Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Unvermeidliche Spiralen (Lilliane)
BeitragVerfasst: Mo 6. Jun 2016, 18:17 
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Lilliana ritt durch die in der Sommernacht golden leuchtenden Kornfelder Kents. Der leichte Wind spielte in den Halmen wie auf einem sanften Instrument und die Blätter der hohen Eichen erschufen eine uralte Weise, die die Welt wie ein Atem erfüllte.
Man konnte sagen, was man wollte, aber die Mittsommernächte schienen etwas Magisches zu beinhalten.
Der Reiter an ihrer Seite holte auf und brachte sein Tier plötzlich mitten in der raschen Bewegung zum Stehen. Will lächelte beim Anblick, der sich beiden mit einem Male bot.
„Hab ich dir nicht gesagt: Der Ausritt würde sich lohnen. Na, was denkst du?“
Vor ihnen warf sich das Meer gegen die schroffen Klippen, die Lichter von Fischerdörfern in der Ferne blinkten am Küstenrand wie eine leuchtende Perlenkette und über allem spann sich das gigantische Firmament voller glitzernder Sterne.

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Die Toreador sog die Gerüche des bisher noch etwas fremden Landes in sich auf, während sie Tarbas das Tempo vorgeben ließ. Der Rappe genoss es sichtlich ebenso wie seine Herrin und wieherte erfreut, ehe er von selbst zum stehen kam. Die Toreador öffnete die Augen und sah vor sich das gemalte Bild. Lachend drehte sie sich weg vom Sog der Schönheit und blickte auf ihn. Seit sie beide hier eingetroffen waren, erblühte Will immer mehr. "Ich denke, du hast Recht, allerdings gab es auch keine Gegenwehr." Sie brachte Tarbas dazu näher an Wills Pferd zu reiten, was der Hengst ohne zu zögern tat, während Wills Pferd etwas unruhig wurde. Hengst und Hengst nicht immer die besten Freunde...Lilliana streckte ihre rechte Hand nach ihm aus. "Nächte wie diese sind..." sie machte eine Pause während sich ihr lächelnd vertiefte ...für die Ewigkeit."
Er führte ihre Hand an seine Lippen und sie spürte die Kälte, die von ihnen ausging. „Dies ist auf jeden Fall eine Nacht an die ich mich bis in alle Zeit erinnern möchte. Danke, dass du mit mir nach England gekommen bist bis wir entschieden haben, wie es weitergehen soll.“ Er sog tief die Luft ein. „Es tut gut sich mal eine Zeit lang keine Gedanken machen zu müssen. Bis zum Herbst werden wir sicher eine Entscheidung getroffen haben.“ Er straffte die Zügel um sein Pferd besser im Griff zu haben und beugte sich zu ihr hinüber um einen Kuss einzufordern. „Kannst du schwimmen, Prinzessin? Falls nicht könnte ich es dir morgen beibringen. Wenn wir etwas früher losreiten und die Nacht nicht so weit fortgeschritten ist wie die diesige.“ Er grinste schelmisch und Lilliana konnte sich ausmalen, dass sie sich zum ‚Schwimmen lernen‘ ganz sicher ihrer Kleider würde entledigen dürfen.
Es war ein flüchtiges Gefühl der Angst, gepaart mit Traurigkeit, das sich in ihrem Innersten bildete, jedoch gleich niedergerungen wurde von dem Gefühl des hier und jetzt. "Ja, bis September haben wir uns gemeinsam entschieden und wie es auch ausfallen mag, es ist unsere Entscheidung." Kurzzeitig versuchte sie sich ihm und seinem Kuss spielerisch zu entziehen, ehe sie nachgab und ihn schmunzelnd gewähren ließ. "Manchmal entdecke ich Seiten an ihnen, Herr Adale..." sie ließ den Satz auslaufen, während sie Tarbas dazu brachte am anderen Pferd dran zu bleiben. Der Hengst schnaubte leicht. "Ich denke Schwimmen kann ich mehr schlecht als Recht. Frauen wird kein Schwimmen beigebracht, im Gegenteil, wenn wir uns oberhalb des Wasser bewegen können werden wir als Hexe verbrannt, weil das reine Wasser uns abstößt." Sie lachte, während sie sich wieder von Will löste, allerdings blieb ein schaler Beigeschmack übrig. "Ich denke, ich bin bestimmt ein paar Mal reingefallen, aber seit ich verwandelt wurde, befinde ich mich eher unterhalb wieder, außerdem will ich dich mal mit deinen nassen Kleidern schwimmen sehen. Die werden doch so schwer, dass man das Gefühl hat das Wasser des halben Flusses steckt in den Sachen" Sie trieb Tarbas auf einen kleinen Hügel hinauf, auf dem sich eine kleine Baumgruppe befand und brachte ihn wieder zum stehen, während sie auf Will wartete. "Und was darf ich dir im Gegenzug beibringen?"
Will schüttelte den Kopf. „Seltsame Bräuche lasst ihr da im fernen deutschen Reich hoch leben. Aber ich vermute, das Recht ist immer auf der Seite desjenigen mit dem Schwert, der sich erdreistet es auszusprechen, nicht wahr?“ Er seufzte und drückte ermutigend ihre Hand. Dann grinste er wieder. „Du magst mir alles beibringen, was dir beliebt: Socken stopfen, Traumdeutung, Häkeln… So lange ich in deiner Nähe sein darf ist mir alles recht.“ Er lachte.

Er wendetet langsam sein Pferd. „Lass uns zurück reiten. Wir brauchen noch eine ganze Weile bis wir wieder in unserer Zuflucht angekommen sind und auch wenn diese Nächte wunderbar sind haben sie doch die Kehrseite, dass der Tag so unsagbar früh anbricht.“ Bedauernd sah er ein letztes Mal zu den Felsen und dem Panorama, dann verfiel das Tier in einen leichten Trab.

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Sie ritten durch die wellige Landschaft, durchquerten kleine Wälder, vereinzelte stille Dörfer in denen nur das gleichmäßige Atmen der Bauern und das Schnauben der Tiere im Stall zu hören war, kamen an einsamen grauen, steinernen keltischen Kreuzen vorbei und erreichten nach ungefähr einer Stunde eine kleine Ansammlung von ungefähr zehn Gehöften. Will schlug eine Seitenstraße nach rechts ein, die durch ein kleines Buchenwäldchen zu einer Lichtung führte.
Lilliana erkannte die kleine Hütte, die ihnen zum Domizil geworden war mit ihren geschärften Sinnen in intensivem hellen Licht. Man hatte Fackeln entzündet und Glühwürmchen tanzten um das Gebäude an dessen Wänden sich Blumen emporrankten. Kein Sterblicher und wohl auch die wenigsten Kainiten wären wohl je in der Lage solche Schönheit zu erkennen.

