Alles begann damit, dass Europa und besonders Westeuropa im eisigen Griff des schlimmsten Winters steckte an den sich irgendjemand erinnern konnte. Zwischen Dezember 1201 und 1202 forderte die Kälte und die damit verbundene Nahrungs- sowie Brennstoffknappheit erhebliche Todesopfer, vor allem auf dem Land. Brügge ging es dabei jedoch im Moment noch ein wenig besser als anderen Teilen des Landes, da die Kornspeicher der Adeligen und Händler durch eine gute Ernte im Herbst zuvor bis zum bersten gefüllt waren. Aber auch diese Vorräte waren schnell aufgebraucht und abgesehen von gelegentlichem Wild, begann auch die Stadtbevölkerung zu hungern.
Gerrit und Lucien, die sich über ihre Disziplin der Tierhaftigkeit besser ernähren konnten als andere Vampire versuchten die Ärmsten mit Nahrung zu versorgen so gut sie konnten. Das passierte weniger aus Mildtätigkeit als aus dem Grund, dass der größte Teil ihrer Ressourcen mit den niederen Schichten verbunden war.
Alida und Liliana hatten es dagen ein wenig einfacher aufgrund ihrer großen sterblichen Herden und finanziellen Möglichkeiten, aber die Zeiten waren trotzdem hart.
Leif der sein Blut vor allem von den Kranken und Armen der Stadt bezog entschied sogar sich für einige Woche in freiwillige Starre zu begeben bis seine Herde wieder stärker wurde und die Blutknappheit ihn nicht so sehr beeinträchtigen würde.
Da der Winter nicht nachlassen wollte besprach man die bestehende Situation und kam zu dem Schluss, dass der Winter Probleme im nächsten Jahr mit sich bringen könnte, wie zum Beispiel der Mangel an Arbeitskräften oder auch der Mangel an Saatgut wenn man keine Maßnahmen ergriff. Als zusätzlich beunruhigend wurde auch noch der Fakt aufgenommen, dass ganze Dörfer entvölkert aufgefunden wurden und keine Spur von ihrem verbleib zu finden war.
Bevor man sich dazu aufmachte diese Vorfälle zu untersuchen da man einen wildernden Vampir oder schlimmer, sogar eine ganze Gruppe vermutete. Bevor man aufbrach versuchte Alida noch mit Hilfe des Rates und ihrer Kontakte neue Handelswege für Korn aufzutun und sprach sogar mit einigen Adligen um ihnen die Erlaubnis abzuringen, dass die einfache Bevölkerung in ihren Wäldern jagen konnte. Leider war grade letzteres unterfangen niocht von sehr viel Glück begleitet worden.Auch die anderen brachten ihre Geschäft in Ordnung und Lucien fand sogar noch ein paar neue Freunde in der Form von einigen Hunden die er in einem Geniestreich vor einen Schlitten band und die ihn so schnell von einem Ort zum anderen bei den Schneemassen tragen konnte.
Auf das was man schließlich über das Verschwinden der Menschen herausfand war niemand vorbereitet. In einer Höhle im Wald fand man die Überreste und konnte die Spur schließlich zu einigen Jägern und Metzgern zurückverfolgen, die die Menschen in eine Falle lockten um dann das Fleisch in Brügge an die hungernde Bevölkerung zu verteilen. Da das Problem menschlicher Natur war und keine übernatürliche Hand ihre Finger dabei im Spiel hatte beschlossen Gerrit und Lucien, dass die Menschen das Problem unter sich lösen sollten – schließlich war es nur natürlich das die Starken auf Kosten der Schwachen überlebten. Alida und Liliana hingehen versuchten den Jäger, der als der Kopf der Unternehmung galt zur Aufgabe zu überreden. Alida hielt zusätzlich noch eine flammende Rede, dass man doch die Lager der Adeligen in Augenschein nehme könnte da diese noch gut gefüllt waren, anstelle zu solch unmenschlichen Maßnehmen zu greifen.
Was danach geschah...
Der Winter verlor bald an Kraft und der Frühling kam früher als es sich die Menschen erhoffen konnten. Die größten Katastrophen konnten so im letzten Moment abgewendet werden. Offensichtlich hatten Alidas und Lilianas Intervention Früchte getragen, denn es verschwanden keine Menschen in den Umliegenden Dörfern mehr. Allerdings gab es noch einmal einen großen Aufruhr, denn die hungernden Menschen griffen nicht nur die Lager der Adeligen an, sondern auch die der Händler. Unorganisiert wie sie waren konnten, sie gegen die gut ausgebildeten Söldner die die Lager beschützten nicht durchsetzten. In einer öffentlich wirksamen Verhandlung wurden die Männer schließlich hingerichtet.
Die eigentlichen Gewinner des Winters waren vor allem das Adelshaus Ducrese und die Händler. Das erstere indem sie sich die Idee Alidas zu nutze machten und in einem großen öffentlichkeitswirksamen Akt die Wälder für die Jagd freigab. Dieser Akt der Mildtätigkeit brachte dem Adelshaus viel Anerkennung, vor allem von der Kirche und den einfachen Leuten besonders, da das Haus zusätzliche Jäger anstellte und das Fleisch in den Dörfern um die Stadt Brügge verteilen ließ. Die Händler wiederum schafften es in ihrer weisen Voraussicht im Frühling genug Korn über ihre Handelswege nach Brügge zu bringen um die nächste Ernte auszusehen und machten damit einen guten finanziellen Gewinn sowie verstärkte es die Reputation, dass sich die Kaufleute um das Wohlergehen und die Zukunft der Stadt Brügge sorgten.
Mit der abgewendeten Katastrophe konnte schließlich auch das Leben der untoten Bewohner Brügges weitergehen aber auch hier gab es einige Konsequenzen. Lucien tötete auf der nächtlichen Jagd ausersehen einen Ghul des aktuellen Sheriff Carminus und schaffte sich somit einen einflussreichen Feind in der Domäne. Liliana töte aus Versehen eine geschwächte Dienern beim Trinken und müsste mit dieser Situation klar kommen. Alida wiederum schaffte es einen neuen profitablen Handelsweg zu den britischen Inseln zu etablieren, half unbewusst aber auch ihren verhassten Adeligen zu einigen Vorteilen aus der Krise. Und Gerrit? Ja Gerrit tat was er immer tut...was immer das auch sein mag... 
