Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Mi 8. Jul 2020, 21:30 
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Ihr nächtlicher Treffpunkt war nicht weit vom Elysium entfernt und so hatte die Brujah alle Zeit der Welt sich zur angegebenen Zeit an dem Gebäude einzufinden. Das eigentliche Hospital war ein mit Sandstein verziertes Gebäude, welches grob an die Architektur eines Klosters erinnerte. Mehrere Gebäude flankierten einen Innenhof, welcher wahrscheinlich als Garten zur Zucht der Heilkräuter diente und aller Wahrscheinlichkeit nach auch einen tiefen Brunnen für die Wasserversorgung beinhaltete. Unabhängig von dem alten Hospitalsgebäude selbst, war die Einrichtung über die Jahre gewachsen. Mehrere der angrenzenden Gehöfte schienen inzwischen zu dem Gebäude zu gehören und so nahm der gesamte Komplex sicherlich einen ganzen Häuserblock ein. Dennoch war die Hospitalschule recht einfach zu finden, da nicht nur der Ghul im Elysium Louisa hätte Auskunft geben können, sondern diese sogar durch ein Schild mit Schrift und Piktogramm erkennbar gemacht wurde.

Nachdem sich Louisa an der wohl richtigen Tür eingefunden hatte, wurde diese auch schon mit einem leichten Quietschen geöffnet. Svantje nickte der Brujah mit einer kühlen, aber dennoch gewissermaßen anerkennenden Geste zu und bat die Kainitin einzutreten. Erst als die schwere Eichentür sich hinter beiden Frauen geschlossen hatte und die blonde Sterbliche mit einer verhüllten Laterne den Weg wies, begann sie zu sprechen. „Man munkelt, Ihr habt Eure Aufgabe mit Bravour gemeistert. Meine Herrin ist sehr erfreut von Euren Fortschritten.“ Ohne ein zusätzliches Wort geleitete Svantje die junge Vampirin einen schmalen Flur entlang. „Meine Herrin wünscht Euch noch mitzuteilen, dass das folgende Treffen ohne offiziellen Charakter ist. Ihr könnt Euch daher entspannen, denn dieses Treffen ist lediglich als eine lockere Zusammenkunft gleichgesinnter und zukunftsorientierter Frauen gedacht.“

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Verfasst: Mi 8. Jul 2020, 21:30 


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: So 12. Jul 2020, 12:28 
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Die Brujah erwiderte das Nicken Svantjes mit einem Neigen des Kopfes. "Ich hoffe in der Tat, dass Eure Herrin erfreuen wird, was ich zu berichten habe" sagte sie, vorsichtig darauf bedacht, weder zu viel preiszugeben noch rüde zu wirken. Sie folgte dem weiblichen Ghul und sah sich dabei mit unverhohlener Neugier um. Immerhin mochte die Örtlichkeit für sie noch tiefere Bedeutung erlangen, da man sich in dieser Domäne anders als für sie gewohnt seltener im Elysium zu versammeln schien. Die nächsten Worte ihrer Führerin nahm sie zunächst still in sich auf, ehe sie ein wenig geistesabwesend antwortete: "Es wird mir nichtsdestotrotz eine Freude und eine Ehre sein." Die Worte kamen ihr glatt und mit einem einschmeichelnden Ton über die Lippen, ohne dass sie viel darüber nachdenken musste. Denn Louisas Gedanken drehten sich in diesem Moment bereits um das, was sie gehört hatte.

