Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Mi 2. Nov 2016, 23:36 
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Trajan schüttelte langsam und fast beruhigend das Haupt. „Ich gebe zu, ich habe mich oft gefragt, wie es wäre euch zu treffen, aber es gab nie ein Bild in meinem Kopf, das dazu auch nur annähernd gepasst hätte, und so habe ich es beizeiten aufgegeben.“ Er atmete langsam und gleichmäßig. „In den Augen eures Erzeugers ward ihr das schwarze Schaf, der missratene Sohn, den er in dieser Art nie haben wollte. Er hatte euch damals in der Not den Kuss geschenkt, weil er glaubte, einer Kappadozianerin, auf die er große Stück hielt, damit einen unermesslichen Gefallen zu tun. Soweit ich weiß, wart ihr deren Schüler gewesen. Ihr ward dem Tode nahe und nur sein Blut konnte euch vor der endgültigen Vernichtung bewahren. Allerdings entwickelte sich danach alles anders als er es sich erhofft hatte. Nun ja, auch wenn ich ihn dereinst gut kannte, so haben wir uns dennoch im Laufe der Zeit entfremdet.“ Der braunhaarige Kainit sah ihn an. „In unserem letzten heftigen Streit ging es um euch. Er schilderte mir all seine Befürchtungen, seine Sorgen, war davon überzeugt, dass jede düstere, endzeitschillernde Kleinigkeit, die er sich erträumt hatte, Realität werden würde und wünschte nichts als eure Vernichtung. Ich schrie ihn an, dass es Zeit wäre in die Realität zurück zu kehren statt sich in den Tzimiskekäfigen in Raserei zu hungern um so im Wahn Gespinste zu sehen, die nichts mit der Zukunft gemein haben würden. Ich warf ihm vor, er solle Verantwortung übernehmen und sich all dem, vor dem er davon lief, stellen. Und damit auch euch. Kein Mann ist von Natur aus böse. Die Welt und er selbst machen ihn dazu. In meinen Augen war er euer Vater und als solcher bis zum Ende aller Zeit an euch gebunden. Auch ein sterblicher Vater kann seinen Sohn verfluchen, und sich wünschen, er wäre bei der Zeugung nicht zugegen gewesen. Aber er kann auch aufstehen, dem anderen die Hand reichen und sehen, wohin dieser Weg führen mag… Sofern er bereit ist, seinen Horizont zu erweitern und weiter zu blicken als… weiter als in seine nächsten Träume.“ Er zögerte einen Moment, wirkte melancholisch bei dieser unguten Erinnerung. „Nun ja, ich berichtete euch bereits, dass ich danach mehrere Jahrzehnte nicht mit ihm sprach auch im Anschluss entschied ich mich dafür, das Thema nicht mehr anzuschneiden. Er war so verfahren auf seinem Weg, dass ich ihn nie hätte umstimmen können.“

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Verfasst: Mi 2. Nov 2016, 23:36 


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BeitragVerfasst: Do 3. Nov 2016, 21:41 
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Leif hörte einfach interessiert zu. Er war in all den Jahren nur einer handvoll von Leuten begegnet die seinen Erzeuger gekannt hatten und noch niemandem der von ihm berichtete, als würde er von einem alten Freund erzählen. Aber auch diese beiden alten Kainiten hatten sich am Ende entfremdet und dieser Umstand wunderte Leif wenig. Achemt war schon immer sehr stur gewesen, wenn er von etwas wirklich überzeugt war. Eine Eigenschaft wie Leif auffiel, die er vielleicht sogar ein wenig von seinem Erzeuger übernommen hatte. Vater, Erzeuger...Nichts davon war einfach und nicht völlig zu versagen konnte man wohl schon irgendwie als Erfolg verbuchen, zumindest war das die Erfahrung die er selbst gemacht hatte. Er schüttelte schließlich mit dem Kopf und schaute zu dem anderen Kainiten. “Achmet hatte schon immer seinen eigenen Kopf, aber das wisst ihr sicher Trajan.” Leif wusste nicht so recht was er mehr sagen konnte und lehnte sich ein Stück vor. Er betrachtete den Mann vor sich, wobei ihm die beinahe perfekte Maskerade der Lebendigkeit auffiel. “Ich gestehe ich bin mehr als interessiert an euch und den Dingen die ihr zu berichten wisst Trajan von Vetera. Aber ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass ich eine ganze Menge von Fragen habe...Woher kanntet ihr meinen Erzeuger eigentlich und wenn ich so vermessen sein kann...welchem Clan gehört ihr eigentlich an? Seid ihr der Erzeuger meines Erzeugers? Oder vielleicht sein Bruder im Blute? Das ihr eine Verbindung habt ist offensichtlich.” Leif war gespannt. Irgendetwas an dem Mann war besonders und er hatte erst begonnen an der Oberfläche zu kratzen.

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BeitragVerfasst: Do 3. Nov 2016, 22:34 
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Der Mann betrachtete die Innenfläche seiner Hände. „Das alles sind lange Geschichten, bei denen eine allein eine ganze Nacht ausfüllen würde. Ich habe mich entschlossen, morgen nach Nürnberg weiter zu reisen. Unsere Zeit ist also kostbar.“ Er nickte als würde er überlegen, wie viel er erzählen sollte und hatte schließlich eine Entscheidung getroffen. „Ich lernte euren Erzeuger vor langer Zeit kennen. Wir waren beide noch jung, ich trug damals noch einen anderen Namen und wir kämpften in einem Krieg, der eigentlich als verloren galt unter den Kriegern Samiels. Unsere Feinde, die Baali, waren uns haushoch überlegen, verfügten über sterbliche und unsterbliche mächtige Verbündete, gegen die wir kaum etwas ausrichten konnten. Entgegen jeder Erwartung gewannen wir. Achmet und ich hatten unsere Aufgabe erfüllt und reisten gemeinsam auf der Suche nach einer neuen Herausforderung durch die Lande. Es war eine seltsame Zeit. Mit der Aussicht, für eine gerechte, gute Sache zu sterben, waren wir in den Kampf gezogen, beseelt nur von diesem einen endgültigen Gedanken. Wir mussten mitansehen, wie fast alle unsere Kameraden vernichtet wurden, den Tod Samiels. Und dann war dieses Ziel plötzlich erfüllt und wir mit einem Mal desillusioniert, mut- und ziellos. Ohne Achmet hätte ich diese Zeit wohl nicht überstanden. Wir fanden schließlich einen Meister, der uns in seine Reihen aufnahm und unterrichtete. Ihr Name war Qawiyya, aber alle nannten sie die Löwin von Jerusalem. Achmet und ich lernten von ihr, kehrten irgendwann nach Europa zurück; wir verfolgten das gleiche Ziel, die Suche nach Golconda, aber mit der Zeit liefen unsere Wege auseinander.“ Er machte eine bedeutungsschwere Pause. „Ja, auch ich gehöre dem Clan der Salubri an.“

