Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Sa 26. Dez 2020, 13:41 
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Mit einem kurzen Blick auf den noch immer bewusstlosen Lucien, wusste Leif, dass er eine Entscheidung treffen musste. Seine Gedanken rasten als er sich umschaute und die bleierne Schwere in seinen Knochen wurde immer schwerer. Er hatte nicht mehr viel Zeit. „Wir verstecken uns hier. Sollten die Wachen Euch gefangen nehmen, hätten wir so immer noch die Möglichkeit Euch und den anderen zu helfen, was wir auf jeden Fall tun werden. Das verspreche ich Euch Balderic. Wir lassen niemanden zurück.“ Leif meinte, was er sagte, allerdings waren er und Lucien im Moment mehr als im Nachteil. Erst die bald anbrechende Nacht würde den Spieß umdrehen.

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Verfasst: Sa 26. Dez 2020, 13:41 


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BeitragVerfasst: So 27. Dez 2020, 21:09 
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Baldric sah Leif fest an, nickte dann. Er respektierte die Entscheidung des Kainiten. Ein hastiger Blick ging zu der Treppe. Oben waren harte Schläge gegen eine Tür zu hören. Die lateinischen Worte „Öffnet sofort die Tür“ verstand man sogar hier unten.
Baldric riss sich hastig die Handschuhe von den Fingern. Seine Stimme war leise. „Versucht euch nicht dagegen zu wehren. Es ist so schon schwierig genug und ich bezweifle, dass ich es mit eurer Gegenwehr hinbekommen kann.“ Er griff mit einem tiefen Atemzug nach Leifs Handgelenken und legte beide Handflächen darauf. Der Heiler spürte die Wärme die davon ausging, konnte den Pulsschlag rasend schnell tasten. Aber hinter der Berührung lag unsagbar viel mehr. Mit seiner übernatürlichen Wahrnehmung war die Magie, die unter der Haut des Sterblichen wartete, fast greifbar. Pure Lebensenergie durchflutete sein Gegenüber wie ihn selbst die unsterbliche Vita. Mit Auspex war das Gefühl fast unerträglich: Die Kraft enthielt die Energie von Blüten kurz vor dem Bersten, von Sonnenlicht, das in einem einzigen Herzschlag Schnee schmolz und eine Wiese in üppiges Grün tauchte, von sommerlicher Nachtluft geschwängert durch das Zirpen unzählbarer Zikaden, das Ein- und Ausatmen eines Waldes mit jedem Frühjahr und Herbst im Laufe von tausenden von Jahren. Baldric konnte an Leifs Blick sehen, dass der Kainit verstand und diese Erkenntnis war ihm sichtbar unangenehm, so dass er kurz den Blick abwandte um sich dann wieder zu konzentrieren.
Er schloss die Augen und Leif spürte wie der Magus versuchte eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Diese Macht war eine andere: Fester, solider, mit nur einem Minimum an Leben ausgestattet. Für einen Sekundenbruchteil hatte er das Gefühl zu fallen, in eine Richtung geschleudert zu werden, die ihn das Gleichgewicht verlieren ließ, dann merkte er wie sich das Tier in ihm aufbäumte. Spürte es eine undefinierbare Bedrohung von außen? Oder war es die Lebensenergie, nach der es gierte? Leif spürte wie es wie aus dem Nichts heraus versuchte die Kontrolle zu übernehmen, und er probierte mit all seiner Selbstbeherrschung dagegen zu halten. Der Dämon in seinem Inneren wütete wie selten in seinem untoten Dasein. Er riss an seinen Fesseln.
Wie aus einer Nebelwolke hörte er die dumpfe Stimme des jungen Franzosen. „Thorson? Ist alles in Ordnung.“ Die Kraft ließ nach, doch das Tier verstärkte seinen Kampf. „Leif?“ hörte er die eindringliche Stimme.
Der Heiler stand in seinem inneren Kampf da wie versteinert, aber am „Verdammt!“, das der Magus aus schmalen Lippen ausstieß, konnte er vermuten, dass man ihm seine Gegenwehr gegen das Monster ansah.
Von oben waren erneut Stimmen zu hören. „Sie sind nicht hier! Durchsucht die anderen Zimmer, Dachboden, Keller!“
Leif hörte wie der Magus scharf die Luft einsog, dann stürzte die Treppe sowie Teil des Obergeschosses mit einem lauten Knall ein und die Stufen wurden unter Trümmern und Möbeln begraben.
