Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Sa 10. Jun 2017, 23:37 
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Ryanne schien einen Moment zu überlegen und Leifs Worte zu überdenken. Ihre Stimme war leise und für die anderen nicht zu vernehmen als sie wisperte. „Wenn die Tremere nach England kommen, nach Irland übersetzen und die Lande unter ihre Kontrolle bringen können, dann mag es ihnen ebenso gelingen den Rest der Lande unter dem Himmel nach uns zu durchkämmen. Dann mag nichts mehr sie aufzuhalten… Wer weiß, wohin sie ihre Schritte lenken werden?“ Ihre Augen durchsuchten die Dunkelheit als könnten sich bereits in den schwarzgeränderten Umrissen der Büsche und Bäume der umliegenden Wälder in Kutten gehüllte Gestalten sammeln um ihr Werk endgültig zu beenden. „Es gibt Länder weiter im Norden… es gibt Verbündete, Schwerter und Kriegshämmer, die Macht einer scharfen Zunge, die vor nichts zurückschreckt, Strahlen der glühenden Sonne, die wir im Gegensatz zu ihnen für einige Augenblicke ertragen mögen…“

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Leif konnte beobachten wie die um ihn versammelten sich zögernd abwanden und begannen ihre wenigen Habseligkeiten zusammen zu sammeln. Eine weite und gefahrenvolle Reise stand ihnen bevor und niemand wusste, ob sie ihr Ziel je erreichen würden, ob es überhaupt das verheißen konnte, was sie sich erhofften.
Wohl eine halbe Stunde später nahm man schweren Herzens Abschied. Matthias war, nachdem er kurz den halb verfallenen Bauernhof verlassen hatte, mit den beiden Pferden, di e sie zuvor am Weiler zurücklassen mussten, zurückgekehrt. Er drückte Leif die Zügel des Pferdes, das er bei den Wirtsleuten im Austausch gegen seine Rüstung erstanden hatte, in die Hand und klopfte dem Tier von Trajan, das unruhig von links nach rechts tänzelte, beruhigend auf die Flanke.
Er umarmte Arminius, der ihm noch vor wenigen Tagen, in schwerstverletztem Zustand Zuflucht gewährt hatte, ein letztes Mal. „Der Segen der Götter mit euch, Meister Arminius.“
„Und mit euch“, kam die prompte Antwort. „Mögen die Straßen der Welt uns eines Tages wieder auf den gleichen Weg führen.“
Matthias Mundwinkel zuckten unmerklich als er erwiderte. „Oder die Pfade, die jenseits dieser Straßen im für das gewöhnliche Auge Verborgenen liegen…“
Der alte Römer zog überrascht die linke Augenbraue um einen winzigen Millimeter in die Höhe, sein Blick streifte zu Leif, dann nickte er. „Auf die verborgenen Pfade, die uns helfen mögen, für ein gemeinsames Ziel zu kämpfen…“ Er sah zu dem Pulk der Entflohenen, die sich am Eingang versammelt hatten und auf ein Zeichen setzte sich der kleine Tross in Bewegung. Wenige Minuten später erinnerte nur das schwache Glimmen eines heruntergebrannten Feuers an die unsterblichen Besucher, die sich noch vor kurzem hier eingefunden hatten.
Matthias half einem Salubri in den Sattel, der noch immer zu schwach war um selbst aufzusteigen. „Wir sollten aufbrechen. Die Nacht bietet noch immer genug Schatten um Verfolger abzuschütteln und uns weit genug von hier fortzubringen. Außerdem gibt es noch einen jungen Knecht, der sich mit Sicherheit freut, wenn er aus dem Dienstverhältnis zu seiner derzeitigen Herrschaft befreit wird.“ Er schmunzelte. „Und vielleicht bleibt mir ja eine Möglichkeit meine Rüstung wieder zu erlangen. Wer weiß…? Und ein gemütliches Bett…“ Er seufzte sehnsüchtig.

