Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: So 2. Jul 2017, 21:06 
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3 Wochen später

Es war hatte schon einige Stunden nach Mitternacht, als Leif Thorson und Matthias der Salubri in einer kleinen Küche mitten in Brügges Handwerkerviertel saßen. Die Glut in dem offenen Kamin war bereits großzügig heruntergebrannt und tauchte den Raum in ein schwaches Licht, welches hier und da von einem einsamen Talglicht hinter dünnen Pergamentschirmen erhellt wurde.
Hinter den stabilen Mauern von Brügge wirkten die Geschehnisse der letzten Tage plötzlich so weit weg und zu einem kleinen Teil auch unwirklich. Trotzdem waren Grundsteine für etwas Neues gelegt worden. Zum Guten wie zum schlechten. Trajan der Krieger hatte eine Möglichkeit für die Überlebenden ihres Clans geschaffen um auf der Astralebene in Kontakt zu treten und dem Clan der Hexer einen tiefen Schlag zugefügt. Aber diese Siege waren auch mit Gefahren verbunden. Die Tremere würden jemanden für diesen Angriff bezahlen lassen und jeder wusste, dass ihre Rache furchtbar sein würde.
Leif Thorson beobachtete sein Gegenüber schweigend. Vor wenigen Minuten erst wurden sie von einer älteren Frau alleine gelassen. Sie hatten noch etwas zu besprechen und der Nordmann wollte dieses Gespräch nicht länger herauszögern. Der Heiler griff in die Innentasche seines Mantels und holte die filigrane Kette mit der Vitae des Vorsintflutlichen hervor. „Saulots Blut ist noch nicht zur Gänze vernichtet oder konsumiert. Die Umstände haben sich geändert.“ Er legte das Behältnis vorsichtig auf die ebenmäßige-glatte Oberfläche des Tisches. Leif seufzte tief, während seine Mimik zu einem harten Strich versteinerte. „Ich habe gelogen, aber bevor du etwas sagst, lass mich ausreden. Das ist keine Entschuldigung, denn ich würde unter anderen Umständen wieder so handeln.“ Der Salubri schaute an seinem Clansbruder vorbei, hin zu dem großen Regal, welches eine komplette Seite der Küche einnahm. Überall gab es Holzkästen, Steingut, tönerne Gefäße und einige kleine, wenige Phiolen aus geschliffenem Glas, die sich in verschiedensten Formen und Farben nebeneinander einreihten. „Als Trajan gestorben war und ich dachte, dass er nicht zurückkehren würde hatte ich mir vorgenommen das Blut zu vernichten. Ich hätte es in das heißeste Feuer einer Esse geworfen und die Asche dann Korn für Korn im Meer verteilt, aber diese Entscheidung steht mir nicht mehr frei. Mit Trajans Auferstehung bin ich lediglich ein Verwalter der Vitae und nicht mehr sein Wächter.“ Leif bedachte die Kette vor sich mit einer Mischung aus vorsichtigem Interesse und Resignation, während er einen Moment nach Worten suchte. „Ich glaube, dass wir besser beraten wären, wenn dieses Artefakt unsere Welt verließe. Du hast selbst gesehen wie verstörend die Visionen sind, hast gesehen was dieser winzige Tropfen Blut mit Gabriel angestellt hat und ich mag mir nicht einmal ausmalen, was die Tremere mit einem solchen Fokus anstellen könnten.“ Leif zuckte ergeben mit den Schultern. „Aber wie ich bereits sagte, es liegt nicht mehr in meiner Hand diese Entscheidung zu treffen. Unabhängig von all dem...“ Leif erhob sich und schürte die Glut im Kamin mit einem langen, eisernen Haken, der die Flammen noch einmal zu einem letzten Aufbäumen animierte.

