Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Di 8. Dez 2020, 21:02 
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Der Mann war sichtlich überrascht. Fast wäre er einen Moment ins Stottern geraten, er fasste sich aber innerhalb eines Augenaufschlags und verbeugte sich mit geübter Eleganz. „Ihr liegt richtig. Compte Henri de la Salle. Eure Auffassungsgabe ist bemerkenswert, sind wir uns doch noch nie begegnet. Oder mögen andere Fähigkeiten euer Auge schärfen?“ Er sah Leif interessiert an. „Ich weiß, dass mein Bruder und der Hauptmann Sabatier Signora de Valle helfen die Pferde zu beladen und herzuführen. (@Lucien: braune Stute hat er von Francesca bekommen, wenns ok ist) Es wird wohl noch eine Viertel Stunde vergehen… Wollen wir uns vielleicht derweil setzen?“ Er ließ sich ohne viel Aufhebens auf eine der Grabplatten fallen, so dass der alte Stein darunter knackte. Leif erkannte ein altes Relief.
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„Mein Bruder ist ein ausgezeichneter Kerl. Halt einfach ein wenig zu skeptisch und vorsichtig. Es mag ja gut sein vorsichtig zu sein, aber man sollte wissen, wann Vorsicht angebracht ist und wann man sich und allem anderen nur selbst im Weg steht.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung als wäre das eben gesagte nicht weiter von Belang. „Ihr seid, genau wie Meister Sabatier aus der Stadt Brügge, sofern ich richtig gehört habe. Die Stadt ist in euren Kreisen dafür bekannt den Hexern unter euch Untoten, ihr unseliges Dasein möglichst schwer zu machen… um nicht zu sagen: es mitunter rasch zu beenden? Eine interessante Tatsache… Darf ich fragen, wie es dazu kommt?“

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
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Verfasst: Di 8. Dez 2020, 21:02 


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BeitragVerfasst: Do 10. Dez 2020, 14:10 
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Leif ließ sich neben dem Franzosen auf die Grabplatte fallen und bewunderte mit einem Seitenblick das kunstvolle Relief. Die Römer. Eine alte Zivilisation, die bereits untergegangen war, bevor seine eigenen Vorfahren die Meere bereist hatten und doch konnte man noch immer ihre Hinterlassenschaften finden. Gebäude und Schriften, aber auch ihre Sprache sorgten dafür, dass man sie nie vergaß. Sogar hier im Heiligen Land. Der Heiler ließ seine Aufmerksamkeit wieder dem Compte zuteilwerden. „Kräfte oder Fähigkeiten braucht man für diese Observation nicht. Lediglich ein bisschen Cleverness und die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen.“ Ein breites Lächeln breitete sich auf den Zügen des Salubri aus. „Außerdem war ich mir sicher, dass ihr nicht Mademoiselle LaValle seid und von Lucien Sabatier würde ich behaupten, dass ich ihn eigentlich ganz gut kenne. Es blieb also nur ihr und eurer Zwillingsbruder übrig. Danach habe ich einfach geraten. Ein bisschen Glück gehört also wohl auch dazu.“

Bezüglich Henris Bruder sagte Leif nicht, aber bei der Frage über die Tremere wurde er ein wenig nachdenklich, bevor er beinahe zögerlich antworte. „Eine interessante und gute Frage Compte Henri. Ich spare mir das Vorgeplänkel, da ihr offenbar bereits über die Bluthexer Bescheid wisst.“ Leif wurde klar, dass er ohne eine ganze Menge von Puzzleteilen zu kennen, eine solche Frage nie hätte stellen können. „Brügge hatte viele unschöne Begegnungen mit den Tremere und ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ein großer Teil der Ablehnung, die Haus und Clan in Brügge entgegenschlagen, ihre Ursache in sehr persönlichen Fehden haben.“ Der Heiler zuckte nur beiläufig mit den Schultern, bevor er ebenfalls eine Frage stellte. „Sagt Compte Henri was denkt ihr warum den Tremere eigentlich so viel Hass entgegenschlägt? Sicherlich gibt es genügend andere Kainskinder und übernatürliche Geschöpfe, die verdorbene, mörderische und verräterisch Missgeburten sind. Was ist also anders an diesen Monstrositäten anders, dass die Usurpatoren einen solchen Einfluss auf die nächtliche Gesellschaft haben? Wollte ihr einen Tipp abgeben Compte Henri?“ Leif lächelte herausfordernd. Mochte man es nicht besser wissen, könnte man den kleinen, nächtlichen Smalltalk auf diesem Friedhof für einen Test halten, von wlechem ganz und gar nicht klar, welchem Zweck er dienen könnte.

