Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Do 12. Jun 2014, 16:10 
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Meine Geschichte ist eine lange Geschichte – aehnlich der deinen aer das wirst du noch sehen. Mein ganzes Leben war von Suchen und Questen gepraegt – Buerden der Religion, der Politik und Erleuchtung die ich mir selbst auferlegt habe und die mich nie erfuellt oder zu einem Ziel gebracht haben. Doch trotzem bin ich weitergegangen, habe weiter gekaempft bis zum heitigen Tag einem besonderer Tag, denn genau heute am 26 Januar des Jahres 991 also vor zweihundertfuenfzehn Jahren wurde ich geboren. Gerrit – ich habe meine Lebensweg aufgeschrieben und ich bitte dich diese Schriften auszubewahren. Vielleicht kann sie meinen verstreute Clansgeschwistern oder sogar meinen sterblichen Nachfahren irgendwann noch einmal von nutzen sein, denn ich habe sie noch niemandem erzaehlt und ich wage nicht sie ungeschrieben zu lassen bevor ich mich in Starre begebe. Habt danke mein alter Freund und ich hoffe wir sehen uns bald unter besseren Umstaenden wieder.

- Leif Thorson letzte Worte zu Gerrit bevor er sich Starre begab -


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Kapitel I

Ich wurde am 26. Januar 991 unserer Zeitrechnung in der florierenden Vikingerstadt Aros im Norden des Koenigreiches Daenemark geboren. Es war die Wende eines Zeitalters – eine Zeitalters welches sich gegen die Kultur der Wikinger stemmte. Die Welt war im Wandel, doch wussten wir damals noch nicht das dieser Wandel in in Feuer und Blut kommen sollte – auch wenn die Zeichen im Nachhinein bereits sichtbar waren. Meine Heimat Aros hatte sich den letzten Kaempfen im Koenigreich erfolgreich entziehen koennen und hatte so seinen Wohlstand auch in den kriegerischen Zeiten bewahrt. Der Konflikt ueber den ich spreche brach ca. 10 Jahre vor meiner Geburt los, hatte seinen Ursprung aber bereits etwa 30 Jahre frueher. Harald Blauzahn konvertierte als erster Koenig Daenemarks zum Christentum um sich das Wohlwollen des heligen roemischen Reiches deutscher Nation und ihres Kaisers Otto des I. zu sichern. Jener Kaiser wurde schliesslich sogar zum Taufpaten seines Erstgeborenen Sven Gabelbart.
Das war insofern bemerkenswert, da Harald als Glaeubiger der nordischen Goetter galt und in seiner Zeit als Koenig Daenemarks viele Tempel und Runensteine stiftete. Ich persoenlich glaube das dies nur ein politisches Manoever war um sich neben den Schweden und Norwegern, nicht auch noch das deutsche Reich zum Feind zu machen. Natuerlich brachte ihm diese Entscheidung viel Unmut, besonders von denen die an Asgard und seine Goetter glaubte. Dies beschleunigte den Verfall von Haralds Herrschaft noch zusaetzlich, neben seinen vielen schlechten und sinnlosen Entscheidungen sowie Kriegen. Schliesslich passierte es und Haralds Sohn Sven Gabelbart startete im Jahre 980 eine Rebellion gegen seinen Vater und errang den Thron mit dem Tod Haralds im Jahre 985. Ihr moegt meine Erklaerungen ueber die Geschichte jener Zeit verzeihen, aber diese Entwicklungen sollten mich, mein Leben und Unleben noch ueber Jahrhunderte praegen.

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Wie bereits gesagt ich wurde kurz nach dem Buergerkrieg geboren und zwar als mittlerer Sohn einer Haendler- und Schiffsbauerfamilie. Mein Vater und seine Geschwister waren besonders auf den Bau der bekannten Drachenschiffe spezialisiert, allerdins handelten sie auch mit Nahrung, Fellen und Metallen zwischen den aufbluehenden Staedten Englands, Flanderns, Deutschlands sowie Skandinaviens und seiner Kolonien Gruenland, Island und den Faroer Inseln. Ich wuchs in einer recht Konflikfreien Zeit auf, die vom Handel und Aufschwung des friedens profitierte und hatte daher viel Kontakt mit allen Voelkern Nordeuropas die durch unseren Handelskontor streiften. Ich war ein aufgewecktes Kind und mich zogen besonders fremde Sprachen in ihren Bann. Im Alter von nur 9 Jahren Sprach ich neben meiner Altnordischen Muttersprache zusaetzlich noch Englisch, Deutsch und Franzoesisch sowie Latein. Urspruenglich wollte ich die Kirchensprache gar nicht erlernen aber die Grammatik und Struktur der Sprache zogen mich in ihren Bann. Mein Familie war reich und einflussreich und meine Mutter ueberredete meine Vater genug um meinen Leidenschaften zu foerdern, solange ich genug Zeit hatte die wirklich „wichtigen“ Dinge zu erlenen, wie das Reiten und Jagen, der Zweikampf mit Axt und Schild sowie das Segeln und Instanddhalten der Drachenschiffe meiner Familie – eben jener Dinge die von einem jungen Mann in meiner Kultur erwartet wurden.

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Mein Familie war tief mit den Asen und Vanen, den Goettern des Nordens, verbunden und beaeugten die Verbreitung des Christentums von beginn an mit Argwohn und Unvertaendnis. Odin Koenig der Goetter sowie Freya die Schoene und Njoerd der Herr der Meere wurden besonders von uns verehrt und jeder von ihnen hatte einen eigenen Schrein in unserem Heim. Doch die Goetter koennen auch grausam sein wie wir feststellen mussten und Freyas Fruchtbarkeit konnte Segen und Fluch zugleich sein. Meine Mutter war trotz ihres fortgeschrittenen Alters wieder schwanger mit einem Kind und sie vertrug diesen Umstand nicht sehr gut. Als sie schliesslich Wehen bekam war es noch viel zu frueh und niemand war vorbereitet. Sie blutete stark und gebar nach kurzer Zeit ein Kind welches Tod zu Welt kam. Doch die Geburt war noch nicht vorrueber...Meine Mutter hoerte nicht auf zu bluten und schliesslich gaben meine Familie und die Hebammen auf und bereiteten sich darauf vor in einer Nacht zwei geliebte Menschen verloren zu haben. Ich selbst konnte mich damit, jung wie ich war allerdings noch nicht abfinden und schrie, bettelte und betete neben dem immer schwaecher werdenden Koerper meiner Mutter man moege meiner ihr helfen. Ich hoffte auf Odins Gnade,Thors Staerke oder Balders Guete und flehte sogar Hel die Goettin der Unterwelt und der Toten an meine Mutter noch nicht zu sich zu nehmen. Doch am Ende erhoerte mich eine unerwartete Goettin - Eir die Magd von Frigga der Koenigin Asgards, aber auch die Herrin der Heilkunst. Vielleicht war es aus Mitleid, vielleicht war es Bestimmung – ich weiss es nicht. Aber die Goettin schenkte mir in jener nacht die Kraft der heilenden Haende und ich schaffte es unter grossen Anstrengeungen, die Blutungen meiner Mutter zu stillen und sie erwachte am naechsten morgen entgegen aller Erwartungen schwach aber lebendig.

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Es war ein Wunder und die Kraefte verliessen mich nicht, ich konnte Narben und auch groessere Verletzungen unter heilen obwohl mich das selbst auslaugte. Diese Kunde verbreitete sich jedich schnell in Aros und die immer groesser werdende christliche Gemeinschaft murmelte von Daemonen und Geisterwirken, unfaehig die Gunst der Goetter zu erkennen. Mein Vater fasste daraufhin eine Entschluss und sandte mich mit seinem naechsten Schiff fort – fort nach Uppsala dem groessten und aeltesten Tempel der Asen und Vanen um mich als Priester der alten Goetter ausbilden zu lassen.

