Vampire: Die Maskerade

"Hör mir jetzt genau zu du dummer Holzklotz." Der kurze Protest den Louisa hören konnte wurde sofort durch einen weiteren Wortschwall des offensichtlichen Anführers erstickt. "Du gehst sofort zurück zum Meister und unterrichtest ihn darüber, dass wir tatsächlich Beweise für seine Vermutung gefunden haben. Er wird dir, dann sagen was du weiter zu tun hast. Wahrscheinlich wird er gleich die Nachtwache unterrichten. Verstanden?" Ein kurze, wenn auch motzende Zustimmung war zu vernehmen. "Ich bleibe hier und passe auf das der Hund nicht noch irgendwas wegschafft." Der Anführer lachte selbstzufrieden. "Mit ein bisschen Glück sehen wir Odric morgen schon am Galgen und wenn nicht dort, wird man diesem verfluchten Panscher im Kerker schon zeigen, was man mit so einem hübschen Gesicht anstellen kann." Es klatschte kurz. "Also Ed! Eil dich!"

_________________
- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -

Innerlich fluchte die junge Brujah. Wenn die Männer sich trennten, würde das ihren Absichten nicht gerade förderlich sein! Rasch, wie es ihrer impulsiven Art entsprach, fasste sie daher einen Plan: Den einen, der aufbrechen sollte, würde sie so schnell und lautlos wie möglich ausschalten, um dem anderen mehr über seinen Meister zu entlocken, indem sie ihn bezirzte oder auch einschüchterte – der beste Weg würde sich ihr schon zeigen, wenn es soweit war – Planung war noch nie Louisas große Stärke gewesen. Zudem drängte es die Kainitin ebenso sehr, sich ihrer übernatürlichen Kräfte zu bedienen und daran zu erfreuen, wie eine Katze gern ihre Sehnen und Muskeln einsetzte. Sie versuchte zu erkennen, wo die Männer jeweils standen und wie sie sich bewegten und ob sie in der Lage wäre, sie einzeln anzugreifen. Denn gegen zwei erwachsene und womöglich bewaffnete Männer zugleich mochte sie nicht antreten, zumal sie vorhatte, außerhalb des Kellers ungehört zu bleiben. Sie spannte sich an und wartete auf einen günstigen Moment, das Fass zu verlassen und den ersten der Männer möglichst von hinten überraschend zu attackieren. Zudem suchte sie sich zu erinnern, ob sie irgendwo etwas gesehen hatte, das sich eignen würde, ihn niederzuschlagen. Einen Holzknüppel oder etwas ähnliches würde sie brauchen...

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~

Zum Glück für Louisa war der Keller ein wahres Sammelsurium benutzter und unbenutzter Dinge und so konnte sie schnell das Holzbein eines zerbrochenen Stuhls ausmachen, was wohl in ferner Zukunft einmal als Brennholz hätte dienen sollen. Noch während die Brujah ihre improvisierte Waffe kurz in der Hand wog, um ein besseres Gefühl für den Knüppel zu bekommen, konnte sie hören, wie der Gehilfe wieder um die Ecke kam. Er würde wieder die kleinen Stufen aufsteigen, soviel war sicher und hier mochte ihre Chance liegen. Sie könnte sich anschleichen und zuschlagen, auch wenn diese Aktion sicherlich die Aufmerksamkeit des anderen Mannes auf sich ziehen würde, sollte sie nicht einen wirklich guten Treffer landen.

(Wurf auf Initiative und Geschick + Heimlichkeit [5] bitte, sollte Louisa diese Chance nutzen wollen. Wenn sie es anders macht einfach beschreiben)

_________________
- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -

Die schlanken Finger der Brujah umklammerten das Holzbein fest. Da sie keinen der Männer töten wollte, nahm sie kurzerhand ihre Schürze ab und wickelte den Stoff um das Holz, ehe sie sich damit voran schlich, um den ersten Mann zu überraschen – so hoffte sie jedenfalls. Ungeduldig wartete sie an einer günstigen Position angelangt auf das Erscheinen ihres Opfers. Als die Schritte ihr immer näher kamen, hob sie den improvisierten Knüppel und machte sich bereit, ihn auf den Mann niedersausen zu lassen und diesen, so es ihr gelänge, aufzufangen, damit er nicht lautstark zu Boden polterte.

