Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Do 4. Dez 2014, 20:47 
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Der Schmerz war zunächst stechend, dann bohrend und reißend gewesen. Und genauso wie bei seiner ersten Verwandlung, die sein Innerstes nach außen kehrte, das Tier in ihm auf groteske Art und Weise nach außen holte und für alle klar erkennbar präsentierte, war es eine höllische, alles verzehrende Qual gewesen. Nicht einmal die Wunden, die ihm dereinst bei Streitigkeiten von seinen Clansgeschwistern zugefügt worden waren, hatten ihm je so eine Pein beschert. Er vergrub das Gesicht, das halb tierische Schnauze, halb Schnabel und dann wieder menschlich wirkte in den gekrümmten, merkwürdig verdrehten Händen die sich schmatzend zurück zu mächtigen Pranken formten und messerscharfe Krallen durch sein bald wieder mit Fell bedecktes Fleisch stießen. Seine Kiefer mahlten als ob er auf einem alten Knochen nagen würde und er mühte sich redlich ab nicht wie am Spieß zu brüllen und zu winseln. Die gnädige Ohnmacht, die ihn kurz darauf in ihre dunklen Arme zog, war Balsam gewesen und verhinderte, dass er das Schrecklichste an seiner gescheiterten Verwandlung, allzu lebhaft mitbekam.

Als er wieder erwachte, schienen seine Muskeln und Sehnen, ja geradezu jede Faser seines Körpers noch von pulsierenden Schmerzen durchzogen, die Anstrengung war enorm gewesen und hatte sich wie er zeitgleich feststellen musste, überhaupt nicht ausgezahlt. Er war noch immer ein Wolf, ein menschlicher Wolf, Werwolf oder Wolfling wie immer man das nennen wollte. Scheinbar war dieser vermaledeite Fluch, innerhalb der Traumlandschaft sogar stärker als das Kainsmal und seine claneigenen Kräfte. Mit seinen behaarten Pranken riss er wütend, tiefe Furchen in den kalten Erboden – verdammt aber auch. Dieser Zustand ließ sich nicht so leicht abschütteln und in die Knie zwingen und würde ihm doch mehr abverlangen, als er je hätte ahnen können. Seine Situation hatte sich gerade um einiges verschlechtert, denn wenn er nicht von oben herab die Stadt betreten konnte, blieb ihm nur der beinahe direkte Weg. Die Katakomben würde er meiden, denn allzu leicht konnte er da in eine Falle ohne Rückkehr tappen, eingekesselt von beiden Seiten. Lucien grunzte leicht gurgelnd und schüttelte sein Fell, die Rute war kerzengerade nach oben gerichtet. Die Mauer – es gab scheinbar wirklich keinen anderen Ausweg. Er würde die Stadtmauer vorsichtig umkreisen, stets darauf bedacht im Verborgenen zu bleiben und sie an jener Stelle erklimmen, die dem Krankenhaus am nächsten lag. Mit ein wenig Glück und Vorsicht, könnte er es schaffen zumindest diese erste, kritische Hürde ungesehen zu überwinden und vielleicht wäre eine Fortbewegung von Dach zu Dach sogar ohne Tiergestalt möglich. In den Straßen würde er sich nicht blicken lassen können, keine Deckung, zu wenige Versteckmöglichkeiten. Es half alles nichts. Geduckt, machte er sich wachsam auf zu der Stelle an der die Mauer seinem Ziel am nächsten lag. Wenn er nur diese einfache Distanz ungesehen überwinden könnte….

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Through action, a Man becomes a Hero.
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Through time, a Legend becomes a Myth.
By learning from Myth, a Man takes action.
~Corazon~


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Do 4. Dez 2014, 20:47 


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BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 19:16 
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Lucien fand mit Leichtigkeit die bedrohlich wirkende, steil aufragende Stadtmauer von Brügge - genau an der Stelle die seiner Meinung nach dem Krankenhaus am nächsten war. Als er sich dem Teilstück ungesehen genähert hatte, musste er überrascht einen weiteren Fehler in seinen Berechnungen bemerken: Das Hospital lag ziemlich zentral in der Stadt, wäre also von allen Seiten her in etwa gleich schwer zu erreichen. Missmutig und wütend auf seine eigene Dummheit hatte Oer sich stetig bemühen müssen, nicht doch noch einen alten Baum auf seinem Weg aufzuschlitzen oder ein bestialisches Brüllen loszulassen. In dieser Nacht spielte aber auch wirklich alles gegen ihn. Dennoch half alles nichts, einen besseren Weg würde er nicht finden, die Stadt war ohnehin abgeriegelt. Lucien würde seine Schläue und sein ganzes Können einsetzen müssen um diesen Alptraum zu überstehen und heil wieder aus diesem Wahnsinn heraus zu kommen. Mit kühler Präzision, rammte er seine übernatürlichen Klauen in den kalten Stein und erklomm innerhalb weniger Minuten die Stadtmauer. Die Kraft und Wenigkeit dieses Körpers waren gleichzeitig Vor- wie Nachteil. Bevor er sich über die letzten Steine schwang, glitt sein Blick über den Wehrgang, prüfend nach Wachen Ausschau haltend.

