Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 11. Nov 2018, 15:10 
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Louisa schaffte es sich aus dem Griff des Mannes zu entwinden und ihn wegzustoßen. „Hey, hey, Püppchen“ war eine Bemerkung, die er noch aussprechen konnte bevor die Brujah bereits ihre Fangzähne aufblitzen ließ. Seine Pupillen weiteten sich ängstlich, so dass man den Fackelschein der Laternen und Lagerfeuer darin schimmern sah. Furcht brach sich ihren Bann als er laut ausstieß. „Du verdammte Hexe!“ Er machte auf dem Absatz kehrt und verschwand eilig durch die dünner werdende Menge davon.
Noch bevor sie ihren Weg fortsetzen konnte war ein anderer Mann an ihre Seite getreten. „Kleine… Ich kann es aber gar nicht leiden, wenn du so grob zu meinem Freund bist. Du solltest ein bisschen nett zu ihm sein. Dafür bist du doch hier, oder?“
Die Leute um sie herum, die den Hoftag auch des Nachts feierten, hatten offensichtlich entschieden, dass diese Situation ihnen zu heiß wurde. Sie verschwanden raschen Schrittes in die entgegen gesetzten Richtungen und ließen einen fast leeren Platz zurück.
Irgendetwas, das wurde Louisa schlagartig bewusst, stimmte nicht. Allein die absonderliche Reaktion des ersten Mannes, der sich trotz seiner Angst irgendwie soweit hatte beherrschen können, dass er nicht laut schreiend weggerannt war… Sie sah sich um und erkannte weitere grobschlächtige Männer. Zwei lehnten an einem hölzernen Wagen, einer saß auf einem Fass und blickte fast belustigt zu ihnen herüber. „Ja, sei mal ein bisschen nett zu uns und lass deinen bösen Blick bei dir…,“ rief er zu ihnen herüber.

(Ich war so dreist und hab für dich 2 Erfolge gewürfelt ;)

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Verfasst: So 11. Nov 2018, 15:10 


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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mo 12. Nov 2018, 19:34 
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Hatte sie im ersten Moment noch geglaubt, die Attacke erfolgreich abgewehrt zu haben, so realisierte die Brujah einen Herzschlag später, dass der Angreifer nicht allein gewesen war. Sie wich einen halben Schritt vor dem nächsten Sprecher zurück, drehte sich im Kreis, halb geduckt, die Finger wie Krallen gekrümmt. Ihre Augen spiegelten den Schein der nächsten Feuer wider, der in ihrer eigenen Wahrnehmung einen immer tieferen, düster roten Ton annahm. Blutrot. Sie bleckte die Zähne und zischte warnend wie eine drohende Schlange, während ihre Hand an das Mieder fuhr, wo sie ihr kleines Messer versteckt hatte. Louisas Blicke huschten zwischen den Männern hin und her, sie kämpfte gegen die Angst an. Angst vor ihren Gegenübern oder vor sich selbst? Sie war unsicher...

Der Platz war mit einem Mal wie leergefegt, bis auf die Unbekannten und sie selbst. Und obwohl sie nicht einschätzen konnte, wie gefährlich die Männer waren, wusste sie doch eines mit Sicherheit: Sie selbst konnte sehr viel tödlicher sein, als sie aussah. Wer den Kürzeren ziehen würde, falls es ihr nicht noch gelang zu entkommen, blieb schwer vorherzusagen. Aber gerade das, was die Häscher womöglich in die Flucht schlagen würde, machte ihr mehr Angst, als den Männern zu unterliegen... Die Stimme ihres Meisters klang in ihrem Kopf auf. So ernst, so bitter, so alt hatte er niemals wieder geklungen wie an jenem Abend, als er ihr von dem Feind erzählt hatte, der ihm selbst einzig und allein noch Angst einjagte.

