Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Do 11. Mai 2017, 11:45 
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Auch Leif nickte, während sein Blick weiterhin ein wenig unbehaglich über die Wände glitt, als könnten sie jeden Moment zum Leben erwecken und ihn verschlingen. Aber da war nichts. Nichts als fein poliertes Holz mit seinem behaglich, erdigen Geruch und der einladenden Wärme die der Raum ausstrahlte. DIe Miene des alten Wikingers war wie so oft eine stoische Maske, aber zum ersten Mal fiel die imminente Anspannung von ihm ab, auch wenn er sich noch immer Sorgen über das machte, was sie ihn Gerardsbergen vorfinden würden. Die Kräuterfrau oder Hexer die Belinkov erwähnt hatte, war eine noch unbekannte Größe und je früher man mehr über die geheimnisvolle Frau herausfinden könnte, desto besser. Bevor der Salubri entschieden hatte, ob er die nächsten Worte wirklich sagen sollt, sprach er schon mit unheilvoller und leiser Stimme. „Unabhängig davon was wir finden werden, wir können sicherlich davon ausgehen das die Kainiten Flanderns bei dieser Sache an einem Strang ziehen werden. Nichts ist für unsereins gefährlicher als eine kranke, sterbende Herde.“ Ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Der Schäfer mag mag schlauer und stärker sein als seine Schafe, aber wenn er seine Herde plötzlich verliert ist es egal wie schlau und stark er ist, denn denn dann wird er verhungern.“ Der Heiler lehnte sich ein Stück vor und schaute zwischen beiden Unholden hin und her. „Ich hoffe nur das die Tragweite der Maßnahmen die wir vielleicht tragen müssen allen hier klar ist. Wenn wir keine Heilung oder keine Ursache für die Seuche finden, dann werden wir all jene die sich angesteckt haben ohne Mitleid wegsperren müssen bis die Seuche sich selber ausgezehrt hat. Eine Stadt zu verlieren ist besser als zwei und einhundert Menschen sterben zu lassen ist besser als eintausend.“ Leif lehnte sich wieder zurück und schaute nun insbesondere zu Alida. Sein nächster Satz hätte wahrscheinlich die gleiche Wirkung wie ein Schlag in ihr bleiches Gesicht. „Wenn Marlene krank ist, dann werden wir für sie tun was wir können, aber die Stadt verlassen darf sie dann nicht. Unter keinen Umständen.“

(Der letzte Satz ist zwar an Alida gerichtet, aber wir können trotzdem in der altbekannten Reihenfolge weitermachen ;) )

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Do 11. Mai 2017, 11:45 


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 14. Mai 2017, 11:06 
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Auch Belinkovs Blick ruhte für einige nachdenkliche Momente auf dem Salubri, während er offenbar, nicht ohne eine gewisse Schwermut, bestätigend zu dessen Worten nickte. „Es widerstrebt mir solch schwere Entscheidungen zu befürworten aber Meister Thorson hat ganz zweifelsohne recht. In einer derartigen Ausnahmesituation, müssen wir das Wohl vieler über das von wenigen stellen. Selbst wenn das bedeutet, dass wir sehr harte und persönliche Verluste dafür in Kauf nehmen. Wir dürfen uns in dieser Sache nicht von egoistischen Gefühlen leiten lassen, sondern stets nur von dem, was für das Allgemeinwohl von höchstem Interesse ist. Alles andere wäre schlicht und ergreifend falsch, so schmerzvoll es auch klingen mag.“ Der Unhold seufzte und richtete seine Aufmerksamkeit einige Momente lang schweigend auf die blonde Händlerin. „Euer Heiler und ihr werdet gewiss euer Bestmöglichstes tun, um eure Anverwandten vor dieser Plage und dem drohenden Niedergang zu schützen, doch sollte dies wider Erwarten nicht möglich sein, so müssen die Prioritäten für jeden Einzelnen im flandrischen Städtebund, absolut klar sein.“ Mit einem leichten Schmunzeln fügte er noch während sein Gänsekiel mit schwungvoller Eleganz über das helle Pergament tanzte hinzu: „Was den Städtebund als solches angeht, können wir aber mittlerweile von einer exzellenten Zusammenarbeit ausgehen. Brüssel, Gent und Brügge, haben bisher nur von diesem Arrangement profitiert sowohl auf sterblicher, als auch auf unsterblicher Ebene. Madame Borluut wird in geeinter Solidarität hinter euch stehen verehrte Ratsmitglieder, das steht bereits jetzt außer Frage.“ Mit etwas lauterer Stimme, rief der Hausherr dann erneut nach seinem Majordomus Girland, der bereits kurz darauf wieder mit einer höflichen Verbeugung im Schreibzimmer erschien und die Anordnungen seines Gebieters entgegennahm.

Der Drache Sergej Belinkov, verabschiedete sich mit einer tiefen Verbeugung und nach flandrischer Sitte, kräftigem Händedruck von beiden Kainiten und überließ es nunmehr seiner getreuen Dienerschaft, sich um das Wohl und sämtliche Annehmlichkeiten seine Gäste betreffend zu kümmern. Der Hausherr selbst, wollte sich noch um die wichtigen Schreiben an den Genter Stadtrat und diverse andere, bedeutungsvolle Vertreter der Domäne kümmern; würde sich aber morgen Nacht höchstpersönlich davon überzeugen, das seine Gäste vollauf mit ihrer eigenen und der Unterbringung ihrer Reittiere zufrieden gewesen wären. Er versicherte zudem erneut, das sich er selbst als auch der gesamte Haushalt mit besonderer Hingabe und Engagement um den kleinen Hendrik kümmern würden, solange die Gefahr durch die Seuche noch nicht gebannt wäre. Meister Girland führte Leif als auch Alida, in zwei neben einander liegende, einzelne Gästezimmer die zwar nicht über alle Maßen prunkvoll eingerichtet waren aber doch die Vermutung nahelegten, man habe sich um ein ansprechendes als auch dem Auge schmeichelndes Interieur bemüht. Russische Holzschnitzereien, vereinten sich hier mit nüchtern-flandrischen Handwerkselementen zu einem merkwürdig stimmigen Bild, das man so gar nicht erwartet hätte. Was immer den beiden auch für Wünsche in den Sinn kämen; die auf der Nachtkommode bereits gestellte Glocke, musste nur kurz geläutet werden um sogleich eine dienstbeflissene Magd oder einen zuvorkommenden Diener erscheinen zu lassen die, sofern es in ihrer Macht stand, alle Bitten und Wünsche prompt zu erfüllen suchten. Selbstredend war auch Pergament und Tintenfass bereitgestellt worden und jeglicher Briefverkehr, den die beiden Ratsmitglieder noch vor ihrer Abreise erledigen wollten, würde noch in dieser Nacht von einem Eilboten an die betreffenden Adressaten übermittelt werden. Die blonde Händlerin würde in jener Nacht noch das merkwürdige Amulett näher inspizieren, das der Heiler bei seiner Ankunft vor ihrem Familienanwesen, auf dem Treppenabsatz gefunden hatte. Mithilfe ihrer übersinnlichen Wahrnehmung, war es ihr ein leichtes hinter die offensichtliche Fassade des güldenen Kleinodes zu Blicken und dem schön gearbeiteten aber im Verhältnis doch eher unscheinbarem Ding, jedes noch so merkwürdige Geheimnis zu entlocken.

