Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Fr 2. Nov 2018, 20:32 
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Der junge Mann nickte ihr ein letztes Mal zu und verabschiedete sich mit einer Verbeugung. Er sah ihr einige Augenblicke hinterher und Louisa konnte sich ohne Mühe denken, wüsste er nicht genau, was sie war, er wäre sicher ihren Reizen erlegen gewesen.
So lag jedoch die Jagd nach Vita noch vor ihr… eine angenehme Verheißung…

(Jagdwurf auf Wahrnehmung bitte gg 5)

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Verfasst: Fr 2. Nov 2018, 20:32 


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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Fr 2. Nov 2018, 21:23 
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Ohne sich noch ein weiteres Mal umzusehen, schlich Louisa hinüber, dorthin, wo all die warmen Menschen mit pochenden Herzen und süßem Blut sich versammelt hatten und der Dunst des Lebens ihr in die Nase stieg. Obwohl sie es eigentlich recht eilig hatte, konnte sie es doch nicht unterlassen, wie die besagte Katze mit ihrer Beute zu spielen. Sie wand sich geschickt durch kleinere Grüppchen von Männern, wich Weibspersonen nach Möglichkeit aus, um sich von den ersteren manche raue Kompliment zuflüstern zu lassen – angeheiterte Junggesellen waren es zumeist, die weder den Unmut einer Gattin zu fürchten hatten noch den nächtlichen Trost eines warmen Ehebetts kannten. Selbst zunehmend trunken von dem Gefühl, in einem Meer warmblütiger, williger Opfer ihrer Gier und ihrer Lust zu baden, lachte und schäkerte sie mit diesem und jenem, reizte gezielt diejenigen, die ihr zusagten, ließ es zu, dass sich immer wieder Hände an ihr Gesäß oder ihr Mieder verirrten, in einem Fall gar frech unter ihre Röcke wanderten... es war ein gutes Gefühl, Herrin der Lage zu sein, denn während all diese Männer glaubten, mit ihr zu spielen, war es in Wahrheit doch umgekehrt.

Schließlich aber obsiegte der Ewige Durst, und sie bandelte mit einem frischen, kraftvollen Böttchergesellen an, der ein offenes und markantes Gesicht hatte und ihr mit einem muskulösen Körper zu gefallen verstand. Unter Gekicher, gegenseitigem verstohlenem Streicheln und Betasten, eindeutig-zweideutigen Anspielungen und so manch neidischem Blick von den Kameraden des Glücklichen – oder Unglücklichen? – stahlen sich die beiden irgendwann hinter einige Zelte, wo es dunkler und ruhiger war. Dort erlaubte die junge Frau ihrem Galan großzügig, ihren Körper zu erkunden, und sie ließ es sich auch nicht nehmen, ihn selbst in ihre Arme zu ziehen. Mochte es ihm auch ein ganz leises Gefühl des Befremdens vermitteln, dass die blasse Schönheit so kalte Hände hatte, so verstand sie es doch, ihm alle vernünftigen Gedanken sehr rasch auszutreiben, bis er nur noch von dem Wunsch getrieben war, sie zu besitzen.

Unbeachtet von Passanten, die die beiden für eine ganz gewöhnliche Dirne mit ihrem Liebhaber hielten, schlang sie ihre Arme um den Jüngling und versenkte ihre Zähne tief in seinem Hals. Dann lehrte sie ihn eine Ekstase kennen, wie er sie sich wohl nicht hatte träumen lassen...

...als sie halbwegs gesättigt war, zwang sie sich, eingedenk der durchaus vernünftigen Lehren ihres Meisters, mit großer Mühe dazu, von dem Sterblichen abzulassen. Betäubt von seiner Liebschaft mit dem Untod, saß er mit schlaffen Gliedern und vernebeltem Geist im kühlen Gras. Louisa lächelte und leckte sich die Lippen sauber, die nun wieder in Rot schimmerten wie dunkle Rosenblätter. Ein warmer, rosiger Hauch überzog ihre Wangen, und sie zog den jungen Mann an sich, wiegte ihn in ihren Armen, sein Gesicht an ihrer Brust vergraben, bis sie spürte, dass er an ihre Begegnung nur noch eine vage, wenn auch sicher sehr erregende Erinnerung behalten würde. "Auf ein anderes Mal, mein schöner Prinz..!" wisperte sie ihm schnurrend zu, als sie sich erhob, ihre Kleider glättete und ihn behutsam mit dem Rücken gegen eine Zeltwand lehnte. Dort würde er erfahrungsgemäß noch eine Weile lang in seinem Sinnesrausch verharren, ehe er sich fragen würde, wo das Mädchen abgeblieben war und was für ein unersättliches Teufelsweib sie wohl gewesen war, seine Manneskraft derart zu fordern, dass ihm ganz schummrig davon geworden war...

