Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Di 20. Nov 2018, 07:49 
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Angel Handy lachte. Sie ahnte, dass Jackson etwas zu sagen hatte. Sie wartete auf den Befehl von Richard. In ihren Augen hattten sie alles von dem Menschen gehört.
Sie würde eh ihre Menschlichkeit verfluchen, die ihr wieder das Gewissen auf den Hals jagd.

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Otto Weiß


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 20. Nov 2018, 07:49 


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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Do 29. Nov 2018, 16:05 
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Richard war ein wenig überrascht wie leicht Lenny die Infos rausrückte aber war gleichzeitig ein überrascht über sich selber wie Leichtfertig er zugestochen hatte. War es der Zorn über den durchlöcherten Mantel oder wurde er einfach abgestumpfter wenn es darum ging seine Ziele zu erreichen? Er konnte es nicht sagen aber das war jetzt nicht weiter Wichtig. Richard spürte die vibration von seinem Handy und las die Nachricht von Jackson.

"Siehst du Big L war doch gar nicht so schwer, du hättest lieber ein wenig freundlicher sein sollen dann würdest du jetzt nicht so in der Scheiße stecken." Er steckte das Messer weg und riss einen stofffetzen von Lennys Hemd. Dann hob er Lennys Waffe mit eingehüllten Griff an warf sie in den Truck. Big L wir kümmern uns ab jetzt um deinen Deal, du machst dir derweil ein paar schöne Tage lasst dich von deinen Huren verwöhnen und lernst wieder Laufen. Wir treffen uns mit deinen Mann und vielleicht kümmern wir uns sogar um dein Problem mit der anderen Gang."

Er sah Big L in die Augen. "Du verhälst dich die nächsten Tage ruhig und wenn wir uns das nächste mal sehen gehst du auf die Knie verstanden!" (Beherrschung 2 Manipulation + Führung schwierigkeit 5. 6Würfel 4 Erfolge) Er löschte seine Zigarette an Lennys Hose aus und stand auf." Angel lass los wir verschwinden." Kane ging lässig davon und wies Angel an ihm zu folgen.

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Fr 14. Dez 2018, 12:43 
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Während Jackson einen höflich-gesitteten aber dennoch den Umständen entsprechend zügigen Abgang hinlegte, waren die beiden bewaffneten Clubangestellten bereits ein paar gute Meter weiter die Gasse entlang abgerückt. Immer wieder gaben die Männer sich gegenseitig Deckung und späten um Häuserecken oder warfen vorsichtige Blicke, hinauf zu den rostigen Feuerleitern ehemaliger Apartments, die man mittlerweile nur mehr als vergammelnde Barracken bezeichnen konnte. Ab und an drang sogar noch schwaches Licht durch verschmierte Scheiben und schmutzige Vorhänge; Hausbesetzer oder Junkies? Niemand wusste das zu sagen aber es schien auch niemanden wirklich zu interessieren. Der weite Bogen, den die Schlange um den Ort des Geschehens schlug, würde sie in sicherer Distanz zu den ausrückenden Sicherheitskräften, wieder zurück zu den eingezäunten Parkplätzen an der schäbigen Bar führen. Das gutmütige Häkchen auf seinem Display verriet ihm, das seine Nachricht erfolgreich versandt worden war. Jetzt lag es am Rest seines Rudels das Beste daraus zu machen.

Jackson und Angel hatten indessen beinahe zeitgleich ihr aufschlussreiches Gespräch mit dem nach wie vor gequält dreinblickenden Lenny beendet. Es war schon irgendwie verblüffend einfach gewesen, wie mühelos sich der Alt-Rocker doch noch hatte umstimmen lassen, ein paar nette Details über seinen fetten Deal am Hafen zu erzählen. Alles was es dazu gebraucht hatte, war etwas blutige Hirnmasse auf dem Asphalt, ein Paar rasiermesserscharfe Fänge, eine vor sich hin blutende Schusswunde und das sorgfältige Kitzeln mit einem Kampfmesser aus rostfreiem Edelstahl. Vielleicht war Lenny gar nicht so hart, wie er sich nach außen gerne gab. Vielleicht lag ihm noch was an seinem Leben. Vielleicht hatte er sich auch einfach nur von oben bis unten angeschissen. Was immer der Grund gewesen sein mochte, es hatte nachhaltige Wirkung gezeigt. Sterbliche waren eben doch einfach immer noch sterblich.

