ließ sich nicht beirren und ein pfeifendes Geräusch erklang. Irgendwie hatte es den Anschein als ob etwas mit Druchluft beschleunigt oder ausgeworfen werden würde.
Apollonia zögerte nicht und drückte ab.
Apollonia blieb nichts anderes übrig. Auch wenn ihre Angreiferin sicher die eine oder andere Kugel verdient hätte, so gebot es ihr die Moral zumindest den Versuch zu unternehmen sie lediglich kampfunfähig zu machen oder zu entwaffnen. Für jemanden der jede Woche lediglich in etwa eine Stunde Zeit am Schießstand erübrigen konnte, war ihr Schuss tatsächlich großartig platziert. Ein lauter Knall ertönte und hallte von den Wänden des Safes wieder. Und traf genau sein Ziel - die Armschiene ihrer Angreiferin. Zumindest hätte er das tun sollen, denn für den Bruchteil einer Sekunde, hatte die Hermetikerin das Gefühl das die vermeintliche Technokratin von einer Art leuchtenden Aura umgeben war die sich als kurz aufblitzende, blau leuchtende Silhouette um ihren Körper gelegt hatte. Etwas Ähnliches hatte Vaclav auch bereits einmal vollbracht, allerdings nicht so spezifisch und exakt. Das war zwar eine beachtenswerte Leistung - materielle Projektile konnten zwar den Schild nicht durchdringen aber die Kräfte musste irgendwo dennoch ihren Ausgleich finden. So rissen sie beim Aufprall nach wie vor den ausgestreckten Arm ihrer Angreiferin zur Seite. Nicht schnell genug jedoch und Apollonia spürte ein scharfes Brennen knapp unter ihrem Schlüsselbein. Ein eiliger Blick verriet ihr, das eine Art Ampulle in ihrem Körper stecke. In etwa halb so groß wie eine handelsübliche Spritze. Die Nadel war tief in ihr Fleisch eingedrungen. Sie biss sich auf die Lippen. In wenigen Sekunden würde sie wahrscheinlich zuckend wie der Wachmann am Boden liegen. Ihr Schuss war gut gewesen und hatte dennoch nichts bewirkt. Sie musste raus hier. Ihr fiel nur eine Lösung ein. Statt erneut zu schießen, was nichts bewirken würde, versuchte sie die Technokratin umzustoßen, so dass sie tiefer in den Safe fallen würde und den Schalter zum Verschließen zu drücken.
Apollonia machte eine waghalsigen Ausfallschritt, duckte sich aus der Schusslinie und wollte die Angreiferin rammen um sie tiefer in den Safe zu stoßen oder gar zu Fall zu bringen aber die dunkelhaarige Technokratin konnte sich rasch mechanisch durch ihre Maske atmend zur Seite drehen woraufhin die Hermetikerin lediglich gegen eine Art Servierwagen stieß. Nach wie vor hatte sie ihre Waffe in der Hand; konnte das kalte Metall auf ihrer Hand fühlen. Ihre Hand fing jedoch merkwürdig an zu kribbeln und schien allmählich schwer zu werden. Ihr Herz pochte wie wild und pumpte unablässig Blut durch ihren Kreislauf. Blut das nun mit großer Gewissheit ein Toxin enthielt. „Funny hm? I’m a slow learner but I learn. Speaking will become progressively harder for you and as far as I’m concerned, this is what makes your little magic work sweetie. We gonna play a game you and me. A quick one as I don’t have time. Another big decision here. You got the vial with the antidote and probably around five minutes left. You can attack me and fail, you can take the antidote yourself or you can run for your friend. Choose wisely.“ Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte aus dem Safe.
Apollonia hätte ihr gerne eine Kugel hinterher gejagt, aber sie war sich bewusst, dass das nichts ändern würde. Sie eilte so schnell sie konnte zurück zum Aufzug, der sie aus dem Keller wieder nach oben bringen würde und ging ihre Möglichkeiten durch die Technokratin im Keller einzusperren. Ein Schuss in den Sicherungskasten des Lifts? Sie wusste, sie musste so schnell als möglich zurück zum Wachmann. Der alte Mann hatte es nicht verdient in diesem Kampf, der definitiv nicht der seine war, sein Leben zu lassen.
Sie rannte, auch wenn es nur die Wirkung des Toxins beschleunigen mochte. Der Lift setzte sich träge in Bewegung und oben angekommen, sah sie tatsächlich die Schalttafel des Lastenaufzuges, welche ein deutlich gelb leuchtendes Elektro-Warnzeichen zierte. Sie riss den Decke auf und gab einen Schuss ab. Funken sprühten und Elektrik knisterte und britzelte, dann fing wohl irgendein Kondensator kurz Feuer und verbrannter Elektrosmog füllte die unmittelbare Umgebung. Der Lift war nun definitv außer Betrieb. Sie drehte den Schlüssel, der die schwere Tür des Treppenhauses versperrte und brach ihn im Schluss ab. Ihre Zunge war taub als sie die große Halle erreichte und sie spürte wie ihr das Kiefer nach unten klappte und Speichel herablief. Ihre Knie knickten ihr beinahe weg und schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Sie merkte nicht einmal mehr richtig, wie ihr die Waffe aus der Hand glitt und zu Boden fiel. Vor ihr lag Franti, immer noch in stabiler Seitenlage und zuckte gelegentlich. Sie drehte ihn herum; kein weiterer Schaum lief aus seinem Mund. Sie zückte die Phiole und hatte Mühe ihren Blick auf den Deckel zu fokussieren; ihre Wahrnehmung schwankte und die Feinmotorik sie zu öffnen, drohte sie im Stich zu lassen. Mit letzter Kraft flößte sie Franti das Gegengift ein. Dann spürte sie ihre Beine nicht mehr; war nicht mehr in der Lage zu gehen. Wie in einem dumpfen Alptraum hörte sie plötzlich ein wildes Stimmengewirr, das Krachen von Türen und laute Stimmen. Als sie zu Boden glitt und merkte wie ihr Herzschlag sich allmählich beruhigte, ihre Atmung flacher und flacher wurde gab es einen energischen Knall, der sich wie in Watte gepackt anhörte als die Tür zur Halle aufgetreten wurde und ein heller Lichtblitz ihr Gesicht traf, verschwommen nahm sie schwarze Gestalten wahr und hörte gebrüllte Worte, die sie nicht verstand. Dann wurde es schwarz.

