Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Mo 16. Jan 2023, 01:10 
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Ein tiefes Ausatmen erfüllte den Raum als Vaclav den Pförtner und den Aufbau des Überwachungsystems begutachtete. Nur ein Mann der die Zugangskontrolle- und Überwachung übernahm. Ein paar Bildschirme und Kameras über Kabel, dafür ein Metalldetektor. Jetzt ging es darum sich unbemerkt Zutritt zu verschaffen, nicht von den Kameras erfasst zu werden und dann in die Räumlichkeiten zu gelangen. Wenn er den Computer gefunden hatte, würde ein einfacher USB-Stick mit genug Speichervolumen völlig ausreichen. Er brauchte nicht alles, nur genug um die Polizei auf den Plan zu rufen. Mit Wehmut warf er einen Blick zu seinen Servern und der Werkbank auf dem nach wie vor sein Mainboard darauf wartete in ein Trit-System verwandelt zu werden. Nein. Es war noch nicht soweit und seine aktuelle Rechnerleistung reichte nicht aus um sein kleines „Nebenprojekt“ zu befeuern. Er würde es auf herkömmliche Art und Weise versuchen müssen. Zumindest sah es stark danach aus als ob das Erdgeschoss sein Zielort werden würde.

Er schnappte sich einen unscheinbaren USB-Stick mit ein paar GB Speichervolumen und legte ihn auf einen kleinen Tisch unlängst der Werkbank. Zugriff zum System würde er über seine kleine „Black-Box“ erhalten die er liebevoll „Scrambler“ nannte. Dieser landete ebenfalls auf dem Tisch. Der USB Stick wurde darauf mit einem Gummiring befestig. Sein Scrambler war ein teschnischer Geniestreich, mit einem Hauch von Magie. Es musste schließlich schnell gehen, denn er hatte keine Zeit sich stundenlang ins System zu hacken. Fehlten ihm nur noch der unbemerkte Zutritt und die Möglichkeit die Kameras zu umgehen. Dies waren die eigentlichen Probleme.

Er besah sich den Aufbau der Monitore und der Verkabelung und recherchierte im Netz nach den Produktspezifikationen (Int+Recherche gg. 6 = 4 Erf.). Daraufhin setzte er sich an seine Werkbank und bastelte sich ein sehr kleines, unscheinbares Kästschen, das annähernd die Form eines gewöhnlichen Datensticks hatte. Über die Spezifikationen aus dem Netz lötete er den richtigen Anschluss hinzu um ihn an den Verteiler der Kameras am Frontdesk anschließen zu können. (Ge+Handw. + Spez. High-Tech Basteleien gg. 6 = 4 Erf.) Dazu schrieb er ein kleines Programm das sich bei Anschluss an den Verteiler sofort aktivierte und eine Feedbackschleife erzeugte. (Int+Comp. gg. 6 = 5 Erf.). Diese überlagerte nur das Signal an die Bildschirme, nicht eventuell im Hintergrund laufende Aufzeichnung. Sollte man die Aufzeichnungen also im Nachhinein überprüfen, würde man nicht die Schleife sondern das tatsächliche Bild sehen. Er musste es nur beim Betreten des Gebäudes unbemerkt anschließen und beim Verlassen wieder mitnehmen. Er würde den Pförtner also ablenken müssen. Zum Beispiel mit einer Umfrage. Aus dem Netz druckte er sich eine zweiseitige, eher generisch gehaltene Zufriedenheitsumfrage aus die er ihm vor die Nase halten würde. Während dieser damit beschäftigt war sich diese anzusehen, würde Vaclav seine neueste Errungenschaft an die Kameras anschließen.

