Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Fr 26. Apr 2024, 14:54 
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American prom night in Java

Mai 2018
Leichter Regen schlug gegen die Fenster von Vaclavs Appartement, doch der braunhaarige Mann bekam davon wenig mit, da er breite runde Kopfhörer auf den Ohren sitzen hatte, die jedes Geräusch von außen abdämmten.
Seit einem Jahr arbeite er nun schon für das Europol, European Cybercrime Centre Prague, eine Zweigstelle von Europol. Angenehm war, dass er sich mittels zig Passwörtern problemlos von zu Hause einloggen und von dort arbeiten konnte. Meistens wurde er von Bruce mit der Sicherheit der internationalen Einrichtung betreut. Er baute kilometerhohe Firewalls, sicherte Datenbanken mit den Namen potentieller Schwerstkriminellen und überprüfte potentielle Angriffe der Technokratie.
Plötzlich hörte er ein kleines Klingeln. Nachdem er die Bestätigung angeklickt hatte, erschien das vertraute Gesicht von Bruce auf dem Schirm. Vaclav hörte die dunkle, vertraute Stimme als stünde der kräftige Mann direkt neben ihm.
"Gut dich zu sehen, Vaclav. Wie kommst du mit dem letzten Auftrag voran?" Sie tauschten sich ein paar Minuten über den derzeitigen Stand der Fortschritte aus, dann kam Bruce rasch zur Sache. "Wenn du bis Ende des Monats fertig bist, hätte ich eine wirklich wichtige Aufgabe, für die ich einen Mann mit deinen Fertigkeiten gebrauchen könnte."

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Verfasst: Fr 26. Apr 2024, 14:54 


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BeitragVerfasst: Mi 8. Mai 2024, 20:05 
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Vaclav schob sich nebenher noch eine Portion der Instantnudeln aus seinem Pappbecher in den Mund und blickte auf einen zweiten Monitor neben sich in denen er eine Simulation laufen ließ. Zu anfangs war er ja noch sehr erschlagen und überwältigt gewesen von der Aussicht für die europaweite Sicherheitsabteilung in Sachen Cyberkriminalität zu arbeiten. Nach einiger Zeit jedoch hatte er sich langsam eingearbeitet und hatte mittlerweile sogar regelrecht gefallen daran gefunden. Es war ja nun nicht so, als ob er das Rad neu erfinden musste oder besonders knifflige Aufgaben bekam die schier unlösbar schienen. Sicher gab es die eine oder andere Nuss zu knacken aber auch diese Herausforderungen sah er als Möglichkeit sich zu verbessern. Es gab schwerlich einen besseren Ort um sich in seinem Bereich zu verbessern, von Software-Entwicklung einmal abgesehen. „Sieht gut aus“, meinte Vaclav dann als er den Blick wieder vom zweiten Monitor nahm. „Ich habe es nochmal umgeschrieben und merke schon das die Iterationen weniger werden. Es gibt wohl noch einige Zahnräder die ein wenig korrigiert werden müssen aber ich bin ganz guter Dinge.“ Die Stirn runzelnd, stellte er den Pappbecher auf seinen Scheibtisch und hob dann wieder den Blick.

„Um was geht es denn? Ich nehme an das hat nichts mit dem hier zu tun? Mit meiner äh... regulären Arbeit?“

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Through action, a Man becomes a Hero.
Through death, a Hero becomes a Legend.
Through time, a Legend becomes a Myth.
By learning from Myth, a Man takes action.
~Corazon~


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BeitragVerfasst: Fr 10. Mai 2024, 21:05 
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Bruce machte eine wegwerfende Handbewegung als wäre die Arbeit, die sie für das Europol erledigten nicht der Rede wert im Vergleich zu dem, was er sogleich erwähnen würde. „Was würdest du von einem Abstecher zum ‚Golden State‘, nach Kalifornien halten?“ Mit einem leichten Schmunzeln als wäre allein der Name ‚Kalifornien‘ zu verheißungsvoll um spontan abzulehnen, wartete er Vaclavs Reaktion ab.
„Dieses Mal geht es um einen Auftrag für die Traditionen. Du hast sicherlich schon von der Universität von Berkeley gehört. Eine renommiertes Haus, wenn auch manchmal etwas liberal und mitunter revolutionär in der Wahl seiner Mitarbeiter und Studenten für meinen Geschmack.“ Er nahm einen Schluck aus einer mit einem pseudolustigen Spruch versehenen Kaffeetasse, die man von einem einfallslosen Verwandten zum Geburtstag geschenkt bekam, dann sprach er weiter.

