Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 23. Sep 2017, 07:22 
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Da der seltsame Riese namens Güldenglanz Leif bereits einen Becher zugeschoben hatte, entschloss sich Alida diese Geste als Einladung zu sehen und nahm ebenfalls Platz. Sie wusste genau wie Leif, dass sie in einer verzweifelten Lage waren, weil sie nicht wirklich etwas hatten, was sie dem Elfen anbieten konnten und auch die Angebote, die ihr Begleiter unterbreitete waren mehr als riskant. Was würde ein mächtiges Wesen wie Güldenglanz in der Lage sein zu tun, wenn er zusätzlich über kainitische Kräfte verfügte? Sie schauderte.
In erklärendem Tonfall begann sie. „Leider wurden wir von unseren Quellen unzureichend informiert. Man erzählte uns, ihr wäret ein Händler, der mit auserlesenen Waren handelt. Aber falls ihr es je gewesen seid, habt ihr den ‚gewöhnlichen Handel‘ wohl längst hinter euch gelassen und seid zum Relikt- und Kuriositätensammler aufgestiegen. Hätten wir das vor einiger Zeit gewusst, hätten wir unserer Heilige Lanze oder das Blut Christi zum Handel mit uns geführt, aber dem ist nun leider nicht so. Nun denn… Um zu wissen, womit es zu handeln gilt, sollten müssten wir euch näher kennen, um euch etwas anzubieten, dass ihr nicht bereits in eurem Museum habt. Was würde euch ein heiliger Gral nützen, wenn ihr bereits zehn unter eurem Nachttisch aufbewahrt, nicht wahr?“ Sie lächelte höflich. „Auf der anderen Seite wisst ihr bisher noch nicht, welche Waren uns interessieren und ob ihr diese überhaupt im Angebot habt.“ Wieder folgte das Lächeln.

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Verfasst: Sa 23. Sep 2017, 07:22 


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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 23. Sep 2017, 11:27 
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Güldenglanz schob mit einer seiner faltigen Pranken die Glaskelche näher an die beiden Besucher und potentiellen Kunden heran. Dabei schabte das edle Gefäß leicht über den dunklen Holztisch, und schien dem dicklichen, leicht phlegmatischen Riesen zu missfallen. Seelenruhig griff er nach zwei Untersetzern, die wie besonders weiche Stempelkissen aussahen und platzierte die Gläser darauf. Die weiche, merkwürdige Masse, welche den Glaskelchen als Unterlage diente begann plötzlich wie von selbst das Gewicht auszutarieren, sodass der edle Trunk bereits mit ungefährem Augenmaß in vollkommen perfekten Gleichgewicht auf den Untersetzern ruhte. Zufrieden verzog Güldenglanz die Mundwinkel und nickte in Richtung der beiden Kainiten, ohne dabei jemanden Bestimmten zu fokussieren. Insgesamt gesehen wirkte er nicht so sehr wie der gewiefte Händler, der einem alles aufschwatzte und Wucherpreise verlangte, sondern wie ein gelangweilter Adeliger, der aufgrund seines eigenen Wohlstandes nur noch marginal am gewöhnlichen Leben anderer Wesen interessiert war. Vermutlich war dieser Umstand aber noch um einiges ungünstiger für die beiden Brügger als das Bild des knauserigen, gierigen Händlers, denn genau wie Leif und Alida schon festgestellt hatten, präsentierte der Riese sich selbst als derjenige, den es zu umschmeicheln und zu faszinieren galt. Güldenglanz blinzelte einmal, dann ein weiteres Mal und wandte sich dann bedächtig den mächtigen, runden Kopf schüttelnd an Alida.

