Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 26. Mär 2017, 15:18 
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Alida suchte in ihrer Kammer nach den paar Habseligkeiten, auf die sie in der Eile nicht verzichten wollte: Gewand zum Wechseln, ein weiter Umhang, die Tasche, die immer bereit lag und die Dinge enthielt, die man außerhalb von Brügge gebrauchen konnte: Feuerstein, Nadel und Faden, Verbandsmaterial, den Wetzstein für ihre Klinge. Sie riss mit beiden Händen die Schranktüren auf und starrte auf die dunkle, fast schwarze Rüstung aus dem Osten, fuhr kurz, fast andächtig inne haltend, dann prüfend, über die Verschlüsse. Sie liebte dieses Geschenk ihres verhasst-geliebten Mentors Andrej.
Sie schlüpfte aus dem Kleid, griff nach dem wattierten Wams und legte dann die vertrauten Metallteile an. Wie immer saß dieser Rüstschutz wie eine zweite Haut, das allerbeste, was die Widergängerschmiedekunst Russlands hervorgebracht hatte. Sie zog die Schnalle, zu und legte erneut das Kleid darüber an. Ihre Gedanken streiften den meist rot gewandeten Andrej mit dem fast immer leicht spöttischen Lächeln und sie fragte sich wie es möglich war jemanden gleichzeitig so zu verachten und dann doch zu schätzen und zu bewundern wie sei es bei diesem Mann tat. Andrej hatte mit dem von ihm unterstützen Angriff auf Brügge allen Zorn auf sich gezogen zu dem sie fähig war. Am liebsten hätte sie damals auf ihn gespuckt. Und doch hatte er sie durch sein Handeln und seine Entscheidungen bei Ceoris enger an den Osten, die Drachen und sich selbst gebunden als sie je für möglich gehalten hätte. Sie schüttelte sacht den blonden Schopf um die Gedanken zu vertreiben. Sie würde zu keiner Lösung kommen und es gab in dieser Nacht wichtigerer Dinge, über die sie sich den Kopf zerbrechen musste.
Sie nahm an ihrem Schreibtisch Platz, griff nach Pergament, Tinte und Feder und verfasste eine Nachricht an Emilian. Seufzend wünschte sie sich, er wäre hier anstatt in Gent. Sie drückte danach ihr Siegel auf den heißen roten Wachs und fügte das zweite, das ihrer Familie, hinzu.

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Ein letzter Blick streifte die geliebte Einrichtung ihres Zimmers, dann schloss sie die Tür hinter sich. Sie hastete die Stufen hinunter und verharrte erst als sie Hendrik auf den untersten Stufen sitzen sah. Florine saß neben ihm, stupste ihn an und bedrängte ihn eindringlich mit ihren Fragen. „Nun sag schon!“

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Hendrik hatte die Arme in einer seltsam verspannten Pose vor der Brust verschränkt und schüttelte vehement den Kopf ohne sie anzuschauen. Das Geräusch von Alidas Schritten auf der Treppe ließ beide wie ertappt zusammen fahren. Sie sahen die blonde Frau an.
Ein Blick in Hendriks vor Angst geweitete Augen ließ Alida sofort ahnen, was los war.

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„Florine? Geh in die Küche zu Berta und lass uns einen Moment allein.“ Kurz stand das kleine Mädchen ein wenig unschlüssig neben ihrem Ziehbruder, ganz eindeutig nicht dazu bereit ihn jetzt alleine zu lassen, dann jedoch, nach einem letzten langen Zögern, drehte sie sich herum und rannte Richtung Küche davon.
Alida seufzte und reichte Hendrik ihre Hand. „Komm mit…“ Er hatte den Blick abgewandt, ließ sich dennoch von ihr nach oben ziehen und folgte ihr dann mit hängenden Schultern. Die Händlerin peilte das nächstbeste Zimmer, dasjenige, das neben dem Versammlungsraum lag, an und trat ein. Überall lagen ineinandergelegte Bücher herum, die Verbindungsbrücken zwischen Regalen, Stühlen und Tischen bildeten, Holzstücke führten in die Tiefe und wieder hinauf. An den bunten Murmeln, die noch auf dem Boden verteilt herum lagen, konnte sie sich denken, dass die beiden Kinder hier ihre „Rennbahnen“ gebaut hatten um die roten, gelben und blauen Glaskugeln über lange Strecken über alle möglichen Hindernisse hinweg durch das Zimmer rollen zu lassen.