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Das zusätzliche Licht in der einfachen Behausung wurde wie kleine Sterne an den Glasgefäßen und glasierten Tonkrügen reflektiert, während kleine, scharlachrote Funken in alle Richtungen stoben. Für den Bruchteil einer Sekunde zuckte der Nordmann leicht zurück. „...Unabhängig von all dem wollte ich das aus dem Weg räumen. Wenn wir denn nun wirklich Trajans Plan verfolgen, sollten solche Geheimnisse ausgeräumt werden bevor sie gegen uns verwendet werden, oder auf anderem Wege an die Oberfläche gespült werden.“ Er zuckte für einen Moment mit den Schultern und setzte sich wieder auf einen einfachen Holzstuhl. "Niemand sollte über Artefakte wie diese verfügen. Nicht für Schutz und nicht aus Sentimentalität, denn viel zu oft werden mächtige Artefakte wohlmeinend eingesetzt, nur um größte Schäden anzurichten."

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Der hagere Krieger sah wie versteinert auf den Flakon, der vor ihm auf dem Tisch lag. Er zögerte. Dann griff er langsam mit den Fingern nach dem Flakon und hielt ihn dicht vor sich in Richtung der Helligkeit, die das Feuer im Zimmer verteilte. Er starrte eine schiere Ewigkeit auf das Glas und den Inhalt, ergriffen von Unglaube und Ehrfurcht. Schließlich legte er die Phiole zurück auf das Holz des Tisches und sah zu Leif, der zum Kamin geschritten war und die Flammen kurzeitig hochlodern ließ. So wie auch Leif, schien Matthias deutlich weniger unter der Furcht vor der Roten Macht zu leiden wie die meisten Kainiten. Der Krieger schluckte schwer und seine Stimme war mit einem Mal leise als befürchte er nächtliche Zuhörer. „Ich verstehe, was ihr meint, Leif. Ein Artefakt dieser Art verfügt über eine Macht, die einem einfachen Kainiten niemals in die Hände gelegt werden sollte. Nutzen und Schaden sind von solchem Ausmaß, dass es kaum vorher zu sehen ist, wie sich die Dinge entwickeln mögen. Und die Verantwortung ist ein gar schweres Gewicht.“ Er sah Leif lange an als suche er hinter dem Gesicht nach mehr als unsterblichen Zügen. „Trajan hat euch diese Aufgabe übergeben- er scheint mehr zu wissen als ihr oder ich, wenn er bereit ist ein solches Risiko einzugehen.“