Bilder und Emotionen durchfluteten ihren in Trance gefangenen Geist. Gefühle des Handwerkers, der mit einigem Geschick und persönlichem Stolz dieses kleine Schmuckstück fertigte; die Einlegearbeiten aus Silber mehrmals korrigierte und dem Graveur die auf einem kleinen Stück Pergament festgehaltenen Zeilen vorlegte. Das Gefühlsbild änderte sich, als er das Kleinod dann an den Auftraggeber überreichte, der in einer pechschwarzen Nacht sein Kunstwerk entgegennahm, nur um den Feinschmied danach zu töten. Alida fühlte die Angst des Mannes, nicht nur vor dem Tod, sondern auch den Verlust seiner Tochter und Ehefrau, die ihm lieb und teuer waren. Es steckte so viel fühllose Gewalt in diesem Schmuckstück, das es sie beinahe schmerzte. Der Dolch schlitzte ihm die Kehle auf und im Hintergrund blitzte ein Löwenbanner auf, das dem Schmied in diesem Augenblick so unglaublich lächerlich vorkam. Dann sank der Hersteller des Stückes tot zu Boden und ertrank in einer Lache aus dunklem Blut, das den Boden überschwemmte, während der Kunde eine kühle, distanzierte Faszination aus der Situation für sich mitnahm. Es war nicht das erste Mal, das die Gestalt gemordet und getötet hatte. Die darauffolgenden Bilder, waren geprägt von einer beständigen Geldgier und Geldnot, die gelindert werden sollte durch dieses Schmuckstück oder besser gesagt dem, was er damit zu tun gedachte. Allein der Verkauf hätte ihn reich gemacht, doch da war eine kontinuierliche Angst, die ihn diese Möglichkeit schnell wieder vergessen ließ. Nichts war es wert, das man dafür sein Leben ließ. Und so sah man einen schwieligen Handwerker, der schlussendlich für ein recht anständiges Salär, das Schmuckstück an sich nahm und in eine Holzkiste mit persönlichen Gegenständen verstaute, bevor er mit anderen Handwerksgefährten Richtung Norden reiste, wo ein Großauftrag auf ihn wartete. Die Gestalt die ihm das Schmuckstück überreichte, verschwand unscheinbar in der Ferne und verglomm schließlich in einem gleißend grünen Licht, das bedrohlich und widernatürlich wirkte. Am Ende einiger verschwommener Bilder, sah man den braungebrannten Mann durch Brügge schreiten und das Amulett mit einiger Verwunderung aber ohne jeglichen Argwohn, vor die Pforte des Anwesens der Familie van de Burse legen und sich anschließend wieder einem prächtigen Stück architektonischer Baukunst zuwenden. Dann riss die Bild- und Gefühlsschleife ab und als Alida die Augen öffnete, bemerkte sie wie selbstverständlich, das eine fein gearbeitete Nadel an der Vorderseite des Amuletts eingelassen war, die man aus einer Vertiefung heraus, aufrichten konnte. Zusammen mit dem goldenen Bild der Sonne und dem Silber des Mondes, der runden Scheibe und der leicht schrägen Stellung des Zeigers, konnte dieses Ding nur einen Zweck erfüllen: Ein Chronometer – eine winzige Sonnenuhr, die wohl die Zeit anhand des Sonnenstandes anzeigen sollte. Tag und Nacht, Morgen und Abend, Minuten und Stunden. Eine Uhr.

In der darauffolgenden Nacht, hatte man bereits früh die gut ausgeruhten und gestriegelten Pferde für die Gäste gesattelt und das Zaumzeug noch einmal ausgebessert. Im Innenhof des Anwesens von Belinkov, hatte sich eine kleine Schar der Bediensteten um ihren Herrn versammelt, die gemeinsam mit Girland an der Seite des russischen Tzimisce, die hohen Gäste verabschiedeten. Hendrik stand neben dem Majordomus, der beinahe aufmunternd eine Hand auf die Schulter des Knaben gelegt hatte; wohl auch um Alida zu signalisieren, dass sich der Junge in besten Händen befände. Hendrik selbst, wirkte etwas verloren unschlüssig und unsicher kritisch, als er die beiden Brügger sich in den Sattel schwingen sah; verkniff sich aber partout jedes Wort und jede weitere Anklage. Offenbar hatte er sich für den Moment stillschweigend in sein weiteres Schicksal ergeben. Belinkov würde zweifelsfrei gut auf ihn Acht geben und Girland dafür sorgen, dass es ihm mit den anderen Kindern des russischen Haushalts, nicht langweilig werden würde. Außerdem hatte der Hausherr ja noch seine Bücher und ein fein gearbeitetes Schachbrett.

Mit einem Lächeln, blickte der Tzimisce zu seiner Verwandten hoch und streckte ihr die Hand entgegen, während zwei Bedienstete bereits das Tor zum Innenhof öffneten, um der Brügger Delegation den Weiterritt nach Gerhardsbergen zu ermöglichen. „Ich wünsche euch alles Glück und viel Erfolg, auch im Namen der Genter Stadtverwaltung und dem Rat der Nacht. Möge eure Suche und euer Bestreben, eine Antwort auf die Fragen und Hoffnungen bringen, die wir alle hier noch lange nicht aufgegeben haben. Rettet eure Liebsten, wenn ihr es vermögt und wenn nicht, so schützt doch zumindest das restliche, unschuldige Leben in Flandern.“ Leif bekam ebenfalls einen kräftigen Händedruck und ein respektvolles Nicken. „Euch ebenso viel Erfolg Meister Thorson. Wenn irgendjemand in diesen Landen vielleicht noch etwas gegen diese ungewöhnliche Krankheit auszurichten vermag, dann seid ihr ohne Frage der Erste, der einem in den Sinn kommt. Und das vollkommen zurecht. Ihr werdet wohl all eure Kunst aufwenden müssen aber mir fällt niemand ein, der diese beispiellose Leistung sonst vollbringen könnte.“ Danach trat der Tzimiscie einen Schritt zurück und nickte aufmunternd und gefasst in Richtung der beiden Reisenden. Die Pferde der Brügger schnaubten und scharrten mit den Hufen, als ob sie die kommenden Gefahren dieser Nächte bereits jetzt wittern konnten.