„Ich handle mit allem was sich kaufen und verkaufen lässt Nachtwandlerin aber das gewöhnliche Geschäft mit Nachttöpfen, Getreidesäcken und billigen Stoffballen erheitert mich nicht mehr besonders, noch Bedarf es meiner besonderen Aufmerksamkeit. Styx und seine Kobolde kümmern sich darum und werden für das bisschen Arbeit sogar unverschämt gut entlohnt.“ Güldenglanz griff nach einem bauchigen, lederumwickelten Fläschchen und schenkte sich selbst in ein sehr schmales, niedriges Gläschen ein; leerte den Inhalt mit einem Zug. Es roch brennend scharf wie starker Schnaps mit erntefrischen Kräutern. Mit einem seidenen Stofftaschentüchlein, wischte sich der Riese die breiten, wulstigen Lippen ab. „Doch habt ihr natürlich Recht verehrte Kundschaft. Ich habe keine Ahnung wonach es euer totes Herz verlangt, noch warum es das tut. Wobei mich letzteres überhaupt nicht interessiert. Der Kunde ist König, das versteht sich bei mir von selbst.“ Die dicken Finger wurden gefaltet, als der massige Körper sich in seinem Stuhl knarrend nach hinten lehnte. „Auch sei euch vergeben, dass ihr über die Feinheiten des Handels in meinem wundervollen Geschäft nicht informiert seid, wie könntet ihr auch? Nachtwandler und Blutsäufer sind sehr seltene Gäste hier.“ Bei diesen Worten lächelte er mäßig in Richtung von Leif; gab ihm somit offenbar zu verstehen, dass dieser Fakt nicht abzustreiten war. „Aber kommen wir zum Geschäftlichen. Ihr seid bis zu mir vorgedrungen, allein nur aufgrund dieser Tatsache. Wenn ihr wüsstet wie viele das mit lästigen, völlig belanglosen Angeboten bereits versucht haben. Falls ihr aber nur Getreide oder ein hübsches, neues Mäntelchen kaufen wollt, so wendet euch bitte rasch wieder an Styx.“

Mit beiden Händen machte er eine fragende, auffordernde Geste. „Aber falls ihr nach dem Besonderen, den Einmaligen sucht, seid ihr hier bei mir richtig und wir vertrödeln keine Zeit, was euch im Grunde egal sein dürfte – mir aber nicht.“ Erneut schenkte er sich etwas von dem scharfen Schnaps ein. „Euer Kollege hier hat bereits von einigen Dingen gesprochen, die möglicherweise interessant für mich wären. Nicht weil ich selbst sie haben wollte, sondern weil andere dafür womöglich gut zahlen würden. Das richtet sich wie immer nach Angebot und Nachfrage.“ Der Schnaps wurde hurtig geleert, als erneut das Seidentüchlein zum Einsatz kam. „Doch sicher habt ihr auch recht nach meinem Angebot zu fragen, denn warum wärt ihr sonst hier? Also: Was interessiert euch Blutsauger?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Sa 23. Sep 2017, 15:18 
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Leif nahm das mit Blut gefüllte Glas in eine Hand und trank einen tiefen Schluck von dem metallisch-würzigen Inhalt um sich einen Moment Zeit zu verschaffen. Schließlich antworte der Salubri. "Ich bin vermehr hier um etwas zu verkaufen, aber vielleicht hat meine Begleitung ja Interesse an etwas speziellem." Leif wusste das er Alida damit genau genommen den schwarzen Peter zuschob. Trotz allem hatte sie ihm aufgetragen Güldenglanz nicht zu verraten, was sie eigentlich suchten. Daher war Alida im Moment erheblich besser dafür geeignete den schwierigen Teil der Verhandlungen zu führen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 24. Sep 2017, 07:54 
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Alida schluckte und unterdrückte die hastige Geste Leif den Kelch aus der Hand zu reißen als dieser danach griff und trank. Verdammt! In ihrem Kopf entstanden wie von selbst die mahnenden Bilder von Eugen, dem ehemaligen Schuster, und mit der größtmöglichen Ruhe, zu der sie fähig war, faltete sie die Hände im Schoß und schluckte den warnenden Aufschrei hinunter.
Dann sah sie Meister Güldenglanz an. „Oh, jetzt fühle ich mich tatsächlich fast schon schlecht, dass wir euch, den großen Meister selbst, gestört haben, denn es ist wahrlich nur eine Kleinigkeit, die ich gerne hätte. Ihr habt zigtausend wunderbare, einzigartige Waren ansammeln können, so dass euch die Mächtigsten der ganzen Welt die Türen einrennen müssen.“ Sie wusste, dem wäre mit Sicherheit so, wären die Preise des ‚Kuriositätenhändlers nicht so exorbitant. „Wie ich eurem obersten Diener bereits mitteilte, sind wir es einfach nicht gewohnt von einfachen, wenn sicher auch unglaublich fähigen Dienern bedient zu werden. Verzeiht also unsere Aufdringlichkeit. Wenn ihr erlaubt, schildere ich dennoch kurz meinen kleinen Wunsch.