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Verfasst: Sa 10. Jun 2017, 23:37 


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BeitragVerfasst: So 11. Jun 2017, 21:05 
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Leif wusste nicht worauf genau Ryanne anspielte, aber er war zu erschöpft und in Gedanken versunken um weiter nachzuforschen. Er nickte nur. „Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft für uns bereit hält. Vielleicht kommt einmal ein Tag an dem wir uns gegen die Tremere erheben, aber heute ist dieser Tag noch nicht.“ Der Heiler strich sich über die mitgenommene Kleidung und schaute noch einmal in die Richtung in der er Leuchtenberg vermutete. „Wir sollten aufbrechen, Matthias.“ Er sah den großen Krieger beinahe ein wenig besorgt an. „Was heute Nacht geschehen ist wird die Ohren der Hexer bald erreichen und bis dahin sollten wir so weit weg sein wie möglich. Ich bin mir sicher, dass die Hexer Vergeltung fordern werden, auch wenn wir ihnen einen empfindlichen Schlag versetzt haben.“ Mit einigen wenigen, aber dennoch herzlichen Worten verabschiedete sich Leif schließlich von der kleinen Gruppe, die mit Trajan in Richtung des Heiligen Landes aufbrechen wollte. „Mögen die Götter mit euch sein. Ich weiß nicht ob wir uns in diesem Leben wiedersehen, aber ich bin dennoch froh solch mutige und unbeugsame Vertreter unserer Art erleben zu dürfen.“
Der Nordmann war schweigsam, aber irgendwann auf ihrer Reise sprach er Matthias mit nachdenklicher Stimme an. „Wohin wirst du jetzt gehen?“
Mattias zuckte, als wäre es ihm gleichgültig, mit den Schultern und schwieg, doch Leif konnte sich denken, dass der nachdenkliche Krieger sich wohl zu diesem Thema Gedanken gemacht haben musste.
Die weitere Reise verlief für die kleine Gruppe ausgesprochen beschwerlich. Außer Matthias und Leif waren die drei anderen merklich geschwächt und alle mehr als hungrig. Der Nordmann konnte in den Augen des einen Salubri einen solchen Hunger erkennen, dass er sich einen Moment fragte, wie er wohl die Raserei zurück zu drängen im Stande war, die in jeder Minute nach ihm greifen wollte. Es gelang ihnen schließlich in einem der Wälder etwas Wild zu erlegen, das zumindest den größten Hunger stillte um wieder in einer größeren Stadt einkehren zu können. In Ambach konnten sich Leif und Matthias als Heiler verdingen und so etwas Blut ergattern. Erst in diesen Momenten wurde ihnen so richtig bewusst, wie unsagbar schwierig es sein konnte ohne zu morden und zu viel Aufmerksamkeit zu erregen in einer unbekannten Umgebung genug Vita für eine kleine Gruppe Kainiten aufzutreiben. Durch die oftmals nur schwer passierbaren Wege, die sie wählten, gelang es ihnen unbemerkt voranzukommen und nirgendwo waren die Augen und Ohren eines Hexers zu erkennen. Schließlich erreichten sie erneut den kleinen Gasthof, an dem sie vor ihrem Weg nach Leuchtenberg Rast gemacht hatten und tatsächlich war vor allem der junge Locus, ehemals Diener des uralten Salubri Gabriel, hoch erfreut die Gesichter von Leif und Matthias wieder zu sehen. Nur mit Mühe und der Androhung der Wirtin, wenn er die Arbeit liegen ließe, gäbe es für ihn auch am Abend nichts zu essen, griff er wieder zur Mistgabel um den Stall fertig auszumisten.
