Fr 15. Mai 2015, 21:32
Lilliana hörte den Damen mit voller Aufmerksamkeit zu, nickte ein paar Mal, als die Damen den letzten Abend beschrieben, sagte aber zunächst nichts weiter, als sie von den weiteren Plänen des Franzosen neben ihr erfuhr. Durch sein Händeklatschen drehte sie sich unbewusst zu ihm herum, doch es war nicht der Franzose, es waren die Augen des jungen Mannes, der ihm nachschenkte und ihr Lächeln weich werden ließ. „So wie ich es vernahm, plant ihr weiter in der Stadt Brügge zu verweilen, um sie beim Aufbau zu unterstützen Jaques. Doch was ist mit eurer eigenen Heimat?“
Jaques schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln. „Ihr seid zu freundlich, Mylady. Brügge musste gerade eine schwere Stunde überstehen. Alles braucht Unterstützung. Die Stadt braucht Euch! Und ich denke, Ihr könnt meine Unterstützung gebrauchen.“ Er deutete mit einer ausschweifenden Bewegung in die Gemeinschaft, erhob sich dann. „Ihr könnt die Unterstützung aller gebrauchen.“ Laut rief er aus. „Wir alle! Für Brügge! Für Liliana von Erzhausen, die tapfer gekämpft hat. Brügge für uns!“ Die Männer hoben ihre Becher. Jaques griff nach dem, den ihm der junge Engländer gerade gefüllt hatte. Vor allem die Frauen jubelten Liliana zu, griffen ebenfalls nach ihren Pokale und alle nahmen einen Schluck auf ihre Gastgeber. „Auf Jaques de Camarque!“ stimmten einige der Männer ein und die meisten nickten zustimmend. Plötzlich wurde es still im Saal als ein blonder Mann eintrat.
Liliana kannte den Mann nicht, doch kam ihr sein Gesicht vage bekannt vor.
Wahrscheinlich einer der Benningtons schoss es ihr durch den Kopf. Einige der Männer und Frauen deuteten eine leichte Verbeugung an, andere blieben demonstrativ stehen und verschränkten die Arme vor der Brust und starrten in die entgegengesetzte Richtung. Jaques verbeugte sich und kam dann näher an den Mann heran. „Fürst? Es ist mir eine große Freude, dass ihr heute an diesem wohltätigen Abend mit uns die Becher kreuzen wollt. Die Zeit der Klingen ist für euch vorbei.“
Der junge Mann zog fragend eine Augenbraue in die Höhe, lächelte aber dennoch höflich. „Ist sie das? Das wird wohl das Schicksal zeigen, nicht wahr, Monsieur de Camarque?“
Will war ganz von seiner Tätigkeit als Mundschenk des Ventrue eingenommen. Liliana erkannte seine Anspannung. Immer wieder schluckte der Engländer schwer.
Jaques schnipste mit den Finger und deutete mit einem Wink zu Will näher zu treten. „Mundschenk? Bring unserem Fürst unseren besten Wein. Den roten Burgunder. Nichts ist gut genug für den obersten Lehnsmann unsere Gräfinnen.“ Wieder sah er in die Menge und hob den Becher. „Auf Balduin von Zeebrügge.“ Die Männer, die vorher misstrauisch zu dem Fremden geschaut hatten wurden von Jaques Enthusiasmus angesteckt und stimmten mit ein.“ Balduin griff Will, der sich bereits entfernen wollte am Arm und flüsterte ihm etwas zu, das nur für dessen Ohren bestimmt war. Liliana vernahm die leisen Worte dank ihrer besonderen Fähigkeiten dennoch. „Hinter dem Haus gibt es eine frische Quelle. Für mich bitte nur Wasser. Meine Schwestern bringen mich um, wenn ich mich hier besaufe und blamiere.“ Er lächelte, der Salubri nickte und verschwand fast erleichtert
Lilliana wandte sich kurz von Will ab und folgte dem Spruch des Ventrue, schaute dabei aber leicht verwirrt, als traue sie ihren eigenen Worten nicht. „Auf Balduin von Zeebrügge!“ Danach stellte sie den Becher auf die Tafel und fuhr sich durch das Haar. Wie beabsichtigt, lösten sich eine einzelne Blume, welche nun in ihrer Hand ruhte und sie schüttelte nur den Kopf, ehe sie in leisem Tonfall und mit Bedauern sich an den Gastgeber wandte. „Entschuldigt mich bitte einen Moment Jaques, ich möchte mich gerne wieder zurecht machen. Ich werde gleich wieder bei euch sein.“ Damit stand sie dann auch auf und ging denselben Weg hinaus wie Will kurz vor ihr durch die Tür.