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BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2016, 21:27 
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“Es ist gut wenn ihr schnell weiterzieht. Ich habe von einem Bekannten erfahren, dass sehr bald ein großes Progrom gegen die Salubri in dieser Gegend geplant ist. Solltet ihr noch andere Mitglieder des Clans hier in der Umgebung kennen, dann wäre es gut sie zu warnen. Ich selbst wüsste von niemandem.” Leif hatte bereits vermutet, dass es sich bei Trajan um einen Clansbruder handelte, weswegen ihn die Offenbarung nicht sonderlich überraschte. Seine Gedanken kreisten um die Dinge von denen das andere Einhorn erzählte. Er kannte die Geschichte seines Clans, die meisten davon sogar sehr gut. Dies war eine der wenigen Lektionen die er gierig von Achmet verschlungen hatte. Legenden über die Baalikriege und Chorazin. Berühmte Mitglieder des Clans, Mythen über den Vorsintflutlichen Saulot selbst und seine bekannten Kinder, die Rolle der Salubri im Wandel der Zeitalter. Auch von der Löwin Jerusalems hatte er Gerüchte gehört, jenem Kind Samiels welches die Städte des heiligen Landes in einem Bündnis vereint hatte um Frieden zu schaffen. Zusätzlich stellten diese Städte auch ein Bollwerk gegen die Tremere dar, welches dem Clan der Hexer den Weg in den Orient versperrte. Es war ein Schimmer der Hoffnung für den Clan der Einhörner, auch wenn ihre Sache in Europa bereits verloren war. Aber eine Sache überraschte ihn besondersunf zwar das Achmet selbst in den Baalikriegen gekämpft hatte. Er kannte seinen Erzeuger nur als pazifistischen und passiven Gelehrten. Das aktive Eingreifen ins Geschehen schien so untypsich für diesen ewig vergeistigten Anhänger Golcondas. “Habt ihr Achmet noch einmal gesehen bevor er vernichtet wurde? Oder standet ihr sonst mit ihm in irgendeiner Art von Kontakt?”

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BeitragVerfasst: Fr 4. Nov 2016, 23:59 
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Trajan nickte langsam. „Wenn ich meine letzten Dinge in Nürnberg unternommen habe, beabsichtige ich nach England über zu setzten. Dort herrscht nach wie vor Mithras und beäugt die Meerenge kritisch. Noch haben die Tremere nicht das Ohr dieses Königs erlangt…“ Er sah eindringlich zu Leif. „Es sind kaum noch welche von uns übrig. Umso wichtiger ist es, dass wir einander treffen. Das, was die alten wussten, geht verloren. Unser Wissen, unsere Legenden, unsere gemeinsame geheime Sprache… aber auch unsere Bündnisse, unsere Versammlungen, unsere Brüder, Schwestern, Kinder…“ Er bemühte sich ein Seufzen zu unterdrücken. „Ich habe Achmet noch einige Male aufgesucht, aber unsere Treffen waren nicht sehr ergiebig. Er erinnerte mich an…“ Er zögerte, schien nicht weiter sprechen zu wollen. „… an diejenigen, die von Alter und Wahn so zerfressen sind, dass kaum noch etwas von ihnen übrig ist. Bei Achmet, so glaube ich, waren es die Jahre in den Hungerkäfigen. Es war schwer meinen einstigen Kampfgefährten so zu sehen, aber wer bin ich zu urteilen? Vielleicht erging es ihm ähnlich als es mir ins Gesicht sehen musste. Achmet hatte eine Prophezeiung, die er in einem Traum erfahren hatte, die er immer wieder rezitierte. Es ging darin um das Ende der Welt und er nannte darin die Namen der Winde. Von einem der Winde, Boreas, nahm er an, dass es sich dabei um euch handeln würde. Er verfluchte euch, denn in seinem Traum hatte er gesehen, dass die Winde eine Entscheidung treffen müssten, die über das Ende aller Tage bestimmen würde. Er meinte, er würde euch bis ins kleinste Detail kennen und dass ihr nie in der Lage wäret, die richtige Entscheidung zu treffen. Man müsse euch vernichten und aufhalten bevor ihr mit den anderen Winden zusammen treffen würdet…“ Ein Schatten huschte über seine hellen Augen. „ Wisst ihr wie er starb, Leif?“

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BeitragVerfasst: So 6. Nov 2016, 20:25 
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Leif schaute eine ganze Weile auf den Boden, während er die Worte des anderen Salubri auf sich einwirken ließ. Er spürte wie sich ein Konflikt in ihm aufbaute, denn es lag viel Wahrheit in dem was Trajan sagte, aber auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. “Trajan ich weiß was ihr meint, aber bedenkt für einen Moment in was für Zeiten wir leben. Das Risiko ist enorm. Wie ich euch erzählt habe, wird es hier bald ein Pogrom geben und ihr wisst es wäre der Todesstoß für uns, wenn man viel alte und junge von uns an einem Ort erwischen würde.” Leif seufzte tief. “Ich sage nicht, dass ihr Unrecht habt. Im Gegenteil. Aber vielleicht müssen wir uns der Wahrheit stellen und uns eingestehen das Europa für die unseren verloren ist. Vielleicht sollten wir uns ins heilige Land zurückziehen und darüber hinaus. Die Löwin ist nach wie vor ein Bollwerk gegen den Einfluss der Tremere und die Hand der Hexer reicht noch nicht bis in die Länder der Assamiten. Wir könnten die unseren sammeln, die Seidenstraße entlang wandern.” Leif spürte wie die Worte geradezu aus ihm heraussprudelten. Er hatte schon so oft über diese Dinge nachgedacht, aber noch jemanden gefunden mit dem er darüber hätte sprechen können. Will war ein Narr, ein liebenswerter Narr zwar, aber nichtsdestotrotz jemand der die Ernsthaftigkeit all dessen verstehen würde. Es war gut mit Trajan zu reden, einem Mitglied seines Clans der die Geschichte des Clans kannte nach Persien, Indien oder sogar noch weiter in die Länder Chins. Wir könnten ganz neu anfangen und lassen Ventrue, Tremere und all den anderen nächtlichen Wahnsinn einfach hinter uns.” Leif lehnte sich zurück, beinahe erschöpft und schüttelte den Kopf. “Als ich noch jung war habe ich geglaubt das wir dem Sturm trotzen könnten, dass es einen Weg geben könnte aber inzwischen denke ich das wir uns eingestehen müssen das wir verloren haben.”

