Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Di 24. Jan 2023, 21:33 
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Der ältere Mann kratzte sich am Bart und schien zu überlegen, wie er weiter vorgehen sollte. Er sah beide lang und intensiv an. Schließlich sprach er Hector an. „Ich nehme euch eure Geschichte nicht recht ab. Ihr wisst mehr als ihr vorgebt. Aber wie zwei Mörder wirkt ihr auch nicht.“ Er deutete auf die Soldaten in den Diensten derer von Torgau. „Bei denen da drüben jedoch würde ich meine Hand dafür ins Feuer legen, dass die nicht lange zögern, wenn ihnen ein Mord am einfachen Volk etwas nützt.“ Wieder ließ er Zeit verstreichen bevor er hinzufügte. „Ich mache euch einen Vorschlag: Ich brauche zwei Helfer, die mich dabei unterstützen mein Salz nach Prag zu bringen. Keiner darf derzeit den Hafen von Krumau verlassen, aber heute ist Neumond und da sind selbst die Schatten auf dem Wasser schwer zu erkennen. Es gibt nicht viele, die nachts eine Reise mit dem Kahn wagen, weil die Stromschnellen hinter Krumau so manches Boot zum Kentern bringen. Ich fahre diese Strecke seit 20 Jahren und ich würde sagen, ich kenne sie wie meine Westentasche. Die Gefahr hält sich also in Grenzen. Außerdem: selbst wenn man uns entdecken würde: sobald wir die Stromschnellen erreichen, sind wir für Männer und Pferde nicht mehr einzuholen.“ Er sah sie herausfordernd an. "Drei Silbertaler für jeden von euch, wenn wir Prag heil erreichen." (habe einen Wurf für Hector auf Manip+ Emp gg 6 gemacht mit 1 Erfolg)

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Verfasst: Di 24. Jan 2023, 21:33 


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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Mi 25. Jan 2023, 10:48 
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Hector dachte über das Angebot des Bootsführers nach und versuchte einzuschätzen, ob drei Silbertaler für beide ein fairer Preis waren, oder Wucher. Abgesehen davon mussten sie zahlen, um arbeiten zu dürfen. Der Deal klang für den Ekstatiker nicht sonderlich fair, aber am Ende spielte es keine Rolle, denn sie hatten wenig andere Optionen. Hector suchte Brams Blick und nickte kurz, mehr um sich selber zu überzeugen. Er würde auf Einwände seines Reisegefährten warten und sollten keine kommen, das Angebot des Mannes annehmen. Der Magier streckte seine Hand aus. „Wir sind einverstanden.“

(Preis einschätzen können: Geistesschärfe + Szenekenntnis 10,7,9,10,6,9,1)

