Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 20. Mär 2017, 18:55 
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Noch während sich Leif für die Abnahme seines Mantels bei Hendrik bedankte rief er ihm hinterher: “Wir sehen uns gleich.” Dann folgte er Alida in die ihm schon so lange bekannte Stube. Er setzte sich mit gebührendem Abstand zum Feuer, in einen der alten Ledersessel und streckte die Füße aus, bevor er auf Alidas Frage antwortete. “Du weißt wie wenig ich mir aus Komfort und Luxus mache, aber ich gebe zu nach all dem Regen in der letzten Zeit weiß auch ich eine warme Kammer und…” Er schaute auf seine immer noch recht durchweichten Stiefel. “...und zumindest nicht völlig nasse Füße. Aber nein deswegen bin ich nicht hier, sondern weil ich eine Idee habe. Ich weiß nicht ob es wahnsinnig ist, aber ich hatte heute einen Patienten von der Stadtwache der mich auf etwas aufmerksam gemacht hat und zwar auf den Dom.” Leif ließ das Gesagte kurz im Raum stehen und schien nach Worten zu suchen bevor er fortfuhr. “Ich habe mich nicht viel um die Ruine gekümmert nach allem was passiert ist, aber mir ist erst heute klar geworden das es keine Ruine ist. Der Bau hat wieder begonnen und irgendwann wird dieser massive, unverschämt teure Bau einmal das ganze Stadtbild bestimmen. Trotzdem wird die Baustelle vorher Unsummen verschlingen und eine kleine Ewigkeit dauern.” Leif hatte sich inzwischen erhoben und lief auf und ab. Dann suchte er Alidas Blick. “Vielleicht können wir diesen ganzen Prozess ein wenig beschleunigen…” Dann brach es aus ihm heraus, vorsichtig aber trotzdem voll von Begeisterung. “Wir brauchen ein Wunder Alida. Ein Wunder welches dem Dombau eine neue Richtung, eine neue Identität gibt und zusätzlich dazu eine Menge Geld, Pilger und guten Willen in die Stadt spült.” Leif setzte sich wieder hin und schaute die Tzimisce erwartungsvoll an. “Was denkst du Alida? Bevor du die Idee verwirfst, spiele sie für einen Moment in deinem Kopf durch. Wenn wir für ein Wunder sorgen könnten, eines dass man mit dem Dom assoziiert, glaubst du nicht dass alle davon profitieren könnten?”
Alida wirkte nachdenklich und sah Leif beim Auf- und Abgehen zu. Sie kaute auf ihrer Unterlippe bevor sie nach einer ganzen Weile schließlich fragte. „Woran denkst du, wenn du von Wunder sprichst?“
“Um ganz genau zu sein, denke ich an eine Wunderheilung.” Leif kannte Alida lange genug um zu wissen, dass die Tzimisce skeptisch sein würde, also hatte er sich auf dem Weg von seiner Zuflucht hierher schon einen Plan zurechtgelegt. “Wir lassen Lucien eine schöne Marienstatue schnitzen, malen sie vielleicht an oder auch nicht und übergeben sie der Kirche mit Pomp und Prunk und einer erfundenen Geschichte als Geschenk.” Er lächelte Alida verschwörerisch an. “Genauer gesagt stiftest du die Statue, oder jemand aus deiner Familie das gute Stück. Man könnte zum Beispiel sagen man hätte sie in den Landen der Sarazenen auf einem Markt gefunden und man wollte die Statue nicht in den Händen Ungläubiger lassen.” Leif verschränkte die Finger ineinander und lehnte sich noch ein Stück vor. “Dann, irgendwann wenn jemand, der wirklich krank ist vor der Statue betet, werde ich ihn kurze Zeit später von seinem Leiden heilen und schon hätte wir unsere Wunderheilung. Eine Mirakel Gottes, dank der heiligen Jungfrauenrelique, die tapfere Brügger aus den Händen der Muselmanen gerissen haben. Es wird allen zeigen, dass Gott nach all den Verlusten und Grausamkeiten wohlwollend auf den Bau der seines neuen Tempels schaut.”
Alida drückte die Lippen zu einem Strich zusammen. Leif konnte ihr ansehen, dass sie sich mit seinem Vorschlag schwer tat. „Deine Idee ist sehr gerissen und profitabel. Du kennst mich… Wenn ich Geschäfte wittere, die sich für die Stadt als gewinnbringend und förderlich heraus stellen könnten, zögere ich normalerweise nicht lange.“ Sie schwieg einen Moment. „Ich weiß, du hast deine eigenen Götter, Odin, Baldur, Thor, und nicht viel übrig für unseren Gott, aber wenn wir unsere Kräfte zu unserem Wohle einsetzen und es als Werk Gottes verkaufen… dann ist das Frevel.“ Sie seufzte. „Wir betrügen die Menschen damit, die wirklich an ein Wunder glauben und wegen Heilung zu uns pilgern, auf dem Weg hierher ihr ganzes Geld in unserem Säckel lassen um dann weiterhin todkrank enttäuscht zu werden, weil DU nicht erneut bereit bist, deine Wunder zu wirken.“ Alida schüttelte schwach den Kopf. „Ich halte das nicht für richtig…“
Der Salubri schüttelte nur den Kopf, allerdings hatte er mit einer solchen Reaktion gerechnet, weshalb er sofort seine Gegenargumente präsentierte. “Der Ursprung von allem mag eine Lüge sein, Alida, aber die Idee ist es nicht, denn ich will niemanden betrügen. Es werden Kranke kommen, die sich Heilung erhoffen, Leute die Hoffnung haben von ihren Leiden befreit zu werden.” Er sprang wieder auf. “Wir haben die fähigsten Heiler im Umkreis von vielen Meilen. Wir können hier in Brügge dank dem Wissen der Griechen, Römer, Araber und Juden, welches angewendet wird, Krankheiten heilen, von denen manche der kirchlichen Scharlatane nicht einmal wissen, dass sie existieren.” Er schlug die Fäuste ineinander. “Wir könnten einen Vertrag mit der Kirche schließen, der besagt, dass sich das Hospital um einen Teil der kranken Pilger kümmert, für einen Teil der Einnahmen. Es gäbe so viele Menschen, denen wir damit wirklich helfen könnten. Die Reputation, der Profit für Stadt und Kirche sind nur Zugaben, Alida.” Noch einmal, dieses Mal aber etwas langsamer schüttelte Leif seinen Kopf. “Ich bin kein Theologe, Abt oder Bischof der Christen, aber ich bin trotzdem ein Mann der Götter, und ich weiß das Sünden oder Frevel vergeben werden können, insbesondere wenn damit einem höheren Zweck gedient wird. Außerdem..." Leifs Stimme verlor plötzlich an ihrer Begeisterung und dann verstummte er ganz. Er ging zu einem der Fenster um auf das nächtliche Brügge zu schauen. Im Dunkel konnte man die wuchtigen Umrisse der Kathedrale ausmachen, die sich in den tiefschwarzen Himmel erhoben. Es dauerte eine ganze Weile bis Leif weitersprechen konnte. Langsam drehte er sich wieder zu Alida um, während er mit belegter Stimme sprach. “...Außerdem kann ich nicht länger auf dieses steinerne Ungetüm schauen und dabei immer nur Schuld und Trauer empfinden. Dieser Ort ist für mich wie eine eiternde Wunde, wenn ich über unsere schöne Stadt schaue. Ein Friedhof an dem Balduin, Katharina, Alyssa und Erik ihr gewaltsames Ende gefunden haben, weil ich sie nicht beschützen konnte.” Der Salubri senkte die Augen und starrte auf einen kleinen Fleck des blanken Bodens, als könnte er dort irgendetwas sehen. “Ich will, dass dieser Ort zu einem Leuchtfeuer wird, ein Symbol, das für Hoffnung und Leben, nicht mehr für Tod und Verzweiflung steht.” Er richtete den Blick auf und schaute Alida an.