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Verfasst: Fr 19. Jan 2024, 22:46 


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BeitragVerfasst: So 21. Jan 2024, 22:51 
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Als Apollonia erwachte war es bereits hell draußen. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt; schaffte es aber dennoch sich etwas aufzurichten. Durch ein großes Fenster zu ihrer Linken, fiel helles Tageslicht auf sie und das reinweiße Bett in welchem sie sich befand. Ein kurzer Blick auf die Bettdecke und ihre unmittelbare Umgebung, enthüllte aufgrund seiner schlichten, nüchternen Einrichtung und der geschmacklosen Blumenvase am Fenster, dass sie sich eindeutig in einem Krankenhaus befinden musste. Man hatte sie an eine Infusion angeschlossen und auch ihr Puls wurde von einem großen Gerät auf Rollen überwacht. Sie trug eines dieser eher weniger geschmackvollen Nachthemden; ihre Kleidung war säuberlich auf einen Stuhl gegenüber der anderen Wand geschlichtet worden. Auf einem kleinen Tablett am Bettwagen stand eine Karaffe mit kaltem Saft oder Tee sowie ein wenig Obst und eine Schachtel Pralinen. Sie hatte sich gerade erst umgesehen, da ging schon vorsichtig die Tür auf und eine junge Krankenschwester mit einem aufmunternden Lächeln betrat ihr Zimmer.

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„Ah sie sind wach Fr. von Waldstein, sehr gut. Ihre Vitalwerte erholen sich ganz ausgezeichnet. Dr. Schneider ist sehr zufrieden. Trinken sie viel und versuchen sie etwas zu essen, dann sind sie im Nu wieder auf den Beinen. Ihr Freund fragt andauernd nach ihnen. Sie sollten sich aber noch etwas schonen.“

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BeitragVerfasst: Di 23. Jan 2024, 22:10 
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Apollonia sah sich ungläubig in dem klinisch weißen Zimmer um. Ihr Kopf schmerzte höllisch und ihre Muskeln brannten wie Feuer. wie war sie hierher gelangt? Warum lebte sie noch?
Ihr Blick wanderte zu der jungen, motivierten Krankenschwester und sie versuchte eine Miene der Professionalität aufzusetzen. "Vielen Dank, dass sie sich hier so gut um mich kümmern. Können sie mir vielleicht mitteilen, wie sich alles nachdem ich ohnmächtig geworden bin, zugetragen hat, Frau Doktor?" Apollonia wusste,jeder Mensch, sie eingeschlossen,war empfänglich für Schmeichelei und eine so rasche, wenn auch nur verbale, Beförderung stimmte jeden froh.