(Initiative: 5 Erfolge, Dex+Stealth: ebenfalls 5 Erfolge... holy shit! )

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~

Wie ein Schatten bewegte sich die Brujah durch den leidlich beleuchteten Keller und mit einem kurzen, aber kräftigen Hieb fiel der große Mann wie ein nasser Sack in sich zusammen. Er stöhnte kurz, machte sonst aber keine weiteren Geräusche und dank ihrer übernatürlichen Stärke konnte Louisa ihr Opfer langsam auf den Boden sinken lassen. Alles schien nach Plan verlaufen zu sein, denn der zweite Mann mischte sich nicht weiter in das Geschehen kann. Die Brujah hatte nun Zeit ihre weiteren Schritte zu planen.

_________________
- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -

Ihr Überfall gelang noch leichter und besser, als sie gehofft hatte. Die Brujah fing den bewusstlosen Mann auf, wurde sich der unnatürlichen Stärke in ihren schmalen Gliedern bewusst und verfiel um ein Haar in einen Rausch. Mühelos trug sie ihr Opfer beiseite, um es in einer Ecke abzulegen. Für einen Moment überlegte sie, den Mann zu fesseln und zu knebeln, um sich keine Gedanken machen zu müssen, wann er wieder erwachen würde. Doch dann gab sie den Gedanken auf: zu langwierig, als dass der andere sie nicht hätte bemerken können. Daher beschloss sie, sich nun diesem zu widmen. Auf leisen Sohlen schlich sie sich zurück, um nach ihm Ausschau zu halten. Die Erregung, welche das Raubtier in ihr bei jedem Beutefang erfasste, ließ auf ihren bleichen Züge einen schwachen rötlichen Hauch sich abzeichnen.

Ihre schlanken Finger krümmten sich ohne aktives Zutun leicht wie die Fänge eines Raubvogels, und sie nahm eine geduckte Haltung ein. In ihren Augen schimmerten Wachsamkeit, höchste Erregung und die pure Lust am Jagen auf. Der erste war ihr kinderleicht in den Schoß gefallen – würde sie den zweiten ebenfalls so einfach und leise überwältigen können, wie sie es wollte? Es gelüstete Louisa, ihre Kräfte erneut zu versuchen! Diesmal allerdings zielte sie nicht auf einen bewusstlosen Gegner ab. Vielmehr wollte sie einen Sterblichen, den sie befragen konnte. Also galt es, ihr Gegenüber einzuschüchtern, denn die Angst öffnete oftmals die Schleusen der Beredsamkeit und verhinderte das notwendige Nachdenken, um glaubhafte Lügen zu ersinnen. Sie schlich weiter, die allmählich sich rötenden Lippen zogen sich dabei zurück und entblößten das prachtvoll schimmernde, makellose Gebiss, aus dem die nadelspitzen Eckzähne umso mehr hervorstachen.

(Ich würde gern Presence 2 einsetzen, um den Mann einzuschüchtern, ehe er befragt wird.)

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~

Wo der erste Mann den Louisa in seine Schranken gewiesen hatte plump und recht langsam im Denken zu sein schien, war der zweite Mann sehnig und hatte einen intelligenten Zug auf seinem Gesicht. Als er die Brujah um die Ecke kommen sah, ließ er sich ganz offenbar nicht von ihrer verführerischen Erscheinung in die Irre führen – ganz im Gegenteil sogar. Er ging einen Schritt zurück, zog seine Waffe. Er schien sogar etwas sagen zu wollen, aber irgendetwas schien ihn innehalten zu lassen und Louisa wusste sofort, dass er das blitzen ihrer Fänge wahrgenommen hatte. Er wirkte ängstlich, ganz und gar verwirrt von dem was er sah und die Brujah konnte sehen wie seine Waffenhand zu zittern begann.