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„Berkeley produziert ausgesprochen kompetente Köpfe, zahlreiche Nobelpreisträger unterrichten dort und vor allem das Institut für Informatik, ich geb’s ungern zu, aber es ist leider so, sucht weltweit seinesgleichen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass viele dieser kleinen Genies mehr oder weniger bekannt mit ungeahnten Talenten gesegnet sind. Ungeahnte Talente, die sowohl für die Technokraten als auch für die Traditionen von ausgesprochenem Interesse sein können. Die Technokraten gieren danach diese Menschen anzuwerben und sie sind in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen. Ihr Vorgehen war denkbar einfach: Bei der jährlichen Abschlussfeier des Semesters werden die besten der besten genannt und mit niedrig dotierten Preisen geehrt. Ein gewisser Teil dieser Absolventen verfügt tatsächlich über magische Fähigkeiten und es ist ein leichtes sie mit hohen Einstiegsgehältern zu ködern und zu einem Vorstellungsgespräch in irgendwelche großen, verchromten Hochhäuser mit Blick auf die Skyline einzuladen.


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BeitragVerfasst: So 12. Mai 2024, 22:04 
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Der Adept schenkte sich nun seinerseits Kaffee in eine Merchandise-Tasse ein und sinierte nickend. „Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht so recht damit beschäftigt, woher die Technokratie ihre neuen Agenten und erwachten Magi bezieht bzw. rekrutiert aber Berkley macht ungemein Sinn. Genauso wie für uns.“ Er trank einen Schluck aus seiner Tasse und der heiße Kaffeegeschmack verbreitete sich wohlig in seinem Gaumen. „Sie ködern die Absolventen mit Privilegien, Sonderbehandlungen und unverschämt hohen Gehältern. Das klingt auch alles nachvollziehbar. Aber... was sollen wir da? Was soll ich da?“ Bruce nickte zustimmend. „Eines solltest du nicht vergessen, Vaclav. Von allen Traditionen sind wir V.A.s wahrscheinlich die einzigen, die es in Sachen IT mit den Technokraten aufnehmen können. Verbena, Orden des Hermes, alles schön und gute. Beträchtliche Feinde und mächtige Verbündete, aber wir sind wohl die einzigen, die auch nur ein wenig Verständnis aufbringen können für die Art wie die Technokraten ticken. Deshalb müssen wir uns um diese Angelegenheit kümmern.“ Er holte tief Luft und verlängerte den Augenblick mit einem tiefen Schluck aus der alten Kaffeetasse. „Ich denke, am sinnvollsten wäre es, wenn wir herausbekommen, wer auf der potentiellen Liste der Studienbesten sein wird. Vielleicht gelingt es uns eine Tabelle für die Wertigkeit der Leistungen in den einzelnen Fächern zu ergattern oder ein Hack in den Hauptcomputer des Verantwortlichen für Ausbildungsförderung könnte das gewünschte Ergebnis bringen. Dann wissen wir, worauf wir uns konzentrieren müssen.“
Mit einem langgezogenem „Hm“, runzelte Vaclav erneut nachdenklich die Stirn. Dann meinte er unsicher: „Aber, diese Preise werden jedes Jahr an Studienabgänger verliehen und vermutlich sitzen wir und die Technokraten jedes Jahr gespannt auf unseren Stühlen und kämpfen um die besten erwachten Studenten. Ich verstehe das es durchaus Sinn macht, ganz sicher sogar. Aber warum braucht es mich dafür? Wir haben doch sicher gute, nein bessere Leute als mich, drüben in den Staaten sitzen. Quasi direkt an der Quelle? Warum müssen wir in Europa uns darum kümmern?“ Er trank ebenfalls einen Schluck. „Noch dazu: Berkley ist jetzt kein Europol oder das FBI aber eine Universität die sich zurecht damit brüstet die beste in IT zu sein, würde einen immensen Gesichtsverlust riskieren wenn sie nicht nahezu perfekt gegen Hackangriffe geschützt wäre. Die haben wahrscheinlich gleich drei Spezialisten die nur für aktive Abwehr 24/7 vor den Monitoren sitzen?“
Bruce nickte zustimmend. „Die Abwehr ist mit Sicherheit intensiver als bei einem konservativen perversen Priester, aber du beschäftigst dich seit 12 Monaten mit Cyberabwehr und Firewalls und ich weiß, dass du einiges auf dem Kasten hast. Außerdem will ich da drüben Leute haben, denen ich vertraue.“