Die Wirtsleute überließen den Gästen zwei Zimmer und schließlich, als die anderen ihr Zimmer bezogen hatten und Ryanne noch in der Wirtsstube verweilte, beantwortete Matthias Leifs Frage. „Du hast mich vor zwei Tagen gefragt, was ich nun zu tun gedenke.“ Er schwieg einige Sekunden bevor er hinzufügte. „Ich denke, es gibt hier in Europa noch genug für uns zu tun. Einige Salubri werden gefangen gehalten, andere verstecken sich allein in den tiefsten, feuchtesten Kellern um nicht gefunden zu werden, andere haben bereits die Hoffnung aufgegeben, dass überhaupt noch einer unseres Clans existiert. Ich denke, ich werde nach ihnen suchen…“ Er nickte, mehr zu sich selbst als zu Leif. „Außerdem werde ich versuchen, Ithur… Trajans Aufforderung nachzukommen. Es gibt einiges, das er mich lehrte und das ich bereit bin an andere weiter zu geben. Die größte Waffe, die die Tremere gegen uns in der Hand haben ist, dass sie in der Lage sind uns unsere Clanszugehörigkeit, unsere eigenen Geheimnisse und die anderer zu entlocken um uns gegenseitig zu verraten. Das ist es, was Einhörner wie Gabriel in den Wahnsinn treibt, Misstrauen untereinander säht. Trajan hat stets versucht jeden einzelnen Kainiten so zu stärken, dass niemand ihm diese Geheimnisse entlocken kann.“ Er machte eine bedeutungsschwere Pause. „Ich werde seinem Beispiel folgen.“
Die Rückreise dauerte erheblich länger als Leif sich gewünscht hätte, aber der Zustand in dem sie sich alle befanden ließ kein anderes Tempo zu, ohne dass sie Gefahr liefen sich an ungünstiger Stelle zu verraten. Als sie die vertraute Einfachheit des alten Gasthofes schließlich am Horizont entdeckten fiel Leif ein Stein vom Herzen sie hatten einen Teil ihrer Reise geschafft. Der Heiler genoss die Ruhe in ihrem kleinen Zimmer, während er aufmerksam den Worten von Matthias lauschte. Wie zur Bestätigung nickte er immer wieder, bevor er seufzte. „Ich selbst kann nicht auf die Suche gehen. Es gibt Verpflichtungen, die ich eingegangen bin und die mich an Brügge binden.“ Die vertraute Umgebung des Ratsaals im Belfried mit dem großen runden Tisch tauchte kurz vor Leifs innerem Auge auf. „Aber ich kann unserer Sache vielleicht auf andere Art und Weise helfen. Schick jene, die du findest, durch Brügge. Ich kann den Verfolgten und Orientierungslosen zumindest für eine Weile helfen, sie lehren, was ich weiß und ihnen helfen einen Platz auf einem Schiff in Richtung neuer Häfen zu finden.“ Leif lehnte sich zurück. „Das alles wird nicht einfach, aber ich bin davon überzeugt, dass es nicht unmöglich ist ein paar mehr von uns zu retten. Es wird Zeit, dass wir langfristig denken und planen und nicht nur immer auf kurzfristige Gefahren reagieren oder uns verstecken. Ein solcher Kurs wird uns früher oder später endgültig das Genick brechen.“
Matthias nickte ernst. „Da habt ihr Recht. Das war vielleicht der Fehler, den wir all die Zeit begangen haben.“ Er stieß langsam die Luft aus. „Wir Salubri sind führerlos. Es gibt für uns kaum eine Möglichkeit uns abzustimmen, uns zu beraten, und zu überlegen welchen Weg man allein oder gemeinsam beschreiten kann. Kein Salubri würde es wagen andere über Zufluchten oder Gefahren zu informieren… Das ist das andere Problem… Weder ihr, Leif, noch ich, noch sonst jemand von uns, können ein Konzept entwerfen, das Bestand haben wird… Verdammt!“ Er ballte die Hand zur Faust, hatte sich aber dennoch genug unter Kontrolle um nicht weiter zu fluchen.