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Leif erhob sich und ging im Raum auf uns ab. Er war ungeduldig und sogar ein wenig aufgewühlt. Er hatte versucht die Situation seines Clans zu ignorieren, all die Jahre die er in Brügge verbracht hat und plötzlich war alles wieder präsent, ebenso wie ein wahnsinniger Erzeuger. Leif setzte sich wieder und stützte sich auf seinen Oberschenkeln ab. Er suchte nach Worten um die offene Frage seines Gesprächspartners zu beantworten. “Ich weiß nicht nur wie Achmet gestorben ist, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Er hatte seinen Verstand verloren, ausgehungert und in seinen Träumen versunken. Er dachte das er Golcanda finden könnte, wenn er in die Fußstapfen unseres Vorsintflutlichen treten würde und seine Diablerie der letzte Schritt zu wahrer Erleuchtung ist. Er hat die Tat von mir verlangt, hat versucht mich zu überreden, aber ich wollte ihm weder helfen noch ihm verzeihen. Er würde wütend und gewalttätig, doch zum Schluss hat jemand anderes seinen Willen erfüllt, einer Schülerin aus seinem Traumzirkel.” Die Erinnerungen brannten in seinem Kopf. Der vierte Kreuzzug war gerade dabei die Stadt zu Plündern, überall war Feuer und Blut während sich Achmet schließlich seinem Wahnsinn ergab. Die Kulisse war in jedem Fall perfekt gewesen. Leif vertrieb die Gedanken. “Hört zu Trajan, ich behaupte nicht das ich meinen Erzeuger wirklich gekannt habe, im Gegenteil. Aber ich weiß das er mich immer für eine Gefahr hielt daher wundern mich seine rasenden Hungerträume wenig.” Leif schloss für einen Moment die Augen. Es tat weh darüber nachzudenken, dass sein eigener Erzeuger ihn in einem solchen Licht gesehen hatte, aber schlussendlich konnte er an all dem nichts mehr ändern. Diese Dinge lagen in der Vergangenheit. “Wisst ihr Trajan, meine Entscheidungen mögen nicht immer richtig gewesen sein, aber ich glaube Achmet hat meine Macht und meinen Willen diese Welt brennen zu sehen mehr als nur überschätzt als sich der Gedanke in seinem Kopf festsetzte das ich die Wurzel allen Übels bin.” Leif versuchte zu lächeln was ihm mehr schlecht als recht gelang. “Wisst ihr mehr über Achmets Prophezeiung oder etwas das damit zusammenhängt?” Leif erwarte nicht viel aber ein wenig neugierig war er trotz allem bezüglich der Wahnsvorstellungen seines Erzeugers. "Was aber noch viel wichtiger ist, habt andere Neuigkeiten über den Clan?"

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BeitragVerfasst: Mo 7. Nov 2016, 21:47 
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Trajan hatte sich Leifs Ansprache geduldig angehört. Man konnte erkennen, dass er ruhig jedes seiner Worte überdachte. Immer wieder bemerkte Leif das gelegentliche Blinzeln unterbrochen von regelmäßigen Atemzügen. Bei Leifs Worten zum Ende Achmets erfüllte Trauer seinen Blick. „So hat er zumindest einen Teil seiner Kräfte weitergegeben, der alte Narr…“ Trajan seufzte, erhob sich und trat ein paar Schritte zum Fenster, sah hinaus so dass Leif sein Gesicht nicht erkennen konnte. „Die freiwillige Diablerie des Meisters durch seinen Schüler ist eine Praxis, die es seit Jahrtausenden bei uns Salubri gibt, die aber nur selten durchgeführt wurde. In Zeiten der absoluten Not, in denen die Vernichtung des Meisters unabwendbar war, schenkte er seinem Schüler mit dieser Geste seine Kraft um wenigstens dieses etwas für immer bewahren zu können. In den letzten Jahrzehnten, durch unsere Verfolgung, erfasst viele Salubri die fälschliche Eingebung dabei würde es sich um eine göttliche Tat handeln. Samiel wäre entsetzt über solche sinnlosen Suizid…“ Der braunhaarige Mann seufzte und kehrte zum Sessel zurück, in den er sich erschöpft fallen ließ. „Das Schicksal unseres Clans mag besiegelt sein, aber ich weigere mich nach wie vor das zu glauben. Es gibt noch Gebiete in denen die Tremere nicht Fuß gefasst haben: England, die Reiche der Assamiten. Jerusalem, wie ihr bereits erwähnt habt. Vielleicht gebietet die Vernunft selbst den Ursupatoren irgendwann Einhalt. Nicht jeder Hexer mag sich bei solchem Unrecht beteiligen. Aber ja: Bis dieser Tag gekommen ist, müssen wie uns selbst retten und vielleicht gar die retten, die noch zu retten sind. Ich kenne noch einige Salubri, aber ich möchte euch keine Namen nennen bis ich mit absoluter Sicherheit weiß, dass ihr in jeder Sekunde eures Unlebens zum Schweigen fähig seid… oder ihr es gelernt habt. Ich selbst lernte diese Gabe vor Jahrhunderten von der Löwin von Jerusalem…“ Er führte einen Finger nachdenklich an die Lippen. „Eure Frage nach der Prophezeiung… Ich fertigte damals eine Abschrift davon an, die ich in meinem Haus in Nürnberg aufbewahrte. Solltet ihr wirklich den Wunsch hegen mehr darüber zu erfahren, könntet ihr mit mir reisen.“

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BeitragVerfasst: Di 8. Nov 2016, 21:18 
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"Wisst ihr Trajan ich glaube auch nicht das wir aufgeben sollten, aber ein geordneter Rückzug könnte uns helfen das bisschen an Stärke zu konservieren was wir noch haben." Leif seufzte. "Aber solche hochtrabenden Pläne mögen Platz in einer anderen Nacht Platz finden und sollten weit weg von den Augen oder Ohren der Lehen des schwarzen Kreuzes geschehen. Für meinen Geschmack treiben sich hier zu viele Tremere herum." Der Salubri beäugte seinen Gesprächspartner inzwischen sogar noch ein wenig interessierter. Es war gut das er ihm nicht direkt traute, dass tat Leif auch nicht. Trotz allem war es traurig und zeigte wie weit der einst noble Clan der Einhörner bereits gefallen war, wenn die wenigen Überlebenden ihr Wissen und ihre Geheimnisse hüten mussten weil sie sogar untereinander Verrat vermuteten. Leif nickte. "Gebt mir noch einen Moment um über euer Angebot nachzudenken, auch wenn ich gestehen muss das ich Interesse habe. Mich hält hier nichts und auch wenn niemand etwas bezüglich meiner wahren Identität vermutet, glaube ich dass es besser währe diese Stadt recht schnell hinter mir zu lassen. Ich habe kein Interesse daran bei der Jagd auf meine Clansgeschwister in der ersten Reihe zu sitzen und nichts tun zu können." Leif lehnte sich in dem bequemen Sessel zurück und schaute nachdenklich drein. Etwas anderes hatte sein Interesse geweckt. "Von welcher Gabe, die die Löwin euch lehrte sprecht ihr Trajan?"