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Mi 25. Jan 2023, 22:42 
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Der Griff des Flößers war fest und so kräftig, dass Hector der Verdacht kam, dass der Mann wohl dazu in der Lage wäre die Knochen einer Hand zum Bersten bringen zu können. „Abgemacht.“ Drei Silberthaler waren der Lohn eines Handwerkers für 1,5 Tage harte Arbeit, das konnte Hector grob nach ein paar Gesprächen mit den Reisegefährten, die sie unterwegs kennen gelernt hatten, überschlagen.
Bram zögerte zunächst, ergriff dann auch die Faust des älteren Mannes um das Geschäft zu besiegeln.
Der Flößer wirkte zufrieden. „Dann sehen wir uns heute Abend zur 10. Stunde hier am Steg. Ich werde dunkle Kleidung für euch mitbringen, so ihr denn keine besitzt. Verhaltet euch unauffällig!“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich von ihnen und ging in Richtung Stadt davon.
Bram wartete, bis er verschwunden war und trat dann näher an Hector heran. „Das mit eben tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was plötzlich los war.“ Er schüttelte den Kopf. „Normalerweise steh ich nicht so neben mir. Durch meine Ansage an den Kerl hab ich uns direkt ans Messer geliefert. Aber ich hätte auch nie im Leben angenommen, dass irgendwo in diesem Scheiß 1618 jemand rumläuft und uns oder vielleicht auch jemand anderes sucht, den man mit uns verwechseln könnte.“ Hector bemerkte, dass Bram sich über sich selbst ärgerte. Er holte Luft, fasste sich wieder und fragte den Ekstatiker dann: „Was hältst du von der ganzen Geschichte? Glaubst du, diese Soldaten da hinten suchen nach uns?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Fr 27. Jan 2023, 17:55 
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Der intensive Händedruck überraschte Hector wenig. Er diente zwar zum einen dazu, ihre Abmachung zu besiegeln, aber ebenso als Geste der Dominanz. Der Bootsführer wollte ganz genau zeigen, wer das Sagen hatte und untermalte seinen Anspruch entsprechend. Er kannte solche Männer zur Genüge, auch wenn diese Art und Weise, seine Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen, nicht Hectors präferierte Methode war. Echte Loyalität gegenüber Mitarbeitern musste man sich durch harte Arbeit und faires Verhalten verdienen, alles andere – sogar Geld – funktionierten nur temporär und waren flüchtig. Aber das war ihm im Moment nicht wichtig. Gemessen an ihrer aktuellen Situation, die durch die Soldaten gerade noch um einiges komplizierter wurde, war dieser Mann das Beste, was ihnen passieren konnte. Jetzt musste nur noch alles glattgehen, aber das war ein Problem für später. Brams Entschuldigung bekam er erst einmal nur am Rande mit und Hector konzentrierte sich auf seinen Reisebegleiter, dessen Schuldzuweisungen er mit einem Schulterzucken kommentierte. “Es ist doch alles gut gegangen, tatsächlich haben sich unsere Chancen hier heil herauszukommen durch die exponentiell erhöht. Du machst dir also viel zu viele Gedanken.” Der Ekstatiker lächelte aufmunternd. “Aber im Ernst. Es hätte so viel schiefgehen können und wir werden bestimmt noch das eine oder andere Mal Pech auf unserer Reise haben. Wichtig ist jetzt vor allem, dass wir aus dieser Stadt rauskommen, denn ich glaube tatsächlich, dass die nach uns suchen.” Hector neigte seinen Kopf in Richtung Stadt. “Deshalb sollten wir hier auch erst einmal verschwinden. Ich schlage vor, wir kaufen etwas Essen und Proviant für die Reise, füllen unsere Wasserflaschen und tauchen dann erst einmal bis heute Abend unter.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Fr 27. Jan 2023, 22:42 