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„Aber auch Trajan ist nicht allwissend.“ Lediglich das Knacken von verbranntem Holz erfüllte für einen Moment das Heim mit wahrnehmbaren Geräuschen. Ohne einen wahrnehmbaren Atem, wirkten die beiden Männer wie Statuen, die auf ihre Plätze gesetzt wurden. „Ich vertraue dem, den ihr Ithuriel nennt und werde seine Wünsche erfüllen. Ich möchte und werde ihn nicht hintergehen, aber ich werde wachsam sein.“ Beinahe provokant verschränkte Leif die Arme vor der Brust und schaute seinen Gegenüber direkt an. „Ich bete zu den Göttern, dass Trajans Plan gelingen möge. Aber ich weiß auch das Vergeistigung, die Flucht in Visionen und Träume so oft ein Nachteil für unseren Clan war. Unser Platz ist nicht in unserem Kopf, er ist dort draußen. Bei all denen, die sich nicht selber helfen oder beschützen können. Bei all denen, die den Hunger der Unsterblichen stillen. Das Blut...“ Matthias konnte sehen, dass Leif seine nächsten Worte mit Bedacht wählte. „...das Blut wird den Fortschritt, den Trajan in seiner gesegneten Weitsicht erkennen mag, behindern und schlimmstenfalls vielleicht sogar aufhalten. Es ist das letzte Erbe eines toten Urvaters, der die seinen nicht beschützen konnte. Dieser eine Tropfen Vitae repräsentiert das, was wir einmal waren, in wörtlichem und auch im übertragenen Sinne. Wie wollen wir verhindern, dass jene, die davon kosten nicht dem gleichen Wahn einher fallen wie Gabriel? Oder wie mein Erzeuger Achmet und wohl schon unzählige Salubri vor uns?“ Leif schüttelte langsam den Kopf. „Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber ich selbst glaube nicht, dass unser toter Vater eine Rolle darin spielen sollte. Genauso wenig glaube ich, dass ich in der Lage bin jene Würdigen von denen zu unterscheiden, die schwachen Geistes sind, jene die das Blut zerstören mag. Dennoch...Ich habe beschlossen auf Trajans Führung zu vertrauen und seiner Idee zu folgen, auch wenn ich immer wachsam und skeptisch bleiben werde."
Ein kaum merkliches Zucken umspielte Matthias Mundwinkel. „Vielleicht hat er euch das Blut aus genau diesem Grund vermacht. Ihr seid skeptischer als ich.“ Matthias seufzte kurz, mit so etwas wie Bedauern in diesem fast tonlosen Laut. „Ithuriel hat einen Weg eingeschlagen, den er nicht hätte wählen müssen. Er hätte uns zurücklassen und fliehen können. Er hätte euch das Blut nicht anvertrauen müssen und mich damals einfach verwundet im Garten in Nürnberg zurück lassen können. Vielleicht hätte das unserem Clan mehr genutzt- er hätte einen starken Anführer abgegeben. Aber er hat sich anders entschieden…“ Matthias schüttelte den Kopf. „Wir sollten versuchen dafür zu sorgen, dass sein Opfer nicht umsonst gewesen war. Ich weiß nicht, ob wir diesem Vertrauen würdig sein können, ob das überhaupt ein Kainit vermag…“ Er erhob sich und trat näher an das Feuer, hielt die Hände in Richtung der wärmenden Flammen und die Gänsehaut verschwand von seinen Unterarmen. „Ich vermute, ein einzelner Tropfen der Vita vermag nicht jemanden in den Wahnsinn zu führen. Es war das Wissen, dass unsere Alten erlangten, das sie immer weiter aus dieser Welt abdriften ließ. Die Aussicht auf die ultimative Vernichtung unseres Clans. Trajan muss etwas Anderes gesehen haben.“ Seine Stimme wurde noch leiser. „Und ich wünsche mir, dass er mit seiner Vision näher an der Zukunft liegen mag als die anderen. Ich glaube, dass, was die anderen sahen, wird geschehen: Der Clan der Salubri wird untergehen… aber ich hoffe, wir- die einzelnen Salubri werden überleben. Unter neuem Namen, mit anderer Geschichte, manch einer mit neuem Gesicht“
„Es nützt nichts vergossener Milch nachzuweinen. Ich habe mich in dem Moment entschieden Trajans Weg zumindest auszuprobieren, als ich ihn in seiner neuen Form vorgefunden habe. Er hat sich mein Vertrauen verdient und hat sich, wie du selber sagst, für uns alle, die aus Leuchtenberg fliehen wollten, geopfert. Er hat sich zumindest meine Kooperation und Unterstützung mehr als nur verdient, trotz meiner Zweifel.“ Leif drehte sich zur Glut an der Matthias stand und beobachtete die kleinen züngelnden Flammen. „Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt. Wir haben einen Weg eingeschlagen und es wäre töricht ohne einen besseren Plan einfach wieder von diesem umzudrehen und abzuweichen. Sei es drum. Zum Glück haben wir wenigstens kaum noch etwas zu verlieren.“