Natürlich würde man dennoch gewiss eine Art Ausweis von ihm verlangen aber auch dafür war er vorbereitet. Ein wenig Technik und Magie würden es schon bewerkstelligen. Er schnappte sich eine seiner alten Bankkarten die mit einem Chip versehen waren und mit etwas weißem Farbspray übersprühte er diese. Nun hatte er eine Blanko-Ausweiskarte mit Chip. Der Chip würde über die Datenverbindung via NFC von seinem Mobiltelefon und den Gedankenströmen des Pförtners dem Mann schlussendlich genau das auf dem Ausweis zeigen, was er sehen wollte. Zwar würde die Karte niemals einer genaueren Untersuchung standhalten aber mit etwas Glück sollte es funktionieren. Jetzt brauchte er noch einen Grund das Gebäude zu betreten. Er würde sich als Reinigungskraft ausgeben. Er sah sich noch rasch im Sanitärbereich des Gebäudes um; häufig hingen dort Checklisten für das Reinigungspersonal wann und wer gereinigt hatte. Er brauchte eigentlich nur den Namen der Firma um etwas glaubwürdiger zu klingen. Vielleicht noch ein- zwei Namen die er als Kollegen nennen konnte.

Vaclav betrachtete ein letztes Mal seinen Ablaufplan. Er würde heute noch Utensillien kaufen um sich als Reinigungskraft ausgeben zu können. Dann würde er mit seiner Chip-Karte und der Umfrage das Foyer betreten. Er würde seinen falschen Namen nennen, den Grund seines Erscheinens und die Karte vorzeigen. Im Anschluss würde er den Pförtner bitten im Auftrag der Firma kurz den Zufriedenheitsbogen auszufüllen. Während dieser das tat, würde er die Feebackschleife anhängen. Danach würde er mit seiner digitalen Karte leicht den Weg zu den Wohnräumen des Bischofs im Erdgeschoss finden. Da hier eigentlich ohnehin niemand Zutritt ins Gebäude hatte, erwartete er auch nicht das die Tür abgesperrt werden sein würde. Er würde den Raum betreten, den Zielrechner lokaliseren. Dann würde er einen Spalt in den Raum öffnen und den USB-Stick samt Scrambler daraus hervorziehen. Er würde den Scrambler anschließen, den Computer hacken lassen und nachdem er Zugriff hatte die Daten auf den Stick übertragen. Der Scrambler würde keine Spuren hinterlassen, für den Sticks würde er schnell die Geräte-Hardware Logs löschen. Dazu musste er nicht einmal tief in die Maschine eintauchen. Er würde beides wieder durch den Raum verschwinden lassen und dann zurück ins Foyer gehen. Dort musste er den Pförtner nur noch ein weiteres Mal sehr knapp ablenken um den Plug der Feedbackschleife zu ziehen und könnte das Gebäude völlig unbehelligt wieder verlassen.

Das war der Plan. Soweit so gut.

Etwas müde sah Vaclav auf die Uhr. Es war mittlerweile Nachmittag und er konnte das Geschäft beim besten Willen nicht mehr geschlossen halten. Zwar stürmten beiweitem keine Massen an beigeisterter Kundschaft tagtäglich in seinen Laden und das Problem des Studenten hatte er ja jetzt mit Bruce Hilfe ebenfalls lösen können. Dennoch war es sein Laden und er musste etwas Geld verdienen. Er schob sich eine Fertigpizza in den Ofen, trank seinen letzten Schluck Kaffee und ging nach oben. Morgen war Showtime.



Hinweis: Die magische Ausweiskarte ist kein Wunderwerk. Das ist nur die Praxis dessen was er umsetzen will, er muss trotzdem würfeln und zaubern.
Der "Scrambler" ist nichts anderes als "Schwarze Karte/kleiner schwarzer Kasten" auf S. 605 M20 GRW und ist auch kein Wunderwerk.