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BeitragVerfasst: Mi 24. Jan 2024, 21:55 
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Die Krankenschwester schenkte Apollonia ein wohlwollendes Lächeln und notierte sich offenbar einige Parameter, welche die Apparaturen rings um die Hermetikerin in blinkenden Digitaldisplays anzeigten. Sie schien dabei sehr zufrieden. Obgleich ihr Zimmer naturgemäß etwas steril und nicht gerade behaglich wirken mochte, war es offenbar eines der am besten ausgestattetsten, welche das Krankenhaus zu bieten hatte. Mit einem kurzen Schulterzucken hob die junge Frau lediglich entschuldigend die Schultern und räusperte sich kurz. „Dr. Schneider wird ihnen alles...“ Sie konnte den Satz noch nicht beenden, da klopfte es an die Tür und kurz darauf kam ein hochgewachsener Mann durch die Tür der unverkennbar am weißen Kittel erkennbar, ihr behandelnder Arzt sein musste.

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Begleitet wurde dieser von Henri Matthieu und dieser wirkte sogleich erleichtert als er sie wach und offenbar in gutem Allgemeinzustand sah. Der Arzt ließ sich von der Krankenschwester das Klemmbrett reichen, überflog die Zeilen und nickte dann zufrieden. „Sie können gehen Eveline. Danke.“ Und das tat sie auch. Wenn auch ungern wie man ihr ansah. Die Hermetikerin mochte sich täuschen aber da war so etwas wie ein schmachtender Blick in den Augen der jungen Dame als diese das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss.

Der Arzt wandte sich ihr nunmehr freundlich zu und nickte bekräftigend. „Willkommen zurück unter den Lebenden Fräulein von Waldstein.“ Er sprach fließend Deutsch. „Dr. Tobias Schneider, ihr behandelnder Arzt. Tja was soll ich sagen? Ihr Gesundheitsstatus war ja bei ihrer Einlieferung doch ein wenig bedenklich aber wie durch ein kleines, nun sagen wir, Wunder haben sie sich prächtig erholt.“ Matthieu an seiner Seite, hatte Mühe sein Deutsch zu verstehen und als Dr. Schneider dies merkte, entschuldigte er sich sogleich lachend und wechselte ins Tschechische. „Der Patientin geht es ausgezeichnet. Nicht zuletzt wegen ihrer Unterstützung Monsieur Matthieu.“ Selbiger trat näher an das Bett der Hermetikerin und setzte sich auf die Bettkante. „Wie fühlst du dich? Du bist dem Tod um haaresbreite noch einmal von der Schippe gesprungen. Genauso wie dein Kollege.“ Fast schon entschuldigend, deutete Henri in Richtung von Dr. Schneider. „Oh, wir können ganz offen sprechen, Dr. Schneider ist... nun sagen wir ein Interessenskollege von mir.“

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BeitragVerfasst: Fr 26. Jan 2024, 19:49 
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Apollonia war sichtlich erfreut über den Anblick des hochgewachsenen Franzosen. Sie konnte sich denken,dass sie weniger den Wundern der modernen Medizin, sondern eher den herausragenden Künsten des Hermetikers ihre rasche Heilung verdankte. Und dass der Wachmann ebenfalls genesen war, erschien ihr fast unvorstellbar.Ohne einen der beiden Männer näher anzublicken brachte sie ein im leeren Krankenzimmer etwas schwach wirkendes "Danke. Danke für alles!", hervor. Sie sah zu Henri Martin, der, das hatte ihr Vaclav mal zu später Stunde bei einem weinseligen sommerlichen Grillabend verraten, den seine Feinde 'Baldric de la Salle' nannten. Sie sah ohne genau zu wissen warum einen Verbündeten in dem Hermetiker. Wahrscheinlich, weil ihr Onkel Albert ihm vertraute und weil er ihr mitunter in seinem gartenartigen Sanctum die Künste der Magie näher bringen wollte. Ihre demente Tante Antonia war immer der Ansicht gewesen, dass sie eines Tages eine fähige Magierin werden würde, aber Apollonia hatte deren Optimismus längst als illusorisch abgetan.
Sie fragte zögernd: "Können Sie mir vielleicht bitte berichten, was im Museum geschehen ist?"