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“Ich glaube fest daran, dass dies mit meiner Idee erreichbar ist. Das wir mit ein wenig Kreativität und Mut etwas schaffen können, was größer ist als die Summe seiner Teile, wenn wir uns nur trauen.”
Alida sah ihn lange nachdenklich an. Blaue Augen, die nach dem Inneren in den grauen Augen ihres Gegenübers suchten. „ich verstehe dich.“ Sie biss sich auf die Lippen und Leif wusste nur zu genau, dass sich Alida in all den Jahrzehnten immer wieder bittere Vorwürfe gemacht hatte, wenn es um das Schicksal von Balduin, Katharina und Alyssa gegangen war. Deren Tod war für sie nur der Gipfel ihres eigenen Versagens gewesen.“ Alida ging zum Fenster und sah zu den halbfertigen, zum Teil zerstörten Ruinen des Domes auf. Noch immer ließ sie mehr Zeit als üblich verstreichen und Leif konnte ihr ansehen, dass ihr mehr durch den Kopf ging als sie zugeben wollte. Bilder von vergangenen Erlebnissen. Dann sah sie ihn wieder an. „Ich werde dafür sorgen, dass diese Statue oder was auch immer wirklich zu Brügge passend erscheint, hier bei uns ankommen wird. Aber sofern ich es verhindern mag, wird das Relikt keine feine kleine Lügengeschichte umranken. Unter der Bedingung, dass wir selbst keine Geschichten verbreiten. Das wird früh genug geschehen…“ Ihr Blick wurde fester. „Ich würde dich gerne dafür um etwas bitten: Du hast so viele Fähigkeiten und Kenntnisse, mehr Wissen als ein Sterblicher in einem Leben anhäufen könnte und Kenntnisse über verbotene Lehren, die zu studieren sich niemand heutzutage mehr traut. Kehr zurück ins Hospital. Bring den Jungen dort bei, was du weißt, zeig ihnen, wie sie wirklich heilen. Keiner vermag das so wie du, das weißt du. Dann brauchen wir keine Geschichten von Wunderheilungen, weil all das, was in Brügge möglich wäre eh an ein Wunder grenzen würde…“