An jenem kalten kalten Aprilmorgen des Jahres 1000 bestieg ich schliesslich das groesste und praechtigste der Schiffe meines Vaters einer ungewissen Zukunft, die nun den alten Goettern geweiht war entgegen...

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Zuletzt geändert von Leif am Sa 26. Jul 2014, 19:16, insgesamt 3-mal geändert.

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Verfasst: Do 12. Jun 2014, 16:10 


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BeitragVerfasst: So 15. Jun 2014, 18:30 
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Kapitel II

Meine Ausbildng im grossen Trempel von Uppsala sollte die Ereignisse in Gang setzen die mein sterbliches Dasein praegen und mich auf immer mit den alten Goettern des Nordens verbinden wuerden. Zu meinen Lebzeiten hat man mir viele Namen gegeben: Bruder, Liebhaber, Priester, Heiler, Krieger. In Wahrheit bin ich einfach Leif Thorson - ein Relikt aus einer alten Zeit, der versuchte den Strom der Zeit aufzuhalten und die alten Goetter zurueck zu bringen um dabei fast fuer immer fortgerissen zu werden. Aber um ehrlich zu sein – ich weiss ich habe verloren – denn es sind die Christen die die Geschichte am Ende schreiben werden. Ich habe keinen Zwist mit Christus oder ihrem Gott, nur mit seinen Priestern die alle anderen Goetter Daemonen nennen und leugnen, dass diese jemals einen Platz in dieser Welt hatten sowie Einfluss auf sie ausgeuebt haben und alles was sie nicht leugnen koennen ist das Werk ihres Satans oder eine vezerrte Wirklichkeit. So kleiden sie zum Beispiel die Statuen Freyas in die blauen Roben ihrer Herrin von Nazareth, um sie dann ihrer Fruchtbarkeit zu berauben und als Jungfrau zu stilisieren. Ich frage mich dann nur – was kann eine Jungfrau von den Sorgen und dem Elend dieser Welt wissen?

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Ich weiss nicht was der Gott der Christen erschaffen hat oder nicht und um ehrlich zu sein wusste ich nie viel ueber ihre Religion oder tieferen Mysterien. Wenn Beobachter meinen ein Kreuz um meinen Hals zu sehen berichtige ich sie nicht mehr, dass es sich dabei in Wirklichkeit um Thors Hammer Mjoelnir handelt. Ich mache sie auch nicht mehr darauf aufmerksam das die Kreuze zu denen sie i im Norden beten oft noch immer den selben Hammer tragen, den sie so schon falsch als Kreuz an meinem Hals identifieziren. Inzwischen waehre es sogar gefaehrlich dies zu tun, denn die Priester des Kreuzes haben ihre eigene Welt erschaffen und aufgebaut auf auf ihrer eigenen und einzigen Wahrheit. Aber vielleicht bin ich auch ungerecht zu ihnen, denn die Wahrheit hat viele Gesichter und vielleicht liegt ihr Kern irgendwo verborgen irgendwo zwischen dem Kreuz von Christus, Thor’s Hammer und und all den Gesaengen der Islam.

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Die Zeiten haben sich veraendert und der Wille der Menschen, ihr Glaube und ihre Taten formen die Welt auf eine Weise die subtil, machtvoll und unaufhaltsam zugleich ist. Aber dies ist meine Wahrheit, meine Geschichte und nun hoert wie alles begann.

Es ist schwer die Ausbildung eines Priesters der alten Goetter zu beschreiben. Was nicht offenkundig ist, ist geheim, was nicht bekannt ist meist vergessen. Jene die diesen Weg gegangen sind wissen wovon ich spreche und jene die die es nicht getan haben werden es nie verstehen, selbst wenn ich alle verbotenen Geheimnisse hier niederschreiben wuerde. Sieben mal feierten wir die Mitsommernacht; sieben mal umhuellte uns der Winter mit seiner Kaelte und ich erhielt eine Ausbildung die den alten Universitaeten im fernen Hellas um nichts nachstanden. Der Unterscied war jedoch, wir lernten nicht aus Buechern, sondern wir lernten mit unserer Umgebung und im Einklang mit der Kultur der Wikinger. Jeder Gott verkoerperte eine Lektion in unserer Ausbildung, so geoerte das Kaempfen mit Thors Axt ebenso zum Curriculum wie die Jagdfertigkeiten Skadis sowie auch das Liebesspiel des Freyr.

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Auch Faehigkeiten aus Lokis Domaene, des Tricksters, wurden gelehrt so zum Beipiel sich lautlos zu bewegen sodass keine Schritte und keine Atmung Aufmerksamkeit auf mich lenken sollte, so ich es nicht wollte.

Die Heilkuenste der Eir waren natuerlich aufgrund meiner Gabe einfach fuer mich zu begreifen und das daraus resultierende Verstaendnis des menschlichen Koerpers half mir auch andere Lektionen wie Kraeuterkunde schnell zu verstehen. Allerdings gab es auch Lektionen in denen dieses Wissen keinen nutzen hatte wie etwa das Erlernen der langen Geschichten und Lieder des Bragi. Andere Teile der Ausbildung waren fuer mich pure Freude wie die Unterweisung in Griechisch und Hebraeisch, zweier alter Gelehrtensprachen des Suedens die mir beigebracht wurden als man mein Talent mit Sprachen. Es war faszinierend fuer mich die neuen Zeichen und die unterschiedliche Grammatik zu begreifen. Andere Erfahrungen waren dagegen gepaart mit reinem Terror wie die Visionsquesten Odins und Friggs oder der Hel. Wenn der Geist befreit wurde durch Drogen und Zaubersprueche und in den Welten zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Leben und Tod herreiste. Diese mystischen Lektionen fielen mir am schwersten und hinterliessen oft nicht nurn mehr Fragen als Antworten sondern verstoerten meinen Geist in manchen Faellen sogar.

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Ich wuchs zu einem gut aussehenden Mann heran und man sagte mir, manchmal wahrscheinlich auch mit Neid, dass ich nicht nur von Eir sondern auch von Balder dem Sonnengott gesegnet sei. Dieser Umstand war wahrscheinlich auch dafuer verantwortlich warum die Hohepriesterin Hel’s, Gunna, auf mich aufmerksam wurde. Eir und Balder galten als Goetter die sehr eng (neben Loki der ihr Vater war) mit der Herrin der Toten und der Graeber verbunden. Eir da sie immer wieder Menschen vom Totenbett zurueckholte und deswegen Hel moegliche Seelen fuer ihr Reich Helheim vorenthielt und Balder weil sie den Gott nach dessen Tod nicht freigeben wollte, obwohl alle Goetter aufgrund seiner Guete und Schoenheit um ihn trauerten. Die Hohepriesterin war der Goettin so nah das der Tod sie beruehrte und sie wie ein wandelnder Leichnahm aussah, die Sonne die Verkoerperung des Gottes Balder mied und grossen Einfluss ueber die Toten selbst hatte.
Natuerlich handelte es sich bei Gunna um eine Kainitin vom Clan der Kappadozianer, die sich eine perfekte Tarnung als Hohepriesterin der Hel aufgebaut hatte. Fuer mich war sie damals nur ein weiterer Aspekt unserer Goetterwelt und was ich noch nicht wusste auch meine spaetere Fuerstin im Blute. Doch bis es soweit sein sollte, vergingen noch viele Jahre und ich hatte oft die Gelegenheit mich mit der Herrin zu unterhalten und mein Verstaendnis ueber Leben und Tod zu vertiefen, den wie sie immer sagte sind Leben und Tod, Licht und Schatten nur zwei Seiten der selben Medaille undman konnte das eine nicht ohne das andere verstehen. Obwohl ich unsere Gespraeche und die Dinge die ich lernte schatzte, blieb ich auf Distanz denn Geruechte besagten das jene die sich zu sehr mit den Diener Hels einlassen zwar Staerke und Langlebigkeit erhalten, dafuer aber einen dunklen Preis an die Goettin entrichten muessen, der zehnfach in Blut gezahlt wird.