„Ja das kann ich schon verstehen, aber warum mich dorthin einfliegen, wenn es vor Ort sicher auch gute Leute gibt, denen du vertraust?“, meinte Vaclav unsicher. „Und geht es nur darum die Informationen zu erhalten, wer jetzt als bester Student gehandelt wird, damit unserer Leute vor Ort aktiv werden können oder... soll ich die auch noch von unserer Sache überzeugen?“ Der Adept trank einen weiteren, großen Schluck aus seiner Tasse und atmete tief ein.
„Die Technokraten in Amerika kennen den größten Teil unserer Leute bereits. Live oder virtuell. Auch mich. Du bist ein neues Gesicht. Dich kennt und verdächtigt dort niemand. Es geht an sich darum zu verhindern, dass die Technokraten den magisch begabten ITlerns habhaft werden, denn wenn sich jemand weigert auf ihre Angebote einzugehen ist das Verwenden von unlauteren Mitteln wie Gewalt oder mitunter auch Drogen durchaus nichts Ungewöhnliches. Der Zweck heiligt für die meisten Technokraten die Mittel.“ Bruce wandte den Blick ab und Vaclav konnte sehen, dass das Thema den älteren Mann betroffen machte.
Die Kaffeetasse war bereits halb leer aber Vaclav zögerte den nächsten Schluck noch hinaus; grübelte angestrengt darüber nach, ob er sich selbst geeignet für eine derartige Aufgabe hielt. Nicht nur wäre es eine lange Reise, ein paar sehr riskante Hacks mit wenig Aussichten auf Erfolg und dann waren da noch die Technokraten. Denn selbst, wenn er all dies schaffen würde, würde die Union sicher nicht mit den Händen im Schoß daneben sitzen, wenn er den neu gekrönten Alan Turing zum Wagen begleiten würde. „Also müsste ich in die Staaten, mir dort Zugriff auf den Server von Berkley verschaffen und die wahrscheinlichsten Kandidaten herauspicken um diese dann... wohin zu bringen?“ “Den Zugriff zum Server könntest du auch von Prag aus erhalten. Allerdings müsstest du wirklich nach Berkley um bei der Abschlussfeier teilzunehmen. Wir können nur den- oder diejenigen ansprechen und ggf vor den Technokraten warnen, die wirklich eine magische Begabung aufweisen und als beste der besten mit eines Auszeichnung geehrt werden und nicht 5 oder zehn potentielle Kandidaten. Ich selbst werde auch dort sein, bin aber leider zeitweise verhindert, da ich gebeten wurde als Vorstandsmitglied von Dell Technologies eine Rede zu halten.“
Hätte Vaclav noch die Tasse an den Lippen gehabt, dann hätte er jetzt prustend ausgespuckt. „Du sitzt im Vorstand von Dell?“ Er lachte laut auf und schüttelte den Kopf. „Ich dachte du erledigst für Europol ein paar Sachen und hättest da ein gutes Wort für mich eingelegt. Jetzt wird mir so einiges klar. Ich bin...“ Er suchte nach den richtigen Worten. “... beeindruckt. Wirklich.“ Er hob seine Tasse an und leerte den Rest in einem Zug. „In Ordnung. Also ich erhalte Zugriff zum Server, finde die Person, die als Jahrgangsbeste geehrt werden soll und reise nach Berkley um sie dann vor Ort nun ja, an dich zu übergeben oder wie läufts das? Ich müsste ja auch noch evaluieren ob diese Person tatsächlich magisch erwacht ist, oder gehen wir einfach davon aus das der oder die beste, gleichzeitig unser nächster Magier ist? Per definition?“ Bruce schien der Tatsache, dass er ein Mitglied im Vorstand des größten IT Unternehmens weltweit war keine große Bedeutung beizumessen. „Irgendjemand muss ja ab und an Entscheidungen treffen. Und dann doch besser jemand, der etwas von der Materie versteht“, meinte er knapp und mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Ich finde deinen Vorschlag gut. Ein wenig werden wir improvisieren müssen, da wir nie alle Eventualitäten berechnen können. Auch wenn wir gerne würden.“ Er kratzte sich am stoppeligen Kinn. „Was hältst du davon, wenn du dich in den nächsten Tagen mal dran machst und schaust, wie weit du in Sachen Server von Berkley und Infos über die Kandidaten kommst? Dann sehen wir weiter.“