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BeitragVerfasst: Sa 27. Jan 2024, 22:25 
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Dr. Schneider nickte Henri bekräftigend zu und besah sich ein letztes Mal die Krankenakte von Apollonia. Dann klopfte er dem Hermetiker knapp auf die Schulter und meinte kurz: „Also wie gesagt, es wurde alles wie besprochen erledigt. Die Akte sollte jetzt mit dem Polizeibericht übereinstimmen. Ich sage es nur ungern aber in diesem Fall waren unsere Technokraten Freunde tatsächlich sehr hilfreich. Sogar verdächtig hilfreich.“ Anschließend verließ er das Zimmer und ließ die beiden Hermetiker allein. Henri seuftze kurz und besah sich Apollonia noch einmal gründlich. So als wollte er definitv sicher gehen, dass die „Wunder der modernen Medizin“ auch wahrlich gewirkt hatten. „Bitte nenn mich, Henri. Wir müssen uns nicht mit einstudierten Förmlichkeiten aufhalten und in Anbetracht der Situation, erscheint mir dies ohnehin nicht angebracht findest du nicht?“ Er räusperte sich etwas und seuftze erneut. „Nun, wir haben dich nur wenige Augenblicke nach dem Eingreiftrupp der Polizei gefunden und es war beileibe nicht leicht das Sondereinsatzkommando von unserem mitgebrachtem ‚Notarzt‘ zu überzeugen. Immerhin wussten wir aufgrund deines Anrufs bereits, dass irgendeine Art von Toxin mit im Spiel war und ich konnte mich in aller Eile ein wenig auf diesen Umstand vorbereiten. Du warst in einem sehr kritischem Zustand und ja, dein Freund, der Wachmann, verdankt sein Leben weder Medizin, noch Magie sondern tatsächlich einem Wunder. Dennoch konnten wir euch beide abgeschirmt vom Rest der Welt auf der Fahrt ins Krankenhaus stabilisieren. Dr. Schneider, der ein guter Bekannter von mir ist, hat mir dann geholfen... sagen wir.. dafür zu sorgen das du regelmäßig deine richtige Medizin erhälst, während deine Krankenakte sich mit unserem leicht abgewandelten Polizeibericht deckt. Die Technokratie hat sich, wie zu erwarten ebbenfalls eingeschalten. Es waren alles gewöhnliche Menschen im Spiel. Und gewöhnliche Menschen, brauchen eine gewöhnliche, rationale Erklärung für all dies. Niemand findet mehr Gefallen daran sich an der Ratio abzuarbeiten als die Technokratie.“ Martin schmunzelte und tätschelte ihr leicht die Hand. „Du hast in etwa zwei Tage geschlafen Apollonia. Wir waren allesamt sehr in Sorge und obgleich mir mein Bruder und auch andere großes Können in Fragen der Heilung zusprechen, war auch ich bis jetzt nicht ganz davon überzeugt ob meine Künste ausreichen würden. Doch den Sieben Siegeln des Hermes sei Dank: Sie taten es ganz offensichtlich.“
Apollonia sah einen Moment unschlüssig auf ihre Hände. „Ich…“ Sie ließ einige Augenblicke vergehen. Man konnte sehen, dass ihr die Worte nicht leicht über die Lippen kamen. „Danke. Ich verdanke dir mein Leben.“
Henri machte eine abwehrende Bewegung. „Das ist eine Selbstverständlichkeit. Du vergisst, dass du und deine Koterie mir ebenfalls schon geholfen haben und es mir ermöglicht haben, hier in Prag ein neues Zuhause für mich und meine Arbeit zu finden. Dafür bin ich euch nach wie vor unendlich dankbar.“ Er sah sie etwas ernster an. „Und da Prag jetzt meine neue Heimat ist, bin ich nicht nur den Mitgliedern unseres Hauses, sondern auch dieser Stadt verpflichtet. Es gab ja schon zuvor einige, sagen wir mal Unruhen in diesen Gefilden. Und wenn eine Hermetikerin an einem Ort attackiert wird, der zudem noch einige Überreste an Geheimnissen des Hauses verbirgt, ist dies wahrlich bedenklich. Wir sind alle nur froh, dass du Wohlauf bist, Apollonia.“

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„Danke. Aber das war keine Selbstverständlichkeit…“ Wieder vergingen einige lange Sekunden. „Hat man irgendetwas über die Einbrecherin heraus finden können? War sie noch im Museum?“ Sie schüttelte den Kopf als würde sie das als sehr unwahrscheinlich einschätzen. „Ich hätte vermutet, dass sie für die Technokraten arbeitet, so perfekt ausgerüstet, wie sie war.“