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Lucien hatte die hohe Mauer überwunden. Seine geschwächten Kräfte machten sich bemerkbar, denn es gelang ihm nur mit Mühe sich über die Brüstung zu ziehen und sich so im letzen Moment vor den Augen eines wachsamen Wächters zu verbergen. Er spürte den kalten Stein an seinem Rücken und den Nachwind, der ihm schneidend durchs dichte Fell wehte. Vor ihm breiteten sich die Dächer der Stadt aus. Er erkannte die Wachleute, die eifrig ihre Waffen schärften und Pech in großen Kesseln zum sieden brachten. Dutzende Männer liefen die Treppen der Mauern hinauf um oben Geschosse zu deponieren, die man bei einem größeren Angriff nach unten schleudern konnte. Er erkannte, dass in wohl 30 Sekunden die nächste patrouillierdende Wache an ihm vorbeikommen würde
Es half alles nichts, er konzentrierte sich auf das nächstgelegene Dach und schätze die Entfernung. Lucien presste sich so gut es ging gegen die kalte Steinmauer und ignorierte das hektische, kriegerische Treiben rund um ihn. Sein Fokus lag auf der Distanz zwischen dem Wehrgang auf der Mauer und dem nächsten Dach, das es zu erreichen galt. Es blieb keine Zeit noch lange zu überlegen. Er presste die Kraft seiner Muskeln in die Beine und abgewinkelten Pfoten und sauste nach vorne, stieß sich von der Kante der Mauer ab.
Mit letzter Kraft, klammerte sich der bullige Werwolfkörper mit seinen Klauen an den letzten Vorsprüngen des Hausdaches fest. Die straffen Sehnen und das massige Fleisch bebten und zitterten ob der Anstrengung und mit seinen letzten verbliebenen Kräften, zog er sich am Vorsprung hoch, rammte die Klauen an den Füßen in die Mauer um sich abzustützen. Am Dach angekommen, duckte er sich flach auf die schmutzverkrusteten Schindeln und musste, auch ohne Atmen zu müssen einen Moment dort verharren.
Der Wachmann hinter ihm lief mit kräftigen Schritten vorbei. Er achtete auf das nach Süden gelegene Umland und weniger auf das Treiben in der nächtlichen Stadt. Lucien erkannte den braunen Schopf von Alexander, einem zuverlässigen, tapferen Kerl von ungefähr 45 Jahren, der außerhalb vom Dienst gerne mal einen zuviel über den Durst trank, aber jeden der auf der Arbeit auch nur einen Tropfen anrührte gleich seine Fäuste spüren ließ.
Die Schritte verhallten in der Dunkelheit. Lucien war allein. Unter ihm bereitete sich die Verteidigung Brügges auf einen Kampf von nie vorher dagewesener Dimension vor, hier oben jedoch blieb alles still
Unter anderen Umständen, hätte er noch weiter nach Luft ringen und seine Augen an das dunkel der Nacht gewöhnen müssen und seine Orientierung erneut geprüft. Doch er war wieder untot, weder musste er atmen noch war die Dunkelheit ein finsterer Schleier den er nicht zu durchdringen vermochte - für ihn war die Nacht hell wie der Tag. Brügge selbst war ebenfalls lange genug seine Heimat und Zuflucht als dass er angestrengt über seine gegenwärtige Position nachdenken musste. Er duckte sich leicht gebeugt hinter einen Kamin und spähte zunächst nach unten auf die geschäftigen Straßen; wirklich beeindruckend was die Stadt in den Stunden allerhöchster Not alles aufzubieten bereit war. Danach richtete er seinen bulligen Schädel wieder in Richtung des Krankenhauses. Vielleicht wäre der Weg von Dach zu Dach wirklich der einfachste. Viele andere Möglichkeiten blieben ihm nicht und so hielt er nach dem nächsten schindelgedeckten Dach Ausschau.
Zunächst war es noch schwierig sich im Dauerlauf von Dach zu Dach zu bewegen aber je öfter er es versuchte und je genauer er seine Kraft und den erforderlichen Abstand einschätzen konnte, desto leichter fiel es ihm. Schlussendlich sprang er lautlos wie ein Panther oder eine anmutige Katze über die Dächer des in murmelnden Aufruhr geratenen Brügges. Mit einem letzten, gut platzierten Sprung, landete er auf dem Hospital in der Mitte der Stadt und duckte sich wie ein schattenhaftes Fellungetüm hinter die Kaminspitzen. Gar nicht mal schlecht - er war wirklich stolz auf sich. Sein Blick ging schwenkend über Brügge und dann suchend und die Situation einschätzend nach unten Richtung der sich in unmittelbarer Nähe befindenden Straßen und Gassen.