Misstrauen. Leif dachte kurz über die Worte nach die Matthias zuvor in Zusammenhang mit den Tremere gesprochen hatte. Er lächelte beinahe gequält und suchte nach den passenden Worten. „Du hast Recht und meine Gefühle all das betreffend gehen in die gleiche Richtung. Hör zu Matthias, Ich weiß nicht, was es wert ist, aber ich glaube dir inzwischen, dass du nur das Beste für unseren Clan im Sinn hast. Das Misstrauen welches wir einander entgegen bringen ist in der Tat eines der wirkungsvollsten Gifte der Hexer. Aber nach allem was in Leuchtenberg geschehen ist, glaube ich nicht mehr, dass du ein Agent der Hexer bist. Mit oder ohne Thaumturgie, wir hätten diese Nacht ohne deinen Einsatz und dein Wissen nicht überlebt und dafür danke ich dir.“
Matthias Brauen verzogen sich zu einem fragenden Strich. Er schien überrascht. Seine Stimme war ruhig als er antwortete. „Habt Dank für euer Vertrauen, Leif. Es hat sich für uns Salubri als existenzrettend erwiesen zu hinterfragen und zu zweifeln… Und unabhängig davon sind wir Kainiten. Wir haben lang genug gelebt um wie süß die tödlichsten Gifte schmecken mögen… um es mal in den Worten unserer Heilerlinie auszudrücken.“ Er schmunzelte und klopfte Leif dankbar auf die Schulter. Schließlich sah er zu der spärlichen, flackernden Kerzenflamme, die das Zimmer erhellte. „Ihr seid bewandert in der Kunst des Auspex, das habe ich bemerkt. Kennt ihr die Wege des Animawandelns?“
„Leider nicht Matthias. Ich habe meine Kräfte des Auspex nie über das Lesen und Senden von Gedanken hin entwickelt. Mein Erzeuger war bewandert in dieser Kraft und hat zum Teil Tage in seiner Animaform verbracht. Warum fragt ihr?“
Er sah ihn nachdenklich an. „Ich würde versuchen euch zu helfen, den Weg zum ersten Mal zu beschreiten. Ihr habt das Blut Trajans in euch und ich bin mir sicher, dass euch diese Tatsache dabei behilflich sein wird. Versteht mich nicht falsch, das eigentliche Erlernen des Animawandelns ist ein langwieriger Prozess, aber es gibt auch dort Pfade, die sich leichter beschreiten lassen.“ Auf dem hageren Gesicht des Kriegers erschien ein Lächeln.
„Ich mag Abkürzungen.“ Auch Leif lächelte. „Um ehrlich zu sein habe ich schon länger überlegt mich mit diesem Erbe meines Blutes zu befassen und hätte eine befreundete Toreador in Brügge gefragt mir bei den ersten Schritten zu helfen, aber wenn ihr mir irgendwie weiterhelfen könntet, würde ich nicht nein sagen.“ Der Salubri dachte kurz über die Möglichkeiten nach. Das Animawandeln war nicht ohne Gefahren, aber die Möglichkeiten mit Verbündeten wie Matthias über weite Distanzen in Kontakt bleiben zu können wogen die Nachteile mehr als auf.
Matthias nickte. „Seht zu der Kerzenflamme und durch sie hindurch. Beim eigentlichen Seelenwandern konzentrieren sich viele auf den Ort, den sie aufsuchen wollen. Den Ort zu dem wir reisen können, kennt ihr wahrscheinlich nicht. Also werde ich euch mental ein Bild davon schicken.“
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Vor Leifs Innerem Auge erschien kurz eine belebte Straße, Menschen, mit dunklerer Haut, die Handel trieben, ein Pferd, das versuchte dem Schmied, der es beschlagen wollte, zu entkommen.
„Konzentriert euch auf diesen Punkt.“
Matthias schien zu wissen wovon er sprach und Leif beschloss einfach seinen Anweisungen zu folgen. „In Ordnung“ Das Bild half ihm den Ort zu visualisieren und schließlich schloss er die Augen und versuchte sich die Menschenmenge auf den Platz mit allen Farben und Formen vorzustellen.
Leif gelang der Übertritt in die Geisterwelt mit einer so jähen Geschwindigkeit, dass es ihn fast erschreckte. Er spürte sowohl das Blut von Saulot als auch Trajan in sich und konnte ahnen woher seine abrupten Fähigkeiten kamen. Leif hatte den Ort vor Augen, den er sich vorstellte und es erschien ihm als habe man den weiten Weg den es bis dahin zurückzulegen ging wie Garn aufgewickelt und damit die unsagbar weite Strecke zu einem kurzen Katzensprung verkürzt. Als er wieder Umrisse erkennen konnte befand er sich inmitten von Menschen auf einem Marktplatz. Keiner schien ihn zu bemerken. Obwohl er wusste, dass er nicht körperlich anwesend war, schritten die Passanten an ihm vorbei als umgingen sie ein sichtbares Hindernis ohne es zu bemerken. Matthias stand neben ihm und lächelte. „ich wusste, dass ihr den Weg finden würdet.“ Die Stimme war so eindeutig zu vernehmen als wäre er tatsächlich dort.