"Jener Feind" hatte er langsam und wie aus weiter Ferne gesagt, "der in deiner Brust wohnt, sich tief in deinem Herzen verbirgt, Mädchen – er ist es, der dich zerschmettern kann, so mächtig und stark du auch jemals sein magst. Ja, je stärker du wirst, desto mehr wachsen auch seine Kräfte an! Und er lauert ewig in den Tiefen deiner Selbst, dich zu verderben... hüte dich vor dem Roten Wahn, der so vielen unserer Linie zum Verhängnis wurde. Blinde Zerstörung, unbeschreibliche Wut ließen sie vernichten und letztlich ihr eigenes Ende heraufbeschwören. Verliere niemals die Furcht vor diesem einen, dessen Klauen dich unverhofft treffen mögen, wann immer du dich sicher fühlst..!"

Sie begann sich mit einem wilden Blick nach einer Lücke im Ring der Männer umzusehen. Sie musste von hier weg, fliehen, ehe sie sie ergriffen! Denn dann würde nur noch eines regieren und sie zu einer fauchenden, kratzenden, beißenden Furie machen, die vor nichts mehr halt machte... ein Mal, ein einziges Mal nur war der Rote Wahn über sie gekommen, und nur die unmenschlichen Kräfte ihres Meisters hatten sie zurückgehalten. Mit Ketten gefesselt hatte sie eine ganze Nacht verbracht, ehe die Wut sie verlassen und der alte Brujah sie wieder befreit hatte... die Erinnerung ließ sie noch jetzt, sogar im Stadium des beginnenden Kontrollverlusts, erschauern.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mo 12. Nov 2018, 20:39 
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Mehrere Männer näherten sich ihr nun, blieben jedoch in einem Kreis um sie und denjenigen, der ihr am nächsten stand, stehen. Louisa konnte sechs erkennen. „Zeig mal, Ginz, wie nett sie sein kann.“ Der grobschlächtige Mann ihr gegenüber griff nach ihrer Hüfte. „So ein hübsches Kind.“
Eine Stimme, die aus den Schatten kam, ließ ihn inne halten. „Ginz? Lass es sein!“ Der Tonfall war schneidend und befehlsgewohnt. Ein winziger Akzent schwang kaum merklich darin mit. (wenn du wissen willst welche: Int+ Linguistik gg 7)
Derjenige, der mit Ginz angesprochen worden war, drehte seine Visage zu den Schatten hin. „Warum sollte ich? Wir dürfen mit ihr ‚spielen.‘ Das war die ausdrückliche Order…“
Er wurde je aus der Dunkelheit unterbrochen. „… und wenn du es jetzt hier versuchst, dann werden wir sehen, wer morgen mit dir ‚spielen‘ wird.“ Ein hochgewachsener Mann trat in den Fackelschein, musterte die Szenerie vor ihnen genau.

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Er wandte sich an Louisa, ließ jedoch die Männer nicht aus den wachsamen Augen. „Hör zu, Mädchen. Du kannst jetzt mit uns mitkommen, oder dich den Rest der Nacht mit diesen Männern hier vergnügen. Es gibt da jemanden, der dich kennen lernen will. Glaub mir, es bleiben dir diese beiden Varianten.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Di 13. Nov 2018, 20:51 
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Nochmals wich die Brujah aus, auch wenn ihr diesmal nur der energische Schritt zur Seite blieb. In diesem Moment war ihr die eigene Attraktivität, sonst willkommenes Werkzeug bei der Jagd, mit einem Mal eine Last. Sie bleckte wieder die Zähne und zog das Messer hervor, wobei sie sich schmerzlich der Tatsache bewusst wurde, wie wenig beeindruckend die kurze Klinge in den Händen einer jungen Frau auf die Männer wirken musste. Just in dem Moment, als sie erwog, sich mit einem überraschenden Ausfall einen Fluchtweg zu erzwingen, indem sie ihr wenig bedrohliches Äußeres in einen Vorteil verwandelte und ihre Angreifer überraschte, schaltete sich ein weiterer Unbekannter ein.

Misstrauisch richtete sie sich ein Stück aus ihrer gebückten Haltung auf, die an ein Gefahr witterndes Tier erinnerte. Ihre Augen glitten über die Gestalt des Neuankömmlings. Ohne ihr Messer loszulassen oder wegzustecken, warf sie einen Blick in die Runde, aus dem Verachtung, mühsam unterdrückte Wut und, für einen sehr aufmerksamen Beobachter, auch ein wenig von der eigentlich zu erwartenden Angst sprachen. Es kostete sie in der Tat große Anstrengung, das wieder zu zähmen, was sich angesichts der Bedrohung in ihr geregt hatte. Wäre sie noch lebendig gewesen, sie hätte jetzt wohl schwer geatmet.

