Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Mo 1. Feb 2021, 21:14 
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Francesca sah zu ihm hoch und musterte ihn. Er hatte tatsächlich derzeit keinerlei tierische Merkmale, aber dennoch waren ihr solche Dinge sicher im Lauf der gemeinsamen Reisen aufgefallen, hatte Lucien doch in ihrer Gegenwart keinen großen Hehl darum machen müssen. Ihr Gesicht war nachdenklich. „Es gibt ein paar von uns die das ganze menschliche Dasein irgendwann satt haben und sich dazu entscheiden für immer als Wolf zu leben. Irgendwie ist das Schicksal, das dir der Wyrm deiner Unterart auferlegt, doch ähnlich, oder? Nur, dass du keine Wahl hast…“ Sie seufzte. „Ich habe wahrscheinlich schon zu lang allein unter Sterblichen gelebt. Da kann ich mir ein solches Leben für mich für immer nicht vorstellen.“ Sie hob leicht die Schultern um sie kurz danach wieder sinken zu lassen. Ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht. „Lucien? Es gibt Gerüchte über viele verschiedene Möglichkeiten, die ihr Blutsauger habt: ihr sollt als Nebel wandern können, in der Lage sein zu fliegen, die Gestalt wechseln… Ich habe keine Ahnung, was davon wahr ist, aber…“ Sie zog eine hölzerne, versiegelte Rolle hervor. „… vielleicht ist der Brief, der den Mordauftrag auf Sultan Al Kamil anordnet, bei Leif oder dir in besseren Händen?“


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Verfasst: Mo 1. Feb 2021, 21:14 


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BeitragVerfasst: So 7. Feb 2021, 21:05 
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Er ließ sich neben sie sinken und verzog sein Gesicht zu einem müden, ja tatsächlich müden, Lächeln; hob dabei knapp die Schultern. „Ich habe schon eine Wahl, in gewisser Art und Weise. Manchmal wird einem diese Wahl jedoch abgenommen. Mir ist noch nicht ganz klar inwiefern ihr eure Wut, euren Zorn und euren inneren Drang eure Feinde zu zerreißen und zu zerfleischen nachgebt oder nachgeben müsst aber bei uns verhält es sich eher so dass wir, wenn wir genug gereizt werden in eine Art Berserkerwahn verfallen, in welchem wir nicht mehr wirklich Herr unserer Entscheidungen und Sinne sind. Manche von uns können diese Lust zu töten bis zu einem gewissen Grad steuern und behalten eine marginale Kontrolle. Aber jedes dieser Blutbäder fordert einen Tribut von mir in Form meiner… tierischen Mahle.“ Mit der rechten ergriff er einen kleinen Findling und warf ihn über die Bergkuppe in die Tiefe. „Es gibt Gangrel, die sehen mehr aus wir ihr Wolflinge in eurer Kampfgestalt als blutleere Sterbliche ohne Herzschlag. Einige so munkelt man, tragen nicht einmal mehr das Antlitz von Tieren in ihren Zügen, sondern wirken noch um einiges fremdartiger. Chimären oder Fabelwesen oder noch viel groteskeres.“ Nachdem der Findling sich mit ein paar leisen Sprüngen in der Finsternis verabschiedet hatte, warf der Hauptmann einen Blick auf die Finger seiner rechten Hand; schloss und öffnete diese wieder. „Vielleicht mag einst die Nacht kommen, wo ich von mir selbst überzeugt bin ganz und gar andersartig und unmenschlich zu sein, bis jetzt war mir immer klar, woher ich kam. Ich bin vielleicht kein Mensch mehr, aber ich war einmal einer. Ich denke es ist wichtig, dass man diesen Gedanken nicht verdrängt, egal wie fremdartig diese Existenz sein mag. Für uns alle kommt früh genug die endlose Nacht in der sich unser Selbst verabschiedet und man nur noch… existiert. Das macht die Unsterblichkeit.“

Als sie ihn darauf ansprach in Zukunft der Bewahrer des Briefes bezüglich des Mordauftrages zu sein, da ihm laut ihrer Kenntnis ganz bemerkenswerte Fähigkeiten zur Verfügung standen, hob er nur abwehrend die Hände. „Das mag eine Diskussion wert sein, wenn Leif oder ich gerade dazu in der Lage wären einige dieser übernatürlichen Vorteile auszuspielen – gewiss. Aktuell sind wir aber weit entfernt davon. Demnach ist dieser Brief derzeit wohl bei dir oder einen von den beiden Brüdern in weitaus besseren Händen. Leif und ich sind derzeit nichts weiter als Sterbliche. Sterbliche mit dem Können einiger Jahrhunderte gewiss aber wir bluten, wir atmen, wir geraten außer Puste. Wir müssen essen und schlafen und ein Pfeil kann uns genauso schnell töten wie jeden anderen. Es gibt momentan keinen Grund warum wir ihn verwahren sollten.“
