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Kaum eine Stadt der Vereinigten Staaten hat mehr unter den wirtschaftlichen Auswirkungen des Niedergangs der ehemals vielgelobten Automobilbranche gelitten. Die Folge war kontinuierliche Abwanderung und eine schwindende Bevölkerung. Die jüngsten demografischen Daten zeigen, dass innerhalb von zehn Jahren rund ein Viertel der Bevölkerung der Stadt, der ‚Motor-City‘ den Rücken gekehrt haben. Da die Stadt aufgrund all dieses Niedergangs kaum noch ein nennenswerter Wirtschaftsfaktor ist, keine attraktiven Arbeitsplätze vorzuweisen hat und erst kürzlich Insolvenz angemeldet hat, verrotten buchstäblich viele Stadtteile und ehemalige Wohnviertel. In Detroit leuchten ca. 40.000 Straßenlaternen nicht mehr und werden auch nicht ersetzt, genauso wenig wie Gebäuderuinen abgerissen oder gar saniert werden. Als direkte Folgen für die verbliebene Bevölkerung sind gehäufte Armut und eine immense Steigerung der Kriminalität zu nennen. Gerade bei Gewaltverbrechen liegt Detroit seit Jahren ungeschlagen an der Spitze. Gemessen an der Einwohnerzahl entspricht die Mordrate etwa dem Zehnfachen des US-Durchschnitts. Des Weiteren sind jährlich mit über 5.000 Delikten etwa sechsmal so viele Raubüberfälle wie im US-Durchschnitt zu verzeichnen sowie über 10.000 Fälle von Körperverletzungsdelikten, was in etwa dem 5,5-fachen Durchschnitt entspricht. Die meisten Mordopfer waren junge Männer afroamerikanischer Abstammung und starben durch Schusswaffeneinwirkung. Die Gewaltanwendung steht nach Polizeiangaben häufig in Zusammenhang mit Familienstreitigkeiten oder in noch größerem Umfang mit Drogenkriminalität. Die Hemmschwelle hin zur Gewalt ist sehr niedrig. Als Ursachen für die hohe Gewaltbereitschaft werden die fehlenden Möglichkeiten zum sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg genannt, eine unterfinanzierte und schleppend arbeitende Justiz, ganz allgemein schlechte Schulbildung sowie die allseits leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen in Verbindung mit der Verlockung des illegal verdienten, schnellen Geldes. Ebenso sei ein beachtlicher Verfall der Sitten festzustellen. Dazu hätten sich in der Bevölkerung Angst und Apathie verbreitet, was die Aufklärungsarbeit sichtlich erschwert.
Detroit ist ein düsterer Moloch ohnegleichen der langsam und unaufhörlich in sich zusammenfällt. Für den durchschnittlichen Bürger gibt es keinen wirklich nennenswerten Grund sein Leben dauerhaft in dieser Stadt verbringen wollen. Vielen aber ist aufgrund ihrer finanziellen oder sozialen Situation nichts mehr übriggeblieben und mit mangelnder Bildung und fehlenden Ressourcen, sitzen diese armen Seelen in einem Kreislauf aus Gewalt und Verbrechen fest, dem sie aus eigener Kraft nicht mehr entrinnen können. Niemand möchte sich länger als notwendig in dieser urbanen Hölle aufhalten.
Niemand außer dem Sabbat.