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Verfasst: Mo 16. Jan 2023, 01:10 


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BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2023, 21:36 
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Der Rest des Tages war ohne weitere Sensationen verlaufen. Hector und Apollonia waren zu einem Ausflug ‚ins Grüne‘ aufgebrochen und immer noch nicht zurück und man hatte ihn gebeten sich um Hec-tors etwas unwilliges Haustier zu kümmern. Beim Betreten und Futterhinstellen hatte Vaclav es nir-gendwo erspähen können und es war auch nach mehrmaligem aufmunterndem Zurufen nicht erschie-nen. Wahrscheinlich schlief es noch.
Er hatte seine Projekte abschließen können und es war ihm mühelos gelungen bei einem Geschäft für Berufskleidung Kittel und Baumwollhose in tristem Braun zu erwerben in denen er überzeugend als Rei-nigungskraft durchgehen konnte.
Der Tag war sonnig und warm und in seiner Tasche hatte er alles dabei, was er benötigte. Mit der U Bahn machte er sich auf den Weg ins Zentrum der Stadt und stand einige Zeit später vor dem großen, hellen Gebäude.


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BeitragVerfasst: Di 17. Jan 2023, 22:25 
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Natürlich hatte er zugesagt sich um den Vielfraß zu kümmern. Das Vieh war ihm eigentlich noch immer nicht geheuer aber immerhin hatte es, das musste man Hectors Haustier zugestehen, sie alle vor dieser merkwürdigen Geistererscheinung gerettet. Eine Erscheinung deren Ursprung eigentlich auch noch immer ungeklärt war oder besser gesagt, wie es hatte passieren können das genau seine Kabale damit unfreiwillig beschenkt wurde. Nachdem er er seine Kundschaft per Schild an der Tür darüber informierte das sein Laden heute geschlossen war, tippte er eine Nachricht an den Studenten um ihm mitzuteilenm, dass dieser den Laptop morgen abholen konnte. Die Rechnung dafür würde er morgen früh erstellen. Er hatte sich kurzfristig noch überlegt seinen Feedback-Schleifen-Dongle ebenfalls zum Package seiner Ausrüstung, das in seinem Keller lag hinzuzufügen. Sicher war sicher. Immerhin gab es nach wie vor den Metalldetektor. Kurze Zeit und ein paar U-Bahn Stationen weiter stand er bereits vor dem Erzbischöflichem Palais. Er überprüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung. und ging so unaufgeregt wie möglich auf das Gebäude zu. Rings um ihn flanierten wie üblich Touristen welche die Prager Burg besuchen wollten. Einen Moment hielt er inne und atmete tief ein und aus. „Showtime“, flüsterte er angespannt und öffnete die große Eingangstür.

Als die Tür hinter ihm wieder ins Schloss fiel befand er sich auch schon im ihm bereits bekannten Foyer. Pförtner, Kamerabildschirme, Metalldetektor. Er hielt mit freundlichem Gesichtsausdruck sein Smartphone in der Hand und begrüßte den Pförtner mit einem Nicken. „Tomas Svoboda. Cleanwhale Reinigung. Ich bin einen Tag früher da als üblich weil Anesca und Pavel meinten ich muss mich mit allem vertraut machen. Ich bin der Neue. Ich hoffe das ist ok?“ Anesca und Pavel existierten tatsächlich und wären laut Reinigungsplan erst morgen wieder im Dienst. Währenddessen aktivierte Vaclav seinen „Mind-Reader“ auf dem leuchtenden Touchscreen. Er legte seine Tasche unlängst des Detektors ab und schielte noch knapp auf das Display. Dann schob er das Mobiltelefon in seine Hosentasche, wo sich auch seine gechipte Blankoausweiskarte befand. Es müsste noch etwas warten bis sich die Gedanken des Pförtners in eine Erwartungshaltung formten, die danach auf seine Karte projiziert werden konnten. (Magischer Ausweis: Mind 2 + Data 2 + Forces 2 = Arete 3 gg. 5 = 1 Erf.)

„Brauchen sie einen Ausweis?“, fragte er höflich.