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BeitragVerfasst: Sa 12. Dez 2020, 16:49 
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Der Compte zögerte nicht lang mit seiner Antwort. „Es ist kein großes Geheimnis in unseren Kreisen, also kann ich es euch auch mitteilen: Zu Beginn unserer Ausbildung waren mein Bruder und ich als Adepten beim Orden der Tremere aufgenommen. Bei dem Rest, der zu diesem Zeitpunkt noch übrig war… mittlerweile existiert der Orden nicht mehr.“ Er redete im Plauderton als würde er über die Geschehnisse letzten Samstag in der örtlichen Schänke sprechen. „Wenn die alten, nun untoten Magier, deren Existenz nur noch ein schwacher Abglanz ihres vorherigen Lebens und ihrer Macht ist, auch nur annähernd so sind wie diejenigen, die ich damals kennenlernen konnte, dann kann ich wahrscheinlich die Abneigung verstehen, die ihnen entgegen gebracht wird.“ Er grinste breit, wie ein Schüler, der über seinen ungeliebten Lehrer lästerte. Er zuckte mit den Schultern. „Stell dir vor, du bist der Macher, derjenige, der den Ton angibt, der bestimmt und immer seinen Willen bekommt, und plötzlich ist damit Schluss. Plötzlich bist du nur einer von vielen, hast vielleicht Kräfte, kannst sie aber noch nicht regulieren. Diese Männer bleiben nicht unten und wischen anderen die Schuhe. Sie glauben ihren Platz zu kennen und werden ihn einfordern.“ Er lachte und verzog dabei die Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen.

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„Und ich bin mir sicher, in einigen Jahren werden sie sich zu den Anführern eurer Art aufschwingen, offiziell oder manipulierend im Hintergrund.“ Er behielt Leif im Auge als würde er genau ergründen wollen, was diese Aussage bei ihm an Emotion auslösen würde. „Sie besitzen sogar die Dreistigkeit uns Magier mit Versprechungen zu ködern und an sich zu binden zu wollen um diejenigen, die folgen schließlich zu ihresgleichen zu machen… Ihr könnt euch vorstellen, dass einige von uns davon nicht wirklich begeistert sind…?“ Er zögerte einen Moment, grinste dann wieder breit. „Ich habe es mal ein halbes Jahr ausprobiert und habe den Tag gemieden wie der Teufel das Weihwasser, keine Frauen, keinerlei Magie, nur schales Wasser und Kleiebrei. Es war eine interessante Erfahrung, die ich aber um nichts in der Welt mehr wiederholen würde.“ Er sah Leif fragend an. Der Salubri konnte die Frage auf seinen Zügen lesen, die er aus Höflichkeit dem Kainit gegenüber nicht auszusprechen wagte: Wie empfand Leif seine Existenz?

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BeitragVerfasst: So 13. Dez 2020, 22:26 
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„Ich persönlich glaube, dass der eigentliche Grund wieso die Tremere so gehasst werden, ihre Unberechenbarkeit ist.“ Der Heiler überlegte kurz, bevor er weitersprach. „Sie tauchen auf mit ihrer unberechenbaren Bluthexerei, rotten beinahe einen gesamten Clan aus und passen in kein Raster, auf welches sich selbst die ältesten meiner Art niemals hätten vorbereiten können. Daher würde ich euch zustimmen, wenn ihr sagt das die Hexer bald die Macht ergreifen werden. Zumindest bis jetzt ist nämlich noch kein Kraut gegen sie gewachsen und ich bezweifele auch, dass es so schnell geschehen wird.“ Leif zuckte nur mit den Schultern. Er glaubte tatsächlich was er sagte und ihm entging die Ironie auch nicht, dass er solch klare Worte zum ersten Mal gegenüber einem Magus äußerte, der einmal Mitglied im Haus Tremere gewesen war. Beinahe als wollte er diesen absurden Gedanken verbannen wollen, schüttelte er nur amüsiert den Kopf und ging weiter auf die Fragen des Compte ein. „Mein verehrter Herr Henri ihr stellt die falschen Fragen. Ihr fragt ja auch nicht einen Gehörlosen, ob er die Musik vermisst. Glaubt mir wenn ich euch sage, dass man seinen Tag – oder besser gesagt seine Nacht – auch als Kainit ganz gut rumbekommt. Mit der Ewigkeit an der Hand werden plötzlich ganz andere Zeitvertreibe reizvoll.“ Der Salubri lächelte breit, so dass Compte Henri genug Zeit hatte, seine weißen, spitzen Reißzähne zu sehen. Es stimmte vielleicht, dass Leif den Franzosen ein bisschen versuchte aus der Reserve zu locken, aber der Compte war ein interessanter Gesprächspartner und der Nordmann genoss ihr kleines Gespräch tatsächlich.