Jaques reichte ihr galant die Hand und schenkte ihr einen Handkuss. „Selbstverständlich, meine Teuerste. Auch wenn ihr auch ohne Blume im Haar die Schönheit in diesem Raum erblühen lassen könnt“ Er lächelte ein wunderbar charmantes gönnerhaftes Lächeln in Richtung von zwei jungen Adeligen, die sofort verstanden und hinter Liliana her eilten. Eine senkte glücklich den Blick als sie an dem Franzosen vorüberschritt. „… aber selbstverständlich werden wir der Herrin behilflich sein.“
Dann waren sie schon an Lilianas Seite als diese den Raum verlassen hatte. Balduin sah Liliana hinterher, seine Stirn legte sich dabei in Falten. Auch er schien zu überlegen woher er die Frau kannte.
Sie schritt hinaus und im gleichen Augenblick spürte Lilliana wie sie rechts und links flankiert von den beiden Damen wurde. „Meine Damen, aber das ist zu gütig von ihnen. „sie nickte den beiden zu „Ich möchte mich allerdings nur etwas frisch machen und die aus dem Haar gegangene Blume wieder hineinflechten. Gefällt es ihnen? Sie deutete mit der freien Hand auf die verbliebenen Blumen im Haar. „Da sie bereits hier waren, können sie mir sicher helfen die entsprechenden Örtlichkeiten schneller zu finden.“ Ihr Blick ging suchend über die Umgebung, hoffend darauf Will zu entdecken, wie er wieder von der Quelle zurückkam.
Die Damen waren sehr erfreut Lilian helfen zu können. Lilian erkannte die tiefe Zuneigung und offenes Interesse in deren Blick. „Die Blume ist wundervoll. Ich muss Richard unbedingt bitten diese Blumen auch in unserem Garten anpflanzen zu lassen, Wunderschön…“ Sie geleiteten Liliana zu den Gemächern in denen sie sich frisch machen konnte. Da diese tatsächlich in der Nähe des Gartens lagen konnte die blonde Frau den jungen Engländer erblicken als er an ihrem Fenster vorbei zum Saal schritt, den Silberpokal in der Rechten. Die beiden Frauen flochten gerade mit ihren zarten Fingern Lilianas Haar neu.
Lilliana hielt still, während sie die beiden Damen arbeiten ließ, es war gewohnt und für beide wohl ein Privileg. Als sie endlich den Mann erblickte, weswegen sie dieses Schauspiel hier draußen veranstaltete, begann sie sich zu konzentrieren und ließ ihre Kraft wirken. Lilliana spürte, dass es schnell ging und sie in den Kopf von Will leicht eindringen konnte. <Ich kann dich gar nicht mehr lieben als jetzt, Will Adale. Und ich kann nicht mehr entsetzt sein, in welche Gefahr du dich begeben hast… Ich freue mich schon mit dir auf normale Weise zu kommunizieren, dann werde ich dir zeigen, was es heißt mich so zu überraschen.> Man konnte deutlich ihr schmunzeln, während des letzten Satzes merken, ehe Will fühlen konnte, wie die Präsenz von Lilliana sich aus seinem Kopf zurückzog. Liliannas ganze Aufmerksamkeit gehörte wieder der Umgebung und damit den beiden Damen und mit einem „Danke“ erhob sie sich und besah sich die Arbeit im Spiegel. „Schicken sie einen Boten und ich kann ihnen Samen der Blume zukommen lassen.“ An die beiden Damen noch gerichtet, während sie sich wieder erhob und mit beiden wieder in Richtung des Saales schritt.