Francesca unterdrückte ein Schauern als Lucien ihr seine Gedanken zu dem absoluten Verlust des Selbst im Laufe der Jahrhunderte offen legte und ihr den Nachteil rasereibedingten Nachteil seines Clans erklärte. Ihre Stimme, die sonst nur allzuoft dazu geneigt hatte, zu reizen und zu verhöhnen, war leise. „Ich würde mir, wenn es wirklich je zu einem solchen Punkt kommt an dem nichts von einem selbst mehr übrig ist, jemanden wünschen, der mich von meinem Dasein erlöst.“ Sie sog tief die kühle Luft ein. „Zumindest verstehe ich nun vielleicht die Gedanken von manchen meines Rudels, die am liebsten Jagd auf jeden von euch machen würden…“ Sie schüttelte den Kopf um den grausamen Gedanken zu vertreiben und sah zu der dünnen Mondsichel am Firmament. Dann griff sie in eine Tasche, die sie an ihrem Ledergürtel befestigt hatte und zog eine mehrfach umwickelte Flasche heraus. Sie entkorkte das Gefäß und hielt es Lucien hin. Er roch den scharfen Duft von gebranntem Kräuterschnaps. „Auf eine lange Nacht!“

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Lucien zog die Mundwinkel noch ein kleines Stück nach oben, sodass er ihr am Ende sein altbekannt, schiefes Lächeln präsentierte. „Ich bin überzeugt davon, auf so viele von uns müsst ihr gar keine Jagd machen, um uns vom Antlitz dieser Erde zu tilgen. Wir sind tatsächlich meisterlich darin uns gegenseitig über die Unendlichkeit der Zeit hinweg die Existenz zur Hölle zu machen und uns gegenseitig zu vernichten. Viele der Jungen und unerfahrenen unserer Art überleben womöglich nur eine Handvoll Jahrzehnte in diesem Dasein. Die Nächte sind finster, voller Verrat und Tücke. Man muss entweder schnell lernen oder erfreut sich nur kurz seines semi-unsterblichen Daseins. Für gewöhnlich werdet ihr gemieden oder ignoriert, weil es unsinnig ist die Unendlichkeit für einen Kampf mit euch wegzuwerfen. Diejenigen, die es aber tatsächlich schaffen sich aller anderen Feinde und Intriganten zu entledigen, die dieses Spiel perfektionieren werden am Ende tatsächlich unweigerlich selbst zu den Monstern, die sie zu anfangs selbst so gefürchtet haben. Die Spirale dreht sich im Grunde unweigerlich weiter.“ Er seufzte. „Die mythischen Monstren jener Zeit, vor denen selbst ihr euch fürchten müsstet und die im Grunde nicht einmal mehr etwas mit dem sozialen Konstrukt unserer Gesellschaft gemein haben, sind so versteckt und rar, dass ihr sie eigentlich vernachlässigen könnt. Gegen derartiges, hat nicht einmal ein gewaltiges Aufgebot eurer Rudel eine Chance. Beten wir, dass niemand von uns so etwas jemals zu Gesicht bekommt. Es wäre unser Ende. Für diese Wesen gibt es niemanden und nichts mehr außer ihr Gesplittertes, fremdartiges Selbst.“ Lucien nahm die Flasche an und trank einen großzügigen Schluck. Der Alkohol brannte scharf in seiner Kehle und er verzog für einen kurzen Augenblick das Gesicht. „Immerhin, spürt man das man noch lebt.“ Er grinste. „Es gibt Dinge, die vermisse selbst ich in diesen Nächten immer wieder aufs Neue. Auf eine lange Nacht.“
Die Garou zog aus dem Beutel ein winziges Säckchen mit weißem Pulver und ein paar Kräutern hervor. Das Gebräu schäumte leicht, als sie den Inhalt hineinrieseln ließ und ihn durch Schwenken verteilte. Sie setzte es an die Lippen und leerte es in einem Schluck. Sie verzog die Lippen und schüttelte sich, dann grinste sie breit. „Ein hartes Gesöff. Wärmt aber.“ Sie überlegte einen Moment, griff dann erneut zu dem Lederetui. „Auch wenn ich ja fast hoffen würde, es wäre anders, bezweifle ich, das der Zauber den unser junger Magus gewebt hat, allzulange aufrecht gehalten werden kann. Wenn dein Kumpan und du wirklich über Möglichkeiten verfügt euch rascher oder sicherer fortzubewegen, dann solltet ihr die Botschaft nehmen. Wir wissen nicht, was noch passieren wird und ich vermute sie bei euch in besseren Händen. Baldric und Henri sind hervorragende Zauberer, aber so verletzlich wie jeder x beliebige Sterbliche. Und auch ich habe nicht die Fähigkeiten, die ich gerne hätte um die Botschaft in Sicherheit zu bringen. Ich denke, bei euch ist sie besser aufgehoben.“ Sie hielt sie Lucien hin.