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Bram nickte. „Wenn Sie nach einer Gruppe oder zumindest zwei Leuten suchen, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn wir uns die nächsten Stunden allein durchschlagen, was meinst du? In dem Städtchen hier ist heute Markttag. Mit etwas Glück sollten wir alles an Proviant bekommen, was wir brauchen.“
Der Gedanke, dass er und Bram sich trennen sollten, stieß Hector zuerst sauer auf. Dennoch hatte die Idee ihre Vorteile und so nickte er zögerlich. “Ich gebe zu, der Gedanke gefällt mir nicht komplett, aber das könnte funktionieren.” Hector tastete nach Tias Börse, griff hinein und drückte Bram einen Teil des Geldes in die Hand. “Wir sollten uns Schlag 9 wiedertreffen. Falls plötzlich wieder etwas los ist und schiefgeht, habe ich so noch eine Stunde dich zu suchen.” Hector konnte sich einen kleinen Witz trotz der ernsten Situation nicht verkneifen.
Bram schaute absolut ernst doch um seine Mundwinkel zuckte es. „Oder ich dich. Man liest ja in der Zeitung immer wieder von abgängigen alten Leuten.“ Er griff nach den Münzen und schob sie sich in einen ledernen Beutel, den er unter das Wams schob. „Getränke oder Essen? Was übernimmst du?“
Hector schmunzelte leicht. „Hoffen wir, dass es so weit nicht kommen muss.“ Nach kurzem Überlegen nahm der Ekstatiker Bram den Wasserschlauch ab. „Mit Getränken kenne ich mich weit besser aus, als mit Essen, daher würde ich die übernehmen.“
Bram gab ein zustimmendes Grummeln von sich. „Abgemacht. Dann lass ich mich mal überraschen. Die Auswahl an guten Getränken und Drinks ist leider derzeit etwas eingeschränkt, aber ich denke, du machst das Beste draus.“ Er sah Richtung Stadt. „Bis um neun Uhr, wieder hier.“
Hector nickte. „Gib Acht auf dich.“ Bis gerade war es einfacher geworden, mit Bram zu interagieren. Die stete Präsenz ihres Problems, hatte seine eigenen Gedanken irgendwie nach hinten rücken lassen, aber sich jetzt und unter diesen Umständen zu trennen riss alte Wunden auf. Er wollte Bram beschützen, aber aufzwingen konnte er sich ihm auch nicht und sich zu trennen war wirklich ein kluger Einfall. Hector seufzte innerlich und machte sich dann auf den Weg. Es ergab wenig Sinn, das unvermeidliche weiter herauszuschieben. Mit festem Schritt hielt er Ausschau nach einem Gasthaus, einem Brunnen oder etwas Ähnlichem.
Krumau war ein, verglichen mit dem 21. Jahrhundert, kleines Dörfchen. Es gab eine Stadtmauer mit Toren in die vier Himmelsrichtungen, mehrere Kirchen vor denen sich das Markttreiben abspielte sowie zwei Gasthäuser. Hector bemerkte, dass neben den regulären Torwachen noch andere Soldaten vor den Mauern standen und Personen ansprachen und ausfragten , die in kleineren Grüppchen unterwegs waren. Einzelne Passanten ließ man fast immer hinein oder heraus. So ließ man auch Hector einfach durch das Stadttor gehen.
Hector versuchte sich einfach nur unauffällig zu verhalten und schloss sich dem Strom der Menschen an. In der Stadt – oder zumindest dem, was man in der heutigen Zeit Stadt nannte – sucht er das nächstgelegene Gasthaus auf. Immerhin konnte doch niemand etwas gegen einen durstigen Reisenden haben, dachte sich Hector im Stillen. Trotz allem versuchte er weiterhin Ausschau nach Soldaten und anderen verdächtigen Personen zu halten.
Im Gasthaus wurde er rasch fündig. Hier schenkte man Bier und Wein aus, goss Brandwein, Rum, Schnaps und Gin in kleinere Gläser und irgendwo in der Küche, das versicherte der Wirt ihm hatte er Maibowle angesetzt, die er draußen auf dem Markt an die Kunden verkaufte. Die Preise unterschieden sich selbstredend.