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Verfasst: Mo 20. Mär 2017, 18:55 


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 20. Mär 2017, 19:04 
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Trotz des ernsten Themas konnte Leif sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. “Es stimmt was man sagt. Es gibt keine Verträge mit den van de Burses, ohne dass die Bedingungen vorher noch einmal neu ausgehandelt werden nicht wahr?” Das Lächeln verschwand so schnell wieder wie es gekommen war, aber Leif nickte schließlich. “In Ordnung Alida. Wahrscheinlich ist es besser den Bogen nicht zu überspannen, wenn es um die heilige Jungfrau geht. Was deine andere Bedingung angeht…” Leif drehte sich wieder zum Fenster und lehnte sich auf die Fensterbank. Das Glas der Butzenfenster welches im Anwesen der van de Burses verbaut wurde, war klar und rein. Es brauchte nicht viel Anstrengung die Umrisse der Stadt auszumachen und irgendwann sah der Salubri den großen Sandsteinbau des Hospitals nach dem er gesucht hatte. Das Gebäude war viele Male erweitert worden - immer dann wenn genug Geld vorhanden war - und inzwischen gehörte der halbe Block zum ursprünglichen Krankenbau. “...Ich danke dir für deine netten Worte. Es ehrt mich, dass du mich so siehst, ganz ehrlich aber ich habe selber schon überlegt ins Hospital zurückzugehen. Seitdem Balduin nicht mehr hier ist, läuft dort alles nicht mehr so wie ich es gerne hätte und…” Läuft zierte sich ein wenig bevor er zugab was er sagen wollte. “...ich denke das ich mich besser um die Belange des Hospitals kümmern könnte als jeder anderen im Moment.” Der Heiler wandte sich schließlich vom Fenster ab und setzte sich wieder in den bequemen Ledersessel. Er seufzte tief. “Weißt du Alida ich wollte so eine Situation immer vermeiden. Ich wollte nicht, dass das Hospital von mir abhängig ist. Was passiert schließlich, wenn ich eines Tages nicht zurückkomme? Du weißt selbst wie gefährlich unser Unleben manchmal ist. Ich wollte das sie ohne mich klarkommen, damit nicht alles in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus wenn ich mich nicht mehr um die kleinen und großen Katastrophen kümmern kann.” Der Salubri strich sich mit einer Hand über den dunklen Bartschatten und lehnte sich erschöpft zurück. “Alle dachten immer das ich keine Lust mehr habe im Hospital zu arbeiten, oder mir wieder ein wirrer Gedanke in den Kopf kam, aber die Entscheidung war wohlüberlegt und Balduin wäre mehr als fähig gewesen mein Erbe weiterzuführen...aber jetzt?” Er lächelte Alida kurz zu und war froh mit der Tzimisce zu reden, auch wenn das gar nicht der einzige und ursprüngliche Zweck seines Besuches gewesen war. Trotzdem verstand sie ihn und auch wie wichtig diese Idee mit dem Wunder für ihn war und dafür war er ihr sehr dankbar. “Es hilft alles nichts. Die Vergangenheit muss man irgendwann hinter sich lassen um die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. Ich werde zurückkehren Alida und wenn ich mich schon wieder einmische dann werde ich es dieses mal richtig machen. Ich werde ein Curriculum für die neuen Heiler ausarbeiten und auch den Frauen und Freiwilligen die helfen die Kranken zu pflegen eine kleine Ausbildung zukommen lassen. Die Bibliothek des Hospitals soll ausgebaut werden und ich will es unseren Heilern ermöglichen und sie davon überzeugen in die Welt zu ziehen um ihren Horizont zu erweitern und das gesammelte Wissen zurückzubringen.” Es war dem Salubri offensichtlich anzusehen, dass er diese Vision schon länger hatte sie aber just in diesem Moment zum ersten Mal laut ausgesprochen hatte. “Versteh mich nicht falsch. Ich weiß das diese Dinge eine Menge Ressourcen und Zeit brauchen, aber zum Glück ist zumindest das letztere etwas von dem ich mehr als genug habe.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Di 21. Mär 2017, 19:19 
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Alida schmunzelte leicht bei seinen Worten. „Zeit haben wir reichlich, das ist wahr. Ich denke, es wird keinen Besseren geben als dich wenn es um die Belange des Hospitals geht. Vielleicht wirst du eines Tages jemanden finden, der würdig und fähig ist dich zu vertreten, wenn du nicht hier zu sein vermagst. Ich weiß selbst, dass sich Verantwortung schwer trägt und ich bin eigensinnig genug um zu schätzen, wie sehr ich in all den Jahrzehnten jemanden wie Frederik gebracht habe. Die Verantwortung scheint einen ansonsten irgendwann nieder zu drücken, egal wie stark man zu sein glaubt.“ Sie sah in die Ferne und hing für einen Augenblick den Gedanken nach. Dann wandte sich ihr Blick wieder zu Leif. „Bezüglich deiner Statue habe ich bereits eine Idee… Christian hat mich nach seinem letzten Besuch in den Salinen von Lübeck darauf aufmerksam gemacht und die Statue erworben, aber sie wird wohl die fähige Hand eines ausgezeichneten Schnitzmeisters benötigen um als Heilige Jungfrau zu wirken. Es handelt sich um eine Galionsfigur des Schiffes Maria, in der Form einer Jungfrau. Das Schiff geriet in einen Sturm, zerschellte auf gefährlichen Klippen und kenterte. Die Mannschaft kam restlos um… mit einer Ausnahme: ein junger Mann klammerte sich an die Gallionsfigur, sammelte das Regenwasser in der hölzernen Falten des Kleides und wurde ungefähr eine Woche später unterkühlt, aber am Leben, an der Küste an Land gespült. Das erscheint mir irgendwie wie ein Wunder, oder? Vielleicht kann man Lucien fragen, ob er sie ausbessert und ihr zwei neue Arme schnitzt… aber ich habe gehört, er hat in letzter Zeit sehr viel zu tun. Da sollte man ihn vielleicht nicht noch mehr aufhalsen.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 22. Mär 2017, 18:39 
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Der Salubri war beinahe ein wenig überrascht, als er Alidas Vorschlag vernahm. Nichtsdestotrotz freute er sich über die Initiative und ihre offensichtliche Entscheidung. Langsam nickte er. “Das ist perfekt. Es ist überzeugend, aber nicht überzogen und für den armen Matrosen war das was passiert ist ganz sicher ein Wunder.” Er schlug die Hände zusammen und atmete erleichtert aus. “Dann haben wir einen Plan. Lass mich mit Lucien reden. Unser grimmiger Wolf mag zwar im Moment viel zu tun haben, aber Holzarbeiten waren für ihn ja schon immer so etwas wie Therapie. Außerdem brauchen wir wahrscheinlich wirklich einen Meister in Holzbearbeitung, wenn die Jungfrau eine Woche im Meer geschwommen ist. Da wäre Lucien eh die erste Wahl.” Dann war es also entschieden. Der Heiler war überzeugt von seiner Idee und hatte Alidas Hilfe gewinnen können. Jetzt ging es an die Umsetzung, allerdings nicht heute Nacht. Der Salubri wollte sich schon fast wieder zurücklehnen, als ihm noch etwas einfiel. “Alida bevor ich's vergesse.” Er griff in seine Tasche und holte das Medaillon der verschmolzenen Sonne und des Mondes aus der Tasche. Er hatte es zuvor aufgehoben um es Alida zu geben und im Eifer des Gefechts beinahe vergessen. “Hier. Er legte das metallene Schmuckstück auf einen kleinen Tisch in der Nähe der Tzimisce. “Das habe ich vor deiner Tür gefunden. Ich vermute einer deiner Familienangehörigen hat es verloren. Deine Diener könntest du auch fragen, auch wenn ich glaube dass der Schmuck dafür vielleicht zu wertvoll ist.” Leif schaute zur Tür, denn er hatte die ganze Zeit schon das Gefühl gehabt, dass Hendrik und Florine ins Zimmer platzen würden. “Wo bleiben denn eigentlich die beiden Energiebündel?” Er schaute fragend zu Alida. “Ist Berta langsamer geworden, oder glaubst du sie lauschen an der Tür?” Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 22. Mär 2017, 23:18 
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Das glänzende Stück Metall auf dem robusten Schreibtisch in Alidas Stube, glänzte funkelnd golden und silbrig im Schein des angenehm prasselnden Kaminfeuers und war selbst für einen Laien, auf Anhieb als meisterliche Arbeit zu erkennen. Was der Tzimisce ebenso mit einem Blick klar wurde, war aber auch die Tatsache, dass weder sie selbst noch irgendjemand sonst in ihrem Familienanwesen sich mit derart wertvollem Schmuck kleiden würde. Sie selbst hatte trotz ihres guten Gespürs für Handel und Warenwirtschaft, stets Abstand vom prunkvollen Pomp und der übertriebenen Zurschaustellung von Reichtum genommen, den die dekadenten Adeligen und selbstgefälligen Kaufleute andernorts so gerne zur Schau trugen. Weder Berta noch Georg oder einer der Stallburschen, Wachleute oder Mägde, hätte sich solch ein kostbares Kleinod leisten können. Wenn also nicht plötzlich jemand zu unverhofftem Wohlstand gekommen war oder plötzlich zum Dieb geworden war, machte es wohl allen Anschein, als habe irgendjemand das Amulett mit voller Absicht direkt vor ihrer Eingangstür platziert.