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Ein letztes Mal für heute blickte Lilliana zurück zu der Stelle an die sie heute gekommen waren, ehe auch sie ihr Pferd wendete. Die Angebote bezüglich seiner Gegenleistung brachten ihm ein Schmunzeln ein. "Seien sie vorsichtig in dem was sie sich wünschen, mein Gemahl. Sie erhob spielerisch einen Finger, ehe sie Tarbas das Tempo bestimmen ließ. Der Rappe blieb die meiste Zeit im leichten Trab, wechselte dann aber auf einer geraden Ebene in einen kleinen Zwischensprint in den Galopp, während Lilliana sich konzentrierten musste ihn zu führen und wieder zu zügeln. "Wie sind wir nochmal an diese Schlafstätte gekommen, Will? Jedes Mal leuchtet sie schöner." Sie brachte Tarbas an der Seite des Domizils zum Stehen, um dann abzusteigen und ihr Pferd sanft zu klopfen, was er mit einem zärtlichen Kuscheln an ihren Kopf beantwortete.
Will sprang ebenfalls aus dem Sattel und griff nach den Zügeln ihres Pferdes um beide Tiere in den Stall zu führen. „Tja, mein guter Freund John hat glücklicherweise immer und überall einen Bekannten und auch das ein oder andere Gehöft. Dieses Cottage gehört einer alten Tante, einer Base des Grafen von Kent.“ Er verschwand im Inneren des Stalles und war nach wenigen Minuten in denen er die Tiere versorgt hatte wieder an ihrer Seite.
Galant versank er in einer Verbeugung, die nach wie vor jede Etikette vermissen, aber um so mehr guten Willen vermuten ließ und hielt ihr die Tür ins Innere auf.
Während Lilliana die kleine Eingangshalle betrat, erschien ein Gesicht am anderen Ende des Ganges: Maria. Die fleißige Dienerin lächelte als sie ihre Herrin wohlbehalten wieder zu Hause wusste und trat kurzerhand zwei Schritte auf sie zu um ihr aus dem Mantel zu helfen. Ein skeptischer Blick von Will, der hinter der Toreador hineingetreten war, ließ sie schlagartig inne halten. Der Engländer grinste verschmitzt und meinte dann in leisem Tonfall zu der jungen Frau. „Teure Maria. Wir wissen deine Führsorge ja durchaus zu schätzen, aber ich vermute, die Herrin schafft es in dieser Nacht ganz gut allein aus dem Mantel. Und wenn nicht, dann bin ich ja auch noch da, nicht wahr? Die anderen Kleidungsstücke wird sie sicher auch noch los, wenn sie sich anstrengt.“ Sein grinsen wurde breiter. „Hast du heute Nacht nicht noch irgendetwas Wichtiges zu tun? Brot backen? Kleider flicken? Kamin fegen? Falls nicht, dann freue ich mich besonders für dich. Vielleicht möchtest du noch mal im Gasthaus vorbei sehen und dir einen schönen Abend mit Musik und Tanz machen? Oder du besuchst John oder Michel in ihrer Behausung. Die beiden könnten in ihren Betten sicher ein bisschen Wärme in der Nacht gebrauchen. Ist ganz schön frisch heute Abend, findest du nicht?“ Er legte die Hände auf die Unterarme und tat so als würde er frieren. Maria lief puterrot an, griff nach einem Mantel und verschwand mit wenigen Schritten durch die Haustür in der Nacht.
Sobald die Tür ins Schloss gefallen war begann Will zu lachen. Er sah in Lillianas Richtung und schluckte das Prusten hinunter. „Ich weiß, du willst mich jetzt schelten, dass ich das arme Ding so aus dem Konzept gebracht habe, aber obwohl wir sie schon hundert Mal gebeten haben sich im Gasthof des Dörfchens einzuquartieren will sie hier Wache halten und wie ein Hund deine Unschuld verteidigen…“ Erneut ging ein Blick seiner grauen Augen in ihre Richtung. „Verzeih mir.“ Sie konnte genau erkennen, dass er es mit dem Verzeihen nicht ganz so genau nahm.

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Er hatte gar nicht mal so unrecht mit seiner Vermutung, dass es ihr nicht so Recht war, wie er mit Maria umgegangen war und ehe ihre Dienerin aus der Tür verschwunden war, streifte Lilliana mit ihren kalten Händen das Mädchen. "Entschuldige meine Liebe, ich weiß um deine Treue und deine Herzlichkeit, sowie deine Unschuld." Dann drehte sie sich wieder zu Will um, als Maria das Haus verlassen hatte. "Mir steht der Mund offen, mein liebestoller Mann." Sie schüttelte den Kopf, konnte sich dann aber ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. "Wenn ich solche Sachen zu John sagen würde..." Lilliana trat näher an Will heran, beendet den Satz jedoch wieder nicht. Obwohl die gesellschaftlichen Dinge in der kainitischen Welt nicht so waren wie in der der Menschen, wussten beide, das eine Frau doch anders gesehen wurde und sich auch anders zu benehmen hatte. Inzwischen war sie bei ihm und drängte ihn zurück. Ihre Stimme hatte etwas Schnurrendes, was mit einem etwas gefährlichen Knurren begleitet wurde. "Eine kleine Entschuldigung ist angebracht." sie machte eine Pause während ihre beiden Hände die seinen vorsichtig nahmen und sie oberhalb seines Kopfes platzierten. "Findest du nicht?" Ihre Mund kam dem seinen sehr nahe, berührte ihn jedoch nicht.
Er grinste noch immer. „Nun ja, dann werde ich mich wohl morgen bei der Dame mit einem Blumensträußchen entschuldigen… und ihr dann endlich ein Zimmer im Gasthaus besorgen. Direkt neben dem von Michel oder John.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Ich trag ihr auch die Koffer. Bin ich nicht ein Gentle Man?“ Sie ließ ihn ergeben wieder los, weder nickte oder schüttelte sie den Kopf ob seines Vorschlages.
Will ließ ihr den Vortritt um die Treppe hinauf Richtung Schlafzimmer zu steigen.