Der Gangrel verzog eine Augenbraue, als sie den Schnaps mit dem ominösen Pulver versetzte und zum Schäumen brachte. Er hatte ja schon viele Möglichkeiten gesehen Bier, Schnaps, Wein oder andere berauschende Substanzen zu strecken, zu würzen oder anderweitig zu „veredeln“ aber dies hier war ihm tatsächlich gänzlich neu. Anerkennend nickte er lächelnd. „Du würdest Leifs Vorfahren neidisch machen mit deiner Trinkfestigkeit, Francesca. Bei mir wäre ich mir nicht wirklich sicher, ob ich etwas Derartiges nach so langer Abstinenz wohl vertragen würde, also lass ich es erstmal sein dich um einen Schluck zu bitten.“ Als sie ihm das Lederetui erneut hinstreckte, seufzte er unschlüssig und sorgenvoll; nahm das Dokument schlussendlich aber an sich und verstaute es ihn seinem Wams, nahe am pochenden Herzen. „Es gibt nur einen Grund, warum ich dir schlussendlich zustimme Francesca: Vertrauen. Dir vertraue ich und Leif ebenso. Die beiden Brüder so drollig und mächtig sie zusammen sein mögen, kenne ich nicht, auch wenn Aleister persönlich sie wohl ausgebildet hat. Was allein schon für sie spricht. Aber du magst womöglich tatsächlich nicht in der Lage sein schnell zu reisen und die beiden Magier sind, wenn es hart auf hart kommt und vor allem ohne Vorbereitungszeit ungefähr gleich einfaches Futter wie Leif und ich derzeit. Wir hoffen einfach, dass wir gut und unbeschadet durchkommen und falls dem nicht so ist, die Magie zu diesem Zeitpunkt bereits verflogen sein wird. Dann könnte ihr zumindest alle gemeinsam mir genug Zeit verschaffen um mich auf und davon zu machen.“ Er sog scharf die kühle Nachtluft ein. „Obwohl ich euch ungern zurücklassen würde. Naja, Dienst ist Dienst. Das sind wir beide ja gewohnt.“

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Sie lachte. „Ja, Dienst ist Dienst! Ich stimme dir zu: Wir sind es gewohnt. Danke für dein Vertrauen. Ein Blutsauger, der einem Wolfling vertraut…“ Ihre Stirn legte sich in Falten, ohne dass das Lächeln verflog. „Ist das etwas Gutes, oder etwas Schlechtes? Ich bin mir sicher, ein jeder, der nur halbwegs mit den Geschöpfen der Nacht zu tun hat, wird mir zustimmen, dass ein Garou, der einem Blutsauger vertraut definitiv schlechter dran ist. Ich muss also aufpassen.“ Ihr schiefes Grinsen wurde breiter. „Lass uns zu den anderen zurückkehren. Bevor Henri Leif noch um einen Gefallen wie kainitisches Blut bittet und Baldric komplett den Kopf verliert…“

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BeitragVerfasst: Sa 13. Feb 2021, 20:58 
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Leif und der junge Magus Henri hatten in den alten halb verfallenen Stallungen ausgeharrt, die im kalten Winter den spärlichen Herden und ihren Schäfern Zuflucht gewähren mochten. Es dauerte nicht lang ehe Lucien, gefolgt von Francesca, zurück kam. Die Garou berichtete, dass es ihr gelungen war zwei Wege ausfindig zu machen: einen, der wohl kürzer sei, und als recht direkten Weg durch das wahrscheinlich recht einsame Gebirge führen würde, und einen anderen, der breiter, besser befestigt aussah und wahrscheinlich um das Gebirge herumführen