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Meine Ausbildung naehrte sich schliesslich dem Ende und ich hatte die Wahl schliesslich wieder meine eigenenen Wege zu gehen. Ich beschloss zuerst zurueck nach Aros zu gehen um von dort die Laender zu besuchen die immer noch den alten Goettern huldigen um nach Geschichten und Wissen um die Aesir zu suchen...

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Zuletzt geändert von Leif am Sa 26. Jul 2014, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 26. Jun 2014, 10:38 
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Kapitel III

Ich kehrte zurueck nach Aros und war froh meine Familie wohlhabend und in guter Gesundheit wiederzufinden. Mein Vater war noch immer das starke Oberhaupt meiner Familie und auch wenn meine Mutter nie wieder ganz zu ihrer alten Staerke zurueckfand, lebte sie doch ein angenemens und erfuelltes Leben mit meiner Familie. Meine Brueder hatten inzwischen Kinder und Frauen und unser Geschaeft lief praechtig. Dies galt ebenso fuer die generelle Entwicklung in Aros und ich war ueberrascht so viele neue Strassen,Gebaeude und Schiffe in und um Aros zu sehen. Ich verbrachte den Winter zu Hause und entschied schliesslich im Fruehjahr einer grossen Hanelsflotte als Heiler und Matrose beizutreten welche Norwegen, die Kolonien der Faroer Inseln und Island besuchen wuerden. Mein Vater stattete mich mit Waffen, Schilden und genug Geld aus um meine Reise antreten zu koennen und wurde schliesslich offiziell zum Stand der Drengr gezaehlt – die Kaste der jungen unabhaegigen Krieger. Es machte in unserer Gesellschaft keinen Unterschied ob ich ein Priester war oder nicht – solange man sich nicht voll und ganz zum Mystiker der alten Goetter erklaerte wurde von einem jungen Mann meines Standes erwartet zu kampfbereit zu sein und damit als ehrbares und produktives Mitglied der Gesellschaft zu zaehlen.

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Die naechsten Jahre waren Jahre voller Wunder denn ich hatte die Moeglichkeiten die Fjoerde Norwegens und die darin liegenden Hafenstaedte Bergen, Tromso und Trondheim zu sehen, die eisigen Meere des Nordens mit ihren Inseln zu bewandern, sowie die Gletscher und Vulkane Islands zu bestaunen. Wir handelten die meiste Zeit friedlich und ich hatte die Moeglichkeit mehr und mehr ueber das Skandinavische Reich zu erlernen. Dabei erkannte ich auch warum in so vielen Teilen Christus und die Maenner der Kirche auf dem Vormarsch waren – die Priester und Kirchen hatten einen viel groesseren Einfluss auf die Maechtigen und versprachen die einfachen Bauern und Untertanen mit ihren Gebeten und Predigten ruhig zu halten und somit den Einfluss der Jarls und anderen Herrschern zu staerken. Das urspruengliche System der Vikinger stellte die Entscheidungsgewalt unter einen Thing, einer Versammlung von freien Maennern die Entscheidungen in der Gemeinschaft trafen, doch dieses uralte System wurde inzwischen immer mehr von zentralisierten Machtstrukturen abgeloest und die Christen unterstuetzten dieses System da es ihnen langfristig mehr Macht gab. Nachdem ich diese Zusammenhange erkannte wurde mir mehr und mehr bewusst, dass sich die Diener Asgards sammeln und koordinieren muessen um als einen Einheit zu handeln und mehr an den weltlichen Entscheidungen hier im Norden Europas teilnehmen mussten. An diesem Tag fasste ich einen Entschluss und ich fasste ihn am Ende der Welt zwischen Hels Reich und Asgard, zwischen dem Eis und Feuer der Insel Islands die erst vor einer Dekade zum Christentum kovertiert war obwohl seine Bewohner noch immer im geheimen den alten Goettern hudligten.

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Mein urspruenglicher Plan war es zurueck nach Uppsala zu gehen um die Unterstuetzung des dortigen Tempels zu erbitten aber das Schicksal sollte mir einen anderen Weg weisen und ich weiss bis heute noch nicht ob es meine Fehlentscheidungen waren die mich haben scheitern lassen oder ob es nur mein grausames Schicksal war das ich eh nicht aufhalten konnte. Auf meinen Reisen traf ich einen starken und intelligenten Krieger der nur ein wenig aelter war als ich. Knut. Knut konnte Maenner mit seinem Charisma so beeindrucken, dass sie ihm bis vor Hels Thron selbst folgen wuerden. Er zog auch mich in seinem Bann und wir wurden gute Freunde. Eines Tages im Sommer 1009 wurden wir schliesslich von Piraten angegriffen und obwohl wir sie zurueckschlagen konnten fielen an diesem Tag gute Maenner mit denen ich viele Reisen und Erfahrungen gemacht hatte. Auch Knut war verletzt, schwer sogar und ich musste mein ganzes Koennen aufwenden ihn von der Schwelle des Todes zurueckzuholen. In nachfolgenden Jahren meinte er immer scherzhaft er haette das Met in Valhalla schon riechen koennen und neckte mich das ich ihn davon wenigstens haette kosten lassen sollen bevor ich ihn aus den Armen der Valkyren riss.

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Knut wusste aber das ich sein Leben gerettet hatte und er war mir dankbar – so dankbar das er sein groesstes Geheimnis mit mir teilte – er war der juengere Sohn von Sven Gabelbart und damit der Enkel Harald Blauzahns, der von seinem Vater ausgeschickt worden war um das skandinavische Reich zu erkunden und den Puls der Zeit zu erfassen. Es traf mich an Anfang wie ein Schlag, denn hier stand der Enkel der Koenige vor mir die das Koenigreich Daenemark ohne Kampf dem Christentum ergeben hatten und er schuldete mir sein Leben. Ich wusste in jenem Moment, dass meine Chance gekommen und ich war gewillt sie zu ergreifen – Dies war meine Zeit Asgard in diese Welt zurueckzuholen!
Knut gab mir eine Position als Heiler am Hof seines Vaters und und ich begann mehr und mehr Einblicke in das Handeln und die Politik der Maechtigen, sowie die Hofintriegen zu bekommen. Knut und ich wurden unzertrennlich doch es blieb nicht nur dabei. Das Charisma des jungen Vikingers hielt mich gefangen wie am ersten Tage und schliesslich wurden wir zu Liebhabern. Natuerlich hielten wir dies geheim, denn auch im alten Norden wurde eine solche Union im bestenfalle mit Spott und im schlimmsten Falle mit Bestrafung behandelt – eine Aussicht die wir beide nicht sehr attraktiv fanden. So lernte ich jedoch viel mehr ueber ihn und sein Wesen. Ich lernte von seinen Trauemen, seinen Ambitionen und vor allem seinem geheimen Wunsch aus dem Schatten seines Bruders Harald II. zu treten, dem erstgeborenen Sohn seines Vaters. Obwohl ich zugeben muss, dass ich immer versuchte meine Verbindungen zu Knut zu nutzen um mein eigentliches Ziel voran zu treiben, konnte ich doch nicht leugnen, dass ich Knut wirklich liebte und hoffte er wuerde gluecklich werden. Ich war gluecklich in dieser Zeit und noch heute sind diese Jahre die einzigen die ich betrachten kann ohne durch einen Schleier des Verlusts und der Trauer blicken zu muessen. Es sollte beinahe ein Jahrhundert dauern bis ich wieder jemanden aufrichtig lieben wuerde aber diese Geschichte gehoert hier noch nicht hin.