Will wandte ihr kurz einen Blick seiner blauen Augen zu bevor er weiter ging. Etwas Trauriges lag darin. Die Frauen waren nach wie vor sehr erfreut, tuschelten mit ihr, teilten ihr den neuesten Klatsche der adeligen Oberschicht mit und traten dann wieder in den Saal. Die Männer tanzten mit ihren Gattinnen oder standen in Grüppchen zusammen um miteinander zu beratschlagen. Eigne hatten dem Wein in besonderem Maße zugesprochen und sangen mit den Musikanten um die Wette.
Der blonde Fürst hatte an der Tafel von Jaques de Camarque Platz genommen, ließ sich den Becher von Will reichen und leerte ihn in einem Zug bevor er ihn auf den Tisch stellte. Der Franzose wirkte hoch erfreut, dass dem Fürsten das Getränk so mundete. Der junge Mann holte einen Beutel unter seinem Umhang hervor, reichte diesen an einen Diener und deutete auf den Tisch. „Für eure wohltätige Sache. Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr euch in dieser Nacht bereits zum zweiten Mal als Gönner für die Stadt erweist…“ Er beugte sich nach vorne und betrachtete den Franzosen eingehend, die Lippen noch immer zu einem leichten Lächeln erstarrt. „Interessant, da man ja in all den Jahren so wenig von euch erfahren hat. Ist es nicht ein Segen, dass ihr nun hier seid und die Adeligen auf den Weg der Gefälligkeit führt?“ Als Liliana näher trat erhoben sich beide Männer und verbeugten sich leicht.
Jaques trat an ihre Seite. „Wollt ihr euch nicht setzen, Mylady?“
Bei dem Blick, den Will ihr zugeworfen hatte, musste Lilliana unwillkürlich schlucken und gleichzeitig beschlich sie eine Ahnung, weshalb er dies getan hatte. Aber sie hatte das erreicht, was sie erreichen wollte. Am Eingang des Saales verabschiedete sie mit einem Lächeln noch die beiden Damen, während ihre Ohren bereits sich auf das Gespräch zwischen Jaques und Balduin konzentrierten. Ein Nicken ging an die beiden Herren, verbunden mit einem Lächeln, als diese sich erhoben und mit einem „Sicher. Nachdem die Blume wieder gebändigt worden ist, ist es mir eine Freude eurer Gesellschaft beiwohnen zu dürfen.“ Sie ließ sich in den schon vorher bereitgestellten Stuhl fließend sinken. „Welches Thema ist derzeit im Interesse der beiden Herren?“
Der blonde Mann lächelte freundlich, immer noch grübelnd, woher er sie kannte. „ich war gerade dabei unserem Gastgeber mitzuteilen, dass ich nicht allzu lange seine Gastfreundschaft genießen kann…“
Jaques wirkte ein wenig überrumpelt als Balduin weiter sprach.
„Verzeiht, Monsieur de Camarque, aber ich kann nur kurz euer Gast sein. Ein wichtiges Treffen treibt mich in die Tore von Brügge und es war mir eine große Freude auf dem Weg dorthin euer Gast gewesen sein zu dürfen. Eure Gesellschaften sind sehr erheiternd.“ Er blickte zu einem der lallenden Adeligen, der mittlerweile den Troubadour der Musikanten umarmte und Liliana bemerkte die Skepsis in seinen blauen Augen, die sofort einem freundlichen Lächeln wich als er zu Jaques sah. „Darf ich fragen, wen ihr auf zu suchen gedenkt?“
Balduin machte eine wegwerfende Handbewegung. „Einen alten Jugendfreund, den ich seit Jahrzehnten nicht gesehen habe. Die Missionen in Palästina haben es verhindert, dass ich im letzten Jahrzehnt nach Flandern heimkehren konnte, wie ihr bekanntlich wisst.“
Jaques nickte beiläufig als der blonde Mann weiter sprach. „Dieser Freund hat mir mehr als ein Mal das Leben gerettet…