Noch immer wütete das Tier in Leif, wollte Blut, Vernichtung, Leben und er spürte dünn, dass ihm Baldric erneut die Finger auf die Handgelenke legte. Er musste all seinen Willen bündeln und es zurück kämpfen und empfand kaum die Magie, die der Magus auf ihn wirkte. Stück für Stück zog das Tier sich in die Tiefen zurück, aus denen es gekommen war; erst langsam, dann immer rascher. Irgendetwas schien es besiegt oder beschwichtigt zu haben. Leifs Herz raste und sein Atem ging schnell als ihm bewusstwurde, dass er den Kampf gewonnen hatte und er sich von dem Magus lösen konnte. Er war nach wie vor von ungefähr der gleichen Größe wie sein Mitstreiter, der sichtbar erschöpft aussah.
Die Stimmen von oben waren nun zorniges Gebrüll, das durch die Schuttmassen gedämpft zu ihnen drang. Nur mühsam verlangsamte sich Leifs Atem wieder.
Baldric starrte ihn noch immer ungläubig und irritiert mit großen Augen an und hatte sein Gebot, einen Kainiten niemals direkt anzublicken, offenbar komplett vergessen.

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Schwer riss er sich wieder in die jetzige Situation zurück. „Ich habe noch nie einen so starken Dämonen wie den euren gespürt. Glücklicherweise ward ihr stärker! Ich musste leider anders vorgehen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir irgendwann meinen Frevel.“ Er sah zu Lucien, der noch immer wie eine Leiche auf dem Boden. „Und ich hoffe, euer Freund tut es!“ Baldric trat zu Lucien, schluckte, bückte sich und griff auch nach dessen Handgelenken. Für einen Sekundenbruchteil konnte Leif den blutigen Schweiß erkennen, der Baldrics Handflächen rosig anfärbte, dann war das Rot auch schon verschwunden. Leif hörte den Magus Worte in einem altertümlichen französischen Dialekt murmeln und spürte die Welle an Lebensenergie, die über Lucien hinwegflutete. Kräftig rüttelte der Franzose schließlich an den Schultern des Gangrel. „Wacht auf! Wir haben keine Zeit! Kommt schon.“ Lucien schlug mit einem tiefen Atemzug die Augen auf.

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BeitragVerfasst: Mo 28. Dez 2020, 22:40 
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Lucien riss die Augen auf und für einen Moment schien es so, als würde er eine Panikattacke bekommen. Der modrige Luftzug, der seine Lungen aufblähte, verursachte ein ungewohntes Drücken in seinem Brustkorb, das ganz und gar nicht zu dem passte, was er gewohnt war, um seine Stimmbänder zu benutzen. Seine Körpertemperatur war eindeutig anders – wärmer. Er fühlte wie es an seiner Schläfe pochte und wie ihm die Glieder schmerzten; das würde definitiv ein paar blaue Flecken geben. Ein Strom an heißem, zirkulierendem etwas bahnte sich seinen Weg unablässig durch seinen Körper und das heisere Kratzen in seinem Hals ließ ihn kurz husten. Der Geschmack in seinem Mund war gewohnt nichtssagend, metallen und in diesem Fall geradezu ekelerregend. Linksseitig pochte etwas in seinem Brustkorb, schnell und rhythmisch. Mit weit aufgerissenen Augen sah er sich um, und erkannte rein gar nichts. Seine Augen wollten die Schwärze um ihn herum nicht durchschneiden, und seine übermenschliche Stärke konnte ihn kaum vom Boden hochreißen. Es war regelrecht mühsam sich aufzurichten. Es dauerte eine gute Zeit lang, ehe er im Halbdunkeln glaubte eine Gestalt auszumachen. Die Stimme des Hauptmanns klang kratzig und brüchig. „Leif? Baldric? Was zum Teufel geht hier vor sich? Was ist passiert? Wo sind wir?“
Als Leif sah, wie sein alter Freund die Augen aufschlug, stürmte er mit aller Eile ins Sichtfeld des Gangrel und hielt ihn an den Schultern fest. „Keine Zeit für Fragen Lucien, aber den Umständen entsprechend ist alles gut. Ich erkläre dir alles, sobald es möglich ist. Aber erst einmal müssen wir hier raus.“ Mit einem kurzen Blick zur Seite suchte der Salubri den Blick Balderis. Wie ging es jetzt wohl weiter?
Lucien nickte benommen. "Ich kann nichts sehen, also.. nicht so wie ich es gewohnt bin. Irgendetwas stimmt nicht. Ich fühle mich auch eigenartig." Er wandte den Kopf nach links und rechts. "Ist das..... Licht?". Eine offenbar rein rhetorische Frage.