[Ihr dürft noch kurz was schnelles tippen, dann fasse ich die Reise nach Gerhardsbergen zusammen :D]

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 16. Mai 2017, 07:42 
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Alida nickte dem Tsimiske noch ein letztes Mal zu. Sie spürte Stolz als sie ihn ansah und unterdrückte das kurze Lächeln, das sich auf ihrem Gesicht zeigen wollte. Ernste Nächte würden folgen.
Beruhigend strich sie ihrem Pferd über die Flanke, dann begann das Tier auf ein Zeichen loszutraben.
Bis nach Geraldsbergen würden Ihnen einige Stunden bleiben um sich zu bereden. Sie würde Leif von ihren Erkenntnissen bezüglich des Medaillons berichten sowie von Hendrik, der ihr die ganze Nacht vehement aus dem Weg gegangen war. Ihr weiteres Vorgehen bezüglich Geraldsbergen stand fest: Sie würden nach brieflicher Ankunft zunächst Balduin aufsuchen.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 17. Mai 2017, 07:58 
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In der Tat hatte Leif noch ein paar Briefe, welche er in der gleichen Nacht verfasst hatte an die Bediensteten des Hauses Belinkov weitergeleitet. Sie sollten das Hospital in Brügge so schnell wie möglich erreichen und im Idealfall noch während des Tages zugestellt werden. Er hoffte, dass sich in den extensiven Archiven die über all die Jahre in der kleinen Bibliothek angesammelt hatten ein Verweis auf ähnliche Krankheiten finden mochten. Er glaubte zwar nicht an eine überraschende Wunderkur die alle Probleme löste, aber vielleicht gab es doch noch ein paar Hinweise die ihnen irgendwie weiterhelfen konnten. Schaden würde es jedem Falle nicht. Auf dem Weg nach Gerhardsbergen besprach er sich mit Alida über Hendrik und hörte ihr bei der Beschreibung des Schmuckstücks aufmerksam zu. Was hatte all das zu bedeuten und hing das Kleinod wirklich mit der Krankheit zusammen? Sie würden sehen und im Moment war es wichtig Balduin und die belagerte Stadt zu erreichen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 19. Mai 2017, 08:08 
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Nachdem alle Briefe und wichtigen Dokumente geschrieben, alle guten Wünsche ausgesprochen und alle gut gemeinten Ratschläge vernommen worden waren, machten sich Alida und Leif mit ausgeruhten und frisch getränkten Pferden auf gen Süden zu ihrem eigentlichen Zielort: Gerhardsbergen. Die Nacht hatte ein wenig von ihrer ursprünglichen, kühlen Strenge verloren und immer wieder waberte hie und da ein zarter Nebelschleier aus kondensiertem Tauwasser durch die Gassen, welcher von der anhaltenden Mittagssonne erwärmt worden war. Zwar war durch das langsam freundlich werdende Wetter das frostige Erdreich mancherorts beinahe schlammig und matschig durchgeweicht, was ein zügiges Vorankommen für gewöhnlich verlangsamt hätte, aber die Rösser und ihre Reiter brachten die Wegstrecke dennoch innerhalb einer recht passablen Zeit hinter sich. Ob die Sorge um die Bewohner der seuchengeplagten Stadt oder aber der gnadenvolle Blick des Herrn selbst die Pferde zur Eile trieb, blieb fraglich; jedoch erreichten sie den zu einem Hauptquartier umfunktionierten Gutshof des Fürsten Balduin lediglich eine halbe Stunde später als ursprünglich angenommen.
Trübe Wolken hatten sich vor einen blassen Mond geschoben und tauchten die Felder und Wälder ringsum in ein flackerndes Zwielicht, das hohe Schatten gegen die erdverkrusteten Mauern des bäuerlichen Wohnhauses warf.

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Von weitem hatten sie bereits die Absperrung aus Soldaten und Karren gesehen, die von einem leuchtenden Kreis aus Fackeln und Laternen eingerahmt wurde. Erst bei genauerem Hinsehen aber war den Brügger Ratsmitgliedern aufgefallen, dass die Felder unlängst der Wirtschaftsgebäude zu einer Art kleinerem Heerlager umfunktioniert worden waren, auf denen nunmehr kleinere und größere Zeltplanen aufgeschlagen wurden und den Soldaten des Fürsten als Unterkunft dienten.

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Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man annehmen können, Balduin bereite sich auf eine nahende Schlacht gegen einen unsichtbaren Feind vor. Weitaus weniger erleuchtet schien im Gegenzug das eigentliche Gerhardsbergen, welches sich bereits in nur einigen wenigen Meilen Entfernung als schmaler Umriss aus Türmen und Hausdächern in den dunklen Himmel emporreckte. Scharfe, beinahe übernatürliche Blicke würden enthüllen, dass die Stadt tatsächlich nur durch vereinzelte, schwache Lichtquellen von einer abgründigen Finsternis bewahrt wurde; halb abgebrannte Kerzen und Öllampen womöglich.
Überall gab es in der Umgebung marschierende oder berittene Patrouillen, die in weiten und engeren Bögen rund um die Stadt und das Umland vordrangen, und Flüchtigen oder unbedarften Reisenden den Zutritt und die Ausreise verweigerten. Wenn man nicht gerade Gerrit hieß und in den Künsten des Verdunkelns geschult war oder sich in der öden, verwachsenen Wildnis in jeder noch so kleinen, unscheinbaren Ritze und jedem Wurzelknäuel zu verbergen wusste, standen dem laienhaften Versteckkünstler schwierige Zeiten bevor.
Zum Glück schien ihr Empfangskomitee, der Trupp aus grimmig dreinblickenden, leicht gerüsteten Soldaten, bereits über die Ankunft der Delegation aus Brügge informiert, was die Zuverlässigkeit des Eilboten aus Belinkovs Tross widerspiegelte.