Das Gespräch der beiden, wurde fast zeitgleich da Leif die letzten Worte gesprochen hatte, von harten Schritten auf festen Holzdielen unterbrochen, die sich auf die Schreibstube zubewegten. Begleitet wurde das Ganze von gedämpften Stimmen, die sich schnell und abgehackt miteinander unterhielten. Einen der beiden Sprecher erkannten die beiden sofort: Georg, der wohl in gewohnt misstrauischer Manier etwas erbost über den dreisten Besucher schien. Den anderen Mann, erkannte man fast ebenso mühelos und als nach ein paar kurzen Augenblicken die Tür zu Alidas Schreibstube aufschwang, schien sich das alte Sprichwort zu bewahrheiten: Wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit. Die breite Tür schwang energisch auf und herein kam Lucien Sabatier, Hauptmann der Nachtwache, Gangrel und baldiger Erschaffer eines hölzernen Wunders, der sich offenbar nicht einmal die Mühe gemacht hatte seine erdverkrusteten Stiefel am Eingang abzutreten. Hinter ihm folgte Georg, der es zwar selbstredend nie gewagt hätte den Wilden abzuweisen oder sich ihm offen in den Weg zu stellen; schließlich war der raubeinige Hauptmann Ratsmitglied und um einiges älter als er selbst, aber dennoch hielt er nicht viel von plötzlichen Überraschungsbesuchen, ohne Alida davon in Kenntnis gesetzt zu haben oder zumindest einen Besucher anzukündigen. Das Gebot zumindest das Gespür für ein Mindestmaß an Respekt untereinander, dass der dunkelhaarige Mann heute ganz besonders vehement in den Wind schlug. „Ihr seid zwar Ratsmitglied aber findet ihr nicht auch, dass ihr euch ein wenig zu viel anmaßt? Wie würdet ihr es finden, wenn ich einfach…“ Weiter kam er nicht mehr, da Lucien die Tür hinter sich ohne großes Zögern schloss und ihm zeitgleich ein: „Das kann nicht warten“, hinterdrein warf. Als er sich zu Alida und Leif umdrehte, war seine Miene finster und ernst. Die zerzausten Haare klebten an seinem Haupt und der ewig unrasierte Dreitagebart wirkte mit der fahlen Haut noch ungepflegter als sonst. Mit einem grimmigen Lächeln, verzog er die schmalen Lippen.