Henri Martin schüttelte leicht den Kopf und wirkte dabei etwas zurückhaltend. „Nein. Sie hat es tatsächlich noch aus dem Museum hinausgeschafft. Sie muss unmittelbar geflohen sein als die Polizei das Gebäude betrat. Ihr großes Glück war, das wir in der Kürze der Zeit und der gebotenen Eile keine Möglichkeit hatten uns entsprechend vorzubereiten; das Gebäude wurde großräumig abgeriegelt und der Verkehr örtlich umgeleitet. Wir haben uns mit unseren virtuellen Adepten zusammengesetzt und auch den Rest der Traditionsmagier in die Untersuchungen mit eingebunden. Sie waren tatsächlich gleich bereit uns zu unterstützen, da ja wie bereits angemerkt, Angriffe auf Prag in diesen Zeiten keine Seltenheit sind. Es deutet jedoch nichts darauf hin, dass es sich um dieselbe Gruppierung handelt, welche die Kraftorte vor einiger Zeit zum Versiegen bringen wollte.“ Er pausierte kurz und schien gedankenverloren. „Deine Angreiferin hat ein äußerst bösartiges Gift verwendet, das sie wohl unter Zuhilfenahme von Magie selbst hergestellt haben muss. Es ist mehr eine Art Giftcocktail, alles in höchstem Maße synthetisch und vermutlich nicht einmal mehr auf dem Periodensystem einordenbar. Zudem hat sie, wie du bereits angemerkt hast, offenbar nicht nur auf diesem Gebiet weitreichende Kenntnisse. Wie uns die äh.. nun Technikabteilung mitgeteilt hat, hat sie so etwas wie einen elektromagnetischen Impuls benutzt um den größten Teil der Schaltkreise und Spannungsversorgung des Museums lahmzulegen. Kameras und die Türsteuerung waren aus, du hast es ja selbst bemerkt - am Ende gab es nur noch den Notstromgenerator im Keller. Was die Technokratie angeht....“ Martin legte eine längere Pause ein in der er sich besorgt über den Bart strich. Immer wieder zu Apollonia sah und offenbar mit sich rang ihr zu berichten. Schließlich aber atmete er noch einmal tief ein. „Die Technokratie, mit der ja nach wie vor ein Bündnis besteht sah sich natürlich aufgrund der Involviertheit von unbeteiligten, gewöhnlichen Menschen sofort dazu berufen uns bei der Schadensbegrenzung vor Ort als auch jetzt bei der Rekonstruktion der Vorfälle zu unterstützen. Eine eventuelle Beteiligung an den Vorfällen haben sie natürlich vehement dementiert und sie versuchen auch nicht irgendjemandem den Schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. Es gibt da... eine Kamera. Die nicht vom Impuls betroffen war, weil sie zur Zeit der Detonation im Keller montiert war und über eine unabhängige Stromversorgung lief. Nachforschungen haben ergeben, dass man mit dem derzeitigen Bild in den unteren Lagerräumen nicht zufrieden war, aber eine Aufrüstung baulich nicht in Frage käme ohne das gesamte System tauschen zu müssen. Also hat irgendjemand mal dort eine Wi-Fi Cam angeschlossen. Die hat sowohl eure Auseinandersetzung, als auch alles danach festgehalten.“
„Ich war leider nicht erfolgreich in meinem Versuch sie aufzuhalten.“ Apollonia knirschte für einen Augenblick mit den Zähnen. „Ich wünschte, ich hätte mich geschickter angestellt. Hat jemand heraus finden können, was sie im Museum tatsächlich wollte?“
„Ja“, meinte Martin mit einem besorgten Gesichtsausdruck. „Ja ich glaube wir wissen was sie gesucht hat. Sie hat es nämlich auch dort gefunden, selbst wenn es gerade noch keinen allzu großen Sinn ergibt. Noch nicht. Die Aufzeichnung wurde nämlich auch an die Technokraten weitergegeben und die haben sich bisher noch gar nicht dazu geäußert. Also... überhaupt nicht. Nun wäre es ja nicht so, das die Mühlen dieser ganz besonders bürokratischen Bürokratie besonders schnell mahlen würden; weit gefehlt. Aber wenn ich mir vorstelle das diejenigen das Material zu Gesicht bekommen, die den ganzen Tag wohl nichts anderes machen als... irgendetwas auszuwerten frage ich mich was sie in zwei Tagen bisher entdeckt haben. Sie geben sich merkwürdig bedeckt.“
„Und was wissen wir bisher?“
„Wir wissen das deine Angreiferin diesen Überfall zwar geplant haben muss aber sehr in Eile schien, ein paar wichtige Details hatte sie nämlich vergessen, wie zum Beispiel die Wi-Fi Cam. Möglicherweise war ihr klar, dass ihre Handlungen die Aufmerksamkeit von...“ Henri Martin wurde jäh unterbrochen als vor der Tür ein paar Laute Stimmen zu hören waren, dann wurde die Türe geöffnet und zwei Männer in schwarzen Anzügen betraten unvermittelt ihr Zimmer. Apollonias Krankenschwester schien sehr aufgebracht mit einem dritten Mann auf dem Flur zu diskutieren. Der Hermetiker fuhr hoch als die Tür geschlossen wurde und sich einer der Männer, wie zur Absicherung vor dieser positionierte. Der letzte Mann im schwarzen Anzug kam mit emotionsloser Miene auf die beiden zu und sah zunächst zu Martin, dann zu Apollonia. Ersterer schien nun ebenfalls sehr aufgebracht. „Was hat das zu bedeuten? Was fällt ihnen ein?“ Der Mann ignorierte Henri Martin, und griff in die Innentasche seines Jackets um dort einen Ausweis hervorzuziehen den er vorzeigte. „Agent Keller M.I.B, das ist mein Kollege Agent Blaskovic. Sind sie Apollonia von Waldstein?“