Die Pferde der Ratsmitglieder wurden an einem alten Verschlag festgebunden und erhielten an einer windschiefen Tränke die wohlverdiente Rast während Alida und Leif von einem Offizier der zehnten berittenen Seebrügger Reiterkompanie zum Wohnhaus des weitläufigen Landguts geführt wurden. Überall waren ankommende oder abziehende Truppenteile auszumachen; überall schallten Befehle oder war das Rasseln von Kettenpanzern und das Hämmern und Fauchen der Esse zu hören. In der Tat war in einem alten Schweinestall bereits vorsorglich ein Feldlazarett und eine vorgelagerte Schmiede errichtet worden – Balduin hatte alle nur erdenklichen Vorbereitungen getroffen. Die großen Scheunen wurden von ächzenden und schnaufenden Blauröcken mit bauchigen Fässern voller Trinkwasser und hohen Kisten voller Vorräte gefüllt. Zeitgleich erfüllte der deftige Geruch von dickem Eintopf die feuchte Nachtluft; die Truppenküche schien also ebenso in den weitläufigeren Wirtschaftsgebäuden untergebracht worden zu sein. Alles in allem wohnte der im halbdunkeln liegenden Szenerie eine unterschwellige Trübsal und langsam keimende Bedrohung inne, wie man sie nur vor großen, blutigen Gemetzeln oder zermürbenden Belagerungen kannte. Und wenn man es genau bedachte, war dies auch nichts anderes als eine simple Belagerung, wenn auch die Möglichkeiten zum Sieg über den Feind, diesmal noch aussichtsloser schienen.

Der Offizier mit Namen Barnabas führte die Herrin Alida van de Burse und den Medicus Leif Thorson durch den bäuerlich-rustikalen Eingang quer durch eine rußige Großküche, wie sie in derartigen Familiengehöften üblich war; quer durch die Handarbeitsstuben der Mägde zu einer breiten Treppe in den ersten Stock. Alles war sehr einfach und spartanisch, ja fast schon rudimentär eingerichtet worden, aber was wollte man einem verlassenen Bauernhof auch für gediegene Annehmlichkeiten abverlangen? Wachposten gab es nur wenig, da ein potentieller Aggressor sich ohnehin zunächst durch ein halbes Bataillon hätte arbeiten müssen, um den Fürsten überhaupt erst gegenüber stehen zu können. Vor den ehemaligen Privatgemächern des Großbauern im ersten Stockwerk klopfte der Offizier, der bereits jetzt schon, obgleich jung an Jahren, den begehrten weißen Seebrügger Turm mit orange-gelber Flamme, dem der schwarze Löwe des Hauses Flandern beigefügt worden war, am Brustrevers trug, respektvoll, aber bestimmt an die Tür. Eine altbekannte Stimme forderte die Gäste auf einzutreten, und nur einige Augenblicke später sahen Alida als auch Leif sich einem alten Bekannten gegenüber, der sie trotz der misslichen Lage in der sie einander nach so langer Zeit wieder begegneten, mit einem freundlichen Lächeln ansah. Balduin, Fürst und Verwalter von Seebrügge. Von Draga und den Machenschaften unter ihrem Kind Fürst Ducrese als Unterpfand und Werkzeug der Intrige missbraucht, war er mittlerweile ein geachteter und respektierter Herrscher und Heerführer unter dem flandrischen Banner seiner Schwestern. Rings um ihn standen einige Offiziere und Feldwebel, die einerseits zunächst etwas verwundert wirkten als sie die Neuankömmlinge sahen, sich dann aber wohl allmählich selbst einen Reim auf den überraschenden Besuch zu machen schienen. Das Handelshaus van de Burse musste vielleicht besondere Vereinbarungen bezüglich der Verpflegung der Truppen vereinbart haben und warum ein Leif Thorson hier war, musste nicht weiter hinterfragt werden.

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Mit einer knappen Geste, schickte Balduin seine Berater und Feldmarschälle hinaus, die sich soeben gemeinsam mit ihm über eine auf einem Tisch ausgebreitete Karte des Umlandes gebeugt hatten. „Lasst und allein.“
Schweigend und unter höflichen Verbeugungen verließen die gerüsteten Generäle das Zimmer. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, reichte der Fürst nacheinander Alida, dann Leif mit kräftigem Händedruck die Hand und bemühte sich um das Aufrechterhalten eines Lächelns, das ihm schwerer zu fallen schien, als er je zugegeben hätte. Älter war er geworden, wenn man den kleinen, eng verlaufenden Falten in seinem Gesicht Glauben schenken wollte; hie und da war das Haar etwas dünner geworden und weniger strahlend, als man es in Erinnerung gehabt hatte, aber alles in allem, war der Fürst eine beeindruckende und imposante Gestalt, der man zurecht Respekt und Anerkennung zollte. Ganz gleich ob sein Gesicht lediglich von einem Fleischformer der Realität nachempfunden worden war oder nicht.

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Mit einer einladenden Handbewegung bedeutete er den beiden sich zu setzen und zog sich selbst auch einen wenig ansprechenden, rein funktionell gearbeiteten Holzstuhl heran. Mit einem tiefen Seufzen wanderten die sorgenvollen Augen über die Landkarte. „Es sieht nicht gut, aus meine Freunde, doch bin ich sehr dankbar, dass ihr gekommen seid und Lucien meine Bitte unverzüglich an euch weitergereicht hat. Die Lage ist ernster als ich ursprünglich angenommen hatte, und diese vermaledeite Seuche scheint sich nicht nur explosionsartig zu vermehren, sondern auch in der gleichen Geschwindigkeit zu töten. Wenn die Berichte meiner Beobachter stimmen, dann könnten Gerhardsbergen und seine Einwohner, binnen weniger Tage nur mehr eine Fußnote am Rande der Kartographen und Geschichtsschreiber werden.“ Balduin hob den Kopf, verschränkte die Finger und schluckte schwer. „Und zu allem Überfluss ist auch noch Marlene in der Stadt, zusammen mit ihrem Bruder Frederik, was mich persönlich sehr schmerzt. Doch sind Untersuchungen bezüglich dieses Erregers nur schwer voranzutreiben und die Heiler aus den Krankenhäusern und Klöster opfern nur ungern ihr Leben um dem Rätsel auf die Spur zu kommen, falls ein gewöhnlicher Sterblicher sich überhaupt anmaßen darf, einer solchen Plage Einhalt gebieten zu wollen.“ Nachdenklich verschränkte er die Hände vor dem Kinn.

