Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: So 8. Nov 2020, 20:20 
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Arjen sah sie interessiert an als sie die Nachricht an ihrem Körper verstaute. Louisa konnte sich denken, dass er daraus schloss, dass es sich um eine wichtige Nachricht gehandelt haben musste. Er nahm im Stuhl Platz und lehnte sich fast lässig zurück. Für einen Ghul besaß er ein beinahe unverschämtes Maß an Souveränität und Selbstsicherheit. Wie mochte wohl das Verhältnis zwischen diesem Mann und dem Kainiten sein, den er als seinen Meister bezeichnet hatte? „Ich werde meinem Meister gerne eure freundlichen Worte überbringen. Ja, es geht ihm sehr gut. Seine Unternehmungen gelingen…“ Einen kurzen Moment schien er zu überlegen und zögerte, dann sprach er jedoch mit fast ansteckender Leichtigkeit weiter. „Letztes Jahr ist es ihm gelungen einen Waffenstillstand zwischen den Unholden im Osten und dem Clan der Könige unter Hardestadt auszuhandeln. Natürlich rühmen sich andere mit diesem Erfolg, aber es geht um die Sache und nicht um die Lorbeeren, nicht wahr?“ Er seufzte. „Ich bin gespannt wie lange Rustovich oder unser verehrter Hardestadt brauchen werden um ihn wieder zu brechen. Na ja… Bisher hat er noch Bestand…“ Er lächelte und zeigte eine Reihe weißer Zähne. „Ich habe schon zu viel gesagt und sollte mich wieder auf den Heimweg machen. Ich wünsche euch noch ein paar erholsame Nächte bevor ihr demnächst euer neues Domizil beziehen werdet.“

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Verfasst: So 8. Nov 2020, 20:20 


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BeitragVerfasst: Mi 11. Nov 2020, 14:15 
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Die Kainitin schien sich nicht am selbstbewussten Auftreten des Ghuls zu stören. Im Gegenteil, ihr Blick folgte ihm mit einer Mischung aus Amüsement und Interesse, als er sich bequem zurücklehnte. Er hätte sie gereizt, wäre er nicht schon von einem anderen gezeichnet gewesen – mit einem Zeichen, das dauerhafter und tiefgehender war, als es jedes Wappen, jeder Siegelring und jedes Dokument hätte sein können. Da Louisa jedoch nicht die Absicht hatte, einen so hilfreichen Gönner wie van Hautens Meister zu verärgern, beschränkte sie sich auf diesen Blick, lächelte leicht und meinte: "Das freut mich zu hören. Sollte es mir einmal möglich sein, ihn zu unterstützen, werde ich es sehr gerne tun." Die Andeutungen des Ghuls über die politischen Unternehmungen seines Meisters indes ließen sie ein ganzes Stück kälter als der Mann selbst. Sie wusste, dass es sich bei den erwähnten Namen um die bedeutender Mitglieder der nächtlichen Gemeinschaft handelte, doch waren dies nicht genau die Dinge, denen sie zu entfliehen versucht hatte?

Machtspiele, Intrigen, Pläne, die sich über Generationen erstreckten... für den Hidalgo Gegenstand endloser Überlegungen, Bemühungen, Bündnisse, Kämpfe und anderer Aktivitäten – aber nicht für sie! Die Vorteile ihres Daseins genießen, im Luxus und in der Lust schwelgen, das wollte sie, nicht aber nach der Pfeife uralter Mächtiger tanzen als Schachfigur in einem nie enden wollenden Spiel der Nacht..! Dennoch... sie biss sich auf die Lippen: War es nicht so, dass die Botschaft, die sie nun bei sich trug, es ihr kündete? Dass sie alledem, ihrem Meister, den Intrigen, den uralten Plänen, nicht auf Dauer entrinnen könnte..? Mit einem Mal nachdenklich und ernst geworden, musterte sie Arjen van Hauten, ehe sie langsam sagte: "Dann will ich Euch nicht aufhalten. Ich danke aber nochmals für Euren Besuch und werde Euch auch künftig gern willkommen heißen." Womit sie sich erhob, ganz ohne die koketten, stets lockend erscheinenden Gesten, die sonst jede ihrer Bewegungen zu begleiten pflegten.