Ein Treffen gleichgesinnter und zukunftsorientierter Frauen?! Das war eine Überraschung, wenngleich eine angenehme. Stets hatte sie einen leisen Stich der Eifersucht auf Männer verspürt, die sich so viel freier bewegen, die so viel offener Macht ausüben konnten und so viel weniger eingeschränkt waren als Frauen – selbst für Kainitinnen, die sich über viele gesellschaftliche Normen hinwegsetzen konnten, ein ernstes Hindernis im allnächtlichen Agieren. Nun aber schien es, als erwarteten sie hier andere Frauen. Gegenüber also, die sie in dieser Beziehung verstehen und die sehr wahrscheinlich eine ähnliche Meinung haben würden wie sie. Mögliche Verbündete, Gönnerinnen gar..? In ihre Neugier begann sich die Hoffnung zu mischen, dass sie heute Nacht womöglich eine einmalige Chance bekäme – ein Treffen, bei dem ihr Geschlecht ihr einmal nicht Hemmnis sein würde, sondern im Gegenteil, vielleicht gar zu ihrem Vorteil gereichen? Louisa schritt zügig aus, als Ungeduld sie durchströmte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Mi 15. Jul 2020, 18:08 
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Louisa erreichte schließlich einen mittelgroßen Raum, in welchem normalerweise wohl tatsächlich Unterricht abgehalten wurde. Es gab mehrere Tische die achtsam zur Seite gestellt worden waren, um mehr Platz in der Mitte zu schaffen. Dort stand ein einzelner Tisch mit frischen Blumen, Silbergeschirr und mehreren Stühlen. Auf einem dieser saß die Louisa bereits bekannte Charlotte Erembald, welche einige Dokumente in dem von Schein einiger mit Pergament gedimmten Lampen zu lesen schien. Svantje forderte die junge Kainiten auf sich zu Ihrer Herrin zu begeben, während die Ghulin still und diskret wieder in Richtung Eingang verschwand.

Auf ihrem Weg in die Mitte des Raumes stieg der Brujah der Geruch von getrockneten Kräutern und frischem Pergament in die Nase, während Charlotte schließlich die Anwesenheit der anderen Frau anerkannte und von dem Dokument aufblickte. „Willkommen, Frau van de Voort.“ Ein kurzes Nicken seitens der Ventrue unterstrichen ihre Worte. „Es freut mich, dass Ihr gekommen seid, auch wenn der Ort unserer kleinen, nächtlichen Versammlung sicherlich nicht als unkonventionell zu bezeichnen ist. Setzt Euch ruhig, wir warten noch auf einen weiteren Gast.“ Charlotte war heute Nacht komplett in Schwarz gekleidet. Lediglich ein zweiter Blick enthüllten die teuren und hochwertigen Stoffe, aus dem die Garderobe geschneidert worden war. Der Blick der anderen Kainitin schien wach und neugierig, während sie Louisa keinen Moment aus den Augen ließ. „Aber solange wir noch unter uns sind können wir gleich zum geschäftlichen Teil kommen." Ein kurzes Lächeln umspielte die faltigen Züge der Ventrue. „Wie steht es um Eure Fortschritte bezüglich des Drachenkopfes?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Sa 18. Jul 2020, 14:23 
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Louisa wartete, bis Svantje außer Sicht war, ehe sie sich gemessenen Schrittes Charlotte näherte. "Habt Dank, Mevrouw Erembald" erwiderte sie auf deren Begrüßung höflich und deutete gekonnt einen Knicks an. Ihr Blick wanderte über die heute so düster gewandete Gestalt der Ventrue, ehe sie das Angebot annehmend Platz nahm. Ihre eigene Kleidung war, wenngleich förmlich und allen Geboten der Züchtigkeit entsprechend, doch merklich farbenfroher und zeugte davon, dass sie ihre verfügbaren Geldmittel nutzte. Um ein wenig Zeit zu gewinnen und ihre Neugierde zu verbergen, aber auch um vor den Augen ihrer bisherigen Gönnerin Sinn für Würde und angemessenen Stil zu demonstrieren, ordnete sie die Falten ihrer Röcke penibel. Trotz ihrer relativen Jugend war sie sich der Tatsache bewusst, dass auch ihr Gegenüber jede Geste und jedes Schmuckstück an ihr bemerken und einschätzen würde, ganz gleich, wie sehr der informale Charakter des Treffens betont würde. Nun, sie war zu dem Beweis entschlossen, dass sie sich als Dame sah, nicht als Bettlerin oder Straßendirne!