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„Schön das ihr beiden euch auf einen guten Schluck Met vors warme Kaminfeuer gesetzt habt um ein wenig zu plaudern.“ Er machte ein paar Schritte auf Alidas Schreibtisch zu und zog nebenbei mit der Rechten ein gefaltetes Stück Papier aus der Innenseite seines ledernen Fuhrmannmantels und klatschte es beinahe etwas zu betont auf das dunkle Holz vor sich. Ein gebrochenes Siegel in dunklem Rot, prangte auf dem offensichtlich amtlichen Schreiben.

„Wir haben ein Problem…“, fügte er dunkel hinzu, auch wenn die Art seines plötzlichen Besuches und sein gesamtes Gebaren dies ohnehin längst hätte vermuten lassen. Ohne auf eine Antwort oder Reaktion der beiden zu warten, fuhr er nahtlos fort. „Das ist ein mehr oder weniger offizielles, wenngleich auch geheim entsandtes Schreiben von Balduin. In erster Linie ist es an mich gerichtet; Anweisungen an die Stadtwache. Aber es betrifft genauso euch wie den ganzen Rest der Stadt. Die Sache ist womöglich ernst, sehr ernst sogar.“ Der Gangrel räusperte sich kurz und fing dann fast wie völlig selbstverständlich damit an, im Zimmer auf und ab zu gehen. Er schien gleichzeitig zu überlegen und berichten zu wollen; hob nur gelegentlich den Blick Richtung der beiden anderen Untoten, um sich ihrer Aufmerksamkeit sicher sein zu können.

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„Es scheint ganz so als ob in der Stadt Gerhardsbergen im Süden, unserem Hauptlieferanten für feinstes flandrisches Tuch, eine ominöse Krankheit ausgebrochen ist. Zuerst waren es wohl nur einige wenige die davon betroffen waren und die Menschen zeigten anfangs auch nur leicht Symptome. Jetzt aber hat sich die Sache verschlimmert. Die Krankheit ist binnen weniger Stunden zu einer regelrechten Seuche geworden, die an Schwere und Tödlichkeit kontinuierlich zunimmt. Mittlerweile sind bereits einzelne Viertel und Straßenabschnitte gesperrt und unter Quarantäne gestellt aber die örtlichen Heilkundigen werden der Sache einfach nicht Herr.“ Lucien atmete einmal tief ein und aus, während er kurz in seiner Bewegung innehielt und die beiden Ratsmitglieder fixierte. „Ihr könnt euch vorstellen, dass die Stadtwache dort völlig überfordert ist und sich eine regelrechte Panik nur schwer vermeiden lässt. Deshalb hat man Balduin um Hilfe gebeten, der mit einem beachtlichen Aufgebot an Truppen angerückt ist. Natürlich wird sich die Geschichte herumsprechen und anderen Städten, droht womöglich nicht nur eine ähnliche Epidemie, sondern zudem auch eine handfeste Todesfurcht, die jeden Bürger vor Angst lähmen wird. Und wir wissen ja was Menschen tun, wenn sie um ihr Leben fürchten.“ Der Blick seiner grauen Augen, gewann an gemahnender Intensität.