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BeitragVerfasst: Fr 13. Nov 2020, 21:01 
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Arjen verbeugte sich tief und mit der für einen reichen Patrizier oder vornehmen Edelmann lässigen Gewandtheit. „Gehabt euch wohl, meine Dame Van de Voort. Ich hoffe, dass sich unsere Wege bald wieder kreuzen werden.“ Er nickte ihr ein letztes Mal freundlich zu, dann verließ er das Zimmer und schritt in die Dunkelheit hinaus. Um Louisa herum wurde es, überhörte man die Geräusche der Schankstube unter ihr, still.

(Was gedenkt sie den Rest der Nacht zu tun?)

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BeitragVerfasst: So 15. Nov 2020, 11:01 
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Sie erwiderte die Verbeugung mit einem weiteren Neigen des Kopfes und einem angedeuteten Knicks und verstand es, beiden Gesten in diesem Fall anstelle des sonst eher katzenartig-lasziven etwas sittsameres und graziöses zu verleihen, das deutlich machte: Hier handelte es sich um pure höfische Förmlichkeit ohne gewisse Hintergedanken. Nach seinem Fortgang blickte Louisa noch eine ganze Weile sinnend auf die Tür, die sich hinter van Hauten geschlossen hatte, ehe sie vorsichtig an die Wand zum Nebenraum trat und angestrengt in die Stille hinein lauschte. Der seltsame Knabe und der Mann vom Alten Clan interessierten sie – vor allem, in welcher Beziehung die beiden zueinander standen. Und wenn sich nichts erlauschen ließ, nun, so gab es womöglich unten in der Schankstube einige, die ihr etwas über diese merkwürdigen Gäste zu berichten hätten. Kleinigkeiten sicherlich nur, beiläufige Beobachtungen. Aber aus vielen Kleinigkeiten ließ sich manchmal ein erstaunliches scharfes Bild zeichnen, und wer wollte einer vermögenden Witwe den Versuch verwehren, ihren Kummer über den viel zu frühen Tod des geliebten Mannes für einen kurzen Abend unter Menschen zu vergessen..?

(Heißt zu deutsch, wenn sich nichts mehr erlauschen lässt, versucht sie sich einfach ein wenig nach den beiden zu erkundigen, und zählt darauf, dass das von unbeteiligten Normalsterblichen als harmlose "weibliche Neugier" angesehen wird.)

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BeitragVerfasst: Mo 16. Nov 2020, 21:36 
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HIntergrundmusik:

Die blonde Frau fand in der Wirtsstube ein gehöriges Treiben vor. Offensichtlich feierte ein Handwerksmeister ein Jubiläum und hatte seine Gesellen und wohl andere seiner Zunft um diese zu beeindrucken oder zu übertrumpfen eingeladen und ließ mächtig ausschenken. Fetter Rinderbraten wurde aufgetragen und Gersten- und Weizenbier floss in Strömen. Es waren nur Männer anwesend, was es Louisa zum einen schwerer, zum anderen leichter machte. Ständige Tischreden, Lobeshymnen und ‚Hoch soll er leben‘ Lieder machten es ihr schwer überhaupt mit irgendjemand ins Gespräch zu kommen. Die meisten interessierten sich nicht für den Mann aus dem Osten, der in den oberen Zimmern nächtigte. So hatte auch kaum jemand eine Auskunft parat
Schließlich gelang es ihr mit zwei ziemlich angetrunkenen älteren Gesellen ein paar Worte zu wechseln, die mehr als nur belanglose Floskeln waren.

Bild

Sie bekam nur Gerüchte mit. Der eine behauptete der Bub sei der Bastard des Russen mit einer hier ansässigen Patrizierin namens Alida van de Burse. Louisa kannte den Namen, gehörte er doch zu einer Kainitin, die seit langem Brügge als ihre Domäne bezeichnete. Ebenfalls eine Tzimiske, sofern sich Louisa recht entsann. Der andere widersprach so vehement, dass er sein Bier über seinen Bart vergoss. Er behauptete felsenfest, der Junge sei der illegitime Sohn einer anderen van de Burse, die vor rund fünfzehn Jahren bei ausschweifenden nächtlichen Orgien teilgenommen und nie gewusst hätte, wer der wirkliche Vater sei. Sie hätte das Kind dann ausgesetzt… Die Gerüchte um diesen Jungen schienen sich jedenfalls zu überschlagen, wenn man in Weinlaune war. Über den Russen waren die beiden geteilter Meinung. Der eine fand ihn einfach nur unheimlich und erklärte, er würde nie mit ‚so einem‘ Geschäfte machen, der andere erklärte lautstark, dass die seltenen Waren, mit denen er handelte, so habe er gehört, es jederzeit wert sein sollten , sich mal zusammen zu reißen und nicht in die Hose zu scheißen.