Das Hospital lag groß und eindrücklich vor ihm in der Schwärze der Nacht. Träge umfloss das dunkle Wasser der Kanäle die hohen Mauern. Die Wände waren vor einigen Jahren frisch hochgezogen worden. Leif hatte, unterstützt von Alida, die Vorherrschaft über das Hospital übernommen und leitete es geschickt und erfolgreich. Der Ruf des Spitals war über die Grenzen Flanderns bekannt und einige reiche Patienten reisten viele Wochen um sich dort behandeln zu lassen. Ein Novize von Leif, ein junger Mann aus den Reihen der van de Burses stellte sicher, dass diese Herren das Haus nach dankbarer Gabe einer reichen finanziellen Spende wieder verließen.

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Das Dach war hoch über den Wassern gelegen und der Blick von oben über die Stadt war atemberaubend. Innen war ein Garten gelegen, der sowohl tagsüber als Meditationsort als auch als Kräutergarten genutzt wurde. Gut geschützt und warm bot er den idealen Standort für mediterrane Kräutern und in der Mitte plätscherte ein kleiner Brunnen. Große Fenster ließen den Blick in die Zimmer des Hospitals zu. In einigen großen Sälen wurden viele Kranke zusammen gepflegt, in einigen kleineren Zimmern lagen einzelne Kranke neben denen Angehörige wachten oder Pflegende in weißer Tracht umherwuselten- Lucien erkannte die nach Norden reichende Hauptpforte durch die ab und an jemand eintrat oder das Hospital verließ.
Der Wolf ließ den Blick langsam und gemächlich über die beinahe idyllische Aussicht schweifen. Stünde nicht eine der größten Katastrophen, die der Stadt je begegnet wäre, direkt vor der Tür, es hätte beinahe dazu eingeladen für einen Moment zu verweilen. Die Idylle war wohl mehr als trügerisch, denn ein Teil dieses Problems - er selbst nämlich- saß gerade auf dem Dach des Krankenhauses und sondierte peinlich genau die Lage. Soweit so gut, der wirklich schwierige Teil stand ihm noch bevor, das lautlose Eindringen und Rauben des Blutes einer ihm wichtigen, menschlichen Person. Lautlos... lange kaute er gedanklich auf diesem Wort herum, drehte und wandte es in seinem Geiste aber er musste sich bedauerlicherweise eingestehen, das dies ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu bewerkstelligen war. Zu viele Kranke und Verwundete, zuviel Personal, zu viele Augen - er wäre inmitten der Patienten und keine Kraft der Erde hätte ihn augenblicklich vor ihren Blicken schützen können. Daher musste es schnell gehen, schnell und effizient. Lucien überlegte und befand, dass Jean, der von Marlene gepflegt wurde, wohl ein Einzelzimmer bekäme, dementsprechend müsste er sich wohl in den Einzelzimmern umsehen.
Er versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, wo denn genau die Einzelzimmer lagen. Im Erdgeschoss oder im ersten Stock?
Lucien erkannte eine schmale Gestalt, die durch die Pforte des Westflügels trat und durch den nächtlichen Garten schritt. Sie war in einen dünnen Mantel gehüllt, doch Lucien erkannte Alida dennoch. Sie ging mit festen jedoch zugleich unglaublich müde wirkenden Schritten am Brunnen entlang Richtung Hauptgebäude und damit Ausgang. Eine Stimme hinter ihr ließ sie sich umwenden. „Alida!“ Ein Mann mit dunkelblondem Haar lief ihr nach und hatte sie nach kurzem eingeholt. Er wechselte einige Worte mit ihr und überreichte ihr einen Lederbeutel. Sie wirkte bedrückt, so dass der Mann in dem Lucien nun auch Leif erkannt hatte, ihr aufmunternd die Hand auf die Schulter legte. Die beiden sprachen zu leise als dass Lucien trotz seines ausgezeichneten Gehörs irgendetwas vernommen hätte. Alida nickte und betrat das Haupthaus. Leif wandte sich um und verschwand im Westflügel. Lucien sondierte mit all seinen Sinnen die Zimmer und fand schließlich was er suchte: ein einzelnes Zimmer im ersten Stock in dem er ein junges Mädchen erkannte, dass ein weißes Tuch in kühles Wasser tauchte und in der Mitte des Zimmers eine schmale Person, eingehüllt in dünne Laken. Im Kerzenschein erkannte er, dass Leif eintrat, kurz nach dem rechten sah und dann das Zimmer wieder verließ. Direkt rechts neben dem hell erleuchteten Fenster war ein dunkler Raum, wahrscheinlich ein Flur, dessen großes Fenster weit offen stand und die laue Nachtluft hinein ließ
Glück im Unglück, er konnte nicht nur das richtige Zimmer, in dem sich in diesem Moment nur Jean und Marlene aufhielten ausmachen, sondern auch einen geradezu heimlichen Zugang in den ersten Stock entdecken. Das weit geöffnete Fenster, das den dunklen, leer stehenden Flur mit kühler Nachtluft versorgte, so dass ab und an die dünnen Gardinen sachte wehten, war seine beste und womöglich einzige Chance. Jean sah geschwächt und entkräftet aus, ein Biss und womöglich das zusätzliche Rauben von Blut würden ihn höchstwahrscheinlich töten - Marlene hingegen... er musste es einfach versuchen. Behände kletterte er vom Dach und ließ sich leise durch das offene Fenster gleiten, verharrte dort und sah sich um
Er befand sich in einem dunklen Flur. Die Räume nach Norden waren anscheinend derzeit im Umbau begriffen und ganz offensichtlich nicht bewohnt. Eine mit Eimern und Bausubstanz verstellte Treppe führte in das Erdgeschoß, eine einzelne Tür nach Süden in das Krankenzimmer.
