Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Die Höfe der Liebe
BeitragVerfasst: Mo 27. Jan 2014, 10:54 
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Höfe der Liebe- Turnier


Wenige Monate nach der Machtergrifung über die Stadt Brügge erschien eine Botschaft im Palast der noch vor kurzem gewählten Prinz von Brügge- Liliana von Erzhausen.

Sehr geehrte Herrin Liliana von Erzhausen, Prinz von Brügge,

ihre königliche Hoheit Salianna läd Euch und euer Gefolge zum 50 Herrschaftsjahr ihrer Mäjestät zum Tunier des Sonnenuntergangs im Palais Gout de la Pomp ein. Euer Erscheinen ist erwünscht.
Euer Gefolge mag sich zum Amusement der Festgäste am Tuniere beteiligen.

Anfallende Reisekosten übernimmt der Hof.

Hochachtungsvoll,
Isouda de Blaise
i.A. des Prinzregenten



Nach mehreren intensiven Beratungen und Konsultationen wurde beschlossen, dem gesellschaftlichen Ereignis beizuwohnen und Vorbereitungen für die Abreise wurden getroffen.

Nach einigen Wochen Reise zu Fuß und hoch zu Roß war es endlich so weit. Die Stadtmauer von Poitiers mit ihren roten Dächern und blitzenden Zinnen stieg im Mondlicht vor der Reisegruppe auf. Doch über allem drohnte die große, mächtige Festung. Die Stadt war über alle Maßen herausgeputzt und blühte mit ihrem Blumenschmuck in der lauen Sommernacht um die Wette.

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Die Reisegruppe wurde gleich nach ihrer Ankunft in der Burg von der Haushofmeisterin Isoude de Blaise begrüßt und in die zugewiesenen Gemächer gebracht. Ein hochherrschaftliches mit Samt und Seide ausgeschlagenes Zimmer für die Prinz der flandrischen Stadt sowie ein einfaches Gemeinschaftszimmer für das gemeine Volk.

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Die Gruppe klopfte sich den Staub von den Reisegewändern und wurde nach einer kurzen Rast in den Rittersaal geführt wo sich bereits die Fürsten der anderen bedeutenden kainitischen Herrschaftshäuser und ihr Gefolge eingefunden hatten.

Das Fürstenhaus Lothringen unter der strengen, wissenshungrigen, gerechtigkeitsliebenden Helene, la Juste.

Helene la Juste

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Das Fürstenhaus derer von Paris unter dem gerissenen, intelligenten Geoffrey du Temple

Geoffrey du temple- Prinz von Paris

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Nach kurzer, ein wenig unterkühlter Vorstellungsrunde betrat eine imposante Gestalt mit offenem Charakter die Halle: Etienne de Poitou, Prinz des Fürstentums derer von Burgund.

Etienne de Poitou

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In seinem Gefolge befand sich ein Kämpfer in strahlender Rüstung, dessen Charisma zumindest eine Person der flandrischen Gruppe in seinen Bann zog: Jaques de Camarque

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Ebenfalls befanden sich die Stadträte der freien Städte (Genth und Antwerpen) unter den Gästen. Doch eine lang erwartetee Person war nicht anwesend: Die Regentin der Höfe der Liebe: Salianna


Während die Gruppe noch versuchte einen Überblick über die seltsamen Beziehungen der Fürsten untereinander zu gewinnen, brach ein heftiger Streit zwischen Stephane de Loire, einem Krieger von Paris, sowie einem tapferen Streiter der Lothringer um die Treue und Ehre der Häuser aus. Es kam zum Zweikampf, den Stephane, indem er seinem Kontrahenten mit dem Schwert die Hand vom Arm trennte, für sich gewinnen konnte. Eine blonde hochgewachsene Gestalt beobachtete das Treiben von einem Turmfester aus.

2. Tag
Nachdem sich die Gruppe von den ersten Begebenheiten erholt hatte, wurde sie am nächsten Tag bei einem Festbankett von der Herrscherin Salianna begrüßt:
Sie erklärte den Gästen den Ablauf des Turniers, die wenig willkommenen Regeln und stellte die Heilige Lanze des Longinus als Preis für das gewonnene Turnier in Aussicht. Eine Gruppe von Tremeren schien diesem Plan wenig Anerkennung beizumessen und teilte laut ihr Missfallen mit.
Nach dem Bankett mit Tanz und Gesang begann der Sängerwettstreit, ausgetragen von den Fürsten, den Geoffrey du temple für sich entscheideen konnte.

Als kleine Unterhaltung stellte Salianna demjenigen eine reiche Belohnung in Aussicht, der ihre Kette mit roten Rubinen wieder beschaffen könne, die gemeinsam mit einem kleinen blonden Mädchen im Park versteckt sei. Leif, Gerrit, Lucien und Alida suchten den Park auf und wurden nach einiger Zeit fündig. Allerdings lauerten im Park mehrere geghulte wilde Tiere, die den nächtlichen Wanderern das Leben schwer machten. Noch am gleichen Abend fanden Lucien und Alida heraus, dass dies nicht von den Veranstaltern des Turniers geplant wurde. Leif Thorson gelang es noch vor der Gefolgschaft von Paris, die mit allen Mitteln versuchen ihren Anspruch durchzusetzen, die Kette einer wilden Bestie (Alligator) zu entreißen. Das Kind konnte jedoch nicht gerettet werden.
Derweil kämpfte die Gruppe selbst mit internen Schwierigkeiten: die repräsentativen Fähigkeiten von Liliana von Erzhausen wurden angezweifelt. Ihr Anspruch auf den Thron von Brügge geriet ins Wanken. Der schöne Abend, den sie mit Jaques de Camarque verbracht hatte, tat sein übriges dazu um Missfallen zu erregen, da sie sich kurzzeitig in Gefahr begeben hatte. Trotzdem konnte sie den hochgewachsenen ehrbaren Streiter mit seinen blonden Haaren und blauen Augen nur schwer aus dem Kopf bekommen.
Liliana, Leif und Gerrit erhielten eine nächtliche Einladung zu einem Treffen auf einer Insel im See. Während sich Alida von dem von ihr eigentlich wenig geschätzten Gangrel dazu überreden ließ, die nächtliche Stadt mit ihren Gaststätten, Plätzen und Brunnen aufzusuchen und am ausgelassenen festlichen Treiben der Bewohner teilzunehmen, ruderten die anderen drei über den See. Eine Meinungsverschiedenheit führte zur Präsentation von Lilianas Macht: Mit den klassischen Fähigkeiten ihres Clans verschaffte sie sich endlich den Respekt des Nosferatu, der so lange zu wünschen übrig gelassen hatte. Der sich ebenfalls im Boot befindende Leif schien diese Begebenheit nicht gut zu heißen, schwieg jedoch.
Auf der Insel trafen die drei auf Salianna. Als Kind von Michael, dem Herrscher von Konstantinopel wollte sie sich für die Taten der drei Kainskinder bedanken und eröffnete, dass ihnen von heute an die Möglichkeit auf ein Bündnis mit den freien flandrischen Städten offen stehen würde. Dies konnte die Freiheit und den Wohlstand der Städte ohne Abhängigkeit von mächtigen Fürstenhäusern garantieren und damit Brügges Souveränität.

Prinzregentin Salianna

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Derweil verbrachte Alida in der fremden Stadt entgegen ihrer Erwartung einen ausgelassenen Abend mit dem freiheitsliebenden Gangrel. Auf dem Rückweg wurden sie jedoch von Stephane de Loire aufgehalten. Es kam zu gegenseitigen Herausforderungen und schließlich zum harten Kampf, den Lucien als „Schattenwolf“ von Brügge für sich gewinnen konnte. Zugleich wurde Lucien jedoch auch bewusst, welche seltsame Bewandtnis es mit der Raserei und deren Folgen auf ein Mitglied des Clans der Tiere auf sich hatte.