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BeitragVerfasst: Mi 18. Nov 2020, 14:48 
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Sie tat ihr möglichstes, um einerseits nicht so sehr aufzufallen, wie es eine Frau, noch dazu eine mit ihrer ungewöhnlichen Ausstrahlung, bei einem solchen Männertreffen fast zwangsläufig tat – andererseits jedoch auch nicht derart mit ihren Reizen zu geizen, dass man sie am Ende womöglich noch für die Schankmaid hielt und ganz und gar ignorierte. So musste Louisa, gewohnt, Mannsvolk um den Finger zu wickeln, ihre wachsende Ungeduld bezwingen, bis sie endlich an die beiden geriet, die ihr immerhin einige wissenswerte Dinge nannten. Wie beiläufig erkundigte sie sich auch nach der Dame van de Burse, vorgebend, sie meine sich des Namens vage zu erinnern, könne ihn aber nicht ganz zuordnen. Noch mehr erregte indes das Kind ihr Interesse, obgleich sie es in Bezug auf den Jungen bei dem bewenden ließ, was sie ohne weiteres Nachhaken erfuhr. Die Brujah wollte vorsichtig vorgehen, denn sie meinte eine Sache zu wittern, die sich womöglich zu ihrem Nutzen einsetzen ließe: Es war nie von Nachteil, wenn einem jemand einen Gefallen schuldete oder man etwas über denjenigen wusste...

Einzig was sie über den Vampir aus dem Osten erfuhr, ließ sie ein wenig erschauern. Sie vermochte nicht zu verstehen, wie man die übermenschlichen Gaben der Vitae derart verschwenden konnte, sich selbst wie anderen ein freudloses Dasein zu bereiten, das für die einen aus Angst bestand, für die anderen daraus, gefürchtet und gehasst zu werden. Wie töricht, wenn man ebenso Macht über die Menschen erlangen konnte, wenn man begehrt wurde – und das auf viel angenehmere Weise? Nein, was diese monströsen Vertreter ihrer Art bewegte, war nicht nachzuvollziehen! Die junge Frau würde sich noch eine Weile unter den Sterblichen aufhalten, bis ihre unstete Natur sie schließlich dazu trieb, den Lärm und die Geselligkeit wieder hinter sich zu lassen. Nachdem sie nun doch einiges in Erfahrung gebracht hatte, wäre es an der Zeit, sich zunächst einmal wieder um ihre ureigensten Angelegenheiten zu kümmern. Und in den kommenden Nächten... würde sie Augen und Ohren offenhalten, womöglich auch die eine oder andere Zunge auf subtile Weise zu lockern suchen.

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BeitragVerfasst: Do 19. Nov 2020, 16:45 
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Über die Frau namens Alida van de Burse bekam sie nur ein paar allgemeine Weisheiten heraus. Es handelte sich um eine ungefähr 55 Jährige, angesehene Patrizierin, die in den Handelsgeschäften ihrer Familie mitwirkte. Der Name der Familie gehörte wie ‚van Hauten‘ oder ‚Adornes‘ zu den Großen der Stadt und jeder wusste, dass mindestens genauso viele ehrliche wie unehrliche Geschäfte getätigt wurden.
Louisa hörte die Kirchturmuhr der nahen Marienkirche schlagen. Es war die letzte Stunde vor Mitternacht. (Was wird se machen?)

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BeitragVerfasst: So 22. Nov 2020, 17:52 
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Immerhin, auch wenn über die Dame nicht allzu viel herauszufinden war und sie derselben beunruhigenden Blutlinie angehörte, so glaubte Louisa doch, dass sie womöglich etwas zugänglicher wäre als der Finsterling, mit dem man anscheinend nur dann überhaupt zu verkehren schien, wenn es sich um Geschäfte handelte. Warum also nicht dieser Alida ihre Aufwartung machen? Es galt ohnehin, ihre Beziehungen in der Domäne allmählich auszuweiten. Und bei dieser Gelegenheit mochte man der Frau van de Burse gleich ein wenig auf den Zahn fühlen, um mehr über den seltsamen Knaben zu erfahren... Louisa würde sich für den Rest der Nacht auf die Suche nach einem stattlichen Mann nach ihrem Geschmack machen, dessen süßes Blut sie stärken sollte, und sich danach – hoffentlich mit neuen Kräften versehen – daran machen, der Dame Alida eine Botschaft zu senden, in der sie bewusst alle Hinweise auf die Natur von Senderin und Empfängerin vermied:

Werte Mevrouw van de Burse,

angesichts der Ehre, in die Gemeinschaft der Blutsverwandten von Brügge aufgenommen worden zu sein, möchte ich nicht verabsäumen, Euch wie allen Mitgliedern der Domäne meine Aufwartung zu machen. In der Hoffnung, mich Euch an einem der kommenden Abende an einem Ort vorstellen zu dürfen, der Euch genehm ist, harre ich Eurer Antwort.
Eure Dienerin

Louisa Vandevoort

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BeitragVerfasst: So 22. Nov 2020, 21:14 
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Louisa verfasste die Nachricht auf gut gearbeitetem Pergament und fand rasch einen Boten, der bereit war sich auf den Weg zum Anwesen der Familie van de Burse zu machen. Nebenbei bekam sie mit, dass man diesen Weg hier des Öfteren auf sich nahm, trug doch der Hüter des Elysiums in dem sie bisher verweilt hatte, den gleichen Familiennamen. Genauso wie der Junge…
Louisa wurde in dieser Nacht schnell fündig. Einer der Handwerkergesellen war ausgesprochen schnell davon zu überzeugen, dass er aufgrund seines reichlichen Genusses von Bier und Branntwein Unterstützung beim Heimweg in Anspruch nehmen sollte. Das hübsche, vertrauenserweckende Gesicht der hilfsbereiten Frau tat sein Übriges um rasch an die ersehnte Vita zu gelangen. Sie genoss das erfüllende Gefühl des Blutes, das ihr die trockene Kehle hinab ran.
Auf dem Weg zurück bemerkte sie reges Treiben auf dem großen Marktplatz vor dem Sitz des Stadtrats, des Belfrieds. Fleißige Gesellen waren noch immer dabei Holzgestelle für die morgige Maria Himmelfahrt Prozession aufzustellen und sie mit bunten Stoffen zu beziehen. Frauen in einfachen sowie aufwändigeren Gewändern nutzen die Gelegenheit und befestigten Sträuße aus Blumen und Heilkräutern an den Balken. Wahrscheinlich wurde der morgen folgenden Prozession heilige Kräfte zugesprochen, die auf die Heilkräuter übergehen sollten. Ein wohl siebzehn Jähriger Junge jonglierte geschickt mit 5 Bällen und brachte die umstehenden Zuschauer zum Applaudieren. Ganz offensichtlich wurde hier in dieser Nacht die Nacht zum Tag gemacht.

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BeitragVerfasst: Mi 25. Nov 2020, 11:00 
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Natürlich dehnte die Hedonistin in ihr den Genuss des Trinkens und schwelgte ganz darin. So kam es, dass die Brujah nach ihrem nächtlichen Mahl sehr viel weniger blass wirkte als zuvor. Ihre Schritte waren federnd und energisch, die Augen blitzten vor Energie. Eine Festlichkeit kam da wie gerufen, noch dazu eine, welche sich bis in die dunklen Stunden erstreckte! Zufrieden mit sich und dem an diesem Abend erreichten und erfahrenen schlenderte Louisa gemächlich zwischen den Menschen umher, Klänge, Stimmen und Gerüche in sich aufnehmend, wie sie sonst nur zu den hellen Sonnenstunden zu genießen waren und ihr also verwehrt blieben. Beinahe fühlte sie sich selbst wieder wie eine sterbliche, atmende Frau, so vermochte sie sich an dem bunten Treiben zu berauschen, das sogar die Vitae in ihrem kalten Leib zu einem wärmeren Pulsieren zu bringen schien... Interessiert blieb sie bei dem Jongleur stehen, schloss sich dem Applaus an und warf ihm aus ihrem Täschchen einige kleine Münzen hin. Eine Summe, die großzügig, aber nicht übertrieben zu nennen wäre für eine gutsituierte Bürgersfrau, die man in der Kainitin ihrer Kleidung gemäß vermuten würde. Mit weher Sehnsucht ließ sie ihre Blicke auch über Blumen, Kleidungsstücke und Dekorationen gleiten, wohl wissend, dass sie nie mehr die volle Pracht der Farben zu Gesicht bekommen würde, die sich nur unter den warmen Strahlen des Tagesgestirns entfaltete, welche sie nun meiden musste, um ihres untoten Leibes willen.

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