Doch auch so hatten sich ihre Finger derart fest um den Griff ihrer kleinen Waffe geschlossen, dass die Knöchel marmorweiß hervortraten. "Mir bleibt ja wohl keine andere Wahl" stieß sie schließlich wütend hervor. "Aber wenn ihr mich in eine Falle lockt, werdet ihr es bereuen..!" Ob sie sich damit auf die zerstörerische Wut ihrer Blutlinie oder auf Rachemaßnahmen ihres Meisters bezog, ließ sie offen. Immerhin: Wenn die Männer sie gezielt aus der Menge herausgepickt hatten, mussten sie oder ihre Auftraggeber auch wissen, wer sie war und dass es den Hidalgo sicherlich zornig machen würde, wenn sie ihr etwas antaten. Selbst Kronen hatte ihr stets eher Angst eingejagt, als ihr ernstlich zu schaden, und der Nosferatu war allgemein gefürchtet...

Zu ihm jedoch konnten diese Männer andererseits auch nicht gehören – wie viele Parteien interessierten sich eigentlich plötzlich für sie?! Die junge Frau schnaubte gereizt. Um einen Rest von Würde zu wahren, strich sie ihre Röcke glatt und ließ das Messer wieder in seinem Versteck verschwinden, wobei sie versuchte, den verräterischen Ring unauffällig wieder in ihren Ausschnitt fallen zu lassen, wo er einstweilen sicher wäre – so niemand mit ihr... "spielen" würde... Bei diesem Gedanken musste Louisa eine neue Welle des Abscheus und des Zorns niederkämpfen. Sie stemmte die Hände in die Hüften, bemühte sich um ein souveränes, verächtliches Lächeln wie das einer Herrscherin und fragte schnippisch: "Nun, geht ihr voran? Oder wollt ihr mir erst die Augen verbinden, um es noch ein wenig geheimnisvoller zu machen?"

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mi 14. Nov 2018, 17:06 
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Der braunhaarige Mann, der die Anderen zur Ordnung gerufen hatte, trat näher auf sie zu, nicht ohne die anderen mit warnendem Blick in Schach zu halten.

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Erneut meldetet sich Ginz zu Wort und baute sich vor dem anderen auf. Seine Stimme war rau und herausfordernd „Meister Alfonso hat gesagt, dass uns freie Hand gelassen wird. Wie wir sie mitbringen bleibt also uns überlassen.“
Die Worte des braunhaarigen Mannes, die folgten, hatten etwas von dem Knurren eines Wolfes als er bedrohlich antwortete: „Und er hat mich anscheinend mitgeschickt um genau das zu verhindern. Kein Wort mehr! Ihr tut, was ich sage!“
Louisa spürte schlagartig die Welle der Präsenz, die sich von ihm ausgehend, ausbreitete und einen Teil der grobschlächtigen Männer erfasste. Diese senkten die Fäuste und nickten. „Los“, war das einhellige Gemurmel, das die seltsame Gruppe ausstieß. Derjenige, der ‚Ginz‘ genannt wurde, ließ den Kopf wie ein geschlagener Hund hängen.
Der braunhaarige Mann trat noch ein wenig näher. Er überragte Louisa um fast eine Haupteslänge und sah kurz auf sie herab. Dann behielt er sie lose im Auge, jede ihrer Bewegungen musternd, immer bereit jeden Fluchtversuch zu vereiteln. „Folg mir bitte.“
Die restlichen Männer bauten sich wie eine Eskorte um sie herum auf.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Do 15. Nov 2018, 19:42 
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Louisa runzelte die Stirn. Ein Meister Alfonso..? Sie durchforstete ihr Gedächtnis nach diesem Namen. Kein angenehmer Mann jedenfalls, bei den Anweisungen, die er seinen Handlangern offenbar gegeben hatte – und seiner Auswahl an Helfern sowieso. Wenigstens war einer unter ihnen, der sie vom Äußersten abhielt, wofür sie nicht nur aus Sorge um ihre Würde und Selbstachtung dankbar war. Hätten sie sich an ihr vergriffen, sie hätte wohl kaum mehr die Kontrolle über das Ding in sich wahren können, die ihr selbst jetzt noch schwerfiel, wo sie nur anhören musste, dass ihr die Kerle unter die Röcke wollten, ohne es wirklich zu erdulden. Sie krallte die Fingernägel in die Handflächen, um sich durch den leichten Schmerz von ihrer Wut und Scham abzulenken. Wie sie es hasste, wenn Mannsleute von ihr wie von einer Kuh oder Handelsware sprachen..! Klugerweise biss sie sich allerdings auf die Lippen. Denn wer konnte schon sagen, wie solche Banditen reagieren würden, wenn sie ihnen in die hässlichen Fratzen schrie, was sie von ihnen hielt – ob die Angst vor einer Strafe ihres Meisters sie dann noch abhalten würde..?