Die Geschwindigkeit mit der all das geschah war beinahe überwältigend und es dauerte einen kurzen Moment bis Leif sich wieder gesammelt hatte. „Das war...einzigartig.“ Ihm fielen keine besseren Worte ein um das gerade erlebte zu beschreiben. Er war hier und auch nicht. Welch besondere Kraft das Animawandeln doch war. „Matthias?“ Es war genauso eine Frage wie eine Versicherung das der andere Salubri wirklich hier war. „Es fühlt sich an als könnte ich die ganze Welt bereisen.“ Der Heiler schaute an sich herab.
Matthias nickte. „Das ist auch so… Aber es ist nicht möglich mit der Umgebung in Kontakt zu treten… Und es ist um so schwieriger, um so weiter und weniger vertraut einem die Orte sind, die man bereisen möchte.“ Er begann sich einen Weg durch die Menge zu suchen. „In seltenen Fällen spürt ein Sterblicher mit magischem Gespür unsere Anwesenheit… aber in der Regel bleibt man absolut unerkannt.“ Er hielt eine knappe halbe Minute später an einer etwas schmalen, eher unscheinbaren Tür, die er nach einem kurzen Zögern einfach durchschritt.
„Ich verstehe.“ Leif zweifelte zwar ob er die Feinheiten des Seelenwandels wirklich schon begriffen hatte, aber zumindest begann er Erfahrungen zu sammeln. Während er seinem Lehrer folgte, ließ er seine körperlose Hand durch eine Frau in braunen, wallenden Gewändern gleiten und schmunzelte kurz über diese Geste. Dann trat er durch den Torbogen, den zuvor Matthias durchschritten hatte.
Der deutsche Krieger durchschritt einen Gang und erklomm dann eine steile Treppe, die in das übernächste Geschoss führte. Er schien zu wissen, wo er sich befand. Leif konnte ein paar Dienerinnen erkennen, die sauber machten und einen Mann in der Gewandung eines Knechtes, der ein paar gerupfte Hühner durch die Flure in die Richtung der wunderbar nach Brot und Braten riechenden Küche trug. Schließlich standen sie auf einem Raum, der eine großartige Sicht auf die Stadt freigab.

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An der Brüstung lehnte eine Gestalt, die ihnen den Rücken zugewandt hatte, und an der Klarheit der Konturen konnte Leif schließen, dass der Mann sich ebenfalls in der Geisterwelt aufhielt. Matthias senkte den Kopf und fiel in eine Verbeugung. „Meister Ithuriel…“
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Verwirrung überkam Leif und als er die Gestalt des alten Salubri sah schreckte er kurz zurück. Was geschah hier? „Trajan?“ Leif verbeugte sich ebenfalls leicht und schaute über die Brüstung des alten Balkons. „Was geschieht und wo sind wir eigentlich? Ist das real? Oder befinde ich mich in einem Traum?“ Der Heiler kannte die Welten der Träume und Illusionen, Reiche in denen sich sein Erzeuger so frei bewegt hat wie ein Fisch im Wasser. In solchen Welten war es auch möglich den Toten zu begegnen, auch wenn sie oft nur ein Echo ihrer echten Existenz waren.
Noch während sich Leif verbeugte, zog ihn die feste Hand des alten Salubri bereits wieder nach oben. „Solche Förmlichkeiten sind wahrlich nicht nötig.“ Er spürte den bestimmten Griff der Arme des Kainiten, der den Kriegergruß vollführte, der wohl vor Jahrhunderten Usus zwischen Kampfgefährten gewesen war. „Es freut mich euch bei Gesundheit anzutreffen… Ihr habt den Weg hierher gefunden… Demnach war eure Mission erfolgreich.“ Er nickte langsam und anerkennend und sah Matthias, dann Leif fest an. Es war klar, dass er gedachte das Wort zunächst an Heiler aus Brügge zu wenden.