Jetzt käme es darauf an. Lucien schlich sich leise näher an das nach Süden gerichtete Zimmer und verharrte einen weiteren kurzen Augenblick vor der solide wirkenden Holztür. Alles, was er machen musste, war einen Ausweg aus diesem Traum finden - das hatte ihm Sebastian, der diesen ganzen Unsinn wahrscheinlich sogar selbst initiiert hatte, gesagt. Über untote Gefährten, die wieder menschlich geworden waren, über Erntedankfeiern mit Speisen und Getränken und ein Leben das längst verloschen war, bis hin zu wilden Bestien und seiner Erzeugerin, die ihn in diesem Alptraum verfolgt und schlussendlich zu dem gemacht hatte, was er nun war - gipfelte alles in diesem entscheidenden Moment. Blut eines Sterblichen, der ihm etwas bedeutete. Es war hier... hinter dieser Tür, beide Möglichkeiten, die er für sich in Brügge auserkoren hatte, lagen hinter dieser Tür. Trotzdem war es ein mulmiges Gefühl. Von gewöhnlichen Opfern zu trinken interessierte ihn nicht weiter, sie waren Blut, Saftbeutel oder je nachdem Vieh zu dem er keinerlei Bezug hatte. Das hier war anders und auch obwohl die Nähe der Beziehung zu den beiden, als auch zu allen anderen in diesem Traum, vermutlich absichtlich über alle Maßen verstärkt wurde, fühlte er sich nicht recht wohl dabei. Auch wenn es nur Sterbliche waren, auch wenn alles nur Einbildung und ein Traum war, auch wenn nur Tremeremagie am Werk war - es gefiel ihm nicht, aber der einzige Weg aus diesem Irrsinn führte über das Blut. Er würde einfach schnell sein müssen, schnell und schmerzlos, so wie immer. Der Jäger, der er war und der Jäger, der er wieder sein würde - das nehmen was er brauchte ohne Bedauern ohne unnötige Barbarei. Eins mit dem Gesetz der Natur, in harmonischem Beisammensein mit seinem inneren Tier, das so viele andere Clans unterdrückten und verleugneten. Er riss die Tür auf und betrat rasch nach vorne springend den Raum. Lucien, der Werwolf, warf beinahe zeitgleich die schwere Tür wieder ins Schloss.
Lucien befand sich in einem kleinen Vorraum, der offensichtlich für die Ablage von Kleidern und Wäsche oder das ab und zu nötige Umkleiden verwendet wurde. Ein schwerer leinener Vorhang trennte den Raum vom Krankenzimmer ab. Unter seinen schweren Pfoten spürte er den kalten Steinfußboden.
Lucien hörte eine heisere Stimme: "Marlene! Hau ab! Hol Leif! Sofort." Die Antwort kam prompt: "Vergiss es. Ich bleib hier bei dir." Etwas wurde umgestoßen. "Ohne Leif sind wir verloren! Verdammt Marlene. Bitte... Gib mir das Schwert." Er hörte ein Geräusch, fast unhörbar, wie der Flügelschlag eines Vogels: Lippen auf Lippen, dann wie eine Tür aufgerissen und zugeschlagen wurde, rasende Schritte.
Lucien presste sein Gewicht auf die Hinterpfoten und machte sich bereit zum Sprung, hob seinen massigen Körper an und stieß sich vom Boden ab. Gleichzeitig fuhr er die Krallen aus und zerschnitt den dünnen, raumteilenden Vorhang. Sein Schädel legte sich schief als er die Szenerie begutachtete und rasch nächste Handlungsschritte plante. Ein Blick Richtung Jean, dann ein Schwenk in Richtung aus der das laufende Trappeln und das Schlagen der Tür gekommen war. Noch ein Ein- oder Ausgang? Damit hatte er nicht gerechnet. Wie weit war Marlene schon gekommen?