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Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Lasst das bloß nicht Georg sehen. Wahrscheinlich bekommt der einen Tobsuchtsanfall und fällt danach tot um.“
Ein schwaches Nuscheln war die Antwort. „Eher unwahrscheinlich. Der ist schon untot…“
Alida schob Hendrik zu einem Stuhl und ließ sich dann gegenüber nieder sinken. „Du hast gelauscht.“
Er hob den Blick und sah sie fast flehentlich an. „Ich wollte nicht lauschen, aber ihr wart zu laut und dann habt ihr über Marlene und Jean geredet und…“
Sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Ist ja gut…“
„Wird sie da unten im Süden sterben? Und Frederik? Ist das, was Lucien gesagt hat, wahr?“
Alida überlegte einen Moment, was sie antworten sollte. „Ich reise noch heute Nacht dorthin und ich werde alles, was ich kann tun, damit ihnen nichts passiert.“
Hendrik sah sie verängstigt an. Seien Stimme überschlug sich fast. „Und wenn doch was passiert? Oder wenn dir was passiert?“
Alida versuchte ihn zu beruhigen. „Ich bin in dem, was ich tue, nicht schlecht. Mir passiert so leicht nichts. Das versprech‘ ich dir.“
Der Junge schien nach wie vor alles andere als überzeugt. Alida legte ihm aufmunternd die Hand auf die Schulter und er ließ es geschehen. „Versprochen“ Sie zögerte eine Weile. „Hast du verstanden, warum Jean nichts davon wissen darf?“
Hendrik biss die Lippen fest aufeinander. „Das ist nicht richtig, Alida. Er muss es doch wissen…“
Sie widersprach. „Nein! Es reicht, wenn ich gehe. Jean wird hier gebraucht und er wird Marlene vielleicht nicht helfen können…“
Sie sah den Widerwillen und die Verzweiflung in seinen Augen. „Aber…“
Alida weigerte sich mit dem Zwölfjährigen zu besprechen, was passieren konnte, wenn sich Jean tatsächlich in eine verseuchte Stadt wagte in der Krankheit und Tod zu regieren begannen. Sie weigerte sich die Worte auszusprechen, die er vielleicht verstehen, aber mit Sicherheit nicht verarbeiten konnte. Sie rückte näher und nahm ihn einfach nur fest in die Arme. Kurz schien er sich wehren zu wollen, dann verharrte er.
Sie sah Hendrik an. „Bleib kurz hier, ja? Ich muss etwas mit Georg besprechen. Wartest du hier?“ Zögernd nickte der Junge während sie nach draußen schritt.
Sie fand den Obersten Verwalter der van de Burse in einer Schreibstube im zur Straße gewandten Teil des Gebäudes. Rasch schilderte sie ihm das, was Lucien Leif und ihr berichtet hatte und ihren Plan gemeinsam mit dem Heiler noch heute Nacht gen Süden zu reisen. Auch in seinen Augen konnte sie für einen kurzen Moment das Entsetzen erkennen, das jeden Bürger des 13. Jahrhunderts sofort erfasste, wenn von Seuchen und Epidemien die Rede war, gegen die man hilf- und machtlos war. Rasch fasste er sich jedoch wieder und begann sofort seine Gedanken in Worte zu fassen. „Ich such‘ Lucien auf un‘ biet‘ ihm meine Unterstützung an. Wir müssen den kleinen Rat einberufen, überlegen wie wir die kurze Zeit, die wir haben, nutz‘n. Die Versorgung der Bürger muss gewährleistet sein, wir müssen die Abwässer im Auge behalt‘n un‘ dafür Sorge tragen, dass die Krankenhäuser so gut wie möglich mit allem versorgt sin‘.“
Alida nickte, dann zog sie den Brief hervor und hielt ihn Georg hin. „Der hier ist an Emilian. Ich möchte, dass du dafür Sorge trägst, dass er ihn erreicht. Und ich möchte, dass Hendrik zu ihm nach Gent reist. Er hat das Gespräch vorhin belauschen können und ich weiß nicht, ob er Jean gegenüber Stillschwiegen bewahren wird.“
Georg betrachtete das Dokument als handle sich um glühend heißes Eisen. „Du erwartest nit wirklich, dass ich ‚nen zwölfjährigen Jungen un‘ ‚ne Nachricht an Luciens Wachen vorbei nach Gent schmuggeln werd‘, oder? Wenn du befürchtest, dass Hendrik seinem Ziehvater berichtet, was er mal wieder unerlaubt mitgehört hat, dann schick ihn doch zu ‚nem Teil der van de Burse, der nit in diesem Anwesen wohnt. Mildred nennt mittlerweile ‚n ansehnliches Häuschen im Zentrum mit drei Dienern ihr eigen.“
Alida schüttelte vehement den Kopf. „Hendrik kennt und vertraut Mildred nicht genug… Und die Nachricht ist dafür da Emilian zu warnen.“
Georg verschränkte die Arme demonstrativ. Die Haltung war eindeutig. „Alida? In diesen Zeiten hab‘ ich wirklich Wichtigeres zu tun als ‚ne Nachricht zu überbringen un‘ ‚nen unbelehrbaren Jungen durch die Gegend zu verfrachten.“
Alida beugte sich zu ihm vor. „Georg? Das schuldest du ihm… Emilian muss in der Lage sein, seine Familie in Sicherheit zu bringen, Vorkehrungen zu treffen.“
Georg reckte wütend das Kinn nach vorne und trat auf sie zu. „Ich schuld‘ ihm gar nix.“
Alida blitzte ihn an. „Er ist auch dein Erzeuger!“
Einen Moment verharrte Georg, seufzte dann. Ganz offensichtlich wollte er nicht mit ihr streiten. Seien Stimme hatte die Schärfe verloren als er weitersprach. „Dein Erzeuger hat in ‚nem sentimentalen Moment das Gefühl gehabt ‚ne alte Schuld begleichen zu müssen un‘ wahrscheinlich dir ‚nen Gefallen tun wollen in dem er deinen alten Diener nit hat sterben lassen. Ich versuch‘ so wenig mit diesem…“ Er schien einen Moment überlegen zu müssen. „Kainskind zu tun zu haben wie nur möglich.“ Georg griff eindringlich nach ihrem Arm. „Alida? Er hat mehr als nur Verbindungen in den Osten. Ich weiß, dass er mit zum Kreis der Verbündeten von Andrej Rustovich zählt.“
Alida schwieg und Georg sprach voll Inbrunst auf sie ein. „Verdammt! Alida. Dieser Unhold ist für den Krieg um Brügge verantwortlich, für das sinnlose Abschlachten, Niederbrennen, Vernichten… Hast du das vergessen?“
Sie schüttelte vehement den Kopf. „Nein, das habe ich nicht. Aber die Dinge sind mittlerweile anders. Die Drachen haben auch ihre guten Seiten.“
„Gute Seiten? Hast du vergessen wie viele damals dabei drauf gegangen sin‘?“ Er griff nach ihren Schultern und sah sie fest an. „Alida? Das hier ist deine Familie: Die Van de Burse. Familie, Ehre, Pflicht! Ihnen gilt deine Loyalität! Hast du das vergessen?“ Er schüttelte den Kopf. „Du knüpfst Verbindungen in den Osten… Glaubst du nit, ein Voivode der Voivoden fordert ein, was er von ‚nem guten, treuen Tsimiske zu fordern hat? Was passiert, wenn er eines Tages was fordert, was deiner Familie, den van de Burse, schaden mag? Wem gilt dann deine Loyalität?“ In seinen Augen blitzte die Herausforderung.

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„Mein Herz und Blut gehören immer zu allererst meiner Familie, meinen Freunden und Brügge.“

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Georg nickte. „Un‘ wenn dem Osten das nit gefällt?“ Er lachte tonlos auf. „Dieser Voivode der Voivoden hat nach allem, was ich weiß, keine Kosten und Mühen gescheut um seinen eigenen Bruder und dessen Familie abzuschlachten, weil sie gegen seine Interessen gehandelt haben… Was würd‘ er da erst mit jemand wie dir machen? Un‘ was mit deinen Freunden und Vertrauten um dich auf deinen Platz zu verweisen?“
Alida schwieg.
Georg schüttelte erneut den Kopf. Sein Blick hatte etwas Trauriges, das fast schwerer zu ertragen war als seine Wut. Er sah sie an und riss ihr schließlich das versiegelte Dokument aus der Hand. „Ich kümmer‘ mich darum! Un‘ um Hendrik.“ Ganz offensichtlich hatte er sich entschlossen das Thema zu beenden. Der Blick seiner hellen Augen musterte sie ein letztes Mal, dann machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand in Richtung Ausgang.
Alida schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein.