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Leif konnte sehen, wie der Mann, der mit ihm auf einem bröckelnden Grabstein saß, schluckte und ein wenig davon rutschte. Er zögerte mit seiner Antwort ein wenig. „Ich habe, auch wenn ich damit so manchen Streit mit meinem Bruder vom Zaun gebrochen habe, so einige Dispute mit ‚Kainiten‘ führen können.“ Er sprach das Wort ‚Kainiten‘ mit einer seltsamen intensiven Betonung aus. „Der Hof des Kaisers bietet auf jeden Fall die bis vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbare Möglichkeit mehr über die Geschöpfe der Nacht zu erfahren als jemals zuvor. Wo in der großen weiten Welt zerfleischen sich nicht Garou und Kainiten bei der erstbesten Gelegenheit?“ Er zuckte mit den Schultern als wären diese Kämpfe für ihn unwichtige Kindereien. „Die meisten ‚Kainiten‘ beschrieben ihre Existenz, wenn man sich wirklich Zeit für ein Gespräch nahm, als bloßen Abklatsch einstigen Lebens.“ Er sah zu Leif. „Also verblasst auch die Erinnerung an das, was der Mensch der man zu Lebzeiten war?“
Da sein Gegenüber offenbar wirklich zu verstehen versuchte, wie es war ein Kainit zu sein, nahm sich Leif einen Moment um für seine Antwort die richtigen Worte zu finden. „Hm… Ich glaube diese Antwort kann man nicht einfach so pauschal treffen. Es hat viel mit Perspektive zu tun. Ich kenne Kainiten, die zu mysteriösen Geschöpfen werden, ohne Menschlichkeit, Passion und was auch immer man mit einem normalen Sterblichen assoziieren möchte.“ Leif unterbrach seine Ausführungen kurz, damit der Compte folgen konnte. „Ich sehe es eher so, dass man sich weiterentwickelt. Eine ganze Menge verändert sich und nicht alle Geister gehen aus diesem Prozess, der eine Ewigkeit dauern kann, unbeschadet hervor. Versichern kann ich euch jedoch, dass meine Emotionen genauso intensiv sein können, wie die eines 18 Jahre alten Jünglings. Ich kann hassen und lieben, kann mich freuen, habe Angst und verspüre Zweifel, nur um kurz darauf in Ekstase zu verfallen. Der Weg der Menschlichkeit steht jedem Kainiten offen – solange sich diese auch entscheiden diesen wirklich gehen zu wollen.“ Leif lächelte beinahe entschuldigend. „Vielleicht konnte ich eure Frage beantworten Compte Henri und falls nicht haben wir bestimmt noch Gelegenheit uns auf dieser Reise weiter auszutauschen. Dennoch erlaubt mir eine Gegenfrage. Was führt einen adeligen Magier auf eine so gefahrvolle Reise? Habt ihr kein Schloss in welchem ihr die Beine hochlegen könnt und diese chaotische Welt, Welt sein lassen könnt?“ Leif beobachte die Reaktion des Franzosen genau, immerhin schadete es nicht zu wissen, was die Gründe eines Reisegefährten für einen solch gefahrvollen Auftrag waren.
Dem Magus schien Leifs Antwort zu gefallen. Der junge Mann öffnete seinen Mund, doch kam die Antwort plötzlich aus der komplett entgegengesetzten Richtung. „Was hält einen einzelnen achtgeborenen niederer Adeligen im vor sich hin bröckelnden Schloss seines ältesten Bruders, der immer wieder darum bangen muss, dass ihn einer der verhassten anderen bei einem Jagdausfug ins Jenseits befördert? Nicht viel… Und dann stelle man sich doch gleich noch zwei komplett identisch aussehende vor. Welcher Dämon mag sich da einen Spaß erlaubt haben… vor allem, wenn diese beiden nicht ganz dem entsprechen, was man eigentlich erwartet. Soll ich weiter ausholen?“ Leif konnte den Missmut in der Stimme hören. Es war interessant, aber obwohl die beiden Stimmen absolut identisch war, war deren Klang so verschieden wie nur möglich.
Leif erkannte nun den anderen Zwillingsbruder, der sich völlig lautlos genähert haben musste. Er malte mit dem Fuß einige Kreise in den Sand, murmelte ein paar Worte eines altfranzöischen Dialekts und ließ sich dann in dem seltsamen Gebilde, das wohl ein Bannkreis sein mochte, in den Schneidersitz fallen.

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„Ach Baldric, warum immer so negativ?“, lachte der andere. „Darf ich euch vorstellen, Meister Thorson: Mein heißgeliebter Bruder.“
„Dann lerne ich jetzt wohl endlich den lustigen Bruder kennen.“ Mit einem amüsierten Seitenblick zu Henri, der hoffentlich den Spaß verstand, richtete sich Leif von der Grabplatte auf und verbeugte sich leicht in Richtung des Neuankömmlings mit dem ihn schon bekannten Gesichtszügen. „Guten Abend auch Euch Compte Balderic. Wir hatten die Ehre noch nicht. Mein Name ist Leif Thorson, wie euer Bruder schon gesagt hat.“ Leif versuchte weiterhin die Situation, die sich um ihn herum entfaltete einzuschätzen, um noch ein paar mehr Informationen über die beiden Magier zu bekommen und sei es nur mit welchen Persönlichkeiten er es hier zu tun hatte.
Baldric deutete mit einem Nicken eine Verbeugung an ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. „Baldric la Salle, das Compte könnt ihr euch schenken. Mit dem Titel kann man sich in der Regel nichts zu essen kaufen und auch sonst öffnet er keine Türen, auf die ich viel Wert legen würde.“ Er nahm einen Stein in die Hand und ließ ihn in kreisenden Bewegungen über seine Finger wandern.“
Erneut lachte Henri auf. „Nehmt es ihm nicht übel, Meister Thorson. Er ist eigentlich ein ganz unterhaltsamer Bursche, hat aber seine eigenen, gut gehüteten Abneigungen gegen, hm… Männer eurer Art. Er vertritt die Ansicht, wir Magi sollten uns zusammen tun und gemeinsam gegen den Rest der Welt vorgehen: gegen Tremere, Dämonen, Vampire, die Inquisition und sonstige Hexenverfolgung… Vielleicht darf die ein oder andere Fee noch in seinem kleinen Spiel mitspielen, aber ansonsten bleiben wir bitte unter uns.“ Sein Grinsen war spöttisch.