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Oben angelangt riss er sich ohne langes Zögern das Hemd vom Leib und kam auf sie zu. Seine Küsse bedeckten ohne Zögern ihren Nacken während er die Bänder ihres Kleides aufzuschnüren begann. Sie nahm überrascht aber erfreut seine Küsse zur Kenntnis. Inzwischen wusste der Salubri, dass sie seine Küsse auf ihren Nacken bevorzugte und keinerlei Gegenwehr zeigte, sondern nur ergeben die Augen schloss. Er ließ den Stoff von ihren Schultern gleiten, packte sie, hob sie hoch und trug sie zum breiten Bett. Fast ein wenig hastig ließ er sie auf die weichen Kissen hinab, trat dann an die weit geöffneten Fenster und verschloss die dichten Fensterläden, die von außen angebracht waren und im Anschluss die schweren Vorhänge im Inneren. Lilliana spürte das Heranrücken des nahenden Morgens schwer in den Gliedern. Die Müdigkeit nahm mit jeder Minute, die verging, zu.
Will ging auf Nummer sicher und schloss zusätzlich die Schlösser an den Eisenkonstrukten ab, die eine Vernichtung der Fensterläden fast unmöglich machten. Dann entledigte er sich auch seiner Hose und stieg zu ihr ins Bett. Will drückte sie an sich und fuhr ihr mit den Fingern durch die hellbraunen Haare. Seine Stimme nahm einen ernsten Klang an. „Du bist schön, Lilliane.“ Eine schlichte Feststellung, die ihm aber absolut ernst war. Er küsste sie auf die Stirn, dann auf die Lippen, schließlich auf die Augenlider. „Ich freue mich auf morgen…“ Dann schloss der Salubri die Augen.
Als beide nebeneinander im Bett lagen, schmiegte sie sich sanft an ihn und erwiderte sanft seinen geforderten Kuss "Für dich, nur für dich, Will Adale." Sie sah, dass er die Augen schloss und schon bald in den tiefen Schlaf fallen würde, dessen Vorboten der Müdigkeit sie auch längst erreicht hatten. Bald würde sie ihm nachfolgen. Lilliana strich ihm ein letztes Mal über das kurze Haar und schloss dann auch die Augen.

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Lilliana fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Wie jede Nacht…
Irgendwann jedoch erschienen zögernd Bilder vor ihrem inneren Auge, die sie nicht einzuschätzen vermochte. Sie sah Gesichter, von denen sie wusste, dass sie sie eigentlich kennen musste, Augen, den eigenen so ähnlich. Hass und Liebe wechselten sich ab, Hoffnung, Verzweiflung, Helligkeit wechselte mit Dunkelheit so rasch wie das Licht einer flackernden Kerze im Wind.

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Sie sah zwei Männer, offensichtlich Freunde, die gemeinsam an einem Feuer saßen, über etwas redeten, schließlich stritten bis einer der beiden wutentbrannt den Raum verließ. Sie hatte beide bereits gesehen, suchte nach Gefühlen, die sie mit beiden verband aber nur bei dem einen gelang es ihr eine Verbindung zu erhalten: die Gefühle, die sie mit diesem Mann verband waren Misstrauen, Skepsis, Furcht und Ausgeliefertsein, schließlich Toleranz.
Dann erschien ein Mann in fortgeschrittenen Jahren mit stechenden Augen, der den Lauf der Sterne in sich aufsaugte wie ein Ertrinkender das Wasser. Sie beobachtete ihn aus den Augen des jungen Mannes, der zuvor wütend aufgesprungen war, dieser erkannte aber nicht die beiden Gesichter, die sich ihr im selben Moment boten. Zwei Männer einander äußerlich so ähnlich und doch so verschieden. Das eine Gesicht weise und erkennend, das andere verlangend und voller Gier alles verzehrend.

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Kämpfe entbrannten, die nichts als Tod und Blut übrig ließen. Lilliana spürte Flammen, roch versengtes Fleisch, hörte die Schreie der Sterbenden

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Der junge Mann kämpfte, gewann, verlor, wurde gedemütigt, gefoltert, hingerichtet ohne zu sterben. Sie spürte seine Verzweiflung als wäre es die eigene und dennoch ergab er sich nicht.
Am Ende sah sie ihn, wie er durch die totenstillen Reihen der Gefallenen schritt, ab und an das Leichentuch von dem Gesicht des ein oder anderen zog um nach jemandem zu suchen. Er wirkte jung trotz seiner Jahre, hilflos und Lilliana erkannte die blutigen Tränen auf seinem Gesicht.

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Verfasst: Mo 6. Jun 2016, 18:17 


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BeitragVerfasst: Di 7. Jun 2016, 13:23 
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Sie war nicht mehr so erschrocken wie früher, denn es war nicht mehr das erste Mal, dass sie des Nachts eine Vision einer möglichen Zukunft bekam. Aber die Art der Gefühle, die Art der Bilder varierten.
Lilliana erwachte am nächsten Morgen mit den noch frischen Erinnerungen der unruhigen Nacht. Sie wusste, dass auch bald Will erwachen würde bzw. schon dabei war, aber darauf konnte sie nicht weiter eingehen, außer ihm liebevoll nochmal durch sein Haar zu streichen.
Dann ließ sie sich wieder zurücksinken in die Kissen und schloss die Augen, während sie sich darauf konzentrierte in ihren geschaffenen Garten der Träume zu kommen an dem sie versuchen würde die einzelnen Traumbilder ihrer Vision vor sich auf zu rufen um sie näher betrachten zu können. Ohne Probleme gelangte sie in das von ihr geschaffene Abbild ihres eigenen Gartens, roch den Duft der Blüten des Pfirischbaumes in der Mitte, der immer in voller Blüte stand und setzte sich behutsam auf die Bank vor dem Baum. Erst dann ließ sie die Bilder der Vision zu. Sie begann mit dem Mann mit dem sie wohl gewisse, wenn auch eher negative Gefühle verband, suchte sein Wappen, suchte sein Gesicht. Aber auch der andere Mann, wohl sein Freund wurde nicht von ihr außer Acht gelassen.

Will und sie hatten wahrlich Recht behalten. Die vergangene Nacht war eine Nacht für die Erinnerung und eine Nacht nur für sie beide. Es war an der Zeit wieder ihrer Berufung nachzukommen.


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BeitragVerfasst: Di 7. Jun 2016, 21:07 
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Sie fand den Weg zu ihrem Pfirsichbaum sofort. Ruhig und in voller Blüte erschien er vor ihrem geistigen Auge und ließ sanfte rosane Blütenblätter in das dunkle Wasser der leise plätschernden Brunnen fallen. Ihre Konzentration wanderte zu den unbekannten Gesichtern, doch nichts worauf sie ihren Fokus legte erschien in klarerem Licht. Erst langsam bemerkte sie, dass sich ihre Umgebung veränderte. Der Pfirsichbaum erblühte noch immer in aller Pracht, befand sich nun jedoch nicht mehr in dem grandiosen Garten ihres ausschweifenden Anwesens sondern auf einem einsamen Felsen. Lilliana hatte das unbestimmte Gefühl die Kontrolle über diesen Traum langsam zwischen den Fingern hindurchgleiten zu spüren. Er verselbstständigte sich
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Das leichte Plätschern des Wassers war angeschwollen und Lilliana erkannte, als sie sich nach vorne beugte um über die Kante zu sehen einen mächtigen Strom, der sich durch ein enges Tal wand.