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BeitragVerfasst: Di 8. Nov 2016, 22:20 
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Bevor Trajan auf Leifs letzte Frage antwortete, wollte er mehr über Leifs Warnung wissen. „Ihr habt berichtet, dass eine Jagd auf unsere Clansgeschwister statt finden soll. Was wisst ihr darüber? Habt ihr Einzelheiten? Verzeiht, dass ich euch das frage, aber: Sind eure Quellen zuverlässig?“ Er wartete Leifs Antwort ab, dann erklärte er nach einiger Zeit: „Die größte Gefahr für unsere Clansgeschwister sind wir selbst, wir Salubri. Jeder einzelne von uns verrät, mit der entsprechenden Folter jedes kleinste Bruchstück seiner Existenz: Seinen Erzeuger, seine Kinder, seine Geschwister, Verbündete, Helfer, Freunde, Unterschlupf, unsere geheime Sprache… Die Ursupatoren haben in ihren Reihen Meister, die sich auf nichts anderes als diese Folter spezialisiert haben.“ Er schluckte schwer als wüsste er so ausführlich darüber Bescheid, dass es ihm fast schwer fiel weiter zu sprechen. „Wann immer einer von uns gefasst wird, verrät er alles. Es sei denn, er ist geschult darin seinen Geist abzuschotten, seine Geheimnisse in seinem tiefsten Inneren zu verbergen, so dass nichts und niemand darauf Zugriff erhalten kann. Verzeiht mir mein Misstrauen, aber zu viele unserer Art könnten noch in den nächsten Nächten ihr endgültiges Ende finden, wenn ich mich jemandem anvertrauen würde, der diese Art des Schweigens nicht gemeistert hat.“

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BeitragVerfasst: Sa 12. Nov 2016, 18:39 
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“Ich weiß nicht sonderlich viel, nur dass bald ein Pogrom stattfinden soll, da man den Unterschlupf einiger Salubri ausfindig machen konnte.” Leif legte die Hände zusammen während er an die Warnung des Tremere dachte. “Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass die Nachricht nicht aus verlässlicher Quelle stammt, Trajan, aber wenn ihr Mitglieder des Clans kennt, die sich hier in der Umgebung verstecken, solltet ihr sie warnen.” Für einen kurzen Moment schloss Leif die Augen und dachte nach. Die Lehen des schwarzen Kreuzes hatten sich schon vor langer Zeit mit den Tremere gegen die Tzimisce im Osten verbündet, aber die simple Tatsache, dass die den Tremere so viel freie Hand in ihren Lehen ließ beunruhigte ihn zutiefst. Er suchte den Blick seines Gegenübers. “Trajan könnt ihr mir dieses Talent beibringen? Ich habe über die letzten Jahrzehnte eine gute Maskerade aufgebaut, allerdings weiß man nie was kommt und die Hexer könnten wahrscheinlich mit jedem Fetzen Wissen furchtbare Dinge anrichten. Vorsicht ist bei weitem besser als Nachsicht.”
Der Mann strich sich über den kurz gestutzten Bart, sah Leif nachdenklich an. Wieder schien er ihn zu mustern und sich in seine eigenen Gedanken zurück zu ziehen. „Ich schätze, aus diesem Grund hat unser Treffen statt gefunden…Wir sind nur noch wenige und um so wichtiger ist, dass wir zueinander stehen und das Wissen teilen, das uns geblieben ist. Aber, darüber müsst ihr euch im Klaren sein: Es wird nicht leicht diese Gabe zu meistern und es gehört ein Vertrauen dazu, das man sich normalerweise innerhalb von vielen Jahren aufbaut. Ein Vertrauen wie es zwischen Achmet und euch hätte geben sollen…“ Er schwieg wieder, sah einen Augenblick, wie sich die Eisblumen die gläsernen Fenster eroberten. „Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass ich Dinge über euch erfahren kann, die ihr vielleicht niemanden wissen lassen möchtet. Ich muss euch prüfen, euch an eure Grenzen bringen so wie es die Ursupatoren täten. Denn jeder Tremere, der sich mithilfe unserer gemeinsamen Kräfte der übernatürlichen Wahrnehmung in euren Gedanken umsehen würde, wäre ebenfalls dazu in der Lage.“
Leif nickte. “Ich verstehe was ihr meint und habe keine Angst davor meinen Geist zu öffnen.” Es war erheblich einfacher zu einem Fremden ehrlich zu sein, als gegenüber jemanden der einem nahestand. Zumindest empfand Leif das so, auch wenn er trotzdem vermutete, dass die Prozedur unangenehm sein würde. Er lehnte sich vor in Richtung Trajan. “Ich glaube, es wäre nicht nur für mich von Vorteil sondern auch für den Clan. Achmet und mich mag kein Vertrauensverhältnis verbunden haben, aber die Geschichte über unseren Clan, sowie die der Baali hat er mir immer wieder erzählt und ich habe zugehört. Außerdem haben meine Domäne und ich uns schon mehrfach gegen die Hexer gestellt und auch sie würde ich verraten, wenn sie mich in ihre Klauen bekommen würde.” Leif lehnte sich wieder zurück. “Einen Versuch könnten wir wagen, immerhin können ich und der Clan nur gewinnen, falls ich Erfolg habe.”
Trajan nickte, noch immer in Gedanken versunken. Er schien zu überlegen und zu planen. „Wenn ich euch die Dinge, die ich weiß lehren soll, so solltet ihr mit mir nach Nürnberg kommen. Mein ehemaliges Anwesen dort eignet sich besser dazu. Diese Art von Unterricht wird sowohl an euren als auch an meinen Kräften zehren und möglicherweise euch oder auch mich an unsere Grenzen bringen.“ Er sah Leif leicht schief von der Seite an. „Allerdings müsste ich euch bitten ein paar Aufgaben dort für mich zu übernehmen. Es gibt ein paar Vorbereitungen, die ich vor meiner Abreise nach England treffen muss, und mir wird unter diesen Umständen möglicherweise nicht die Zeit bleiben allen selbst nachgehen zu können.“
Der Salubri überlegte. Das Angebot des anderen Kainiten klang vernünftig und er spürte weder Falschheit und Gefahr von diesem Mann ausgehen, im Gegenteil. Leif erhob sich und reichte Trajan die Hand. "In Ordnung. Eure Bedingungen sind mehr als fair. Ich komme mit euch nach Nürnberg."
Auch Trajan erhob sich, tat einen tiefen Atemzug und verbeugte sich. Er ergriff Leifs Hand und der Salubri bemerkte die angenehme Körperwärme, die von dieser ausging. „So ist die Entscheidung gefallen. Ich denke, es wird mir eine Ehre sein.“ Er sah Leif an. „Ich werde morgen zur ersten Abendstunde an der östlichen Brücke über den Rhein auf euch warten. Der Weg wird einige Tage in Anspruch nehmen und die Straßen eignen sich derzeit nicht gut für Wanderungen. Trefft eure letzten Vorkehrungen.“
Leif nickte nur und verabschiedete sich nur kurze Zeit später. Sie würden zusammen reisen und er eine Weile in Nürnberg bei dem alten Salubri bleiben. Sie hatten mehr als genug Zeit für weitere Gespräche. "Bis morgen Nacht Trajan von Vetera. Mögen das Glück uns hold sein." Dann verließ er das Anwesen. Er verbrachte den Rest der Nacht damit sich von Charlotte zu verabschieden und seine wenigen Habseligkeiten zusammenzupacken um zu Beginn der nächsten Nacht gleich aufbruchbereit zu sein. Dann begab er sich zu Bett und bereits in der nächsten Nacht sattelte er sein altes Pferd Sleipnir und ritt in Richtung der östlichen Brücke.