Leif dämmert langsam, was geschehen war und die einzelnen Teile des Puzzles setzten sich langsam zusammen. Das Atmen und Blinzeln, der Herzschlag und dieses Gefühl unendlicher Lebenskraft. Er war sterblich. Oder zumindest so sterblich, wie er noch werden konnte. Der Heiler riss sich zusammen, das gerade geschehene Wunder aus seiner Wahrnehmung verdrängend und konzentrierte sich auf Lucien. „Nur soviel. Falls mich nicht alles täuscht sind wir gerade sterblich und verbrennen nicht mehr in der Sonne. Wir wurden überfallen und müssen verschwinden. Jetzt!“ Der Salubri zeigte auf eine der Luken.
Baldric riss den deutlich schwereren Lucien mit Mühe in die Höhe. „Euer Freund hat es gar zu trefflich zusammen gefasst. Das Tier in euch hat sich zurück gezogen und wird euch im Moment nicht behelligen. Ich habe keine Ahnung wie lange dieser Effekt anhalten wird, aber für die nächste halbe Stunde mit Sicherheit. Raus hier!“ Er deutete zum Fenster. „Francesca und Henri sind, nach allem, was ich mitbekommen habe, in die Stube des Seneschalls im Wehrturm gebracht worden. Dort müssen wir hin. Geht zuerst!“
Lucien knirschte mit den Zähnen und schlug mit der geballten Faust auf den Boden, bevor er sich von Baldric mühsam aufhelfen ließ. Alles in seinem Körper brannte. Der schale Nachklang der Erinnerung an Schmerzen eines Sturzes bahnte sich wie ein kaum wahrnehmbarer Duft durch seinen pochenden Schädel. Für gewöhnlich ließ er sich wie ein Spanferkel aufspießen und lachte seinem Gegner dabei noch ins Gesicht. Er war sterblich, und ohne Frage hatte dies Baldric in höchster Not bewirkt. Anders ließ es sich nicht erklären. Mit einem Ächzen richtete er sich auf, strich sich die klebrigen Haare aus dem Gesicht und wankte auf die Luke zu. „Ich nehme an wir wurden tagsüber überfallen, das erklärt warum wir jetzt wieder einen Herzschlag haben.“ Er seufzte. „Wolltet ihr uns nicht eigentlich schrumpfen lassen Magus? Das war doch der eigentliche Plan oder? Und wo ist mein verdammtes Schwert?“ Mühevoll ließ sich der Gangrel auf die Knie sinken um durch die Luke zu robben.
Baldric griff nach der Waffe, die noch immer an seinem Gürtel befestigt war und stieß sie aus der schmalen Luke. Dann faltete er die Hände zusammen um sie Lucien als Leiter anzubieten.
Leif versuchte sich seine Gefühle, bezüglich seines neuen, sterblichen Ichs weniger anmerken zu lassen und biss die Zähne zusammen. Wahrscheinlich mehr für sich als für andere dachte der Heiler grimmig, als er sich aus dem Keller hievte. Die Aktion selbst gelang ihm zwar, aber er spürte den Schweiß, der sich unter seiner leichten Lederrüstung sammelte und dieses Gefühl war nach all der Zeit gelinde gesagt irritierend und doch irgendwie vertraut.
Lucien nahm das Angebot Baldrics an und schwang oben angekommen das Schwert auf seinen Rücken. Wie schrecklich es sich anfühlte dieses Gewicht mit sich herum tragen zu müssen. Unhandlich, grob und schwerfällig erschien es ihm, wo es doch sonst mühelos wie ein Pfeil durch die Luft glitt. Die Reibung des Leders an seinem Oberkörper war kratzig und auf seltsame Weise weitaus deutlicher spürbar als üblich. Insgesamt fühlte er sich beschissen. Nein. Mittlerweile war er an einem Punkt angekommen, an dem er tatsächlich nicht mehr sterblich sein wollte. Bei allen Vorzügen. Das Schicksal hatte ihn dazu verdammt und er konnte mittlerweile gut damit umgehen. Als Leif ebenfalls durch die Luke geklettert war, streckt er die Hand nach unten um Baldric hochzuziehen. Auch das, so wusste er unmittelbar, würde anstrengender werden als gedacht. "Was besseres ist euch nicht eingefallen?", keuchte er nach Luft schnappend.
Allen dreien gelang es sich rasch und ohne großes Aufsehen zu erregen durch die Luke zu zwängen. Baldric, der als letztes folgte, rutschte an der bröckeligen Steinmauer immer wieder ab. Er nahm tatsächlich die ihm angebotene Hand. Helles Tageslicht empfing sie als sie auf der schmalen Seitenstraße hinter dem Wirtshaus standen. „Wäre uns nicht irgendetwas eingefallen wäret ihr jetzt vielleicht Asche. Oder von einem echten Kenner gepfählt“, murmelte Baldric. Er schien viel zu abgelenkt von ihrer Flucht um Lucien ernsthaft seine Worte zu verübeln.