„Erfolg mag an vielerlei Faktoren gemessen werden, nach all den Verlusten würde ich die letzten Nächte zwar nicht als Erfolg betiteln, aber auch nicht als komplette Katastrophe.“ Leif lächelte schwach und hätte Trajans Händedruck gerne wirklich gespürt. Die Situation war trotz allem andersartig und verwirrend. Leif brauchte seine gesamte Konzentration und Willensstärke um sich nicht in der Situation und Szenerie zu verlieren, bis er es irgendwann schaffte seine Fragen zu formulieren. „Wo sind wir hier? Außerdem was noch viel wichtiger ist, wie ist es möglich dass ihr hier seid, Trajan? Ich dachte ihr seid im Feuer eures Opfers und dem der Tremere vergangen?“

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BeitragVerfasst: Mo 12. Jun 2017, 21:18 
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Trajans Züge wurden für einen Moment ausdruckslos und er wandte den Blick ab, folgte mit den Augen der Szenerie, die sich vor ihnen in der gewaltigen sonnenbeschienenen Stadt befand. Er sah über die unter ihnen liegenden edlen Hausdächer, die gewaltigen Bäume und blieb schließlich an dem gigantischen Amphitheater haften, dessen Fahnen in der frühen Morgenbrise im Wind wehten. „Das hier ist Rom, die Stadt in der ich vor langem einen großen Teil meiner sterblichen und kainitischen Existenz verbracht habe. Ich war einst Herr dieses Hauses hier.“ Seine Hände umfassten die breite, marmorne Brüstung. „Vieles ist mittlerweile zerfallen, aber ein großer Teil des alten Glanzes bricht noch immer durch die Silhouette dieser neuen Häuserfronten." Sein Blick ging wieder zu Leif. „Nein, das hier ist kein Traum, auch wenn es dir vielleicht so erscheinen mag. Hier in Rom ist die Sonne bereits aufgegangen, eine Stunde früher als in den Lehen des schwarzen Kreuzes. Ein merkwürdiger Anblick, wenn man so viele Jahrhunderte kein Sonnenlicht zu Gesicht bekommen hat, nicht wahr?“ Er seufzte und wandte sich wieder dem eigentlichen Thema zu. „Euer Erzeuger, mein alter Kampfgefährte Achmet, hatte Recht mit seiner Prophezeiung, es wäre mein Untergang, wenn ich je mit euch zusammentreffen würde. Er irrte sich nie bei dem, was er sah. Allerdings konnte auch er nie mit Sicherheit bestimmen, was das bedeutete, was ihm eingegeben wurde.“ Wieder schwieg er einen Moment bevor er fortfuhr. „Ich habe vor langem einen Weg gemeistert, den man Golconda nennt. Dieser Weg ist vielschichtig, aber eine seiner Facetten trennt das Sein, den Kern der eigenen Existenz vom kainitischen Körper ab. Manch einer sucht den Weg um wieder sterblich zu werden, manch einer benötigt fast keine Vitae mehr zum leben… Es gibt einiges, was ich darüber berichten könnte, und doch hilft es einem nicht viel, wenn man diesen Pfad beschreiten will. Ich habe es gewagt in dem Moment in dem mein valerisches Schild brach die Kraft der Hexer auf sie zurück zu schleudern. Es gab für mich kein Entkommen aus dieser Situation und so entsagte ich dem Dasein, das ich bis dahin gekannt hatte, für immer und trennte meinen Geist endgültig von meinem Körper.“ Er nickte Leif mit festem Blick zu. „Das war das mindeste, was ich tun konnte.“

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BeitragVerfasst: Di 13. Jun 2017, 18:06 
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Ohne genau auf seine Worte zu achten sprach Leif beinahe etwas geistesabwesend. „Ich verstehe.“ Er verstand natürlich nicht genau was Trajan ihm gerade auf so einfache und anschauliche Art und Weise erklärte, aber er begann seinen Verstand langsam mit den Fakten in Einklang zu bringen. Ganz so als sah er die Sonne jetzt zum ersten Mal streckte er seine geisterhafte Hand in Richtung der Lichtstrahlen. Er sprach leise. „Ich dachte wirklich wir hätten euch verloren Trajan. Ich hätte mir gewünscht euch in Fleisch und Blut hier zu haben um das was vom Clan noch übrig ist zu führen und zu lehren, aber ich vermute irgendeine Art von eurer Existenz ist mehr als wir hoffen durften.