Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Do 16. Apr 2020, 11:29 
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Tatsächlich schaffte es die Brujah die Geheimtür, ohne den geringsten Laut in ihre ursprüngliche Position zu bewegen. Ihre geschickten Reflexe sorgten darüber hinaus dafür, dass sie einen kurzen Blick auf das Geschehen in der Stube wagen konnte. Odric hatte sich mit seiner muskulösen Gestalt bedrohlich aufgestellt, während die beiden Wachleute die im Zimmer standen van Dinken in einem Klammergriff hielten. Purer Hass und fanatische Verzweiflung waren in dessen Mimik eingebrannt und dennoch wirkte er besiegt und gebrochen. Er ließ sich ohne weitere Gegenwehr über die Scherben einer Waschschüssel und eines umgeworfenen Stuhls aus dem Raum führen. Odric sprach noch einmal, während Louisa die Tür schon wieder mit aller Vorsicht geschlossen hatte. Die Stimme ihres Geliebten wirkte noch immer entspannt und heiter, auch wenn die Brujah den Unterton von Spott und Triumph dank ihrer emphatischen Fähigkeiten ohne Probleme wahrnehmen konnte. „Meine Herren ich denke, es wird Zeit diese ganze Farce zu beenden. Rotger ich glaube ich muss nicht extra erwähnen, dass ich dich nach diesen wahnwitzigen Anschuldigungen hier nie mehr sehen will. Es wird mir eine Freude sein dich zur Tür zu begleiten.“ Der blonde Hüne musste inzwischen aus dem Raum getreten sein, denn die Zimmertür fiel schwer ins Schloss und Louisa war nun mit der anderen Frau alleine. Diese schien wie versteinert und nur der wilde Herzschlag in ihrer Brust verriet, dass sie noch am Leben war und nicht vor Schock tot umgefallen war.

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Verfasst: Do 16. Apr 2020, 11:29 


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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: So 19. Apr 2020, 09:34 
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van Dinkens Gesichtsausdruck, von so tiefen Leidenschaften gezeichnet, schien hartnäckig vor ihren Augen zu schweben, auch als sich die Tür wieder geschlossen hatte und erneut Dunkelheit sie umfing. Die Heftigkeit seines Ausbruchs brachte etwas in ihren untoten Gliedern zum Klingen – eine Resonanz der Vitae. Sie stand noch eine ganze Weile reglos, die erstarrte Frau in ihren Armen, und starrte in die Schwärze. Diese Sterblichen, so schwach und zerbrechlich, und doch von solchem Feuer erfüllt, wie es die mächtigsten der Kainiten nur mehr erträumen konnten, doch niemals mehr in ihren erstorbenen Herzen entfachen..! Bloße Zerrbilder wahrer Gefühle bewegten sie, die Zuckungen des bösen Ungeistes in ihrem schweren, gestohlenen Blut! Schließlich löste sich der Bann mit einem dumpfen Stöhnen, und sie betätigte den Mechanismus, der die Tür aufschwingen ließ. Indem sie zurück ins Licht trat, ließ sie ihre Gefangene los. In dem Durchgang verharrte sie, hielt die andere zurück. Nach kurzem Überlegen fasste sie ein Stück Stoff – ein Tuch, die Schürze der Frau oder was immer sie finden konnte – und wandte sich um, der Sterblichen die Augen zu verbinden.