Das Bier war wirklich ausgesprochen ‚dünn‘. Die Gaststätte begann sich langsam zu füllen und nach und nach kamen immer mehr Handwerksgesellen um in der Gaststätte etwas zu Essen zu bestellen. Der Ekstatiker bekam mit, dass die Bewohner der Stadt mit dem Treiben der fremden Soldaten alles andere als einverstanden waren und überlegten einen Boten nach Prag zu schicken um sich dort zu beschweren.
Hector speicherte sich diese Information mental ab. Vielleicht war es später noch nützlich, während er den Wirt bat seine Lederbeutel mit dem Bier zu füllen, welches ihm so ‚ausgesprochen gut‘ schmeckte. Abgesehen davon versuchte sich der Magier weiterhin unauffällig zu verhalten.
Es war nichts ungewöhnliches, dass sich jemand seinen Schlauch mit Bier füllen ließ. Im Wirtshaus wurde gebraut und viele Gäste machten es ähnlich. Es gelang ihm einen vernünftigen Preis auszuhandeln und weiterhin unbemerkt zu bleiben. Die Stunden verstrichen und die abendliche Dämmerung legte sich wie eine leichte Decke auf die Stadt.
Die Zeit zog sich wie Kaugummi. Hector hatte wenig Freude am Warten, war aber froh, dass es langsam Abend wurde. Die Dunkelheit würde es ihren Verfolgern schwerer machen, sie zu finden und Krumau hinter sich zu lassen, fühlte sich inzwischen gut, richtig und dringend an. Hector beglich seine Schulden und würde langsam das Gasthaus verlassen.
Da es draußen noch hell war, schlenderten nach dem ausgelassenen Markttag noch immer Bewohner und Verkäufer durch die Straßen. Auch aus dem Stadttor ließ man ihn ohne große Fragen.
Er konnte ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen zu dem Bootsanleger gelangen und wenige Minuten später vernahm er die festen Schritte von Bram, die sich näherten. Er würde das Geräusch dieses Ganges wohl nie mit einem anderen verwechseln.
Als der junge Magus sich näherte fielen Hector zuerst die ungewöhnlichen Gerüche auf. Bram grüßte mit der selbstverständlichen Lässigkeit der jungen Leute und erklärte dann seine Errungenschaften: Pasteten mit Krebsmus, Salbei und Beeren, andere mit Blumenkohl, Kartoffeln und Fenchelsamen, Mandelmilch, Äpfel und Erdbeermus.
Die Erleichterung, die Hector verspürte, als er seinen Reisegefährten unversehrt wiedersah, ließen ihn nach all den Stunden endlich ein wenig entspannen. Er freute sich Bram zu sehen, lächelte entspannt und lauschte seiner Erfolgsgeschichte. „Wow. Was für eine gute Jagd.“ Er war ehrlich beeindruckt. „Ich hatte mehr mit altem Zwieback und Trockenfleisch fragwürdigster Herkunft gerechnet, aber das, was du mitgebracht hast, klingt sehr viel besser!“ Hector zeigte mit dem Kopf zu ihren Lederbeuteln. „Dünnbier. Nichts Besonderes, aber allemal besser als das Wasser hier direkt zu trinken.“
Bram nickte. „Ja, und damit behalten wir einen klaren Kopf. Das ist wichtig heute Nacht.“
Sie mussten wohl noch eine halbe Stunde warten bis der Bootseigentümer mit einem wohl fünfzehnjährigen Burschen durch die Dunkelheit daherkam. Er begrüßte sie und stellte den Burschen als seinen Sohn ‚Jan‘ vor. „Mein Sohn ist taub, aber der beste Arbeiter und Helfer, den man sich nur vorstellen kann.“ Er klopfte dem Jungen auf die Schulter und fixierte Hector und Bram. Es war einem klar, dass er einen Widerspruch wegen der Behinderung des Jungen nicht gelten lassen würde. „Seid ihr bereit?“
Die Frage wirkte beinahe rhetorisch, dennoch nickte Hector entschlossen und nach einem kurzen Seitenblick in Richtung Bram, antworte er mit fester Stimme. „Ja sind wir.“ Auch den Blick des Jungen suchte Hector und lächelte diesem freundlich zu. Der Bootsführer hatte, dank der Fürsorge und des Stolzes, die er seinem tauben Sohn offensichtlich angedeihen ließ, gerade eine ganze Menge Punkte bei ihm gut gemacht.
Der fünfzehnjährige Junge sah nur kurz zu Hector als dieser ihm freundlich zulächelte. Ganz offensichtlich war er schüchtern. Er griff zu einer langen Stange, reichte Bram und Hector dann auch eine und versuchte den beiden Männern nur mit Gesten zu verstehen zu geben, wie sie den Kahn vom Boden abstoßen sollten. Das Wasser schien nicht sehr tief zu sein.
Das Boot ließ sich nur langsam und schwerfällig bewegen und man konnte sich ausmalen, dass es mit allerlei Waren beladen war.