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Zuletzt geändert von Alida am Mi 29. Mär 2017, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Verfasst: So 26. Mär 2017, 15:18 


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 28. Mär 2017, 06:22 
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 28. Mär 2017, 06:22 
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Vom vereinbarten Treffpunkt der Schmiede aus, ritten die beiden Ratsmitglieder durch das Brügger Osttor, das manche Einwohner auch heute noch gerne ‚Schindertor‘ nannten, weil dort seinerzeit der erste Ansturm des Teufelsgenerals erfolgt war und nur unter Aufbietung immenser Kraft vereitelt werden konnte. Dass die wirklich alten Brügger auch den kleinen Wiesenabschnitt, bevor man der ausgetretenen Handelsstraße durch den Wald Richtung Blenheim folgte, gemeinhin als ‚Knochenacker‘ betitelten, war mittlerweile jedoch schon fast wieder in Vergessenheit geraten. Wahrscheinlich war es auch ganz gut so. Bemerkenswerterweise, hatte ein weiterer ‚Schinder‘, den guten Leon, sicher nach eingehender Überprüfung seines Gesundheitszustandes, unverzüglich wieder in Dienst gestellt, denn diesem oblag aktuell offenbar das Kommando über die Wachtruppen dieses Zugangs in die flandrische Metropole. Die beiden Untoten, erhielten ein knappes, vielsagendes Nicken als die Rösser kurz nach dem Fallgitter in einen kontinuierlichen Trapp verfielen. Was oder wie viel dem guten Leon von seinem Vorgesetzten vermittelt worden war blieb fraglich, aber sein finsterer Gesichtsausdruck, vermittelte durchaus den Eindruck, als wäre er sich dem Ernst der derzeitigen Lage durchaus bewusst.

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Im Glanze eines wolkenverhangenen Mondes, galoppierten Alida und Leif auf ihren Reittieren über die immer noch schlammige Handelsstraße, die Blenheim mit Brügge verband und es würde wohl für den dichten Wald um die Domäne nicht mehr lange dauern und die wärmenden Strahlen der hoffnungsvoll ersehnten Sonne, würden die derzeit noch eher karge Forstlandschaft in ein dichtes, sattes Grün, durchzogen von facettenreichen Brauntönen verwandeln. Auf einem kleinen Hügel, kurz nach dem Erreichen der ersten Bäume, standen mehrere verwitterte Grabsteine; manche schon umgefallen, andere durch Regen und Wind so verwittert und angegriffen, das die Inschriften kaum mehr zu lesen waren. Neben dem noch am besten erhaltenen, hatte jemand eine kleine, mittlerweile stark angerostete Sturmlaterne aufgestellt, deren kurzer Kerzenstummel, ein flackerndes Licht auf die eher amateurhafte Arbeit warf. „Hier ruhet Eugen der Jüngere – Liebender Vater, Tischlergeselle und Gildenmitglied von Brügge. Er gab sein Leben für den Herrn und der Herr hieß ihn willkommen an seiner Tafel. Sein Mut im Kampf gegen den Teufel, wird unvergessen bleiben. Friede seiner tapferen Seele.“

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Vermutlich würden genauere Untersuchungen, ähnliche Inschriften auf den umliegenden Grabsteinen zutage fördern aber dafür fehlte den Ratsmitgliedern ganz einfach die Zeit. Zudem stand bei näherer Überlegung wohl außer Frage, das der gute Eugen als auch die restlichen längst vergessenen Kriegsopfer derer hier gedacht wurde, sich wohl keineswegs alle in einem Stück unter der heimischen Brügger Erde befinden würden. Dafür waren die Methoden der blutgierigen Söldner und grotesken Unholde wohl einfach zu… rücksichtlos gewesen. Wie um der morbiden Szenerie noch den finalen Anstrich zu verleihen, durchfuhr das weit entfernte Heulen eines Wolfes die dunkle Stille aus hohen Fichten, dürren Laubbäumen und wuchernden Sträuchern. Leben und Tod, standen nirgendwo sonst so dicht nebeneinander wie in der kühlen Einsamkeit der unberührten Wälder, Felder und weitläufigen Landschaften. Und doch, war nur wenige Augenblicke später, das leichte Raunen von menschlichen Stimmen und tierischen Lauten zu vernehmen. Festung Blenheim, die in all der Zeit ihrer Existenz vom Reichtum des Patronats seiner Gründerstadt Brügge profitiert und sukzessive zu einer kleinen Siedlung angewachsen war. Nicht zuletzt, war es neben der Ausbildungsgarnison und Funktion als Vor- und Wachposten, auch eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg nach Osten und Norden geworden.

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Doch die wärmenden Feuer und vollen Bierkrüge der Gasthäuser des erweiterten Einzugsgebiets von Brügge, waren in dieser Nacht nicht das Ziel der Unsterblichen Herren der Stadt und so lenkte man die Pferde mit forderndem Zügelschlag, immer weiter Richtung Südosten, fernab der gut befestigten und dich befahrenen Straßen und Wege, tiefer und tiefer in den üppig gedeihenden, unwegsamen und pechschwarzen Wald.

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Nach einiger Zeit, in der die trügerische Stille längst offenbart hatte, dass jedes atmende Lebewesen längst einen weiten Bogen um die nächtliche Reisegruppe gemacht hatte, kamen die beiden auf eine kleinere Lichtung, die ringsum von hohen Bäumen, wuchernden Ranken und aufgequollenen Moos bewachsen war. Inmitten der Lichtung, stand die mittlerweile großzügig ausgebaute Waldhütte von Lucien Sabatier, dem Gangrel und Hauptmann der Nachtwache. Eine überdachte Werkbank, mit Sägen, Hobeln und anderen Gerätschaften machte deutlich, dass der Wilde gelegentlich immer noch dem Tischlerhandwerk frönte und seine bescheidene Zuflucht in der Wildnis, fernab des städtischen Trubels, mit eigens angefertigten Möbeln, Wandtafeln und vermutlich allerlei detaillierten Schnitzereien auszustatten pflegte. Jeder brauchte wohl ein Steckenpferd und so mancher würde sich ohnedies fragen, was man ansonsten in dieser einsamen Dunkelheit mit der Ewigkeit anstellen könnte.

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Aus den kleinen Fenstern des Häuschens kam ihnen schwaches Licht entgegen, das kaum den Eingangsbereich zu erleuchten vermochte und an dicken Seilen, baumelten die bleichen Überreste von ausgeweideten Tieren. Schädel, Schenkelknochen aber auch Felle, die der Gangrel wohl auf seinen ausgedehnten Jagdstreifzügen angesammelt hatte. Für die meisten ein gängiges und wenig anstößiges Bild, wäre da nur nicht die Tatsache gewesen, das Lucien weder wärmende Felle noch blank abgelöste Knochen tatsächlich gebrauchen konnte. Offensichtlich, fand der Gangrel gefallen an dekorativen, ursprünglichen Trophäen.