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„Wir müssen hier weg. Vielleicht bekommen wir irgendwo einen Templerumhang her. Dann sollte es ein leichtes sein uns zu verbergen.“ Er sah sich um. „Irgendwo müssen die doch Wäsche waschen oder so was.“
„Wir sollten trotzdem erst einmal Land gewinnen.“ Leif schaute sich um und versuchte sich zu orientieren, während er nach einem kurzfristigen Versteck, oder unbeaufsichtigter Kleidung, die ihnen helfen mochte sich besser zu verbergen.
Lucien klopfte sich den Staub von den Hosenbeinen, hustete und richtete sich auf. Seine Züge waren grimmig und voller Abscheu. Man musste wahrlich kein Hellseher sein was er von all dem dachte. "Richtig, wir sollten zusehen das wir uns erst einmal einen Überwurf oder etwas Ähnliches besorgen. Bevor wir das nicht haben, müssen wir uns noch keine Gedanken darum machen wo die Templer ihre Wäsche waschen. Erst wenn wir halbwegs in Sicherheit sind, können wir den anderen helfen." Sein Blick richtete sich auf Baldric. "Wir wurden überfallen... von den Templern nehme ich an?"
Hinter dem Gasthaus waren nicht die Umhänge von Templern, dafür allerdings, wie Lucien gehofft hatte, die einfache Kleidung des Gesindes ausgehängt. Baldric griff sich einen Kittel und eine viel zu weite Hose und warf Lucien und Leif ebenfalls Kleidungsstücke zu. „Nichts wie weg hier.“ Ein Blick ging zu dem Gangrel. „Wir reden gleich. Auf der anderen Seite der Wehrburg gibt es einen Teich mit ein paar Bäumen. Ich hab heute Mittag gesehen, dass sich das Gesinde dort ausruht. Gehen wir dorthin!“
Sie huschten so rasch aus der Seitengasse und Richtung Wehrburg wie es ihnen möglich war. Mühelos verschmolzen sie mit der Masse an Bauern, Tagelöhnern, Priestern und Soldaten, die die letzten Stunden des Tages nutzen wollten, um ihren Geschäften nachzugehen. Schließlich fanden sie tatsächlich das Wasserloch um das sich die Besucher der Feste tummelten.
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Weit entfernt von all den anderen Sterblichen ließ sich Baldric ins Gras fallen und lehnte sich mit dem Rücken an eine der Palmen. Aus einer Tasche zog er einen Leib Brot und eine Feldflasche. Er reichte die Flasche an Leif weiter und drückte jedem ein Drittel des Brots in die Hand.
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Leif spürte wie sein Herz unnachgiebig schlug, als er sich mit seinen Begleitern auf die Flucht begab und atmete unwillkürlich aus, als sie die kleine Oase erreichten. Erst als Balderic ihm Brot und Wasser anbot, riss er sich aus seinen Gedanken, als er beide Dinge automatisch annahm. Der Gedanke Nahrung zu sich zu nehmen, war Leif vielleicht nicht ganz so fremd wie Lucien, da er diese Gabe zumindest zum Teil auch nach seiner Verwandlung behalten hatte und so begann er einen Schluck zu trinken und an dem Brot zu kauen. Sie würde ihre Stärke brauchen und Leif wollte sich später nicht von einem knurrenden Magen ablenken lassen.

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Das Gewicht der Rüstung, der Platten und Ketten sowie des groben Leders drückte unnachgiebig auf seine Schultern. Es war anstrengend und kräftezehrend. Schlussendlich erreichte auch der Hauptmann keuchend die kleine Oase und setzte sich dort auf einen nahen Stein. Er wirkte unschlüssig, als ihm das Brot gereicht wurde und biss vorsichtig hinein als würde er einen Fremdkörper in der Hand halten. Ebenso erging es ihm mit dem dargebotenen Wasserschlauch. Es war lediglich Wasser, aber es kostete ihn einiges an Überwindung einige Schluck zu trinken. Als er fertig war, kniete er sich zu dem kleinen Wasserloch und wusch sich das verschwitzte Gesicht. "Ich hasse es jetzt schon. Früher dachte ich Huren und Bier würden die Nachteile dieses Daseins aufwiegen aber mittlerweile ist soviel Zeit vergangen, das dies alles nur noch wie Schall und Rauch erscheint." Er schloss kurz die Augen und atmete den Kopf in den Nacken gelegt ein. "Wir brauchen einen guten Plan. Wenn der uns überhaupt etwas bringt. Kraft und Stärke können wir vergessen, List und Tücke müssen zum Einsatz kommen. Und wenn wir erwischt werden sind wir erledigt. Gegen eine Templer Kompanie hätten wir auch mit unserer vollen Stärke unsere Probleme."