„Balduin hat bereits an das Krankenhaus geschrieben und die werden wohl zaghaft ein paar durchaus fähige Leute schicken aber das wird kaum reichen. Deshalb bittet er dich Leif, dir die Sache einmal anzusehen. Wenn es jemanden gibt, der überhaupt eine Chance hat diese Katastrophe abzuwenden, dann nur noch ein Mann deiner Fähigkeiten und Kenntnisse.“ Der Hauptmann nickte ihm bekräftigend zu. „Ach und eh ich es vergesse: Natürlich ist Balduin nicht dort um tatsächlich eine Panik zu verhindern, da macht ihm die Seuche einen Strich durch die Rechnung. Er und seine Truppen ‚belagern‘ wenn man so will die Stadt und kümmern sich darum, dass niemand aus Gerhardsbergen hinein- oder hinausgeht. Gott helfe uns, wenn die Seuche weiterwandert; falls sie das nicht ohnehin schon getan hat.“ Gerade die letzten Worte, sprach Lucien mit einem unüberhörbar bitteren Unterton. Ganz so als offenbarten sie etwas noch Unausgesprochenes, das beständig an ihm zu nagen schien. „Deshalb…“, Lucien biss die Zähne knirschend aufeinander. „Deshalb hat mir Balduin auch aufgetragen, Brügge vorerst abzuriegeln und niemanden hinein oder heraus zu lassen – zur Sicherheit. Damit kommt aber auch der Handel zum Erliegen; keine Schiffe legen mehr an und keine Reisenden durchqueren unsere Domäne.“ Er seufzte. „Blenheim ist auch schon informiert und in Bereitschaft versetzt worden. Unser Fürst glaubt, dass die Seuche möglicherweise aus dem Süden eingeschleppt wurde, denn Gerhardsbergen, ist der derzeitige Umschlagplatz unseres Marmors und Basalts für die italienischen Handwerker und Tagelöhner. Gerade in diesem Moment, lasse ich vorsorglich alle italienischen Arbeiter in Brügge verhaften und unter Quarantäne stellen aber es wird nicht lange dauern und die Bürger der Stadt werden anfangen Fragen zu stellen. Gerüchte werden auftauchen und Sorgen werden zu handfesten Anschuldigungen. Ähnliches passiert auch in Gerhardsbergen; da faseln sie schon abgründige Geschichten von der Rache des Teufels und seiner gehörnten Vasallen. Euch ist natürlich bewusst, wem das vorzüglich in die Hände spielt und wem es am Meisten schadet. Also müssen wir dieses Problem schnell angehen, am besten noch in dieser Nacht, ansonsten…“ Der Gangrel beendete den Satz nicht, sondern legte eine kurze Pause ein, in der er den Anwesenden die zugegeben recht knappe Gelegenheit gab, diese hoffnungslos schlechte Kunde erst einmal in sich aufnehmen zu können.
„Ich werde nicht gehen können, denn ich habe bald alle Hände voll mit dieser Ausnahmesituation zu tun. Gerrit und den Rest der Truppe, brauche ich als meine Augen und Ohren - so bleibt also nur mehr ihr beiden übrig. Unsere Toreador befindet sich ja wie ihr wisst, derzeit wieder einmal in England.“ Der Hauptmann kaute etwas auf den nachfolgenden Worten in seinem Mund herum, als ob sie ihm nicht recht gefallen wollten oder er sich schwer damit tat, sie überhaupt auszusprechen. „Zwei Dinge noch die wichtig sind: Frederik ist in Gerhardsbergen. Dein lieber Verwandter, hat von dort aus den Transport als auch die Verhandlungen mit den Italienern geführt und sitzt jetzt dort in einer dahinsterbenden, fieberwahnhaften und zutiefst verstörten Ansammlung aus todgeweihten Sterblichen fest, die allesamt verzweifelt einen selbstredend gottlosen Schuldigen suchen und…“ Lucien ballte die Hand zu einer Faust und schluckte schwer.

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„… und die Überbringerin dieser Nachricht von Balduin, war Carla. Ich habe sie als zusätzlichen Schwertarm für unsere kostspieligen Warentransporte im Süden abgestellt; sie mochte es ohnehin schon immer durch die Wildnis zu ziehen und von Ort zu Ort zu reisen. Jetzt ist sie in meiner Waldhütte, fern vom Rest der sterblichen Bevölkerung, denn sie ist todkrank.“ Er blickte kurz vom einen zum anderen dann nickte er bedrückt. „Sie hat hohes Fieber, erbricht sich und spuckt ab und an sogar Blut. Vielleicht, wollt ihr einmal einen Blick auf sie werfen bevor ihr aufbrecht, damit ihr eine Vorstellung von dem bekommt, womit wir es zu tun haben.“ Für einen kurzen Augenblick, konnte der aufmerksame Beobachter, der den grimmigen Gangrel bereits etwas näher und auch länger kannte, beinahe so etwas wie den leichten Anflug von Angst in den grauen Augen erkennen.