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Erst bei näherer Betrachtung konnte man erkennen, dass die helle Lichtquelle in der ansonsten pechschwarzen Düsternis des unheimlichen Waldes, welche die breite Eingangstür zu Luciens Hütte erleuchtete, vor einem sorgfältig und mit viel Liebe bearbeiteten Holzkreuz aufgestellt worden war. Das Licht der flackernden Kerze, verlieh dem christlichen Symbol eine bedrückende, einsame Schwermut, derer sich selbst der hartgesottenste Ungläubige nicht entziehen konnte. Wie ein unumstößliches Mahnmal der Hoffnung, trotzten Kerze als auch Kreuz dem feuchten Nachtwind.

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Die Pferde schnaubten, als sich ihre Nüstern blähten und kurz war ein lautes Knacken zu vernehmen, als sich eine kleine Gestalt am Rande ihres Gesichtsfeldes, aus der Dunkelheit einer pilzverkrusteten Tanne schälte und mit wackeligen Schritten, auf die Hütte zuhielt. In den Armen, trug der unachtsame Mann einen ganzen Stoß dürrer, getrockneter Zweige die wohl als Brennmaterial dienen mochten, wenn man den leicht kräuselnden Rauch aus dem Rauchfang der Zuflucht bedachte. Noch hatte er die beiden Neuankömmlinge nicht bemerkt. Seine Gesichtszüge wirkten zerfurcht und voller Sorge.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 29. Mär 2017, 20:29 
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Ohne viel Zeit zu verlieren hatte Leif die letzten Dinge in den Satteltaschen seines Maultieres verstaut. Das Tier hob die so typischen langen Ohren und drehte sich zu dem Salubri um und schien zu grinsen, oder besser gesagt ihn verspotten zu wollen. Der Nordmann wusste was jetzt folgen würde, seufzte und holte eine halbe, welke Mohrrübe aus einem kleinen Brotbeutel und warf sie dem Tier vor die Füße. Er wusste, dass es sich der sture Muli keinen Meter ohne Bestechung bewegen würde, selbst wenn die Welt kurz vor dem Untergang stehen würde. “Ich hoffe du erstickst daran Helga.” Das Maultier kaute nur zufrieden und ignorierte seinen Herren ohne sich in seiner Ruhe gestört zu fühlen. Zu sagen, dass dieser wandelnde Flohsack störrisch sei, wäre eine Untertreibung des Jahrhunderts. Eigentlich wollte er das Tier wegen dieses ganz speziellen Temperaments gerne Alida nennen, aber soviel Dickköpfigkeit konnte nicht einmal die Tzimisce aufbringen. Abgesehen davon, hatte Helga auch nicht vor auf ihre neue Bezeichnung zu reagieren, was den ganzen Versuch einer Namensänderung von vornherein zum Scheitern verurteilt hatte. Sei es drum. Leif legte die Hand auf das graue Fell des Tieres und schwang sich in den Sattel. Es war an der Zeit aufzubrechen.

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Ihre Reise zu Luciens Waldzuflucht verlief recht schweigend, denn zumindest Leif war bereits dabei über mögliche Identitäten der Krankheit nachzudenken. Sie ließen das alte Schlachtfeld vor dem Schindertor, danach die Festung Blenheim und schließlich die Zivilisation selbst hinter sich. Würden sie nicht genau wissen wo ihr Ziel lag, hätten sie die Hütte im Herz des Waldes wahrscheinlich nie gefunden. Der Wald und die Dunkelheit wurden immer dichter, ebenso wie die Atmosphäre etwas Wildes und ursprünglich Bedrohliches erlangte. Es fühlte sich an wie eine Szene aus der Folklore, aus den Geschichten und Legenden die alte Frauen am Herd erzählten um die Jüngsten zu belehren und bei den Alten Erinnerungen and eine Furcht erregende, verborgene Welt hervorzurufen. Eine zu der die meisten Menschen keinen Zugang hatten, die aber immer in den Schatten zu lauern schien. Bei der dunklen Weite die sie langsam verschluckte, war Leif insgeheim froh über eine der wenigen positiven Eigenschaften seines eigensinnigen Reittiers. Der Muli besaß eine beinahe absolute und unerklärliche Furcht-, sowie Gleichgültigkeit bezüglich der Dinge die um ihn geschahen. Egal wie düster die Nacht, wie mysteriös das Geräusch und bedrohlich die Situation, Helga schien keine Panik zu kennen. Leif wusste immer noch nicht, ob das Tier wirklich Mut hatte, oder ob es eher Dummheit war die man mit Tapferkeit verwechseln konnte. Als sie endlich die Hütte erreichten und den Mann erblickten schaute er fragend zu Alida.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 29. Mär 2017, 21:19 
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Alida hatte das Fjordpferd satteln lassen, dass sie vor ein paar Jahren von einem norwegischen Händler als Geschenk erhalten hatte. Da Alida nicht davon angetan gewesen war es, wie Hendrik zunächst vorschlug, Ajax Zwei zu nennen, hatte man es schließlich auf Hendriks nächsten Vorschlag, nach dem Durchstöbern der homerischen Sagen, auf den Namen Teukros getauft, nach dem Halbbruder des griechischen Helden. Das Pferd war klein, stämmig, nicht schnell aber ungemein ausdauernd.
Der Ritt Richtung Waldhütte war auch von Alidas Seite recht schweigend verlaufen. Mit Ausnahme der Bemerkung „Wo hast du denn Sleipnir gelassen?“ kommentierte sie Leifs neues Reittier nicht weiter. Sie selbst hing ihren Gedanken nach. Überlegungen über Loyalität, Treue, Blut, Freundschaft, Hass, Verrat, Liebe, ihre Stadt, ihre Familie kreisten in ihrem Kopf. Sie unterdrückte ein Seufzen.
Alida bemerkte Leifs Blick und sprang schließlich geräuschvoll aus dem Sattel ins weiche Gras. Sie trat mehrere Schritte auf den Mann mit dem Brennholz zu und verbeugte sich. „Gott zum Gruße, guter Mann. Lucien Sabatier schickt uns.“ Sie deutete auf Leif. „Dies ist ein Heiler aus Brügge, ich unterstütze ihn. Wir sind hier um nach einer Kranken zu sehen.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 31. Mär 2017, 13:39 
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Der Mann schien so sehr in vermutlich eher trübsinnigen Gedanken vertieft, dass er für einen kurzen Augenblick regelrecht erstarrte als Alida ihn ansprach. Also ob ihn gerade jemand auf frischer Tat bei einer geplanten Bosheit ertappt hätte. Beinahe wären ihm sogar die aufgesammelten Holzstücke heruntergefallen, wenn er nicht im letzten Augenblick sein Gewicht verlagert hätte. Erleichtert einatmend, und sich redlich um ein freundliches Lächeln bemühend, legte er das Feuerholz neben sich ab. Nachdem er sich die Hände am Mantel abgewischt hatte, streckte er diese der blonden Frau entgegen, ohne großen Wert auf allzu viel Etikette zu legen. „Bernhard Salzbrand, ich bin der Onkel von Carla und wohne derzeit in Blenheim. Meine Nichte und ich haben uns gelegentlich zur Jagd getroffen und als ich nichts mehr von ihr hörte, war ich beim Wachhauptmann. Der wollte mich zwar gleich wieder abweisen aber ich habe nicht lockergelassen und keine Ruhe gegeben, bis er mir von Carlas Krankheit erzählt hat. Sie ist ja schon immer gerne lange fort gewesen und hat sich in allerlei mögliche Abenteuer gestürzt aber trotzdem fand sie bisher immer ein wenig Zeit, um bei mir vorbeizuschauen. Und da der Hauptmann sie für die Reise gen Süden rekrutiert hatte… “ Die Augen des Mannes wanderten von Alida zu Leif und er schluckte knapp; würgte den offensichtlichen Schmerz über den Zustand seiner Nichte bitter die Kehle hinab. Wie um sich selbst zu rechtfertigen, hob der Mann abweisend die Hände.