“ Der Heiler riss sich von seinen schweren Gedanken los und drehte der Aussicht auf den römischen Morgen den Rücken zu. Leif hatte irgendwie das Gefühl, dass es niemandem gut tat sich an etwas zu gewöhnen an dem man keinen Anteil mehr haben durfte, auch wenn er die Strahlen der Sonne doch einfacher ertrug als die meisten anderen Kainiten. Seine Stimme gewann an Kraft und auch an Lautstärke. „Eine Stunde ist nicht viel Zeit und ich vermute diese Verbindung wird abbrechen, wenn unsere Körper in Deutschland in den Tagesschlaf verfallen.“ Es war keine Frage, mehr eine logische Beobachtung und ohne weitere Zeit vergeuden zu wollen sprach Leif weiter. „Wie geht es jetzt weiter Trajan?“

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BeitragVerfasst: Di 13. Jun 2017, 21:03 
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Ein Schmunzeln zuckte um Trajans Mundwinkel. „Ich wünschte, ich könnte euch diese Frage beantworten, Leif, aber nur jemand wie mein alter Freund Achmet hätte versucht wirklich mit seinen Mitteln nach einer Antwort über die Zukunft zu suchen.“ Er straffte die Schultern. „Ich mag vielleicht nicht mehr in der Lage sein, mein Schwert gegen diejenigen zu erheben, die sich an unserem Blut bereichern wollen, doch, glaubt mir: Mir stehen hier einige Mittel offen… Ich habe im Laufe meiner Existenz mit vielen Kainiten, die es wert waren, das Blut getauscht und auch wenn sie mit der Zeit schwächer wird: ein winziger Teil dieser Bindung bleibt immer bestehen. Dieses Band, entstanden durch Vitae, vermag diesen Kainiten, sofern er die etwas höheren Künste des Auspex gemeistert hat, zu dem Ort zu führen an dem ich mich aufhalte. Selbst wenn er kein regelmäßiger Seelenwanderer ist. “ Trajan sah zu den beiden jüngeren Männern. „Ihr seid dazu in der Lage, Arminius wird mich finden, wenn er irgendwann wieder die Wege der Seelen beschreitet, Ryanne, wenn ihr, Matthias, ihr zeigt wie.“
Matthias Blick war fragend. „Ihr wollt, dass ich ihr von eurem Blut gebe, das ihr mir in Leuchtenberg überreicht habt?“
Trajan nickte zu Leif und Matthias. „Ja. Zeigt anderen den Weg hierher nachdem ihr sie geprüft habt und ihr euch sicher seid, dass ihr ihnen vertrauen könnt. Ihr beide: Gebt ihnen von meiner Vitae!“ Er sah Leif an. „Ich vermag von hier aus um einiges mehr zu sehen als es einem einfachen Kainiten je möglich wäre. Was mir einer der unsrigen mitteilt, kann ich weitergeben, vor Gefahren warnen, das, was ich weiß, weiter geben. Du Leif, hast zusätzlich das Blut des Ältesten. Nutz es weise und gib es an diejenigen unseres Clans weiter, die du damit stärken kannst. Es kann eine der stärksten Waffen gegen unsere Feinde sein.“ Seine grauen Augen blickten fest zu den beiden Männern. „Ich weiß, so wie wir auch, dass dieser Weg seine Gefahren mit sich bringt. Mehr als nur einige wenige. Aber wir waren zu lange untätig, haben uns zu lange in unseren Löchern verkrochen. Das haben uns die Geschehnisse in den Lehen des schwarzen Kreuzes gelehrt: Nur wenn wir bereit sind, etwas zu wagen mögen wir etwas erreichen!“

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BeitragVerfasst: Do 15. Jun 2017, 12:41 
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Leif war noch immer von den Gegebenheiten der gerade stattfinden Zusammenkunft irritiert, aber langsam verstand er was sich hier vor seinen spektralen Augen entfaltete. „Es wird geschehen wie ihr wünscht Trajan.“ Der Heiler neigte seinen Kopf leicht zur Seite und doch hatte er noch immer ein paar Zweifel. „Eine Frage habe ich aber noch. Was hält die Tremere davon ab uns doch zu finden? Sie sind immerhin selbst Meister der Auspexkräfte, von ihren magischen Möglichkeiten einmal ganz abgesehen. Ich habe das Animawandeln selber noch nicht gemeistert, aber mir sind die Gefahren bekannt. Ebenso wie die Tatsache das man auch in Spektralgestalt in Kämpfe verwickelt werden kann.“ Leif schaute sich um und betrachtete einmal mehr das alte Mauerwerk, die Aussicht auf die ewige Stadt und die vielen Menschen die auf dem Platz unter ihnen ihrem Tagewerk nachgingen. „Es ist wichtig das wir hier sicher sind, denn einen weiteren Rückschlag würde unser Clan wahrscheinlich nicht überstehen.“