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In weiter Ferne ging rot und klar die Sonne auf tauchte das Land schließlich in goldenes Licht. Es gab nichts, was in besonderem Maße ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, aber nichtsdestotrotz hatte sie das Gefühl die Umgebung zu kennen, sie schon einmal gesehen zu haben… wann auch immer. Schließlich blieb ihr Blick am Fuß des Hügels an einem schmiedeeisernen Tor hängen. Es stand weit offen und war ein einen einfachen steinernen Torbogen eingelassen den sie jederzeit ohne jegliches Hindernis umrunden könnte. Dahinter war ein Pfad zu erkennen. Lilliana wusste, dass man diese Treidelpfade direkt neben den Flüssen verwendete um Schiffe flußaufwärts zu ziehen: ein Leinpfad.

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Sie spürte es sofort ohne eine greifbare Erklärung dafür zu haben: Das Tor war eine Einladung.

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BeitragVerfasst: Mi 8. Jun 2016, 21:18 
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Sie fröstelte. Das hier war so neu, auch wenn sie gleich erkannte, dass die Einladung in die Traumwelt eines anderen einzudringen durchaus als Vertrauensbeweis gelten mochte, so hatte der ihr noch unbekannte Fremde eine Macht die über die ihre hinausging.
Ein letztes Mal legte sie die Hand an ihren Baum, ihren Felsen, ehe sie ihren Weg hin zum geöffneten Tor nahm. Ihre Augen waren wachsam aber nicht misstrauisch auf die Umgebung, die sich ihr nun bot gerichtet und eine Stimme in ihrem Inneren machte sich Sorgen, wie es Will gerade ergeht.


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BeitragVerfasst: Do 9. Jun 2016, 15:29 
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Sie schritt auf dem Pfad voran. Die Luft war zu dieser frühen Stunde noch frisch und Tau glänzte auf den Blättern. Sie roch das Wasser des Flusses, in der Ferne frisch geschnittenes und zu großen Ballen aufgeschichtetes Heu, den schwachen Geruch von blühendem Wein, hörte irgendwo Kühe und Schafe blöken.
Das Gebiet um sie herum wurde mit der Zeit dichter besiedelt. Lilliana machte in einiger Entfernung Bauernhäuser und kleine Dörfer aus, die ein einzelner niedriger Kirchturm überragte. Schließlich mehrte sich das Treiben auf dem Pfad und in der Umgebung. Leute mit großen Körben auf den Rücken, in denen sie wohl ihre Ware feilzubieten dachten, gingen an ihr vorbei ohne sie weiter zu beachten. Ab und an zogen Pferde an ihr vorüber an denen man lange Leinen befestigt hatten und die einen Kahn flussaufwärts hinter sich herzogen. Sie erkannte in der Ferne die Dächer und Türme einer Stadt, mächtige steinerne Burgmauern und bunte Zelte an deren Pfosten vielfarbige Flaggen gespannt waren. Lilliana ließ den Blick über die Wappen schweifen: die Geschlechter der Babenberger, der Salier, die Ottonen, Burgund, die Staufer, die Welfen… Offensichtlich schien ein Fest oder ein Turnier abgehalten zu werden, bei dem reichlich hohes und niederes Volk geladen war.
Schließlich trat sie hinter zwei Reitern durch das große Tor hindurch und sah in den Straßen der mächtigen Stadt denjenigen, der sie in dieses seltsame Traumgespinst eingeladen hatte.

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Sebastian von Augsburg stand neben einer großen Reiterstatue, die er sich anzuschauen schien. Sein Blick jedoch verriet ihr, dass er mit den Gedanken bei einem anderen Thema sein musste. Sobald ihre Augen ihn entdeckten wandte er sich um als hätte er ihre Anwesenheit gespürt und kam auf sie zu. Sein Gesicht war so neutral wie meist wenn man ihn angetroffen hatte. Zwei Meter von ihr entfernt verbeugte er sich und ein Lächeln huschte über seine Züge. „Lilliana von Erzhausen? Es freut mich, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid. Ich habe damit gerechnet, dass ihr sie vielleicht abschlagen würdet.“ Er deutete in die Richtung aus der Lilliana gerade gekommen war. „Wollt ihr vielleicht ein paar Schritte mit mir zusammen gehen?“

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BeitragVerfasst: Do 9. Jun 2016, 16:27 
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Die Traumwelt des anderen Fremden erschien ihr sehr komplex, ausgefeilt und doch friedlich und alltäglich. Als sie sich jedoch gewahr wurde, wessen Einladung sie gefolgt war, da blieb sie unvermittelt stehen und ein Bild ihrer Vergangenheit tauchte auf. Damals hatte sie ihn im Zuge ihrer Emotionen weggeschickt, doch seit damals war Zeit vergangen, lange Zeit.
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie weiter stehen blieb und ihm zusah, wie er sich verbeugte. "Sebastian von Augsburg, ihr seit einer der Kainiten in meinen Leben, der es vermag seinen Freunden und Feinden eine Überraschung zu bieten." Sie ging vor ihm in eine leichte Referrenz, ehe sie danach darauf wartete, dass er neben sie schritt.

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Lilliana ging in einem gemäßigten Tempo neben ihm her, noch immer umspielte ein ehrliches Lächeln ihr Gesicht, dass aber bei den nachfolgenden Worten verschwand und einer ernsten Miene Platz machte. Ihre Augen, die Kontakt mit den seinen suchten waren fragend und sorgenvoll. "Und dennoch ist euer Auftauchen stets nicht mit einer Kleinigkeit verbunden. Das letzte Mal als wir uns sahen, war es Gent gewesen, dass kurz vor einem Umbruch stand." Sie hörte auf zu reden und wartet auf seine Erwiederung.