Tatsächlich fand Leif Trajan mit einem mit mehreren dicken Satteldecken behängten schwarzen Kaltblut an der östlichen Brücke. Er stand, vor dem erneut einsetzenden Schneetreiben geschützt unter einer Überdachung der Stadtmauer und verbeugte sich leicht als er Leif im Schatten der Straße herannahen sah. Mit geübtem Schwung sprang er in den Sattel und trieb sein Pferd an.

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Die Reise der beiden Männer war eine beschwerliche Sache. Das Vorankommen gestaltete sich obwohl beide Tiere trittsicher und fast übernatürlich gewandt waren, schwierig. Es dauerte deutlich länger die Strecke zu bewältigen und Menschen sahen sie so gut wie nie. Jeder, der konnte, verbarg sich in der Wärme eines Hauses oder bettelte um einen Platz am Feuer. Ein Mal gewährte man ihnen Zuflucht in einem Kloster und dort fand Leif auch die Vitae, die er benötigte. Trajan selbst war schweigsam, aber allein die eisige Kälte, die sich in ihre untoten Körper fraß, erklärte, dass er wohl versuchte eine zusätzliche Anstrengung zu vermeiden.
Fast eine Woche benötigten sie bis schließlich die hohen Stadtmauern Nürnbergs vor ihnen aufragten. Doch statt weiter auf die Stadt zuzuhalten umrundete sein Begleiter die große Stadt und hielt auf einen unbebauten Landstrich zu, der schließlich zu Wildnis und bergigem Dickicht wurde in das sich keine Menschenseele verirrte.
Der braunhaarige Salubri schien Schwierigkeiten mit der Orientierung zu haben. Immer wieder überprüfte er die Lage alter Bäume, schien verwirrt über den Lauf der zugefrorenen Bäche und hatte erst nach geschätzten zwei Stunden gefunden, was er suchte.
Die beiden Männer standen bei den Überresten eines uralten Hauses. Ursprünglich, das konnte Leif sehen, war es von hohen Säulen umrundet und damit auch beschattet gewesen, deren Reste nun von Efeu überwuchert waren. Die mächtigen Grundmauern und das Dach waren kaum noch zu erkennen. An einer Wand, das erkannte Leif im schwachen Schein des Mondes, waren noch Überreste eines kunstvoll gearbeiteten römischen Wandfreskos zu sehen.
Trajan strich sich über den Bart. „Hier hat sich in den letzten Jahrhunderten so einiges verändert…“ Seine Stimme enthielt unverholene Melancholie.
"Offensichtlich." Leif starrte wehmütig in die Richtung zurück in der die hohen Stadtmauern von Nürnberg lagen, aber schnell war er wieder mit seiner ganzen Aufmerksamkeit bei seinem Reisebegleiter. Die Kälte konnte Leif zwar direkt nichts anhaben, aber es war trotzdem eine beschwerliche Reise mit schlammigen Stiefeln, ewig nasser Kleidung und all dem Schnee gewesen. Leif schaute sich um. "Ihr habt Glück, dass dieser Ort überhaupt noch steht und noch nicht von einem lokalen Fürsten als Steinbruch missbraucht wurde." Leif legte eine Hand an die uralte Säule. Eine kurze Rast wäre selbst ihm jetzt willkommen.

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Ein langes Seufzen folgte. „Hm, es gibt weise Männer, die stets behauptet haben, es wäre ungut zu Orten der Jugend zurück zu kehren, da man diese nie wieder so finden würde, wie man sie verlassen hat. Ich habe es oft getan, aber bei keinem fiel es mir so schwer… Nun ja.“ Er tat ein paar Schritte auf eine der Säulen zu und legte die Handfläche darauf. „Nun denn, wir sollten ins Innere gehen. Haltet nach einem kleinen Brunnen mit bronzenen Beschlägen Ausschau. Er war wie ein Gesicht geformt.“

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Es dauerte einige Zeit. Trajan umrundete die zerbrochenen Wände während Leif nach Norden schritt. Eine steinerne Locke ließ ihn mit einem Male stutzig werden und nachdem Leif den Schnee mit den Händen beiseite geschoben hatte, konnte er tatsächlich das längst verwitterte Puttengesicht erkennen.
Leif trat in das Innere der Ruine, aufmerksam und vorsichtig um keine ungewollte Kettenreaktion auszulösen. Er hatte keine Ahnung wie stabil diese Ruine noch war, auch wenn man der römischen Baukunst so viele positive Eigenschaften nachdichtete. Als er schließlich besagtes Gesicht fand, rief er sofort nach seinem Begleiter. "Trajan? Hier drüben, ich glaube ich habe etwas gefunden." Leif hütete sich davor das Gesicht zu berühren. Er vermute zwar den Schalter zu einem Geheimgang, aber wahrscheinlich kannte sich der andere Salubri sehr viel besser mit den Mechanismen dieses alten Hauses aus.
Sein Begleiter näherte sich mit ausladenden Schritten und ein wissendes Schmunzeln legte sich um seine Mundwinkel. „Schön, dass manche Dinge auch nach so langer Zeit zu finden sind. Gut gemacht.“ Er fuhr dem Gesicht, das vor langer Zeit wahrscheinlich klares Quellwasser gespuckt hatte, in Mund und Augen und zog an einer geheimen Vorrichtung. „Immer nach oben ziehen. Merkt euch das…“ Seine Worte wurden leiser und gingen in einem schiebenden Geräusch unter. Ein gleichmäßiges Hämmern und Pochen war zu hören, dann schob sich eine Treppe nach unten aus den Schneemassen hervor. Sofort fiel der Schnee nach und verwehrte die weitere Einsicht. „Wir werden wohl graben müssen…“
Beide Männer packten mit an und befreiten die marmornen Stufen von Eis und Schnee. Schließlich lag der Eingang offen vor ihnen. Trajan holte einen Schlüssel hervor und schloss ein breites dickes Portal auf, dessen Türen nach innen schwangen. Dann führte er die Pferde nach unten in die Dunkelheit. Es roch stickig und verstaubt, alt und irgendwie tot.
Trajan entzündete eine Fackel, die er vor sich hielt um in der Dunkelheit besser sehen zu können, dann verschloss er hinter sich die Tür wieder und betätigte einen Mechanismus, der die Treppe wieder verschwinden ließ und schwere Steinplatten zurückließ.
„So, dann sollten wir uns umsehen. Wartet hier.“ Er drückte Leif die Zügel der beiden Pferde in die Hand und trat einige Meter ins Innere. Er schien etwas zu suchen und fand es schließlich tatsächlich. Mit einer tönernen Amphore im Arm kehrte er zurück und entkorkte sie. Dann goss er eine darin enthaltene Flüssigkeit in eine kleine Rille in der Wand von der sie weiter und weiter floss. Nach einigen Minuten als die Amphore leer war, ließ er sie zu Boden gleiten und hielt die Fackel an die Rinne in der Wand. Mit einem Mal breitete sich ein schwacher Feuerschein in der ganzen unterirdischen Konstruktion aus und es wurde schlagartig hell. Die Flüssigkeit musste Lampenöl oder etwas ähnliches sein, das alles in einen beruhigenden Kerzenschein tauchte. Säulen warfen ihre sauber geschnittenen kunstvollen Schatten in die edel ausgestatteten Räume, weich gepolsterte, mit dicken Staubschichten überzogene Möbelstücke schälten sich aus der Dunkelheit und eine angenehme Wärme begann sich auszubreiten.