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BeitragVerfasst: Mi 18. Jan 2023, 21:27 
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Der Pförtner sah etwas gelangweilt von hinter dem Schreibtisch zu ihm hinauf. „Tomas Svoboda? Aha. Von Cleanwhale? Sie sind ja ein ganz Motivierter, was?“ Er stützte das Kinn desinteressiert in die Hand, nippte dann an seinem noch dampfenden Kaffee. „Warum kommen Sie denn ohne einen Ihrer Kollegen? Sie brauchen doch jemanden, der ihnen alles hier zeigt.“ Im Gesichtsausdruck des Wachmannes konnte Vaclav kein Misstrauen erkennen, sondern nur einen winzigen Hauch Interesse. Das Interesse eines un-terforderten, schlecht bezahlten Angestellten, der in dem vor ihm stehenden Putzmann einen Leidens-genossen zu erkennen glaubte.

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(Bitte Manipulation und Ausflüchte gg 5, falls du ihm was auftischen möchtest)

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BeitragVerfasst: Do 19. Jan 2023, 09:44 
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Vaclav versuchte mitzuspielen so gut es ihm gelang. Wenn er den Pförtner dazu bekam ihm ein minimales Vertrauen entgegenzubringen oder zumindest so viel Desinteresse das er den „unterbezahlten Putzknecht“ nicht nur durchwinken sondern danach auch unmittelbar wieder vergessen würde, hatte er bei weitem mehr Spielraum bei seinem weiteren Vorgehen. Mit einem Seufzen verwandelte sich Vaclavs Miene zu einem Ausdruck leicht enttäuschter Resignation. Die Art von Resignation die alle unterbezahlten, unterforderten Angestellten in sich trugen und im Beisein ihrer Vorgesetzten nicht zeigen konnten, weil sie nun einmal auf das spärliche Gehalt und den Job angewiesen waren.

„Weil die Hälfte der Belegeschaft krank geschrieben ist und der Boss vergessen hat, das er den einzigen die mich einschulen hätten können frei gegeben hat. Und weil sie gerade sonst niemanden schicken können, haben sie mich eingeteilt. Ob ich deswegen doppelt so lange brauche, war denen dann auch schon egal. Hauptsache es passiert. Wäre ja nicht so als das ich heute nach dem hier...." Vaclav machte eine ausholende Geste die den Palais einschloss. "... nicht noch einen Kindergarten vor mir hätte." Er seufzte erneut. "Wollen sie wissen was ich in der Stunde bekomme? Nein, das wollen sie gar nicht wissen.“ (Man+Ausflüchte + 1WK gg. 5 = 3 Erf.)

Er griff in seine Hosentasche, nahm seine Chipkarte und ließ diese dort über das Smartphone gleiten. Eine kurze Vibration benachrichtigte ihn über die erfolgte NFC Übertragung. Vaclav legte der Vollständigkeit halber die Karte auf den Tresen ohne dabei so zu wirken als ob es ihnen beiden besonders wichtig wäre. Eine quasi unnütze Formalität die niemanden wirklich interessierte.

"Darf ich durch?"

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BeitragVerfasst: Sa 21. Jan 2023, 12:51 
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„Ja, ja…“ Der Wachmann machte eine wegwerfende Handbewegung. „Natürlich. Wir wollen doch hier niemanden vom Saubermachen abhalten, oder? Zeigen Sie mir kurz mal ihren Ausweis von Cleanwater und dann können Sie durch den Metalldetektor hier. Alles aus Metall, Handy und so einen Kram, einfach kurz hier in den Korb legen.“ Er zeigte auf ein kleines Strohkörbchen, das auf dem Tresen stand. „Sie brauchen dann für die nächsten Male einen Ausweis von der Katholischen Gebäudeverwaltungsabteilung. Ich geb Ihnen die Unterlagen und Sie bringen sie dann nächstes Mal ausgefüllt mit.“ Er drückte Vaclav ein Bündel Zettel in die Hand. „Hier! Bitte!“
„Wissen Sie was? Ich tu Ihnen einen Gefallen…“ Er griff zu einem Telefon, wählte eine Nummer und sprach dann ziemlich ruppig in den Hörer während er an die Decke starrte. „Jiri. Beweg deinen Hintern nach vorne. Wir haben hier einen Neuen von Cleanwater, der noch nie hier war. Zeig dem mal kurz, wo der ganze Putzkram steht.“ Er wartete die Antwort des Gesprächsteilnehmers ab und seufzte dann genervt. „Keller, neben dem Herrenklo, wo sonst?“ Er legte auf und sah wieder zu der vermeintlichen Reinigungskraft.