3. Tag:
Das Turnier begann
Alida konnte knapp das Bogenschießen für sich gewinnen. Gerrit wurde schon nach kurzer Zeit zum Held des einfachen Volkes. Als gewöhnlicher Bürger und zugleich mächtiger Streiter wurde Aldur unter der Maske der tausend Gesichter und zugleich zum Symbol für die Freiheit und Macht des einfachen Volkes. Die Bewohner von Poitiers ließen ihn hoch leben und feierten mit ihm als er das Tjosten auf dem einfachen Kaltblut Ajax gewann.
Als Gewinner der beiden Disziplinen wurde den Brüggern durch Isoude de Blaise die Ehre zuteil, die Waffen für eine der wichtigsten Kämpfe, den Schwertkampf in der Schmiede entgegn zu nehmen. Sie befolgten die Anweisungen der Haushofmeisterin und holten die prächtig geschmiedeten Waffen ab.

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Dennoch waren sie sich nach kurzer Zeit sicher, dass sie beobachtet wurden. Sie konnten die große Gestalt mit den grünen Augen auch ausmachen aber eine Verfolgung war nicht möglich. Sie brachten die Schwerter zur Weihe in die nächtliche Kapelle wo Isoude de Blaise die Klingen annahm und sie zur Weihe in der Obhut der in der letzen Nacht vor dem Ritterschlag wachenden Knappen ließ.
In der nächsten Nacht fanden sich die Kainiten des Hofes zur Königsdisziplin, dem Schwertkampf ein. Die Frage, welcher Streiter für das flandrische Brügge antreten sollte, konnte auch nach einigen Gesprächen nichtgeklärt werden und so fanden sich zu guter Letzt Lucien und Leif zum Kampf ein. Während Lucien mit List und Tücke den ihn um ein vielfaches an Körperkraft und Größe überragenden Brujah Brutus überlistete, konnte Leif dank seiner Widerstandskraft den Kampf gegen einen gefürchteten Tremere rasch für sich gewinnen. Im finalen Kampf standen sich Jaque de Camarque und der Däne Leif Thorson gegenüber. Die geweihten Schwerter wurden den Männern gereicht und nach kurzem Zögern begannen die Männer den Schlagabtausch. Doch bereits nach wenigen kurzen Hieben und winzigen Schnittverletzungen, die sich beide zufügten begann es…

siehe an anderer Stelle...

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Gerrit, Liliana und Lucien begaben sich auf den Weg in die Schmiede. Ihnen war klar, dass ihnen dort zum ersten Mal die seltsame Gestalt aufgefallen war. Alida blieb im Palast zurück um zur Not im letzen Moment einen Weg zur Befreiung dänischen Heilers zu unternehmen.
In der Schmiede angekommen genügte dem jungen Schmiedegesellen ein Blick in das „wahre“ Antlitz des mächtigen Sir Aldur um ihn sofort gestehen zu lassen: gegen ein ordentliches Entgelt habe er beim Schmieden ein schwarzes Pulver zu dem glühenden Metall gegeben. Der Auftrag sei ihm von einem Mann, mit kastilischem Akzent übermittelt worden. Nach reichlichen Recherchen im springenden Fisch konnte der zu diesem Zeitpunkt stockbesoffene Spanier ausfindig gemacht und befragt werden. Lucien stillte seinen Durst bei dem Betrunkenen und wurde im Anschluss von einer weinseligen Glückseeligkeit erfasst. Mit List und Tücke sowie einem schauspielerischen Talent gelang es der Gruppe, den Ghul von Stephane de Loire, einen bereits bekannten Ghul aufzuspüren. Die versuchte Flucht des massigen Mannes konnte in einem Kampf verhindert werden, jedoch konnte er trotz aufsuchen eines jüdischen Arztes nicht mehr gerettet werden. Die nötigen Informationen und Beweise konnten jedoch gesichert und der Regentin Salianna vorgelegt werden. Leif wurde befreit und Stephane zum Tod durch Diablerie verurteilt.
Die Schande für seinen Lehnsmann, Geoffrey du temple war groß.
Brügge wurde zum Sieger des Turniers ernannt, die „heilige Lanze“, der Preis, jedoch, befand sich noch in weiter Ferne und sollte mit Hilfe von 5 Tremeren geborgen werden. Diese machten sich zu Beginn der nächsten Nacht im strömenden Regen auf den Weg. Mehrere Tage reisten die Kainiten durch die trübe, manchmal auch nebelige Landschaft. Das gegenseitige Misstrauen wuchs. Vor allem einer der jüngeren Tremere, Sebastian von Augsburg machte aus seiner Abneigung Lucien gegenüber keinen Hehl und sprach ganz zum Verdruss der alten Meister offen seine Gedanken aus. In einer Nacht gelang es ihm sogar Lucien von der Gruppe abzusondern… die Erkenntnisse, die Lucien gewann ließen ihn klarer sehen.
An einem Waldstück, dass die Gruppe eigentlich nicht durchreisen wollte, wurden einer der Tremere, Liliana und Alida angegriffen. Nur der Toreador gelang die Flucht.
Zu guter letzt entschloss sich die Gruppe dennoch den Wald, der von einem unheimlichen Monster bewacht zu werden schien, zu durchqueren.


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Verfasst: Mo 27. Jan 2014, 10:54 


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Höfe der Liebe
BeitragVerfasst: Do 13. Mär 2014, 22:20 
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Alida schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Eben noch hatten die Schwerter geklirrt, die beiden blonden Männer ihre Körper und Schilde gegeneinander geschlagen, waren klaffende Wunden zugefügt und geheilt worden. Sie hatte kaum den Mund schließen können, fasziniert von dem Kampfgeschick und den Kräften, die sich ihr offenbart hatten und nun schien alles in einer Katastrophe zu enden.

Das Blut breitete sich wie dickes rotes Wasser über dem Steinboden aus und tränkte die noch vor wenigen Minuten edle Gestalt des Ventrues und die weißen Marmorplatten. Einige adelige Frauen wichen erschreckt zurück und rafften die edlen Brokat und Samtkleider um der rötlichen Masse auszuweichen, die auf sie zu zu kriechen schien.
Mehrere Gestalten hatten sich innerhalb eines Sekundenbruchteils um Leif versammelt, umringten ihn und hielten ihn in einem Griff, fester als je ein Sterblicher zu greifen vermocht hätte. Mehrere Schwertspitzen zeigten auf seine Kehle und sein Herz. Sie spürte wie Lucien neben ihr zum Angriff ansetzen wollte. Seine Wunden und der Verlust der kostbaren Vita taten ihr übriges: Nicht viel und das Tier würde die Oberhand gewinnen. Sie legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. Ihre Stimme war nur ein Flüstern und sie wusste nicht, ob das Wort überhaupt zu dem Gangrel durchdringen würde: „Nicht…“

Sie blickte sich um, sah Gerrit und Liliana. Etienne de Poitou war zu ihr geeilt und flüsterte der Prinz ebenfalls Worte zu, die sie nicht verstehen konnte bevor diese unüberlegt das Wort an die Herrscherin Salianna richten konnte.Die Präsenz war wieder da, rückte die Herrscherin in ein golden- weißliches Licht, dass beinahe grell und blendend wirkte. Ihre Züge waren unlesbar, ruhig und gleichmäßig. Alles andere im Raum außer der hellen Gestalt und dem eingekesselten Salubri, der ebenfalls zu glühen schien, begann zu verschwimmen, verlor an Bedeutung als sie zu sprechen ansetze. Ihre Stimme war leise und doch so deutlich als wäre sie direkt in ihr Gehirn eingepflanzt.