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Baldric machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mach dich nur lustig. Du wirst schon sehen, was uns noch bevorsteht. Dafür braucht man keine Verbena. Glaubst du die Inquisition wird morgen bei ihrem Kreuzzug gegen die Katharer aufhören oder glaubst du, sie bringen es zu Ende, Henri? Und wird sie danach aufhören? Nein!“ Er seufzte, schien diese Diskussion doch eine zu sein, die die beiden Brüder anscheinend schon oft geführt hatten, und die ganz offensichtlich nicht zu einem Ende geführt hatte.
„Oh auch ich hege eine gehörige Abneigung gegen Männer meiner Art.“ Leif nutzte die Erklärung Henris, um diese Worte direkt an Balderic zu richten. „Ich denke wir werden uns ganz prächtig verstehen, immerhin haben wir schon unsere erste Gemeinsamkeit entdeckt.“ Das Geplänkel der beiden Brüder war interessant, aber Leif machte sich keine Illusionen darüber, dass sollte es Probleme geben, die beiden Zwillinge ebenso einfach miteinander kooperieren konnten, wie sie gleich aussahen. „Aber sei es drum. Ich denke wir können die Fackeln der Inquisition vielleicht in Frankreich lassen, zumindest bis wir uns um den Auftrag des Kaisers gekümmert haben. Ich denke damit werden wir genug zu tun haben, zumal wenn unser Souverän die Hilfe des Übernatürlichen beansprucht, mag dies die Seite, die weniger an unserem Erfolg interessiert ist, dies auch tun. Oder was vermutet Ihr meine Herren?“ Der Heiler sah die Zwillinge interessiert an.
Beide Brüder wirkten nachdenklich. Henri war der erste, der antwortete: „Es ist nicht einfach dazu eine eindeutige Antwort zu geben.“
Baldric griff das Wort ohne langes Zögern auf: „Um es von dem, was uns bekannt ist, zusammen zu fassen: Wir wissen, dass es Magier gibt, aber ob sie sich überhaupt in irgendetwas einmischen, davon haben wir nichts gehört. Es gibt von eurer untoten Art ganz wunderbare Attentäter, die einem schnell und lautlos die Gurgel durchschneiden und noch schneller wieder auf und davon sind. Garou gibt es keine, aber Schakale und mit denen will sich zumindest euer eins nicht anlegen.“ Er sah Leif herausfordernd an. „Welche Art von Dämon sitzt denn in euch und versucht Nacht für Nacht die Herrschaft über euren Körper und Geist zu übernehmen? Manch einer vermutet einen der Nekrologophilen…?“

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BeitragVerfasst: Mo 14. Dez 2020, 21:56 
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„Manch einer könnte bestimmt meinen ich sei ein Nekrologophilen, manch einer aber vielleicht auch nicht.“ Leif lachte, als hätte er gerade einen äußerst amüsanten Witz gehört. „Leider kenne ich das Wort nicht, was mich vor einem gebildeten Mann wie Euch doch sehr beschämt Balderic la Salle, halte ich mich selbst doch linguistisch einigermaßen für fähig.“ Der Heiler behielt einen leichten und spielerischen Ton bei und versuchte das Thema in eine etwas andere Richtung zu lenken. „Beruhigen kann ich euch aber einem. Das, was in mir schlummert, ist mehr ein Tier als ein Dämon und dieses lässt sich recht gut unter Kontrolle halten. Nein, das meiste unserer 'Eigenheiten' hängt sehr viel mehr mit unserem Blut als mit irgendwelchen seelischen Untermietern zusammen.“ Balderic la Salle war in der Tat ein sauertöpfischer Zeitgenosse und irgendwie amüsierte dieser Umstand den alten Kainiten sehr, weshalb er sich nicht nehmen lassen konnte, seinen Gesprächspartner ein bisschen aus der Reserve zu locken.