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“Wie so oft kann der erste Eindruck täuschen, insbesondere wenn eine solch praktische Zuflucht mitten im Nirgendwo unter ein paar alten Steinplatten verborgen ist.” Leif tätschelte Sleipnir voller Zuneigung am Hals und band dann beide Pferde an einer Säule fest. Er schaute sich um. “Wir werden Hafer für die Pferde brauchen, für Wasser können wir den Schnee schmelzen. Außerdem…” Leif schloss den Mund wieder. Wahrscheinlich wusste Trajan sowieso worauf er hinauswollte. Wenn ihre Reittiere fraßen, dann würden sie zwangsläufig auch ihr Geschäft irgendwo verrichten müssen und da dies ein abgeschlossener Raum war...Leif schüttelte den Kopf. Darüber konnte er sich später Gedanken machen. Er setzte sich vorsichtig auf einer der alten Liegen, die dadurch Staub aufwirbelte und schaute zu seinem Begleiter. “Trajan? Wo genau befinden wir uns eigentlich? Hat diese Zuflucht einmal euch gehört?”
Trajan ließ sich ebenfalls auf eine Liege sinken. Er nahm den nassen Mantel ab und legte ihn neben sich. „Ja, das war vor langer Zeit meine Bleibe. Oben war ein weitreichendes Herrenhaus, hier unten eine Unterkunft wie sie sonnenfeindlichen Wesen wie uns gut ansteht. Viele Versammlungen haben meine Freunde und ich hier abhalten können, Salubri, Brujah, Kappadozianer, Ventrue, Toreador. Ganz zu Beginn gab es sogar ein paar Tremere in unseren Reihen, aber jeder einzelne von ihnen gilt als vernichtet. Das war vor Saulots Ende.“ Er sah nach oben. „In der Nähe gab es Nürnberg vorgelagerte Stadtteile, die in den vielen Kriegen, die folgten, jedoch verlassen wurden. Wir waren dort gern gesehene Gäste.“ Er schmunzelte. Leif konnte sich denken, dass es genug Vita für die Kainiten gegeben haben musste. „Ich hatte einige Diener, die hier für Ordnung sorgten. Aber von denen lebt seit Jahrhunderten keiner mehr. Wenn wir es in den nächsten Tagen ein wenig heimelig haben wollen, müssen wir wohl selbst aufräumen.“ Er erhob sich.
Leif lauschte aufmerksam und wunderte sich auch nicht, dass zu Trajans Zirkel hier auch einmal ein paar Tremere gehört hatten. Es war ein Falschinformation, dass die Hexer es von Anfang an auf die Salubri abgesehen hatten, im Gegenteil. Wenn man den Gerüchten glauben schenken wollte, dann suchten sie nach einem Vorsintflutlichen um den Status eines echten Clans zu erlangen. Saulot war das ihrer Meinung nach einfachste Opfer für dieses Unterfangen gewesen und der Genozid, der danach folgte war lediglich die Folge der Vernichtung von Saulot. Leif wusste nie so recht wie viel er von diesen Gerüchten glauben wollte, aber wahrscheinlich steckte ein Körnchen Wahrheit darin wie so oft. Beispielsweise waren die Salubri durchaus in der Lage Seelen in sich aufzunehmen, aber dies wurde nur getan um diese zu heilen, nicht um sie wie die Baali dunklen Herren zu opfern. Es war eh eine Ironie der Geschichte, dass die Salubri für Dämonenpaktiererei verurteilt wurden und bis zur Auslöschung gejagt wurden. Eine Praxis gegen das sie all die Jahrtausende gekämpft hatten. Leif schüttelte diese schweren Gedanken ab, während er aufstand. “Trajan ihr habt Glück, dass ich noch nie viel mit Dienern anfangen konnte.” Leif lächelte und sah sich um. “Habt ihr irgendwo einen Besen?”
Trajan begann laut zu lachen und es hallte durch die staubigen Räume. „Ihr gefallt mir!“
Die beiden Männer nutzten die nächsten Stunden um halbwegs Ordnung in die alten Räume zu bringen. Es wurde notdürftig Staub entfernt, gekehrt und in einem System, das an einen Kamin erinnerte nach dessen Reinigung Holzscheite aufgelegt. Trajan überließ Leif mehrere Zimmer, die vor langem wohl prunkvolle Gästezimmer gewesen sein mochten, jetzt jedoch erst langsam wieder zu altem Glanz fanden.