Sowohl das leicht abgestandene Wasser als auch das einfache Brot waren ein unerwarteter Genuss, den sie Jahrhunderte hatten missen müssen.
Baldric schloss kurz die Augen, ließ den Kopf an die Palme sinken und wandte das Gesicht zum wolkenlosen Himmel. „Ich habe mit einer Sphäre, die man Materie nennt, versucht euren Körper zu verändern, Leif. Ich weiß nicht, was es war, aber irgendetwas muss den Dämon in euch dazu getrieben haben, ausbrechen zu wollen. Ich habe gesehen wie hart ihr kämpfen musstet und glaubt mir, das ist kein beruhigender Anblick.“ Er senkte den Blick und drehte sein Gesicht zu Leif, mit fast so etwas wie Beschämung in den Augen. „Erst habe ich versucht trotz dieses Dämons und eures Kampfes dagegen zu halten, dann habe ich gespürt, dass das Tier auch als ich mich zurück gezogen habe, noch drauf und dran war, die Kontrolle übernehmen zu wollen. Ich bin davon ausgegangen, dass es nur eines gegeben haben kann, was euer Dämon wirklich in diesem Moment wollte: Leben. Das habe ich ihm gegeben. Er ruht nun. Allerdings weiß ich nicht wie lange.“ Baldric seufzte. „Ich habe mehrere Jahre unter einem wirklich mächtigen Magus gedient und studiert. Ihm ist es tatsächlich gelungen Vampire wie euch kurzzeitig wieder lebendig zu machen. Ein paar Dinge weiß ich von ihm… aber ich hätte nie gedacht, dass es wirklich funktionieren würde…“ Der junge Magus sah entschuldigend zu Leif und Lucien. „Ich weiß, ihr mögt mir böse Absicht unterstellen, aber mir ist kein anderer Weg eingefallen uns aus diesem Keller zu befördern.“
„Balderic.“ Leif versuchte den Magier zu unterbrechen. “Ihr habt keinen Grund Euch vor mir zu rechtfertigen. Ganz im Gegenteil. Ich weiß nicht, was genau in den letzten Minuten geschehen ist, aber Ihr habt mich gerettet. Mein Dank ist viel angebrachter, als Eure Entschuldigung.“ er bekräftigte seine Worte mit einem bestätigenden Nicken. Leif schaute schließlich zu Lucien, während er weiter an dem einfachen, aber wohlschmeckenden Brot kaute. „Wir sollten warten bis es dunkel ist und wahrscheinlich mit möglichst leichten Gepäck reisen. Ich habe meine Dietriche und ein Kletterseil dabei. Ich hoffe, beides hilft uns.“ Noch während er sprach, begann Leif sich von seiner Lederrüstung zu trennen. Er wollte lieber maximale Beweglichkeit, als geringen Schutz für ihre angehende Aufgabe.
"Hm. Dunkelheit wird so oder so unser Verbündeter sein aber was ist denn tatsächlich mit der Idee eines Templar Überwurfs? Immerhin kämen wir mit ein wenig magischer Unterstützung damit zumindest in die Nähe der Festung, wo wir immer noch eine Kletterpartie wagen können falls notwendig. Es stellt sich auch die Frage ob wir uns aufteilen wollen oder nicht. Vielleicht kehren unsere Kräfte auch bald zurück, wer weiß das schon zu sagen?" Gerade bei den letzten Worten Baldrics, musste Lucien unvermittelt den Blick in dessen Richtung lenken. "Wenn ihr Meister Alleister meint, Baldric, dann richtet ihm doch wenn wir aus dieser Sache herauskommen sollten, meine besten Wünsche aus. Euer Meister und ich hatten bereits das Vergnügen und er vollbrachte das Wunder mich einen ganzen Tag lang sterblich werden zu lassen." Mit einem Schulterzucken fügte er hinzu: "Das war allerdings zu weitaus friedlicheren Zeiten; eine Belohnung für gute Dienste. Leider.... " Er stockte. "Konnte ich ihm diese nicht immer so erweisen wie ich es gerne getan hätte. Sein Schüler Helmut starb in meinen Armen." Der Hauptmann machte eine wegwerfende Handbewegung. "Genug davon. Ich würde nur ungern meinen Rüstung ablegen müssen, aber wenn es die Situation erfordert, tue ich auch dies. Mein Schwert, so unhandlich es mir auch zurzeit vorkommen mag, muss mich aber unweigerlich begleiten. Ich spüre förmlich, wie die Runen der Geister und das Blut der Ahnen im Stahl sich gegen die Berührungen eines Sterblichen Sträuben, aber es hilft alles nichts. Ich füge mich jedem Vorschlag oder Plan der aussichtsreich scheint."