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Mit einem Finger deutete Balduin schließlich auf die Karte vor sich und zeichnete Linien auf dem Pergament nach. „Wir haben eine Quarantäne-Zone um die Stadt errichtet, die wir Tag und Nacht überwachen. Niemand kommt hinein oder hinaus, ohne dass wir es wissen. Das war, zusammen mit einigen Falschmeldungen für das Umland, der erste Schritt den wir unternommen haben. Der zweite Schritt war es, die Stadtbevölkerung weiter mit Nahrung und Wasser als auch spirituellem Trost zu versorgen und sie soweit möglich, zu beruhigen um einen generellen Verzweiflungsaufstand zu verhindern. Nur ungern würde ich auf die eigenen Landsleute anlegen lassen…“ Erneut schluckte Balduin schwer. So diszipliniert und wahrlich fürstlich verantwortungsvoll er wirken mochte, konnte den beiden dennoch nicht entgehen, dass ihn die aktuelle Lage der Stadt bei weitem nicht so kalt ließ, wie mancher es von einem wahren und uneingeschränkten Herrscher erwartet hätte. „Der letzte und vermutlich wichtigste Schritt ist es, eine mögliche Heilung für diese Seuche zu finden, die möglichst bald zu erfolgen hat oder es gibt niemanden mehr, den wir noch behandeln könnten. Ordentliche Heiler, erfahrene Feldscher und sogar ein paar durchtriebene Quacksalber versuchen seit geraumer Zeit, diesem Übel beizukommen – bisher leider erfolglos. Es gibt nicht wenig, die bei dem Versuch ebenfalls ein Opfer der Krankheit werden und dazu verdammt sind, ihrer eigenen, unsicheren Zukunft im Inneren der Stadtmauern entgegen zu blicken. Dazu kommt noch…“
Balduin erhob sich und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, während er näher an ein kleines Fenster trat und den Blick über die versammelten, geschäftigen Truppen lenkte. „… dass uns keine wirkliche, ordnende Gewalt in der Stadt selbst mehr zur Verfügung steht. Zwar ist der Bürgermeister noch immer im Amt und hat auch die Wachtruppen unter sich versammelt, aber Verzweiflung lässt kluge und bedachte Männer schreckliche und manchmal gar irrsinnige Dinge tun. Manche fanatischen Priester und ihr unerschütterlicher Glaube lassen sie Dinge im Fieberwahn erkennen, die gar nicht vorhanden sind: Dämonen und Teufel, Monster und Bestien. Die Frommsten und Verzweifelsten unter ihnen schenken dem Wahngeschwätz Glauben und suchen nach der Wurzel des Übels, das mittlerweile der nächste Nachbar, ein fremder Reisender oder gar ein Bettlerkind sein kann. Der Tod durch die Seuche ist nur der letzte Schrecken, der einen in dieser Stadt heimsucht und es wird stündlich schlimmer. Daher wende ich mich in der Stunde der höchsten Not an euch, verehrte Ratsmitglieder.“ Der Fürst drehte sich langsam zurück zu den am Tisch sitzenden Kainiten und wirkte zugleich zutiefst betrübt und seltsam gefestigt durch die allgemeine Schwermut.
„Wenn ihr, die ihr vor solchen Plagen nichts mehr zu fürchten habt und die Erfahrung eines jahrhundertelangen Lebens in euch tragt, uns in diesen Nächten nicht mehr helfen könnt, dann bleibt mir nur mehr abzuwarten, bis der letzte, schmerzgetriebene Bürger von Gerhardsbergen seinen finalen Atemzug tun wird und die Teufel der Pestilenz obsiegen. Wenn ich nicht so handle, dann werden weitaus mehr Menschen leiden und verenden. Auch in Brügge oder Gent.“ Sein Blick wurde fest. „Wollt und könnt ihr mir helfen, meine Freunde?“
Alida hatte nach der Begrüßung aufmerksam den Schilderungen des Fürsten gelauscht. Das, was er berichtete, war mehr als beängstigend, aber nach dem Tod von Carla hatte sie nichts Anderes erwartet. Was ihr um einiges mehr zusetzte, war die mehr als starke Befürchtung Balduins Hoffnungen nicht zu erfüllen, nicht in der Lage zu sein, irgendetwas auszurichten. Sie hatten den völlig entstellten zwölfjährigen Jungen damals aus den Fängen von Draga und ihren Leuten befreien können und ihm im Anschluss entgegen der normalen Vernunft sein altes Äußeres zurückgeben können, aber was Draga damals wirklich ausgelöst hatte, das war nicht rückgängig zu machen gewesen: der Verlust seines Thrones. Sie versuchte den festen Blick zu erwidern. „Wir werden das in unserer Macht stehende tun um zu helfen, so gut es uns gelingen mag. Auch die Erfahrung von Jahrhunderten mag in einer solchen, nie zuvor dagewesenen Situation nicht viel Vorteil mit sich bringen, auch wenn ich das Gegenteil wünsche.“ Sie seufzte und begann dann von den paar Details zu berichten, die sie in Erfahrung hatten bringen können und bei denen der Herr von Zeebrügge ihnen vielleicht behilflich zu sein vermochte. Wenn überhaupt jemand einer Seuche Einhalt gebieten konnte, dann ein Heiler wie Leif.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 19. Mai 2017, 09:44 
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(Ich vermute dank des letzten Absatzes, dass Alida schon geantwortet hat – wenn sie noch etwas schreiben will schickt mir eine PM – dann nehme ich meine Antwort wieder raus und passe sie auf Colls nächsten Post an ;) )