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Apollonia hätte beim Anblick dieser geltungsbedürftigen ‚Agenten‘ am liebsten mit ‚Ich glaube, vorgestern war ich das noch, kann aber auch sein, dass ich mich irre‘ geantwortet, aber sie vermutete, dass sie mit Humor bei diesen Männern nicht weit kommen würde. Sie setzte ein freundliches, geschäftsmäßiges Lächeln auf. „Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, Agent Keller, Agent Blaskovic.“ Sie nickte in Richtung des Türstehers.
Der Mann nickte nur knapp während er Henri Martin weiterhin gekonnt ignorierte. Dieser verzog nur leicht angewidert das Gesicht und beäugte die Agenten misstrauisch. Der Mann klappte seinen Ausweis zu und beförderte ihn wieder zurück in die Innenseite seines Jackets. „Ich muss sie bitten mich zu begleiten.“
Die junge Hermetikerin schluckte höflich lächelnd ihren Frust hinunter. „Aber selbstverständlich. Wenn die Herren mir einen Moment geben würden, damit ich mich ankleiden kann?“ Demonstrativ schwerfällig richtete sie sich in dem Krankenbett auf und zupfte das OP Hemd gerade, dass sie noch trug. „Vielleicht würden die Herren Agenten mir einen Moment alleine geben?“, fügte sie hinzu als keiner Anstalten machte den Raum zu verlassen. Beiläufig ergänzte sie. „Das Hemd ist hinten offen.“
Henri Martin konnte sich diese Farce nicht länger ansehen und schritt ein, er deutet Apollonia an sich auf keinen Fall von der Stell zu rühren und konfrontierte den Agenten durchaus scharf. „Meine Herren, mir ist durchaus bewusst für wen sie arbeiten und es ist löblich das sie ihren Dienst so vorbildlich versehen. Aber auch wenn diese Dame für die Aufklärung der jüngsten Ereignisse im Museum zweifelsfrei eine große Rolle spielt, so muss ich sie darüber in Kenntnis setzen das Fräulein von Waldstein bis vor kurzem noch im Koma gelegen hat und sich erholen muss. Sie ist auf dem Weg der Besserung aber noch nicht vollständig genesen. Wenn sie so möchten: Ich bin ihr Arzt. Vielleicht haben sie schon von mir gehört: Henri Martin. Es ist ihr aktuell nicht möglich sie zu begleiten. Wir werden sie darüber in Kenntnis setzen wenn dem so sein wird und falls die Dame dies überhaupt möchte. Vielleicht möchten sie sich diesbezüglich an ihr Büro wenden und ihnen mitteilen, für eventuelle Fragen steht ihnen gerne Herr Karst zur Verfügung.“ Martin verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Sehen sie eben jener hat mir nämlich ein wenig bei der Behandlung von Fräulein von Waldstein assistiert und ich glaube er sehe es nicht gerne wenn die Gesundheit seiner Patientin erneut über Gebühr beansprucht wird, gerade wo sie wieder unter den Lebenden weilt.“ Die Agenten tauschten stumm unsichere Blicke aus; wirkten dabei etwas zerknirscht und wie eine Gruppe Schuljungen, die man bei einem Streich erwischt und getadelt hatte. Schlussendlich lenkte Keller aber ein und zückte eine Visitenkarte, die er auf den kleinen Beistelltisch neben Apollonia platzierte. „Verzeihen sie unser Eindringen aber die Sache ist von höchster Priorität. Wenn sie sich dazu in der Lage fühlen, bitte kontaktieren sie uns umgehend.“ Mit einem leichten Seitenblick zu Martin fügte er hinzu: „Sie, Fräulein von Waldstein.“ Dann verabschiedete sich Agent Keller knapp und seine Kollegen schienen ihm zwar geknickt, aber dennoch zu folgen.