Dennoch war sie froh darüber, dass ihre Geduld auf keine allzu harte Probe gestellt wurde, weil Charlotte in gewohnter Direktheit schnell zur Sache kam. Über ihre Züge glitt das leise Lächeln, dass sie so sehr einer satten, zufriedenen Katze ähneln ließ. "Ich glaube, Ihr könnt zufrieden sein, Mevrouw" sagte sie und strich sich kokett eine Haarsträhne beiseite. "Ich habe mir Odric in verschiedener Hinsicht verpflichtet. Seine Dankbarkeit mir gegenüber und auch seine Leidenschaft werden ihn stärker binden als Ketten – Ihr dürft darauf vertrauen, dass ich ihn ohne sein Wissen dazu bringen werde, Euren Plänen niemals mehr im Wege zu stehen. Ganz im Gegenteil, betrachtet ihn nunmehr wie mich als Eure Verbündeten." Das war vielleicht sehr zuversichtlich gesprochen, doch sie gedachte nicht, diese Chance auf einen vorteilhaften Eindruck bei Charlotte durch allzu große Vorsicht zu vertun.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Mi 22. Jul 2020, 17:43 
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„Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass Ihr so schnell zu Ergebnissen kommen würdet Frau van de Voort, aber ich irre mich gerne, wenn damit eine so angenehme Wendung der Dinge einhergeht. Bis jetzt bin ich von Eurer Arbeitsweise durchaus beeindruckt. “Das runzelige Gesicht der Kainitin verriet eine gewisse Zufriedenheit, auch wenn die nächsten Worte klarmachten, dass die Louisas Gegenüber sich mit Worten alleine wohl nicht zufriedengab.

Die Ventrue schob Louisa das Schriftstück zu, welches sie zuvor begutachtet hatte. Das dünne Pergament raschelte leise, während die andere Frau den Inhalt kurz erklärte. „Das hier ein Kaufvertrag für den Drachenkopf. Er ist auf einen meiner Vertrauten ausgestellt und wenn die Dinge so unproblematisch vonstattengehen wie Ihr behauptet, sollte es kein Problem sein, dass Odric dieses Papier unterschreibt. Seine Bezahlung wird angemessen ausfallen.“ Eine Feststellung keine Frage und Charlotte Erembald schien die Reaktion der Brujah genau zu studieren. „Oder seht Ihr das anders?“

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(Falls du Law hast, ein Wurf auf Intelligence + Law [4], ansonsten Intelligence + Seneschal [8]; der Wurf ist freiwillig)

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Sa 25. Jul 2020, 13:45 
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Obwohl sie sich äußerlich mit einem charmanten Lächeln und einem Neigen des Kopfes dankend demonstrativ gelassen gab, fühlte sich die Brujah doch erleichtert, da sie ihr Hauptziel erreicht zu haben schien. "Es freut mich, dass Ihr zufrieden seid. Ich hatte gehofft, dass meine Vorgehensweise Euren Zielen entgegenkommen würde" meinte sie gemessen. Sie lächelte auch weiterhin, als sie das Pergament entgegennahm und einen kurzen Blick auf die Zeilen und das Siegel warf. Das kostete sie allerdings wieder mehr Überwindung, denn das Ansinnen der Ventrue war genau, was sie erwartet hatte – und nun musste sie zusehen, ob sie Charlotte umstimmen konnte, ohne sich ihre Gunst wieder zu verscherzen. "Es sollte in der Tat nicht schwierig sein, Odric dazu zu bringen, und für Eure Großzügigkeit bin ich Euch bereits zu Dank verpflichtet. Allerdings..." begann sie vorsichtig, "… ohne mich zu erdreisten, die Weitsicht in Euren Planungen anzuzweifeln, muss ich mich doch fragen, ob Euch nicht auf andere Weise noch mehr gedient wäre."