"Es ist zu deinem eigenen besten" wisperte sie ihr zu, ehe sie sie an der Hand in den Raum führte. "Je weniger du siehst und nachher weißt, desto besser." Denn sie wünschte diesem hilflosen, in ihren Augen erbärmlichen Wesen kein Leid – dies Weib war verständlicherweise den Reizen Odrics erlegen, und dafür sollte es nicht noch mehr zahlen müssen, als das schon mit Angst und Ungewissheit geschehen war. Nachdem sie der Frau befohlen hatte, die Hände von der Augenbinde zu lassen, machte sie sich daran, sie eilig wieder anzukleiden. "Am besten vergisst du nicht nur, was du gesehen hast, sondern überhaupt alles, was sich hier abgespielt hat" flüsterte sie ihr dabei ins Ohr. Louisas Hände waren flink, doch überraschend sanft, um dem verängstigten Geschöpf nicht noch mehr Furcht einzujagen oder es gar in eine Ohnmacht zu treiben. Während sie so beschäftigt war, lauschte sie aufmerksam, ob sich jemand dem Raum näherte, denn sie erhoffte die baldige Rückkehr seines Bewohners – und fürchtete das Auftauchen anderer. Vor allem das, was sie dann womöglich würde tun müssen, um sich selbst zu schützen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Di 21. Apr 2020, 09:50 
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Die Frau ließ sich ohne Widerstand von der Brujah sowohl anziehen, als auch die Augen verbinden. Sie hatte sich offensichtlich gänzlich dazu entschieden Louisa zu vertrauen, sicherlich auch, weil ihr nicht viele andere Möglichkeiten blieben. Die beiden Frauen waren auch nicht lange alleine, bevor sich ihnen ein paar vertraute Schritte nährten. Der Besucher klopfte einmal bevor sie etwas hören konnte. „Ich bin es.“ Es war Odrics Stimme und ohne ein weiteres Wort trat der blonde Mann ein und verschloss die Tür hinter sich. Er grinste Louisa an und wirkte noch immer triumphierend und gelöst. Die gerade überstandene Gefahr von gerade, schien ihn mehr aufgeputscht zu haben, als es Branntwein oder Bier wohl je könnten. Er kam auf Louisa zu, bis sie seine Körperwärme spüren konnte und flüsterte ihr ins Ohr. Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. „Was machen wir mit ihr? Sie könnte uns noch gefährlich werden.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Fr 24. Apr 2020, 08:07 
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Die Brujah war sprungbereit, bis sie Odrics Stimme erkannte und sich wieder leicht entspannte. Während er eintrat, vervollständigte sie die Kleidung der Sterblichen, ehe sie sich ihm zuwandte. Es wäre eine Lüge gewesen, die Verlockung zu leugnen, die sein warmer Leib darstellte, und ihre Augen ruhten mit einer Mischung aus Wohlgefallen und Gier auf ihm. Seine Stimme, leise in ihr Ohr gehaucht, ließ etwas in ihr klingen, und für wenige Herzschläge wollte der Dämon in ihrem Blut ihr dasselbe einflüstern, was seine Worte zu besagen schienen – es wäre eine Genugtuung, das Weib zu vernichten, das Odric, ihr Eigentum, zu berühren gewagt hatte! Und vor sich selbst würde sie die Tat damit entschuldigen können, dass es nur zu ihrem Schutz und dem ihres Dieners wäre... Doch dann schreckte sie vor der Heftigkeit zurück, mit der sich Wollust und Grausamkeit vereinen wollten wie zwei Liebende. Sie schloss die Augen, erinnerte sich daran zurück, wie der Clansfluch sie in seinen Klauen gehabt hatte... nein!