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"Es ist eine Schande das so viel von dem alten Wissen der Römer verloren gegangen ist, sie wussten durchaus wie man gut und insbesondere komfortabel lebte." Leif ließ sich auf eine der von Staub befreiten liegen fallen und seufzte zufrieden. "Wie geht es jetzt weiter, Trajan? Soll ich mich zuerst um die Aufgaben kümmern, die Ihr für mich habt? Oder beginnen wir mit dem Unterricht?" Leif schaute den braunhaarigen Mann erwartungsvoll an.
Trajan hatte sich in das, was früher wohl ein Wohnzimmer gewesen sein mochte zurückgezogen und sich auf einer römischen Liege niedergelassen. Mittlerweile war es warm geworden. Die Pferde waren nach wie vor im Eingangsbereich untergebracht und mit den Resten des Hafers versorgt worden, den Trajan mit sich geführt hatte.
Er trug leichtere Kleidung und sah Leif an. „Ich würde euch bitten, morgen einen Mann aufzusuchen, der… hm… nun ja… ein wenig schwierig ist. Es wird wohl keine allzu leichte Aufgabe werden ihn davon zu überzeugen uns behilflich zu sein, aber ich denke, ihr werdet es schaffen. Ich gebe euch morgen die nötigen Informationen dazu.“ Seine hellen Augen sahen Leif eindringlich an. „Ich denke, wir sollten mit dem Unterricht beginnen, aber zunächst muss ich wissen, wie stark ihr schon seid… Seid ihr bereit?“
Leif schmunzelte leicht. “Wenn ihr auch nur ahnen würdet wie viele schwierige Leute mir in Brügge tagtäglich begegnen, würdet ihr nicht so besorgt sprechen.” Leif wurde wieder etwas ernster. “Aber Spaß beiseite, ich danke euch für eure Warnung. Ich werde bereit sein.” Leif setzte sich auf eine der anderen Liegen und schaute Trajan mit voller Entschlossenheit an. Dann nickte er. “Ich weiß nicht, was genau mich erwartet, aber ich fühle mich erholt und grundlegend vorbereitet. Warum probieren wir nicht aus, ob ich bereit bin?” Der Nordmann hatte die Hände ineinander verschränkt und schaute erwartungsvoll zu seinem neuen Mentor.
Trajans Augen bohrten sich in die seinen und Leif spürte, wie der Heiler Kontakt zu seinem Geist aufnahm. Auch gegen allen Widerstand, den er aufbrachte, konnte er es nicht verhindern. Die Präsenz des Alten war mächtig und kaum zu überwinden. Er suchte nach Informationen, riss an Gedanken. Leif stieß ihn so heftig wie er konnte mit allem Willen zurück und kurzzeitig war er mit seinen Gedanken wieder allein. Dann jedoch war Trajan erneut in seinem Inneren und suchte als würde er in offenen Schubladen wühlen nach Leifs tiefsten Geheimnissen. Dann zog er sich zurück.
Er sah erschöpft aus und hielt sich selbst kurz den Kopf. „Ihr seid sehr stark, das ist gut. Zwei Namen habt ihr nicht verbergen können… Will Amale oder Will Adale und jemanden namens Sebastian…“ Fragend sah er Leif an.
Leif ertrug den Angriff auf seinen Geist mit aller Kraft die er aufbringen konnte und spürte wie ein erleichterter Seufzer seine Kehle verließ als Trajan sich endlich zurückzog. Der Nordmann lehnte sich zurück und nickte langsam um zu signalisieren, dass Trajan durchaus auf etwas gestoßen war. “In der Tat. Will Adele ist ein Clansmitglied und Sebastian ein Tremere, der auf seine eigene verquere Art versucht den Salubri zu helfen auch wenn er mir persönlich viel Schmerz mit seinen Methoden zugefügt hat.” Leif spürte den alten Hass auf den Mann aus Augsburg in sich aufkeimen, aber das Gefühl war schon nach kurzer Zeit wieder verebbt. All diese Dinge lagen in der Vergangenheit.
Trajan nickte nachdenklich. „Dieser Will ist ein Clansmitglied? Es ist gut zu hören, dass es noch ein paar von uns gibt. Dennoch habe ich bei euch Enttäuschung gespürt bei dem Gedanken an diesen Salubri…“ Sein Blick war durchaus interessiert und in keinster Weise wertend.
Leif nickte. “Der Mann ist weder ernsthaft noch scheint er in irgendeiner Weise interessiert an dem Erbe, das er in die Wiege gelegt bekommen hat.” Er schüttelte mit dem Kopf. “Am schlimmsten ist die Tatsache, dass er unvorsichtig ist. Für seine Geliebte Toreador riskiert er alles, egal was es ihn selbst, seine Freunde oder die Leute kostet, die für ihn gekämpft haben. Das enttäuscht mich in der Tat.”
Der Ältere stimmte ihm zu. „Die Gefahr ist, dass er seiner Herkunft nicht entkommen kann. Sofern er nicht unglaublich begabt ist oder eine glückliche Fügung der Götter ihn vor Unheil bewahrt, wird es schlecht enden…“ Er seufzte. „Was ist mit diesem Sebastian? Ihr hasst ihn und respektiert ihn dennoch auf eure Weise. Es ist eine seltsame Fügung wenn ein Tremere uns Unterstützung anbietet. Ist er vertrauenswürdig? Vielleicht nutzt er seine Kontakte zu den Salubri um zu gegebener Zeit noch mehr verraten zu können?“
Leif atmete tief durch. “Ich respektiere Sebastian nicht. Ich hasse ihn abgrundtief. Seine Art und Weise mir zu helfen, hat mich zu Dingen getrieben, die ich nicht einmal für möglich gehalten hätte. Ich weiß, dass seine Absichten gut waren aber seine Geheimniskrämerei und das Bedürfnis allen immer einen Schritt voraus zu sein zu müssen hat zu so viel Schmerz geführt. Ich trage die Narben immer noch und bis jetzt habe ich ihm nicht für dieses Trauma vergeben. Daher Nein. Er ist nicht vertrauenswürdig, denn alles was er tut hat eine unsichtbare, andere Motivation in die er niemanden sonst einweiht.” Leif lehnte sich zurück. Seine Stimme war kalt und abweisend. “Ich glaube nicht, dass er die Salubri verraten will, aber seine arrogante Überzeugung alles besser zu wissen wird ihn und die, die er beschützen will irgendwann in den Untergang führen. Das weiß ich.”
Trajan hatte den Kopf in beide Hände gestützt. Noch immer wirkte er erschöpft- Leif wusste, wie viel Anstrengung das Eindringen in den Geist eines anderen Kainiten kostete. „Dann ist er wohl eine der größten Gefahren für unseren Clan, denn es wird genug geben, die er verraten kann, wenn er sich selbst überschätzt, was geschehen wird, und erkannt wird. Die Ursupatoren sind intelligent und gerissen… Ein seltsamer Charakter… Was hat er getan, dass er euch zu solchen Handlungen gebracht hat?“