Jetzt galt es, ihre Worte mit Umsicht zu wählen. Louisa war geübt darin, anderen zu schmeicheln, doch hatte sie es hier mit einer Alterslosen zu tun, die gewiss über große Erfahrung verfügte. Ihr vorzuspiegeln, dass die junge Frau ihr nur zu Diensten sein wollte, um ihr zu gefallen, wäre sicherlich zu plump und würde von Charlotte sofort durchschaut werden. Nein, sie musste und sollte merken, dass die Brujah mit einer Mischung aus Dreistigkeit und Charme einen Vorteil zu ergattern versuchte – aber verbunden mit einem Vorteil auch für Charlotte, so dass für beide Frauen etwas bei dem Vorschlag herausspringen würde. Eine junge Kainitin, die aufwärts strebte: nichts natürlicher als das. Also fuhr sie bedächtig fort: "Ich kenne diese Domäne noch nicht gut und nehme nicht an, dass jemand es wagen würde, Eure Feindschaft herauszufordern. Dennoch: Die Erfolgreichen haben stets Neider, ganz besonders unter Blutsverwandten."

In dem Lächeln, das sich nun auf ihren blassen Lippen abzeichnete, mochte man eine Entschuldigung, Verschmitztheit oder auch Keckheit entdecken – etwas von alledem steckte darin. "Wäre es da nicht womöglich noch erstrebenswerter für Euch, wenn niemand von einem Wechsel des Besitzers erführe? Wenn jedermann in dem Glauben bliebe, Odric sei nach wie vor sein eigener Herr und Euch ein Dorn in der Seite?" Sie ging davon aus, dass für die Ventrue vollkommen klar war, was sie vorschlug, weshalb sie nach einer Pause hinzufügte: "Ich versichere Euch, jeder Wink würde so prompt befolgt werden, als hättet Ihr persönlich Odric den Befehl erteilt. Der Drachenkopf wäre Euer, ohne dass es offenbar würde. Mein Meis-" Sie unterbrach sich für einen winzigen, kaum merklichen Moment, ehe sie weitersprach. "Ein Meister der Strategie, den ich kannte, sagte einmal, die beste Machtbasis sei eine unangreifbare. Und angreifen kann man Euch nur, wo man Euch auch vermutet..." Wäre sie sterblich gewesen, sie hätte nun begonnen zu schwitzen. Doch wie so vieles andere schenkte ihr die Vitae auch das unveränderlich makellose Äußere, das sie nun als Maske und Schild verwenden konnte, um ihre Nervosität zu verbergen. Andererseits war da durch das Risiko auch ein gewisser Nervenkitzel, der sie ergriff.

[Der Wurf auf Seneschal war ein Botch, Law hat Louisa leider nicht, wäre bei ihrem sterblichen Hintergrund auch unwahrscheinlich.]

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2020, 20:16 
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Charlotte hörte sich für ihre Verhältnisse sichtlich geduldig die Ausführungen der Brujah an, ohne diese zu unterbrechen. Die Ventrue hatten einen beinahe verschlagenen Zug auf ihren Lippen, als sie schließlich sprach. „Warum glaubt Ihr, dass ich irgendein Interesse haben könnte in der zweiten Reihe zu stehen? Wirke ich etwa so schwach auf Euch, dass Ihr meint ich müsste Schutz hinter den Schultern eines Sterblichen suchen?“ Die Kainitin mit der alten Erscheinung konnte offenbar ein Grinsen nicht unterdrücken, schien allerdings ob des unterbreiteten Vorschlags nicht verärgert und nur auf eine spielerische Art herausgefordert. Es war offensichtlich klar für Louisa, dass Charlotte Ihre Intentionen durchschaut hatte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Sa 1. Aug 2020, 13:17 
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Sie begann zu merken, dass sie nicht die einzige Katze im Raum war, die gern ein gefährliches Spiel um eine lohnende Beute spielte. Die Vitae schien in ihrem kalten Leib zu prickeln, als Louisa Geschmack an dem risikoreichen Geplänkel zu finden begann. Mit einem kecken Grinsen ihrerseits lehnte sich die Brujah leicht nach vorn. "Mitnichten, Mevrouw... ganz im Gegenteil. Und ich glaube, auch Ihr hieltet es für töricht, vorausblickendes Handeln und Vorsicht mit Schwäche oder Feigheit zu verwechseln. Und..." hier schlich sich ein glockenhelles Lachen in ihre Stimme "...wer käme auf die Idee, dass eine Puppenspielerin hinter ihrer Puppe Schutz sucht?" Sie beschloss bei ihrer Taktik irgendwo zwischen den Extremen selbstbewusster Unverfrorenheit und schmeichelnder Unterwürfigkeit zu bleiben, sich allenfalls um einen Hauch weiter in die erstere Richtung zu wagen, damit sie den Bogen nicht überspannte.