(Wurf auf Presence 2: Charisma + Intimidation [6] )

_________________
- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -

Die Kainitin behielt den Mann im Blick, wie er zurückwich. Ihre Augen folgten ihm aufmerksam. Befriedigt sah sie das Zittern seiner Hand und gestattete sich ein Lächeln, das ihre Eckzähne neuerlich aufblitzen ließ. Langsam folgte sie ihm, wobei sie sich mit jedem Schritt in den Hüften wiegte, auf die sie die Hände gestützt hatte. "Aber wohin so rasch, mein schöner Jüngling..?" fragte sie mit leiser Stimme und einem Lachen, das schwer wie süßer Wein über ihre Lippen perlte. Ihre Zunge fuhr aus dem geöffneten Mund und benetzte das geschwungene rote Halbrund, während sie ihm wie eine Katze nachschlich. Die üppigen Formen ihres Körpers zeichneten sich quälend lasziv unter ihrer Kleidung ab, wie die gestaltgewordene Verführung – die Sünde schlechthin. Das ewig lockende Weib, unter dessen langen Röcken ein frommer Christ durchaus den Huf des Teufels verborgen wähnen mochte...

"Ich werde dir nichts tun," gurrte sie neckend, "vorausgesetzt, ich erfahre von dir einige Dinge, die mich interessieren... im Guten oder auch nicht. Denn ich bekomme stets, wonach mich gelüstet..!" Mit einem anzüglichen Lächeln hatte sie bei ihren Worten den Kopf leicht in den Nacken gelegt, war mit der Hand die Rundung ihrer Brust nachgefahren, die sich ihm entgegenreckte – den letzten Satz hingegen unterstrich sie mit einem plötzlichen Fauchen wie von einer wütenden Katze, bei dem sie die Zähne bleckte und die Augen aufleuchteten. Wie die sprichwörtliche Kralle, die sich nach einer kurzen, deutlichen Drohung wieder in ein samtenes Pfötchen zurückzog, ließ Louisa darauf wieder ein honigsüßes Lächeln folgen, bei dem so manchem Sterblichen der Schweiß ausgebrochen wäre. "Doch ich bin sicher, wir beide ziehen es vor, als... Freunde miteinander zu reden. Nicht wahr..?" Sie brachte es fertig, das Wort "Freunde" so auszusprechen, dass man bei dem Klang hätte schamrot werden und unschuldigen Kindern die Ohren zuhalten mögen. Drohung wie auch Verlockung waren selbst ohne Worte sehr, sehr unmissverständlich.

(Wurf auf Presence 2: Charisma + Intimidation [6]: 3 Erfolge)

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~

Die Reaktion des Söldners konnte klarer nicht sein. Sein Blick, ebenso wie der panische Schrei der jetzt folgte, ließen keinen Zweifel daran wie er Louisa in ihrer von übernatürlichen Mächten verstärkten Bedrohlichkeit vor sich sah. Für ihn war sie im Moment bestimmt kein lockendes Weib, die ihn versuchte mit ihren Reizen auf Irrwege zu führen, ja nicht einmal eine dunkle Verführerin, die gleich der Schlang im Garten Eden darauf hoffte ihren Zug machen zu können. Nein Louisa musste in den Augen des Söldners ein Dämon sein, gekrochen aus den dunkelsten Tiefen der Hölle um ihn hier und jetzt ins Fegefeuer zu holen. Eine Ausgeburt vom all dem Bösen, was sein Pfarrer jeden Sonntag so bildhaft von der Kanzel wie Feuer und Bimsstein auf seine Gemeinde hatte regnen lassen. Jetzt stand diese verdammte Kreatur vor ihm, wahrscheinlich um ihn noch vor seinem Ende für all die großen und kleinen Sünden zu bestrafen, die er über die Jahre angesammelt hatte. Der Söldner schien nur noch einen einzigen Ausweg zu sehen. Er begann zu rennen, auch wenn ihn diese Aktion gefährlich nah an dem Monster vorbeiführen würde.