Vaclav grinste. „Irgendjemand muss den Job als Vorstandsmitglied ja machen, natürlich. Keine Frage. Aber ich hätte, so wie ich dich kennengelernt habe, nicht damit gerechnet das du derjenige wärst. Es kommt etwas überraschend aber hey, es hat sicher seine Vorzüge.“ Mit Blick auf einen weiteren Monitor nickte Vaclav dann entschlossener. „Okay. Ich kann es mir ja mal ansehen. Wenn ich nicht in den Server komme, erübrigen sich alle anderen Überlegungen ohnehin. Machen wir es, so wie du vorschlägst: Schritt für Schritt. Ich finde einen Namen... hoffentlich. Und kontaktiere dich dann.“
Wieder nickte Bruce. „Schau, wie weit du kommst. Wenn du Hilfe brauchst, meld dich.“ Er tauschte sich noch einige Minuten mit seinem Schüler über dessen derzeitiges Leben aus, stellte Fragen und sinnierte gemeinsam mit Vaclav über das Leben in Prag. Dann verabschiedete er sich.

Vaclav verbrachte die nächsten Tage damit seine Theorie zu Überprüfen. Tatäschlich war das IT-System des Campus auch ohne den zentralen Server ein geschlossenes System, das Anfragen von Außen abwies und nicht beantwortete. Von daher war seine Strategie dem System vorzugaukeln, er wäre ein Teil davon. Zumindest lagen ihm ausreichend Informationen über das System an sich vor um eine magische Verbindung mit diesem aufzubauen, auch wenn dies etwas Zeit in Anspruch nehmen würde. So könnte er sicher sein, sich immer wieder neu einloggen zu können ohne eine aktive oder passive Rückverfolgung zu riskieren, zumindest nicht auf dem herkömmlichen Wege. Er wusste immerhin von einer Lehrkraft in Berkley, die zu den Erwachten gehörte - eine Professorin, die ihm dabei geholfen hatte den Initialkontakt zu Bruce herzustellen. Diesen Tipp wiederum, hatte er von Lenka erhalten. Es war also gut möglich, dass das System auch vor magischen Angriffen geschützt war - wenn nicht sogar sehr wahrscheinlich. Und wenn es schon keinen magischen Schutz aufwies, so könnte man ihn immerhin mit etwas Aufwand zurückverfolgen. All dies schien gegen ihn zu arbeiten aber es blieb ihm keine rechte Wahl. Wollte er auf den Server zugreifen, hatte er keine anderen Optionen. Er stellte also die Datenverbindung in mühevoller Kleinarbeit her. Es dauerte ganze 2 Stunden bis er die Verbindung aufrecht erhalten konnte.
Dann machte er sich daran das System zu täuschen indem er sich von Computer zu Computer hangelte und schlussendlich das am besten geeignetste Gerät gefunden zu haben schien. Er braucht eine Gerät, das von sich aus entweder schon eine hohe Anzahl von Berechtigungen aufwies, wenn nicht sogar schon Vollzugriff ermöglichte. Er landete beim Arbeitscomputer eines Professors and der Abteilung für künstlich Intelligenz und ließ die Verbindung darüber laufen. Er war im System und für sämtliche Anfragen, würde das System annehmen der Computer des besagten Professors würde Zugriff nehmen. Mit etwas zusätzlichem Aufwand, hackte er die Zugangsdaten und befand sich am Hauptserver, den er nun emsig mit Algorithmen und Suchmaschinen, Tags und Heuristiken nach Treffern zur Notenvergabe u.Ä. durchlaufen ließ.
Vaclav hatte es geschafft- es war ihm gelungen sich in den PC des Ausbildungsbeauftragten einzuhacken, der auch für Auszeichnungen und Nachwuchsmotivation zuständig war. Er erhielt drei Namen, die die Auszeichnung erhalten würden:
- Arian Devi
- Demia Murray
- Orleander Pattinson
Er war ohne Zweifel stolz auf sich. Das war nun nicht gerade leicht gewesen aber aktuell konnte er keine aktive Rückverfolgung feststellen - das System hatte ihn akzeptiert. Nun kam der eher mühselige Teil: Er musste herausfinden welcher der drei Personen tatäschlich erwacht waren oder kurz davor standen etwas so Bahnbrechendes zu tun, was jeder rationalen Logik trotzte. Alle drei waren ohne Zweifel hervorragend, aber nur eine Person musste in den Augen der Professoren der nächste Einstein sein. Er versuchte Aufzeichnungen über die drei Kandidaten zu finden. Matrikelnummer, Bilder, Sozialversicherungsnummern, Anschriften, alles war er bekam. Dann würde er versuchen Hausarbeiten, Abschlussarbeiten und eventuell Bemerkungen der Lehrkörper über sie zu finden. Irgendwo musste es etwas geben, das einen eindeutigen Hinweis liefern würde. So hoffte er zumindest.
Er gewann am ersten Tag grobe Informationen über die Studenten. Alle waren sie Mitte bis Ende 20, studierten auf Stipendien und waren via Krankenversicherung und sonstiges abgesichert.
Bei Arian Devi handelte es sich um einen autistischen jungen Mann aus Indien, der sich aufgrund seiner außergewöhnlichen Begabung aus einer bettelarmen Familie zu einem Student der Informatik hatte hoch arbeiten können. Es gab wenig Informationen über ihn. Er schrieb hauptsächlich Programme, deren Nutzung den IT Firmen bereits Millionen eingebracht hatten ohne dass der junge Mann davon finanziell hätte profitieren können.
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Damia Murray schien eine lebenslustige quirlige Frau aus reicherem Elternhaus zu sein, die sich Berkley wahrscheinlich ausgesucht hatte, da es sich um eine der offensten und tolerantesten Universitäten der Welt handelte. Sie war in multiplen Clubs tätig (Buchclub, Literatur- und Debattierclub) und absolvierte nebenher noch einige Semester Umwelttechnologie und Politikwissenschaft. Sie war definitiv multitasking fähig.
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Orleander Pattinson war am leichtesten auszukundschaften. Sein Profil war bei Facebook, Instagramm und allen nur denkbaren äjhnlichen Seiten zu finden. Neben seinem Studium schien er als Influencer tätig und man konnte ohne weiteres davon ausgehen, dass es ihm im Gegensatz zu Arian bestens gelang sich zu vermarkten, wie man an diversen hochpreisigen Automobilen und teuren Armanianzügen erkannte, die er im Internet zum Bersten gab.
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Seine Suche hatte sich bereits bezahlt gemacht. Er hatte schon einiges in Erfahrung bringen können und wusste nun schon um einiges mehr über seine drei Zielpersonen. Bedeutend mehr als der Durchschnittsbürger eigentlich wissen sollte oder dürfte und dennoch war er noch immer nicht am Ziel. Er brauchte etwas das eindeutig und unverrückbar als Beweis herangezogen werden konnte das einer der drei Personen wahrhaft ‚übermenschlich‘ war. Etwas so gewaltiges das es eigentlich der Realität widersagte. Vaclavs Finger rasten über die Tastatur, er war einen weiteren Rechner an und hetzte ihn auf die Datenbanken; Priorisierte Tasks. Etwas. Irgendetwas.