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Ein ausdrucksloses Schnauben folgte von Seiten des Kriegers. „Da habt ihr recht! Es gibt nicht mehr viel für uns zu verlieren und definitiv mehr zu gewinnen. Ich werde Ithuriels Weg ebenfalls einschlagen. Er wollte, dass ich andere Salubri ausbilde und bei Brianne wird es nicht mehr viel geben, was ich ihr beizubringen vermag. Sie war selbst lange Zeit Schülerin Ithuriels. Vielleicht vermag ich während dieser Zeit in Mithras Reich Orte zu finden, die uns als dauerhafte Zuflucht dienen mögen. Dann werde ich nach Deutschland zurück kehren, vielleicht nach Augsburg, nach Mainz, Aachen...“ Der Blick seiner grauen Augen streifte Leif. „Diese Stadt hier… Dieses Brügge. Was hat dazu geführt, dass ihr sie als Zuflucht gewählt habt?“
„Meine Wege haben sich oft mit dieser Stadt gekreuzt. Erst unbewusst und dann immer öfter. Ich habe begonnen mir hier etwas aufzubauen, eine Heimat zu schaffen. Irgendwann war es natürlich für mich, das zu beschützen und voranbringen zu wollen, was mir wichtig war.“ Leif schweig für einen Moment und lächelte dann leicht. „Außerdem haben ein paar Individuen meinen Weg gekreuzt, die sich als gute Freunde, verlässliche Verbündete und manchmal unerträgliche Nervensägen herausgestellt haben. Irgendwie gewöhnt man sich an das, was man kennt und schätzt.“
Matthias schmunzelte ebenfalls. Er schien das Problem zu kennen. Dann überlegte er einen Moment. „Ich habe einst in der mir damals anvertrauten Aufgabe als Geißel von Augsburg eine Toreador aus Brügge festgeno… kennen gelernt. Lilliana von Erzhausen. Kennt ihr die Rose?“
„Sie ist eine jener besagten Nervensägen, von denen ich sprach.“ Auch Leif musste inzwischen ein wenig schmunzeln. Dann wurde er wieder etwas ernster. „Über ihren Ausflug nach Augsburg weiß ich nicht viel, nur dass die Reise wohl einen recht abschreckenden Charakter hatte. Abgesehen davon kann ich nicht sagen, dass meine letzte Reise nach Augsburg mit sonderlich viel guten Erinnerungen verbunden war, aber zumindest habe ich dort etwas wiedergefunden, was ich schon verloren glaubte.“ Leif wandte sich plötzlich ab. „Es ist einerlei. Wie wir bereits festgestellt haben, tut es den unseren nicht gut, zu lange in der Vergangenheit zu verweilen. In den nächsten Tagen werden wir ein Schiff für euch finden und dann solltet ihr keine Probleme haben nach England überzusetzen. Es verkehren fast täglich Warenschiffe zwischen Flandern und Britannien auf dem Ärmelkanal. Sollte es irgendjemandem gelungen sein unsere Spur bis hierher zu verfolgen, verliert sie sich spätestens auf dem Meer.“
Matthias nickte. „Soweit ich kann, werde ich unsere Spuren im Reich von Avalon verwischen, bevor ich mich auf den Rückweg mache.“ Er zog die Hände wieder von den Flammen zurück. „Egal, wie es ausgehen mag, welchem Schicksal wir oder unser Clan zu guter Letzt entgegen blicken, ich bin stolz, dass ich an der Seite eines so tapferen Kainiten wie euch streiten durfte. Mögen uns viele erfolgreiche Kämpfe beschieden sein…“ Er verbeugte sich anerkennend in Leifs Richtung.
Leif nickte nur. "Wir werden uns wiedersehen Matthias. Entweder im Fleisch oder im Geiste." Der Heiler begleitete seinen Gast zur Tür und verabschiedete sich noch einmal mit einer Verbeugung. "Wir sehen uns morgen Nacht. Ruht wohl mit Brianne und den anderen." Der Weg zu den provisorischen Unterkünften im Elysium war nicht weit und sobald er in die nächste Straße eingebogen war, schloss Leif die Tür.






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Epilog

Leif stand reglos in der eisigen Brise, die sein Gewand aufbauschte, und sah hinaus auf das weite Meer. Hinter dem Horizont war vor wenigen Minute die Sonne versunken und ein schwacher, roter Streifen säumte noch immer die sich dunkel am Himmel abhebenden Wolken.
Er beobachtet wie das große Segelschiff langsam aus dem Hafen von Zeebrügge ausfuhr und sich die Segel im Wind spannten. Das Schiff gewann an Fahrt und wurde schneller. Hart brachen sich die Wellen an seinem Bug, der wie eine Kompassnadel gen Nordwesten ansteuerte. Leifs geschärfte Augen erspähten vier Gestalten, die am Heck standen und in seine Richtung, zur Küste, zurücksahen. Ein Umriss mit den Formen einer Frau hob eine Hand in die eisige Seeluft um einen letzten Gruß anzudeuten. Ryanne…
Kleiner und kleiner wurde die Kogge, die gen England steuerte und mit ihr die sich schemenhaft vom blauen Himmel abhebenden Figuren. Irgendwann verließen drei das Heck. Nur eine Person, hager und hochgewachsen, verharrte stoisch wie eine Statue bis das Schiff so klein geworden war, dass es selbst für Leifs raubvogelartige Sicht nur noch als Punkt zu erkennen war.