„Dietrich und Kletterseil klingt prima.“ Bei der Erwähnung von Meister Alleister stutzte der junge Franzose. „Ihr kennt Meister Alleister?“ Als Lucien das Thema dann so rasch wieder fallen ließ, schiweg auch sein Gegenüber erneut. Baldric schien zu überlegen. „Ich weiß nicht, mit welchem Grund man Francesca und Henri abgeführt hat. Aber ich denke, dass man nicht offen gegen sie vorgehen kann, so lange sie sich nicht zur Wehr setzen. Die Templer weigern sich nach wie vor sich Friedrich zu unterstellen, aber sie würden nie wagen offen gegen ihn vorzugehen. Immerhin führt er ein Kreuzfahrerheer an. Die Gesichter von Francesca, Henri, und damit auch mein eigenes, sowie das von Lucien sind in Akkon und bei vielen Soldaten bekannt. Würde man einen von ihnen öffentlich foltern oder hinrichten lassen, wäre das mit einer Kriegserklärung gleich zu setzen.“ Er rieb sich die Bartstoppeln am Kinn. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie einen von uns erkannt haben und wissen wollen mit welchem Auftrag wir unterwegs sind. Oder sie wollen uns mit einer Einladung zu einem Fest oder einer anderen Nichtigkeit hier behalten. Theoretisch könnte man auch versuchen Francesca oder Henri etwas unter zu schieben, aber das ist fast zu heikel.“
„Also genieße nur ich hier keinen Prominentenschutz.“ Leif kicherte und überlegte. „Was haltet ihr von folgendem Vorschlag: Ich versuche mich im Gefängnis einzuschleusen. Immerhin kennt niemand mein Gesicht. Dann lasse ich Euch von drinnen rein und wir befreien die anderen beiden.“ Leif fuhr in Gedanken fort. „Ich glaube kaum, dass die Templer unbedingt freundliche Absichten hegen, so wie sie uns in der Herberge verfolgt haben.“
„Nun ja… Sie haben Henri und Francesca mitgenommen und danach an unsere Tür geklopft. Dass sie uns nicht angetroffen haben und sie im Anschluss alles nach uns durchkämmt haben, könnte man im Nachhinein auch so auslegen, dass man nach unseren Entführern Ausschau gehalten hat. Nun ja, oder man unterstellt uns irgendein Verbrechen… Ich weiß es nicht. Aber auch die Templer können eigentlich nicht alles machen, was sie gerne möchten.“
Lucien hob die Schultern und nickte. "Ich glaube wenn es einer schaffen kann ungesehen da hinein zu kommen, dann wohl am ehesten du. Und so dumm es klingen mag, wenn man uns dabei erwischen würde hätte man einen trefflichen Vorwand alle Reisenden festzusetzen. Insofern schützt dein unbekanntes Gesicht den Rest von uns, sollte man dich erwischen." Der Hauptmann grinste. "Allerdings rettet es dich nicht vor einer Anklage oder einer Hinrichtung." An Baldric gewandt meinte er nur knapp: "Wir wissen nicht was sie wollen aber es liegt nahe das sie mehr über den Grund unserer Reise erfahren wollen, da unsere Gesichter ja einigermaßen bekannt sind. Doch selbst wenn sie nicht alles machen können was sie wollen, verzögert es unsere Reiseplan erheblich."
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BeitragVerfasst: Di 29. Dez 2020, 18:37 
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Baldric seufzte: „Zu wahr, Sabatier, zu wahr.“ Er sah zu Leif und schluckte. „Bist du sicher, dass du in die Wehrburg hinein möchtest? Wahrscheinlich wirst du keine deiner vampirischen Kräfte einsetzen können…“

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BeitragVerfasst: Mi 30. Dez 2020, 13:25 
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„Möchten…“ Leif betonte das Wort mit aller Ironie, die diese Situation verdient hatte. „…ist vielleicht nicht unbedingt wie ich es bezeichnen würde, aber viele Alternativen haben wir glaube ich im Moment nicht.“ Der Heiler erhob sich, befreit von seiner Rüstung und verstaute seine Dietriche am Körper. „Die Situation ist vielleicht nicht ideal, aber ich habe gelernt, mit den Werkzeugen zu arbeiten die mir gegeben sind, übernatürlich oder nicht.“ Leif lächelte selbstsicher, vielleicht auch, um sich selbst ein wenig Mut zu machen.