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BeitragVerfasst: Mo 14. Dez 2020, 23:12 
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Baldric, der immer noch im Schneidersitz vor ihm auf dem Boden saß und bisher tunlichst seinen Blick gemieden hatte, sah ihn nun jedoch fest, fast ein wenig zornig an. „Ist das so, Meister Thorson? Ich habe anderes gehört… Dass das Tier mehr als ein Mal die Kontrolle übernimmt und nichts als morden und töten kennt, ohne dass sein Träger es auch nur im leisesten zu beschwichtigen vermag, dass ihr in den Gedärmen und im Blut derjenigen aufwacht, die euch am Abend zuvor noch Familie oder Freunde gewesen waren.“ Er schickte ein sarkastisches Schnauben hinterher. „ich freue mich für euch, wenn ihr euer kleines Kuscheltier unter Kontrolle habt, Meister Thorson, und nie eine solche Erfahrung machen musstet, aber ich habe selbst schon gesehen wie einfach es ist manchen von euch in Rage zu versetzen. Wenn es nicht so traurig wäre, würde es fast Spaß machen: ein paar Sticheleien hier, eine demütigende Ohrfeige in der Öffentlichkeit und schon ist von dieser ‚Menschlichkeit‘ und Kontrolle, die vorher noch so hoch gepriesen wurde, nichts mehr übrig.“
Die Stimme von Henri kam schneidend: „Baldric, es reicht! Es verlangt niemand von dir, dass du irgendeinem in der Gruppe vertraust, aber der Schwur, den wir dem Orden geleistet haben, gebietet es uns, dass wir den Kaiser unterstützen. Sein Auftrag ist es, dass wir gemeinsam! für eine Sache eintreten. Also spar dir deine Beleidigungen und Provokationen. Die bringen niemanden weiter. Auch nicht uns Magi. Wie stehen wir vor dem Kaiser oder unserem Orden da, wenn jemand wie du nicht mehr in der Lage ist, in wirklich entscheidenden Momenten zusammen zu arbeiten? Und damit unseren Auftrag und unser eigenes Ansehen in den Dreck zieht“
Baldric schnaubte wütend. „Hoffen wir, dass es bei der bloßen Zusammenarbeit bleibt. Vielleicht hat der Gute ja noch irgendeines seiner kleinen Geschäftchen am Laufen und verhökert uns meistbietend an seine untoten Tremerefreunde?“
Henri deutete auf Leif. „Er hat dutzende von Ihnen zur Strecke gebracht. Lass es also gut sein!“
Baldric schickte seinem Bruder einen bitterbösen Blick in dem mehr ausgetauscht wurde als im ersten Moment ersichtlich war. Dann wandte er den Blick mit einem gemurmelten ‚Nun dann…‘ ab, erhob sich aus dem Schneidersitz und klopfte den Staub und Sand von seiner ledernen Gewandung. Leif konnte im Mondlicht sehen wie er in eine seiner Taschen griff und dünne Lederhandschuhe überstreifte und schließlich einen Schritt aus dem Bannkries heraus und auf Leif zu tat. Er blieb eine Armeslänge vor ihm stehen und streckte ihm die Rechte hin. „Nun dann: Auf gute Zusammenarbeit!“

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BeitragVerfasst: Mi 16. Dez 2020, 14:47 
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Leif versteinerte auf der Stelle und sowohl tief verborgener Scham, als auch kalte Wut rangen in seiner Brust, dass es beinahe physisch schmerzte. Irgendwie hielten sich die beiden Emotionen aber gegenseitig in Schach, beinahe wie eine perfekt ausbalancierte Waage. Der Heiler starrte Balderic nur ausdruckslos an und nahm dann die ihm angebotene Hand. Erst nach einem kurzen Moment, den er nutzte, um sich wieder zu sammeln, sprach der Kainit. „Es war falsch von mir, Euch herauszufordern zu wollen. Das tut mir leid, denn es war nicht meine Absicht unser Unterfangen auf diese Art und Weise zu beginnen. Dennoch schulde ich niemandem Rechenschaft über die Mühen, Kämpfe und dunklen Kapitel meiner verfluchten Existenz, schon gar nicht jemandem, der sich sein Urteil schon lange gebildet hat und meint alles zu wissen, was es dazu zu wissen gibt.“ Leif ließ Balderics Hand los und nickte Henri noch einmal zu. „Es hat mich gefreut Eure Bekanntschaft zu machen, aber ich denke wir sollten jetzt aufbrechen, da wohl der Rest unserer kleinen Reisegruppe eintrifft.“ Tatsächlich meinte Leif aus der Dunkelheit Hufgetrappel hören zu können.