Überrascht musterte sie den großen Mann vor sich, als der plötzlich selbst eine Fähigkeit demonstrierte, wie sie sie bislang nur von ihrem Meister und vom Prinzen der Stadt erlebt hatte. Die junge Brujah musste darum kämpfen, nicht allzu beeindruckt zu wirken, tat es aber mit aller Willensanstrengung, um ihres verletzten Stolzes willen. Wenn diese Kerle schon ein Weib so geringschätzten, sollten sie immerhin sehen, wer von ihnen den stärkeren Willen hatte! Sie reckte das Kinn kämpferisch vor. Dennoch folgte sie dem Fremden ohne Widerstand, denn mit dem allmählichen Erlöschen der heißen Glut in ihrer Brust kam auch die Vernunft wieder. Leistete sie jetzt angesichts eines solchen Gegenübers Widerstand, würde sie sich im mindesten Falle lächerlich machen und ihrem ohnehin schon angekratzten Stolz keinen Gefallen tun – im schlimmsten dagegen ernstlich verletzt werden. Nein, dann lieber klein beigeben und hoffen, dass sie auch so einen Ausweg finden würde – durch weibliche List oder durch ebensolchen Charme.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Fr 16. Nov 2018, 11:16 
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Der Mann neben ihr nickte. Seine Körperhaltung, die vorher noch kampfbereit gewirkt hatte, schien sich minimal zu entspannen. Ganz offensichtlich war er erleichtert, dass sie einen Kampf oder eine Flucht vermied und dass er die grobschlächtige ‚Meute‘ gebändigt bekommen hatte. Schweigend ging er mit zielgerichtetem Schritt neben ihr her. Die Männer um sie herum, die zunächst keinen Ton von sich gegeben hatte, begannen nun wieder miteinander zu tuscheln und Possen von sich zu geben, die weit unter der Gürtellinie jedes halbwegs anständigen Bürgers lagen. Der Weg, den der braunhaarige Mann wählte, führte sie abseits des Trubels in weitem Abstand, und wenn es sich nicht vermieden ließ, hinter Zelten und Buden entlang. Schließlich hatten sie das Festgelände bereits verlassen.
„Wir sind da.“ Der Mann deutete mit einer Handbewegung zu einem dunklen Auenwäldchen vor dem sich schwarz die Silhouette einer Kutsche abhob. Er ging näher und öffnete die Tür. Dann stand er still und wartete um ihr gegebenenfalls über die hohen Stufen hinein zu helfen.
(Bitte Wurf auf Int+Handwerk)

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 18. Nov 2018, 18:51 
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Gezwungenermaßen lief sie mit den Männern. Jetzt noch einen Fluchtversuch zu wagen, wäre dumm gewesen. Dennoch fühlte sie sich unwohl und war nicht sicher, wie viel Schutz ihr Status und ihre Kräfte als Kainitin ihr gegen das bieten würden, was wohl jedes Mädchen von solchen Banditen zu fürchten gehabt hätte... Eher unbewusst hielt sie sich dicht bei dem Fremden, denn auch wenn sie ihm kaum mehr vertraute als einem hungrigen Wolf, hatte sie doch das Gefühl, dass er zumindest ihre Würde und ihren Stolz unangetastet lassen würde, solange sie sich vernünftig verhielt. Bei den übrigen Galgenvogelgesichtern ließ sich da ganz anderes vermuten, und sie wollte nicht riskieren, noch einmal die Glut in sich zum Aufflammen zu bringen – es hatte schon das eine Mal große Mühe bedeutet, das Tier noch einmal zu besänftigen.