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2023, 14:41 
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Langsam und schwerfällig war gut, dachte sich Hector im Stillen, während er begann, die Stange im Wasser zu bewegen. Sie wollten keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dennoch mussten sie die Soldaten und Krumau hinter sich lassen und Hector scannte in seinem Hirn nach einer Idee oder einem Zauber, der ihnen einen Vorteil verschaffen könnte. Das Erste, was ihm in den Sinn kam, war eine Formel, die junge Traditionsmagier gerne als die „Grüne Welle“ bezeichneten. Im Grunde sorgte der Spruch dafür, dass ein Autofahrer nicht unnötig an Ampeln warten musste. Hectors Interpretation beruhte auf der groben Beeinflussung von Ort, Zeit und Wahrscheinlichkeit, um eventuellen Hindernissen – meist eben Ampeln – aus dem Weg zu gehen, indem man die Wahrscheinlichkeit erhöhte, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ohne das Verkehrsnetz an sich zu beeinflussen. Im Stillen betete der Ekstatiker, dass man so auch in einer Zeit ohne Ampeln eventuelle Hindernisse aus dem Weg räumen konnte.

Die Veränderung der Realität war unter diesen Umständen schon schwieriger. Die meisten seiner Hilfsmittel waren hier recht schwierig einzusetzen, bis auf eines. Glücklicherweise waren sie immer noch an einem Hafen, eben auch nur eine Art von Kreuzung. Ein Ort, an denen sich Schicksale trafen und wieder auseinandergingen. Möglichkeiten ineinandergriffen und es so einfach war, einen Schritt ins Unbekannte zu machen. Hier konnte man Grenzen überschreiten. Das würde sicherlich funktionieren, auch wenn es sich nicht um einen geschäftigen Bahnhof oder einen riesigen Marktplatz handelte. Zur Sicherheit zuckte er noch Apollonias Taschenmesser und ritze sich die Handfläche etwas auf. Blut. Eine der ältesten magischen Substanzen der Welt. Martialisch, aber effektiv und untrennbar mit seinem Paradigma verbunden. Dann versuchte Hector, die Realität zu beeinflussen. Jeder Meter, den sie zurücklegten, brachten den Ekstatiker näher an die Schwelle und zusätzlich zog er noch einen Punkt Quintessenz aus den Tiefen seines Avatars, um die Magie zu potenzieren. Hector fiel es schon immer schwerer, Dinge im Kleinen und im Detail zu beeinflussen, das widersprach irgendwie seiner Weltsicht, aber das hier war einfach. Er musste die Kraft, die er aus der beinahe allmächtigen Präsenz seines Avatars schöpfte, nur mit seiner Kunst verbinden und dann in alle Richtungen loslassen. Wellen der Magie, erschaffen durch das Passieren einer Barriere, hinter der sich neue Möglichkeiten für das Hier und Jetzt verbargen. Wogen gestärkt durch Quintessenz, die die Realität nun hoffentlich ein ganz kleines bisschen zu seinen Gunsten zu formen vermochten.

(Korrespondenz 1, Entropie 2, Zeit 2: 2 Erfolge)

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Sa 28. Jan 2023, 22:20 
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Hector konnte spüren, wie sich seine Umgebung veränderte. Es war selbst für einen Magus wie ihn kaum spürbar, doch wirkte sein Zauber in seiner direkten Umgebung und auch in der näheren Ferne. Es war als würde sich der Raum um ihn ausbreiten oder zusammen ziehen so wie es das kleine Boot benötigte um unbemerkt durch die Wellen gleiten zu können. Es war dunkel und nur der Lichtschein der Sterne über ihnen und der Fackeln am Ufer brach sich in den Wellen.
Der Ekstatiker konnte sehen, dass auch Bram den Zauber zu bemerken schien. Er griff für wenige Sekunden die Stange nur noch mit der Linken und hielt die Handfläche der Rechten horizontal in die Luft als würde er einen kaum vorhandenen Lufthauch erspüren wollen. Sein Blick wanderte zu Hector und dessen Handinnenseite, er begriff und schloss die Augen für einen Moment statt zu nicken. Dann legte er die Fingerspitzen aneinander und Hector konnte sehen, dass er unhörbare Worte mit den Lippen formte. Mit einem Male sah Hector kaum noch etwas. Die Dunkelheit um sie herum hatte sich verdichtet und umwogte sie wie eine düstere Wolke, die selbst die letzten Lichtreste der Fackeln am Ufer schluckte.
Der Fuhrmann und sein Sohn, ebenso wie die beiden Magus, arbeiteten so gut wie lautlos. Kein Plätschern, nicht einmal ein Atemzug war zu hören. Hector bemerkte, dass sie sich dem Lager der Soldaten näherten.
Er konnte die Stimmen der Männer hören.
„Heute Nacht ist Neumond. Da müssen wir ganz besonders wachsam sein. Ich könnte mir vorstellen, dass es der ein oder andere Trottel heute versucht.“
Eine andere Stimme antwortete. „Vergiss es. Keiner ist so wagemutig es in einer solchen Nacht bei den Stromschnellen zu versuchen. Und ich wette, keiner ist bereit sich mit Meister Reinecke anzulegen.“
Wieder die erste Stimme. „Ich weiß nicht.“ Dann etwas leiser. „Ich finde Meister Isegrim viel furchteinflößender. Er kam vorhin zu mir und Henne und hat uns eingebläut, dass wir uns, falls tatsächlich jemand flieht, unbedingt die Gesichter der Leute einprägen sollen. Dabei hat er uns mit seinen schwarzen Augen angesehen, dass es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen ist.“
Der zweite lachte. „Du scheißt dir ja in die Hosen vor Angst. Jemand wie du ist echt zu nicht viel zu gebrauchen.“
Die Antwort kam nach kurzem Zögern. „Warte ab, bis Meister Isegrim sich deiner annimmt. Wie du dann wohl noch redest?“
Hector konnte die Antwort nicht mehr verstehen, da sie sich langsam vom Lager der Soldaten entfernten. Er bemerkte, dass die Dunkelheit allmählich wieder zurück wich je weiter sie Krumau hinter sich ließen.