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BeitragVerfasst: Mi 16. Dez 2020, 22:40 
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Baldric nickte mit einem überraschten Zucken um die Augen und zum ersten Mal lag sowas wie Achtung in seinem Blick. Er hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass der Kainit ihm gegenüber so viel Mut aufbringen würde, seine eigenen Dämonen auch nur zu erwähnen. Henri hingegen wirkte etwas irritiert über das Eingeständnis, stand dann jedoch auch auf und blickte in die Richtung aus der der Hufschlag kam.
Die Situation begann für Leif irgendwie unangenehm zu werden und insgeheim hoffte er, dass es sich bei dem oder den Neuankömmlingen wirklich um Lucien handeln mochte. So unauffällig wie möglich, brachte er ein wenig Abstand zwischen sich und die Magier.
Das Hufgetrappel entpuppte sich wenige Augenblicke später tatsächlich als der Hauptmann von Brügge, der zwei Pferde am Zügel hinter sich her führte. Der eine ein dicklicher Hengst, der mehr einem Arbeits- denn einem Reitpferd glich, das andere eine schlanke, braune Stute. Er musterte die nächtliche Versammlung kurz; richtete den Blick zunächst auf Leif dann abwechselnd zu den beiden Brüdern, bevor er die beiden Pferde gemächlich an einem nahe gelegenen Stück altem, römischen Stein festband. "Wie ich sehe habt ihr euch schon miteinander bekannt gemacht." Lucien konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Er selbst hatte ja noch nicht das Vergnügen gehabt die beiden Zwillinge näher kennenzulernen. "Dann fehlt eigentlich nur noch Francesca", meinte er während er aus einer prall gefüllten Satteltasche zwei Äpfel hervorholte und sie den Pferden vors Maul hielt. Ohne zu Zögern, bissen beide Tiere herzhaft ab.
Baldric nickte in seine Richtung, während Henri eine kurze Verbeugung tat und seinen Bruder dabei finster anstarrte. Die beiden traten schließlich auf die Straße hinaus.
Leif ging in Richtung des Gangrels und begrüßte den Hauptmann mit einer herzlichen Umarmung. Er war wirklich froh seinen alten Freund zu sehen. „Es wird aber auch Zeit! Schön, dass du hier bist.“
Die Umarmung ließ sich auch der Gangrel nicht nehmen und nickte zuversichtlich. "Ich gebe zu ich habe ein wenig getrödelt. Es ist lange her das wir eine so stille Nacht hatten, in der ich lediglich zwei verfressene Gäule einen Weg entlang führen musste. Naja, zumindest bis jetzt."
Die Männer schwiegen sich einige Minuten lang an und nur der leichte Wind, der um die Grabsteine wehte sowie das hin und wieder kaum vernehmbare Ein- und Ausatmen der Sterblichen war zu hören.
Schließlich war es erneutes Hufgetrappel, das die Stille durchbrach. Eine Person auf einem Pferd, die zwei dunkle Rösser hinter sich her führte, kam herangeritten und schwang sich gekonnt aus dem Sattel als sie wenige Meter vor ihnen angekommen war.
Sie nickte den Magi rasch zu, es war offensichtlich, dass sie schon miteinander zu tun gehabt hatten, sah Lucien etwas länger an und ließ dann den Blick abwägend auf Leif ruhen. Tief sog sie die Luft ein und der Salubri bemerkte ebenso wie der Gangrel das Kräuseln der Nase, das sie dabei unterdrücken musste.
„Ihr müsst Francesca LaValle sein.“ Leif nickte der Garou kurz und unverbindlich zu. Er kannte die Frau zwar oberflächlich, durch das eine oder andere Wort, welches Lucien über sie verloren hatte, aber viel war das nicht. Nun sie würden genügend Zeit haben sich besser kennenzulernen – oder eben auch nicht. Leif schaute zu Lucien. „Ich denke wir sind vollständig, oder täusche ich mich?“
Lucien nickte Leif zu. "Das sind wir. Und offensichtlich sind auch die Pferde ausgeruht, gezäumt, gesattelt und mit Proviant und anderer Ausrüstung ausgestattet." Er wandte sich in Richtung Francesca und deutete eine leichte Verbeugung an, die ganz eindeutig etwas neckendes an sich hatte. "Madmoiselle. Ich glaube unsere Reisegesellschaft ist bereit zum Aufbruch. Hat euch der Kaiser noch irgendwelche Nachrichten, Hinweise oder sonstige Informationen mit auf den Weg gegeben? Und das wichtigste von allem: Habt ihr eine taugliche Karte mit unserer Route mitgebracht? Ansonsten dürfte sich dieser nette Ausritt als etwas... mühselig herausstellen."

„Ja, wir sind vollzählig!“ Ihr Gesicht, obwohl eigentlich recht angenehm anzusehen, hatte einen harten Ausdruck aufgesetzt und auch ihre Stimme klang kühl und befehlsgewohnt. So als erwartete sie tatsächlich die Ausführung der Befehle, die sie den Soldaten oder Wachmännern in der Festung von Akkon gab trotz ihres Geschlechts.
„Thorson? Ich heiße sie in dieser Gruppe willkommen. Ich vertraue auf das Urteil von Lucien hier.“ Sie deutete auf den Gangrel. „Er verbürgt sich für euch und sofern mich keine Umstände eines Besseren belehren werde ich das während unserer Mission genauso halten. Gleiches erwarte ich von allen anderen.“ Sie warf einen prüfenden, wenn nicht gar warnenden Blick zu den beiden Magi. „Wir haben einen Auftrag und den gilt es zu erfüllen. Ich erwarte, dass jeder während dieser Mission sein bestes gibt, für die anderen einsteht und gemeinsam Seite an Seite kämpft. Was danach geschehen mag, das kann jeder halten wie er will“ Ihr Blick ging in die Runde und ihre Stimme wurde leiser. „Wenn während dieser Mission einer den anderen hintergeht, oder unserem Auftrag willentlich schadet… dann werde ich eigenhändig alles in meiner Macht stehende tun um denjenigen zur Strecke zu bringen. Und darin bin ich nicht schlecht…“ Der Ton klang wie ein Knurren bevor sie wieder normal zu sprechen begann. „Bitteschön, Lucien. Du kennst mich doch.“ Fast war so etwas wie ein schalkhaftes Schmunzeln um ihre Mundwinkel zu bemerken als sie eine Landkarte aus der Tasche zog und auf dem Grabstein ausbreitete.