Ein Gefühl von Ironie begleitete Leif, während ihrer Reise zu Balduin in der zum Kommandoposten umgebauten Gutshof. Er gebot über so viele Männer, Kriegslogistik und Vorräte und doch war da kein Feind den er erschlagen konnte, kein Gegner den man stellen konnte oder aus der Reserve locken konnte. Der Fürst von Seebrügge konnte nur abwarten und reagieren und der Heiler verstand gut wie schwer ihm das fallen musste. Gegen Krankheiten vorgehen hatte auch immer auch etwas mit Glücksspiel zu tun und der Salubri wusste nur zu gut, dass auch der talentierteste Spieler irgendwann einmal verlor. Das Bild was Leif von der Krise gewonnen hatte wurde immer klarer, aber es wurde bestimmt nicht besser. Er hatte im Grunde wenig Hoffnung noch etwas ausrichten zu können, hielt sich aber zurück diesen Gedanken laut auszusprechen. Etwas anderes begann auch noch an ihm zu zehren. Viel zu viele Leute hatten viel zu hohe Erwartungen an ihn und seine Fähigkeiten. Er würde helfen wenn er konnte, aber auch er war nur ein Einzelner Mann der gegen eine Legion antreten musste. Der Fürst sollte sich besser nicht in unerreichbaren Vorstellung über den Ausgang dieser Krise verlieren. Er seufzte innerlich und wandte sich dem Gespräch von Alida und Balduin nun mit voller Aufmerksamkeit zu und begann im passenden Moment zu sprechen. „Ich kann euch nichts versprechen Fürst Balduin. Wir werden uns die Situation ansehen müssen und dann direkt vor Ort entscheiden was wir ausrichten können.“ Leif presste die Lippen aufeinander und sprach dann mit leiser Stimme weiter. „Ich weiß nicht ob ihr uns einfach in die Stadt lassen könnt, oder ob wir uns hereinschleichen müssen, aber egal wie es hier weitergeht sollten wir uns bald auf den Weg machen. Wir haben schon gesehen wie schnell die Krankheit tötet. Gibt es sonst noch etwas das wir wissen sollen?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 20. Mai 2017, 13:55 
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Balduin schenkte sich einen Becher Wein ein; trank gelegentlich und lauschte konzentriert den Worten von Alida, als diese ihm von den Begebenheiten rund um Brügge, als auch dem schmerzvollen Ableben Carlas erzählte.
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Man mochte ja gerne vielfach betonen, dass der gemeine Bauer tagaus tagein eine schwere körperliche Last zu tragen hatte, aber auch aus dem Blick des Fürsten war das Gewicht der Verantwortung, die er nicht zuletzt auch seinen Schwestern gegenüber hatte, deutlich herauszulesen. Es war unsinnig sich darüber den Kopf zu zerbrechen, welcher Mann denn nun mehr zu tragen hätte. Bedenklich leerte sich allmählich der irdene Krug Wein, während Balduins Miene sich verfinsterte und ein tiefes Seufzen den Raum erfüllte. „Mein Beileid für eure Späherin. Ich bin überzeugt davon, sie war eine ehrbare und treue Seele, die sich stets nach bestem Wissen und Gewissen um eure Stadt bemüht hat. Doch so schmerzvoll es klingen mag: Genau diese Symptome werden mir ebenso handschriftlich von den Heilkundigen und Fachleuten vor Ort berichtet.“ Er deutete auf einen ansehnlichen Stoß kleiner, gefalteter Briefe neben sich. „Was ihr berichtet, deckt sich mit dem, was Gerhardsbergen ereilt ha, und nunmehr droht die ganze Stadt zu entvölkern; schlimmer noch scheint diese Plage ihre gierigen Fangarme bereits auch gen Norden wandern zu lassen. Unser aktueller Status bezüglich des Ursprungs dieses Übels liegt tatsächlich bei den venezianischen Domhandwerkern, die ja bereits von Lucien in Brügge zu unserer aller Schutz verhaftet wurden. Wir werden vermutlich nie erfahren, ob dem tatsächlich so ist und wo und auf welchem Wege der erste Überträger, sich mit der Krankheit angesteckt haben könnte. Dennoch haben wir die Serenissima bereits über die Möglichkeit einer derartigen Bedrohung in Kenntnis gesetzt, da einige Gelehrte davon ausgehen, die Steckmücken in der südlichen Moorlandschaft rings um die Kanäle Venedigs, wären eine treffliche Brutstätte des Niedergangs.“ Der Fürst atmete einmal tief ein und aus und fixierte nunmehr den Salubri-Heiler und Großmeister seiner Zunft.
„Für uns ist das jedoch zu dieser Stunde vollkommen nebensächlich; wir müssen unsere Prioritäten verantwortungsvoll setzen. Zunächst kümmern wir uns um Flandern, dann um alles andere. Es ist durchaus möglich, dass die italienischen Gelehrten Rat wissen, aber solange können wir beileibe nicht warten; die Zeit rinnt uns davon. Was wiederum euch und eure Fähigkeiten auf den Plan ruft, Meister Thorson.“ Balduin nickte Leif erneut respektvoll und bestimmt zu. „Mir ist klar, dass eine Gefahr dieser unbekannten und todbringenden Größe, möglicherweise auch eure Fähigkeiten übersteigen könnte, dennoch seid ihr unser bester Mann. Und solltet ihr auch wider Erwarten scheitern, so haben wir zumindest unser Möglichstes getan und haben uns nichts vorzuwerfen. Es ist mir auch ein persönliches Anliegen, dass jeder hier im Raum sich diesbezüglich keine Schuld auflädt.“ Seine prüfenden, hellen Augen, wanderten nacheinander zu Alida und kehrten anschließen wieder zu Leif zurück.
„Über die derzeitige Ausgangslage, seid ihr soweit informiert, meine Freunde. Die Heiler aus den Krankenhäusern, die Feldscher und Quacksalber, haben sich in einem größeren Warenhaus im Zentrum der Stadt zusammengefunden, wohlwissend, dass sie entweder Erfolg haben müssen oder mitsamt der Bevölkerung dem Untergang entgegenblicken werden. Tapfere und mutige Männer und Frauen sind es, die unser aller Dank gebührt und die wir in unsere Gebete einschließen wollen. Für sie gibt es kein zurück: Entweder die Seuche wird aufgehalten oder sie verlieren ihr Leben dabei; dessen sind sich alle Gelehrten vor Ort bewusst. Mich stimmt es beileibe nicht glücklich, aber ich bin dennoch stolz, so mutige und todesverachtende Menschen zu unserer Bevölkerung zählen zu dürfen.“ Er erhob sich und machte einige Schritte auf ein wackeliges Regal zu, in dem sich einige zusammengerollte Pergamente befanden. „Ihr könnt problemlos in die Stadt gelangen, da man euch mit den entsprechenden Dokumenten als weitere Verstärkung für unsere Heiler anerkennen wird. Allerdings kann ich euch kein freies Geleit zusichern, falls ihr die Stadt wieder verlassen wollt. Der Befehl lautete, dass nichts und niemand Gerhardsbergen verlässt, der erst einmal eines der vier Tore passiert hat. Ich kann auch bei euch keine Ausnahme machen, da dies nur unangenehme Fragen aufwerfen würde; verzeiht mir.“ Ein leichtes Schmunzeln umspielte seine Mundwinkel, als er die Pergamentrollen auf dem Tisch vor sich entrollte und eilig seine Unterschrift anfügte. „Aber ich denke, dass gerade euch da die eine oder andere Idee einfallen mag, wie man dieses Problem umgehen könnte. Nicht zuletzt seid ihr… auf mannigfaltige Art außergewöhnlich.“ Seine behandschuhte Hand griff nach einem kleinen Stück Siegelwachs und schmolz dieses über der Flamme einer heruntergebrannten Kerze. Mit seinem fürstlichen Siegelring verschloss er das Dokument und versiegelte es, als Kennzeichnung eines hochamtlichen Schreibens. Beiden Kainiten überreichte er jeweils ein Dokument. „Zeigt dies am Tore von Gerhardsbergen vor und ihr werdet unverzüglich eingelassen werden.“
Nach einer längeren Pause räusperte sich der Fürst und seine Stimme wurde ein wenig leiser. „Was Marlene und Frederik betrifft…“ Sein Blick richtete sich abermals in Richtung des kleinen Fensters, welches den Blick auf das allmählich größer werdende Heerlager freigab. „Gewiss wird Frederik vor der Seuche an und für sich nichts zu befürchten haben, aber dennoch ist er nicht sicher in den Mauern der Stadt. Der Bürgermeister hat augenblicklich noch die Befehlsgewalt, aber Angst und Verzweiflung machen sich breit. Ich möchte nicht, dass euer Verwandter ein Seuchenüberträger wird oder aber einem wütenden Mob als Sündenbock dient. Das wäre in mehrfacher Hinsicht… ungünstig. Ich hoffe, er hält sich so gut er nur kann, bedeckt.“ Balduin drückte den Rücken etwas durch um eine aufrechtere Haltung anzunehmen. Man sah ihm an, dass er sich gerade sehr unwohl fühlen musste. „Und Marlene… nun… Wenn sie noch… leben sollte, dann wird man sie gewiss in das provisorische Krankenlager gebracht haben, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen. Mehr kann ich euch an hilfreichen Informationen leider nicht zur Verfügung stellen, fürchte ich.“
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Der Fürst nickte in Richtung der Tür. „Einer unserer Offiziere, wird euch bis zur zweiten Absperrung geleiten, von dort aus seid ihr wohl auf euch allein gestellt, meine Freunde. Eine letzte wichtige Sache noch: Meldungen aus dem Inneren der Stadt sind unregelmäßig und oftmals undeutlich. Dort drinnen habe ich keine Möglichkeit gegen Unrecht oder um sich greifenden Wahnsinn einzuschreiten; gebt also Acht wie die Wogen der Angst sich bemerkbar machen. Stimmen über Teufel, Hexen und Dämonen werden kontinuierlich lauter, und ich möchte nicht, dass die Retter die ich entsandt habe, schlussendlich selbst als mutmaßliche Verursacher der Pest und Ventil für Furcht und Hass auf dem Richtplatz dem Tode überantwortet werden. Ich könnte euch nicht zu Hilfe eilen, so sehr ich es auch wollte.“
Alida nickte. Sie wusste, dass Balduin ein fähiger Fürst war, aber trotz der mehr als unguten Umstände erfreute es sie, dass sich der Junge fürstlicher Herkunft von einem unsicheren Knaben, der sich in allen Situationen am ein Jahr älteren Jean wie an einem großen Bruder orientiert hatte, zu einem selbstbewussten Anführer entwickelt hatte, der wusste, was er tat.
„Fürst Balduin, wir werden tun, was in unserer Macht steht. Unsere Mittel und Möglichkeiten sind begrenzt. Aber das wisst ihr… Wir werden zunächst diese Kräuterfrau, von der uns berichtet wurde, aufsuchen. Danach… wartet Gerhardsbergen…“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 23. Mai 2017, 13:53 
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Auch Leif verabschiedete sich mit knappen Worten. "Ich kann Alida nur zustimmen, wir tun was immer in unserer Macht steht und mehr könnt auch ihr nicht tun. Haltet Wache Fürst Balduin und auch wenn wir keine Lösung für diese Katastrophe finden mögen, so können wir doch vielleicht wenigstens das Allerschlimmste verhindern." Der Heiler hatte sich schon weggedreht und wollte die Stube verlassen, als ihm noch etwas einfiel. "Eins noch. Euer Lager mag die Stadt abriegeln, aber wie ihr sicherlich wisst sind solche Orte auch ein Hort für Seuchen. Sagt euren Befehlshabern, sie sollen Augen und Ohren offen halten bezüglich des Zustandes ihrer Männer. Wenn eure Leute krank werden, dann wird es unmöglich sein diesen Ausbruch noch irgendwie unter Kontrolle zu halten."