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Man konnte schließlich den Fuhrmann tief Luft holen hören. Er stieß sie zwischen den Zähnen aus. "Ich weiß nicht wie, aber wir haben es unbemerkt aus Krumau hinaus geschafft. GUt gemacht!"

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: So 29. Jan 2023, 22:06 
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Hector traute sich kaum zu atmen, während sie am Lager der Soldaten vorbeifuhren. Die Stille wirkte erdrückend und es schien beinahe, als könnte man jeden ihrer Herzschläge hören. Das Gespräch der Soldaten verfolgte er aufmerksam. Meister Reinecke und Meister Isegrim. Hector prägte sich die Namen ein. Vielleicht würden sich diese Namen später noch als Hinweise herausstellen, wer ihnen wirklich auf den Fersen war. Im Moment galt es jedoch erst einmal noch ein wenig Distanz zu Krumau zu gewinnen.

Zunächst wurde es immer stiller, je weiter sie sich von dem Städtchen entfernten, dann jedoch nahm ein ungewöhnliches, murmelndes Geräusch stetig zu. Hector wusste, dass es sich um die Stromschnellen handeln musste. Er hörte den Fährmann über das Geräusch des Wassers rufen: „Wir müssen uns erst links, dann in der Mitte des Flusses, dann wieder links halten, sonst werden wir kentern.“ Dann sah Hector das die wilden Fluten.

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Es war immer sinnvoll, den Leuten zuzuhören, die sich mit dem, was sie taten, auskannten. In diesem Fall war das vielleicht sogar lebenswichtig, also hörte Hector genau zu. „Links, Mitte und dann wieder links. Ich habe es verstanden.“ Der Magier konzentrierte sich.
Der Ekstatiker bemerkte sobald sie in die Wogen fuhren wie schwierig es wurde den Kurs zu halten. Das Wasser zerrte an dem kleinen Kahn, riss ihn nach links und rechts, trieb ihn auf scharfkantige Felsen und direkt unter der Wasseroberfläche gelegene Sandbänke zu. Mit vereinten Kräften hielten sie sich links und steuerten auf die Mitte zu. Hector hörte die Stimme des Fuhrmannes: „Halten! Halten!... Warten… Jetzt!“ Alle rissen die Stangen ins Wasser und stießen den Kahn von den Felsen ab. Im gleichen Moment wurde das Boot jedoch schneller und begann den Kurs zu verlieren, zu schlingern und sich zu drehen. Der Kapitän und Hector versuchten gegenzusteuern, doch es war zu spät. Kurs vor dem Ende der Stromschnellen fraß sich eine Welle ins Innere des Kahns, ließ ihn weiter kippen und brachte das Boot innerhalb eines Wimpernschlags zum Kentern. Hector hörte einen Aufschrei ohne ausmachen zu können, von wem dieser kam, dann schlug er auf dem eisigen Wasser auf, versank und spürte die drückenden Wellen über seinem Kopf zusammen brechen und ihn in die Tiefe ziehen.