“ Sie holte ein Mal Luft, wartetet auf eine Reaktion des Großmeisters und begann dann. „Wir haben uns in einem winzigen kleinen Flecken Erde niedergelassen, dass sich Flandern nennt. Ein stinkendes Land, in dem es immerzu regnet und das Wasser sich in Sümpfen und Kanälen sammelt, so dass man kaum einen Schritt vor den anderen tun kann, mit unzufriedenen, flachsblonden Bauern und großspurigem Bürgertum. Eigentlich nicht unbedingt die idealste Wahl, aber die Menschen dort sind eigentlich robust und geben eine ganz anständige Herde ab…, die täglich von uns auf ihr Blut gemolken werden kann“, fügte sie zur Erklärung des kainitischen Begriffs hinzu. „Jetzt ist allerdings eine Krankheit, wahrscheinlich übernatürlichen Ursprungs, ausgesprochen, die den Bestand dieser Herde deutlich dezimiert. Ihr könnt euch vorstellen, dass uns das nicht wirklich zusagt. Bevor wir also demnächst den Schritt tun und diesen Flecken Land verlassen um uns im schönen Italien oder Russland eine neue Bleibe zu besorgen, dachten wir, es würde sich lohnen bei euch nachzufragen, ob ihr nicht einen Gegenzauber oder ein Heilmittel wüsstet. Ihr könnt euch vorstellen: Ein Umzug wegen einer so kleinen Lappalie wie einer Krankheit der Herde ist schon ein wenig ärgerlich.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: So 24. Sep 2017, 13:49 
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Der Riese Güldenglanz mit der erdigen, zerfurchten Haut nickte eine Nuance wohlwollender in Richtung des Salubri, der sich im Gegensatz zu Alida in gediegener und höflicher Zurückhaltung übte. Zudem schien er den dargebotenen Trunk des Gastgebers und Händlers nicht zu verschmähen, was darüber hinaus als ein kleines Zeichen des Respekts und der guten Sitten betrachtet werden mochte. Vorausgesetzt es gab in dieser Welt so etwas wie Traditionen, Sitten und Gebräuche aber dahingehend konnten die Kainiten sich wohl lediglich auf ihren wachsamen Instinkt und die tadellose flandrische Etikette verlassen. „Dann werden wir uns das gleich im Nachhinein ansehen“, gab der breitschultrige Hüne an Leif gewandt zu verstehen, ehe sich seine Aufmerksamkeit wieder auf die blonde Tzimisce richtete. Mit einem kurzen, tiefen Grollen, das den gut gefüllten Bauch des Riesen wie eine unförmige Kugel nach links und rechts schwappen ließ, lachte Güldenglanz bemüht verhalten. „Die Kleinigkeiten gibt es vor der Tür bei Styx edle Dame, ich handle mit unbezahlbaren Einzelstücken und seltenen Kostbarkeiten von immensen Wert. Und nur weil ich mittlerweile ein recht gutes Sortiment besitze heißt das noch lange nicht, dass ich meine Waren unter Wert verkaufe.“ Die wulstigen Lippen des Riesen verzogen sich zu einem stolzen aber auch geschmeichelten Lächeln. Es gefiel dem dicklichen Händler, wie die Tzimisce ihm hofierte und ihre Worte süß wie Honig in den Raum träufeln ließ. Genussvoll faltete er die Hände ineinander. „Was die Kundenfrequenz angeht so könnte sie gerne etwas höher ausfallen, soviel darf ich euch verraten. Bisweilen sind mir aber auch gute Tauschgeschäfte oder Dienstleistungen recht. Der Adel zahlt gern in Gold und hübschen Steinen, der Rest erweist mir recht selten die Ehre eines Besuchs. Die Fischaugen sind noch am häufigsten hier.“

Geduldig hörte sich Güldenglanz in weiterer Folge die Ausführungen der flandrischen Händlerin an und nickte hin und wieder; ließ über das gelegentlich angestrengte Zucken der üppigen Augenbrauen erkennen, dass er sorgsam über ihre Worte nachdachte. Vermutlich griffen gerade die buchhalterischen Zahnräder ineinander oder aber er ging gedanklich bereits seine Inventarlisten durch. Mit einem brummelnden „Hm“, öffnete der Krämer eine der breiten Schubladen an der Seite seines ausladenden Schreibtisches und entnahm dieser ein dickes, ledergebundenes Buch, welches er unverzüglich aufklappte und zu studieren begann. Seite für Seite blätterte er durch die dicke Schwarte, hob dabei nur selten den Blick zu seiner Kundschaft. „Ich habe schon so etwas von ein paar Kobolden und Schraten gehört, die sich für ihr Leben gern in der Welt der Menschen aufhalten. Ich nehme an ihr seid durch das Steintor gekommen? Ach, natürlich seid ihr das, woher denn sonst?“, stellte Güldenglanz wie selbstverständlich fest. „Eine Krankheit die ganz sicher den Funken in sich trägt und die von einer bösen Seele über euren Landstrich vergossen wurde. Zumindest riecht es Gerüchten zufolge danach, obgleich ich zugeben muss, dass mich dieses Flandern und eure Welt nur marginal interessiert. Ab und an erstehe ich ein paar Sklaven aber ansonsten kümmern mich die Belange dieses törichten Volkes nicht. Ich habe es auch nie verstanden was gerade ihr Nachtwandler dort zu schaffen habt aber die Mysterien des Seins sind wahrlich verschlungen und undurchsichtig.“ Der faltige Riese plauderte in getragenem Tonfall vor sich hin während er Seite für Seite überflog und seinen massigen Kopf gelegentlich näher an das Buch heranrückte, um besser sehen zu können. Schlussendlich klopfte an einer Stelle auf das Pergament und lächelte zufrieden. „Ach, hier ist es doch. Ich wusste doch, dass ich sie nicht der Herzogin der Wiesenfarne und Tannenzapfen verkauft hatte. Die Tränen der Sha.“ Güldenglanz richtete sich mit stolz geschwellter Brust und üppigem Bauchumfang in seinem Stuhl auf und verzog die Hautfalten zu einem gutmütigen Lächeln, das trotzdem nicht sympathisch wirken wollte.