Mit einem metallischen Poltern landete Lennys Knarre unter der Abdeckplane, auf der Ladefläche des Trucks. Fingerabdrücke würde man keine mehr finden, zumindest keine außer die des Rockers selbst. Als sich dann Richards dunkle Augen, ohne zu blinzeln in Lennys erschreckten Blick bohrten, wurde der bärtige Gangleader mit einem Mal merkwürdig ruhig. Weder verspürte er den Drang sich gegen den eisernen Griff des Duktus zu wehren noch schüttelte er vehement den Kopf oder schickte sich an davon zu laufen. Schweigend schienen die autoritären Worte in seinen trüben Geist zu sickern und bevor er auch nur zu einer Antwort oder Bestätigung ansetzen konnte, riss ihn eine glühende Zigarettenspitze wieder zurück in die alptraumhafte Realität. Mit einem kurzen Aufbrüllen sackte er an der dreckigen Hausmauer entlang nach unten und biss erneut die Zähne zusammen, während Richard und Angel sich bereits von ihm abwandten. Dort saß er dann immer noch keuchend und mit seiner Beinwunde ringend, als die beiden Sabbati die Straßenseite wechselten, um auf den dämmrigen Parkplatz hinter der Bar zu verschwinden, wo noch immer Richards 69er Ford Charger auf das Rudel wartete. Mit einem mechanischen Klicken wurde die Zentralverriegelung entsperrt während sich aus dem Halbdunkeln einer Seitenabzweigung nahe einer Ansammlung stinkender Müllsäcke, bereits die Silhouette von Jackson erahnen ließ.

Nur wenige Augenblicke später saßen sie auch schon wieder alle versammelt im Wagen und Richard ließ den Motor schnurren. Die grellen Scheinwerfer des Charger fraßen sich mühelos durch die Finsternis vor ihnen. Wo immer sie auch als nächstes hinwollten, fürs Erste wäre es wohl das Vernünftigste diesen Abschnitt der Stadt möglichst zügig und unauffällig zu verlassen. Auch wenn das womöglich bedeuten mochte, das Angel heute nicht mehr dazu käme sich noch durch ein paar sterbliche Leiber mehr zu hacken und zu schießen. Das CD-Radio sprang an und spielte in gemütlicher Lautstärke den weiter.

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Sa 15. Dez 2018, 21:49 
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Jackson hatte es sich auf der Rückbank gemütlich gemacht und ließ sich von Richard und Angel auf den neuesten Stand bringen. Seine erste Reaktion war es zu schweigen, während er in seinem Kopf versuchte den Puzzleteilen zu ein wenig mehr Ordnung zu verhelfen. Irgendwann sprach er schließlich. "Ich glaube Lenny, dennoch klingt das alles ein bisschen zu schön, um wahr zu sein." Die Schlange steckte sich eine Zigarette an und kurbelte das Fenster runter. Sofort erfüllte die kühle Nachtluft Detroits das Auto. Es war so anders hier, als in der feuchten Schwüle seiner Heimat und auch wenn Hitze oder Kälte eigentlich keinen Unterschied mehr machten, vermisste er doch manchmal die drückende, komfortable Wärme auf seiner toten Haut. Die bunten Lichter von Ampeln und anderen Fahrzeugen zogen an ihnen vorbei, während er in Gedanken versunken Rauch aus dem Fenster blies. Das Rauchen war keine Notwendigkeit, es schmeckte ihm nicht einmal sonderlich in seinem toten Zustand und auch das Nikotin kam nicht mehr in seinen kainitischen Nervenzellen an. Dennoch half ihm der simple Akt beim Denken. Schließlich sprach er. „Ich bin überzeugt das da mehr dahinter steckt.“ Jackson lehnte sich vor um besser mit seinem Pack reden zu können. „Big L verliert sein Drogengeschäft an die Vietnamesen und will sich dafür rächen. Bis dahin ist alles schön und gut.“ Er streckte den Arm aus, um den Zigarettenstummel Richards übervollem Aschenbecher in der Mittelkonsole zu versenken. „Alles danach ist aber kompletter Bullshit. Ich meine, ganz aus dem Nichts taucht plötzlich diese ominöse Mutter Theresa der organisierten Kriminalität auf und hilft dir all die Probleme zu lösen, die du vor ein paar Wochen noch gar nicht gehabt hast? Dazu auch noch zu einem guten Preis? Hier in Detroit am Arsch der Welt? Ich bitte euch.“ Er lachte laut über diesen Gedanken.