„Ich musste dem Hauptmann bei meinem Leben schwören, mich ihr nicht zu nähern denn es könnte angeblich ansteckend sein. Außerdem hat er damit gedroht mich eigenhändig am Belfried aufzuknüpfen, falls ich mit irgendjemandem darüber sprechen würde.“ Bernhard Salzbrand, blickte etwas verloren zu Boden und hielt seine Tränen offenbar nur schwerlich zurück. Ein besonders kräftiges Räuspern, überspielte seine Trauer. „Verzeiht, ich… also… der Hauptmann hat schon jemanden zu Carla geschickt, der angeblich schon als Kind ein paar schlimme Krankheiten überlebt hat. Allerdings ist er kein Heiler.“ Er deutete mit einer Hand zur schummrig beleuchteten Waldhütte. „Der Mann heißt Balthasar und hieß mich Feuerholz sammeln, damit ich mich etwas Nützlich mache.“ Etwas leiser fügte er hinzu: „Vermutlich das einzige, womit ich meiner Nichte noch helfen kann.“ Auf einmal aber schien es fast so, als wäre ihm die Bedeutung von Alidas Worten erst just in diesem Augenblick vollends bewusstgeworden und er richtete die großen Augen Richtung Leif. „Ihr… ihr seid Leif Thorson der Heiler nicht wahr? Oh beim Allmächtigen…“ Rasch bekreuzigte sich der Mann. „Der Hauptmann hat Wort gehalten – ihr seid es tatsächlich nicht wahr?“ Kurzzeitig schien es fast, als hätte er bereits vergessen, das er zunächst noch mit Alida gesprochen hatte. Seine gesamte, hoffnungsvolle Aufmerksamkeit lag nunmehr auf dem Salubri.

„Ihr werdet sie retten nicht wahr Meister Thorson? Ihr… ihr seid schließlich der Beste in ganz Flandern! Gott allein weiß wie viele Seelen ihr schon vor einem unsäglichen Ableben bewahrt habt; wie viele Soldaten ihr im Krieg gerettet habt. Für manche seid ihr bereits fast ein Heiliger Herr Thorson!“ Es war ganz offensichtlich, dass der Mann seine gesamte Hoffnung und all sein Sehnen nach Heilung für seine Nichte auf das unsterbliche Ratsmitglied projizierte. Am Glitzern in seinen müden Augen, konnte Leif die ersten unaufhaltsamen Tränen erkennen. Bernhard Salzbrand schien zutiefst verzweifelt zu sein. Vielleicht sogar mit gutem Grund.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 1. Apr 2017, 09:46 
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Alida trat mehrere Schritt zurück und ließ Platz für Leif. Sie griff, nachdem er abgesprungen war, nach den Zügeln von dessen Maultier und führte die Tiere ein wenig abseits auf eine kleine Wiese, auf der sie sie grasen lassen konnte, und band sie dort an den Zweigen eines Baumes fest. Sie war froh nicht wie Leif im Mittelpunkt stehen zu müssen. So viele Erwartungen konnte und wollte sie nicht erfüllen müssen, so viel Hoffnung, die dieser Onkel von Carla in ihn als Heiler setzte…