„Die Tränen der Sha sind alles was von der berühmten Prinzessin der Träume und der Unendlichkeit übriggeblieben sind. Sie war eine der ersten Lichtwesen, geboren aus dem Funkeln der Sterne und den reißenden Strömen der Wildnis. Es gibt einige Gelehrte die sogar so weit gehen zu behaupten, sie hätte gar eine Art göttlichen Status innegehabt“, führte der Riese knapp aus. „Ich selbst glaube ja nicht daran aber dennoch ist es verbrieft, dass ihre Tränen eine Form der Essenz des Lebens selbst darstellen. Ein Quell der Energie von Sein und Werden. Sie vergoss diese als ihr Liebster auf dem Totenbett dahinschied, als Folge einer unheilsamen Erkrankung. Früher war das Land hier noch wilder und ohne das Licht des Lebens konnte lediglich der Tod gedeihen.“ Eindringlicher meinte Güldenglanz an seine Kundschaft gerichtet: „Die Tränen wurden in die Flüsse und Bäche gegossen und alles Wasser was fürderhin seinen Lauf durch die Lebensadern des Landes nahm, wusch die Pflanzen und die Tiere rein; vernichtete Siechtum und Verfall. Gewiss ist die Macht der Tränen nicht mehr in diesem allumfassenden Umfang vorhanden aber wenn ihr ein klein wenig davon in die Brunnen der Menschen träufelt, wird das Wasser selbst darin für eine verhältnismäßig lange Zeit zu einer Medizin, die sämtliche Krankheiten auslöscht. Dabei kommt es nicht darauf an ob diese selbst gewöhnlich, magisch oder außerweltlich sind - so mächtig sind die Tränen. Ich würde sagen für die Dauer eines Jahres, dürfte jeder der davon trinkt sich an einer gestärkten Gesundheit ohne Krankheit und Siechtum erfreuen; den gelegentlichen Schnupfen einmal ausgenommen versteht sich. Die Tränen gewähren überdies Immunität gegen alle Krankheiten und Leiden, die nicht den gängigen Gesetzen der Welt folgen in der sie wirken, so sie denn einmal dazu verwendet wurden diese zu heilen.“ Der Meister der Kuriositäten pausierte kurz und ließ seine Worte etwas nachwirken ehe er überlegend zu Tintenkiel und Feder griff; sich kurze Notizen auf einem Stück Pergament machte.

„Die Tränen der Sha. Abzüglich der Steuer, Neukundensonderrabatt, Nachtwandlerbegünstigung und anderen preislichen Gefälligkeiten die ich euch gerne angedeihen lasse…“, murmelte Güldenglanz konzentriert. „So. Für dieses wahrlich wertvolle Unikat veranschlage ich die äußert preiswerte und vollkommen gerechtfertigte Summe von 100.000 goldenen Eichentalern, 50.000 Silberbienen und 25.000 Kupferzwergen. Dazu einen Diamant von der Größe eines Taubeneis aus den Höhlen der Frostatronache im Klirrgürtel-Gebirge, die Klaue und der Zahn eines Schwarzdrachen-Jungtiers aus Unterland, sowie die gesammelten Werke zum Thema ‚Glücksmagie‘ ihrer Gnaden Auralia Sonnfeuer im Palast der Ewigkeiten in Sandspitze. Schlussendlich noch eine wahrliche Kleinigkeit: Das verfluchte Schwert von Geribald Kislegg am Grunde des Neunaugen-Sees, nahe der Bösrankenhaide in Düsterspeer. Ja ich weiß, ich bin wahrlich bescheiden aber für eine so seltene und ehrenwerte Kundschaft vernachlässige ich sogar meine Gewinnspanne. Seht es als eine Art Willkommensgeschenk.“ Güldenglanz breiter Froschmund verzog sich süffisant und vollkommen mit sich selbst zufrieden nach links und rechts, sodass sich zu seinen bereits vorhandenen Falten, noch ein paar mehr gesellten.