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„Ihr seid nicht verpflichtet hier zu bleiben: Ihr habt die Möglichkeit noch heute Nacht umzudrehen und gemütlich in euren Zimmern zu verkriechen und die Füße hochzulegen.“ Sie deutete zurück nach Akkon.
Die beiden Magi schüttelten ernst die Köpfe
„Euer Pragmatismus ehrt Euch, Francesca LaValle.“ Der Salubri nickte kurz und verkniff sich ein Lächeln. Diese Frau hatte ihren Anspruch als Anführerin gerade mehr als klargemacht. Leif hörte der Garou darüber hinaus aufmerksam zu, während diese ihre kleine Ansprache fortführte und trat einen Schritt in Richtung Grabstein, um die Karte ein wenig besser studieren zu können. Eine Kleinigkeit ließ ihn stutzig werden. Warum war hier jeder so paranoid? Erst Balderic und nun Francesca? Es war als würde hier jeder hinter jeder Ecke Verrat vermuten. Vielleicht ging es am Hofe des Kaisers doch nicht mit einer solch Übelkeit erregender Harmonie zu, wie Leif befürchtet hatte. Es war einerlei. Der Salubri beschloss sich diesen Gedankengang für später aufzuheben und konzentrierte sich wieder auf das aktuelle Geschehen.
Lucien verschränkte die Arme und hörte der grimmigen Frau mit ihrem typischen, nonchalanten Befehlston ebenfalls aufmerksam zu und nickte gelegentlich zustimmend. Natürlich würde sie hier den Ton angeben. Das lag einerseits in ihrer Natur, andererseits in ihrer Persönlichkeit und zudem war sie die einzige in dieser bunt durchmischten Reisegruppe, von der er mit absoluter Sicherheit zu sagen wusste, dass sie eine ungebrochene, stahlharte und unbändige Treue und Loyalität dem Kaiser gegenüber empfand. Leif und er selbst waren streng genommen bessere Söldner und wie die Magi zum deutschen Kaiser standen, konnte er nicht mit letzter Gewissheit sagen. Als der Salubri sich ihr gegenüber an einem Kompliment versuchte und die beiden Sterblichen Magiewirker entschlossener denn je wirkten, zuckte der Gangrel lediglich mit der Schulter. "Du weißt das wir alle hier bereit für diese Mission sind, sonst wären wir gar nicht erst gekommen sondern stattdessen in unseren Betten liegen geblieben." Er klatschte in die Hand und trat ebenfalls näher an den Grabstein. "Gut. Erklärs uns Francesca."
„Diese Karte bietet uns nur minimale Orientierung. In den letzten Angriffen der Kalifen, die vor einigen Jahrzehnten auch zum Verlust von Jerusalem geführt haben, hat sich vieles geändert: Straßen, die früher zu blühenden Dörfern geführt haben, enden jetzt in der Wüste, Seen, die man aufgestaut hatte, sind vertrocknet und da, wo man vielleicht niemanden vermutet, lauert nun ein Stamm Wegelagerer. Wir werden wahrscheinlich zwei Möglichkeiten haben: Wie können direkt durchs Feindesland reisen, derzeit herrscht ein kurzzeitiger Waffenstillstand und eigentlich sollten wir damit vor größeren Angriffen geschützt sein. Oder wir reisen bis Sidon und dann nach Osten.
Francesca sah erneut in die Gruppe. „Unser Haufen hier hat mit mehreren Problemen zu kämpfen: Nahrung und Wasser! Ich habe Proviant für mehrere Tage dabei, aber mehr tragen die Tiere nicht ohne langsamer zu werden, Blut aus den letzten Aderlässen des Hospitals für unsere beiden Freunde hier, aber nach vier Tagen spätestens wird das Zeug trotz ein paar Zusätzen schlecht, also hab ich auch nicht mehr mitgenommen. Zu guter letzt: Wir müssen alle ein paar Stunden ruhen und manche von uns den ganzen Tag. Hat jemand Vorschläge, wie wir am besten klar kommen könnten?“
Leif überlegte und ergriff dann das Wort. „Das wir des Nachts reisen, sollte klar sein. Nicht nur wegen uns Kainiten, sondern auch, damit wir unauffälliger vorankommen. Abgesehen davon ist Lucien ein hervorragender Kundschafter. Er kann dafür sorgen, dass wir es nicht mit allzu vielen bösen Überraschungen zu tun haben und auch ich kenne ein paar Tricks die hoffentlich hilfreich. Daher spreche ich mich dafür aus, direkt durchs Feindesland zu reisen um unsere Versorgungsprobleme nicht noch mehr in der Länge zu ziehen, als irgendwie nötig ist.“
Lucien nickte zustimmend. "Ich nehme desweiteren an, dass wir auf verbündete Truppen stoßen werden, die ja wie ihr meintet gerade einen Waffenstillstand halten. Zwar sind mir die Gepflogenheiten der deutschen Truppen nicht näher bekannt, aber ich denke im Zweifelsfall wird eure Präsenz und die Dringlichkeit unserer Mission es sicher ermöglichen unseren Proviant ein wenig aufzufüllen Francesca." Schmunzelnd fügte er hinzu: "Und damit meine ich sowohl euren, als auch unseren Proviant." Er machte eine abwehrend Geste mit der rechten Hand um sogleich hinzuzufügen: "Aber macht euch keine Gedanken. Wir wollen uns nur für die Mission stärken es liegt uns fern die eigenen Truppen zu dezimieren."
„Mein Blut steht dir allzeits bereit, lieber Lucien.“ Ein herausfordernder, leicht boshafter Zug huschte über ihre Gesichtszüge. Sie wusste nur zu gut, dass das Blut eines Garou einem Kainiten alles andere als bekömmlich war. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre gemeinsame Mission. „Das Reisen nachts bietet viele Vorteile und wird von den Bewohnern des Kalifats selbst ab und an genutzt um die heißen Sommertage zu überstehen. Verbündete werden wir im Kalifat keine antreffen. Es herrscht Waffenstillstand, aber feindliche Soldaten sind dennoch auf beiden Seiten nicht gestattet.“
Baldric mischte sich ein: „Wir können uns als Pilger ausgeben. Es gibt einige Pilger, die die kurze Waffenruhe so weit als irgendwie möglich ausnutzen wollen und nach Damaskus pilgern um am Grab des Heiligen Johannes, des Täufers, zu beten.“ Er zögerte einen Moment bevor er weiter sprach: „Ich denke, ihr werdet es nicht nutzen, aber ich werde es dennoch erwähnen und anbieten: Ich bin bei der Benutzung von Sphären, Bereichen, wenn ihr so wollt, ausgebildet, die es mir ermöglichen die Form von Dingen oder Personen zu verändern. Ebenso wie die Größe…“