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„Ich verwette euer beider Ärsche darauf, dass diese Person tiefer in dieser Scheiße steckt, als es den ersten Anschein erweckt. Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte. Wahrscheinlich spielt dieser geheimnisvolle Schutzengel beide Gangs gegeneinander aus, um sich selbst ein großes Stück vom Kuchen abzuschneiden. Das oder irgendein anderer Mist, die Motive spielen aber auch keine große Rolle. Wir sollte nur ganz genau wissen, was wir aus dieser Sache wollen und wie wir jetzt weiter vorgehen.“ Jackson dachte nach. Irgendetwas, und zwar etwas Größeres braute sich hier in Detroit zusammen. Die Vorgehensweise dieses Wohltäters erinnerte ihn ein wenig an seine Blutsbrüder und -schwestern. Viele Schlangend des Lichts würden auf eine ähnliche Art und Weise vorgehen. Noch gab es aber keine Anzeichen dafür, dass andere Kainiten in das Geschehen involviert waren, weshalb er den Gedanken auch vorerst für sich behielt. Jackson lehnte sich wieder zurück. „Angel, Richard ich denke, wir sollten versuchen einen von den Vietnamesen in die Hände bekommen. Ich will wissen was bei denen abgeht und ob sie auch letzter Zeit Besuch von einem wohltätigen Unbekannten Besuch bekommen haben. Außerdem kann es nicht schaden mehr über den guten Khuong Phi Ho herauszubekommen. Danach...“ Ein Lächeln zierte nun die Lippen der Schlange. „...Danach und das wird dir hoffentlich gefallen Angel, stimme ich dafür das wir uns diese Waffenlieferung sichern. Es schadet nie ein bisschen was in der Hinterhand zu haben.“ Jackson suchte kurz den Blick von Richard im Rückspiegel. „Das sind meine Gedanken zu dem Thema. Am Ende unterstütze ich aber, was auch immer du entscheidest Duktus. Bis jetzt sind wir ja ganz gut damit gefahren.“

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: So 16. Dez 2018, 18:59 
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Angel schaute in Gedanken verloren aus dem Fenster. Sie hörte Jackson zu, roch den Rauch der brennenden Zigarette und ließ sich seine Worte in den Kopf steigen. Sie ärgerte sich die Waffe des Chiwawas vergessen zu haben. Jedoch wenn es wirklich eine Lieferung gab, könnte sie dort schönere Schwestern finden, die sich ihrem Weg anschließen würden. „ Ich glaube Jackson hat Recht. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe! Die ganze Sache hat wirklich einen Hacken. Das ist alles zu schnell zu sauber. Es wirkt wie als ob wir einem Puppenspieler in die Arme laufen. Mehr Informationen können nie schaden. Nur wer, wann, wie und wo? Hingehen fragen wäre zwar meine Art, aber meistens wird diese zum Schluss gewählt. Also Duktus, was denkst du? Wir könnten uns auch in zwei Gruppen aufteilen. Ich forsche gerne nach meinen Schwestern und Jackson nach den Brüdern. „ Sie nahm den vollen Aschenbecher und sagte zu Jackson; „ Schließ das Fenster wenn du nicht duschen willst!“ Sie öffnete Ihr Fenster hielt ihre Hände über den Aschenbecher und leerte ihn, sodass die Asche auf der Straße lag oder vom Wind weggetragen wird aus. Holte sich eine Zigarette aus Ihrer Packung und Zock einen Krräftigen Zug und wartete auf die antwort von Richard....