In der Zwischenzeit stellte Leif beruhigt fest, dass es sich bei dem dargebotenen Getränk in den kristallenen Kelchen tatsächlich um Vitae handelte. Aber anstatt das diese ein vollmundiges, dichtes Aroma hätte oder eine vertraute Schwere aufwies, schmeckte dieser Trunk merkwürdig leicht, fast schon blumig und den Gaumen angenehm kitzelnd. Eine wohlige Wärme breitete sich in einer sanften Woge über seinen Körper aus, die bis zu seinen Finger- und Zehenspitzen gelangte und ein genügsames Gefühl der inneren Ruhe und Zufriedenheit vermittelte. Es war angenehm kribbelnd und elektrisierend.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 2. Okt 2017, 07:21 
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Leif hatte Mühe bei dem Preis den Güldenglanz nannte nicht laut aufzulachen und das kribbelnde Gefühl des Blutes war so schnell verflogen wie es gekommen war. Er und Alida hatten keine Möglichkeit diesen, offenbar völlig ausgedachten, Preis für die Tränen von Sha zu begleichen. Im Grunde wunderte sich der Salubri eigentlich ob sein Gegenüber je wirklich etwas auf diese Art und Weise verkaufte, was ihn auf eine verwegene Idee brachte. Der Heiler verschränkte die Arme vor der Brust. "Ein interessantes erstes Angebot welches ihr uns hier unterbreitet Güldenglanz. Aber ich bin ein wenig überrascht muss ich sagen. Ihr habt hier zwei Nachtwandler sitzen und doch wollt ihr die üblichen Tauschgegenstände für eure Waren?" Leif ließ seine Stimme ein wenig überrascht und auch irritiert klingen. "Ich dachte nicht, dass ihr euch die einzigartige Chance entgehen lassen wollt um von unseren beträchtlichen Fähigkeiten zu profitieren." Der Salubri ließ eine Pause und warf in diesen wenigen Sekunden Alida einen Seitenblick. Wahrscheinlich wundere sie sich worauf er hinauswollte. "Immerhin habt ihr hier die Gebieterin über Gedanke und Gestalt vor euch." Er zeigte mit theatralischer Geste zu Alida. "Meine Begleiterin hier ist in der Lage selbst die schönste Elfenkönigin noch heller strahlen zu lassen als irgendwer es für möglich halten würde und sie zur gleichen Zeit ihre tiefsten Ängste und Geheimnisse zu berauben." Leif wusste, dass er die Wahrheit ein wenig aufblähte, aber im Grunde übertrieb er nicht sonderlich. Die Tzimisce war tatsächlich in der Lage diese Dinge zu tun, auch wenn es nicht immer perfekt gelang. Eine Portion Glück gehörte eben immer dazu, dass kannte er auch von seinen eigenen Disziplinen: Schließlich sprach er mit anpreisender Stimme weiter. "Auch ich selbst verfüge über nicht gerade geringe Kräfte wie ich mit aller Bescheidenheit sagen darf. Manche nennen mich auch die Hand von Leben und Tod. Meine Berührung kann Gesundheit oder das vorzeitige Ende bringen, je nachdem ob ich mich Freund oder Feind gegenüber sehe." Bezüglich seiner eigenen Fähigkeiten musste Leif weniger improvisieren. Er hatte in all den Jahren seiner Existenz viele Patienten gerettet und nicht wenige Menschen, gerechtfertigt oder nicht getötet. Er wusste nicht ob sich seine Taten in irgendeiner Weise ausglichen, aber zumindest hatte er verstanden dass Leben und Tod zwei Seiten der gleichen Medaille waren. Der Salubri riss sich aus seinen Gedanken um sich wieder ganz auf Güldenglanz zu konzentrieren. "Ich dachte ihr habt vielleicht Interese an unseren Fähigkeiten, zumindest mehr als an schnödem Mammon. Immerhin habt ihr selbst erkannt, wir sind durch das steinerne Tor gekommen und daher nur bedingt den Gesetzen und der Ordnung dieser Welt verpflichtet, wenn ihr versteht was ich meine." Leif zuckte theatralisch mit den Schultern. Er hoffte wirklich das Güldenglanz verstand. Er und auch Alida, da war sich der Heiler sicher, würden eine ganze Menge Drecksarbeiten für die Tränen erledigen. "Aber ihr müsst selbst wissen ob ihr euch diese Chance entgehen lassen wollt." Der Nordmann war sich bewusst, dass sein Versuch nicht mehr als ein Schuss ins Blaue war. Den Preis den Güldenglanz verlangte konnten sie nicht bezahlen. Sie könnten zwar versuchen die verlangten Artefakte zu finden und das Geld zu verdienen, aber wir realistisch war ein solches Vorgehen und viel wichtiger, wie lange mochte eine solche Queste dauern? Selbst wenn die Zeit hier anders verstrich, in ein paar Jahren oder Monaten würden die Tränen von Sha keinen Unterschied mehr für ihre Heimat machen. Flandern brauchte schnelle Hilfe, alles weitere wäre vergebens.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 9. Okt 2017, 09:33 