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BeitragVerfasst: Di 24. Jan 2023, 09:40 
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„Cleanwhale“, korrigierte Vaclav kleinlaut. Nicht das es einen großen Unterschied gemacht hätte aber allein daran konnte der Adept erkennen wie viel Bedeutung man dem Reinigungspersonal hier zugestand. Nun, es mochte ihm auch gerade deswegen zum Vorteil gereichen. Als er aufgefordert wurde seinen Ausweis vorzuzeigen, hielt er diesen dem Wachmann entgegen und falls der Mann ihn sich genauer ansehen wollte, wovon er nicht ausging, so würd er ihn nach einem kurzen Abnicken wieder in seine Hosentasche stecken. Nach der Aufforderung sich aller metallischen Gegenstände zu entledigen, fing der frischgebackene Hygienebeautragte an seine Tasche leerzuräumen und alle vermeintlich metallischen Gegenstände in das Strohkörbchen zu legen. Das Handy legte er ungern hinein aber er würde es ja unmittelbar nach Durchschreiten des Detektors wiederbekommen. Mit einem leicht erschlagenem Gesichtsausdruck, ließ er sich kurz darauf die Anträge für den Ausweis der katholischen Gebäudeverwaltung in die Hand drücken und staunte nicht schlecht, wieviel Bürokratie man in ein paar Seiten pressen konnte. „Ja äh... klar“, kommentierte Vaclav.

Dann passierte jedoch etwas, womit er überhaupt nicht gerechnet hatte. Der Wachmann ließ ihm ungewollte Unterstützung in Form eines Kollegen zukommen der ihm die notwendigen Utensillien zeigen würde, damit der Palais bald wieder in sauberem Glanz erstrahlen konnte. Er hatte vielleicht ein paar Minuten alleine mit dem Pförtner bevor ein weiteres paar Augen, ihm zusätzliche Aufmerksamkeit schenken würde. Er musste handeln und die Kameras verkabeln bevor er durch den Detektor trat und der Kollege eintraf - zügig. Eigentlich hatte er ja vorgehabt dem Pförtner seinerseits den Zufriedenheitsfragebogen in die Hand zu drücken um diesen kurzzeitig abzulenken. Es machte nun aber mehr Sinn diesem am Ende, wenn alles gut gegangen war, als Ablenkung zu nutzen um die Feedbackschleife wieder zu entfernen. Außerdem hatte der Mann ihm gerade ein neues Päckchen Ablenkung in die Hand gedrückt, das man Nutzen konnte.

Vaclav tat so als ob er sich die Unterlagen etwas durchlesen würde um einen ersten Eindruck zu bekommen; schielte dann zur halbvollen Kaffeetasse des Pförtners und beugte sich etwas ungelenk über den Tresen weit nach vorne um auf eine Stelle im Antrag zu deuten. „Ich verstehe nicht was das hier...“, begann der Adept fragend und stieß dabei die Kaffeetasse um, die sich zwar nicht über die technischen Geräte, dafür aber über den restlichen Tisch ergoss und auf den Fußboden spritze. „Ach scheiße, sorry“, fluchte Vaclav und legte rasch die Anträge zurück auf eine unverschmutzte Stelle auf den Tresen um sich schnell seiner Tasche zu widmen. Dieser entzog er flugs ein paar saugstarke Wischtücher die er dem Wachmann hinter dem Tresen zuwarf. „Hier, damit sollte es gehen.“ Die Ablenkung nutzend, klemmte Vaclav seine kleine Konstruktion an das Kamerasystem als der Wachmann sich bückte um zu wischen und aktivierte es; schob den winzigen Kasten zwischen den restlichen Kabelhaufen. Anschließend griff er selbst zu einem Wischtuch und half so gut er konnte von der anderen Seite. Die ganze Sache war ihm in höchstem Maße, gespielt peinlich. Erster Arbeitstag und dann so etwas. „Tut mir wirklich leid, echt. War keine Absicht. Mein Tag fängt ja wieder klasse an. Ich schulde ihnen einen Kaffee, sorry!“ (Man+Heimlichkeit gg. 5 = 4 Erf.)