„Dieser Frevel entweiht die heiligen Feiern die hier statt finden und ist wider unserer Natur. Derjenige, der diese Schande über uns alle gebracht hat, hat seine Existenz verwirkt und ist es nicht mehr wert unter dem Mond zu wandeln. Möge er den Kainiten zur Nahrung dienen. So sprechen die Höfe der Liebe.“ Es wurde still im Thronsaal.
„Leif Thorson, Freund… „ die Stimme verklang kurz wie ein Windhauch. „Ihr seid hiermit angeklagt des Frevels und des versuchten Mordes an Jaque de Camarque. Ich überlasse euch dem Urteil Gottes. Möge sein Segen euch beschützen und euer Schicksal leiten. Wenn ihr unschuldig seid, wird er euch gnädig sein.“
Ihre blauen Augen fixierten Leif, schienen direkt in seine Seel zu schauen, als er ein letztes Mal zu sprechen ansetze.

Kaum war sein letztes Wort gesprochen, fuhr der silberne Pflock bereits in sein Herz, ließ ihn erstarren, den Mund noch leicht geöffnet als wollte er zum letzen Atemzug ansetzen. Alles in Alida wollte schreien, sich wehren, aber es gelang ihr nicht sich zu rühren. Und tief in sich wusste sie auch, dass das Urteil gesprochen war und dass ein Kainit so alt, wahr, erfahren und innerlich erstarrt wie Salianna ihre Entscheidung nicht revidieren würde.

„Schließt ihn im silbernen Käfig ein und hängt diesen in den Turm der Sonne.“ Alida schüttelte erneut den Kopf. „Gottes Urteil wird gerecht sein.“
Mit diesen Worten wurde es auf einmal dunkel im Raum als mit einem winzigen Windhauch die Kerzen ausgeblasen. Als die Flammen erneut entfacht wurden, brauchte Alida nicht zum Thron zu sehen. Sie wusste, dass die Königin der Höfe der Liebe fort war.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Höfe der Liebe
BeitragVerfasst: So 8. Jun 2014, 22:39 
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 Betreff des Beitrags: Re: Die Höfe der Liebe
BeitragVerfasst: Mi 18. Jun 2014, 19:23 
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Ihr ward mit den Tremeren in der Höhle, draußen lauerte möglicherweise... hm? Was?... Der Gangrel und der Nosferatu hatten den Höhleneingang notdürftig verbarrikadiert. Dann kam der Tag…

Leif erwachte am nächsten Abend. Bleiches Mondlicht drang schwach durch die winzigen Ritzen der großen Steine, die den Höhleneingang versperrten. Mit etwas Mühe konnte er am Ende der Höhle die zwei verhüllten Gestalten der Tremere sitzen sehen- scheinbar in Meditation versunken. Sebastian von Augsburg, ebenfalls in einen grauen Mantel gehüllt, entzündete ein schwaches Feuer auf dem Steinboden. Ab und an schien er mit einem amüsierten Grinsen in Leifs Richtung zu schauen, musterte dann die anderen schlafenden Kainiten der Gruppe. Liliana, die scheinbar gerade am Aufwachen war sowie Lucien und Gerrit die wie tot in der Nähe des Höhleneingangs lagen.