Direkt vor ihm in der Mitte des Zimmers befand sich ein großes Bett. Lucien erkannte, wie sich Jean gerade versuchte aus den Laken zu befreien. Es war ihm gelungen sich an die Bettkante zu setzen. Links neben dem Bett war die Tür aus Kiefernholz, die sich vor wenigen Sekunden geschlossen hatte. Der Vorsprung von Marlene musste gering sein, doch direkt vor ihm stand der junge Mann, der seinen Griff um das Schwert so verstärkte, dass seine Knöchel weiß wurden. Lucien erkannte die großen flächigen Wunden an seiner Seite wo raue Wolfsklauen sich tief in sein Fleisch geschnitten hatten an den blutigen Streifen auf den Verbänden.
Der Blick der grauen Augen, die ihn fixierten war hart und fest: "Was wollt ihr? Habt ihr für heute nicht genug Tod und Unheil über die Bewohner dieser Stadt gebracht? Euch noch nicht satt gefressen?" Er spuckte aus und stellte sich endgültig auf. Lucien wusste, dass er exakt die Größe des Hauptmanns der Stadtwache hatte, seine Größe...
"Wenigstens Marlene bekommst du nicht!" Er wartete, lauerte, so wie er es von seinem Lehrmeister gelernt hatte.
Lucien legte die Ohren an und drehte den zottigen Schädel wieder leicht in die andere Richtung, einem Hund gleich der sich aufmerksam fragte, was gerade passierte. Beide Beine fest auf den kalten Steinboden pressend, richtete sich der Wolf zu voller Größe auf und überragte nun selbst Jean. Die Arme an beiden Seiten abgewinkelt und die Krallen bereits ausgefahren starrte er den mittlerweile zu einem jungen Mann herangewachsenen Menschen, mit seinen grauen Augen beinahe etwas mitleidig an. Selbst mit dieser Verwundung wollte er noch kämpfen und Marlene retten und selbst mit den Schmerzen, die er sicher haben musste, behielt er einen kühlen Kopf und wartete geduldig ab was sein Gegner zu tun gedachte. Er hatte wirklich viel gelernt und war höchstwahrscheinlich besser als jeder andere Wachmann oder Soldat der Stadt - nun, zumindest was die sterblichen Rekruten betraf, an Gerrit wollte man ja nicht denken. Mit ein paar zögerlichen Schritten kam Lucien langsam auf Jean zu und krallte eine Hand in die Bettkante, fixierte seinen Blick und öffnete sein Maul, das die Reihen an scharfen und spitzen Zähnen freigab. "Jean... was glaubst du wen du hier vor dir hast?" Seine Stimme klang gurgelnd und irgendwie fremdartig, selbst in seinen eigenen Ohren.
Die grauen Augen weiteten sich, die Lippen verzogen sich zu einem Spalt. Jean zuckte unmerklich. Lucien konnte die Unentschlossenheit im Blick des Jungen sehen... verharren?... angreifen?... Er wartete
Der Wolf wartete ebenfalls, vielleicht ein Fehler. Er hatte Marlene laufen lassen, die längst auf und davon war, wohl schon längst bei Leif angekommen der wohl unverzüglich die Stadtwache verständigen würde. Wenn sie ihm schon nicht direkt hier im Haus entgegen treten würden, so würden sie es doch zumindest umstellen - was einem sicheren Todesurteil gleichkam. Er hatte sich entschieden Jean nicht mit seinen mahlenden Kiefern das Leben zu nehmen, er hatte sich auch dazu entschieden Marlene nicht gewaltsam ihr Blut zu entreißen. Entweder Jean würde ihn auch durch diese Form hindurch erkennen oder er wäre tatsächlich verdammt. Lucien öffnete das Maul ein weiteres Mal. "Du kennst diese Augen Junge... sie haben dich oft tadelnd, dann wieder stolz und manchmal einschätzend angesehen... zu wem gehören diese Augen? Wer bin ich Jean?" Er kratzte leicht mit den Fußkrallen über den Stein.
Die Stimme des Jungen war ein Flüstern: "Das kann nicht sein..." Seine Augen waren geweitet. "Du bist nicht wie sie..." Er ließ das Schwert wenige Zoll sinken
Lucien drehte den Kopf leicht, es wirkte vermutlich eher einschätzend, wie ein Wolf der seine Beute betrachtete. "Nein, das bin ich nicht... aber zu dem hier habe ich nichts beigetragen, es wurde mir angetan, Jean. Ein Fluch, wenn du so willst." Sein Wolfsschädel war jetzt nur mehr wenige Zentimeter von Jean entfernt. "Töte mich oder versuche es zumindest wenn du es mir nicht glaubst... es ändert nichts daran, dass es der Wahrheit entspricht."