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 1. Apr 2017, 20:49 
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Leif hatte echtes Mitleid mit dem Onkel von Carla. Es gab nichts schlimmeres, egal ob tot oder untot als einen geliebten Menschen leiden zu sehen und nichts unternehmen zu können. Hilflosigkeit war immer schon ein grausamer Reisegefährte gewesen, da man ihn meistens einfach erdulden musste. Leif lächelte dem ältlichen Mann freundlich zu. “Mein Herr ich weiß nicht was ich für eure Nichte tun kann, aber ich verspreche euch ich werde mein Bestes geben.” Leif mochte es nicht sonderlich so im Mittelpunkt zu stehen, aber seine Profession brachte solch unangenehme Situationen leider manchmal mit sich. Trotzdem ließ er sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er legte dem Mann die Hand auf die Schulter. “Betet für das Wohl eurer Verwandten und vertraut auf Gott. Ich werde euch unterrichten sobald ich mir Carla angesehen habe. Ich gehe jetzt hinein.” Leif schaute nach Alida und nickte ihr zu. Die Zeit saß ihnen im Nacken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 2. Apr 2017, 21:28 
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Der Mann spürte den freundschaftlichen und wohlwollenden Händedruck des Heilers auf seinen Schultern und auch wenn Leif diese und ähnliche Worte schon tausendfach zu verzweifelnden Angehörigen, todkranker oder schwer verletzter Patienten gesprochen hatte, verloren sie dennoch niemals ihre Trost und Hoffnung spendende Wirkung. Was immer ein fachkundiger Heiler zu tun vermochte, war gewiss ohne auch nur einmal darüber nachdenken zu müssen, um ein tausendfaches erfolgsversprechender, als alles was ein einfacher Handwerker je vollbringen hätte können. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt und ganz offensichtlich, trug diese Hoffnung im Augenblick den Namen des Salubri. „Ich werde für Carla und für euch beten, mein Herr. Gott möge ihrer armen Seele gnädig sein und euch einen klaren Verstand und eine sichere Hand verleihen. Ich.. ich.. weiß meine Dankbarkeit kaum in Worte zu fassen. Vergelts Gott.“ Sich wieder etwas sammelnd, hob der Mann seinen Stoß trockenes Feuerholz wieder vom Boden auf und sah sich nach weiterem um. Die Ablenkung tat ihm scheinbar wirklich ganz gut. Der Heiler wurde noch mit einem zaghaften Lächeln bedacht, bevor er in Luciens Hütte verschwand. Alida blieb es selbst überlassen, ob sie im Freien warten, oder aber das Ratsmitglied begleiten wollte. Der Onkel von Carla, würde ihr gewiss anraten zu warten, wegen der Ansteckungsgefahr, allerdings würde er sie wohl auch sicher nicht mit Gewalt zurückhalten; am ehesten wohl noch erwarten, dass der Heiler selbst die Dame unverzüglich nach draußen beförderte.
“Ich danke euch für eure Gebete guter Mann. Wir müssen unser Vertrauen in solch schweren Zeiten in Gott setzte.” Leif glaubte zwar selber nicht an die Worte, die er sprach, aber er hatte über all die vielen Jahren gelernt, wie man sich gegenüber Angehörigen zu verhalten hatte. Er hatte ehrliches Mitleid mit den armen Menschen, die in ihrer Hilflosigkeit gefangen waren. Er schaute Carlas Onkel direkt an. “Bleibt bitte hier draußen. Meine Begleitung kommt mit herein. Sie hat ebenfalls schon einige Krankheiten überlebt und wird mir beistehen um eurer Nichte zu helfen.”
Das Innere der Hütte war in mehrere kleine Räumlichkeiten unterteilt und von dem was Leif über Luciens bescheidene Waldzuflucht wusste, gab es wohl auch so etwas wie einen ziemlich muffigen und feuchten Erdkeller. Wahrscheinlich hatte der Gangrel mittlerweile einen festen Boden mit Zugklappe verlegt, so dass ein einfacher Teppich oder gar ein weiches Bärenfell eine formidable Abdeckung zu einem ‚Geheimversteck‘ ergeben würden. Und tatsächlich war auch das Innere der Hütte gekennzeichnet durch den natürlichen als auch den eher übernatürlichen Jagdtrieb des Hauptmanns. Zwischen Hirschgeweihen und Wildschweinköpfen waren sogar ein ausgestopfter Fasan und zwei Feldhasen auszumachen. Insgesamt war es angenehm warm im Inneren der dicken vier Holzwände, was nicht zuletzt vor allem daran lag, dass man die vielen kleinen Ritzen und Löcher zusätzlich mit Lehm abgedichtet und ausgebessert hatte. Lucien wohnte also nicht wie ein Fürst in seiner Festung aber mehr als ein Bretterverschlag war es allemal.