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1010 zogen wir zusammen in de Krieg, obwohl Krieg eine Untertreibung fuer das war, was Knuts Vater, Sven Gabelbarts Invasionsflotte in England anrichten sollte. Hunderte Drachenschiffe zogen gegen die Insel und in den drei Jahren eroberten Svens Truppen die wichtigsten Staedte, Seewege, Strassen und Burgen. Koenig Æthelred von England ging schlisslich ins Exil nach Nordfrankreich und 1013 wurde Sven Gabelbart zum Koenig von England gekroent. Leider starb er bereits 5 Wochen spaeter, im Januar 1014, nach der Kroenung. Ich bin nicht uberrascht, denn man sagt, dass es einem Krieger das Herz brechen kann wenn er nichts mehr hat hat wofuer er kaempfen kann. So begann aber schliesslich der Konflikt zwischen Knut und Harald II. der schon vor vielen Jahren abzusehen war. Harlad II. haette nun seinem Vater auf den Thron folgen sollen, aber die das daenische Koenigreich wollte Knut und Koenig Æthelred nutzte das entstande Chaos um England mit seinem Sohn Edmund II. zurueckzuerobern. Zum Glueck hatten beide Brueder genug Verstand um ihren Streit beizulegen und eine Loesung zu finden. Harald II. sollte der Koenig Daenemarks werden und Knut wuerde als Koenig Englands fungieren. 2 Jahre sollte es dauern bis Knut alle Truppen in intensiven Kaempfgen besiegen konnte und schliesslichwurde ein Frieden zwischen Edmund II. und Knut ausgehandelt. Edmund II. sollte bis zu seinem Tod Koenig von allen Laendern unterhalb der Themse bleiben waehrend, Knut die noerdlichen Teile erhielt. Dieser Vertrag wurde besiegelt und schliesslich sollte auch meine Stunde endlich kommen.

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Ich kaempfte die ganze Zeit an Knuts Seite um ihn im Falle einer Verletzung beistehen zu koennen und auch ich machte ein grosses Vermoegen in dieser Zeit als ich meinen Teil der eroberten Gueter erhielt. Ich verabscheue den Krieg immer noch aber er war und ist in unserer Zeit ein notwendiges Uebel, wie ein Sturm der den Wald ausduennt und somit Licht an die neuen jungen Triebe zu lassen. Ich hatte meine Entscheidung schnell getroffen und war bereit zu handeln, denn jetzt hatte ich die Chance Knut zum einzigen Koenig Englands zu machen. Ich wartete eingie Wochen und schlich mich schliesslich ins Lager von Edmund II. und vergiftete ihn. Ich vergiftete ihn mit einem Pulver das ich aus dem gruenen Knollenblatterpilz gewonnen hatte. Leben und Tod sind nur zwei Seiten der selben Medaille und dies sollte erst das erste mal werden, dass ich die Heilkuenste und das wissen meiner Patronin Eir nutzte um Schaden und Tod zu bringen. Hel begann mich mit ihren kalten Armen zu umschliessen, denn an jenem Tag im Winter des Jahres 1016 starb ein Teil von mir ein Teil den ich nie zurueckerlahten wuerde, nachdem ich das erste mal ohne Not und ohne Grund einen Menschen auf so schaendliche Weisen umbrachte und somit Hels Reich zufuehrte. Ich troestete mich jedoch mit dem Gedanken, dass Knut nun endlich Koenig von England war und als Knut der Grosse in die Geschichte eingehen wuerde und ich nun endlich genug Einfluss hatte um mein Ziel zu erreiche – ich konnte nicht einmal ahnen wie sehr ich mich doch taeuschen sollte...

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Zuletzt geändert von Leif am Sa 26. Jul 2014, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo 30. Jun 2014, 10:41 
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Kapitel IV

Im Jahre 1017 sollte sich schliesslich alles fuer mich veraendern. Knut heiratete Emma von Normandie, die Witwe des alten Koenigs Æthelred und liess alle anderen Mitglieder der alten Koenigsfamilie entweder hinrichten, einsperren oder verbannen damit niemand seinem Anspruch gefaehrlich werden konnte. Er brachte zusaetzlich auch zwei uneheliche Soehne in die Ehe. Emma hasste und misstraute mir vom ersten Moment an. Sie war eine starke und intelligente Frau, die vielen Maennern ihres Zeitalters einiges vorraus hatte. Sie war eine wahre Koenigin. Der Grund fuer ihren Hass war ihre nicht ganz falsche Vermutung, dass ich etwas mit dem Tod ihres Sohnes Edmund II. zu tun hatte. Sie nannte mich hinter vorgehaltener Hand einen Giftmischer und eine Ausgeburt der Hoelle, ein Daemon der vergessenen Goettern diente und brachte die vorrangig christlichen Mitglieder des Hofes nach und nach gegen mich auf. Meine Versuche Knut zugunsten der alten Goetter zu beeinflussen wurden so immer weiter beschnitten vor allem weil sie ihren Einfluss im Klerus nutzte um Knuts Herrschaft in England zu festigen. Ich versuchte Knut zur Vernunft zu bringen, aber schliesslich sollte meine Leidenschaft den Untergang meiner Plaene in England besiegeln. Emma erwischte mich wie ich gerade dabei war Knut nach einem Disput zu kuessen und benutzte dieses Wissen gegen mich. Sie drohte uns beide in den Abgrund zu stuerzen, auch wenn sie dann mit fallen wuerde sollte. Ihr Ultimatum war einfach, ich sollte England auf der Stelle verlassen. Knut entliess mich, ohne eine Wahl mit allen Ehren aus seinen Diensten und gab mir die wichtige Aufgabe seine Schwester Estrid nach Daenemark zu begleiten um Jarl Ulf zu ehelichen, den 2. Mann neben Knuts Bruder Harald II der diesem half die Regierungsgeschaefte in Daenemark zu regeln.

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Ich war verletzt, ich war wuetend und verzweifelt. Sollte ich nun alles verloren haben? Eine Liebe, meinen Status und zusaetzlich alle Chancen fuer die ich geplant habe in den Krieg gezogen bin und sogar gemordet hatte? Es war dieser Zeitpunkt indem ich eine Entscheidung traf – ich musste das Schicksal selbst in die Hand nehemen – die Regeln mussten nach meinem Willen geschriben werden und ich erkannte das die Heirats von Knuts geliebter Schwester mit Jarl Ulf eine neue Moeglichkeit fuer mich war – eine neue Chance. Estrid hatte sich in mich verliebt, nachdem ich sie mich das erste mal sah – ich wusste es sofort, denn ich konnte in ihrer Seele lesen wie in einem offenen Buch. Der Plan den ich in jener Nacht auf dem Schiff schmiedete war in jeder Weise verwerflich und falsch wusste ich doch, dass es Jahre und Jahrzehnte dauern wuerde bis er Fruechte tragen wuerde. Ich glaube uebrigens noch heute, dass ich und meine Nachkommen fuer diese von mir begangene Suende bestraft wurden sind indem sich alles in Asche verwandelt was ich versuchte mit dieser Familie und meinen Nachkommen aufzubauen. Aber vielleicht habe ich inzwischen auch zu viel ueber Suende und Vergeben vom Gott der Christen gehoert. Ich weiss es nicht vielleicht ist es einfach Schicksal. Meine Plan bestand darin meine eigenen Kinder, Kinder die ich formen und erziehen konnte in der Naehe des Throns zu haben, sodass sie mein Vermaechtnis fortfuehren konnten sollte ich scheitern. In jener Nacht schlich ich mich in Estrids Kabine und verfuehrte sie schliesslich. Ich wiiederholte dieses Vorgehen bis wir in Daenemark angekommen waren und ich sicher sein konnte das sie mit meinem Kind und nicht dem Kind ihres zukuenftigen Ehemannes Ulf schwanger sein wuerde...