Leise wie ein Windhauch stahl sie sich davon und zurück zu dem Zelt, wobei sie den Ring Arjens aus ihrem Ausschnitt fischte und bereithielt.

(Jagdwurf: 1 Erfolg)

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Sa 3. Nov 2018, 14:54 
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Lousia versuchte sich in dem hektischen Treiben einen Überblick zu verschaffen, wo sie sich eigentlich befand. Aufgrund der Zelte, der in rascher Eile errichteten Tribünen und Turnierplätze sowie all der Marktbuden fiel ihr es alles andere als einfach.
Bild
Der Junge stand so plötzlich vor ihr, dass sie nicht einmal sagen konnte aus welcher Richtung er gekommen war. Er war einfach gekleidet, vielleicht das Kind eines einfachen Gesellen oder Bauern. Als er sie anlächelte erkannte sie, dass ihm mehrere Zähne fehlten. Anhand der blauen Flecke, die zusätzlich sein Gesicht zierten konnte sie sich denken, dass man ihm die Zähne wohl ausgeschlagen hatte. Dennoch: Er war so jung, dass sie ihm wahrscheinlich noch nachwachsen würden. Zaghaft hielt er ihr einen zusammengerollten braunen, länglichen Gegenstand hin. Ein billiges, mehrfach verwendetes, teilweise rußfleckiges Pergament.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Sa 3. Nov 2018, 19:44 
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Reflexartig ließ die Brujah den Ring wieder unter ihr Mieder rutschen, als der Junge vor ihr auftauchte. Sie musterte den Dreikäsehoch zunächst erstaunt, dann mitleidig. "Na, komm her, kleiner Mann – ich beiße nicht" schmunzelte sie zweideutig. Dann ging sie in die Hocke und winkte dem Jungen. "Was hast du denn da? Eine Nachricht... für mich?" Sie griff nach dem Pergament und warf einen kurzen Blick in die Runde. Von wem mochte sie sein? Von ihrem Gastgeber..? Denn wer sonst konnte wissen, dass sie jetzt hier war? Außer... dem Prinzen oder seinem Bluthund natürlich... sie vertrieb den Schauer, der ihr über den Rücken rinnen wollte, mit einem breiteren Lächeln, und sprach beruhigend auf den jungen Boten ein. "Ich danke dir." Langsam, um ihn nicht zu erschrecken, streckte sie einen Arm nach ihm aus, um ihm die Wange zu streicheln. Ihre eigenen waren noch rosig vom gerade erst genossenen Blut, das Biest in ihrer Brust vorerst besänftigt, ihre Hände leicht erwärmt, auch wenn sich diese Anzeichen des Lebens allzu bald wieder verflüchtigen würden.

"Sieh her, ich möchte mich bei dir bedanken, mein kleiner Kavalier" zwinkerte sie dem Kleinen zu, griff nach dem Beutelchen, das seitlich an ihrer Hüfte hing, und fischte einige kleinere Münzen heraus. "Davon können wir dir etwas Feines zu essen kaufen. Dort an den Ständen gibt es viele wundervolle Dinge: Früchtebrot, mit Nüssen und Äpfeln, Honiggebäck... oder magst du lieber süßes Beerenkompott?" Dabei warf sie ihren Kopf zurück und lachte leise. "Du brauchst keine Angst vor mir zu haben" versuchte sie ihn zu locken, eher einer Mischung aus Spieltrieb und der Faszination einer jungen Frau für Kinder folgend denn böseren Instinkten. Wie der Stich einer winzigen Mücke streifte sie der Gedanke, dass sie niemals mehr eigene Kinder haben konnte. Nicht so wie dieses, klein, warm, lebendig und neugierig... Ein wenig Ungeduld schwang in ihrer Stimme mit, als sie wiederholte: "Nun komm schon, mein Junge, ich tue dir doch nichts!" Die Nachricht hielt sie fest in der anderen Hand.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Sa 3. Nov 2018, 21:12 
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Die Augen des Jungen weiteten sich und wurden groß vor Staunen. Jemand versprach ihm Köstlichkeiten, die er wohl nur zu den seltensten Gelegenheiten probiert hatte. Bereitwillig ging er ein paar Schritte auf die Dame zu, blieb dann jedoch skeptisch stehen. Ganz offensichtlich siegte das Misstrauen. Es war klar, dass dieser Junge gelernt hatte auf der Hut zu sein um zu überleben. „Vielen Dank, feine Dame“, nuschelte er und streckte dann seine schmutzigen Hände aus um die Münzen denn tatsächlich ungläubig entgegen zu nehmen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 4. Nov 2018, 13:57 
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Das sichtliche Erstaunen des Jungen und seine Bewegung auf sie zu ließen Louisa lächeln. Doch dann blieb er stehen, und es trat ein Glanz in seine Augen, der von Misstrauen und Angst sprach. Ihr Lächeln gefror. Der kaum merkliche Stich wurde schmerzhaft, während es in ihrem Kopf hallte: Raubtier... du bist eine Bestie, die das Blut der Lebenden jagt, und das Kind spürt es..! Ganz gleich, ob das zutraf oder bloße Einbildung war: Der kleine Mensch lehnte sie ab, hütete sich instinktiv davor, ihr nahezukommen. Und das tat weh... Sie ließ den ausgestreckten Arm langsam sinken, verzichtete darauf, einmal, ein einziges Mal eine von warmem Leben vibrierende Wange in aller Unschuld zu berühren, und senkte den Kopf, um ihre Enttäuschung zu verbergen. Als sie sich wieder gefasst hatte, hob sie ihn erneut, sah den Jungen an und lächelte schmerzlich. "Es ist gut... Nun geh, und lass es dir nicht wegnehmen, kleiner Kavalier" murmelte sie und schaute dem Knaben nach. Eine einzige blutige Träne rann aus ihrem Augenwinkel und zog eine dunkle Spur über ihre schmalen Züge.