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BeitragVerfasst: So 28. Jan 2024, 15:51 
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Apollonia konnte sich ein Augenrollen nicht verkneifen. MIt aller Leichtigkeit zu der sie fähig war richtete sie sich kerzengerade im Bett auf. Sie spürte den aufkommenden Schwindel und die Schmerzen und bleierne Müdigkeit in den bis vor kurzem noch vergifteten Muskeln und kämpfte ihn mit all ihrer Selbstbeherrschung nieder. Sie war dazu erzogen worden keine Schwäche zu zeigen und als Hermetikerin hatte sie zusätzlich den Anspruch an sich selbst nur ihr Bestes zu geben. Sie raffte das weite Krankenhaushemd schlicht an der Seite zusammen und stand auf. Einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen, doch sie streckte den Rücken gerade und schritt mit einem Nicken zu Henri Martin gewandt Richtung Badezimmer. "Ich bin in fünf Minuten fertig." Sie hoffte, dass ihr Körper ihr keinen Strich durch diese Behauptung machen würde.

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BeitragVerfasst: So 18. Feb 2024, 17:22 
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Martin eilte schnell an ihre Seite, fasste sie an der Schulter und stützte sie; zwang sie sich wieder auf das Bett zu setzen. Er selbst nahm neben ihr Platz. „Oh nein, nein. Du bist noch nicht fit genug um jetzt schon aufzustehen, du bist gerade erst wieder aufgewacht. Dein Kreislauf und Körper sind geschwächt. Meine Medizin und dein Körper haben lange und unnachgiebig gekämpft und gewonnen aber jetzt musst du dich noch etwas schonen. Was ich den freundlichen Herren von vorhin erzählte war keine Lüge. Du brauchst noch Ruhe Apollonia.“ Auf seine Lippen legte sich ein freundliches, beinahe väterliches Lächeln. „Ein zwei Tage wirst du dich selbst als auch die Technokraten noch gedulden müssen. Währenddessen versuche ich in Erfahrung zu bringen, warum man bereits schon jetzt ein so großes Interesse an dir hat. Ganz zweifelsohne haben die Männer in Schwarz noch ein paar weitere Entdeckungen gemacht, die sie dir nicht vorenthalten wollen.“ Martin schmunzelte und griff dann in die Innentasche seines Jackets, welchem er eine kleine Dose mit abschraubbarem Deckel entnahm. „In dieser Dose befinden sich Tabletten mit dem Anti-Toxin das ich für dich kreiert habe. Morgens und abends nimmst du bitte eine davon, bis die Dose leer ist. Das ganze dürfte noch in etwa eine Woche dauern. Du wirst wieder ganz die alte sein und auch keine Neben- oder Nachwirkungen spüren, aber es ist wichtig, das du die Medikation noch nimmst. Was man dir verabreicht hat ist eine widerliche Kombination aus Gift und Virus wenn du so möchtest. Wir müssen sichergehen, das du diese Abscheulichkeit vollständig aus deinem Körper bekommst. Sieh es als eine Art rituelle Reinigung.“

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BeitragVerfasst: Fr 23. Feb 2024, 21:36 
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„… eine rituelle Reinigung?...“ murmelte Apollonia vor sich hin als sie die kleine Dose mit den Pillen entgegen nahm. „Ich wäre gespannt, was meine Angreiferin von diesem Begriff halten würde.“ Sie sah zu dem älteren Mann hinauf. „Danke.“ Dann lehnte sie sich in den Kissen zurück und wartete.