Die Katastrophe fand in Zeitlupe statt. Irgendwie spürte Hector das es zu spät war, bevor die Welle ihr kleines Boot kentern ließ. Die Kälte des Wassers riss ihn aber sofort ins hier und jetzt zurück und mit aller Kraft schwamm er gegen die Stromschnellen an.
Hector konnte sich nicht befreien. Er wurde weiter in die Tiefe gerissen und hatte das Gefühl, dass der Sauerstoff in seinen Lungen weniger und weniger wurde. Plötzlich spürte er Grund unter seinen Füßen. Es gelang ihm sich abzustoßen und mit dem Kopf durch die Wellen an die Oberfläche zu brechen. Mit einem tiefen Atemzug sog er die Luft in seine Lungen.
Es gelang ihm sich langsam ans Ufer vorzukämpfen und schließlich hatte er festen Fels unter seinen nassen Stiefeln.
Bram folgte einige Zeit später. Der junge Mann, das wusste Hector genau, war schon immer ein passabler Schwimmer gewesen und so gelang es ihm sich prustend ans Ufer zu ziehen. Erschöpft blieb er auf dem Rücken liegen.
Hector hustete und war selten so froh, festen Boden unter seinem Körper zu spüren. Seine Desorientierung nahm ab und Bram sicher zu sehen, war als hätte jemand seine stillen Gebete erhöht. Die Erleichterung hielt aber nur kurz, währen Hector nach ihrem Bootsführer und dessen Sohn Ausschau hielt.
Auch der Bootsführer und sein Sohn hatten es in ungefähr hundert Meter Entfernung ans Ufer geschafft. Sie begannen bereits das Boot sowie ihre Fracht wieder aus dem Wasser zu ziehen soweit die Dunkelheit es zuließ.
Jetzt erlaubte sich Hector endlich wieder durchzuatmen. Sie hatten es alle geschafft und auch, wenn es besser gewesen wäre das unfreiwillige Bad zu vermeiden. Bevor sich der Magier daran machte bei der Bergung der Ladung zu helfen, schaute er noch einmal in Richtung Bram. „Geht es dir gut? Hast du dich verletzt?“
Bram setzte sich mühsam auf und sah zu ihm. Er war, wie Hector auch, klatschnass. „Erfrischende Erfahrung. Manche Leute zahlen für Rafting mit anschließendem Bad sogar Geld“, versuchte er zu scherzen. „Das kann ich bei meiner Liste der ‚100 Things to do before you die‘ schon mal wegstreichen.“ Er holte tief Luft, erhob sich und kam auf Hector zu. „Bei dir alles in Ordnung?“
Hector grinste und tastete sich kurz ab, verspürte aber bis jetzt offenbar keinerlei Schmerzen. „Ich denke, soweit ist alles in Ordnung.“ Hector überprüfte auch, ob das Geld noch da war und betrauerte im Stillen sein Telefon, die Kopfhörer und den Reiseführer. Beides würde das Bad nicht gut überstanden haben. Es brachte aber nichts über vergossene Milch zu weinen. „Wir sollten den beiden helfen.“
Bram stimmte ihm zu. Gemeinsam machten sie sich daran die Fässer, Truhen und Säcke an Land zu ziehen. Erstaunlicherweise waren viele der Fässer mit Wachs und Wachstuch wasserdicht verschlossen worden. Der Kapitän des Kahns kannte den Fluss wohl gut genug um seinen Fähigkeiten zu vertrauen und dennoch Vorsicht walten zu lassen. Er nickte ihnen beiden anerkennend zu.
Schließlich hatten sie einen Großteil der Ladung retten können. Der Fuhrmann und sein Sohn begannen in einer kleinen Bucht, die durch hohe Felsen abgeschottet war, ein Lagerfeuer aus altem Treibholz zu entzünden und ein Lager aufzuschlagen. Der Kapitän reichte ihnen zwei klamme Decken für die Nacht. Ansonsten war kein einziges Kleidungsstück trocken geblieben.
Hector nahm die Decke dankbar entgegen, ebenso wie einen Platz am Feuer. Die Vorsicht und Vorbereitung des Bootsführers waren irgendwie beruhigend und vielleicht würden sie es am Ende doch in einem Stück nach Prag schaffen.
Der Kapitän verteilte Brot, Salz und gepökeltes Fleisch. Er versuchte die beiden fremden Männer in Gespräche zu verwickeln und erzählte selbst erbauliche und auch niederschmetternde Geschichten aus seinem Leben als Fährmann. Bram hatte sich des größten Teils seiner Kleider entledigt und saß nur mit einer dünnen kurzen Hose bekleidet, eingehüllt in die Decke, am Lagerfeuer. Seine Kleidung hatte er in der Nähe des Feuers auf einigen alten Ästen ausgebreitet um sie zu trocknen. Er witzelte ab und an mit dem Fuhrmann und hörte aufmerksam zu.