So marschierte sie schweigend mit ihren Entführern und spitzte angestrengt die Ohren, versuchte mit ihren Augen die Düsternis vor sich zu durchdringen, kurz, sie war angespannt*. Zögerlich folgte sie zu der Kutsche, die sich vor ihnen aus dem Dunkel schälte, und warf ihrem Gegenüber einen fragenden Blick zu. "Wartet Euer Herr darin auf mich, oder wollt Ihr mich von hier fortbringen? Wohin denn noch?!" Ihr wurde nun doch ein wenig bange, auch wenn sie das hinter unwirschen Worten und einem flammenden Blick zu verbergen suchte. Wenn sie in die Kutsche stieg und zu einem unbekannten Zeil gebracht wurde, war sie den Fremden völlig ausgeliefert. Da ihr aber Gegenwehr oder Flucht im Moment nicht aussichtsreicher erschienen als zu einem anderen Zeitpunkt, raffte sie nach kurzem Zögern ihre Röcke über die Knöchel nach oben und ließ sich von dem Unbekannten in die Kutsche helfen.**

*Auspex 1 unbewusst aktiviert.
**Kein Erfolg auf Int+Crafts.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Do 22. Nov 2018, 11:07 
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Der braunhaarige Mann mied ihren Blick während er ihr in die Kutsche half. „Du wirst zu ihm gebracht. Er würde sich nicht dazu herablassen ein Fest wie dieses zu besuchen.“ Seine Stimme klang tonlos und ohne jegliche Emotion als er die Tür hinter ihr schloss. Ein knarrendes, hartes Geräusch, das einen Sterblichen zusammen zucken gelassen hätte. Sie bemerkte, dass draußen ein weiteres Schaben zu vernehmen war und sie konnte sich denken, woher das Geräusch kam: das Schaben von Eisenriegeln, die die Türen zusätzlich verstärkten. Was war das hier? Eine Kutsche zum Gefangenentransport?
Das Innere der Kutsche war äußerst einfach gehalten, doch sie erkannte die stabilden Eichenbalken, die mit Metall verstärkt waren. Der einzige Komfort bestand aus dünnen Filzkissen, die man auf die grob gearbeiteten Holzbänke gelegt hatte. Ein winziges Fenster ließ den Blick nach draußen zu.
Sie hörte wie sich draußen die Pferde in einen Trab begaben und die Kutsche begann zu ruckeln.
Die Stimme des Braunhaarigen Mannes beendete das aufkeimende Gegröle der Männer. „Ihr rührt sie nicht an! Habt ihr verstanden? Ginz? Wenn ein einziger ihr bis zur Ankunft des Meisters ein Haar krümmt, dann mach ich dich persönlich dafür verantwortlich. Und glaub mir, das schwöre ich: Danach wirst du nicht einmal mehr die älteste, verlauste und zahnloseste Hure, die du irgendwo auftreiben kannst, beglücken können.“ Er ließ die Worte ausklingen und die Drohung war scharf wie eine gezogene Klinge.
Irgendwo hinter sich, das konnte sie leise vernehmen, murmelte einer zu seinem Kumpan: „Aber der Meister kommt doch erst in der nächsten Woche, hab ich gehört. Das ist so ein hübsches Weibsbild. Was für ‚ne Verschwendung.“
Auch wenn die Worte noch so leise gesprochen waren, hatte sie offensichtlich auch der Braunhaarige belauschen können, denn er konterte laut: „Ich bin mir sicher, Ginz findet derweil eine interessante Arbeit für dich. Zum Beispiel muss der Burggraben mal wieder von Unrat gesäubert werden. Das bringt dich bestimmt auf andere Gedanken, wenn nicht gar ins Grab. Los!“ Er gab den Befehl zum Aufbruch und der kleine Tross wurde schneller.
Durch das kleine Fenster konnte Louisa erkennen, dass er zurück blieb und ihnen wohl eine Minute hinterher sah bis sie ihn im Schatten des Waldes kaum noch erkennen konnte.