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Der Junge schüttelte ungläubig den Kopf, ließ die Waffe sinken und trat einen Schritt auf das riesige Ungetüm direkt vor sich zu... nur um nach einem Sekundenbruchteil wieder zur Besinnung zu kommen und zurück zu weichen.
"Warum?" Er wirkte erschöpft. "Ich verstehe das nicht. So etwas ist nicht möglich... ich weiß genug von Luc...." Er blickte in die grauen Augen, dem Spiegelbild von seinen eigenen. "... dir? um zu wissen, dass so etwas nicht geschehen kann... " Noch leiser sprach er zu sich selbst. “Aber heute ist eh schon mehr geschehen als ich je für denkbar gehalten hätte..."
Lucien trat ans Fenster und blickte aufmerksam hinaus auf die nächtlichen Straßen Brügges, in der sich die Bürger und Wachleute gleichermaßen um die verzweifelte Verteidigung der Stadt bemühten, dann drehte er den Kopf leicht wieder in Jeans Richtung. "Warum? Nun, ich kann dir nicht sagen warum, ich weiß nur, wer es gemacht hat und warum. Wie dieser Fluch zustande kommt kann ich dir nicht beantworten, und ich fürchte keiner kann es. Aber glaubst du wirklich, die Monsterm die wir im Wald gesehen haben waren schon immer so? Das jeder von ihnen bereits als Monster geboren wurde?" Er senkte die Schnauze. "Sie waren zumindest einmal weit weniger Monster als was sie nun sind und auch bei weitem ... weniger tierisch." Er drehte sich zu Jean um. "Ich bin Lucien Sabatier, Hauptmann der Nachtwache von Brügge, Wächter des Waldes und Mitglied des Rates. Ich habe dich und Balduin in Brügge gefunden und so gut ich konnte beschützt als England ein Komplott gegen uns plante und euch bis auf das Schiff verfolgt." Seine Schritte führten ihn wieder näher an Jean. "Wenn ich nicht Lucien wäre, was würde mich dann davon abhalten dich zu zerreißen oder Marlenes Einzelteile im Treppenhaus zu verteilen? Und wenn wir schon davon sprechen... sie wird bald zurückkommen, mit Verstärkung und dann ist diese ganze Geschichte so oder so aus, Jean." Er legte vorsichtig die Pranken auf seine Schultern. "Du wirst es mir vermutlich nicht glauben aber dieser Fluch kann nur durch etwas gebrochen werden... durch dein oder Marlenes Blut, ein kleiner Schluck deines oder Marlenes Blut und der Bann sollte fallen..."
Beim Wort 'Blut' riss der Junge erneut die Waffe nach vorn. Er hatte sich leicht nach vorne gebeugt um die schmerzende Seite besser ausgleichen zu können. Er lachte kurz auf. "Nun ja... vielleicht hast du mich noch nicht zerfleischt, weil ich dir vor meinem Tod vielleicht noch den ein oder anderen Stich beibringen könnte?" Lucien hörte, dass der Junge seine eigenen Worte nicht für bahre Münze nahm.
"Wenn du wirklich Lucien bist, dann sag mir, was würdest du sagen wenn ein gigantisches verwildertes Monster dessen Meute wohl gerade einen deiner besten Freunde zerrissen hat, vor dir stünde und ein paar Schluck Blut verlangen würde?" Er grinste schief und zeigte seine hellen Zähne.
Lucien drehte den Kopf erneut. "Nun, ich würde das Monster wohl aufspießen und seinen Kopf auf der Burgmauer aufhängen, damit alle wissen was mit Ungeheuern passiert, die sich dieser Stadt nähern." Er erwiderte das Grinsen und es sah mehr aus wie ein Zähnefletschen. "Allerdings habe ich auch gesehen was diese Monster sonst so mit den Menschen machen und wenn eines dieser Biester es geschafft hätte bis hierher unbemerkt vorzustoßen um dann sogar des Sprechens mächtig zu sein, würde ich zumindest stutzig werden. Vor allem wenn es Dinge wüsste, die nur derjenige wissen kann, der es vorgibt zu sein, Jean." Er ließ die Arme sinken. "Stoß zu oder lass es sein, ich habe mich in doppelter Hinsicht in Gefahr gebracht um einerseits die Stadt zu schützen und andererseits das Geheimnis der Heilung in Erfahrung zu bringen. Entweder ich bekomme es und kann den Fluch abschütteln oder in wenigen Augenblicken wird mich Brügge brennen lassen. Die Entscheidung liegt bei dir...."