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 24. Mai 2017, 10:28 
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Fürst Balduin reichte beiden Brügger Ratsmitgliedern nacheinander bestimmt und mit großer Ernsthaftigkeit die Hand und schüttelte diese knapp und kräftig. Der konzentrierte Blick des zum Manne und Anführer gereiften Knaben, spiegelte Konzentration und Tatendrang wider. Genau wie Leif und Alida, würde er zusammen mit seinen getreuen Soldaten und Kriegern, sein Bestes geben um Gerhardsbergen; ja vielleicht sogar ganz Flandern vor dieser tödlichen Bedrohung zu bewahren. Mehr konnte er von sich selbst als auch von den beiden Kainiten nicht verlangen. Jeder würde vereint alles in seiner Macht Stehende tun. Der Rest, lag wie so häufig beim Schicksal und den Göttern dieser Erde.

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„Ich weiß ich verlange euch viel ab und ich gebe mich nicht der Illusion hin, ihr wäret die Antwort auf all unsere Gebete. Dennoch seid ihr unsere beste Chance, das habt ihr mehrfach unter dem Banner des flandrischen Löwen bewiesen. Ich wünsche uns alles Glück dieser Erde. Möge Gott geben, dass wir abermals einen übermächtigen Feind unseres Landes, auf seinen Platz verweisen.“ Er lächelte ein grimmiges Lächeln. „Solange der Geist Sir Aldurs über uns wacht, ist dieses Schlacht noch nicht verloren.“ Mit einem Nicken, entließ er Leif und Alida, die vor der Tür bereits vom Gardeoffizier erwartet wurden. „Was das Heerlager dieser… Belagerung betrifft, so macht euch keine Sorgen. Wir haben noch ein, zwei Feldscher in unseren Reihen die dafür Sorge tragen werden, das besonderer Wert auf Sauberkeit gelegt wird und jeder Soldat in unserer aller Interesse, jede Verschlechterung seines Gesundheitszustandes sofort zu melden hat und besondere Aufmerksamkeit bezüglich seiner Kameraden an den Tag legt. Die Latrinen werden weitab von diesem provisorischen Stützpunkt errichtet werden. Für Erzhausener Kernseife, fehlen uns leider die Mittel aber klares, nicht verunreinigtes Wasser ist vorhanden. Vorsorgen, ist besser als heilen, wie ihr Meister der Zunft so gerne zu sagen pflegt.“