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BeitragVerfasst: Do 7. Jan 2021, 15:26 
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Noch immer befanden sich die Lucien, Leif und Balderic in Gefahr, auch weil noch immer nicht klar war, wie die drei ihren Verfolgern entkommen sollten. Guter Rat war teuer, doch die Kräfte Balderics verwandelten beide Vampire temporär in Menschen und so konnten sie entkommen. Nachdem sich die drei Verbündeten neu sammeln konnten, heckten sie einen Plan aus um zu Francesca und Henri in der Burg zu gelangen und diese zu befreien. Es wurde beschlossen, dass Leif sich als reisender Heiler ausgeben würde, um dann einen Weg zu finden die anderen beiden einzuschleusen. Der temporäre, sterbliche Zustand machte dieses Unterfangen auch ein Stück einfacher. Mit ein wenig Verstand und Glück wurde der Plan auch umgesetzt und Lucien und Balderic konnten die Mauer erklimmen und den Platz zweier Wachen einnehmen. Diese neuen Rollen brachten auch neue Erkenntnisse und so wurde klar, dass Francesca und Henri wirklich hier waren, wenn auch als Gäste - oder zumindest wurde das behauptet.

Beide wurden von einem Mann namens Thomas Kent ausgefragt, der sehr interessiert war, was Vertraute des Kaisers hier zu suchen hatten. Für Lucien war dieser Mann kein Unbekannter, auch wenn er sich in all den Jahren kein Stück verändert hatte, ein Umstand der verdächtig wirkte. Dieses Gefühl wurde noch vom eigentlichen Großmeister verstärkt, der wohl nur des Nachts wandelt und dessen Name Richard Bennington wiederum Leif bekannt war. Damit war klar, hier waren Kainiten, oder zumindest einer am Werk. Die Reisegruppe nutzte dann einen günstigen Moment zum Entkommen und konnte die Templerfestung hinter sich lassen, auch wenn nicht gänzlich klar war, ob man sie verfolgen würde. So oder so legten sie schließlich eine Pause ein, die der Magier Henri ausführlich nutzte, um Lucien und Leif über das Dasein als Kainit auszufragen. Dabei wurde klar, dass der junge Zauberer eine ungesunde Obsession mit dem Untod zu hegen schien. Eines war jedoch inzwischen allen klar. Ihre Reise war gerade erheblich interessanter geworden.

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BeitragVerfasst: Do 7. Jan 2021, 21:13 
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Ohne seine übernatürlichen nächtlichen Sinne fiel es Lucien gar nicht so leicht die Spur der Garou ausfindig zu machen. Solange sie sich auf ihrem Pferd befunden hatte, waren die Spuren recht einfach und schnell zu finden gewesen, nachdem sie allerdings abgestiegen und zu Fuß weiter gewandert war, musste Lucien all sein Wissen und seine Aufmerksamkeit auf die Spurensuche legen. Die Frau verstand sich ausgezeichnet darin durch die Wildnis zu wandern.
Schließlich konnte er ihre Silhouette vor dem nächtlichen Himmel ausmachen. Sie schien die Gegend zu mustern um Details über die Weeg herausfinden zu können, die sie demnächst wählen würden.
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BeitragVerfasst: Do 21. Jan 2021, 20:33 
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Lucien atmete kurz tief ein und aus um die Aufmerksamkeit von Francesca auf sich zu lenken, ohne sie gleich unnötig aufschrecken zu müssen. Ein zweifellos sinnloses Unterfangen, da sie ihn wenn nicht bereits gehört, dann vermutlich ohnehin schon meilenweit gegen den Wind gerochen hatte. Er war wieder sterblich, wie lange wusste niemand zu sagen. Sie aber war nach wie vor von ganz anderer Natur. Übermenschlicher Geruchssinn und ein feines Gehör, gepaart mit knochenzermalmenden, vor Kraft bebenden Muskeln die noch den stärksten Soldaten aus den Stiefeln zu reißen vermochten. An die dolchlangen Klauen und stilletartigen Reißzähne mochte man da gar nicht erst denken. Aktuell aber stand da nur Francesca, die unbeugsame, selbstwusste Rittersdame die niemals ein Problem damit gehabt hatte ihren Mann zu stehen - oder auch zehn. Der Hauptmann spähte in die Finsternis vor sich und blinzelte reflexartig. "Es ist schon merkwürdig abermals festzustellen, das Menschen des nächtens allesamt blind sind. Man möchte sie fast bedauern. Ein sehr ungutes Gefühl." Er seufte laut. "Aber es ist nunmal wie es ist. Du musst uns jetzt sicher durch die Finsternis geleiten Francesca. Ich verlasse mich da voll und ganz auf dich und deine ungetrübt scharfen Sinne. Hast du schon einen halbwegs sicheren Pfad für unsere Reise entdecken können? Was sagen die Fährten? Reiter? Fußvolk oder Karawanen?"