“Er hat mich in einen magischen Vertrag gezwungen, der unsere Lebenskraft aneinander gebunden hat. Seine Sicherheit für meine und darüber hinaus hat er mir ein Buch versprochen, in welchem wohl jeder Salubri verzeichnet ist, den es bis dahin gab.” Leif spürte wie es in ihm brodelte, aber er brachte dieses Gefühl schnell wieder unter Kontrolle. “Besagtes Buch habe ich inzwischen verbrannt und als er mir das Angebot gemacht hatte, war ich in einer eisernen Jungfrau gefangen.” Der Nordmann schwieg für einen längeren Moment. “Nachdem ich aus meiner Gefangenschaft befreit wurde, habe ich ihn mehrfach darum gebeten, teilweise gebettelt diesen Vertrag aufzulösen, aber er war zu sehr besorgt darüber, das ich Rache an ihm üben würde weshalb er meine Bitte abgeschlagen hatte.” Leif lehnte sich mit seinem Oberkörper vor und schlug mit der Faust auf den gefliesten Boden. “Das, war der Beginn einer ewigen Odyssee des Kämpfens zwischen uns beiden, bis er irgendwann und nach langen Jahren des Verlustes nachgegeben hatte.” Leif scheute den Blick von Trajan nicht, auch wenn seine Augen kalt waren. “Er ist eine Gefahr, vielleicht sogar die Größte die es in Europa für uns gibt, trotz seiner guten Absichten. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er unangreifbar ist. Alles was wir tun können ist hoffen.”
Trajan massierte sein Kinn und sah in die Ferne, die sich jenseits der Mauern befinden mochten. Seine Worte kamen zögernd. „Dieser Kampf ist der deine. Das, was ich dir raten werde, steht mir nicht zu, denn nur du wirst wissen, was richtig und falsch sein wird. Würde man das rein Rationale betrachten, wäre seine Vernichtung das einzig richtige, aber in unserer Existenz spielt mehr als das Rationale eine Rolle- viel mehr.“ Er fuhr sich über die Stirn. „Bei den Salubri der alten Zeiten gab es ein Ritual, einen Pakt, der zwei Kainiten aneinander band… Diese beiden schufen ein band, stärker als das des Blutes aneinander. Im Kampf erhielten sie die Kraft des anderen zusätzlich zu der ihren, erhielten ungeahnte Geschicklichkeit, fast unvorstellbare Widerstandsfähigkeit, … aber jeder Schlag, dem man dem einen zufügen konnte, schuf auch bei dem anderen eine Wunde. Und wenn der eine starb, wurde auch der andere vernichtet. Eine starke, aber mitunter tödliche Kraft… Das Wissen darüber gilt seit langem als verschollen.“
Leif versuchte seine Emotionen unter Kontrolle zu behalten. “Bünde und Kräfte sind gut. Aber wenn einer nur das Ausmaß versteht und den anderen in einer Notsituation zwingt ein solches einzugehen?” Leif sprang auf und raufte sich die Haare. “Was hätte ich denn machen sollen? Dem verdammten Tremere das Buch überlassen? Ich hatte keine Wahl!” Der Nordmann lief ein wenig umher und setzte sich dann wieder. “Der Grund warum ich diesen Mann so sehr hasse hat aber noch einen weiteren Grund. All die Dinge, die er getan hat, ob mit guten Absichten oder schlechten, hat mich mit mancher Tat zu dem Monster gemacht, das Achmet immer in mir sehen wollte, und dafür verabscheue ich ihn zutiefst.” Leif lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er war wütend und müde zugleich. Irgendwann sprach er wieder. “Aber was wollt ihr mir eigentlich damit sagen? Dass der Tremere vielleicht gar kein Hexer ist? Der keine Blutmagie, sondern eine alte Verbindung der Einhörner zwischen uns angewendet hat? Ein Salubri in Verkleidung, wie so manche von uns nur in dem Clan, der uns alle vernichten will? Einer, der unseren, der auf seine Art versucht jene zu beschützen die es noch gibt?” Dieser Erklärung war Leif noch nie in den Sinn gekommen, würde aber eine Antwort auf viele Fragen liefern.
Trajan überlegte ernsthaft. „Nein. Die Hexer sind genauestens strukturiert. Das ist es, was ihnen noch Halt gibt. Sie haben keine Verbündeten, keine Freunde. Es gibt niemanden auf den sie sich verlassen können. Das mag dereinst anders gewesen sein, aber durch die Taten ihrer Ältesten haben sie ihren Weg beschritten und kaum einer wagt es sich ihnen zu widersetzen. Sie müssen aufeinander zählen, denn sonst bleibt ihnen niemand. Also zwingen sie jeden ihres Clans in diese Struktur. Kein Mitglied eines anderen Clans könnte unerkannt darin sein, denn sie analysieren das Blut eines jeden bis ins kleinste Detail. Aber dieser Mann scheint die alten Kräfte der Salubri zu kennen und sie auf seine Art anwenden zu können.“ Er schwieg einige Sekunden. „Aber unser Ritual war das zwischen Brüdern… im Blut wie im Geiste und kein Mittel jemand anderen zu beherrschen… oder zu Dingen zu bringen, die er selbst nicht tun wollte
"Was diesen Mann offensichtlich nur noch gefährlicher macht.” Leif schüttelte mit dem Kopf. Das lächelte er Trajan traurig zu. “Ich glaube trotzdem nicht, dass Sebastian von Augsburg einen Salubri willentlich verraten würde. Dazu hatte er schon zu viele Gelegenheiten, Gelegenheiten die erhebliche Vorteile für ihn und seinen Clan bedeutet hätte.” Eine gewisse Stille breitete sich aus in der Leif nachdachte. "Ich weiß nicht, ob es ein Vertrag, ein Bund oder eine Mischung aus beidem war, die er mir angeboten hatte, aber ich bin trotzdem froh das diese Verbindung aufgelöst ist."
Trajan nickte. „Es gibt genügend Gründe an jemanden gebunden zu sein… an seinen Erzeuger, sein Kind, seine Vertrauten. Aber ein erzwungenes Band ist eine andere Art der Knechtschaft.“ Der Mann schien noch immer zu überlegen. „Wäre ich einer der alten Kainiten, und würde es aus deren Sicht betrachtet, gäbe es für einen Kainiten wie diesen Sebastian, berücksichtigt man das, was manche das Schicksal unseres Clans nennen, eigentlich nur zwei Möglichkeiten…: entweder, jemand unterrichtet ihn, so wie ich euch unterrichte, auf dass seine Gedanken uns betreffend niemals an Falsche gelangen können… oder jemand greift zum Schwert und vernichtet ihn… Aber ich habe andere Wege beschritten und versuche mehr als zwei Blickwinkel zu sehen. Es mag andere Wege geben, die nicht unbedingt schlecht sein mögen.“ Erneut rieb er sich die Stirn. „Es ist spät geworden. Die Sonne wird bald über den Horizont schreiten. Habt dank für euer Vertrauen, Leif. Es ehrt mich sehr, nach so langer Zeit wieder so etwas wie einen Schüler zu haben, auch wenn ich schätze, dass ich euch nicht viel beibringen kann, da ihr schon jetzt über beträchtliche Fähigkeiten verfügt. Wir sollten zu Bett gehen.“

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