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BeitragVerfasst: So 25. Feb 2024, 22:25 
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Martin lächelte väterlich und nickte knapp. „Sozusagen, aber für derlei Dinge haben wir später noch ausreichend Zeit wenn du dich erholt hast. Nimm deine Medikamente pünktlich, und achte darauf ausreichend zu trinken. Ich melde mich bei dir und komme dich auch bald wieder besuchen. Und ich werde dafür sorgen das du nicht erneut unerwarteten Besuch bekommst. Das wird schon wieder.“ Kurze Zeit darauf verließ sie der Magier auch wieder und außer der Schwester die gelegentlich bei Apollonia vorbeikam und ihrem behandelnden Arzt, hatte sie wirklich ausgiebig Zeit sich dem Nichtstun hinzugeben. Zwei Tage musste sie noch stationär im Krankenhaus verweilen, dann wurde sie guten Gewissens von Dr. Schneider entlassen. In dieser Zeit ereignete sich nicht viel, außer den üblichen Dingen, die einem so passieren konnten, wenn man sich im Krankenhaus und auf dem Weg der Besserung befand. Zu Franti wurde Apollonia nur zögerlich vorgelassen; war doch sein Zustand noch um einiges Bedenklicher gewesen als der ihre. In wachem Zustand hatte die Hermetikerin ihn nie angetroffen, auch wenn ihr Martin, während seiner darauffolgenden, regelmäßigen Visiten ihr immer wieder erneut versicherte, das seine Künste auch ihn gerettet hatten. Offenbar mochten aber auch der allgemeine Gesundheitszustand und das Alter hierbei eine tragende Rolle spielen. Apollonia konnte dennoch nicht umhin dem alten, gutmütigen Franti ein paar Blumen zu kaufen und an sein Bett zu stellen.

Der Angriff, oder vielmehr der Einbruch in das Museum, wie es die Zeitungen darstellten, war jedoch immerhin für die nächste Zeit in aller Munde. Die Hermetikerin konnte sich nicht ausmalen wie und auf welche Weise die Magier von Prag das Geheimnis um ihre Existenz zu schützen vermochten, aber schlussendlich lief es darauf hinaus der unerwachten Bevölkerung der Stadt, die ganze Angelegenheit als schlecht organisierten Einbruch bzw. Kunstraub zu verkaufen. Irgendwo stand sogar etwas davon das man bereits Tatverdächtige in Gewahrsam genommen hatte und das Sicherheitskonzept des Museums überdacht werden würde. Vermutlich würde sich aktuell eine ganze Abteilung der Technokraten allein mit den Aufräumarbeiten beschäftigen. Man mochte die Gruppierung verteufeln oder verehren aber sie waren erstaunlich gut in dem was sie taten.

Am dritten Tag ihres Aufenthaltes wurde Apollonia entlassen und konnte in ihre Wohnung zurückkehren. Sie fühlte sich einigermaßen ausgeruht und fit; die Vergiftung hatte aktuell keinerlei Auswirkungen mehr auf sie. Dennoch spürte sie gelegentlich einen leichten Augendruck und wenn sie pünktlich ihre Medikamente abends vor dem Badezimmerspiegel einnahm, dann war es für den Moment so als würden sich für einen Sekundenbruchteil schwarze Schlieren über ihre Augen ziehen. Kaum aber das sie ihre Tabletten eingenommen hatte, verschwanden sowohl der Druck als auch die Schlieren. Mit ihrer Kabale hatte sie während ihres Aufenthaltes ebenfalls telefoniert, offensichtlich hatte Martin diese über die Geschehnisse informiert. Hector war jedoch wieder einmal unauffindbar unterwegs und Vaclav befand sich derzeit in Wien sodass nur Clea und Mattej sie persönlich besuchen konnten. Mehr als das was die Hermetikerin selbst erlebt hatte, konnte sie dem Rest jedoch auch nicht erzählen und Martin wurde nicht müde zu betonen, das es ohnehin am besten wäre so wenig wie möglich andere Magier in die Angelegenheit einzuweihen, solange man nicht mehr wüsste.

Am vierten Tag, Apollonia war noch für eine gute Zeit lang krank geschrieben und saß alleine am Frühstückstisch der Kabale, klingelte ihr Telefon und Martins Nummer leuchetet auf. Als sie abhob erklang sogleich die Stimme des ihr so vertrauten Mannes. „Guten Morgen Apollonia. Wie geht es uns heute?“ Er klang dabei fast wie ein Arzt der sich nach einem Patienten erkundigte.

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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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