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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Mi 19. Dez 2018, 22:04 
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Richard steuerte Monoton die Straße entlang und hörte sich die Meinung seiner Rudelkameraden bis zum Schluss an. Sein Rudel war zufällig zusammen geworfen worden aber die letzten Nächte haben gezeigt wie effektiv sie arbeiteten.
„Ruhig Leute ruhig, ihr nehmt mir ja alles vorweg ich brauch da ja gar nichts mehr hinzuzufügen......“
Richard grinsen wich einer finsteren Miene.
“Dennoch werd ich dieses Scheiß Gefühl nicht los das ein Kainit hinter unseren Gönner steckt, beweisen kann ich das natürlich nicht aber ist halt so ein Gefühl. Khuong Phi Ho hatte sicher auch Hilfe von dem Penner und so wie du sagst Jackson der spielt die Gangs gegenseitig aus aber vielleicht steckt auch mehr dahinter wir werden sehen.“

Richard borgte sich eine Zigarette von Angel und nickte ihr Anerkennend zu.“Ich sage zuerst zu den Schlitzaugen und ein wenig aushorchen und hinterher dem Samariter ein paar Fragen stellen und vielleicht legen wir ihn um oder beteiligen uns an dem Deal um abzusahnen ohne den Dealmaker.“

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: So 30. Dez 2018, 20:02 
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Während sich die dunkle Zigarettenasche mit dem frischen Fahrtwind und einem hinter ihnen fahrenden Wagen zu einem rußigen Hupkonzert vermischte, hatte sich das Rudel schlussendlich auf ein gemeinsames, weiters Vorgehen geeinigt. Es schien ganz offensichtlich, dass der augenblicklich noch unbekannte ‚rettende Engel des Drogenhandels‘, nicht ganz sauber sein konnte und auf jeden Fall mehr hinter dieser trügerisch-altruistischen Wohltat stecken musste, als man auf den ersten Blick annehmen würde. Bedauerlicherweise brachte das sorgfältige Abwägen, Überlegen und Suchen nach möglichen politischen Verbindungen, Beziehungen, Verflechtungen, Feind- und Freundschaften, die sich aus dieser merkwürdigen Konstellation des nach außen sichtbaren Bandenkrieges zwischen Lennys Bikern und den Vietnamesen, kein brauchbares Ergebnis zutage. Dazu wusste man offenbar einfach noch zu wenig über die kleinen Spielchen der Sterblichen und Unsterblichen in Detroit. Über die Vietnamesen in der Stadt als solches aber; ihre Einflussgebiete, ihre Zahl und Bewaffnung, Machenschaften und häufig aufgesuchten Orte, konnte man aber nicht zuletzt dank Jacksons Informationen bedeutend mehr sagen.