_________________
- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -

Die junge Frau genoss das Gefühl der Macht und ließ sich sehr willig von der Welle aus Gier und Lüsternheit davontragen, die durch ihre Adern strömte. Sie fühlte sich schön, sie fühlte sich stark und in all ihren Launen und Wünschen unbegrenzt! Die süße Vitae pulsierte durch ihren Leib und ließ sie den Sterblichen mit Augen mustern, mit denen sie als sterbliches Mädchen einen treuen Hund betrachtet hätte: ein nützliches Tier, dem man Sympathien schenken, ja, das man sogar auf gewisse Art lieben konnte, letztlich aber als untergeordnet ansah und auch opfern würde, wenn es den eigenen Interessen diente. Sie machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und glaubte, die Ausdünstungen seines Körpers, die verlockende Andeutung seines warmen Lebenssaftes, schon zu riechen... Da wurde ihr schlagartig bewusst, was sie wirklich roch: Angst. Nackte, panische Furcht.

Und einmal mehr war es wie stets, wenn sie dem Rausch des kainitischen Fluchs erlag – es kam einem Schlag ins Gesicht gleich, der sie ernüchterte. Der Mann sah Louisa mit aufgerissenen Augen an wie ein Monstrum. Sie, die sie an ihre unnatürliche Attraktivität, gepaart mit der Schönheit ihres Körpers, gewohnt war... ein abschreckendes Monster! Nichts weniger als beglückt über diesen unerwartet großen Erfolg ihres Einschüchterungsversuchs, ließ sie erschrocken die spitzen Eckzähne hinter ihren Lippen verschwinden und stand für einen Herzschlag wie zur Salzsäule erstarrt. Das laszive Lächeln war ihr wie aus dem Gesicht gewischt. Eine eisige Hand schien ihr Herz zusammenzupressen, sie hörte die lautlose Warnung, die dennoch so deutlich in ihrem Kopf nachhallte: Bedenke, armseliges, kurzsichtiges Weib, dass dein Leib nicht mehr dir allein gehört... du teilst ihn mit einer anderen, dunkleren Macht..!

Die Brujah erschauerte und fühlte für einen Sekundenbruchteil den Drang, selbst vor dem Splitter der Finsternis wegzulaufen, den sie soeben aus ihrem tiefsten Inneren beschworen hatte, ohne sich seiner schrecklichen Macht gänzlich bewusst zu sein. Um ein Haar hätte sie ihr Gesicht betastet in der Angst, dass ihre betörenden, sinnlich-weichen Züge sich in eine alptraumhafte Fratze verwandelt haben könnten. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich selbst geschworen hatte, der Lockung der düsteren Macht in ihren Adern nie mehr zu erliegen. Die Erkenntnis, wie leicht sie ihr erneut in die Falle gegangen war, wirkte niederschmetternd, demütigend. Beängstigend...

Doch all dies geschah in der Zeit eines Lidschlags. Noch ehe der Söldner sie passiert hatte, nutzte sie das dunkle Etwas in sich abermals, diesmal jedoch, um ihm mit einer Kraft und Geschwindigkeit den Weg zu verlegen, die man in keiner so zierlichen Frau, ja, in keinem normalen Menschen jemals vermutet hätte.

(Hier möchte ich Potence nutzen und auch so viele Blutpunkte für Celerity ausgeben, wie nötig. Ziel ist, den Mann aufzuhalten und zu entwaffnen, ihm bei Bedarf auch den Mund zuzuhalten, falls er nochmals laut schreit.)

_________________
~ Begehren ist die Triebfeder allen Handelns ~