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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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BeitragVerfasst: Do 17. Dez 2020, 18:15 
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Leif griff den Vorschlag von Balderic direkt auf. "Die Idee als Pilger aufzutreten finde ich hervorragend. Was alle unsere anderen Talente und Besonderheiten angeht, sollten wir schauen, wann wir diese sinnvoll einsetzen können. Für heute Nacht würde ich vorschlagen, dass wir uns auf den Weg machen und noch ein paar Meilen hinter uns bringen, bevor es Tag wird. Alles Weitere ergibt sich denn auf dem Weg."

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- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -


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BeitragVerfasst: Do 17. Dez 2020, 20:50 
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Baldric öffnete die Handflächen. „Mit meiner Bemerkung wollte ich nicht mit dem, was ich irgendwann mal gelernt habe, prahlen… Wobei ich denke, es wäre nicht schlecht zu wissen, womit wir arbeiten können und worauf wir achten müssen.“ Die Wut, die ihn zuvor vielleicht noch angestachelt hatte, schien, vielleicht durch die sterbliche Überlegenheit aufgrund von Francesca und Henri, verraucht. Er war zwar nach wie vor eher vorsichtig und hielt sich auf Abstand, aber bei weitem nicht mehr so skeptisch und paranoid wie bei ihrer ersten Begegnung.
Henri zeigte auf sich selbst. „Wie fallen um wie die Fliegen, wenn man uns nur anhustet, im Vergleich zu Leuten wie euch oder Señora di Valle. Wir bekommen gleich mal eine Lungenentzündung wenn’s zu kalt wird und wenn wir nicht haarklein aufpassen sterben wir in zehn Jahren am Greisentum.“ Er grinste breit. „Dafür sind wir beide ganz brauchbare Elementarmagier. Ich versteh mich auf einfachste Zeitmagie und, hm… Zerfall, wenn man so will. Baldric bringt auch den vertrocknetsten Strauch zum Blühen und ändert Materie.“ Es klang als würde er Belanglosigkeiten aufzählen, wie welche Gedichte sie ihrem Hauslehrer aufzusagen hätten.
Baldric machte eine Handbewegung, um ihn zu unterbrechen. „Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass ihr, wenn ihr wirklich mal Schwierigkeiten mit hellem Tageslicht bekommen solltet, jederzeit in einer der Satteltaschen gut aufgehoben wärt. Wobei…“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich schätze, wie bereits gesagt, dass ihr nicht erpicht darauf seid ein solches Angebot anzunehmen.“ Er sah zu Lucien.

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