Die Schlitzaugen waren in Detroit relativ überschaubar vertreten und nicht jede Familie und jeder Mann hatte unweigerlich mit dem organisierten Verbrechen zu tun. Nicht das sich die Vietnamesen-Gangs je so bezeichnet hätten aber das taten die Mafia in Italien und die Yakuza in Japan ebenfalls nicht. Man blieb grundsätzlich gerne unter sich und vermischte sich nur äußerst ungern mit den Gweilos, Latinos, den Rednecks und all dem anderen üblen Dreck der Straße, was nicht zuletzt einer verqueren, spirituell-traditionellen Vorstellung von ‚Ehre‘ und ‚Anstand‘ geschuldet war. Die Straßen von Detroit flüsterten zudem Geschichten über eine Annäherung der Vietnamesen an die chinesischen Triaden und Tongs, denn man stünde sich schon allein aufgrund der kulturellen Ähnlichkeit viel näher als den örtlichen White-Power Faschisten oder den Black-Panther Agitatoren. Zusammengefasst bot sich dem geneigten Beobachter der Vietnamesen in Detroit also folgendes Bild: Es gab ein sauberes, ordentlich versteuertes Geschäft im Vordergrund das mit ehrlichen, hart verdienten Dollars und dem Einkommen des kleinen Mannes finanziert wurde und ein dreckiges, widerliches und ganz und gar menschenverachtendes Rückgrat aus illegalem Waffen- und Menschenhandel, Prostitution, Geldwäsche, Pferde- und Hundewetten sowie Import von Drogen aller Art. Letzteres wie man seit neuestem von Lenny wusste, offenbar recht erfolgreich mit steigenden Absatzmärkten. Die Schlitzaugen waren also ähnlich den Triaden oder Yakuza in kleineren Banden mit Schlägern, machtgeilen Aufsteigern bis hin zur erweiterten Familie mit Heiratsbündnissen und ganzen Stammbäumen organisiert. Jemandem das Gehirn wegzublasen während man feinen Anzug und die passende Krawatte dazu trug, war für das durchschnittliche ‚Familienmitglied‘ in keiner Weise widersprüchlich. Für gewöhnlich kaufte man sich aber die Treue dümmlicher Halbstarker mit Koks, Huren oder üppigen Versprechungen zum Aufstieg. Geld war kein Thema, Waffen waren ebenfalls bis zu einer gewissen Grenze schnell verfügbar, an Manneskraft fehlte es auch nicht. Was die Asiaten aber von der üblichen Schlägertruppe unterschied und dadurch umso gefährlicher machte, war die bemerkenswerte Fähigkeit klug und vorrausschauend zu denken. Selten wurde tatsächlich jemand wichtiges verhaftet. Die Papiere waren immer sauber oder zumindest sauber gefälscht.

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Der ehrenwerte Khuong Phi Ho selbst, der sehr abseits der kriminellen Prominenz von Detroit Hof hielt, war nur selten persönlich bei irgendeinem seiner Geschäfte anzutreffen. Das überließ er Hinter- und Strohmännern, abschreibbarem Fremdkapital. Er delegierte viel und war großzügig, das führte dann meistens auch zu recht soliden Ergebnissen. Wer sich gut machte wurde belohnt, wer versagte wurde schnell ausgesondert. Strenge Rechnung, gute Freunde. Das galt im Übrigen auch bei Schmiergeldern, von denen reichlich durch geöffnete Seitenfenster von Streifenwägen gereicht wurde. Einen großen zentralen Anlaufpunkt für die Vietnamesen Gangs von Detroit gab es im Sinne eines ‚Hauptquartieres‘ nicht wirklich, stattdessen waren einzelne Viertel der Stadt vom Volksmund quasi den Schlitzaugen zugesprochen worden. In diesen Vierteln war es meistens sehr einfach den einen oder anderen Ganger auszumachen, zumal gewisse ‚klassisch asiatische‘ Etablissements, wie Schnellimbisse, Restaurants oder Lebensmittelläden im Flüsterton als erste Anlaufstelle zu den Vietnamesen gehandelt wurden.