In der warmen Finsternis der Hütte, die modrig und leicht nach Wild roch, brannten einige Kerzen und Öllämpchen, die ein fast schon schaurig gedämpftes Licht an die Holzwände malten. Es passte irgendwie zum bodenständigen, ursprünglichen Ambiente und verzerrte dennoch die Schatten der herumliegenden Gegenstände und dem Mobiliar zu schauerlich grotesken Schattenspielen. Im hinteren Bereich der Hütte erkannte man ein großes, natürlich ebenso hölzernes Bett, das mit allerlei dicken Kissen und warmen Decken verschiedenster Machart gefüllt war; Felle fanden sich dort genauso wie Daunenpolster und einfach Überzüge. Gewiss würde sich Lucien einem so weichen Lager schon allein aus Stolz über seine oftmals proklamierte ‚spartanischen Genügsamkeit‘ nicht hingeben und alleine deswegen schien klar, dass jemand für zusätzliche Bequemlichkeit gesorgt haben musste. Darin eingewickelt, in einem Berg aus Stoffen, lag Carla, die Späherin, und mittlerweile gelegentlich persönliche Vertraute des Brügger Wachhauptmannes. Carla, oder das, was von ihr übrig war. Ihre rötlichen Haare wirkten nun zum kalkweißen Gesicht wie Feuerschein im Vergleich zu frisch gefallenen Schnee. Der Schweiß hing ihr in dicken Tropfen an der Stirn; klebte in ihren Haaren und lief ihre fibergeröteten Wangen hinab. In ihren aufgequollenen, tief dunkelrot unterlaufenen Augen war ein so lebloser, abwesender Ausdruck zu finden, dass man schon einen zweiten Blick benötigte, um auch sicher zu gehen, dass sich ihr Brustkorb überhaupt noch hob. Auf einem kleinen Hocker daneben saß eine kleine Gestalt und tupfte ihr die Stirn mit einem feuchten Lappen ab. Als der kühle, nasse Stoff das Mädchen berührte zuckten ihre Lippen unkontrolliert und sie murmelte Unverständliches. Die Gestalt wirkte bedrückt und hob leicht den Blick an. „Ah, ihr seid es… sehr gut. Ich hatte schon Angst gehabt, ihr würdet gar nicht mehr kommen.“ Der Mann sah wieder nach seiner Patientin. „Sie ist äußerst entkräftet und behält nicht einmal Wasser im Magen.“
Es dauerte einen kurzen Moment bevor Leif sich in der kleinen Hütte zurechtfand. Die Lichter erfüllten den Raum mit bedrückenden Schatten und einer mehr als bedrückenden Atmosphere. Leif trat vor und schaute sich Carla an. Sie sah erheblich schlimmer aus als er gehofft hatte, aber wenigstens reagierte sie noch auf äußere Reize. Leif seufzte in Gedanken und schaute zu dem Mann namens Balthasar. "Ich weiß nicht wer ihr seid, aber es scheint, wir teilen wir die gleiche Profession. Leif Thorsen ist mein Name. Darf ich fragen, wer ihr seid und was ihr mir über Carlas Zustand sagen könnt?" Der Salubri trat noch einen Schritt nach vorne und betrachte die kranke Späherin. Leif entgingen die zusätzlichen Annehmlichkeiten nicht, für die der Hauptmann offenbar gesorgt hatte. Der Heiler erinnere sich wie schwer es Lucien gefallen war über die Späherin zu reden und jetzt verstand er auch warum. Der Anblick war herzzerreißend, auch wenn Leif schon viele solcher Situationen in den langen Jahren seiner Existenz durchlebt hatte. Trotz allem war es nie das gleiche wenn Menschen und Bekannte betroffen waren, die man kannte oder denen man nahe stand.
Es schien verschwindend gering und kaum wahrnehmbar, aber als sich der Salubri der kranken Frau näherte, rutsche ihr bleicher Kopf kraftlos ein minimales Stück in seine Richtung. Aus von geplatzten Äderchen durchzogenen Augen sah sie den Heiler benommen und erschöpft an. Ihre Lippen hauchten leise Worte, die für ein gewöhnliches Gehör nicht verständlich waren und selbst für das übernatürliche möglicherweise keinen Sinn ergeben würden. Der Mann neben der schweißgebadeten Späherin hatte neben sich einen Eimer stehen aus dem es leicht säuerlich-ätzend nach Erbrochenem roch. Vermutlich hatte Clara zuerst gewöhnliche Nahrung, dann Kräuterauszüge und schlussendlich nur noch Wasser bekommen und selbst dieses wieder erbrochen. Die Augen des vermeintlichen Heilers richteten sich auf den Salubri, und um die dünnen Lippen schmiegte sich ein fast beschämtes Lächeln. „Konrad Balthasar oder auch gerne Kobalt genannt aber mit Krankheiten kenne ich mich zu wenig aus, um mich mit dem Titel ‚Heiler‘ brüsten zu können, Leif.“ Mitsamt der Schüssel und den darin eingetauchten Lappen erhob sich der persönliche Majordomus des alten Faltengesichts Gerrit und stellte die Utensilien neben sich auf eine kleine Kommode. Irgendwie hatte heutzutage wohl jeder einen persönlichen Untoten als Bediensteten, obgleich man sich zugegeben den Schreiber des Brügger Rates nur schwerlich in einer anderen Position hätte vorstellen können. Mit einem erneuten Blick zu Clara hob der Nosferatu die Schultern; bemerkte Alida im Hintergrund und nickte auch dieser knapp und betroffen zu. Damit war wohl der Höflichkeit genüge getan.
Alida war verwundert ausgerechnet Kobald in dieser Hütte anzutreffen. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht, dass sich der Nosferatu, der so gern die Rolle von Gerrits Diener oder UNtergebenem einnahm, ausgerechnet an einem Krankenlager aufhalten würde. Sie nickte Kobald ebenfalls zu und verzog dann die Lippen niedergeschlagen zu einem Strich.
„Es ist schwer zu sagen. Sie behält nichts unten, nicht mal klares Wasser. Durch das Erbrechen reißt es ihr die Äderchen in den Augen auf, und die Schmerzen im Bauch klingen wohl nach rasch auftretenden Krämpfen. Manchmal wurde sie sogar ohnmächtig, dann hat sie wieder nur unverständliches, wirres Zeug gemurmelt. Das liegt wiederum am Fieber, das irgendwie nicht aufhören will zu steigen.“ Ernst sah Kobalt das Ratsmitglied neben sich an. „Sie glüht wie heißes Eisen aus der Esse; als ob der Teufel selbst sie verbrennen wollte und dennoch ist ihr angeblich eiskalt. Das war immerhin das letzte, was sie gesagt hat, bevor sie in eine Art Dämmerschlaf gefallen ist. Doch immerhin scheint sie wenigstens dich noch erkannt oder registriert zu haben.“ Flüsternd fügte er angsterfüllt hinzu: „Meine Schwester starb auch am Fieber, das hier sieht genauso aus. Wir haben sie nackt in den Schnee gerollt; sie hat es nicht mal bemerkt…“ Zugegeben war dies eine unnötige und unqualifizierte Meinung, die der redlich bemühte Schreiber da von sich gab, aber es ließ sich nicht von der Hand weisen, das Carla sich in einem kritischen Gesundheitszustand befand. Das konnte der Nordmann bereits mit einem Blick feststellen. „Wenn es irgendetwas gibt...“, meinte Kobalt leise. „… gib Bescheid.“
"Kobalt?" Leif war mehr als nur überrascht und starrte den Nosferatu mit großen Augen an. Schließlich schüttelte er mit dem Kopf. "Na gut, das spielt jetzt keine Rolle." Leif dachte kurz über die Beschreibungen nach, die der Schreiber des Brügges Rat ihm gegeben hatte und begann zu überlegen. Vielleicht war es gut für Carla, wenn sie sich nicht daran erinnerte, dass man sie nackt im Schnee gewälzt hatte, auch wenn der Ansatz sicherlich richtig war. Leif legte eine seiner eiskalten Hände auf den fiebrigen Kopf der Kranken. Die frostige Berührung eines Kainiten mochte viele der Lebenden abschrecken, aber der Heiler hatte über all die Jahre gelernt, dass die Kälte den wahrhaft Kkranken manchmal Linderung verschaffen konnte. Er ging auf die Knie und begann Carla zu untersuchen. Fieber, Erbrechen und Krämpfe hatte er schon bei anderen Patienten gesehen, aber jede Krankheit verlief anders und verlangte nach einer eigenen Behandlung. Vielleicht war er in der Lage noch etwa zu tun. Er hoffte es sogar sehr.