Denn Odric war wie sie selbst: wunderschön anzuschauen, aber mit finsteren Flecken auf seiner Seele. Sie begann zu glauben, was van Dinken ihm vorgeworfen hatte, und sie nahm sich vor, dem auf den Grund zu gehen, später, wenn Odric ihr unrettbar verfallen wäre. Jetzt jedoch schüttelte sie nur den Kopf. "Sie hat kaum etwas gesehen, und ich werde dafür sorgen, dass ihr die Angst den Mund verschließt." Damit führte sie die Frau zum Bett, befahl ihr, sich dort hinzusetzen und nicht zu rühren, dann geschehe ihr nichts, worauf sie zu Odric zurückkehrte und leise fragte: "Wer ist sie?" Eine Geringere als wenigstens die Frau eines Bürgers konnte sich wohl kaum Odrics ausgefallene Dienste leisten – was zum einen hieß, dass die Frau Grund genug hätte, wegen ihres Rufs zu schweigen. Und zum anderen, dass es Fragen geben würden, wenn sie verschwände. Gute Argumente, die sie womöglich brauchen würde. Denn noch war Odric nicht soweit, das Blutsband nicht stark genug, dass er ihr, einer Frau, einfach gehorchen würde. Das machte sie sich bewusst und schmiegte sich an ihn, mit den Händen seine Brust streichelnd, um ihn geneigter zu machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Di 28. Apr 2020, 18:15 
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Odric genoss Louisas Nähe. Das war mehr als offensichtlich, aber es schien nicht viel Verführungskunst zu brauchen um den blonden Mann von ihren Worten zu überzeugen. Er hörte Louisas Ausführungen aufmerksam zu und die Tatsache, dass die vorgetragenen Argumente von einer Frau kamen, schienen ihn wenig zu kümmern. Im Moment waren sie Komplizen, Liebhaber und auf eine Art verbunden, die er wohl nie völlig verstehen würde. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb, war es offensichtlich, dass ihr Verstand für ihn im Moment eine größere Rolle spielte, als jeder körperliche Reiz es wohl in dieser Situation je könnte. „Ihr Name ist Hilda. Sie ist Kammerzofe im Haushalt einer reichen Händlerfamilie, sowie die Frau des dortigen Hauptverwalters.“ Der Blick Odrics wechselte von der verängstigten Frau zu Louisa und für einen kurzen Moment spielte er mit einer ihrer blonden Locken. „Gut. Wenn du der Meinung bist, dass du sie unter Kontrolle bekommen kannst, dann kümmere dich um sie. Am besten verschwindet ihr über den Hof und wir treffen uns später wieder. Ich sorge in der Zeit für eine Ablenkung.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Fr 1. Mai 2020, 10:00 
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Die Kainitin hätte selbst nicht genau zu sagen vermocht, ob es eine bloße Fassade war, was sie tat – die notwendige Verführung, um Odric zu dem zu bringen, was sie von ihm wollte – oder ob das Feuer in ihrem kalten Leib wirkliches Begehren für den Mann vor ihr darstellte. In jedem Falle jedoch genoss sie die Wärme, die von dem lebenden Körper ausging, und so konnte er sehr gut zu dem Schluss kommen, sie sei ihm ähnlich verfallen, wie es sich umgekehrt anzudeuten begann, getrieben von der Macht ihrer Vitae in seinen Adern. Gerade deshalb war sie unfreiwillig beeindruckt davon, dass er seine Vernunft nicht gänzlich hintan stellte, sondern weiterhin logisch über die Lösung ihres unmittelbaren Problems nachdachte. Ein Diener, der so schön anzuschauen und so befriedigend auf dem Nachtlager war, gleichzeitig aber auch in solch einem Moment so kühl zu denken vermochte wie eine Frau...