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Über seine ersten, vorsichtigen Kontakte zum örtlichen Drogenhandel, hatte Jackson sich bereits nach ein paar Wochen in Detroit etwas genauer umhören können. Drei Örtlichkeiten, die für eine höfliche Kontaktaufnahme in Frage kämen oder zumindest aber in einer unweigerlichen Begegnung mit einem Gang-Mitglied enden würden, kamen ihm spontan in den Sinn. Das eine war ein hübsch eingerichteter chinesischer Lebensmittelladen in Clawson, der nicht nur von Vietnamesen geführt wurde, sondern zusätzlich auch unter dem Schutz und Wohlwollen der ‚Familie‘ stand. Hier kauften nicht nur die Mütter und Großmütter für ihre Familien Brot, sondern auch die Zuhälter Drogen für ihre Nutten. Das zweite war ein kleiner Schnellimbiss-Nudelladen, kaum größer als die gewöhnliche Dönerbude an der Ecke, mit billigen Preisen und ebenso billigem Ambiente in Grandale. Eher ein lockerer Treffpunkt für Gang-Mitglieder, der manchmal kleineren und größeren illegalen Geschäften diente. Hauptsächlich konnte man sich hier für illegale Poker-Turniere und Wetten eintragen; die Buchmacher waren stets emsig bei der Sache. Als letztes, wohl vielversprechendstes und dennoch zugleich gefährlichstes hatte man Jackson das Red-Dragon-Inn genannt. Ein sehr modern eingerichtetes, sauberes und ordentlich geführtes Haus mit fernöstlichen Köstlichkeiten und importiertem Bier in Southfield. Bemerkenswert war die Tatsache, dass hier des Öfteren höherrangige Gang-Mitglieder der Familie zu speisen pflegten und gelegentlich auch das eine oder andere, wichtige Meetings in den von Küchenlärm überzogenen, geheimen Hinterzimmern stattfanden. Eine gute Gelegenheit, um seine Chancen zu erhöhen tatsächlich auf jemanden zu treffen, der etwas mehr wusste als lediglich ‚wir verkaufen schon auch Drogen klar‘. Andererseits war es sicher auch eine gute Gelegenheit direkt und mit voller Wucht in ein wirklich fieses Wespennest zu treten, wenn man nicht vorsichtig war.

Southfield, Glendale und Clawson waren allesamt Stadtteile, die recht mühelos und zügig von ihrer aktuellen Position aus zu erreichen waren. Am Steuer saß jedoch nach wie vor Richard.

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[Ich habe mal versucht, eure Würfe in Informationen zu packen die ich global wiedergegeben habe. An und für sich kommen mit 5 Erfolgen so gut wie alle Informationen über die Vietnamesen von Jackson obgleich auch Richard mit 1 Erfolg dazu beisteuert. Politisch habt ihr leider nichts herausgefunden. Ich hoffe ich trete niemandem auf dem Schlips oder es fühlt sich jemand um die Möglichkeit gebracht seine Erfolge in Worte zu kleiden ;) Betrachtet die Infos als etwas das Jackson im Dialog mit Richard erarbeitet. Wohin ihr euch nun wendet, dürft ihr selbst besprechen. Das ist die Idee. Bei Missfallen, anderen Wünschen oder Kritik, gleich melden.]

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Do 3. Jan 2019, 18:30 
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Die Diskussion über ihr weiteres Vorgehen zog sich hin, während die spärlich erleuchtete Nacht von Detroit schnell an ihnen vorbeizog. Jackson haderte mit sich. Jede der möglichen Adressen hatte seine Vor- und Nachteile. Schließlich war er für sich aber zu einer Entscheidung gekommen. "Im Grunde ist es mir gleich wo wir hinfahren. Mich zieht es irgendwie nach Glendale. Glücksspiel und Wetten machen nicht selten unvorsichtig. Außerdem sind Buchmacher oft erstaunlich gut informiert." Er zuckte kurz mit den Schultern. "Aber wie ich bereits gesagt habe, am Ende macht es wahrscheinlich keinen Unterschied."

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Do 10. Jan 2019, 20:13 
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Angel zuckte nur mit den Achseln. Sie sprach nicht sondern lies die Gestick für sich sprechen. Ihr war es egal. Sie konnte gerade eh nichts tun und ihr wissen über die Beute und ihre gewohnheiten war eher gering aus der Gegend.

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 Betreff des Beitrags: Re: On Duty [Erster Plot]
BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2019, 19:31 
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Richard überlegte was die beste Option wäre an diesen Punkt, aber vielleicht wäre es keine schlechte Idee auf die Intuition von Jackson zu vertrauen. Die Schlange hatte bis jetzt immer ein glückliches Händchen gehabt wenn es um Glücksspiel ging. „ Ab nach Glendale, es ist egal an dem Punkt wo wir anfangen aber Jackson ich vertraue deinem Gefühl in dieser Sache.“ Richard trat aufs Gas und wechselte Provokant die Spur. Die Hup Konzerte der anderen Autofahrer die darüber nicht erfreut waren wurden schnell leiser während Richard nach Glendale abbog.

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