Überraschenderweise handelte es sich wohl offenbar tatsächlich um Kobalt, der da vor ihm stand und sich unablässig wirklich rührend um Carla gekümmert hatte. Auf der kleinen Kommode lagen ein paar Bücher aus Gerrits privater Sammlung und ein rascher Blick machte deutlich, dass es sich um kleinere, unzusammenhängende Geschichtsbände handeln musste, die er der Frau ganz ohne Zweifel vorgelesen hatte. Heldensagen über griechische Götter, dreiköpfe Hydren und Tapferkeit im Angesicht des Todes. Tollkühne Irrfahrten und schlussendlich die große Liebe. Ein ganzes sterbliches Leben voller Abenteuer und wunderbarer Erlebnisse. Hinter dem kleinen Bücherturm lag eine holzgeschnitzte Flöte, und auch wenn die Arbeit an sich sicherlich auch Lucien zugeordnet werden hätte können; der Gangrel spielte kein Instrument. „Nachdem Carlas Onkel so vehement bei der Stadtwache vorgesprochen hat, hat mir Lucien, oder besser gesagt Gerrit, den Auftrag erteilt bei ihr zu bleiben, bis jemand kommt, der ihr wirklich zu helfen vermag. Also habe ich ein paar Sachen zusammengesucht; Kochbestecke und Pfannen, Bücher und dergleichen und mich auf den Weg gemacht. Natürlich steckte dahinter auch die Idee diesen Salzbrand nicht aus den Augen zu lassen, nur für den Fall, dass er aus Verzweiflung oder Trauer eine enorme, folgenschwere Dummheit begeht. Gott bewahre, falls sich das ausbreitet.“ Wieder lag Kobalts Blick auf der Frau. „Ich habe es gern gemacht… sie erinnert mich an Monique. Monique war auch in ihrem Alter…“ Dann brach seine immer leiser werdende Stimme ab, und er erlaubte sich selbst Leif bei seinen Untersuchungen zu assistieren, indem er ihm Sachen und Instrumente anreichte. Ganz der Diener.
Leif fühlte die Temperatur, betrachtete ihre Augen und überprüfte den Puls. Er sah sich Mund- und Rachenraum an; strich über bestimmte Körperstellen und Areale um diese hinsichtlich einer möglichen Schwellung zu überprüfen und ließ Kobalt die Decke halten, während er seine Patientin und ihren aktuellen Zustand den gesamten Körper entlang genau in Augenschein nahm. Schlussendlich konnte er aber nur eines mit Sicherheit sagen: Carla litt an hohem Fieber, das sie auf kurz oder lang töten würde, ganz egal wieviel Kühlung man ihr verschaffen würde. Selbst ein Eisbad würde wohl nur dazu führen, dass ihr ohnehin beinahe nichtexistentes Immunsystem noch weiter geschwächt würde. Auffallend war der dicke, klebrige Schweiß, der ihr von der Stirn und den Wangen tropfte und das Kissen rund um sie herum in dampfende Feuchtigkeit tauchte. Der Wasserverlust durch den Schweiß, gepaart mit dem Unvermögen auch nur Wasser in ihrem Magen zu behalten, würde eine mögliche Dehydrierung zur Folge haben. Gepaart mit Fieber, ergab das gut und gerne intensive Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Er selbst hatte dies nur einmal an einem Landsmann bemerkt, den die Fiebersepsis nach einem wirklich üblen Schwertstreich von Odin und Thor sprechen ließ, die ihn, auf der Mitgardschlange reitend, besuchen würden. Das hätte man ja noch als Zeichen der Götter verstehen können, aber als er dann von riesigen Krabben vor der Küste faselte, war klar was vor sich ging. Carla die Späherin und Vertraute für delikate Angelegenheiten war so gut wie verloren. Zu sehr hatte sich das Siechtum in ihren Geist und ihren Körper gefressen und zerkochte ihn nun sukzessive. Ein Gutes hatte die Sache jedoch: Er konnte nun erste Symptome und Anhaltspunkte klar definieren, was ein weiteres erkennen schon im Frühstadium erheblich erleichtern würde. Und vielleicht wäre eine Heilung noch bei jemandem möglich, der sich gerade erst kürzlich infiziert hatte. Kobalt stand neben dem Heiler und flüsterte nach einer guten Weile besonders leise: "U.. Und? Was… was ist es Meister Thorson? Könnt ihr dem Mädchen helfen?“
Leif lehnte sich zurück und schaute erst Alida und dann Kobalt voller Ernst an. Bevor er etwas sagte, seufzte der Salubri einmal tief und betrachtete dann seine Hände um einen Moment später wieder aufzusehen. "Ich glaube, wir können nicht mehr viel für Carla tun. Entweder sie vertrocknet oder sie verbrennt von Innen." Leif blickte auf und schaute die andern beiden Kainiten im Raum ernst an. "Es tut mir leid das sagen zu müssen...Kobalt?" Der Nordmann lächelte schwach. "Kannst du mich und Alida für einen Moment alleine lassen? Ich muss kurz mit ihr sprechen." Leif hatte eine Idee, aber sie war sowohl experimentell als auch moralisch fragwürdig. Er musste mit der Tzimisce sprechen.
Der Nosferatu wirkte ernüchtert, aber nicht unbedingt erschrocken über die fatale Diagnose des Heilers. „Das ist so… unfair“, meinte Kobalt etwas trocken und mit belegter Stimme; nickte dann aber knapp zu Leifs Worten, als auch zu seiner Bitte. „Sicher, ich glaube ihr Onkel wird mittlerweile wohl genug Holz für das Feuer gesammelt haben. Irgendjemand muss es ihm ja auch abnehmen, nachdem diese Hütte sozusagen unter Quarantäne steht.“ Er ging zur Tür und schluckte etwas. „Ich werde ihm noch nichts sagen… er...“ Auf seiner Stirn bildete sich eine Sorgenfalte. “Vielleicht, machst du das besser, Herr Thorson.“ Damit verließ der Brügger Ratsschreiber beinahe andächtig die kleine Waldzuflucht und als das Schloss der schweren Holztür schlussendlich zugefallen war, befanden sich nur noch die todgeweihte Carla, Leif und Alida in dem von einem kleinen Kamin durchwärmten Zimmer.
Alida hatte Schwierigkeiten Worte zu finden und so kam auch ihr "Danke" an Kobald nur als Flüstern heraus. Sie sah zu Leif und schluckte.
Leif wandte den Blick von Carla ab und wartet bis Kobalt die Hütte verlassen hatte. Er wusch sich kurz die Hände in der Schüssel mit Wasser, bevor er der rothaarigen Frau noch einmal einen kühlenden Lappen auf die Stirn zu legen. “Alida?” Leif lächelte schwach. “Ich glaube nicht, dass wir noch viel für Carla tun können, so wie es ihr jetzt geht. Es ist zu spät für eine einfache Behandlung und ich weiß nicht wie lange ihr Körper diese Tortur noch mitmacht.” Der Salubri schaute zu seiner alten Freundin und verschränkte die Finger ineinander. “Ich komme gleich zum Punkt. Normalerweise würde ich versuchen sie ohne viele Schmerzen sterben zu lassen, aber ich glaube ich habe langsam verstanden, wie viel Carla für Lucien als Vertraute bedeutet…” Er schaute weg, zurück zu dem geschundenen Körper des rothaarigen Mädchens. “Vielleicht könnte man sie retten wenn wir sie stabilisieren, dann könnte man sich Stück für Stück um das Fieber kümmern. Wenn wir sie zum Ghul machen…” Er schwieg für einen Moment. “Dann hat sie vielleicht genug Zeit und Kraft um die Krankheit auf natürlichem Wege zu besiegen. Aber ich habe keine Ahnung,, ob Lucien das wirklich wollen würde….” Er seufzte. “Was denkst du Alida?”

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 4. Apr 2017, 20:18 
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Alida sah ihn, dann Carla, nachdenklich an. „Das Blut würde sie stärken. Ein Ghul…“ Sie zögerte. „Das ist so viel mehr als ein einziges Mal kainitische Vita. Ich denke nicht, dass Lucien etwas einzuwenden hätte. Und die Sehnsucht nach mehr Blut verschwindet innerhalb einiger Zeit wieder. Ich denke, du solltest es tun, wenn du glaubst, sie damit heilen zu können.“ Sie nickte.

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