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Leif begann seine Sachen zusammen zu packen und sein Pferd reisefertig zu machen. Er verspürte keine Motivation sich mit jemand von den Tremeren zu unterhalten oder mehr mit ihnen zu interagieren als irgendwie nötig. Liliana erhob sich, beobachtete Leifs geschäftiges Treiben und tat es ihm nach. Kurze Zeit später erhoben sich auch der Gangrel und der entstellte Mann an seiner Seite. Ein entsetzter Ausdruck wie bei einem langsam verblassenden Albtraum lag auf den Zügen des Hauptmanns der Stadtwache. Er schüttelte den Kopf und fasste sich.
"Wir müssen hier raus. Hilf mir mal." murmelte er dem Nosferatu zu und begann die Steine vom Eingang zu räumen. Als endlich ein schmaler Durchgang geschaffen war, beobachtete er die Tremere genau und kam dann auf Liliana und Leif zu.
"Ich muss was mit euch besprechen." Seine Stimme war ein kaum merkliches Flüstern. "Leif? Kannst du ein Auge auf unsere Freunde werfen und schauen, dass sie brav auf ihrem Platz bleiben? Hm?" Leif wurde neugierig, nickte dem Gangrel zu und positionierte sich so, dass er packen konnte und die Tremere trotzdem im Auge behielt.
Die drei anderen verließen die Höhle. Wenige Minuten später konnte Leif ein langes durchdringendes Heulen und kurz darauf Lilianas laut und weit vernehmbares Rufen hören. "Alida. Hier sind wir." Es schien eine scheinbare Ewigkeit zu vergehen bis die drei mit der blonden Tsimiske die Höhle betraten. Alida sah man die Tage in der Wildnis an. Ihr Kleid war braun vom Schlamm, die Haare von Dornengestrüpp zerzaust und scheinbar hatte sie sich keine Zeit nehmen können einzelne Wunden wieder zu verschließen. Die zwei Tremere am Boden beendeten ihre Meditation und kamen gemeinsam mit Sebastian auf die Gruppe zu. Leif hörte die raue Stimme des Alten: "So seid ihr am Leben? Welche Freude."
Lucien wischte seine Worte mit einer Handbewegung zur Seite: "Wir haben keine Zeit für Höflichkeitsfloskeln. Wir müssen hier weg. Da draußen lauert ein wilder Kainit und gibt uns zwei Stunden Zeit um aus seinemWald zu verschwinden. Ansonsten sind wir "Futter". Er schien das Wort auszuspucken, sputete an die Seite seines Pferdes und begann notdürftig zu packen. Alida stand einige Zeit am Höhleneingang und beobachtete die Gruppe. Sebastian stand ebenfalls reglos und schien sie bis ins Mark zu mustern. Alida griff in ihre Tasche und zog ein in helles Leder gebundenes Buch hervor. Sie gab sowohl Leif als auch Sebastian ein Zeichen zu ihr zu kommen während die restlichen Kainiten ihr Habe zusammen suchten. Leif war inzwischen fertig mit packen und warf einen neugierigen Blick auf das in Leder gebundene Buch. Alida hielt es mit einem festen Griff in den Händen und öffnete es, so dass die Männer hineinsehen konnten. Die Schrift war verschlungen, gewunden, wahrscheinlich eine Frauenhandschrift, doch die Zeichen schienen keinem bekannten Alphabet anzugehören. Schwarze Tinte auf weißen Seiten...
"Lucien hat gemeint, ihr könntet vielleicht was mit dieser Schrift anfangen. Vor allem Ihr!?" Sie blickte den hochgewachsenen Tremere von unten an. Sebastian schüttelte mit einem leichten Lächeln den Kopf. "Nein, meine Dame. Ich kenne diese Sprache nicht, aber ich bin mir sicher, es gibt in meinem Clan Gelehrte, die sie entschlüsseln können. Wo habt ihr es her?"
Leif versuchte den Text zu entschlüsseln. Er kannte die Sprache: es war die Sprache der 2. Stadt - einer Zeit, die nah am Genesis aller Vampire war und die von den Vorsintflutlichen wohl selbst gesprochen worden war... Es war ungewöhnlich Texte in dieser Schrift zu finden, denn mit jedem Jahrhundert wurde das Wissen um diese Sprache geringer und geringer und Lehrmeister waren rar. Leif hatte diese Sprache von seinem Erzeuger gelernt, denn die Sprache wurde im Clan Salubri gepflegt und immer noch verwendet. Besonders als Geheimsprache nach der Vernichtung Saulots vor nunmehr über 60 Jahren. Leif fühlte kurz Wut auf die Tremere und damit seine Begleiter über sich hereinbrechen, beruhigte sich dann jedoch wieder. Schließlich räusperte er sich: "Ich glaube ich kann diese Sprache entziffern wenn ihr mir ein wenig Zeit gebt..."
Sebastians Blick wanderte über Leifs Gesicht und wieder lag kurz das amüsierte Lächeln auf seinen Zügen. Von hinten kam Lucien mit seinem Pferd Ajax am Zügel herangeprescht. "Für Bibelstunde ist jetzt keine Zeit. Verdammt! Wir müssen hier weg. Pack das Buch ein, Alida und Los!" Die hellblonde Frau steckte das Buch wieder in ihre Tasche und nickte Leif zu. "Später" Dann wandte sie sich zum Ausgang und sputete Lucien sowie Liliana und Gerrit hinterher. Sebastian pfiff nach seinem Pferd, das prompt an seiner Seite erschien.
"Leif Thorson? Nach euch."
Leif nickte dem Tremere kurz zu, pfiff ebenfalls nach seinem Pferd, dem guten Sleipnir, benannt nach Odins eigenem Pferd. Sleipnir hatte zwar in Gegensatz zu seinem namentlichen Vorbild keine acht Beine, aber für Leif war er mindestens genauso schnell und würde ihn genauso nach Hel tragen wie den Gott selbst. Leif verließ den Ausgang der Höhle mit seinem treuen Begleiter
Die Gruppe hastete durch die Wildnis. Irgendwo so teilte ihnen der alte Tremere, Henri de Geneve, mit, war im Nordosten eine Schlucht, die zum Kloster und aus dem Wald führte. Nicht mehr weit, so murmelte er leise in seinen grauen Bart. Immer wieder ließ sich in der Ferne das Wolfsgeheul vernehmen. Lang und einsam... ein an- und abschwellender Ton, der durch die Baumwipfel pfiff und einem Lebenden die Haare aufstellen würde. Das Heulen schien näher zu kommen. Der Alte führte die Gruppe in eine enge Schlucht. Rechts unter ihnen raste das Wildwasser laut und brüllend an ihnen vorbei. Im Dunkeln setzen die Pferde ihre Schritte langsamer und vorsichtiger auf den feuchten Stein. Irgendwann blieb der Alte stehen: "Ich versteh das nicht... meine Freunde. Hier war doch einst eine Brücke"
"Hm, offensichtlich wohl nicht mehr..." sagte Leif leise. "Kennt ihr vielleicht einen anderen Weg? Kann man diese Schlucht irgendwie umgehen oder gibt es vielleicht die Möglichkeit diesen Fluss an einer geeigneten Stelle zu durchwaten?"
Gerrit stieß de Geneve, zur Seite. "Geht aus dem Weg, alter Mann." Das Geheul schien nur noch wenige hundert Meter entfernt zu sein. "Leif. Gib mir dein Seil!" Sein Ton war entschlossen und bestimmt.
Leif nickte nur kurz, griff in seine Satteltasche und gab dem Nosferatu das Seil
Dieser schlang sich mit einer einzigen raschen Handbewegung das Ende um die Taille, drückte Leif das andere Ende in die Hand. "Halt ja fest", nahm einige Meter Anlauf und sprang mit schier unmöglicher Kraft ans andere Ende der Schlucht. Er geriet ins Trudeln und mit letzter Mühe gelang es ihm sich an den Felsen festzukrallen und sich hoch zu ziehen. "Befestigt das Seil irgendwo da drüben und dann kommt!"
Leif machte das Seil an einem Felsen fest und bewunderte kurz die Kraft und Cleverness des Nosferatu. Dieser geschundene Körper wurde einmal mehr unterschätzt - wie so oft bei den Nosferatu und auch Leif musste sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass der erste Eindruck täuschen kann. Lucien schien diese Entscheidung, die folgen musste sichtbar schwer zu fallen. Ihm war klar, diese Schlucht konnte ein Pferd niemals überwinden und das treue Tier war ihm ans Herz gewachsen. "Ajax, alter Kumpel. Du bist clever. Renn zurück nach Poitiers, ja? Da warten dann mehr Äpfel auf dich als du je fressen kannst. Versprochen." Das Pferd schien ihn beinahe zu verstehen und sah ihn mit großen ungläubigen Augen an. Es sollte hier zurück gelassen werden? "Lauf schon, Junge. Du hast sonst keine Chance mehr." Er gab dem Brabanter einen harten Klaps auf die Flanke und das Tier stob davon. Dann griff er nach dem Seil und folgte der Gruppe, die ebenfalls die Tiere zurück lassen musste.

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Leif machte es Lucien gleich und gab seinem Pferd die gleichen Anweisungen. Sleipnir würde sicherlich den Weg zurück nach Poitiers finden - sein Orientierungssinn war unübertroffen. Außerdem war das Pferd inzwischen schon so lange ein Ghul, dass es mehr Lebenserfahrung gesammelt hatte als andere Pferde sowie übermäßige Stärke und Widerstandsfähigkeit. Leif rüstete sich aus bevor er dem Pferd einen Klaps gab und folgte ebenfalls der Gruppe. Mit Mühe hangelte sich Leif über die tobende Schlucht. Gerrit streckte ihm die Hand entgegen und zog ihn das letzte Stück hinauf auf die Felsen. Seine Stimme war tief und unter dem Tosen des Wassers kaum zu vernehmen. "Gut gemacht, Leif. Ich dacht' schon, einer von uns geht drauf. Aber wir haben’s alle geschafft." Dann kappte er mit seiner Axt das Seil und sah zu wie das Ende in der Dunkelheit verschwand. Das war schwerer als erwartet, dachte sich Leif - zum Glück ging alles gut - er konnte gut darauf verzichten innerhalb einer Woche zweimal in einen reißenden Fluss zu stürzen...
Die Gruppe unter der Führung des alten Tremere machte sich danach an den langen beschwerlichen Aufstieg durch die Schlucht. Henri de Geneve murmelte in seinen Bart und diskutierte einige Zeit mit dem breitschultrigen, schwarzhaarigen Otto von Mainz über den kürzesten Weg. Die Felswände wurden mit der Zeit weniger steil und schließlich eröffnete sich der Gruppe ein atemberaubender Ausblick.