„Es sind in etwa drei Stunden bis zur Tuchmacherstadt Gerhardsbergen. Balduin hat sein Truppenlager in einem alten Gutshof etwa eine halbe Meile vor den Toren der Stadt aufgeschlagen. Ihr wisst, dass ihm die Hände gebunden sind. Eine landesweite Seuche ist nicht denkbar; lieber lässt er Gerhardsbergen alleine dem Tode entgegen sehen, als das ganz Flandern durch die buchstäbliche Hölle geht." Resignierend merkte er leiser an: Selbst wenn er dafür in Zukunft jede Nacht von den gequälten Seelen der Toten heimgesucht werden mag. Der Fürst hat keine Wahl."

[Reihenfolge wie gehabt: A-L-S. Und als Info: ]

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Do 23. Mär 2017, 19:01 
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Jeder im Raum Anwesende konnte, während Lucien sprach, erkennen, wie sich Alida mit jedem seiner Worte mehr versteifte. Wäre sie noch dazu fähig gewesen, ihr Gesicht hätte sicher die Farbe einer gekalkten Wand angenommen. Die blonde Händlerin schluckte schwer. „Das ist grauenhaft…“ Sie sah sowohl Leif als auch den Hauptmann einen Moment mit geweiteten Augen an.

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„Marlene ist auch in Gerhardsbergen. Sie wollte Frederik begleiten und ihm bei den Geschäften helfen. Sie hatten ein Treffen mit einem italienischen Händler und Bekannten von Frederik ausgemacht, der Interesse am Handel mit flandrischem Tuch zeigte. Frederik wollte sich noch im Auftrag Brügges nach günstigen Zulieferern für italienischen Marmor umhören.“ Sie ballte die Hände zu Fäusten und schwieg. „Ich hab ihr versprochen so lange auf die Kinder zu schauen…" Sie fluchte unhörbar bevor sie wieter sprach. "Deshalb sind sie nicht schon seit zwei Tagen zurück wie es eigentlich geplant war… Ich hatte vermutet, dass ihnen das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.“ Alida griff nach Luciens Arm. „Wenn du den Männern der Wache und Jean mitteilst, was in Gerhardsbergen geschieht, dann wird er alles stehen und liegen lassen und in diese verseuchte Stadt reisen um Marlene wieder raus zu holen. Wenn sich deine Worte bezüglich der Tödlichkeit und Ansteckung der Seuche bewahrheiten, dann…“ Wieder presste sie für einen Moment die Lippen aufeinander um ihre Worte nicht aussprechen zu müssen und sah Lucien fest an. „Wir müssen ihn da raus halten. Schon allein wegen Florine und Hendrik.“ Sie nickte während sie tief einatmete. „Ich gehe und werde tun, was ich kann.“

Lucien wirkte überrascht und gar für einen Moment regelrecht perplex als ihn Alida am Arm packte. Dies war jedoch eindeutig eher der Tatsache geschuldet, dass er über Marlenes Aufenthalt in Gerhardsbergen bisher noch gar nicht informiert gewesen war, als an ihrer Berührung an und für sich. Hart stieß er die Luft aus seinen Lungen; hielt dabei die Augen geschlossen. Einen Moment später nickte er wieder gesammelt in Richtung der blonden Händlerin. Die Situation zerrte augenscheinlich auch an seiner Belastbarkeit. „Das macht die Angelegenheit nicht unbedingt einfacher für uns. Ich werde mir eine gute Geschichte überlegen müssen, warum wir die Stadttore verriegeln und niemanden nach Brügge lassen. Immerhin dürfte es ebenso im Interesse der Allgemeinheit liegen keine unnötige Unruhe unter der Bevölkerung ausbrechen zu lassen. Gerrit sollte sich für uns beim sterblichen Stadtrat stark machen, damit wir etwas halbwegs Haltbares präsentieren können. Soviel ich weiß, entsandte der Fürst ohnehin Nachrichten an diverse Domänen in Flandern. Gent und Antwerpen werden gewiss auch bereits Bescheid wissen.“ Der Gangrel sah Alida fest in die Augen, als diese sich zum Aufbruch bereit erklärte.