würde. Der direkte Weg versprach Einsamkeit und Diskretion, der längere ein wahrscheinlich gleich schnelles Vorankommen mit weniger Wegelagerern und mehr Möglichkeiten den kainitschen Durst zu stillen. Sie sah die drei Männer fragend an, warf dann einen langen Blick in die Dunkelheit der Nacht, da Baldric La Salle immer noch nicht wieder zur Gruppe dazu gestoßen war. Es dauerte tatsächlich wohl noch weitere fünfzehn Minuten bis die Schritte von Henris Zwillingsbruder auf dem trockenen Untergrund zu vernehmen waren. Als er sich durch die verwitterte Tür, die sich nicht mehr weiter öffnen ließ, ins Innere zwängt, lag ein besorgter Ausdruck auf seinen Zügen. Er schilderte flüsternd, dass er eine gut gerüstete Reitergruppe beobachtet hatte. Diese hätte sich bei der Gabeung, an der sich die Straße in diejenige Richtung Gebirge und diejenige durch das Flachland aufspaltete, geteilt. Der größere Tross war Richtung Gebirge geritten, drei einzelne Reiter gen Flachland.

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BeitragVerfasst: Mo 15. Feb 2021, 17:37 
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Leif beobachtet aufmerksam, wie Lucien zusammen mit der Werwolffrau in die schäbige Stallung trat. Zwischen den beiden gab es ein Band und eine Geschichte, über die der Gangrel noch nicht viele Worte verloren hatte. Im Moment spielte diese wahrscheinlich keine große Rolle, aber eine gewisse Neugier packte den Salubri und er nahm sich vor seinen alten Weggefährten bei Gelegenheit einmal darauf anzusprechen. Im Moment hatten ihre kleine Gruppe dringendere Probleme. Der Heiler überlegte, was der richtige Weg für sie sein würde. Überraschenderweise fiel es ihm recht schwer eine Entscheidung zu treffen. Beide Optionen hatten ihre Vor- und Nachteile. Erst der Bericht von Balderic ließ ihn umdenken. „Mit diesem Wissen sollten wir den Weg durch das Gebirge meiden. Wahrscheinlich denken die Templer, dass wir uns vor allzu neugierigen Blicken schützen wollten und wir deshalb den Bergpass nehmen würden, sonst hätten sie sich nicht so ungleich verteilt. Mir gefällt auch nicht, dass sie uns im Gebirge Fallen stellen könnten. Der Weg um den Berg mag länger sein, aber er gibt uns auch mehr Möglichkeiten zu improvisieren, falls wieder etwas schieflaufen sollte. Daher stimme ich dafür, um den Berg herumzureisen.“

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BeitragVerfasst: Do 18. Feb 2021, 22:18 
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Lucien verschränkte die Arme und nickte bedächtig in Richtung des Salubri. "So sehe ich die Sache ebenfalls. Eigentlich hatte ich zunächst genau den Weg durchs Gebirge als bestmögliche Option in Betracht gezogen. Die neuesten Entwicklungen aber zeigen wohl, dass der Pfad durchs Flachland - obgleich länger - unsere Wahl sein muss. Wir sehen uns mit einigen Feinden weniger konfrontiert, müssen uns nicht mit Hinterhalten, Fallen oder schlechter Witterung beschäftigen und können unseren Bedarf an Blut, Nahrungsmitteln oder Versteckmöglichkeiten abdecken. Gibt es andere Meinungen?" Der Hauptmann sah fragend in die versammelte Runde.