Daher wurde sie wieder ein wenig ernster, als sie fortfuhr: "Was ich Euch biete, sind meine Dienste und meine Dankbarkeit. Ich weiß, noch ist diese Dankbarkeit in dieser Domäne nicht viel wert – doch könntet Ihr darauf zählen, dass ich Eure Großzügigkeit nicht vergessen würde, könntet Ihr Euch dafür entscheiden, mir diese Chance zu geben." Womöglich beging sie eine Dummheit, doch ihr aufwallendes Blut angesichts der Möglichkeiten, die sie bereits zum Greifen vor sich sah, ließ sie impulsiv werden. "Ihr hättet mein Wort. Von Frau zu Frau, in einer Welt der Männer." Die junge Kainitin hatte das Gefühl, dass sie vor einer Frau saß, die ihre, Louisas Situation sehr, sehr gut nachvollziehen konnte. Vielleicht gar an ihre eigene erinnert wurde, vor wer weiß wie vielen Jahren... War es nicht stets so, dass sich die Alten von allem und jedem an etwas aus ihrer Vergangenheit erinnert fühlen konnten – weil sie schlicht schon alles erlebt hatten?

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Do 6. Aug 2020, 10:03 
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Charlotte schien sich zu amüsieren und eine kurze Bewegung ihres Kopfes signalisierte der Brujah sogar so etwas wie Anerkennung. „Ich weiß war Ihr hier versucht, Frau van de Voort und ich gebe zu ich wäre ein bisschen enttäuscht, wenn Ihr nicht wenigstens ein bisschenversuchen würdet noch etwas extra für Euch herauszuschlagen. Dennoch…“ der zuvor so erheiterte Ton wich wieder kühler Berechnung und Direktheit. „…ich bin keine Marktfrau, mit der man feilscht und aus Respekt vor Eurer und vor allem meiner Zeit werde ich direkt zur Sache kommen.“ Die alt aussehende Kainitin lehnte sich ein wenig zurück und fixierte die Brujah. „Euer Odric ist für mich eine Bürde. Dieser Mann hat bereits genügend Feinde für zwei Leben angesammelt und ich werde meine Unternehmung nicht durch diesen Mann belasten. Da Ihr aber offenbar Gefallen an Eurem kleinen Spielzeug gefunden habt und ich niemandem verwehren will seine eigenen Fehler zu machen, habe ich einen Vorschlag für Euch.“

Es war klar, dass die Ventrue Louisas volle Aufmerksamkeit erwartete und erst weitersprach, als Sie sich dieser gewiss war. „Ihr könnt den Drachenkopf inklusive seines dreisten Besitzers behalten und wir zwei gehen unserer Wege. Ich habe noch ein anderes Etablissement im Blick, welches den Anforderungen meiner Unternehmung gerecht werden würde. Unser Vertrag inklusive aller Bezahlungen und Verpflichtungen wird aufgelöst und Ihr behaltet den von Euch bereits erspielten Preis. Oder aber..." Die Ventrue bediente sich einer dramatischen Pause, bevor, sie Louisa die zweite Alternative darbot. "Ihr besorgt mir die Unterschrift und das Siegel von diesem Hornochsen. Wir schließen unsere vorherige Abmachung zur Zufriedenheit beider Seiten ab und arbeiten womöglich schon in naher Zukunft wieder zusammen.“ Charlotte breitet die Arme vor sich aus, um Ihre Worte zu untermalen. „Die Entscheidung liegt ganz bei Euch und ich gräme Euch weder die eine, noch die andere Wahl.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Di 11. Aug 2020, 10:40 
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Die Reaktion der Ventrue gemahnte zur Vorsicht, doch forderte der Nervenkitzel Louisa heraus. Äußerlich gelassen, fieberte sie plötzlich einem möglichen Wortgeplänkel mit der Älteren entgegen, obwohl etwas in ihr sagte, dass sie dabei nur den Kürzeren ziehen könnte. Indes kam es nicht zum Äußersten, denn in den Adern Charlottes brannte nicht die heiße Brujah-Vitae... ganz Geschäftsfrau, überließ sie der Jüngeren die Wahl zwischen zwei Alternativen – und Louisas Kampfbereitschaft, die gewissermaßen nach einem Wetzen schreienden Krallen der Katze, lief ins Leere. Sie lächelte weiterhin höflich, musste aber zunächst einmal innehalten wie ein Ritter, der sein Pferd zum Galopp antreibt, nur um festzustellen, dass der erwartete, ja erhoffte Gegner sich seiner Lanze gar nicht stellt.