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Estrid wurde 1018 mit Jarl Ulf verheiratet und kurze Zeit spaeter feierte dieser im Januar 1019 die Geburt eines Sohnes – meines Sohnes – und nannte ihn Sven II. nach seinem Grossvater Sven Gabelbart. Zur selben Zeit hatte auch Knut seinen ersten legitimen Erben mit Emma – Harthacnut. Kurz nach dessen Geburt ueberraschte Knut seine Schwester mit einem Besuch in Daenemark und um weitere Verhandlungen mit Harald II, seinem Bruder zu treffen. Wir hatten ein intensives Wiedersehen und all mein Wut und Verbitterung waren vergessen. Vergessen bis zu dem Punkt das Knut mich zu Teil seines Plans machen sollte. Harald II. selbst hatte keine Erben und wenn er sterben sollte, wuerde die Krone an Knut und seine Nachfahren fallen. Er machte sogar Andeutungen, dass Estrids Kinder den Thron Daenemarks fuer ihn verwalten koennten. Alles was ich dafuer machen musste war Harald II zu vergiften. Genauso wie ich es damals mit Edmund II. getan hatte. Ich weiss nicht was mich am Ende trieb – die Liebe zu Knut oder meine Ambitionen oder die Aussicht meinen eigenen Sohn auf dem Daenischen Thron zu sehen aber ich tat es. Ich vergiftete Harald II im Jahre 1018 mit dem selben Gift, zu einem Zeitpunkt wo Knut weit genug weg war um nicht selbst unter Verdacht zu fallen. Das war der Beginn des Reichs von Knut dem Grossen...

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1020 erklaerte er schliesslich Jarl Ulf zu seinem Stellvertreter in Daenemark und gab ihm auch seinen Erstgeborenen Harthacnut zum Ziehsohn um die Verbindungen noch zu staerken. Das goldene Zeitalter was fuer Asgard anbrechen sollte kam jedoch nie. Knut fokusierte sich auf England und wandte sich immer mehr der Kirch Christus zu – nicht aus politichem Kalkuel sondern getrieben von seiner Frau Emma und aus wahrem Glauben. Zuesaetzlich sahen die Norweger ihre Chance gekommen und begannen Daenemark anzugreifen und Siedlungen zu pluendern. Ich musste handeln doch die Zeit war noch nicht gekommen und meine Optionen waren gering in meiner jetzigen Position. Ich hatte mit Estrid noch zwei weitere Kinder, Bjorn und Asbjorn, jeweils 1022 und 1025 geboren. Estrid war mir ergeben, sie liebte nur mich und wir hielten unsere Beziehung geheim. Ich sorgte auch dafuer, dass Estrid keine Kinder mit Ulf hatte und zweimal leitete ich sogar eine Fehlgeburt mit einem Kraeutertee aus besonderen Wurzeln ein, da ich nicht genau ausmachen konnte ob ich oder Ulf der Vater der Kinder seinwuerde. Doch meine blinde Ambition stoppten auch hier nicht. Ich erfuhr kurz nach der Geburt meines letzten Sohnes das Knut eine Pilgerreise ins Herz der Christenheit, nach Rom plante. Ich schaeumte in dem Moment indem ich das hoerte und plante schliesslich einen Umsturz.

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Mein bester Verbuendeter dafuer war Ulf, dessen Ziel war zwar nicht die Unabhaengigkeit von der Kirche sondern purer Machtwillen, aber das war etwas womit ich mich spaeter auseinandersezten konnte. Unser Plan war einfach wuerde aber sehr effektiv sein wenn er aufgehen sollte, Harthacnut der am daenischen Hof seiner Tante Estrid und ihres Mannes Ulf aufwuchs sollte seinen Vater als Koenig abloesen. Dabei spielte es keien Rolle ob der Junge noch kein Mann war, andere wuerden fuer ihn regieren koennen und Entscheidungen treffen – andere wie ich. Ulf und ich hoben Truppen aus und wir machten uns bereit Daenemark in die Unabhaengigkeit von Knut und seiner Kirche zu fuehren. Leider wurde unsere Rebellion im Keim erstickt, denn Estrid hatte unsere Bemuehungen an ihren Bruder verraten. Sie wollte Krieg und Blutvergiessen um jeden Preis verhindern. Knut schlug den Afruhr ohne grossen Widerstand nieder und liess Ulf ermorden, nicht jedoch ohne ihn vorher zu taufen. Knut trat auch mir gegenueber, wusste er doch das ich etwas mit diesem Plot zu tun haben musste. Als er mir endlich gegenueber stand sah in seinen Augen die Gefuele einer betrogenen und verletzten Seele. Schmerz, dass ich ihn betrogen hatte, Trauer um die Naehe die wir verloren hatten und Mitleid. Knut liess mich am Leben und verbannte mich vom Hof mit der Warnung ihm nie wieder unter die Augen zu treten. Von da an ging alles sehr schnell, er uebergab Estrids und meine (alle nahmen immer noch an Ulf sei ihr Vater gewesen) Kinder an ein Kloster zur Ausbildung und nahm sie in seinen Dienst sobald sie eine Waffe halten konnten. Des Weiteren unternahm Knut seine im jahre 1027 schliesslich seine Pilgerreise nach Rom und danach sollte eine Welle der Christanisierung ueber das geeinte skandinavische Reiche hereinbrechen, nachdem Knut auch noch den Widerstand und Aufruhr in Norwegen befriedet hatte und die christliche Religion mit dem Bau von Kirchen und anderen Privilegien fuer den Klerus aktiv foerderte. Ich war noch nie weiter vom meinen Ziel entfernt als an jenem kalten Winterabend an dem ich ohne meine Kinder, Verbuendete, Status oder Ressourcen in die Verbannung geschickt worden war.

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Ich fuehlte mich zum ersten mal alt – alt und besiegt denn meine Zeit begann zu verinnen. Ich war inzwischen 37 Jahre alt auch wenn ich juenger aussah und wusste meine Zeit auf dieser Welt ist begrenzt. Ich beschloss deswegen zum Tempel nach Uppsala zurueckzugehen und dort um Hilfe zu bitten – ich wollte die Kraft und das Wissen der alten Priester vereinen um den Dienern Christi und ihrem Kreuz endlich einhalt gebieten zu koennen. Doch ich erreichte nichts, keine Worte die ich sprach sollte ihre Isolation aufheben und keine Bitte die ich aeusserte sollte erhoert werden, bis – ja bis zu dem Zeitpunkt an dem die Hohepriesterin der Hel auf mich zutrat. Sie versprach mir Macht, Einfluss und vor allem Zeit wenn ich die Urmarmung Hels akzeptierte und einen Bund mit ihr eingehen wuerde. Ich war inzwischen soweit gegangen, dass ich gewill war auch dieses Schritt noch zu gehen und ergab mich der unheiligen Weihe und trank das Blut der Hohepriesterin der Hel welches mich in einen Ghul verwandeln sollte. Ein Ghul der Kappadozianerin Althea die mir die ersten Tueren in eine Welt der Dunkelheit oeffnen sollte...

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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 19:43 
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Kapitel V

Die naechsten Jahre verbrachte ich nun damit meinen neuen Zustand zu verstehen und meine neuen Gaben zu erforschen. Hels Umarmung brachte mir viele Vorteile wie Kraft, Ausdauer und die Faehigkeit meine Wunden mit dem Blut meiner Herrin zu heilen. Erst Jahre spaeter verstand ich das mich der groesste Nachteil des Daseins als Ghul verschonte – die Blutsbande und die emotionalen Fesseln die dieser Zustand mit sich bringen. Ich weiss nicht warum das Blut keine Wirkung auf mich hatte, ich vermute aber das der Segen Eir’s noch immer auf mir lag und deswegen diese Fessel keine Gefahr fuer mich darstellte – genauso wie es auch heute noch der Fall ist. Groesser als all dies aber wog fuer mich die gewonnene Zeit da die vampirische Vitae mein Altern verlangsamte und ich so Zeit hatte mich neu zu organisieren, Plaene zu schmieden und mich von meinen Niederlagen zu erholen. Im Nachhinein bin ich immer wieder entsetzt wie fanatisch ich in diese Jahren agierte, denn nichts konnte mich von meinem verlangen nach Macht und Einfluss abbringen – nicht einmal diese voellig neue Welt die sich mir eroeffnete. Im Grunde akzeptierte ich meinen Zustand als Ghul und die Kainiten oder Wiedergaenger wie sie im Norden auch genannt wurden einfach als einen Teil dieser uebrnatuerlichen Welt und ich sollte erst sehr viel spaeter die ausgedehnte Mythologie um Kain, die Vorsinnflutlichen sowie die kainitsiche Macht- und Sozialstruktur erlernen.