Lilliana nickte verständnisvoll ob seiner Worte, nahm ihren Becher vom Tisch und trank noch einen Schluck daraus. „Dieser Freund muss wahrlich einen Platz tief in eurem Herzen einnehmen, aber wir schätzen es dennoch sehr, dass ihr den Weg zum Fest unseres großen Gastgebers auf euch genommen habt, damit ihr euren Beitrag für den Aufbau der Stadt Brügge dazu geben könnt.“ Ihre Stimme hatte sie sanft gehalten, aber allein die frische Erinnerung ließ in ihren Augen wieder eine Traurigkeit aufkommen. „Vielleicht mögt ihr uns eines Tages eure Erlebnisse von euren Missionen im fernen Palästina berichten. Ferne Länder zeigen so manche interessanten Kulturbräuche.“
Balduin lächelt wissend und mehrere Erinnerungen schienen sich in seinen Gedanken breit zu machen. „Ja, dem ist durchaus so. Einige meiner Geschichten sind wohl nicht für schwache Gemüter aber es gib sicher einige, die man als ausgesprochen interessant bezeichnen könnte. Das Heilige Land hat eine ganz eigene Faszination…“ Er erhob sich und Jaques tat es ihm gleich. „Erlaubt, dass wir, die Gastgeber, euch zur Tür geleiten?“
Lilliana hob sich nur kurz verzögert nachdem beide Herren aufgestanden waren und sie schritt zur Seite von Jaques, um dem hohen Gast, obwohl er nur kurz anwesend war, gebührend zu verabschieden. "Wir werden gewiss voller Faszination euren Geschichten lauschen."
Jaques reichte Liliana den Arm und gemeinsam schritten sie mit dem Gast durch die Tür in die Eingangshalle. Im Kerzenlicht, das alles in roten Schimmer tauchte kam ihr der Mann plötzlich wieder bekannt vor und sie wusste, wo sie ihn bereits gesehen hatte… beziehungsweise… wen sie gesehen hatte: Martin, den Doppelgänger des Thronfolgers von Flandern. Das war über ein Jahrzehnt her…
Der Mann sah wie eine ältere Version des Doppelgängers aus, die Haut etwas brauner, das Haar durch die Hitze in Palästina etwas heller…
Äußerlich gesehen wirkte sie gefasst, in ihrem Inneren jedoch, tobte eine längst in Vergessenheit gegangene Erinnerung als Wirbelsturm immer heftete und hielt ihr zum wiederholten Male vor, dass auf kainitischer Ebene noch einiges zu geschehen hatte, ehe man wie bei der Stadt an den Aufbau denken konnte. Aber nicht heute Abend. Liliannas Blick begegnete dem von Jaques, ehe sie wieder Balduin in ihr Blickfeld nahm. Balduin: mit ihm hatte alles angefangen und hier in die Stadt kehrte er wieder zurück. Der kleine Junge, der zu früh in die Kreise der Kainiten geraten war und unsagbares Leid erleben musste. Lilliana betete nun in Gedanken für ihn, wünschte ihm gemeinsam mit Jaques eine ruhige Nacht, ehe beide wieder den Festsaal betraten. „Mir scheint euer Wein bekommt den Anwesenden etwas zu gut, Jaques.“ Ihr Blick blieb am Adligen hängen, der inzwischen einem der anderen Musiker das Instrument entrissen hatte und es entgegen dem eigentlichen Zweck als Taktstock missbrauchte und die anderen Anwesenden zum Singen aufforderte. „Eine Stimmung wie diese vermag leicht zu kippen.“
Jaques führte sie zu den Ehrenplätzen, sah sie dann jedoch an und lächelte. „Nein, meine Teuerste. Die Stimmung wird in keinster Weise kippen. Seid euch dieser Tatsache bewusst. Da ich nicht möchte, dass sie kippt.“ Die letzten Worte betonte er in besonderem Maße. Dann sah er sei eindringlich an. „Mögt ihr mir kurz auf den Balkon nach draußen folgen? Ich bin mir sicher, die frische Luft dort draußen wird einen zusätzlichen Roseschimmer über euren Teint legen.“
Lilliana erwiderte auf seine Worte nichts mehr, sie hielt aber seinen Blick, nicht fragend sondern verstehend. Ein letztes Mal schaute sie noch zu dem angetrunkenen und sichtlich erheiterten Fremden, ehe sie sich bei Jaques wieder einhakte und sich von ihm auf den Balkon führen ließ. "Ihr wisst mit Komplimenten umzugehen und eine Dame zu verführen alleine mit euch Zeit zu verbringen." ihre Stimme erklang weder vorwurfsvoll, sondern informativ und hallte in einer normalen Lautstärke dahin, während ihr Blick und ihr Lächeln Jaques galten.