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Der grobe Riese verzog den Mund zu einem seligen Lächeln das die schorfigen Mundwinkel in eine bedenkliche Breite zog. Das sich dazu gesellende Nicken des rundlichen Kopfes, suggerierte eine vorsichtige Zustimmung zu den Worten des Heilers. Im Hintergrund flatterte der ausnehmend bunte und gleichsam fremdartige Vogel aufgeregt in seinem Käfig. Ein spitzes Kreischen entwich den Käfigstäben, sodass Güldenglanz Miene schlagartig ungehalten wirkte. „Ruhe!“, herrschte er das prächtige Tier mit einem dunklen Grollen an, woraufhin abermals trügerische Stille einkehrte. Nur gelegentlich neigte sich der spitze Schnabel vogelartig; suchten die dunklen Augen aufgeregt den Raum ab. Der untersetzte Riese stieß ein tiefes Seufzen aus, welches nicht ganz eindeutig in Richtung seiner Besucher oder des gefangenen Tiers gerichtet war. Mit seinen dicklichen Fingern glitt er erneut über die Zeilen seiner umfangreichen Inventarliste während sein konzentrierter Blick dabei unablässiges Grübeln und Abwägen erahnen ließ. Mit einem Räuspern hob er erneut den bulligen Kopf.

„In vielerlei Hinsicht gebe ich euch Recht Nachtwandler, in manchen muss ich euch jedoch vehement widersprechen. Ihr seid eine Besonderheit in diesen Landen und somit sicher auf die eine oder andere Weise für jemanden von ganz besonderem Wert. Ich jedoch bin lediglich Händler und muss, das versteht ihr sicher, einen Abnehmer für eure… Kunstfertigkeit in diversen Bereichen finden. So überragend diese auch sein mag. Was die Bezahlung in klingender Münze angeht, so bin ich gewillt auf diese zu verzichten.“ Mit seinem Federkiel, strich er die Zeilen der momentanen Kostenaufstellung durch. „Der Preis von 175.000 Münzen, kann dadurch abgegolten werden das ihr und eure bezaubernde Begleitung mir jeweils 5 gefüllte Phiolen eures untoten Blutes zur Verfügung stellt.“ Güldenglanz aktualisierte seine Aufzeichnungen noch während er sprach und kratzte sich dann nachdenklich am Kinn. Mit kleinen, funkelnden Augen, begutachtete daraufhin zunächst erst kritisch den Salubri, dann mit beinahe noch größerem Interesse Alida. Schließlich hatte der Heiler sie gerade als eine wahre Großmeisterin ihrer Kunst präsentiert.

„Des Weiteren bin ich gewillt auf 2 der von mir genannten Artefakte zu verzichten, wenn jeder von euch beiden geschätzten Nachtwandlern, mir einen neuen Nachtwandler erschafft. Wir haben hin und wieder sterblichen Menschenbesuch in diesen Landen und die Gerüchte besagen, dass nur ein Mensch zu einem Nachtwandler werden kann. Natürlich bin ich kein Experte auf diesem Gebiet, aber immerhin habe ich recht umfangreichen Zugriff auf menschliche Bedienstete und Sklaven. Ich glaube, dass ihr selbst sicher am besten wisst, wie dies von Statten gehen müsste nicht wahr?“ Kritisch beäugte er beide Kainiten und ergänzte anschließend mit ruhiger Hand seine Kostenaufstellung. „Also wie gesagt: 2 neue Nachtwandler, dann bleiben noch 2 Artefakte übrig. Den Gegenwert eines dieser Artefakte, könnte eure bezaubernde Kollegin hier aufbringen, falls sie es tatsächlich vermag. Immerhin habt ihr sehr von ihr geschwärmt. Die Prinzessin der Fischmenschen ist an einen unserer größten Erfinder und Magier herangetreten, mit der Bitte ihr äußeres Erscheinungsbild zu verändern. Abgesehen davon, dass so etwas wohl sehr aufwändig wäre und wohl selbst mit der größten Kunst nicht auf Dauer zu bewerkstelligen wäre, könnte jegliche Verwandlungsmagie von seitens des Magiers umgehend von ihrem Vater erkannt und zurückverfolgt werden. Dies käme einem Todesurteil für den Magier gleich, da der Vater der Prinzessin ihre Absichten missbilligt. Eure Art ist in diesen Landen beinahe unbekannt und ich bezweifle das eure Kunst sich mit der eines Feenreiches vergleichen lässt. Wenn ihr der Prinzessin ihren Wunsch erfüllen könntet, wäre der Prozess wohl nicht mehr umkehrbar und niemand müsste dafür seinen Kopf verlieren. Nun, das heißt falls ihr nach Beendigung dieser Angelegenheit zügig wieder abreist.“ Güldenglanz räusperte sich ein weiteres Mal.