"Monster... du bist ein Monster, wie sie auch!" flüsterte sie heiser. Es war selten, dass ihre Stimmung sich so verdüsterte – für gewöhnlich schwelgte sie entweder in Lust und Unternehmungsgeist, oder der Zorn flammte in ihr auf. Doch wenn sie sich grämte, dann fiel die Niedergeschlagenheit ebenso heftig aus wie alle Empfindungen, seitdem das Erbe ihres Meisters durch Louisas Adern rann: Die Trauer und der Schmerz fielen wie ein Hammerschlag und drückten sie mit Macht nieder. Mit bebenden Lippen rang sie um ihre Fassung, während sie eine Hand tief in das Gras krallte, die andere auf die Brust gepresst, um in ihrer inneren Düsternis auszuharren. War sie nicht am Ende doch glücklicher gewesen, bevor der Hidalgo sie zu Seinesgleichen erhoben hatte? Ja: erhoben. So nannte er es stets. Doch sie fühlte sich alles andere als erhaben. Weniger war sie als jede der ganz gewöhnlichen Dirnen, die nichtsahnend von den Kainiten und ihren Intrigen einfach nur ihrem uralten Gewerbe nachgingen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 4. Nov 2018, 15:01 
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Der Junge hatte Augen groß wie Monde als er tatsächlich die versprochene Münze in die Hand gedrückt bekam. Rasch machte er einen Satz zurück, wohl um zu verhindern, dass man genau in dem Moment, in dem er seine Aufmerksamkeit auf die in den ausgestreckten Fingern befindliche Münze konzentrierte, nach ihm griff.
Er blieb in sicherem Abstand stehen, fixierte erneut den Groschen und nuschelte wieder ein „Dankeschön“. Der Knabe schenkte ihr ein breites, teilweise zahnloses Grinsen, dann huschte er zwischen den wuselnden Menschen auf und davon.
Einige Augenblicke später hat Louisa die Möglichkeit das fleckige Pergament aufzurollen. Sie erkannte eine geschwungene, klare Handschrift.


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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mo 5. Nov 2018, 20:15 
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Es dauerte eine Weile, bis sie die Schwärze wieder überwunden hatte, die sie wie ein schweres samtenes Tuch zu ersticken drohte. Eilig wischte sie das verräterische Blutrinnsal von ihrer Wange, dann entrollte sie die Botschaft, sah sich misstrauisch nach spähenden Augen um und las, den Jungen und ihren Schmerz ausblendend. Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe. Ein Freund, der sie nicht kannte..?! Louisa war sofort bereit, den Teil der Nachricht zu glauben, der Gefahr für sie verhieß. Vielleicht wartete der Bluthund des Prinzen schon darauf, sie zu packen und zu seinem Herrn zu schleppen... Aber dass sie ausgerechnet bei ihrem Meister sicher sein sollte, wollte sie nicht einsehen. Und selbst wenn... Die Brujah schürzte unwillig die Lippen. Die Sicherheit eines goldenen Käfigs wäre doch alles, was sie bei dem Greis im Körper eines stattlichen Mannes zu erwarten hätte! Nein, nein und immer wieder nein! Sie stampfte mit dem Fuß auf, fauchte zornig und riss das Pergament in zwei Hälften.