Das Erbe ihres Clans wisperte ihr zu, dass die Alte sie nur testen wollte, nur sehen, ob sie das Rückgrat besäße, ihren Willen durchzusetzen. Dass Charlotte ihre Wünsche kaum verhüllt als Dummheit bezeichnet hatte, ließ ihre Emotionen höher kochen und stach ihren Ehrgeiz! Andererseits... noch hatte sie sich nicht vergewissern können, welche Feinde sich Odric bislang gemacht hatte und womit. Gewiss, er war ein mehr als stattlicher Mann und würde ihre Ansprüche im Bett auf lange befriedigen: Es war extrem verlockend, ein Spielzeug wie ihn zu besitzen. Und sie hatte auch etwas von ihrer kostbaren Vitae in ihn investiert. Aber was, wenn es nicht nur sich, sondern auch sie in Schwierigkeiten bringen würde..? Mit dem Erbe ihres Clans in seinen Adern würde er vielleicht zu einem wilden Hengst werden, den die Reiterin nicht mehr voll kontrollieren könnte...

Und nicht zu vergessen besaß die Ventrue Einfluss und Macht – die Dinge, von denen Louisa ihren Teil wollte. Um ein Haar hätte sie sich auf die Lippen gebissen, denn je länger sie nachdachte, desto mehr Argumente häuften sich wider ihren Wunsch an, Odric zu besitzen. Vieles sprach aber auch nach wie vor dafür. Was also tun..? Die Entscheidung fiel ihr so schwer, dass die impulsive junge Frau sie letztlich allein aus dem Bauch traf und ebenso rasch umsetzte. Sie behielt ihr verbindliches Lächeln bei und erwiderte: "Ah, was Ihr nicht sagt... das ändert die Lage für mich. Ich habe nämlich bereits einige Anzeichen dafür bemerkt, dass Odric ein, sagen wir schwieriger Mann ist. Dem maß ich noch nicht sehr viel Bedeutung zu, doch wenn Eure Erfahrung anderes sagt, so bin ich sehr dankbar für Eure Warnung."

Es tat weh, sich von ihm zu trennen – so weh, wie der Verzicht auf ein heiß begehrtes Spielzeug nun einmal tat. Aber sie selbst war unendlich viel wichtiger als Odric. Und sie war entschlossen, den einzigen Weg zu gehen, der sie auf Dauer davor bewahren konnte, selbst erneut zu einer Sklavin zu werden, einem bloßen Spielzeug: nämlich Macht und Einfluss zu sammeln. Und wenn sie sich dafür zunächst nach oben schmeicheln, schlafen oder betrügen müsste, nun gut. Lieber jetzt ihren Stolz bezwingen, für eine Zukunft in Luxus und Sicherheit, als irgendwann wieder zu Füßen ihres Meisters kauern! "Wenn Ihr erlaubt, möchte ich Eurer weisen Empfehlung folgen und mich für meine Dreistigkeit entschuldigen, Mevrouw. Odrics Haus soll Euch gehören. Das ist das beste, ich sehe es ein, und hoffe auch in Zukunft auf Euren Rat und Euer Wohlwollen rechnen zu können." Die Worte gingen ihr glatt über die Lippen, und wer sie nicht kannte, hätte ihr die aufrichtige Dankbarkeit durchaus glauben können, die sie mit einem tiefen Neigen des Kopfes andeutete.

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