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BeitragVerfasst: Sa 11. Jun 2016, 20:53 
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Ein winziges Lächeln war um seine Mundwinkel zu erkennen, das jedoch nicht die Augen erreichte. „Sollte ich tatsächlich Freund und Feind gleichermaßen überraschen, sehe ich das als Kompliment aus eurem Mund, Lilliana. Es mag immer gut sein die Feinde mit Unvorhersehbarem zu verwirren und in unserer Existenz ist es nicht immer leicht Feind von Freund zu unterscheiden, nicht wahr?“ Er ging durch die dicht gedrängte Straße. Händler schrien laut um ihre Tuche, Brote, süßes Gebäck, Gewürze, Klingen und was immer sie feil bieten wollten, an den Mann zu bringen, Knappen liefen vor ihren Rittern in schimmernder Rüstung auf gigantischen Schlachtrössern daher, die man mit bunten Tüchern und adeligen Wappen behängt hatte. Alles, was Lilliana erkannte verriet ihr, dass dies eine vergangene Zeit war. Sie erkannte den Kleidungsstil, die Produktionsweise, konnte aber nicht näher bestimmen, wann und wo sie all dies bereits gesehen hatte.
Sebastian setzte seine leise Unterhaltung fort. „Nein, dieses Mal dürfte es sich nicht um eine große Angelegenheit handeln. So vermute ich zumindest. Ein Freund…“ Seine Miene verdüsterte sich kurz. „… hat mich gebeten mich einer Sache anzunehmen und ich musste ihm diesen Gefallen gewähren.“
Lilliana ließ sich von ihm führen, die Gerüche des süßen Gebäckes waren lockend, aber leider nicht mehr für sie gemacht. Kurz wollte sie ihm etwas erwidern, unterließ es dann jedoch, aber ihre Augen blickten in die seinen, als wollten sie einen Teil seiner Seele ergründen, ehe sich Lilliana wieder davon abhielt. "Und so spaziert ihr mit mir nun in eurem Traum, weil euer Freund einen Gefallen von euch einforderte." sie ließ den Satz für ihn stehen, ihre Miene war nicht mehr ganz so ernst, wie zu Beginn, aber es schwang ein leiser fragender Unterton mit. "Und wenn es mein Wunsch ist diesen Traum zu verlassen, dann werdet ihr mich nicht aufhalten?"
Der braunhaarige Mann schüttelte den Kopf. „Mit Gewissheit nicht. Ich hätte meinen Dienst meiner Zusage entsprechend, ausgeführt und Kontakt zu jemandem aufgenommen, der meinem Freund möglicherweise in dieser Angelegenheit helfen könnte. Wenn diese Person ablehnt… nun… vielleicht wäre das für die ganze Angelegenheit sogar besser…“
Er machte eine kurze Pause an einem der Stände, zog eine Münze hervor und erstand bei der Händlerin zwei goldbraun gebackene Pasteten von denen er eine an Lilliana weiter reichte.

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Er biss hinein und Lilliana roch Käse, Gewürze und saftigen Speck. Mittlerweile waren sie wieder aus den Toren der Stadt hinaus gewandert und Sebastian hielt kurz inne um die Szenerie, die sich ihnen bot, zu mustern. Lilliana erkannte in einigen hundert Metern Entfernung das Ufer des breiten Flusses, überall waren Stände aufgebaut und zu ihrer Rechten war eine große Fläche abgesteckt und bebaut worden, die wohl für Wettkämpfe im Rahmen eines Turnieres dienen konnten. Auch die entsprechenden Geräusche ließen darauf schließen.



"Noch ist es nicht entschieden. "Etwas überrascht, aber nicht ablehnend nahm sie die Pastete in die Hand. Sie war noch warm und neben dem Geruch hatte sie noch ein gutes entsprechendes Äußeres. Sie bedankte sich bei dem edlen Spender der Nahrung, nur um dann einen Moment in Richtung der Geräuschquelle zu blicken. "Kenne ich die Wappen, welche sich dort versammeln um zu reiten und sich ehrerbietig zu beweisen?"
Sebastian sah zum Turnierplatz. „Babenberger, Lothringer, die Staufer… Alles, was Rang und Namen hat ist dort versammelt. Ihr seid eine Frau adeliger Herkunft. Ich bin mir sicher, ihr kennt die Wappen.“ Er nickte.
Lilliana brach einen kleinen Teil der Pastete ab, während sie das größere Stück einem Jungen gab, der am Wegrand in Richtung des Platzes kauerte. Es war das alltägliche Bild, das wohl nie vollständig verschwinden würde. Wo Licht ist, da ist auch die Dunkelheit. Aber man vermag mit einer Kerze die Dunkelheit zu vertreiben. Erst nachdem der kleine Junge versorgt war stand sie wieder bei ihm und sah einen Moment wieder länger in die Richtung des Turniers. Auch wenn es schon Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte zurücklag, als sie als Sterbliche an einem Turnier teilgenommen hatte, ihre Erinnerung an das bunte Treiben, die edlen Rüstungen waren da. Jetzt hatte sie gemischte Gefühle an damals. Sicher, war es ein Spiel und kein Krieg aber gerade beim Tjosten gab es hin und wieder Unfälle mit Toten. Ihr fröstelte. "Dann sprecht nun Sebastian von Augsburg."
Sebastian beobachtete wie Lilliana die Pastete an den Jungen weiterreichte und schwieg dazu. Erst einige Augenblicke später, nachdem er selbst fertig gespeist hatte, sah er sie wieder an. „Das hier ist nichts weiter als ein Traum, eine schöne Erinnerung in die ich mich beizeiten gerne zurück ziehe. Das Schicksal dieses Bettelkindes hat sich vor Jahrzehnten entschieden und es weilt mit Sicherheit nicht mehr unter den Lebenden. Er schmunzelte. „Wenn ihr hier Gutes tun wollt, dann geschieht das für euer eigenes Seelenheil und nicht für das Wohl des Kindes.“