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Alida passte sich irgendwann Leifs Schritten an und ließ sich nach hinten fallen. "Willst du wissen, wie ich da raus gekommen bin?" Sie blickte auf die grauen Mäntel der Tremere 20 m vor ihnen und wandte dann den Blick nach hinten zu Sebastian, der 15 m hinter ihnen das Schlusslicht bildete. Leif berührte kurz ihren Arm und nickte leicht. Er war schon sehr gespannt was passiert war. Er war froh, dass es Alia gut ging.
"Nachdem der Tremere, Max von Nürnberg heißt er, glaub ich, Liliana und ich in den Wald geritten sind, hat sich irgendetwas auf uns gestürzt, die Pferde zerfleischt und wollte sich dann zunächst auf den Tremere stürzen. Dem gelang es jedoch auf die Füße zu kommen. Während des Sprungs des Monsters hob er die Hand, sagte nur mit einem lauten Ton "Nein!" und das Monster ließ von ihm ab. Während er sich abwandte und mit ruhigen Schritten im Wald verschwand, drehte sich das Monster zu mir um und wollte wohl mich vernichten. Doch irgendetwas ließ es inne halten. Es…, nein, …Er …meinte er könne mich nicht töten, weil ich "ihr" so ähnlich sehen würde." Alida schüttelte ungläubig den Kopf. "Ich hab das nicht wirklich verstanden, aber ich glaube, er hat irgendwann mal eine Tochter oder Freundin gehabt, die er beschützen sollte. Er meinte, er habe versagt und sie wurde gefoltert und wahrscheinlich umgebracht. Er hatte vor langer Zeit eigentlich beschlossen alles zu beenden mit dem letzen, was ihm von ihr geblieben war, dem seltsamen Buch, in die Sonne zu gehen, fand dann jedoch im Wald einen Schal von ihr. Nachdem er ihn an sich genommen hatte, war ihm ohne dass er wirklich verstand warum, plötzlich klar, dass er Buße tun müsse und den Wald bewachen sollte. Am Anfang war er sich noch nicht so sicher, aber er fand immer mehr Gegenstände von ihr: einen Kamm, einen Gürtel, ihr Messer... nun erhält er ein Mal im Jahr einen Gegenstand und nur um diesen in der Hand zu halten tötet er alles und jeden der den Wald betritt. Mit Ausnahme des Tremere. Er hat gemeint, er hätte der Stimme des Zauberers gehorchen müssen. Sie hätte so ähnlich wie die seines Erzeugers geklungen. Ich vermute, bei dem Tier hat es sich um einen riesigen Gangrel gehandelt, der wohl seit Jahrhunderten keine menschliche Seele, geschweige denn den Hauch einer Zivilisation gesehen hat. Er war komplett verwahrlost aber trotzdem hat er mir leid getan. Er scheint einsam zu sein..." Alida schwieg und blickte Leif dann mit ihren blauen Augen fragend an.
"Das ist eine interessante und auch traurige Geschichte - ich bin nur froh, dass dir nichts passiert ist. Aber ich frage mich trotzdem, wo er diese Gegenstände immer herbekommt.. .irgendwie ist das ganze unheimlich..." Leif kratzte sich kurz am Kinn: "Zeig mir mal das Buch - vielleicht kann ich etwas entziffern". Alida nickte nachdenklich und holte das Buch hervor, öffnete es auf der ersten Seite und hielt es ihm hin. Leif schaute sich die Seite an und versuchte die Handschrift zu entziffern...
Die Wortwahl war etwas altertümlich. Offensichtlich handelte es sich um ein Tagebuch, das mit der Schilderung einer Reise ins Geheiligte Land begann.
Leif erklärte Alida kurz was er entziffert hatte und versuchte dem, was er gerade las einen Sinn zu geben. Im Gehen war es allerdings schwer dem Sinn zu folgen und die gewundene Schrift sicher zu entziffern. "Ich werde es dir später noch mal zeigen, wenn wir das hier hinter uns haben, ja?" Alida verstaute das Buch wieder in einer ihrer Taschen. "Woher kannst du diese Schrift lesen?"
Leif zögerte kurz...hier war nicht der Ort die Wahrheit zu sagen...zu viele Ohren und zu viel Unsicherheit: Schließlich sagte er: "Mein Erzeuger war ein reisender Gelehrte. Er lehrte mich diese Sprache während meiner Ausbildung"
"Und was ist das für eine Sprache? Ich kenne Griechisch, Deutsch und auch Latein. Aber dieses Alphabet hab ich noch nie gesehen."
"Diese Sprache entstammt aus dem Osten. Noch hinter dem heiligen Land - am wahrscheinlichsten ist Mesopotamien das Gebiet um die sagenhafte Stadt Bagdad aber so genau weiß das niemand wirklich. Über viele Ecken, würde ich aber sagen, ist diese Sprache mit Persisch verwandt - oder zumindest würde ich vermuten...Aber um genau zu sein handelt es sich bei dieser Sprache um die Sprache der 2. Stadt - Vampir Latein sozusagen...Es gibt wenige die von der Existenz dieser Sprache wissen und noch weniger, die sie sprechen oder schreiben können." erklärte Leif.
Alida nickte anerkennend, sah sich nach hinten um, wo Sebastian mittlerweile wieder auf die Gruppe anschloss. "Vielleicht möchtest du mir irgendwann mal mehr dazu erzählen." Von vorn konnte sie eine Stimme hören. "Wir sind da... " Die tiefe raue Stimme des alten Tremere de Geneve klang bis zu ihnen durch.“ Dort vorn ist das Kloster... aber irgendetwas stimmt nicht... "
"Gerne...du musst nur wissen, dass..." sagte Leif, wurde dann aber von der Warnung des Tremere abgelenkt. Er aktivierte seine Auspex Kräfte und machte sich bereit zu reagieren falls etwas passieren sollte. Zusätzlich schaute er, ob er etwas Ungewöhnliches entdecken konnte.

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Leif sah es sofort: Die Ruinen des Klosters waren erleuchtet. An den teils bröckligen und zusammengestürzten Wänden waren Fackeln befestigt, die das Gemäuer notdürftig beleuchteten. Einst musste das Kloster riesig gewesen sein. Die alte Kirche war scheinbar noch erhalten ebenso wie die meisten Gebäude, die Dormitorien, die Küche, die Bibliothek und all die unzähligen Zimmer und Räume.
"Irgendjemand ist hier eingedrungen." ließ sich der Alte mit seiner tiefen rauen Stimme vernehmen. "Meine Freunde, wir sollten vorsichtig sein. Ich schlage vor, wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Ihr übernehmt entweder die Kirche oder die Dormitorien, " er zeigte mit seiner alten runzligen Hand auf die Steinwände, " und wir übernehmen den anderen Teil." Er nickte, scheinbar von seinem eigenen Vorschlag überzeugt. "Was haltet ihr davon?" Lucien spuckte aus. "Nur über meine Leiche. Wenn wir uns schon trennen, kommt einer von euch mit uns." Er grinste. Der Alte schüttelte empört über soviel Misstrauen den Kopf. "Ist schon in Ordnung, Meister de Geneve. Ich werde gehen." Sebastians Stimme klang wie immer fest. Gerrit schritt an seine Seite. "Ja, und du gehst genau neben mir, "mein Freund"."
Die Brügger trennten sich von den beiden Tremeren und schlichen vorsichtig Richtung Kirche.
Leif gefiel diese ganze Sache nicht - irgendwie roch es nach einem abgekarteten Spiel ... aber noch hatte er keinerlei Beweise dafür ... Sei’ s drum dachte er sich - zumindest waren sie zusammen und hatten schon mit schlimmeren Dingen zu tun gehabt. Dieser Gedanke beruhigte ihn ein wenig und so schlich er zusammen mit dem Rest in Richtung Kirche
Die Gruppe ging vorsichtig in Richtung des großen mächtigen Eingangsportals. Plötzlich durchdrang Leif ein unerträglicher Schmerz, der ihn langsam bewegungsunfähig machte und schließlich komplett lähmte. Seine eben noch weit geöffneten Augen sahen plötzlich nichts mehr und alles schien zu verschwimmen

Leif nahm erst einige Zeit später wieder etwas wahr. Der Schmerz in seiner Brust war nach wie vor unerträglich, aber die Schmerzen, die sich im Rest des Körpers ausbreiteten hätten ihn schreien lassen, hätte er dies vermocht. Seine Arme, Handgelenke, sein Hals, seine Beine, Bauch und Füße... alles schien eingezwängt zu sein in einen metallenen Käfig.