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Meine Beziehung zu Arthea war sehr symbiotisch – sie gab mir den Rueckhalt einer intelligenten Person den ich brauchte um meinen Plaene voranzutreiben und ich brachte eine Neuerung in ihr Leben, der sie aus einer Lethargie und Langeweile riss. In den naechsten Jahren reisten wir zusammen durch die skandinavischen Laender, immer auf der Suche nach neuen Verbuendeten die uns helfen sollten das Christentum zurueckzudraengen indem wir versuchten wichtige Positionen mit Anhaengern der alten Goetter besetzten. Wir reisten auch weiter in den Osten in das Land der tausend Seen um unser Wissen zu vertiefen. Ich war sehr erstaunt wie viel Enklaven noch immer existierten und lernte so auch eine weitere Sprache – Russisch eine Sprache mit anderem Wortschatz und Grammatik als alles was ich je zuvor gelernt hatte. Nachdem Arthea mein Geschick mit Sprachen erkannt lehrte sie mich auch ihre alte keltische Muttersprache die ich mit grossem Interesse erlernte. Offensichtlich war Arthea nicht ihr echter Name, denn dieser war griechischen oder roemischen Ursprungs, aber diese Verbindung sollte ich erst spaeter knuepfen. Nach unseren Reisen siedelten wir nach Daenemark ueber und ich nutzte die Zeit um mit meinen beiden juengsten Soehnen Bjorn und Asbjorn zusammen zu sein. Sven war bei Knut in England und damit ausserhalb meiner Reichweite aber die anderen beiden wurden in Daenemark ausgebildet wahrend ihre Mutter und meine ehemalige Geliebte Estrid, einen Gefolgsmann Knuts in England geheiratet hatte. Ich tarnte mich als reisender Moench der aufgrund seines Wissens und seiner Talente in Sprachen schliesslich angeworben wurde um die Kinder zu unterrichten. Nachdem ich endlich Zugang zu ihnen hatte war es mir moeglich sie im alten Glauben zu erziehen und von jungen Jahren an auf meine Seite zu ziehen.

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1035 hoerte ich schliesslich die Neuigkeiten, dass Knut im sterben lag. Ich wusste ich musste ihn noch ein letztes mal sehen und machte mich mit dem Segen von Arthea auf nach England um meinen Frieden mit ihm zu machen. Ich schlich mich schliesslich in seine Kammer nachdem ich am Hof angekommen war und sicher sein konnte, dass Emma in ihrem Gemach lag. Den Mann den ich dort im Bett sah war definitiv Knut aber Alter und Krankheit setzten ihm zu und ich wusste sofort es gab nichts mehr was man fuer ihn tun konnte. Seine Zeit war schlicht abgelaufen und aufgezehrt durch Jahre des Kampfes, Krieges und Regierens. Seine Zeit war gekommen. Ich kam auf ihn zu und verabschiedete mich von ihm und wollte schon wieder gehen, doch er merkte das jemand im Raum war. Er sprach verwirrt von seinem Bruder, vergangen Zeiten, seinen Kindern aber auch von Vergebung, Suende und Bestrafung. Und schon als ich es nicht mehr ertragen konnte sagte er meinen Namen. Leif. Und ich wusste in diesem Moment das er wusste ich bin hier. Seine letzten Worte waren: "Vergib mir Bruder" und ich begriff etwas, dass mich beinahe zerstoerte. Er wollte nicht das ich ihm vergebe, sondern die Last des Brudermordes lag immer noch auf ihm. Das erklaerte auch seinen Wandel und seine Anlehnung an das Christentum. Die Priester versprachen ihm Busse und Vergebung fuer die Ergebenheit zu ihrem Gott. Emma hatte ihn wahrscheinlich dazu getrieben und am Ende verbannte er mich nicht weil sie es wollte sondern weil durch meinen Mord unsere Beziehung fuer immer vergiftet war...Unter Traenen und Verzweiflung verliess ich schliesslich die Burg und hoffte nur das Knut die Vergebung gefunden hatte die er all die Jahre gesucht hatte.

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Meine Trauer verwandelte ich schliesslich in pure Ambition und stuerzte mich noch mehr in meinen Plaene und Machenschaften, besonders jetzt wo Knuts Erbe die politische Landkarte wieder einmal veraendern wuerde. Arthea und ich beschlossen in England zu bleiben und Harold zu unterstuetzen, da er sich als grosser Gegner der Kirche und Freund des alten Glaubens etablierte. Sein Bekenntnis ging sogar soweit, dass er Messen komplett mied und die Bischoefe sich weigerten ihn als Koenig zu kroenen was die Situation noch zusaetzlich verschaerfte.

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Der Buergerkrieg in Knut’s ehemaligem Grossreich liess nun nicht lange auf sich warten, nachdem Norwegen rebellierte und sich die Situation zwischen Harold und Harthacnut anspannte und offener Krieg drohte. Schliesslich gelang es mir und einigen anderen Diplomaten zwischen beiden Parteien zu verhandeln. Emma mischte sich wie immer natuerlich auch in die Angelegenheiten ein und unterstuetzte den Frieden indem sie quasi als beratende Regentin in England fuer Harthacnut neben Harold auftrat, nachdem sie den koeniglichen Schatz in Winchester an sich riss. Die Situation eskalierte schnell als Emmas Kinder aus Erster Ehe, Eduard der Bekenner und Alfred nach England aus dem normannischen Exil kamen um ihre Mutter zu besuchen. Dieser Besuch stellte sich schnell als eine von Emma eingefaedelte Intrige heaus, die daruaf zielte England fuer ihre Kinder zurueckzuerobern. Harthacnuts militaerische Macht war in Daenemark gegen die norwegischen Invasoren gebunden, weswegen sie ihr Glueck mit ihren Kindern aus erster Ehe versuchte. Haraold aber ging hart gegen seine Stiefbrueder vor, entfuehrte schliesslich Alfred und liess ihn foltern, blenden und am Ende toeteten um ein Exempel zu statuieren. Dieser Coup wurde von mir eingefaedelt, denn mir fielen Briefe und Unterlagen in die Haende die bewiesen, dass Emma den koeniglichen Schatz nutzen wollte um ein Soeldnerheer auszuheben und ihren Soehnen zur Verfuegung zu stellen. Der Krieg war in vollem Gange und ich wusste wir mussten Winchester erobern um der Schlange der Verschwoerung den Kopf abzuschlagen. Wir siegten und Emma floh schliesslich 1037 ins Exil nach Bruegge in Flandern und Eduard zurueck in die Normandie. Harold hatte gewonnen und das Land schliesslich unter seiner Herrschaft vereint...Ich war sicher mit England als gesicherter Machtbasis, mit Harold auf dem Thron und mir als Berater konnte endlich eine neue Zeit anbrechen...