Jean schluckte. Lange Momente stand er da, zögerte. Er überlegte und schien nicht recht zu einem entscheidenden Schluss zu kommen. Dann suchten seine Augen erneut den Kopf des entstellten riesigen Wolfes, die Zähne, das Fell, die grauen Augen. Das Schwert lag in seiner Hand und er trat einen großen Schritt auf die Gestalt zu. Er holte mit dem Schwert aus und fuhr sich mit der Klinge über das Handgelenk. Lucien sah das tiefrote Blut, das pulsierend über die helle Haut tropfte. Der Junge warf das Schwert zu Boden und hielt ihm seine Handfläche entgegen, Schweißtropfen perlten von seiner Stirn. Die Hand war heiß vom Fieber.
Lucien trat näher und beugte sich unter das von Blut tropfende Handgelenk. Gierig ließ er die rote, sämige Flüssigkeit in seinen Rachen tropfen. Lucien spürte das Blut, das würzig und stark über seine Lippen rann, von seinem eigenen Körper aufgenommen wurde und sich in jede einzelne Pore verteilte. Das Gefühl war seltsam. Wie ein Erwachen aus einem tiefen Schlaf, ausgeruht und erholt, wie das Eintauchen ins blauen Meer an einem heißen Sommertag oder die Berührung einer kühlen Hand auf einer fiebrigen Stirn. Es weckte Kräfte in ihm, die er nicht kannte und er verlangte nach mehr. Er konnte die Kraft mit seinem Geist fassen und so formen wie er es für richtig hielt. Das hier war der Ausgang, jederzeit bereit sich zu öffnen, wenn er es denn wollte. Lucien ließ er seine lange, wolfsähnliche Zunge hervorschnellen, um den Schnitt an Jeans Arm wieder zu verschließen. Wenigstens das sollte doch noch funktionieren, dachte er hoffend bei sich. Dann wandte er sich an Jean. "Du bist geschwächt... und du hast Fieber, ich hatte Angst ich würde dich durch diesen Blutverlust töten wenn ich mir dein Blut einfach genommen hätte. Ich wollte nicht, dass du stirbst, vor allem nicht, da du dein Leben so frei für meines und das der Stadt opfern wolltest." Er bugsierte Jean leicht rückwärts zurück ins Bett. "Leg dich hin und ruh dich aus, du brauchst Medizin und Ruhe sonst werden diese tiefen Wunden nie verheilen. Du bist nur ein Mensch und diese Art von Wunden ist selbst für mich ernst."
Jean ließ sich erschöpft auf das Bett sinken. "Ich würde mein Leben nicht für Brügge opfern auch wenn ich die Stadt liebe." Die Aussage, die in den Worten mitschwang klang schwer. Er blickte von unten in die grauen Augen
Lucien nickte und versuchte mit seinen dicht mit Fell bewachsenen Pranken, die Bettdecke über Jeans fiebrigen Körper zu legen, es gelang ihm, mangels ausreichender Feinmotorik nur mehr schlecht als recht. Die Kraft des Blutes war enorm. Erfrischend, klar und hell berauschte sie seinen Geist und Körper und wie der Schmerz der ersten Verwandlung, Rückverwandlung und des Untodes selbst, brachte sie nunmehr eine beruhigende, beinah sedierende Wirkung mit sich. Alles war in Ordnung, alles hatte seinen Platz. Der Ausgang stand ihm nunmehr offen, der Ausgang aus diesem merkwürdigen Traum. Jean hatte es ihm ermöglicht, der gute, gewissenhafte und mutige Jean. Lucien fühlte beinahe eine sentimentale Trauer in sich aufsteigen und erwiderte den Blick des Jungen nur zaghaft. "Nein, du hast recht. Das Überleben kommt an erster Stelle, keine Stadt ist es wert dafür zu sterben - keine." Er versuchte ihm behutsam über die schweißnasse Stirn zu streifen. "Ich fühle das dein Blut den Bann gebrochen hat, ich kann den Ausweg aus allem benutzen wenn ich es möchte - du wirst es nicht glauben aber die Macht, die dir innewohnt, hat dies ermöglicht. Danke für dein Vertrauen, Jean." Dann hob er leicht den Kopf und drehte ihn in alle Richtungen. "Mh... dir konnte ich die Sache vielleicht noch erklären aber einen wütenden, verängstigten Mob werde ich wohl nicht so leicht bekehren können... ich sollte gehen und du... du solltest wieder zu Kräften kommen, junger Wolf." Nein, Welpe war Jean wirklich keiner mehr.
Lucien fand den Punkt in seiner Mitte. Er wusste seit Anbeginn seiner unsterblichen Nächte wie er Blut verwendete. Für gute und weniger gute Dinge, für Menschen unvorstellbare Dinge und für solche die ihm selbst unmöglich erschienen.