Der Weg zu den Stadttoren Gerhardsbergen, war kurz und beklemmend. Der Gardeoffizier ritt voran und ließ noch einige, erklärende Worte fallen, während die Stimmen und Geräusche des Gutshofes, langsam hinter ihnen verklangen. „Die Bürger bekommen regelmäßige Rationen an Nahrungsmitteln sowie frisches Wasser gestellt. Einmal am Tag, erhalten wir eine Liste des Bedarfs von unseren Heilern, die zusammen mit dem Stadtrat dafür Sorge tragen, dass jeder ausreichend versorgt wird. In der Theorie versteht sich. In Wahrheit ist diese Verteilung ohne Truppen vor Ort schwierig, wenn nicht gar unmöglich. In dieser Hinsicht müssen wir uns auf die Wachtruppen und deren Durchsetzungskraft in der Stadt verlassen. Solange die Ordnung durch die stadtinterne Verwaltung aufrechterhalten werden kann, ist zumindest dieses Problem vorerst nicht von großer Tragweite. Hoffen wir, dass es auch noch eine Weile so bleibt, denn wie man sich denken kann, sind regelmäßige, verlässliche Nachrichten diesbezüglich eher selten. Niemand kann das ordentlich nachprüfen.“ Die kargen Wäldchen entlang der dunklen Ebene, waren wie das restliche Umland in tiefe Schatten gehüllt und wenn einem für gewöhnlich die angenehme Ruhe und Stille einer mondbeschienenen Nacht besonders erfreuen mochte, so war sie in jedem Augenblick von trügerischer Schönheit. Nach einigen Minuten, erhob sich das Nordtor von Gerhardsbergen vor dem kleinen Reitertrupp. Dahinter waren die hohen und niedrigen Dächer, Giebel und Zinnen der Stadt auszumachen, während in der Mitte der Stadt das Kreuz des Christengottes an der Kirchenspitze thronte. Wie ein unumstößliches Mahnmal, wirkte es wie die letzte Markierung auf der Landkarte einer schwermütigen Reise.

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Ein breiter Wassergraben, umgab die im Vergleich zu Brügge doch eher niedrigen aber nichtsdestotrotz solide gefertigten Steine des Mauerwalls und davor standen ein kleiner Trupp Soldaten mit eilig aufgeschlagenen Mannschaftszelten für bis zu zehn Soldaten. Die Pferde waren an einen mit Planen abgedeckten Fuhrmannskarren gebunden worden und ein großes Lagerfeuer, kochte die allabendliche Verpflegung. Alida und Leif, genauso wie der Offizier wurden energisch angehalten und eher grob gebeten sich unverzüglich auszuweisen. Die Ungewissheit über den Ausgang dieser ‚Belagerung‘, schien selbst den hartgesottensten Soldaten tief in den Gliedern zu sitzen. Niemand hatte große Lust sich mit einer tödlichen Krankheit anzustecken und jämmerlich zu verenden. Als das fürstliche Siegel auf den dicken Pergamentrollen gebrochen und die darauf verfassten Befehle im Schein einer kleinen Laterne sorgsam geprüft wurde, gaben die gerüsteten Bewacher von Gerhardsbergen den Weg ohne weitere Umschweife frei. Hinter einer kleinen Anordnung aus in fünfundvierzig Grad angeordneten, zugespitzten und nebeneinander aufgereihten Reiterspießen aus dickem Holz, erblickte man bereits den Durchgang in ein beinahe völlig in Finsternis getauchtes Reich in welchem nunmehr lediglich der Tod residierte.

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Der Offizier übernahm die Pferde der beiden Ratsmitglieder und versprach sich höchstpersönlich um die ausdauernden Reittiere der Abgesandten aus Brügge zu bemühen. Es folgte ein kurzer Wortwechsel mit den Wachmannschaften, in welchem Allfälliges wie die nächste Wachschicht und ein knapper Lagebericht besprochen wurde, anschließend überreicht er den Kainiten ein Stück Pergament, auf dem feine Linien mit Kohle aufgetragen worden waren. Es zeigte in recht pragmatischer Art und Weise, einen ungefähren Orientierungsplan der Stadt. Hervorgehoben waren die Kirche, das Warenlager, welches nunmehr als Lazarett und Quarantänestation diente, sowie den Sitz des Bürgermeisters und der Garnisonskompanie der Stadtwachen. Mit dieser einfachen aber nützlichen Hilfe, würden Leif und Alida sich recht problemlos in Gerhardsbergen zurechtfinden können.

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Etwas beschämt, überreichte der Offizier ihnen darüber hinaus ein kleines, gefaltetes Stück Pergament mit roter Schleife. „Es mag vielleicht ungewöhnlich und in Anbetracht der Situation sogar ungebührlich klingen aber… ich habe ein Mädchen in Gerhardsbergen, ihr Name ist Siegrid; eine Bäckerstochter. Jede Stunde meiner dienstfreien Zeit, widmete ich meiner Liebsten und… so wie es aussieht, werde ich sie vielleicht nie wiedersehen.“ Der Offizier holte tief Luft und schluckte schwer. „Wenn es euch nicht zu viele Umstände bereitet und so ihr sie denn zufällig treffen solltet, würdet ihr meiner Siegrid bitte diesen Brief überreichen? Es… würde mir sehr viel bedeuten.“ Der Offizier im Dienste des Fürsten Balduin von Seebrügge, machte eine tiefe, respektvolle Verbeugung. Hoffnung, glomm in seinen dunklen Augen auf. Hoffnung und tiefe Bitterkeit.

(Theme: )

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Zuletzt geändert von Spielleiter am Di 30. Mai 2017, 08:00, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Do 25. Mai 2017, 16:51 
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Beiträge: 1371
Alida sah hinüber zu den Stadttoren hinter denen finstere Nacht die Schrecken verbarg, die die Stadt in ihren Klauen hielt, dann zu dem Offizier und dem Brief, den er in Händen hielt. Sie zögerte einen Moment, überlegte ob es ihre oder die Aufgabe von Leif sein sollte, dessen Empfängerin zu erreichen. Dann griff sie nach dem Pergament. Sie konnte sich vorstellen, wie die Bäckerstochter reagieren würde sobald sie die Nachricht erhalten würde: Tränen, Verzweiflung, vielleicht ein winziges bisschen Freude, dass man sie in der Hölle, in der sie sich befand, nicht komplett vergessen hatte. Leif hatte bei Carlas Onkel bereits genug Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit ertragen müssen, diesen Auftrag würde sie übernehmen. „Wir werden tun, was in unserer Macht steht, guter Mann.“ Kurz kam in ihr die Frage auf, wie oft sie diese Worte wohl in den letzten Tagen gesprochen hatte und sie erschienen ihr mit einem Mal hohl und bedeutungslos.
Als der Offizier nach den Zügeln der Pferde griff, hob sie die Hand um ihm Einhalt zu gebieten. „Wartet bitte.“ Sie sah zu Leif. „Ich denke, es ist für uns noch nicht an der Zeit durch diese Tore zu schreiten. ES gibt noch jemand anderen, den wir aufsuchen müssen…“ Fragend blickte sie den alten Gefährten an.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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