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Leif hatte es geschafft: er war zurück in Brügge, zurück an dem Platz, den er Zuhause nannte: Der vertraute gleichmäßige Schlag von Brunhilds Hammer, der intensiv würzige Duft von Lavendel, Minze, Rosmarin, der ihn in seiner Küche begrüßt hatten, das rhythmische Plätschern des Regens auf das Strohdach seines Hauses, während er drinnen vor einem warmen Kaminfeuer saß…
Ryanne und die beiden Salubri waren nach wenigen Tagen in Brügge, in denen sie schließlich restlos genesen konnten, nach England aufgebrochen. Matthias hatte sich entschlossen, sie ein Stück zu begleiten. Leif wusste, dass er sich Trajans Worte zu Herzen genommen hatte. Der alte Salubri hatte ihn aufgefordert, das, was er ihn gelehrt hatte, an andere Salubri weiter zu geben und Ryanne würde, falls es ihr Wunsch wäre, Matthias erste Schülerin sein. Danach würde er zurück in das Lehen des schwarzen Kreuzes reisen um das, was er begonnen hatte, fortzuführen.
Leif dachte zurück an das, was er erlebt hatte: den Empfang des Schwarzen Monarchen in Mainz, die erste Begegnung mit Trajan, der von seinem alten Freund, Leifs Erzeuger Achmet, dem Träumer, berichtet hatte, die unterirdischen, alten römischen Ruinen, die Prüfungen, denen er sich unterzogen hatte. Nürnberg kam ihm in den Sinn, der Geschmack des Bluts des Vorsintflutlichen, Matthias Befreiung. Eine Kälte, die nicht von der eisigen Winternacht herrührte, legte sich auf ihn als er an den Alten, Gabriel dachte, der zerfressen von Furcht und Schicksalsergebenheit, dem Ende der Salubri entgegen harrte, seinen grotesken, mit kainitischer Asche gefüllten Sanduhren, seinen Worten über das Ende der Vorsintflutlichen. Gemeinsam mit Matthias war es ihm gelungen in eine der bestbewachten Festungen der Hexer einzudringen, alle Aufzeichnungen über seine Clansbrüder bis auf diejenigen, die er unter seinem Mantel verborgen hatte, retten können, hatte Feuer gelegt, Trajan befreit, seinen Teil zur Rettung der Gefangenen beigetragen.
Das Wiedersehen mit einem Vernichteten, der es wohl nie unter lassen würde weiter zu kämpfen. Auch nach seiner eigenen Vernichtung nicht.
So viel war in so wenigen Wochen geschehen. Leif war es gelungen sich so weit auf den Weg des Seelenwanderns zu begeben, dass er Trajan mühelos finden konnte, wenn er es wünschte, aber die anderen Pfade, die sich vor ihm in dieser Parallelwelt offenbarten, waren noch immer verschlungene Wege, die er erst noch meistern musste.

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Der Nordmann griff in die linke Tasche seines Gewands und förderte die kleine gläserne Phiole hervor, die er unter dem Baum wieder ausgegraben hatte unter dem er sie zuvor versteckt hatte. Dunkelrot, fast schwarz war dessen Inhalt: Macht, Gefahr und Verantwortung. Das hier war das Blut seines Vorsintflutlichen, das seit Anbeginn seiner kainitischen Existenz in seinen Adern floss. Für manch einen wie Trajan ein Zeichen der Hoffnung, dass auch das vermeintlich Vernichtete sich nicht so ohne weiteres zerstören ließ, ein Instrument der Macht, dass er dazu nutzen sollte, seine Clansbrüder gegen die Kräfte zu stärken, denen es so mühelos im letzten Jahrhundert gelungen war, seinen Clan zu vernichten und zum anderen eine Verantwortung, die schwer auf den Schultern lag.
Egal, was kommen würde: Die Salubri hatten eine Chance gewonnen, eine Möglichkeit erlang im Verborgenen zu agieren, unerkannt ihren Weg zu gehen und sich dem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und unabwendbarer Verdammnis entgegen stellen zu können. Und Leif wusste, dass er ein Teil davon war.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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Verfasst: So 2. Jul 2017, 21:06 


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