Erst wollte sie die Fetzen in einer instinktiven Reaktion weit von sich werfen, doch dann hielt sie inne. Rasch von hier verschwinden – ja. Aber lieber keine unnötigen Spuren dabei hinterlassen... Das Pergament wanderte in ihr Hüfttäschchen, und sie beeilte sich, zu dem Zelt zu kommen, das ihr der Diener des zweiten Unbekannten bezeigt hatte, welcher sich in dieser Nacht als ihr Freund andiente. Du mauserst dich wohl noch zum Liebling der Mannsleute, nicht nur bei den Sterblichen dachte sie ironisch. Oh ja, flüchten würde sie, aber sicher nicht in die Arme des Hidalgos – aus dieser Umarmung würde sie sich nämlich kaum jemals wieder lösen können. Die Zeiten als Spielball und Besitz andere aber lagen hinter ihr, ein für alle Mal! Lieber ihrem eigenen Ende entgegengehen denn weiter als Sklavin alter Blutsauger verharren! Ihre Röcke rauschten, als sie sich mit energischen Schritten dem Zelt näherte und erneut den Ring aus ihrem Ausschnitt angelte. Das Gefühl verstärkte sich, schnellstens von hier weg zu müssen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Sa 10. Nov 2018, 20:44 
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Ein kurzer Blick nach links und rechts genügten: Lousia kannte den Weg zurück zum Zelt obwohl dieser durch die vielen bunten Buden, die Menschen und die ungewohnt großen Zeltstädte alles andere als einfach zu finden war. Es dauerte eine ganze Weile den Weg zurück zu gehen. Sie konnte die Stoffbahnen mit den drei Löwen der Staufer, das es zierte, bereits in der Ferne ausmachen.
Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung zu ihrer Linken und rasche, kräftige Schritte, die eine Person an ihre Seite brachten, die sie vorher noch nie gesehen hatte.

Bild

Energisch griff der Mann nach ihrem Arm und sie spürte die sehnigen Muskeln. „Hallo, meine Hübsche. So spät noch allein unterwegs?“ Sein Grinsen schien von einem Ohr zum anderen zu gehen und drückte eine unangenehme Überheblichkeit aus.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 11. Nov 2018, 11:36 
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Zielstrebig eilte sie auf das Zelt zu – so zielstrebig, dass der Mann sie überraschte. Der Schreck auf ihrem Gesicht wandelte sich aber sehr rasch zu Zorn. Gereizt schnaubend griff sie nach der Hand, die ihren Oberarm umspannte. "Lass los..!" fauchte sie den Unbekannten an. "Ich bin schon verabredet und brauche keine Gesellschaft mehr!" Dabei wallte die Wut so rasch und heiß in ihr auf, das sie gar nicht mehr daran dachte, sich unauffällig zu verhalten: Obwohl sich die Finger tief in ihren weichen Arm bohrten und eine gewöhnliche Frau ihrer Statur eigentlich hätte aufwimmern lassen, zeigte sie kaum Anzeichen von Schmerz. Das Brujah-Blut begann die Welt um sie herum mit einem blassen roten Schimmer zu überziehen. Wie ein Topf, der sich dem Zeitpunkt des Überkochens näherte. Der Mann mochte sich als der Tropfen erweisen, der das Fass letztlich zum Überlaufen brächte...

"Lass los, sage ich!" Wütend zerrte sie, um sich zu befreien, kam aber trotz ihrer erstaunlich großen Kraft nicht ganz gegen den anderen an*. Für ihre gewöhnliche Taktik – das Gegenüber mit Charme und einem Lächeln zu umgarnen – fehlte ihr nach den letzten Ereignissen die Geduld. Ehe die Glut, die sie in sich aufsteigen spürte, gänzlich die Kontrolle übernehmen konnte, beschloss sie zu handeln: Ihre Augen blitzten zornig auf, das blasse, schmale Gesicht bewegte sich mit einem Ruck auf den Mann zu, und mit dem Fauchen einer wütenden Katze riss sie den Mund auf, um ihm für den Bruchteil eines Atemzugs die spitzen Fangzähne entgegenzurecken. Es geschah ganz instinktiv, ohne dass sie selbst ahnte, wie sehr Hass und die Beutegier eines Raubtiers ihre hübschen Züge verzerrten – als habe sich das Gesicht eines Dämons im Dunkel verborgen und werde für einen Lidschlag von einem Blitzschlag grausig erhellt, um einen Blick in die Hölle zu gewähren. Eine Ahnung von unbeschreiblicher Angst - und von Wahnsinn**.

* Ich gehe mal davon aus, dass ein als sehnig/muskulös beschriebener Mann Louiss effektiver Stärke von 3 überlegen oder zumindest ebenbürtig ist.

** Einsatz von Präsenz 2, wofür sie 4 Würfel hat – die Schwierigkeit hängt aber von den Werten des Fremden ab, weswegen ich noch nicht gewürfelt habe.

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