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Sebastian beachtete den Turnierplatz nicht weiter, sondern ging mit ihr nach Links in Richtung Ufer des Stromes. Er hielt auf eine Gruppe Eichen zu, die ihre Wurzeln in das langsam dahin fließenden Wasser streckten.
Ohne lang inne zu halten nahm er auf einer der dickeren Wurzeln Platz und lehnte den Rücken an den mächtigen Stamm. Mit einer einladenden Geste deutete er auf die anderen Wurzeln, die mit dem dichten weichen Moosbewuchs wie zum Sitzen geschaffen schienen.
"An mein Seelenheil denke ich nicht und auch wenn ich weiß, dass es ein Traum ist und dieser Junge seit Jahren tot, so muss es ihm doch nicht in eurem Traum schlecht ergehen, nicht wahr?" Ihr Ton hatte die Entschlossenheit inne, die man von ihr gewohnt war, wenn man sie länger kannte. Etwas verwundert nahm sie den von ihm eingeschlagenen Weg zu den Bäumen hin und setzte sich seitlich auf eine der etwas dickeren Wurzeln, deren Ende bereits im Wasser nicht mehr zu erkennen waren. "Dann ist dies wohl euer Lieblingsplatz in eurem Traum?"
Sebastian lachte kurz auf und musterte sie amüsiert mit seinen dunklen Augen. „Mein Lieblingsplatz? Nein. Mein Lieblingsplatz in dieser Erinnerung ist ein anderer. Aber dieser Ort hier ist schön und für ein ungestörtes Gespräch bestens geeignet. Es ist annähernd unmöglich für einen Fremden uneingeladen in einen Traum zu gelangen, aber ‚annähernd‘ beinhaltet doch immer nicht die ganze Sicherheit… Egal. Hier können wir offen sprechen.“ Er nickte bestätigend. „Nun denn: Derjenige, dem ich diesen Gefallen tue, macht sich Gedanken um einen Mann, den ihr in Augsburg kennen lernen konntet: Lux. Ihr suchtet ihn vor einigen Jahren auf, da er euer Mündel Marie entführt hatte, wenn mich nicht alles täuscht?“
"Sehr schade" kam es noch von Lilliana, ehe sie ihm aufmerksam zuhörte. Ein Nicken in seine Richtung, als der Name fiel und ein Bild, das sich vor ihren Augen auftat. Es war schon länger her und sie hatte nur noch verschwommene Erinnerung daran. "Es war ein Missverständnis und Marie ist freiwillig mitgegangen, aber ja, ihr habt Recht und für mein Eintreffen in eurer Stadt habt ihr mich ja auch angemessen bezahlen lassen." Sie lachte kurz und auf, was sich allerdings nicht in den Augen wiederfand. "Weswegen macht sich dieser Mann Gedanken um Lux von Augsburg?"
„Was hätten die Obersten meines Clans von mir gedacht, wenn ich es nicht getan hätte?“ Seine Mundwinkel verzogen sich eine Spur nach oben. „Brügge war und ist für viele meines Clans ein rotes Tuch. Da muss auch ich mitunter den Schein wahren. Ich habe gemeinsam mit einigen ähnlich Denkenden ziemliche Anstrengungen unternehmen müssen um andere meines Clans davon abzuhalten ihren Einfluss wirken zu lassen und bei den entsprechend mächtigen Kainiten sich die Mittel zu holen euch zu vernichten… Bislang hattet ihr Ruhe und ich denke, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Schon seit Jahrzehnten habt ihr eure kleine ‚Tremerejagd‘ auf Eis gelegt und auch Kainiten vergessen und vergeben mit der Zeit.“ Er lachte kurz auf. „Mein Freund, der Lux um einiges näher steht als ich, ist beunruhigt. Der junge Kainit schien in letzter Zeit verwirrt. Wahnträume suchten ihn heim, die er Visionen nennt. Er konzentriert sich mehr auf die Welt der Träume als auf die Realität, fastet, geht der Jagd nicht mehr nach und suchte nach etwas, das er nur im Traum zu finden glaubte. Im letzten Gespräch der beiden, dass in einen heftigen Streit ausartete, fielen von Lux Seite die Worte „Flandern“ und „Marie“. Mein Freund suchte mich entgegen meiner ausdrücklichen Empfehlung auf und wollte aus diesem Grund, dass ich mich an euch wenden sollte.“
Lilliana hatte die Augen geschlossen, aber er konnte sehen, dass sie immer weiter angespannt wirkte und ihm konzentriert zuhörte. Irgendwann sprach sie aber doch. Die Stimme beherrscht und neutral, die Augen blieben geschlossen "Marie ist nicht mehr mein Mündel, sie ist verlobt, der Heiratstermin steht und bald wird Hochzeit gefeiert, aber es kann durchaus sein, dass es Menschen gibt, die sie benutzen möchten, ebenso wie es Kainiten gibt, die mich benutzen möchten." Lilliana machte eine Pause, während sie die Augen wieder öffnete und die Finger wie zum Gebet zusammentat. "Was ist das Anliegen? Soll ich mich mit Lux von Augsburg treffen um nähere Informationen zu bekommen oder ihn dazu bringen, dass er sein Fasten bricht, weil er ansonsten Menschen in Gefahr bringen könnte? Ich kann dies tun und vielleicht sein Leid mildern, aber was die Visionen angeht, Sebastian. Diese kann ihm keiner nehmen. Sie sind Gottes Geschenk an ihn und ihr solltet vorsichtig sein, Sebastian, genau wie Lux, wem ihr sein Geheimnis anvertraut.“

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Sebastian betrachtete sie lange und schien abzuwägen. Dann nickte er. ‚Ihr mögt recht haben, dass sie Gottes Geschenk oder das des Teufels sein mögen und dass es nichts ist, dass man in der Öffentlichkeit kund tun sollte, wenn man nicht gerade dem Clan des Mondes angehört und stolz darauf ist. Ich habe Lux in letzter Zeit nicht gesehen, aber mein Freund hat dringende Vermutungen geäußert, dass Lux dabei ist sein Wesen zu ändern. Diesen Verdacht teilte er ihm persönlich mit, woraufhin der Streit ausbrach. Egal ob göttliche Fügung, Geschenk oder Strafe Kains… Mein Freund wollte, dass ich euch diese Nachricht überbringe damit ihr selbst urteilen könnt ob ihr der Sache weiter nachgehen wollt.“
Er sah über das Wasser des Stromes, zum anderen Ufer und dann zu einer Gruppe spielender Jungen in einiger Entfernung, die Kiesel über die teilweise spiegelglatte Oberfläche des Wassers hüpfen ließen. Der Jüngere lachte laut über das Spiel.
Lilliana blieb noch eine Weile etwas bewegungslos in ihrer jetzigen Haltung am Baum sitzen. Sie war in sich gekehrt, irgendwann nickte sie mehr zu sich selbst leicht und öffnete dann den Mund. "Ich werde es versuchen. Ich habe zwar Lux von Augsburg nicht sehr intensiv kennen lernen dürfen, aber es scheint, als würde sein Freund ernsthaft besorgt um ihn sein, wenn er euch um den Gefallen bittet." Sie erhob sich von ihrer Sitzstatt und nahm Augenkontakt zu ihm auf. "Ich werde nun zurückgehen, man wird mich schon erwarten und ich möchte dieser Person nicht Kummer bereiten. Ihr habt mein Wort, dass ich danach aufbrechen werde, um Lux einen Besuch abzustatten." Ein kurzes Schmunzeln ergriff ihre ansonsten neutrale Miene, als sie die weiteren Wörter sprach. "Ein Bote mit einem förmlichen Ersuchen eure Stadt zu betreten wird vor mir eintreffen, damit der Anstand gewahr bleibt." Sie ging erneut in die leichte Referenz. "Habt Dank für eure Einladung Sebastian von Augsburg, ich werde mich nun zurückziehen."