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Mo 30. Jan 2023, 19:56 
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Auch Hector schälte sich aus seiner nassen Kleidung, hängte diese an das Lagerfeuer und wickelte sich in die dünne Decke. Ihm steckte das Ereignis noch immer ein wenig in den Knochen, auch wenn sich überraschenderweise auch ziemlich schnell wieder eine Normalität einstellte. Während er seine Ration mit langsamen Bissen aß, hörte er dem Bootsführer aufmerksam zu. Der Mann hatte schon viel erlebt, so viel war klar und auch der Ekstatiker klinkte sich hier und da in das Gespräch ein. Aus reinem Interesse, gepaart mit einem guten Schuss Besorgnis, schaute Hector auch immer wieder nach dem Sohn des Fuhrmanns.

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 Betreff des Beitrags: Re: Prag I: Hector
BeitragVerfasst: Mo 30. Jan 2023, 23:05 
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Der Fuhrmann redetet zu Beginn über eher Belangloses und alte Anekdoten, die Tatsache, dass sie soeben der tödlichen Gefahr ins Auge gesehen und gemeinsam überlebt hatten, hatte sein Vertrauen in die beiden jungen, ihm bisher unbekannten Männer offenbar verstärkt. Er verkündete seine Meinung, dass es Zeit wurde, dass sich die einfachen Bürger Rechte erstreiten mussten, dass die obersten Adeligen Frevel begingen indem sie Freiheit des Glaubens gelobt hatten und dann evangelische Kirchen niedergebrannt hatten. Immer wieder warf er die Frage auf, warum man Adeligen, die sich nicht an ihre eigenen Gesetze gebunden sahen, Gefolgschaft leisten sollte. Mit der Zeit nahm die Erschöpfung bei allen Reisenden zu und der Fuhrmann wurde einsilbiger, drehte sich irgendwann zur Seite und keine zehn Minuten später war am regelmäßigen Schnarchen zu erkennen, dass er eingeschlafen war.

Bild

Sein Sohn saß derweil in die klamme Decke gehüllt und zitterte leicht. Auch wenn der Tag ungewöhnlich heiß für Mai gewesen war, hatte es nun doch merklich abgekühlt und hier in der Nähe des frischen Wassers war es außergewöhnlich kalt. Sie mussten aufpassen um sich nicht eine Erkältung einzufangen. Der Junge sah seinen Vater bei seinem Gespräch ruhig an und doch konnte Hector sich ausmalen, dass er höchstwahrscheinlich nichts verstand. In diesem Jahrhundert gab es keine Unterstützung für behinderte Kinder. Niemand hatte dem Jungen beigebracht von den Lippen abzulesen, zu sprechen, zu lesen oder zu schreiben. In der modernen Zeit gab es Hörgeräte und sogar Operationen, die ein Innenohr annähernd ersetzen konnten, so dass bereits kleine Kinder wieder in der Lage waren zu hören, aber hier war der Junge dazu verdammt für immer geistig und körperlich den Gleichaltrigen hinterherzuhinken.
Auch er schlief schließlich trotz der Kälte ein.
Bram entfernte sich etwas von ihrem Lager und setzte sich auf einen breiten Treibholzbaumstamm außerhalb der Hörweite der Schlafenden. Er wartete darauf, dass Hector in seine Richtung sah und gab ihm dann durch einen Wink mit der Hand ein Zeichen ihm zu folgen.


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