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Irgendwann nahm er wahr, dass eine Kerze einige Meter vor ihm entzündet wurde und von einem Mann auf einen alten schimmligen Tisch gestellt wurde. Die grau vermummte Gestalt verließ das Zimmer durch eine schwere metallene Tür. Leif war allein. Er blickte sich um und erkannte eine feuchte dunkle Zelle von ungefähr 3x3 Meter. Schimmel hing in dicken Trauben von der Decke und den Wänden herab. Der Boden war schwarz von einer dreckigen dicken Flüssigkeit. Ein einzelner Stuhl auf drei wackligen Beinen leistete dem uralten Tisch Gesellschaft. Kurze Zeit später kam der Mann zurück. Leif erkannte den alten Tremere, der scheinbar im Wald verschollen gewesen war, Maximilian von Nürnberg. Mit neutraler fast gelangweilter Miene schritt er an Leif vorbei, griff zu einem scharfen Skalpell und drei kleinen Fläschchen, die gemeinsam mit anderen Utensilien auf dem Tisch ausgebreitet waren und trat auf den Salubri zu. "Keine Angst, mein Freund. Das tut jetzt erst mal nur ein wenig weh." Er stieß Leif das Skalpell mit ungeahnter Kraft in die Halsschlagader und fing das Blut, das im Anschluss herauslief mit den Flaschen auf. "Im Gegensatz zu dem was noch kommt." Ein leises Lachen begleitete seine Worte. Er steckte die Flaschen ein und verließ den Raum
Leif war nicht nur in Agonie, er war in Panik. Dies war das Ende - könnte er atmen, hätte er wahrscheinlich hyperventiliert. Nach all den Jahren hatten die Tremere ihn in die Finger bekommen. Was hatte ihn verraten? Die Sprache der zweiten Stadt? Eine ungewollte Bewegung? Auspex?... Er hatte keine Ahnung, doch er merkte auch, dass er etwas tun musste - sein Überlebenswille setze schlagartig wieder ein und ließ ihn klarer denken. Nachdem er sich etwas beruhigt hatte versuchte Leif den Raum genauer wahrzunehmen - vielleicht konnte er ja noch irgendwie entkommen... Er wollte noch nicht den endgültigen Tod erleiden ... Nein noch nicht!
Leif steckte in einem eisernen Käfig. Er verfügte über genug Vorstellungskraft um sich auszumalen wofür dieser Raum geschaffen war, dieser Käfig… wo die schwarze Flüssigkeit herkam… Das war eine Folterkammer, wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten genau für diesen Zweck benutzt. Anhand der Dicke der Metallstangen wurde ihm klar, dass es sich bei den Insassen dieser Zelle um Kainiten gehandelt haben musste. Für keinen Sterblichen würde man sich die Mühe machen so dicke Stäbe zu benutzen. Er versuchte sich zu bewegen, was jedoch unmöglich war, konnte nichts erkennen, keinen Weg zur Flucht. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu warten...