"Wenn ich sie freilasse, wird sie viel zu verängstigt sein, um den Mund aufzumachen" flüsterte sie Odric zu. "Und wenn sie es täte – wer wollte ihr schon glauben?" Sie gönnte sich einen letzten, sehr langen Kuss, eigentlich mehr eine Folge kleiner Küsschen von seinem Halsansatz über die Kehle bis hin zu seinen Lippen, ehe sie sich widerwillig von ihm löste und nickte. Dann trat sie zu Hilda, zog sie auf die Füße und erklärte ihr: "Ich führe dich nun fort. Bist du still und löst die Augenbinde nicht, so lasse ich dich frei, und du wirst von dieser Nacht niemandem jemals erzählen – am besten vergisst du sie gänzlich. Solltest du schreien oder ungehorsam sein... würde ich das sehr bedauern." Ihre Stimme war zuletzt nur noch ein Hauch am Ohr der Frau. Daraufhin nickte sie Odric zu und führte Hilda zur Tür.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Mo 11. Mai 2020, 18:25 
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Hilde folgte Louisa achtsam wie ein Schaf seinem Schäfer. Die Brujah führte die Frau durch verlassene Gänge über einen der vielen Ausgänge auf die Straße und in dem Moment als die kalte Nachtluft ihr Gesicht berührte, wusste die Kainitin, dass sie es geschafft hatte. Aus dem Inneren des Drachenkopfes war ein plötzlicher Anstieg von Gejohle zu hören. Wahrscheinlich hatte Odric gerade im Schankraum eine Runde Freibier ausgegeben, ein Umstand, den sich sicherlich niemand würde entgehen lassen. Louisa hatte also alle Möglichkeiten sich in Ruhe um die letzten offenen Enden zu kümmern.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Sa 16. Mai 2020, 12:57 
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Einige Momente lang – Herzschläge wären es gewesen, hätte sie noch gelebt – blieb sie stehen und lauschte den Geräuschen aus der Schankstube. Dann legte sie einen kalten Arm um die Sterbliche und führte sie durch verwinkelte Gassen, bis die blinde Frau nicht mehr wissen konnte, wo sie sich befanden. In einem kleinen Gässchen, unweit eines Brunnens, hielt Louisa an. Sie nahm Hilda bei den Schultern und hauchte ihr ins Ohr: "Sei dankbar für deine Unwissenheit, denn sie rettet dein Leben... Aber merke dir wohl, dass ich es erfahren werde, solltest du jemals den Mund aufmachen und über diese Nacht reden. Ich glaube allerdings..." Mit einem Lächeln wanderte sie um die bebende Frau herum, um ihr ins andere Ohr zu flüstern: "...dass dir schon allein die Vernunft und der Gedanke an deinen Gatten die Lippen versiegeln sollten."

Es ließ eine Saite in ihrem Inneren schwingen, mit diesem schwachen Wesen zu spielen wie eine Katze mit der Maus. Sie wisperte der armen Frau noch manche zweideutigen Worte zu, in denen sich Verspieltheit und Drohung zu einem schwer einzuschätzenden Tonfall vereinigten. Endlich aber, als sie den Eindruck hatte, dass ihr Opfer vor Angst halb ohnmächtig sei, lachte sie leise. "Und nun vergiss alles, was du heute nacht gesehen und gehört hast. Alles! Denn wenn du dich daran erinnerst, erinnere auch ich mich... an DICH!!" Bei den letzten Worten zog sie ihr die Augenbinde weg, direkt vor ihr stehend, und fauchte sie mit blitzenden Fangzähnen an, das hübsche Gesicht zu einer raubtierartigen Grimasse verzogen**.

**Hier würde ich gern Presence einsetzen, um sie einzuschüchtern. So, dass sie wirklich eine Heidenangst bekommt, aber nicht bis hin zum Herzinfarkt oder zur Flucht als kreischende Irre. Ziel wäre eher, dass sie ohnmächtig umsinkt. Weil das eigentlich lt. Regeln nicht so wirklich zu dosieren ist, würde ich hier auch einen Punkt Willenskraft einsetzen und meinen Würfelpool freiwillig auf Null reduzieren, um diesen Effekt nach Möglichkeit zu erreichen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Mi 20. Mai 2020, 10:54 
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Louisa wusste das jenes Biest, was tief in ihrem toten Herzen ruhte, gefährlich war, noch mehr so als bei anderen Kainiten, da das heiße Blut der Brujah in ihren Adern floss. Dennoch konnte dieses Tier mit der entsprechenden Vorsicht auch kanalisiert werden und in Verbindung mit einem eisernen Willen wohl-dosiert Kraft, Stärke, Schönheit oder Furcht bringen. Ihr Erzeuger hatte vor langer Zeit einmal von einem vampirischen Gelehrten berichtet, der meinte die Kräfte der Präsenz waren in Wirklichkeit nicht mehr als die Fähigkeit mancher Clans das Tier in all seiner Pracht, oder seinem Schrecken von innen nach außen zu kehren. Der Hidalgo hatte nicht gewusst, ob viel Wahrheit hinter dieser Theorie steckte, aber das spielte auch keine Rolle, solange die Disziplin funktionierte und wie in Louisas Falle dabei half der Welt ihren Willen aufzuzwingen.