Als Vaclav am nächsten Tag seiner Arbeit nachging und er auf dem Universitätsaccount von Damia herumspionierte, wo er kurz davor war, das konnte er genau spüren, eine interessante Entdeckung zu machen, landete eine E- Mail in seinem Postfach.

„Sehr geehrter Herr Mag V. Koller . Ich möchte Sie bitten die weitere Recherche hinsichtlich meiner Person zu unterlassen.
Hochachtungsvoll. A. Devi.“

Vaclav seufzte und lächelte doch ein wenig beruhigt. Einerseits hätte es viel schlimmer werden können, obwohl er ertappt worden war, andererseits wäre er auch ein wenig enttäuscht gewesen wenn dieser Devi, der eindeutig ganz oben auf der Liste stand, ihn nicht rückverfolgen hätte können. Immerhin befand er sich gerade immer noch auf dem Server von Berkley. Das war schon eine Hausnummer. Er antwortete ihm kurz und knapp: „Meine Intentionen waren durchwegs positiver Natur. Sie sind herausragend und ich werde derlei Aktivitäten selbstredend in Zukunft unterlassen. Mit freundlichen Grüßen, V. Koller.“ Dann lehnte er sich schnaufend in seinen Stuhl zurück und schloss die Augen. Schwer abzuschätzen ob Devi einfach nur so gut oder beinahe schon magisch war. Er würde es remote auch nicht mehr herausfinden können. Da blieb nur zu hoffen das die anderen beiden ihn nicht erwischen würden und er dort eindeutig fündig werden würde.
Vaclav machte sich erneut am Computer der jungen Frau namens Damia Murray zu schaffen. Er entdeckte etwas ungewöhnliches. Die braunhaarige Frau war mit vielerlei Themen bewandert und war ganz offensichtlich gerade dabei in Hinblick auf Kommunikation zu forschen. Anhand der Unterlagen, die er auf ihrem Computer fand, ließ sich erahnen, dass sie erfolgreich eine kaum sichtbare Hörhilfe, ähnlich einem winzigen durchsichtigen Hörgerät entwickelt hatte, die jegliche Sprache sofort in die eigenen Muttersprache übersetzte und gleichzeitig das Verständnis für die gehörte Sprache um ein vielfältiges erhöhte, so dass sie um einiges leichter zu erlernen wurde und Zweitsprachler in die Lage versetzt wurden diese wie die eigene Muttersprache zu sprechen. Vaclav war sofort bewusst, dass dies mit einfachen IT und Maschinenkenntnissen nicht zu bewerkstelligen war.
Ein seltsames Gefühl im Nacken ließ ihn herumfahren, aber außer seiner sorgsam aufgeräumten Wohung konnte er nichts verdächtiges erkennen. Plötzlich bemerkte er jedoch etwas ungewöhnliches, dass ihn stutzig werden ließ: ein einzelner Pixel am unteren Bildschirmrand war ausgefallen, blinkte jedoch hin und wieder kurz blau auf. Mit einem Mal wurde ihm etwas schlagartig bewusst. Jemand hatte sich in seinen PC gehackt und las wahrscheinlich alles, was er derzeit ansah, mit. Ein Blick auf seine webcam ließ ihn Übles erhnen: Die Camera lief.

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