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„Lange werden wir dieses Theater aber nicht spielen können; irgendwann werden Gerüchte die Runde machen und Vermutungen geäußert werden. Zu den Verhaftungen der Italiener, muss ich mir auch noch was einfallen lassen. Also wenn ihr mir, Marlene und Jean, einen großen Gefallen tun wollt: Beeilt euch nach Möglichkeit.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 24. Mär 2017, 11:57 
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Im Gegensatz zu Alida verfiel Leif nicht in offensichtliche Panik, aber die Nachrichten die der Gangrel mit sich brachte beunruhigten ihn sehr. Am wahrscheinlichsten war es wohl, dass die Italiener eine Seuche oder etwas dergleichen eingeschleppt hatten. Trotzdem musste er das Problem mit eigenen Augen sehen, bevor er sich eine endgültige Meinung bilden konnte. Eine Seuche wäre verheerend und vielleicht waren die Maßnahmen die richtigerweise ergriffen wurden schon zu spät. Trotzdem mussten sie versuchen was sie konnten. Er erhob sich und schaute in die kleine Runde. “Lucien tu mir einen Gefallen und riegele bitte auch das Hafenviertel ab so gut du kannst. Eine ganze Menge der Italiener sind dort untergekommen und wenn wir die Krankheit schon in Brügge haben, dann würde ich sie lieber auf den Hafen beschränken. Die Verhaftung der Südländer könnte bereits zu spät passiert sein, aber das werden wir noch sehen.” Leif schaute ernst zu Lucien. “Ich weiß es wird schwierig Ordnung zu halten, aber du musst es versuchen. Außerdem kannst du mit all dem Wahnsinn vielleicht Jean ablenken, denn wenn er kopflos nach Geerhardsbergen rennt macht er alles wahrscheinlich noch schlimmer.” Plötzlich kam dem Salubri ein Gedanke. “Bezüglich der Ausnahmesituation, möglicherweise kannst du den Leuten erzählen, dass es einige groß angelegte Diebstähle in der Stadt gab. Das mag helfen, dass die Leute weniger Fragen stellen und hätte den positiven Nebeneffekt das eine ganze Reihe Leute zu Hause bleiben um ihr Eigentum zu verteidigen.” Sein Blick wanderte zu Alida. “Ich komme mit dir mit. Vorher muss ich mir aber Carla ansehen. Je mehr wir über diese Krankheit herausfinden können umso besser. Alida such zusammen was du brauchst und triff mich dann in der Schmiede. Ich komme sobald ich nach Carla geschaut habe.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 24. Mär 2017, 16:48 
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Alida schüttelte knapp mit dem Kopf. „Es gibt nicht viel, was ich zusammen suchen könnte. Ich würde es befürworten mit zur Waldhütte zu kommen. Wenn du Carla untersucht hast und Tinkturen oder Medizin benötigst, kann ich dir vielleicht helfen, sie in kürzerer Zeit zu besorgen. Das mag Carlas Chancen verbessern.“ Sie sah fragend zu Leif.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Fr 24. Mär 2017, 17:57 
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Leif nickte Leif. "Ich hatte wohl überhört, dass Carla in der Waldhütte ist. Dann macht es so natürlich mehr Sinn. Wir müssen nur noch kurz bei mir vorbei. Ich brauche noch ein paar Sachen und muss mein Pferd holen."

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- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 26. Mär 2017, 15:18 
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Der Hauptmann nickte knapp in die Richtung des Heilers. „Der Hafen… natürlich. Das war der erste Ort zu dem ich die Wachmannschaften entsandt habe. Unsere Freunde aus dem Süden haben offenbar erhöhten Bedarf an billigen Fusel und noch billigeren Huren. Wenn sie tatsächlich diese Krankheit mit eingeschleppt haben und die Mädchen sich auch noch mit anderen Männern aus dem Umland vergnügt haben…“ Sein Kopfschütteln unterbrach jäh den begonnenen Gedanken. Es half nichts, sich bereits jetzt das Schlimmste auszumalen und so bestätigte der Gangrel lediglich erneut den Salubri. „Der Hafen wird auf jeden Fall abgeriegelt werden, keine Sorge. Vielleicht hilft es ja tatsächlich bei der Eindämmung dieser zu erwartenden Seuche und was Jean angeht…“ Der dunkelhaarige Mann seufzte tief. „… so werde ich ihn mit diesem ganzen Chaos sicher ausreichend beschäftigen können. Er wird mir später so oder so eins aufs Maul verpassen aber bis dahin, soll er sich nicht unnötig Sorgen machen oder völlig sinnfreie Rettungsversuche starten, die ohnehin nur zum Scheitern verurteilt sind. Das wird wohl das Beste für alle Beteiligten werden.“ Der Hauptmann der Nachtwache, wandte sich schon der Tür zu, als er sich noch ein letztes Mal zu den beiden Ratsmitgliedern umdrehte. Man sah ihm an, dass er es verständlicherweise eilig hatte und seiner Meinung nach wohl alles Wichtige bereits gesagt worden war. „Das mit den Einbrüchen und Diebstählen in der Stadt klingt fürs Erste ganz brauchbar; keine schlechte Idee.“


Bild


Kurz angebunden fügte er noch während er die Tür zur Schreibstube öffnete hinzu: „Ich habe jemanden für Carla abgestellt, der sich ein wenig um sie kümmert und ihr Gesellschaft leistet. Meine Hütte ist nicht verschlossen, also klopft einfach an und ihr werdet eingelassen werden. Carla zählt…“ Er schüttelte ein letztes Mal knapp den Kopf und korrigierte sich: „Wir alle zählen auf euch.“ Nur wenige Momente später, war die Tür bereits wieder ins Schloss gefallen und die festen Schritte von schweren Stiefeln entfernten sich hurtig über die knarrenden Bodendielen.

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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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