Hilda, ein ganz und gar gewöhnliches Geschöpf hing an den Lippen der blonden Frau und hatte ihrer dunklen Macht nichts entgegenzusetzen. Nach der mehrmaligen Versicherung niemals wieder über diesen Abend sprechen zu wollen, verlor sie sich in dem Blick der Furcht den die Brujah ihr zuwarf und sank ohnmächtig in die Knie. Louisa konnte beinahe sicher, dass sie nichts mehr von der Frau zu befürchten hatte. Sie besaß zwar nicht die Mächte der Beherrschung, die für wirkliches Vergessen sorgen konnten, aber der pure Terror, den sie der Frau eingepflanzt hatte, mochte die nächstbeste Lösung gewesen sein, um deren plumpe Lippen für immer zu versiegeln. Es war Zeit für die Kainitin zurückzukehren. Odric würde sicherlich schon in seiner Stube auf sie und ihren Bericht warten. Die Nacht war bis zu diesem Punkt aufregend gewesen, jetzt war die Zeit gekommen sich zu entspannen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neue Horizonte (Louisa)
BeitragVerfasst: Do 21. Mai 2020, 11:07 
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Nach einem letzten blick auf die bewusstlose Sterbliche wandte sich die Brujah ab und verschwand in den Schatten, um unbeobachtet ihren Weg zurück zu Odric zu suchen. Einige Male führten Menschen sie in Versuchung, an denen sie nahe genug vorüber kam, um den süßen Duft warmer, lebender Körper mit rubinrotem Blut in ihre Adern in sich aufzunehmen – doch das Dunkle in ihr schien für den Moment in einen trägen Schlummer verfallen. Wie ein bissiger Kettenhund, der sich zufrieden auf seinem Platz zusammenrollte, nachdem er seiner Wut mit wildem Zähnefletschen und Knurren Ausdruck hatte verleihen dürfen. Louisa spürte, dass ihr nur gelungen war, was sie getan hatte, weil sie die arme Frau zu einem Blick auf etwas unsagbar Böses gezwungen hatte, das ihr selbst Angst machte, auch wenn – oder gerade weil – es in ihrem eigenen Innern wohnte.

Umso wichtiger, sich die dem innewohnende Kraft zunutze zu machen, wann immer es ihr gelang, die Bestie nach kontrollierten Ausbrüchen wie diesem zu besänftigen oder aber durch schieren Willen niederzuzwingen. Sie war der Ansicht, dass sie sich nun einige vergnügliche Stunden mit dem Mann verdient hatte, der ihr schon bald ganz und gar gehören sollte. Doch sie würde ebenso bald beginnen, seine dunklen Geheimnisse auszuforschen. Denn einer, der schon als Sterblicher mit lächelndem Angesicht zu solch düsteren Taten fähig war, wie der verzweifelte Schmied sie Odric vorgeworfen hatte... was würde solch ein Mann wohl tun, wenn sie ihn die Kraft ihrer Vitae kosten ließ, um ihn an sich zu binden? Ein machtvolles Werkzeug mochte er abgeben, aber eines, das sie sorgfältig unter Kontrolle halten müsste, das begann sie zu ahnen, als sie, ihrerseits ein herausforderndes, beinahe quälend laszives Lächeln auf den Lippen, zum zweiten Male in dieser Nacht seine Gemächer betrat.

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