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Through action, a Man becomes a Hero.
Through death, a Hero becomes a Legend.
Through time, a Legend becomes a Myth.
By learning from Myth, a Man takes action.
~Corazon~


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BeitragVerfasst: Di 26. Jan 2021, 20:40 
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Francesca schien erst auf Lucien aufmerksam zu werden als er tief ein- und ausatmete. Dem ehemaligen Räuber war auch sofort klar woran das lag: er hatte sich gegen den Wind genähert und ein scharfes Gehör und eine gute Nase nützen dabei recht wenig. Die Garou ließ ihren Blick über die mondbeschienene Landschaft wandern und verharrte dann ruhig auf Lucien. „Es scheint wohl zwei Wege zu geben, die uns weiter führen: Einer führt durch das Gebirge und ist abgelegener, der andere durch das Flachland, das erkennt man an seiner Beschaffenheit und der Tatsache, dass er wohl recht viel benutzt wird, wird uns wahrscheinlich an Städten und größeren Dörfern vorbei führen. Vor uns liegen die Lande Allahs.“ Sie sog die Luft durch die Nase ein und verharrte einen Moment. „Du riechst recht gut, wenn der Wyrm nicht gerade alles überdeckt. Nach Zedernharz, trockenem Gras und Wasser.“ Ihre Augen verengten sich prüfend. „Ich frage mich, ob du nicht eigentlich von Luna für unser Rudel vorgesehen gewesen wärst bevor du zu einem Blutsauger gemacht worden bist. Es klebt ein Hauch von Wolfling an dir in den Momenten in denen du sterblich bist.“

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BeitragVerfasst: So 31. Jan 2021, 10:15 
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Lucien hatte gar nicht recht bemerkt, das er sich Francesca gegen den Wind genähert hatte. Es wäre auch gar nicht nötig gewesen aber immerhin hatte es etwas Beruhigendes an sich zu wissen, das selbst die Wolflinge nicht unfehlbar oder bar jeder Schwächen waren. Der Hauptmann setzte sich neben Francesca und richtete den Blick in den klaren Nachthimmel, in welchem der fahle Mond sein bleiches Licht auf die umliegende Landschaft warf. Während sie ihm die Möglichkeiten und bevorstehenden Entscheidungen hinsichtlich der Wahl ihrer Reiseroute offenlegte, nickte er nachdenklich ohne seinen Blick abzuwenden. "Ein Gebirge also. Tja, wär hätte gedacht das es so einfach wird. Ich verlasse mich zwar nach wie vor auf deine Erfahrung und dein Urteilsvermögen aber ich glaube der weniger beschrittene Pfad muss unser weiteres Ziel sein. Ein Gebirge ist natürlich weit weg davon völlig ungefährlich zu sein; ein Spaziergang wird dies nach wie vor nicht. Aber wenn wir es vermeiden können gesehen zu werden, egal von wem, kann uns dies nur zum Vorteil gereichen." Als sie die Nachtluft einsog und ihn prüfend betrachtete, lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Francesca und ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf Lippen. "Das nehme ich als Kompliment. Ich bin viel draußen und in den Wäldern rund um Brügge unterwegs. Und ich kann das Geruchsempfinden von euch Wolflingen tatsächlich ein wenig nachempfinden glaub mir. Aber ob sich mein Geruch für euch tatsächlich von all den anderen.... wie nennt ihr uns? Blutegel? ... unterscheidet, kann ich dir nicht sagen. Wenn das Schicksal es anders gemeint hätte, würden wir vielleicht heute tatsächlich als Rudel umherstreifen." Er zuckte mit den Schultern und stellte sich gedanklich gerade seinen ohnehin schon sehr fellübersähten Körper in der sehnigen, tödlichen Pracht eines ausgewachsenen Garou vor. "Immerhin unsere Ohren sind sich schon sehr ähnlich", meinte er weiterhin amüsiert. "Also... nicht jetzt gerade. Aber du wärst... vielleicht.... überrascht oder entsetzt wieviele, sagen wir, tierische Merkmale mein unsterblicher Körper in den Jahrhunderten bereits angesammelt hat. Es ist das Vermächtnis und zugleich der Fluch meiner Ahnen. Viele sehen es als Last, andere empfinden sogar Stolz dabei."

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Through action, a Man becomes a Hero.
Through death, a Hero becomes a Legend.
Through time, a Legend becomes a Myth.
By learning from Myth, a Man takes action.
~Corazon~


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