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Leider war der erkaempfte Frieden nicht von Dauer. Emma begann ihre Machtbasis im flandrischen Exil auszubauen und begann sogar eine Handschrift mit Hilfe der Moenche eines Klosters in St. Omer zu verfassen, dass Harold als Monster und gefaehrlichen Irren darstellen sollte. Diese Handschrift mit dem Namen „Encomium Emmae Reginae“ verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Sie nutze all ihren Enfluss in der Kirche und viel Propaganda um ihre Position und die ihrer Kinder wieder zu staerken. Ich hoerte schliesslich von meinem Sohn Bjorn der in den Diensten Harthacnuts stand und mir als Spion diente, dass dieser einen Besuch in Flandern plante um sich mit seiner Mutter zu treffen und England letztendlich zurueckzuerobern. Arthea und ich beschlossen schliesslich im Fruehjahr 1039 nach Flandern zu gehen um Emma direkt zu stellen. Meine Erzeugerin war sogar geradezu euphorische die Stadt Bruegge zu besuchen. Als wir in der Stadt ankamen verstand ich schliesslich auch warum. Jede groessere Stadt der Wiedergaenger, die sogenannte Domaene wurde von einem gogenannten „Prinzen“ angefuehrt und verwaltet. In Bruegge war dies jedoch ein besonderer Vampir – genannt Valerius der Erzeuger und damit so etwas wie ein Vater meiner Herrin Arthea. Es gab auch noch ein paar andere untote Einwohner in der Stadt, aber wir mieden sie und konzentrierten uns ganz auf die Aufgabe Emma endlich zu stoppen...

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Emma war leider ausserhalb unserer Reichweite, denn das Kloster in das sie sich zurueckgezoge hatte war vom wahren Glauben geschuetzt und meine Heriin verbot mir etwas gegen sie direkt zu unternehmen um nicht den Zorn der Kirchenmaenner auf die Stadt und ihren Erzeuger zu lenken. Der Prinz der Stadt hatte ein Edikt ueber die Stadt gelegt welches auch als ‚Stille des Blutes“ bekannt war und besagte, dass sich die Uebernatuerlichen vor den Menschen verbergen sollten um nicht aufzufallen um somit Kampf, Zorn und Vernichtung zu entgehen. Ich stand jedoch in Korrespondenz mit ihr wir beschlossen uns im Maerz des Jahres 1040 zu „Friedensverhandlungen“ zu treffen, nachdem ihr Sohn Harthacnut mit seiner Flotte nach Bruegge kam. Dies war unser erstes Treffen nach ueber 20 Jahren und nach dem Tode Knuts. Ich musste Vorsichtmassnahmen treffen, denn ich sah wegen des Blutes noch immer aus ein junger starker Mann Ende 20 oder Anfang 30 war inzwischen aber beinahe 50 Jahre alt. Meine Herrin loeste dieses Problem schliesslich indem sie eine Kraft auf mich anwandte die mich wie eine wandelnde Leiche aussehen liess und es mir somit ermoeglichte Emma, in der Form eines alten und kranken Mannes zu sehen. Das Treffen selbst war jedoch nur ein Vorwand und ich haette wissen muessen, dass die Schlange etwas im Schilde fuehrte. Sie traf mich nur um mir mitzuteilen, dass meine Bemuehungen sinnlos waren und das im Moment schon ein Meuchelmoerder dabei ist Harold zu toeten. Sie uebermittelte mir die Nachricht zuckersuess und sagte das der Frieden gewahrt blieb, da Harald keine Erben hatte und der Anspruch somit direkt an ihren Sohn Harthacnut fallen wuerde – ganz ohne Blut zu vergiessen. Ich kann mich noch genau an ihren letzten Satz erinnern bevor sie sich umdrehte und mit ihrem Gefolge verschwand: „Knuts Sohn fuer meinen Sohn – die Schuld ist zur Hälfte bezahlt und die andere Hälfte wird folgen!“

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Ich glaubte ihr sofort und Arthea und ich versuchten so schnell es irgendwie ging zurueck nach England zu kommen aber die Neuigkeit von Harolds Tod holte uns bereits im Hafen von Bruegge ein bevor wir das Schiff ueberhaupt besteigen konnten. Ich war am Boden zerstoert, stand ich doch einmal mehr am Abgrund meiner eigenen Plaene und Ambitionen. England ergab sich kurz danach Harthacnut und er kehrte mit Emma als Mitregentin zurueck nach England. Beide brachten auch Eduard zurueck aus dem normannischen Exil und Harthacnut machte ihn zu seinem Erben, wahrscheinlich auf bestreben von Emma. Ein Jahr spaeter schliesslich starb Harthacnut – Knuts letzter Sohn und damit auch sein letztes Kind. Er soll sich tot getrunken haben, was durchaus sein kann denn er wusste das er nicht mehr lange zu Leben hatte, denn er hatte sich eine schwere Lungenkrankheit eingefangen die ihn langsam zugrunde richtete. England war verloren und ich kehrte nach Daenamrk, oder genauer gesagt nach Aros zurueck um mit meinen beiden juengsten Kindern, Bjorn und Asbjorn zusammen zu sein, da der juengste dort immer noch ausgebildet wurde und Bjorn dort immer wieder in den Hafen einlief um als Botschafter zwischen England und Daenmerk zu fungieren.

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Zuletzt geändert von Leif am So 3. Aug 2014, 16:55, insgesamt 5-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa 26. Jul 2014, 20:01 
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Kapitel VI

Fuer Daenmark wurden die Zeiten nach Harthacnuts Tod im Jahre 1042 wieder stuermischer, denn es brach ein erneuter Buergerkrieg zwischen meinem Sohn Sven, der sich nun Sven Estridson nach seiner Mutter und ihrer Linie nannte und Magnus dem Koenig von Norwegen und Erben des daenischen Throns nach harthcnuts Testament. Ich schlug mich auf die Seite meines Sohnes und beriet ihn so gut ich konnte, natuerlich immer mit den selben Hoffnung im Hinterkopf. Sven begann mehr und mehr Grund gegen Magnus zu verlieren und irgendwann war er mehr ein Aergernis als Hindernis fuer Magnus der das Ziel hatte Knuts alten Reich wiedererstehen lassen und daher auch plante England anzugreifen. In meiner Verzweiflung arbeitete ich an einem letzten verzweifelten Plan der aber schliesslich auch funktionierte. Mit der drohenden Invasion Magnus‘ im Nacken, versuchte ich ein Buendnis zwischen Sven und Eduard als neuem Koenig von England zu schmieden damit diese gegen diesen gemeinsam agieren konnten. Sven wurde schliesslich von Eduard mit offenen Armen aufgenommen unter anderem auch weil er den groessten Teil seines Lebens in England gelebt hatte und die Mentalitaet der Leute dort teilweise besser verstand als die der Daenen. Der zweite Teil meins Plans sollte sich schliesslich erfuellen als Emma mich (wieder unter der Verkleidung eines alten Mannes) in Svens Gefolge sah. Sie wurde paranoid und unvosichtig wie gedacht, hoffte sie mich doch schon lange besiegt zu haben. Als Kurzschlussreaktion begann sie Magnus entgegen aller Vernunft zu unterstuetzten, da sie dachte ich spielte ein doppeltes Spiel. 1043 wurde dies schliesslich entdeckt und Emma wurde aller Aemter und Besitztuemer enthoben. Auch dies wurde von mir eingefedelt, denn mein Sohn Bjorn den ich an ihrem Hof platziert hatte und in seiner Stellung als englischer Adeliger aussnutzte wurde schliesslich ihr Bote fuer eine geheime Botschaft die er mir sschliesslich zuspielte und die Emma schliesslich zu Fall brachte. Ein suesser Triumph auf den ich Jahre gewartet hatte. Bjorn wurde ueber die Jahre mein engster Verbuenderter und bereute, dass ich ihm nie sagen konnte wie stolz ich als sein Vater auf ihn war.