„Erfüllt der Prinzessin ihren Wunsch und sorgt dafür, dass sie mit dem Ergebnis zufrieden ist, dann streiche ich euch ein weiteres Artefakt unserer Kostenaufstellung.“ Güldenglanz faltete die Hände und betrachtete auf Neues seine beiden potentiellen Kunden. „Jetzt kommt der Punkt, an dem ich euch bedauerlicherweise widersprechen muss werter Nachtwandler. Ihr seid in den Elfenlanden und auch wenn ihr eure Reise andernorts begonnen habt, und womöglich auch gar nicht mehr lange bleibt, so haltet ihr euch aktuell hier auf. Damit einhergehend, seid ihr sehr wohl an die Gesetzmäßigkeiten und Regeln dieser Lande gebunden. Wechselseitig wollen wir etwas voneinander und ich habe aufgrund diversester Überlegungen meine Kostenaufstellung adaptiert und angepasst. Das letzte, übriggebliebene Artefakt kann nach meiner reiflichen Überlegung nach nicht über eure, gewiss fabelhaften, Fähigkeiten oder die simple Tatsache eurer Seltenheit abgegolten werden. Auf eines der Artefakte muss ich demnach also leider weiterhin bestehen.“ Der breitschultrige Riese lehnte sich in einem Stuhl zurück und lächelte gutmütig.

„Allerdings überlasse ich es eurer Entscheidung, welches der Artefakte ihr mir bringen wollt und welche wir mit euren anderen Dienstleistungen und Rückvergütungen abgelten. Das ist, wenn ich so sagen darf, insgesamt ein äußerst faires und aufrechtes Geschäft. Seid ihr mit den Konditionen unseres Handels einverstanden Nachtwandler?“ Die Frage war offenbar an beide gleichzeitig gerichtet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 9. Okt 2017, 12:23 
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Güldenglanz wusste was er wollte und es war nun offensichtlich, dass wohl doch ein gesteigertes Interesse an ihren vampirischen Fähigkeiten hatte. Der Heiler schaute zu Alida. Sie hatte die Worte ihres Gegenüber genauso vernommen wie er selbst. Waren seine Bedingungen angemessen? Konnten sie weiter verhandeln? Hatten sie überhaupt eine Wahl? Der Heiler meldete sich mit kalkulierter Stimme zu Wort. „Meister Güldenglanz ihr versteht sicherlich, dass ich euer neues Angebot mit meiner Begleitung besprechen muss. Im Übrigen wäre eine bereitgestellte Karte von eurer Seite Hilfreich, damit wir einen Überblick über diese Lande gewinnen können. Immerhin sind uns die meisten der Lokalitäten, die ihr genannt habt fremd und im Zuge einer zügigen Abwicklung dieser Transaktion ist Planung und Orientierung unerlässlich.“ Leif nahm einen letzten Zug aus seinem Kelch, nickte Alida zu und erhob sich. „Wir sind in wenigen Augenblicken mit einer finalen Entscheidung zurück.“ Der Nordmann wollte vor Güldenglanz‘ Tür treten. Weg von all den Helfern, Goblins und Angestellten. Ebenso von dem eigenartigen Vogel. Alles in dieser Hütte schien Augen und Ohren zu haben und erst wenn sie wieder auf der Straße waren wandte er sich an die Tzimisce. „Also was denkst du über das Ganze?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mo 9. Okt 2017, 18:14 
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Alida unterdrückte mit Mühe das schwere Schlucken, dass ihre Kehle hinaufsteigen wollte als Güldenglanz sein Angebot präsentierte. Sie selbst schloss sich Leifs Bemerkung nickend an und folgte ihm nach draußen. Erst als sie sich mehrfach umgeblickt hatte, alle ihre Sinne ausgestreckt hatte um jegliche Gefahr eines potentiellen lebendigen oder unbelebten Zuhörers zu vermeiden, antwortete sie Leif schließlich. „Das sind mehr oder weniger harte Bedingungen, die wir erfüllen können, die mir aber für alle Zeit mehr als nur Kopfzerbrechen bereiten würden… Mit unserem Blut, das weißt du so gut wie ich, hat bereits ein in magischen Dingen im Vergleich zu wahren Magi eher als unfähig zu betrachtender Tremere eine Macht über uns, die weit jenseits dem von uns Vorstellbaren liegt. Man kann uns damit aufspüren, uns in Richtungen lenken, in die wir nicht zu gehen bereit wären, vielleicht gar andere Kainiten schaffen… was weiß ich?