Nach einer scheinbaren Ewigkeit öffnete sich die Tür vorsichtig einen Spalt und schloss sich gleich danach leise wieder. Der hochgewachsene Sebastian von Augsburg trat auf ihn zu und musterte ihn mit seinen durchdringenden braunen Augen genau. Das amüsante Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Leif spürte ein Pulsieren in seinem Kopf und vernahm dann eine Stimme in seinen Gedanken.
"Auch wenn das für Euch jetzt schwer vorstellbar scheint: Ich bin nicht euer Feind...“Die Gedanken schienen im Raum zu schweben. „Ich vermute, Ihr könnt euch über diese Art verständigen, oder?"
Diese Art der Verständigung brauchte eine gute Portion Konzentration ... etwas dass im Moment schwer aufzubringen war. Aber Leif sammelte sich und schaffte es die Verbindung über seine mystischen Auspex Kräfte aufzubauen. In Gedanken antwortet er dem Tremere leise mit Reserviertheit in der geistigen Stimme, denn er glaubte ihm nicht aus ganzen Herzen, aber wie hieß es noch? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und Sebastian schien im Moment sein einziger Hoffnungsschimmer.
"Ja ich verstehe euch...was wollt ihr und warum habt ihr mich gefangen genommen?"
"In diesem Kloster werden seit vielen Jahrhunderten Kainiten "erforscht"." Selbst in Gedanken konnte Leif den sarkastischen Unterton vernehmen. „Die Alten haben Interesse an euch gefunden. Sie wissen nichts, aber sie ahnen einiges. Ich schon... verzeiht, aber ich hatte den Auftrag euer Blut zu "untersuchen". So was machen die Alten nicht gern, denn es bindet, wenn auch nur in minimaler Weise an den Blutsbesitzer. Ich weiß, welchem Clan ihr angehört. Aber ich beabsichtige nicht, es jemand kund zu tun.“ Er öffnete seine Handfläche und hielt Leif die drei kleinen Flaschen wie als Beweis entgegen.
Leif war in einem Rausch aus Gefühlen gefangen: Dankbarkeit, Sorge, Verzweiflung, Zweifel und Hoffnung vermengten sich zu einem Brei, der ihn fast lähmte. Es brauchte große Konzentration sich wieder zu beherrschen und die geistige Verbindung mit dem jungen Sebastian aufrecht zu erhalten. Schließlich fragte Leif ihn: "Warum vernichtet ihr mich dann nicht auf der Stelle? Ihr kennt die Geschichte zwischen unseren Clans...“ Er wartete. „Oder werdet ihr mir helfen?"
"Ich bin hier um euch ein unmoralisches Angebot vorzuschlagen... für euch... "er schien nach Worten zu suchen" wohl einen Pakt mit dem Teufel." Im Grunde war Leif extrem dankbar für die Worte, die der Tremere gerade gesprochen hatte - ein Handel sozusagen - ein Pakt mit dem Teufel wie er selber sagte... Das war ein Handlungsmotiv, das Leif nachvollziehen konnte und mit dem er umgehen konnte. Das Gefühlswirrwarr verschwand schließlich und ließ Leif endlich wieder klar denken. "So denn unterbreitet mir euer Angebot - ich bin ganz Ohr!"
"Was ich euch anbieten kann ist euer Unleben- eure Existenz. Wobei eure Freunde.. " er lächelte einen Moment gedankenverloren" harte Kämpfer sind. Ich glaube sie werden euch bald hier herausholen können. Wenn ich die Alten nicht vor ihnen warne sind sie des Todes. Vermute ich…“ Sein Blick schien zu den Räumen über der Zimmerdecke zu gleiten. „ Und das hier:“ Er zückte das in helles Leder gebundene Buch heraus. " Ja, jetzt ist es in unseren Händen. Wisst ihr, wie viele Jahrzehnte der gute Maximilian danach gesucht hat. Er soll unvorstellbar grausame Dinge mit der Besitzerin, einer jungen Salubri, angestellt haben, um das Versteck dieses Buchs herauszubekommen. Ich glaube, ich habe gehört, dass sie Carolina hieß. Aber sie hat unter der Folter geschwiegen und soll schließlich nach Jahren entkommen sein… hat mir einst ein junger Tremere Ghul erzählt. Maximilian hätte sich selbst gegeißelt hätte er gewusst, dass sein versklavtes Geschöpf, der wilde Gangrel es in seinem Besitz hatte... Hier drin befinden sich die wichtigsten Daten von mindestens 20 Salubri. Mit diesem Buch kann man Kontakt zu ihnen aufnehmen... oder sie aufspüren."
Natürlich! Es fiel Leif wie Schuppen von Augen ... Welcher normale Kainit würde denn einen Reisebericht in der Sprache der 2. Stadt verfassen - wie konnte er so blind sein...außer den Salubri sprach diese Sprache doch sowieso heutzutage nur noch ein kleiner Kreis von Gelehrten. Zumindest der Rest, Alida, Gerrit, Lucien und Lilliana schienen noch frei zu sein...Gut aber jetzt hieß es keinen Fehler machen. Jetzt ging es um alles oder nichts...und Leif ahnte dunkel worauf es hier hinauslief:
"Ihr lasst mich frei im Austausch für die Geheimnisse dieses Buches? Ist das euer Angebot?"
Sebastian lächelte kurz. "Nein. Ich möchte tatsächlich, dass diese Geheimnisse bei euch bleiben." Leif konnte sehen, dass seine Gedanken abschweiften. „Bevor ich von den Tremeren aufgenommen wurde, war ich Schüler eines alten Meisters. Gabriel. Ich wusste nicht, dass es sich bei ihm um einen Salubri handelte. Nach all den Jahren, die wir zusammen wanderten dachte ich immer, er sei Ventrue, ... so wie er behauptet hatte. Eines Tages wurde ich von den Tremeren gefangen genommen, verhört und... „er zögerte“... ich wollte ihn schützen und verriet jedes einzelne Geheimnis meines Meisters und seiner Freunde. Ihr könnt euch vorstellen, dass von diesen kaum einer noch des Nachts durch dunkle Gassen wandelt, oder? Mir boten sie für meine Dienste den Kuss an und auch wenn ich mich selbst dafür verabscheute, nahm ich ihr Angebot an. Wo hätte ich noch hingehen können? Meine Vernichtung wäre sicher gewesen" Er lächelte wieder und dieses Mal legte sich ein boshafter Zug um seine Mundwinkel." Ich möchte meine eigene kleine persönliche Rache an den Gesellen dort oben. Von euch möchte ich jedoch einen Gefallen: Ich will, dass Ihr mir, wann immer es notwenig sein sollte, Schutz bietet, mich versteckt und beschützt. Was immer dazu auch notwendig sein sollte. Als wäre es euer eigenes Leben. Und wenn ich etwas von euch brauche, will ich dass ihr es mir gebt.... Keine Angst, ich werde wohl nichts Unmoralisches von euch verlangen.“
Leif zögerte lange. "In Ordnung - eure Motive sind die euren und ich hinterfrage eure Motivation nicht - wir treffen alle Entscheidungen um zu überleben - so wie ich jetzt. Der Pakt gilt. Ich werde euch verstecken, euch Schutz bieten und euch mit allem unterstützen was ich besitze - Ich nehme den Handel an!"
Der junge Tremere trat einen Schritt auf ihn zu. Die Stimme seiner Gedanken enthielt zugleich einen warnenden wie auch einen hoffnungsvollen Unterton. "Wenn ihr den Vertrag unterzeichnet ist er gültig. Ihr bürgt mit eurer Existenz dafür. Meine Sicherheit, mein Unleben sind in dem Moment an das eure gekoppelt."
"In Ordnung"
Sebastian nickte. "Ihr seid, wie ihr wahrscheinlich vermutet, geflockt. Ich werde den Pflock entfernen und ihr werdet rasen. Der einzige Vorteil dieser Kellergewölbe ist, dass sie absolut schalldicht sind. Ich werde warten. Der Vertrag ist hier." Er zog ein ca. 40 cm langes Pergament hervor." Er ist nur wirksam wenn er von beiden Seiten mit Blut unterzeichnet ist. Eure Sicherheit, das Leben eurer Clansmitglieder und das eure gegen meine Sicherheit und mein Leben sowie meine Rache."
"Ich akzeptiere diese Bedingungen so wie ihr sie mir geschildert habt"
Der Tremere entfernte den Pflock langsam und vorsichtig und Leif spürte wie die Raserei wie Blut aus einer Wunde in seinen Körper floss. Leif raste - die Welt um ihn herum wurde Rot - außer Wut gab es kein Gefühl mehr in seinem Körper. Wut und der Wunsch zu zerstören und zu vernichten - er konnte sich nicht bewegen - war gefesselt und eingeschränkt was die Wut noch vergrößerte. Irgendwann flaute das Gefühl ab. Wie eine Kerze, der der Brennstoff ausgeht und die langsam verlicht - Leif wurde wieder zu sich selbst auch wenn er wusste, dass das Tier nicht gegangen war sondern nur schlief...
Sebastian machte sich an dem Käfig zu schaffen, löste Schrauben und Schlösser. Es dauerte etwas. Scheinbar war er mit den Geräten nicht vertraut. Schließlich bekam er Leifs Arm frei, blieb jedoch außer Reichweite. Scheinbar schien er dem Salubri genauso wenig zu trauen wie dieser ihm. "Der Vertrag muss, wie ich schon sagte, mit Blut besiegelt werden." Er biss sich in sein Handgelenk und sah zu wie die rote Flüssigkeit auf das Pergament tropfte, von ihm aufgesogen wurde, verschwand und nur das weiße Dokument mit der schwarzen Schrift zurück ließ. Er hielt Leif den Vertrag hin. Leif schnitt sich mit seinem Fingernagel in einen anderen Finger und ließ selbst das Blut auf das Pergament tropfen - es war ein hoher Preis den er für Freiheit und Überleben zu bezahlen hatte...Aber die einzige Möglichkeit
Sebastian zog den Vertrag zurück und verstaute ihn in seinem Mantel. "So ist er denn wirksam." Er wirkte erleichtert, sein Misstrauen schien zu schwinden. Sebastian machte sich an den restlichen Schlössern zu schaffen. Schließlich gelang es ihm den Käfig zu öffnen. Er hielt Leif das Buch hin: „Passt gut darauf auf. Es ist kostbar. Nicht nur eure Existenz hängt davon ab." Leif ließ das Buch unter seiner Kleidung verschwinden nachdem er es in einen Stofffetzen gewickelt hatte, den er von seinem Mantel abriss. Im Grunde war er es den anderen Salubri schuldig gewesen diesen Vertrag einzugehen – es ging hier nicht nur um sein Unleben sondern auch um das einiger anderer der verstreuten Mitglieder seines Clans. Leif sprach Sebastian schließlich an: "Ich würde mich freuen einen Teil euerer Vertrags gleich erfüllen zu können...lasst mich das Schwert eurer Rache sein bevor wir dieses Gemäuer hier verlassen. Daher sagt mir, wo finde ich eure Meister?"
„Die beiden haben sich mit dem dritten wieder vereint. Sie werden mit Sicherheit ihren Streit vorerst ruhen gelassen haben. Ihr müsst wissen, dass es nicht geplant war ohne Maximilian von Nürnberg durch die Wälder zu reisen. Die anderen wussten, dass sie genauso von dem Gangrel zerfleischt werden konnten und ohne ihn stets in äußerster Gefahr waren. Das Monster hat nur auf seinen „Meister“ gehört. Jetzt sitzen sie oben im Dormitorium oder der Bibliothek, sichten und sichern die Meisterwerke der tremerischen Forschung und nehmen die Lanze in Besitz. Sie gehen davon aus, denn so habe ich ihnen berichtet, dass die Inquisitoren, die diese Gemäuer vor Jahrzehnten erobert haben, eure Freunde vernichtet haben und dabei selbst vernichtet wurden."
"Bedeutet das, wir haben sowohl die Kirche als auch eure Freunde um die wir uns kümmern müssen?"
Sebastian lachte. "Nein. Um die Inquisition haben sich eure Freunde bereits gekümmert. Und wie... ich war dabei...euer Nosferatu ist wahrlich ein Meister im Kampf mit seiner Axt. Aber auch die anderen scheinen widerstandsfähige Streiter zu sein. Und sie kämpfen bis zum Letzen. Ehre wem Ehre gebührt."
"Das sind sie in der Tat. Nun denn. Ich bin bereit mich euren Meistern entgegen zu stellen - vielleicht können wir sie mit einer List trennen, dann kann ich mich mit eurer Unterstützung einzeln um sie kümmern und hoffen, dass meine Freunde bald dazu stoßen werden."
"Eure Prinz und eure blonde Händlerin wurden verwundet. Ich wollte ihr helfen, aber euer Gangrel hat mich ziemlich gewaltsam vertrieben. Nun ja...wohl Beschützerinstinkt. Wahrscheinlich hatte er wohl auch ein wenig recht.“ Er sah kurz ein wenig betroffen drein. „Immerhin war es ja auch meine Aufgabe das Buch zu stehlen. " Er sah Leif an. "An welche List denkt ihr?"
"Eure Meister sind nicht dumm - aber sie sind arrogant, zerstritten und eitel. Wenn wir es schaffen würden einen ihnen wichtigen Gegenstand verschwinden zu lassen und ihn einem der anderen unter zu jubeln werden sie sich wahrscheinlich gegeneinander wenden. Aber zuerst sollten wir zu ihrer Stube schleichen - vielleicht fällt mir mehr ein wenn wir direkt dort sind und ich die Umgebung besser einschätzen kann."
"Hm... wenn ihr im Dormitorium seid besteht die Gefahr, dass man euch sieht. Das würde Fragen aufwerfen… Man könnte versuchen sie in die Bibliothek, die direkt daneben liegt zu locken...“ Sebastian schien seine Gedanken laut auszusprechen.
"Hm, vielleicht...eine andere Frage habt ihr ihnen schon Bericht über mein Blut erstattet? Zumindest was die Potenz angeht? Euer Clan hat eine Gewisse Vorliebe für die Machtsteigerung durch sagen wir...unkonventionellere Mittel. Gier und Machthunger könnten einen hier runter locken und ich kümmere mich dann um ihn. Zwei Parteien zu trennen ist einfacher als eine!"
"Gute Idee. Ich habe Ihnen berichtet, dass euer Blut das eines alten, mächtigen Kappadozianers ist." Sebastian nickte. "Ich habe den alten Maximilian überzeugen können mir das Blut anzuvertrauen um es ins Labor zu bringen. Er zog erneut die Fläschchen hervor und hielt sie Leif hin. "Ich will euch ja nichts schuldig bleiben.“ Er lachte. " Ich könnte mich dämlich anstellen und erzählen, ich sei gestolpert und die Flaschen vernichtet. Dann würde Maximilian mit Sicherheit erneut in die Zellen hier gehen um euch zu „untersuchen“... aber wollt ihr euch wirklich allein einem alten Tremere entgegen stellen?"
"Eine Überraschungsattacke hat noch so manchen mächtigen Feind besiegt - in jedem Fall müssen wir sie trennen und ich habe keine Furcht vor ihnen. Außerdem sollten wir zumindest versuchen einen eurer Meister vom Rest zu trennen, denn ansonsten mögen meine Freunde große Nachteile haben, sollten sie auf die Tremere stoßen. Lucien und Gerrit sind zwar große Kämpfer aber Alida ist verletzt wie ihr sagt und Liliana, ebenfalls verwundet, ist keine Kämpferin. - Sebastian nehmt euer Schicksal in die eigenen Hände und helft mir und euch sodass wir Rache an euren Meistern üben können - Gründe dafür gibt wes wohl wahr genügend."
"Nun denn. Dann sei es so." Er seufzte kurz. "Ich werde mein schauspielerisches Talent an den drei Alten ausprobieren. Und hoffen, dass ich derweil nicht euren Freunden über den Weg laufe. Euer Wort mag mich schützen, aber wenn es nicht vernommen wird, mag ich genauso zu Asche zerfallen wie.... " Er schwieg und sah Leif dann fest an. “Maximilian von Nürnberg wird in wenigen Minuten, sofern ich ihn richtig einschätze, in eurer Zelle sein. Und ich, als sein treuer Schüler, werde ihn begleiten.“ Er holte weit aus und schleuderte die dünnen Glasflaschen an die steinerne Wand. Die Blutstropfen verteilten sich wie gemalte Blumen auf dem weißen Schimmel.
„Zu zweit haben wir beide vielleicht eine Chance, Leif Thorson." Er sammelte die Scherben ein, schüttelte noch ein Mal die letzen Blutstropfen von den Flakons ab und hielt sie dann in der offenen Handfläche.
Leif sah den Tremere eindringlich an. "Glaubt an euch selbst, Sebastian. Ihr habt hier die Chance eurem Gefängnis zu entkommen."
"Leif." Er ließ erneut das amüsante Grinsen über seine Züge gleiten. "Ihr seid derjenige, der entkommen mag. Ich werde meinen Weg weiter gehen. Bis zum Ende. Wann und wie das auch sein mag." Er verneigte sich leicht zu einer Verbeugung. "Aber, so hoffe ich, nicht heute und auch nicht in der morgigen Nacht." Er verließ die Kammer.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