Jeder schien sich gegenseitig anzusehen und zu überlegen. Dann folgte ein fast kollektives Schütteln der Köpfe. Keiner war einer anderen Meinung. Henri erhob sich vom staubigen Boden und begann seine paar Habseligkeiten, die er aus der Satteltasche gezogen hatte zusammen zu suchen. Rasch schob er sich noch ein Stück Brot und getrocknetes Fleisch in den Mund, dann belud er das Pferd erneut. Auch Francesca machte sich auf den Weg Richtung Pferde. „Wir sollten schauen, dass wir nicht zu schnell reiten, sonst schließen wir vielleicht zu rasch auf und laufen unseren Verfolgern direkt über den Weg.“
Baldric sah einen Moment über die karge Landschaft. Um seinen Mund hatte sich ein grüblerischer Ausdruck eingegraben. „Eines an der ganzen Sache kapier ich nicht so recht. Dieser Benington…“ Er sprach den Namen aus als würde es sich um einen französischen Grafen handeln, „…und sein ‚Gehilfe‘ oder was auch immer dieser Thomas ist… Die wissen doch wahrscheinlich mittlerweile wer wir sind… Zumindest wer Francesca ist. Wäre es da nicht komplett falsch nur drei Leute hinterher zu schicken?“ Er trat gedankenverloren nach einem Stein.
Leif ließ sich Balderics Worte durch den Kopf gehen. Der Mann hatte nicht unrecht, mit dem was er sagte, aber jede Strecke hatte ihre Risiken. Leif entschied sich trotzdem noch einmal darauf einzugehen. „Ihr mögt recht haben, Herr Balderic, und wir sollten diesen Umstand in jedem Falle im Hinterkopf behalten. Dennoch bin ich inzwischen überzeugt davon, dass die Straße uns erlauben wird ein weniger flexibler auf eventuelle Probleme zu reagieren, als der Bergpass. Abgesehen davon wäre es für die Templer wahrscheinlich auch einfacher auf gerader Strecke Verstärkung zu schicken.“ Das war vielleicht wirklich ein Grund wieso auf diesem Weg nur drei Ritter unterwegs waren, aber letztendlich konnte man es nicht sagen.
Mit einem sinnigen „Hm“, zog Lucien den Sattelriemen und das Zaumzeug an seinem getreuen Reittier noch einmal fester an und griff behände in einen kleinen Jutesack, um den guten Ajax einen Apfel zu reichen, von welchem dieser begierig abbiss. Anschließend kontrollierte er den straffen Sitz seiner Lederhandschuhe. „Wenn dieser Bennington, den ich persönlich nie kennengelernt habe, auch nur halb so viel Ventrue und gleichzeitig Templer ist wie wir annehmen müssen, so könnte unsere so offensichtlich getroffene Wahl durchaus ebenfalls schon in seine Überlegungen mit einberechnet haben. Soll heißen: Wenn er im Bilde darüber ist, mit wem er es eigentlich zu tun hat dann könnte er sich durchaus selbst auf den Weg gemacht haben oder aber unsterbliche Unterstützung geschickt haben.“ Mit einem lauten Seufzen schwang sich der Gangrel auf den Sattel. „Außerdem müsste er nur eine Botentaube zur nächsten Garnison schicken, wenn er tatsächlich den Titel innehätte, den man uns gegenüber erwähnte. Schlussendlich bleibt es bei Leifs Erkenntnis, dass wir nur spekulieren können und uns lediglich auf das verlassen können, was uns sinnvoll erscheint. Lasst uns reiten. Langsam.“
Die Gefährten schwangen sich in die Sättel und in raschem Trab machte sich die Gruppe erneut auf den Weg.
Sie ritten vorsichtig, kamen aber dennoch zügig voran. Für Lucien und Leif war es ein leichtes den Weg zu finden und sich in der Wildnis zurecht zu finden.