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Dann bestieg er ein im schwachen Mondlicht dunkelgraues Pferd, das angebunden an einen Baumstamm gewartet haben musste, und ritt in raschem Galopp in die entgegen gesetzte Richtung davon.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Sa 24. Nov 2018, 14:38 
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Sie stieg mit einem Gefühl von Gefahr in die Kutsche, mit einer Art Witterung, die sich mit rein menschlichen Sinneseindrücken nicht erklären ließ. Das Etwas in ihr, das sie mal in eine verspielte Katze verwandelte, welche sich mit ihren Opfern amüsierte, mal in ein eiskaltes Wesen, das nach Blut gierte, dann wieder in ein lüsternes junges Weib, welches sich seines Körpers sehr wohl bewusst war – es vermittelte ihr nun die Empfindung, dass es bedrohlich für sie war, nicht zu wissen, wohin sie gebracht würde, und nicht zu sehen, wer sie erwartete. Vor allem: wann. Wer garantierte ihr, dass sich die Tür nicht erst wieder für sie öffnen würde, wenn die Sonne hoch am Himmel stand und sie zu Asche verbrennen würde? Louisa fauchte unwillig und rüttelte an dem Wagenschlag. Eiche, metallverstärkt: keine Chance für ihre Kräfte, so überraschend groß sie auch für eine schmale junge Frau sein mochten. Ihre Fingernägel kratzten über die eisernen Bänder, als sie vorübergehend in Panik geriet und ein halber Nagel wurde abgerissen.

Mit einem unterdrückten Schmerzenslaut umschloss sie den verwundeten Finger mit ihren Lippen und schmeckte das inhaltsreiche Blut, welches ihre Kehle hinab floss, ohne sie sättigen zu können, stammte es doch aus ihren eigenen Adern. Allmählich verging der Schmerz, verblasste, und als sie den Finger wieder betrachtete, war er erneut weiß, schlank und ohne den geringsten Makel. Das macht ihr Mut: Auch wenn ihr Meister sie hier kaum würde beschätzen können, so hatte er ihr doch Kräfte verliehen, mit denen sie nicht einfach nur die Beute anderer war... oh nein! So harmlos sie auch aussah: Ihre Beute war, wer sich ihr in den Weg zu stellen wagte! Mit einem Schnauben ließ sie sich auf einer der einfachen Bänke nieder und beschloss zu warten. Irgendwann musste derjenige die Tür öffnen, der sie entführen hatte lassen. Und dann würde sie nicht gänzlich ohne Waffen sein, wenn es darauf ankam... Ihr kleines Messerchen wanderte in ein ledernes Schutzfutteral und so sicher verpackt in ihren Ausschnitt.

Louisa lächelte spöttisch. Die Blicke der Männer wurden fast immer magisch von ihrem Körper angezogen, und diese Bewegung hatte sie bereits im Schlaf beherrscht, als sie noch eine sterbliche Dirne auf den Straßen gewesen war: Die Hand glitt verführerisch langsam zur Rundung ihres vollen Busens, spielte kokett mit dem Band, das ihr Mieder hielt, die Finger tasteten in die Grube zwischen den Hügeln weißer Haut, als wollten sie den Betrachter mit sich locken – um blitzschnell mit der Klinge wieder aufzutauchen. Den meisten, die sie belästigen wollten, war damit die Lust bereits vergangen, wenn das blitzende Metall gefährlich nahe an ihren Augen vorüberzischte und sie zu blenden drohte. Es war nur zu hoffen, dass sie nicht auf diesen Trick angewiesen sein würde, wenn sie an ihrem unbekannten Ziel angelangt war... einfache trunkene Lustmolche waren kaum zu erwarten.

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