Er führte sie auf den Balkon von dem sie einen wundervollen Blick auf den Eingangsbereich mit den hohen Bäumen hatten. In der Ferne brannten die hellen Lichter von Brügge in der Nacht. Er lächelte sie an und ließ einen Handkuss über ihre Finger gleiten. „Hat euch der Abend zugesagt, Mylady? Für euer Brügge ist mir kein Preis zu hoch.“
Lilliana ließ ihn gewähren und spürte die verwirbelte Luft auf ihrer Haut, während seine Lippen diese nicht berührten. "Es war ein Abend, der im Gedächtnis der Anwesenden bleiben wird und ich danke euch dafür, dass ihr, obwohl ihr erst seit wenigen Tagen erwacht seid, euch das Wohl dieser Stadt am Herzen liegt. Auch wenn sie derzeit in Trümmern vor uns steht." Lilliana ließ den Blick in die Ferne schweifen.
„Ihr liegt mir am Herzen, Mylady. Ihr seid Prinz dieser Stadt und als solche ist es wichtig, dass sie euch zu Füßen liegt, wie es sich gehört. Wir beginnen mit den obersten Adeligen und mit ihrer Hilfe wird es uns möglich sein Brügge ganz in eurem Willen zu gestalten und zu formen. Zum Wohle aller.“
Lilliana hatte sich bei seinen Worten zu ihm umgedreht. Ihr Blick sah ihn eindringlich an und er konnte spüren, dass sie mit den unterschiedlichsten Dingen in ihr kämpfte. "Euren Überlegungen stimme ich zu. Durch die Kontrolle über die Adligen wird es möglich sein Brügge neu zu errichten und zu formen. Was jedoch unsere Seite angeht, so fürchte ich seid ihr einem Missverständnis aufgesessen. Gewiss bin ich betraut mit den repräsentativen Pflichten dieser Stadt, aber Brügge gehört nicht mir allein. Ich bin Teil eines ganzen Rates, der anstelle eines Prinzen regiert. Gewiss ist dies ebenfalls ein hoher Posten, aber keineswegs zu vergleichen mit der Würde des Prinzenamtes. Wir haben sie bewusst aufgeteilt, Jaques." Lilliana hatte sein Gesicht im Blickfeld und maß seine Reaktion auf diese Worte. Waren sie überraschend? War er enttäuscht? "Und nun zu meiner wichtigsten Frage. Nennt mir euren Preis Jaques de Camarque, für dieses Geschenk eurer Großzügigkeit. Was ist es, das ihr begehrt?"
Jaques blickte sie irritiert an. „Ihr seid Liliana von Erzhausen, Prinz von Brügge. Hat man euch entmachtet? Euch aus dem Prinzenamt verdrängt und eine Farce, einen Rat, einberufen? Welche Dreistigkeit? Welche Frechheit! Und das nur, weil ich nicht da war um einzuschreiten…“ Er drückte sie kurz an. „… wie müsst ihr gelitten haben, meine Liebe.“ Sah sie dann mit seinen blauen Augen eindringlich an. „Macht euch keine Sorgen, alles wird wieder gut werden. Das mit den Adeligen ist der erste Schritt. Ich habe sie an uns blutsgebunden… die Männer an mich, die Frauen an euch. So sind wir beide in der Lage jederzeit den nötigen Einfluss zu nehmen. Ich weiß, es war ein unverzeihliches Vergehen euch während ihr schlieft der Vitae zu berauben aber ich tat es nur in bester Absicht. Unser Erfolg gibt uns recht: Die Damen und auch die Herren jubeln euch zu und feiern euch als ihre neue Herrin. Bald wird die Stadt wieder uns gehören.“ Er lächelte ihr zu, fuhr ihr dann mit einem Finger über die Wange. „Keine Angst, Mylady.“