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BeitragVerfasst: Di 24. Jan 2023, 21:45 
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Als das schwarze Gebräu über Tisch und Boden lief, fuhr der Wachmann hoch. „Verdammt! Kannst du denn nicht aufpassen?“ Wütend starrte er ihn an und riss ihm dann die Tücher aus der Hand um sich ans Aufwischen zu machen. Vaclavs Action den Stick ans Kamerasystem anzuschließen bemerkte er wahrscheinlich in keinster Weise. Es gelang dem Pförtner sich beim Saubermachen seine Uniform mit Kaffeeflecken zu beschmutzen und ein erneuter ungehaltener Blick ging zu Vaclav. Er griff zu dem Körbchen und hielt es Vaclav hin. „Da! Nehmen Sie ihre Sachen und dann folgen Sie dem Mann da drüben!“ Er deutete auf einen dunkelhäutigen Kollegen, der gerade aus dem Inneren des Gebäudes trat und auf Sie zukam.
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Er wandte sich an den anderen Wachmann. „Jiri! Nimm den hier mit. Das ist der Neue von Cleanwater.“ Das Cleanwhale, das Vaclac zuvor genuschelt hatte, hatte er anscheinend beflissentlich überhört.

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BeitragVerfasst: Fr 27. Jan 2023, 10:28 
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Vaclav machte ein leicht verzweifeltes und peinlich berührtes Gesicht und murmelte nur beständig weitere Entschuldigungen, während ihm der Wachmann erbost die Reinigungstücher aus der Hand riss. Dafür das der ungeschickte Wachmann sich beim Saubermachen noch selbst beschmutze, konnte der Adept natürlich nichts. Nicht das es etwas daran geändert hätte das die neue Reinigungskraft wohl erstmal beim Pförtner unten durch war. Mit einem beschämten Gesichtsausdruck kramte Vaclav seine Habseligkeiten aus dem Körbchen und verstaute diese; warf einen knappen Blick auf sein Handy das soeben in den „Connected“ Status gewechselt hatte. Die Freude darüber ließ er sich jedoch tunlichst nicht anmerken, schwang sich stattdessen die Tasche über und wandte sich dem soeben hinzugekommenen Jiri zu, der ihn offenbar in den Keller geleiten sollte. Er hob abermals entschuldigend die Schultern und merkte kleinlaut in dessen Richtung an: „Nicht mein Tag heut“, bevor er ihm schweigend folgen würde.

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BeitragVerfasst: Fr 27. Jan 2023, 20:50 
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Jiri war ein etwas schweigsamer Geselle. Er nuschelte ein ‚Guten Tag‘ in den nicht vorhandenen Bart und ging dann vorneweg um dem neuen Reinigungsmann den Weg zu weisen. Er lief eine breite Treppe ins Kellergeschoss, in dem sich neben ein paar Abstellräumen die Toiletten für die einfachen Angestellten befanden. Dort öffnete er eine dunkle Tür und ein schmaler Streifen Licht von einer einzelnen Deckenglühbirne erhellte ein Räumchen vollgestapelt bis zur Decke mit Putzutensilien. „Wenn Sie noch was brauchen, melden Sie sich einfach oben. Ich dreh meine Runden.“
Wenige Sekunden später war Vaclav allein im Sammelsurium von Besen, Wischmops, Essigreiniger und WC frisch.


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