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Sebastian zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Ihr scheint es sehr eilig zu haben, Herrin von Erzhausen…? In einem Traum vergeht die Zeit wie im Flug, während sie draußen annähernd stillsteht. Das ist euch mit Sicherheit bekannt. Macht euch also keine Gedanken um die Geschehnisse, die dort vielleicht passieren würden. Lux ist vor einigen Wochen aus Augsburg aufgebrochen, habe ich mir sagen lassen. Sein Ziel nannte er nicht, aber anhand der Bemerkungen über Flandern und euer ehemaliges Mündel konnte mein Freund die entsprechenden Schlüsse ziehen.“
Lilliana kam aus der Referenz wieder hoch und nickte leicht verstehend. "Es hat seine Schwierigkeiten ein Gespräch mit euch zu führen. Wie ich bereits erwähnt habe, zu Beginn von diesem, haltet ihr noch immer eine Überraschung bereit." sie drehte sich etwas seitlich, richtete ihre Füße wieder in die Richtung aus der beide gekommen waren und lächelte ihn dabei wieder an. "Wenn Lux nach Flandern kommt um Marie zu sehen, dann werde ich ihn erwarten und euch einen Boten schicken ob seines Standortes, damit sein Freund beruhigt sein kann. Sollte er jedoch wieder in Augsburg gesehen werden, so schickt mir einen Boten, damit ich nach ihm sehen kann." Lilliana setzte ihre Beine in Bewegung und drehte sich von ihm weg, dann jedoch drehte sie noch einmal ihren Kopf. "Vielleicht zeigt ihr mir beim nächsten Mal euren Lieblingsplatz. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn er nur halb so schön ist, wie dieser hier."
Sebastian deutete mit dem Kinn in die Richtung der spielenden Jungen. „Mein Lieblingsplatz in dieser Erinnerung war der dort drüben.“ Der Knabe warf einen Stein, der fünf mal aufschlug bevor er unterging und jubelte laut „Sebastian! Hast du das gesehen? Fünf mal! Ich bin besser als du!“ Der Knabe grinste breit als der ältere, ein Heranwachsender von wohl achtzehn Jahren, die Herausforderung annahm und ebenfalls zum Wurf ausholte.
„Nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, dürfte sich Lux in Gent aufhalten. Da ich mich derzeit in Köln aufhalte und in einigen Wochen meine Clansschwester Iris in Gent aufsuchen wollte, könnte ich die Reise vorverlegen und euch dort treffen.“
Lilliana lächelte, als sie den heranwachsenden Burschen musterte. Dieses Unbekümmerte hatte der erwachsene Sebastian irgendwann abgelegt. Doch hinter der Fassade... Sie blieb noch einmal stehen und drehte sich wieder um zu ihm. "Ich stimme eurem Plan zu, auch wenn es mich doch verwundert, dass er in Gent weilen soll. Aber sagt ihr mir noch, bevor ich gehe, was ihr mit Lux verbindet? Er scheint euch auch nicht egal zu sein, obwohl er nicht von eurem Clan stammt."
„Was mich mit Lux verbindet?“ Sebastian strich mit den Fingern über das Moos und überlegte. „Ich habe über einige Jahre stellvertretend um die Belange von Augsburg gekümmert und Lux ist einer dessen Bewohner. Mich verbindet wohl nicht mehr und nicht weniger mit ihm als das, was mich den meisten Kainiten dort verbindet.“ Er sah sie an und schien auf weitere Fragen zu warten.
Lilliana schüttelte leicht den Kopf und seufzte, dann drehte sie sich um und ging endgültig weiter. "Ich werde Madam Borluut schreiben, am besten ist es wir treffen uns wie schon vor einiger Zeit, bei ihr. Ich habe sowieso etwas mit ihr zu besprechen. Bis zu unserem Wiedersehen, wünsche ich euch noch eine geruhsame Nacht und...etwas mehr eures früheren Selbst, Sebastian."
Sie konnte sehen, dass der Hexer nach einem kurzen Zögern dabei war die Lippen zu öffnen um etwas zu erwidern, aber Lillianas Entschlossenheit war so stark, dass sie mit unvorstellbarer Geschwindigkeit aus dem Traum herausgezogen wurde. Eigentlich war sie es selbst, die sich zog.
Sie erwachte erneut kurz nach Sonnenuntergang in dem gemütlichen Schlafzimmer in Kent.
Lilliana öffnete erneut die Augen und drehte sich hinüber zu Will. Ihn zu sehen beruhigte sie und sie wappnete sich um ihn zu unterrichten, dass ihr Ausflug hierher nach England zumindest für einen von ihnen beiden beendet werden musste, eine Fortsetzung war aber nicht ausgeschlossen.

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BeitragVerfasst: Mo 20. Jun 2016, 21:22 
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Als Will erwachte, sah er wie Lilliana gerade die Bürste an ihr Haar setzte, während ihre Augen die seinen suchten. „Es hat sich etwas ergeben heute Nacht.“ Sie seufzte leise auf, während sie vorsichtig die Bürste durch ihre Haare streichen ließ, ihn dabei aber nicht aus den Augen ließ. „Man hat mich aufgesucht und gebeten jemandem zu helfen, dem es nicht gut geht.“
Will setzte sich auf. Er war verwirrt, was sich auch im seinem Gesicht spiegelte. „Lass raten: Eine deiner Visionen?“ Er schien seinen eigenen Worten nicht recht zu glauben un verzog das Gesicht. Einladend klopfte er neben sich auf die weichen Laken damit sie an seine Seite kommen sollte, um es ihm zu erklären…
Dann begann Lilliana zu erzählen. Will war alles andere als erbaut.
Direkt nach dem Aufstehen wollte sie schon aufbrechen? Was redete sie da?
Schließlich zuckte er mit den Schultern und fuhr ihr durchs Haar. „Du tust, was du für richtig hältst. Komm nur wieder heil zurück!“


Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte Lilliana bereits die wenigen Sachen, die sie für diese Reise mitgenommen hatte, wieder verpackt und Will hatte sich bereit erklärt John, Michel und Maria, die Kammerzofe, zu informieren, dass Lilliana sich auf den Rückweg in Richtung Brügge machen würden. Lilliana zog sich in der Zeit wieder komplett an und flocht sich eine einfache Frisur für die Rückreise, die allerdings, kaum dass Maria wieder in der kleinen Hütte eingetroffen war, umgehend geöffnet und neu gestaltet wurde.
Sie wollte ihr im Gegensatz zu Will, dem die Meinung wohl schon auf den Lippen lag, keine Widerworte geben. Will nahm er den liebevollen, bittenden Blick über den Spiegel von Lilliana auf und beließ es dabei. Während sie stillhielt und Maria ihre Haare bändigte, schweiften die Gedanken von Lilliana ab. Zum einen freute es sie, dass er nicht komplett enttäuscht darüber gewesen war, als sie ihm mitteilte, dass es sie wieder nach Flandern zog.
Zum anderen bereitete es ihr Sorgen, was sie an Informationen über Lux hören musste. Sie hatte ihn zwar nicht wirklich kennen lernen können, aber die Tatsache, dass er über Marie sprach und selbst genau wie sie Visionen bekam… das waren Dinge, die sie schon damals untersuchen wollte, es aber belassen hatte. „Gutes bewirken bedeutet nicht, das schlechte zu suchen!“ das war das geschriebene Wort ihres Erzeugers, als sie ihm damals über das Ende des Vorfalls berichtet hatte.