“ In ihren Augen erschien kurz der Ausdruck eines in die Enge getriebenen Tieres bevor sie versuchte sachlich weiter zu machen. „Ich verstehe nicht, was für einen Vorteil sich Güldenglanz davon verspricht, wenn wir einen Kainiten schaffen würden. Ein Mensch, wie beispielsweise der missgestaltete Eugen, der uns begegnete, wäre, sofern er nicht gezwungen wäre für immer hier zu bleiben, von keinem Nutzen für ihn. Es sei denn, er unterzieht ihm Experimente oder bringt ihn dazu, seine kainitischen Kräfte in seine Dienste zu stellen, das für ihn zu tun, was immer er will.“ Sie fügte traurig hinzu. „Ich habe niemals einen Menschen in die Welt der Dunkelheit geholt und es war nicht meine Absicht damit je zu beginnen… auch heute nicht.“ Sie ging weiter auf die Bedingungen des Händlers ein. „Ein Wesen aus diesen Landen zu formen, das kann ich tun, sofern ihr Körper dazu in der Lage ist. Sollte der Vater dieser Frau tatsächlich Zeter und Mordio schreien, wäre ich jederzeit in der Lage die Sache wieder rückgängig zu machen und könnte an den Verursacher des Geschäftes, Güldenglanz, verweisen.“ Kurz zuckte ein böswilliges Schmunzeln um ihre Mundwinkel bei dem verheißungsvollen, süßen Gedanken, was dieser Vater wohl mit ihm anstellen würde. Schließlich fasste die zusammen. „Es ist egal, was wir von den Vorschlägen dieses Händlers halten, egal, was wir wollen, bereit wären zu geben oder nicht: Da draußen geht es um das Wohl von Flandern, Millionen Menschenleben, das von Leuten, die wir lieben und das von solchen, die wir nicht kennen. Ob wir wollen oder nicht: Wir müssen ihm, wenn wir nicht den Handel in unsere Richtung lenken können, das geben, was er verlangt: selbst wenn es unsere eigene Vernichtung wäre damit er hinterher unsere Asche analysieren kann.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Deliver us from Evil
BeitragVerfasst: Mi 11. Okt 2017, 09:25 
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Leif war verstummt. Er dachte lange über die Worte von Alida nach. Sie war manchmal so kompromiss- und alternativlos, insbesondere wenn es um die Dinge ging die sie meinte um jeden Preis beschützen zu müssen. Es gab Momente da beneidete er die Tzimisce um die Sicherheit und Orientierung die ihr diese Überzeugungen gaben, aber meistens war er von soviel blinder Überzeugung nur abgeschreckt, ja beinahe angeekelt. Fanatismus war gefährlich und bringt am Ende nur Vernichtung für das was es eigentlich bewahren soll. Leif zwang sich zu sprechen um die bedrückende Stille zu überbrücken. „In Ordnung dann sind wir uns einig. Wir werden alles versuchen um diese Artefakte an uns zu bringen. Alles weitere werden wir dann sehen.“ Leif spürte, dass er bewusst vage antwortete, aber im Gegensatz zu Alida war er offenbar sehr viel weniger opferbereit um ihre Aufgabe zu erfüllen. Sicherlich, er konnte manchmal rücksichtslos oder waghalsig sein und auch gelegentlich Entscheidungen treffen, die nicht immer logisch nachvollziehbar waren. Trotzdem würde er sich nie wie ein Lamm auf die Opferbank führen lassen. Das widersprach seinem ganzen Wesen und all seinen Überzeugungen. Er war ein Überlebenskünstler. Er hatte beinahe ein Jahrhundert der Verfolgung überlebt, ja hatte in dieser Zeit sogar im bescheidenen Umfang floriert. Er hatte sich weder seiner rachsüchtigen Familie, noch den Tremere gebeugt und würde das auch nicht im Angesicht einer übernatürlichen Krankheit tun – selbst wenn diese alles vernichten würde was er kannte – er würde irgendwie überdauern und auf der Asche etwas neues errichten. Leif rang sich ein ermunterndes Lächeln ab, auch wenn es ihm schwer fiel. Er wusste nicht wo sie ihr Weg hinführte. Ihm blieb nichts anderes übrig als abzuwarten. „In Ordnung. Dann sollten wir Güldenglanz unsere Entscheidung mitteilen. Er sicherlich gar nicht warten können uns auf die Suche nach seinen heißgeliebten Artefakten zu schicken.“

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- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -


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