Er riss mit all seinen mentalen Kräften an der Macht, dem frischen Blut, das seinen Körper durchflutete und spürte, wie ihn irgendetwas weg riss.
Lucien bemerkte es erst nach einigen Augenblicken. Die absolute Stille, die sich wie ein schweres Tuch über alles gelegt hatte. Draußen stand alles still und von einer Sekunde auf die nächste schien rötliches Tageslicht durch das hohe Fenster. Das Wasser draußen hatte mitten im Fluss angehalten und wirkte erstarrt, die Blätter an den Bäumen waren vom Wind in ihre derzeitige Position bewegt worden ohne zurück an ihren alten Platz zu weichen.
Er hatte seine ursprüngliche Gestalt zurück: groß, muskulös, braune Haare, markante Nase und die gleichen grauen Augen. Er betrachtete seine Hände mit den menschlichen Fingern.
Er blickte nach rechts zum Bett und erkannte darauf den kleinen Jungen, den er schon kannte, wohl an die 13 Jahre alt… der so wie er selbst verwundert seine Hände anblickte, dann seufzte und erneut zu Lucien hoch sah. Er lächelte.
„Gut so. Es ..." Jean stutze und hielt einen Moment erstaunt über den Klang der kindlichen Stimme im Sprechen inne. "... Es hat also tatsächlich funktioniert. Ich dachte schon ich wär’ Bestienfutter.“ Er grinste erneut. „Für so ‚ne Dummheit hättest du mich wahrscheinlich windelweich geprügelt, oder?“

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Lucien sah wie die Zeit zu gefrieren schien und die Welt sich unter der Macht des neugewonnen Blutes und seines Willens beugte, zu dem formte was er für gut befand. Alles hatte seinen Platz, alles seine Ordnung und die Puzzleteile hatten sich schlussendlich selbst in dieser Traumlandschaft zueinander gefügt. Das leicht verzogene Grinsen und das kehlige Lachen, das aus dem Mund des wieder menschlich gewordenen Hauptmanns ertönte galt dem jungen Knaben der ihn vom Bett aus angrinste und sich mit Verwunderung fragte, warum er noch nicht tot war. Der Hauptmann schüttelte den Kopf und grinste erneut. "Tja, das hätte ich wohl vermutlich... aber wir lernen nie aus, mein Junge. Es gibt mehr zwischen Himmel und Hölle als wir wohl in einem Äon werden erfahren können oder auch wollen." Er betrachtete sorgenvoll den jungen Jean und nickte. "Es scheint dir besser zu gehen, wie fühlst du dich?"
"Gut" Jean stand behände auf und ging zum Fenster. "Jung... Komisches Gefühl."
"Wieder menschlich, ist genauso ein komisches Gefühl aber ich bin froh, dass alles wieder seinen normalen Gang genommen hat und dieser Alptraum ein Ende hat, für dich, für die Stadt und bald auch für mich." Er blickte der aufgehenden Sonne entgegen, das einzige was sich in dieser surrealen Welt noch nach den Gesetzen der Zeit zu bewegen schien. "Ich sollte gehen Jean... es wird Zeit endlich aufzuwachen und für dich auch, für uns beide wird es Zeit."
"Ja, du hast recht. Ich weiß nicht mehr, was wirklich ist und was Traum. Mir kommt vor, ich habe mir ein ganzes Leben zusammen geträumt... ein gutes Leben... mit den Dingen, die mir wichtig erscheinen... und nichts scheint am Ende Wirklichkeit gewesen zu sein." Er trat auf Lucien zu. "Sehen wir uns eines Tages wieder?"
Lucien nickte und es war ein ernsthaftes, sicheres Nicken als ob es ein Versprechen wäre, das der Hauptmann nicht vorhatte zu brechen. "Darauf kannst du dich verlassen, ich habe euch doch gesagt ich komme euch holen, dich und Balduin und was ich verspreche... wenn ich es denn schon einmal tue, das halte ich auch. Wir sehen uns ganz gewiss wieder, Jean."
Jean nickte, seufzte und schloss die Augen. Als Lucien das nächste Mal an die Stelle blickte war der Junge verschwunden.
Der Hauptmann lächelte und schloss für einen kurzen Moment noch die Augen um das warme, helle Sonnelicht der aufgehenden Sonne zu genießen. Eine Wärme die ihn mit unglaublicher Freude und Zufriedenheit erfüllte, anstatt mit dem brennenden Feuer eines uralten göttlichen Fluches. Dieser Traum war in beide Richtungen äußerst real, in die gute wie in die schlechte Variante. Doch es half alles nichts, Jean war augenscheinlich schon erwacht und es wurde auch für ihn Zeit wieder in die Realität zurückzukehren. Die Arme hinter den Kopf verschränkt, legte er sich ins Bett in dem zuvor noch Jean gelegen hatte und schloss die Augen. Was für ein Traum.

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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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