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Mit Emma aus dem Weg konnte ich endlich dazu uebergehen das Buendnis zwischen Eduard und Sven zu schmieden. Dieser Prozess war allerdings schwerer als gedacht, unter anderem weil ich das erste mal mit verschiedensten anderen uebernatuerlichen Interessengruppen zu tun hatte, die alle eine Agenda bezueglich dieses Konflikts hatten und hofften ihn in die eine oder andere Richtung zu steuern. Schliesslich scheiterten meine Bemuehungen im Winter 1045 und Eduard verbanne Sven sein Gefolge und alle daenischen Truppen die ihm als gefaehrlich erschienen von englischem Boden. Emma hatte natuerlich wieder ihre Finger im Spiel, denn sie konnte die Gunst ihres Sohnes und Koenig zurueckgewinnen und ueberzeugte ihn das Sven ein falsches Spiel mit ihm spielte. England war fuer alle weiteren Anstrengungen vorerst verloren und nun stand Daenmark kurz davor von Magnus erobert zu werden. Die Situation wurde noch schwieriger als ein Onkel von Magnus, Harald Hardrada auftauchte und ebenso einen Anspruch auf den norwegischen Thron erhob. Sven und Harald verbeundeten sich schliesslich aber Magnus blieb nicht untaetig. Die Situation entwickelte sich zu einer Sackgasse zwischen allen drei Parteien und schliesslich wurde ein Kompromiss ausgehandelt. Nach Magnus Tod sollte Sven den daenischen Thron erben und Harald den norwegischen. Diese Situation brachte einen kurzen Frieden auch wenn von grosser Unzufriedenheit begleitet. Der Krieg brach schliesslich erneut aus und Magnus schaffte es Sven aus Daenemark zu vertreiben und sich wieder mit seinem Onkel zu verbuenden um die daensiche Gefahr auf en Thron ein fuer alle mal zu unterbinden. Alles stand nun auf Messers Schneide und ich beschloss das ich etwas unternehmen musste...Ich wusste auch was...Ich schlich mich auf das Schiff von Magnus, als er 1047 nach Daenemark kam und vergiftete ihn schliesslich mit dem gleichen Gift dem schon zwei Koenige zuvor zum Opfer gefallen waren. Ich wusste ich verdammte mich mit jedem dieser Morde mehr doch der Preis schien gerechtfertigt...vorerst...

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1048 passierte schliesslich etwas, dass mich bis ins Mark erschuetterte. 1048 wurde mein Sohn Bjorn auf einem seinem Schiffe zwischen England und Daenmark ermordet. Diese Tat trug ohne Zweifel die Handschrift Emmas und war die Antwort auf Bjorns dafür, dass ich sie zu fall brachte. Die Schuld die noch zwischen uns offen war und über die wir damals in Brügge sprachen war nun wohl ausgeglichen. Ich trauerte und zog mich in mich zurueck, denn ich wusste haette ich ihn nicht so fuer meine Zwecke benutzt waehre er nicht getoetet wurden. Ich kehrte schliesslich zuruek nach Aros, zu meinem juengsten Sohn Asbjorn der dort auf meine Bestrebungen hin lebte um ein Handwerk zu erlernen und spaeter Krieger zu werden – so wie ich es einst getan hatte. Ich haette gerne gesehen, dass er als Prieser ausgebildet wird aber der Griff der Kirche war inzwischen schon zu stark und die Anwesenheit eines so hohen Adeligen haette zuviel unerwuenschte Aufmerksamkeit auf die verbliebenen Mitglieder des alten Glaubens gezogen. Sven konsolidierte inzwischen seinen Machtanspruch und ich dachte es war moeglich ihn fuer eine Zeit allein zu lassen – zum Glueck, denn ich brauchte eine Auszeit von all dem was ich selbst zu verantworten hatte. In all diesen Jahren frage ich mich uebrigens nie wieso Arthea all dies ueberhaupt mitmachte. Spiele um sterbliche Macht und die Ambitionen eines kleinen Mannes. Inzwichen denke ich ohne die Wahrheit zu kennen, dass sie meine Visionen durchaus teilte aber vor allem das ich das ich mit meinem Ansporn, meiner Energie und meinem Aussehen etwas in ihr Herz zauberte, was dort schon vor Jahrhunderten vergessen geglaubt war. Liebe. Unser Verhaeltnis war das von Gleichberichtigrten, allerdings lag das sicherlich nicht nur an Artheas Wesen, sondern auch an dem Segen Eir’s der mich vor den emotionalen Fesseln ihrer Vitae beschuetzte.

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Aros war noch immer eine gluehende Metropole (zumindest fuer unsere becheidenen nordischen Verhaeltnisse) und wurde mit jedem Jahr reicher. Leider hatte eine starke Seuche die Stadt ergriffen und wahrend ich mich daran machte ihr die Stirn zu bieten realisierte ich, dass ich seit Jahren nicht mehr so intensiv als Heiler gearbeitet hatte und genoss die harte und belohnende Arbeit sehr. Ich tat was ich konnte und mir wurde in diesen schweren Stunde noch eine weitere Gabe bewusst. In all den Jahrzehenten war ich selbst nie krank obwohl ich viel mit ihnen zu tun hatte – ein weiterer Segen meiner Goettin der sich schliesslich auch in meinem Untoten zustand erhalten sollte. In jedem Falle war die Seuche schwer unter Kontrolle zu bekommen und ohne die Hilfe eines besonderen Mannes, der am Ende auch mein Erzeuger werden sollte haette ich es nie geschafft die Krankheit einzudaemmen. Aber ich greife vor. Mein Zustand eroeffnete mir ein voellig neues Bild von Aros, eine Welt in den Schatten denn es lebten noch andere Wiedergaenger hier, so wie meine Herrin Arthea. Einer dieser Einwohner war Achmet, ein Jude und Mitglied des Clans der Salubri der ebenso wie ich gegen die Seuche kaempfte. Von ihm lernte ich viel ueber die Heilkuenste der Juden und juedischen Gemeinden sowie im generellen ueber die Welt ausserhalb des Nordens die mich mehr und mehr in ihren Bann schlagen sollten auch wenn ich fuehlte hier noch immer Aufgaben zu haben und deswegen diese Wunder wohl nie mit meine eigene Augen sehen sollte.

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Wir bekamen die Seuche schliesslich im Fruehling 1050 mit vereinten Kraeften unter Kontrolle obwohl jede Familie, auch die meine, Verluste zu betrueben hatte. Es haette jedoch noch viel schlimmer kommen koennte und schliesslich sollte es das auch. Asbjorn hatte ich in weiser Vorrausicht auf ein Schiff nach Island verladen, damit er die gleichen Reisen mache konnte wie ich es damals tat. Von der Seuche geschschwaecht wurde unsere Stadt jedoch ein einfches Ziel und schliesslich fielene wir einen Uberraschungsangriff von Magnus‘ Onkel Harald zum Opfer der wieder mit Sven in einer Fehde lag. Sie zerstoerten die Stadt fast komplett und neben allen Mitgliedern meiner sterblichen Familie wurde auch meine Herrin Arthea niedergesteckt nachdem ihre (und damit auch meine) Zufluch mitten am Tag goeffnet und geplunedert wurde. Ich versuchte zu Helfen aber auch ich wurde niedergestreckt und waehre an jenem Tag fast in den Ruinen der Stadt gestorben in der ich auch geboren wurde. Genau genommen bin ich gestorben doch ich wurde wiedergeboren. Achmet fand meinen gebrochenen Koerper in der Nacht als sich die Invasoren schon zurueckgezoen hatten und er hatte Mitleid mit mir. Die Art wie ich mich ans Leben klammerte und der Eifer mit dem ich die Seuche bekaempften ueberzeugten Achmet mich zu verwandeln. So wurde schlieslich in jener Nacht 1050 als Leif Thorson vom Clan der Salubri wiedergeboren... Ich erhielt zwar eine zweite Chance aber dieser Stoss ins Herz der Vikingerkultur war der Todesstoss meiner Plaene, denn nicht nur Aros sondern auch Hedeby die groesste Stadt des alten Nordens wurde in jenem Jahr zerstoert und gepluendert. Die Offenbarung, dass unsere Kultur sich am Ende selbst zum Untergang brachte sollte fuer mich aber erst sehr viel spaeter kommen...und bis dahin sllte ich noch mehrmals durchs Feuer gehen – woertlich und sprichwoertlich.

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