Zuletzt geändert von Alida am Mo 23. Mär 2015, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Höfe der Liebe
BeitragVerfasst: Mo 4. Aug 2014, 19:51 
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Nachdem sich die Gruppe aufgespaltet hatte, betraten sie das gewaltige Gotteshaus und. Nach dem Läuten der Glocke wurden sie vom einigen kampferprobten Mönchen angegriffen. Die Männer des wahren Glaubens erwiesen sich als härtere Gegner als erwartet, die sogar nach ihrem Tod noch schlimme Wunden verursachen konnten, wie Liliana schmerzhaft feststellen musste. Sebastian, der sich helfend über Alida gebeugt hatte, wurde von Lucien, der einen Hinterhalt vermutete, vertrieben. Danach machten sich die vier auf die Suche nach Leif Thorson

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Gemeinsam mit der Unterstützung des jungen Tremere vernichteten die Brügger die drei Tremere. Die Bibliothek geriet in Brand, konnte jedoch durch einen plötzlichen Regenguss gerettet werden. Die nächsten Tage verbrachte die Gruppe mit Vorbereitungen für die Abreise. Viele waren bis aufs Äußerste geschwächt und versuchten sich soweit als möglich zu holen. Lucien machte sich in Gestalt eines Bartgeiers zu einem Rettungsversuch auf, während die Heilige Lanze von Sebastian entgegen genommen wurde. Leif spürte während einer kurzen Berührung der Waffe einen Bruchteil ihrer Macht. Sebastian war dabei sich auf den Weg zu machen- zurück zu den ahnungslosen Mitgliedern seines Clans als Gerrit ihm die Frage stellte, was er diesen denn zu erzählen gedenke. Der junge Kainit antwortete ohne zögern: „dass ihr die alten Meister vernichtet habt und ich nur mit Mühe entkommen konnte…“ Diese Worte erzürnten den Nosferatu aufs Äußerste und er zog sein Schwert. Leif tat es jedoch nach und hieß den alten Griechen einzuhalten. Gerrit, überrascht von Leifs Einschreiten hieb jedoch zu und verletzte den jungen Tremere, der verletzt zu Boden sank. Entsetzt musste er zusehen, wie auch Leif sich plötzlich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte. ER holte zum tödlichen Schlag aus, der den Tremere endgültig vernichten sollte, traf jedoch nur die Wand. Im letzen Moment gelang es dem Verwundeten mit Hilfe seiner Kräfte durch die steinerne Wand der Bibliothek zu fliehen. Gerrit raste schier vor Zorn und vernichtete das Kloster.


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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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