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BeitragVerfasst: Do 15. Jun 2017, 18:44 
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Trajan nickte. Offensichtlich hatte er mit Fragen gerechnet. “Deine Einwände sind berechtigt und zeugen von einem wachen Geist. Du wägst ab. Dieser Ort hier, der Platz an dem ich mich aufhalte, ist sicherer als irgendeiner es in der körperlichen Welt für uns je sein könnte. Wann immer sich jemand nähert, bin ich gewarnt und sollte tatsächlich jemand einen Kampf hierher tragen, dann sollte er sich besser bewusst sein, dass er seinen Schritt auf fremdes Terrain setzt.“ Trajans Miene nahm einen harten Zug an. Leif konnte erkennen, dass der alte Salubri bereit war für die Verteidigung dieses gerade erst entstehenden Bündnisses der Einhörner alles zu geben, was in seiner Macht stand. “Wählt diejenigen für diesen Kreis, die ihr für standhaft und tapfer haltet, diejenigen die bereit sind für unseren Clan zu kämpfen statt aufzugeben und unter zu gehen! Ich bin mir sicher, dass dieser Weg uns eher ans Ziel zu führen vermag als die bisher bestrittenen.“

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BeitragVerfasst: Mi 21. Jun 2017, 15:35 
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"In Ordnung Meister." Leif verbeugte sich ganz leicht. "Ich vertraue eurem Urteil und bin bereit euren Plan zu versuchen. Ich leugne nicht das ich Bedenken habe, aber ich bin bereit alles zu versuchen." Leif schaute in die Entfernung, in Richtung der langsam aufgehenden Sonne, die seine durchscheinende Gestalt noch unsichtbarer machte. Es war als würde man feinstes Glas in Wasser tauchen und nur noch mit wachem Blick ausmachen können wo sich Flüssigkeit und Gegenstand unterschieden. "Ihr habt Recht Trajan. Auch ich denke Krieger und Heiler hätte schon früher gemeinsame Sache machen müssen und wir können nur hoffen, dass es noch noch nicht zu spät ist. Die Zukunft wird unser Richter sein. Was müssen wir sonst noch wissen?"

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BeitragVerfasst: Fr 23. Jun 2017, 20:05 
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Trajan sah zu der aufgehenden Sonne, die sich rötlich auf seinem Gesicht zu spiegeln schien. „Ihr wisst, dass ich hier bin…, dass ihr in der Lage seid mich zu finden, wo immer auf der Welt wir uns aufhalten mögen. Und so werden es diejenigen, die ihr dazu auserwählt. Die Zukunft wird unser Richter und unser Wegweiser sein. Nun ist es jedoch an der Zeit für euch nach Hause zu kehren, egal ob dieses Zuhause in Flandern, den Lehen des schwarzen Kreuzes, Jerusalem oder den Hochlanden Irlands liegen mag. Ich bin gespannt, was ihr zu berichten haben werdet.“ Trajan legte zuerst Matthias, dann Leif die Hände auf die Schultern. „Sorgt dafür, dass wir Salubri wieder stolz auf uns sein könne, ... so wie ihr es durch euer Denken und Handeln bisher getan habt!“ Leif spürte, dass ihn etwas von diesem unwirklichen Ort fortzog. Der Tag begann in Osten Deutschlands zu erwachen und er forderte seinen Tribut.

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BeitragVerfasst: So 25. Jun 2017, 10:45 
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Der Sog wurde schlimmer und mit ihm kam eine bleierne Müdigkeit die sein untoter Körper nur zu gut kannte. Leif stellte sich vor wie die ersten, schwachen Sonnenstrahlen langsam über den Horizont krochen um die kleine Taverne und ihre Umgebung in erstes Tageslicht zu tauchen, welches die Schrecken der Nacht verschwinden ließ. Leif wollte loslassen und drehte sich noch einmal zu Trajan. Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete er sich. "Wir werden uns bald wiedersehen." Dann ließ er los. Es war Zeit zurückzukehren und Zeit ein paar Entscheidungen zu treffen.

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