Das Gespann erreichte am dritten Tag ihrer Rückreise Brügge, schon unterwegs hatte Lilliana Michel mit einem Brief an Madam Borluut losgeschickt um die Einreise nach Gent offiziell zu machen und gleichzeitig um eine Audienz zu ersuchen. Es beträfe zwei Angelegenheiten, die sie gerne mit ihr besprechen möchte. Mit einem Segenswunsch für eine gute und vor allem sichere restliche Reise entließ sie ihren Ghul an einer Weggabelung in die andere Richtung. Eine Weile spürte sie noch seinen Blick in ihrem Rücken und über das Blutsband zu ihm kamen neben der Sorge auch eine gewisse Portion Neid und Eifersucht auf. Michel mochte aber liebte sie nicht, und dennoch war es für ihn eine Umstellung einen Mann an ihrer Seite zu sehen, für den sie keine Schwärmerei sondern echte Liebe empfand.

In Brügge angekommen wollte Lilliana als erstes Marie und Karl-Christian aufsuchen, fand sie allerdings nicht sofort. Die beiden Verlobten und baldigen Eheleute lebten noch nicht offiziell zusammen, so wie es die Gesellschaft von ihnen beiden verlangte. Dies hielt aber Marie trotzdem nicht davon ab sehr viel Zeit mit ihrem Verlobten zu verbringen und dieses in gewisser Art verbotene Spiel hatte für beide seinen Reiz.
Jetzt gerade aber war Marie öfter bei ihm, nicht nur um ihn zu sehen, sondern um eine Bekannte von ihm mit zu pflegen, die schwer verletzt war. Lilliana hatte diese Geschichte mit Stolz erfüllt.
Am nächsten Abend nach ihrer Ankunft bat Lilliana Marie zu sich und sie wusste, dass das Mädchen darauf brannte zu erfahren, was ihre Vorfahrin von ihr wollte.
Marie reagierte erstaunt als Lilliana sie nach Lux, der das Mädchen damals nach Augsburg gebracht hatte, fragte. Sie erinnerte sich noch an jede Kleinigkeit hatte aber seit diesem Ereignis vor wohl fast zehn Jahren nichts mehr von dem Kainiten gehört.
Die Toreador schüttelte noch ein paar Mal den Kopf, sah dann aber ihre Nachfahrin feste an. „Ich will dich nicht in Gefahr bringen und womöglich ist es nichts, aber vielleicht könnte es von Vorteil sein, wenn du mit mir nach Gent kommst. Dein Name fiel in einer seiner Visionen, ebenso Flandern. Ich möchte gerne in Erfahrung bringen, was er gesehen hat und vielleicht hilft es ihm, das was er gesehen hat mit jemandem zu teilen, der es nicht als Wahnvorstellung abtut, aber ich denke er wird lieber mit dir reden wollen. Mein Verhältnis zu ihm ist etwas negativer behaftet. “ Lilliana blickte Marie an.
Marie holte tief Luft und zögerte, bevor sie antwortete. „Ich würde sehr gerne nach Gent reisen und ich würde mich freuen, Lux wieder zusehen. Nach all der langen Zeit… Aber die Hochzeitsvorbereitungen sind in vollstem Gange, mein Kleid wird in den nächsten Tagen fertig und ich werde hier gebraucht.“ Sie schluckte

Lilliana nickte verständnisvoll. Sie würde die verbliebene Zeit nutzen um Korrespondenz zu führen. Ein geschicktes Netzwerk aus Fäden sollte als Absicherung dienen, denn Gent hatte sich in der Vergangenheit nicht als sicherstes Pflaster erwiesen. Darum wollte sie auch eine Person ihres Vertrauens mitnehmen. Vielleicht Maria? Auch Michel war bereits am nächsten Abend wieder zur Stelle. Er musste schnell geritten sein.

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BeitragVerfasst: Di 21. Jun 2016, 18:58 
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Michel schlug ihr vor bereits in den nächsten Nächten aufzubrechen. Madame Borluut würde sie mit Sicherheit erwarten und eine Unterkunft würde man dort genauso wie in einem der Gasthäuser finden. Der Ghul wartete auf die Order seiner Herrin.


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BeitragVerfasst: Do 23. Jun 2016, 09:54 
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Bereits bei ihrer Ankunft in Brügge hatte sie ihre eigenen Leute instruieren lassen, dass sie für wenige Tage wieder aufbrechen würde um sich in Gent aufzuhalten. Dies klappte ohne Probleme, allerdings war ein wenig Gemurmel schon zu vernehmen, dass aber durch Maria gestoppt wurde die durch den Flurfunk durchgab, dass die Herrin jemandem zu Hilfe eilen musste. Gareth erhielt ein Informationsschreiben, dass sich die Toreador in Gent aufhalten würde. Lilliana hatte eine Ahnung, dass der Nosferatu entweder schmunzeln oder die Stirn Kraus ziehen würde, aber so manche lapidaren Informationen hatten schon zu Tod oder Leben geführt.

Aber drei Tage nach ihrer Ankunft in Brügge hieß es wieder Abschied nehmen. Abschied von Marie und Karl-Christian, die weiter in den Vorbereitungen ihrer Hochzeit eingebunden waren. Kaum einer in der Stadt und von den Freunden des Paares von Außerhalb, die eingeladen waren, der sich das Ereignis entgehen lassen wollte und die Vorfreude darauf steigerte sich bei Lilliana von Mal zu Mal als sie Marie betrachtete.

Doch dann war er da und Lilliana ritt auf Tarbas, flankiert von Michel und Maria sowie zwei weiteren Packpferden am frühen Abend aus der Stadt. Sie wollte so schnell wie möglich Gent erreichen. Der Ritt war ihr nicht unbekannt und eine Übernachtung in der Gaststätte, welche sich auf dem Weg dahin befand ebenfalls eingeplant.


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