Die Landschaft begann sich langsam, dann aber um so eindrücklicher, zu verändern. Das Gebirge wurde im Laufe des nächsten tages immer flacher. Waren zunächst, wahrschienlich aufgrund der Scharmützel ziwschen Muslimen und Christen keinerlei Dörfer zu sehen gewesen, änderte sich diese Gegebenhiet langsam. Anfangs waren es weniger Dörfer als viel mehr Beduinen, die mit ihren Zelten durch die kargen Gebiete wanderten und ihre teils ausgesprochen großen Ziegen- und Schafherden grasen ließen. Dann traten immer wieder fruchtbare Täler auf, in denen sich Dörfer an kleine Seen und Bäche schmiegten und Getreidefelder neben Gemüse Reih an Reih aufzog wie ein Schachbrettmuster. Leif und Lucien sahen Kamele, seltsam aussehende Kühe und hart arbeitende Bauernfamilien in braun oder weiß getünchten Häusern. Henri war im Gegensatz zu seinem Bruder des Arabischen mächtig. Auch Leif konnte den meisten Worten, die die Einheimischen austauschten, folgen. Die einfachen Bauern waren misstrauisch, ihnen gegenüber skeptisch, aber die von Leif so überzeugend wie perfekt vorgetragene Geschichte der gläubigen Pilger, trug ihnen am zweiten Abend, den sie in feindlichen Landen reisten, ein Nachtlager im großen und geräumigen Haus des Dorfvorstandes ein. Der Mann und seine Untergebenen waren gerne bereit Brot und Salz mit ihnen zu teilen und den Geschichten aus fremden Ländern zu lauschen. Francesca hatte schweren Herzens ihre Lederrsüstung und ihr Schwert abgelegt und die weichen Gewänder der Frauen angelegt. Sie hatte sogar zu einem Schleier gegriffen, der das Haar züchtig bedeckte, aber so hielten es ja auch die meisten europäischen Frauen um ihr Haar vor Staub und Schmutz zu schützen. In der mittlerweile vierten Nacht, die sie unterwegs waren, spürten Leif und Lucien wie sich das Tier wieder seinen Bann brach und die Kontrolle übernahm, die seit so vielen Jahrzehnten, oder gar Jahrhunderten sein eigen gewesen war. Beiden Kainiten gelang es die Oberhand zu behalten, doch war der altbekannte Hunger nach der Vita der Sterblichen wieder da, der alles Denken und Handeln zu kontrollieren drohen konnte. Lucien gelang es in dieser Nacht zwei Männer zu überwältigen und von ihnen zu trinken.
Zuerst hatte er es nicht bemerkt, aber ihre Reise durch diese fremden Lande versetzen Leif in Hochstimmung. Die fremden Klänge, exotischen Gerüche und Farbpaletten, die sich jede Nacht vor seinen Augen entfalteten, weckten ein Gefühl von Abenteuerlust und Fernweh in seinem toten Herzen. Ihre Reise mochte wichtig und anstrengend sein, aber das hieß noch lange nicht, dass man diese nicht auch ein bisschen genießen konnte. Der Salubri wusste, dass sein Arabisch schon etwas eingerostet war, aber nach einigen Wortwechseln fühlte er sich wieder sicher genug etwaige Gespräche mit einem strahlenden Lächeln und etwas Prosa zu untermalen, ein Zug der bei der hiesigen Bevölkerung offenbar trotz der Feindseligkeiten zwischen Orient und Okzident Erfolg zeigte. Bis jetzt war alles gut gegangen, aber Leif spürte, wie das Tier sich in ihm regte und früher oder später würde er erfolgreich auf die Jagd gehen müssen. Im Moment schob er diesen Gedanken beiseite und genoss die Gastfreundschaft und die fremden Eindrücke, die ihnen ihre Reiseroute bis hierher geschenkt hatte.
Nicht nur die Landschaft und der Landschaftswechsel vor allem bei strahlendem Sonnenschein hatten Lucien während ihres ruhigen Ritts vielfach in Erstaunen versetzt, auch das Klima war ein gänzlich anderes als er es vom verregneten, eher trüben Flandern gewohnt war. Gewiss war es nicht das erste Mal, das sie in diesen Gegenden unterwegs waren, doch nie zuvor hatte er die Möglichkeit gehabt seine toten Augen an der urtümlichen, exotischen Schönheit dieser Ort zu weiden. Während dieser Tage war ihm die Pracht eines sterblichen Lebens mit all seinen Wundern in den buntesten Tönen Mutter Naturs in hellem, wärmendem Sonnenlicht vergönnt. Und er genoss es sichtlich. Weniger genoss er es als der Zauber, den man über Leif und ihn gelegt hatte, seine Wirkung verlor und sein Körper erneut starb; die unheilvolle Bestie sich abermals in ihm regte und wie in einer grotesken Metamorphose seinen angestammten, verfluchten Platz einnahm. Es erwischte schlussendlich zwei nichtsahnende Schafhirten, weit draußen auf den Feldern, die für sein unheiliges Leben das ihre lassen mussten. Er hätte es beenden können bevor es überhaupt begonnen hatte aber er wusste das sie sich in unmittelbarer Gefahr befanden und die beiden magischen Brüder einen solch machtvollen Zauber gewiss nicht so ohne weiteres ein zweites Mal sprechen könnten. Ihr Überleben und der Ausgang dieser Mission hing davon ab ob er gut genährt war oder nicht. Die leblosen Körper platzierte er mit sichtbar drapierten Spuren eines tödlichen Kampfes in der Nähe der Herde, die ohnehin schon bei seinem Kommen Reißaus genommen hatte. Ihre Habe vergrub er in einer Senke ein Stück weit abseits, um ihr Ableben wie einen Raubmord aussehen zu lassen. Als er sich dann seufzend wieder zurück zum Haus des Dorfvorstehers aufmachte und unbemerkt durch die Hintertür Zutritt verschaffte, fühlte er sich in all dieser Freundlichkeit und Gastlichkeit beinahe genau wie eben jener unheilige Dämon, mit dem Francesca seine Art nur allzu gern verglich. Ja, der Untod hatte ihn wieder, mit all seiner korrumpierenden, zerstörenden, vernichtenden Macht.

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BeitragVerfasst: Sa 20. Feb 2021, 21:11 
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Es war nicht leicht für die Gruppe, die die letzten Tage damit zugebracht hatte, überwiegend tagsüber zu reisen, plötzlich wieder auf den nächtlichen Ritt umzuschwenken. Dabei kam es zu einer Verzögerung um einen halben Tag, da es nicht möglich war am nächsten Morgen nachdem der Dämon zurück gekehrt war, aufzubrechen. Sie mussten bis Sonnenuntergang warten.
Sie bemerkten, dass die Straßen langsam besser ausgebaut waren und mehr Reisende tags wie nachts unterwegs waren. Damaskus zog die Menschen an wie das Licht des Nachts die Motten. Pilger waren auf den Wegen unterwegs, Händler, Bauern, die ihre Ware vor und hinter den Toren Feil boten, reiche Emire, deren Leibgarde ohne Rücksicht jegliche Passanten aus dem Weg schob um ihren Herren Platz zu machen und immer wieder Truppen von muslimischen Soldaten, die ebenfalls darauf bestanden ohne Zögern Platz gemacht zu bekommen.
Leif konnte sehen, dass Francesca während ihrer Reise immer wieder witterte als verfolge sie einen verdächtigen Geruch und ihre Nervosität schien sich auf ihn zu übertragen. Auch er fühlte sich dann und wann beobachtet. Die Reiter, die wahrscheinlich von den Templern ausgesandt gewesen waren, begegneten ihnen nicht, was fast genauso merkwürdig war.
Schließlich war es soweit: die hohen Mauern von Damaskus ragten aus dem staubigen Sand er Umgebung vor ihnen auf.

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(leider nur im Hellen)

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BeitragVerfasst: So 21. Feb 2021, 18:28 
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Die Umgebung ihrer Reiseroute wandelte sich langsam aber stetig und irgendwann musste jedem klar sein, dass man sich an einem gänzlich anderen Ort und Kultur befand, die sich auch noch von Aleppo unterschied. Leif war überrascht, dass sie so gut vorangekommen waren, aber einem geschenkten Gaul schaut man auch nicht ins Maul, wie es so schön hieß. Dennoch teilte der Heiler die Unruhe von Francesca und schaute sich regelmäßig nach den Reitern um, ganz so als erwartete er wie sie jeden Moment hinter einer Biegung hervorpresschen würden. Als schließlich die beeindruckenden Tore von Damaskus erreichten, wurde Leif schließlich von den hohen Mauern, Kuppeln und Minaretten ein wenig abgelenkt. All die bunt gekleideten Leute in ihrer Geschäftigkeit waren ebenso faszinierend wie die einnehmende Architektur. Brügge galt in ihrer Heimat als eine glühende Metropole, eine Einschätzung die Leif nie infrage stellen würde, aber dennoch hatte das Leben im Orient etwas an sich, dass ihn in dessen Bann zog. Alles strahlte hier eine Lebendigkeit aus, die man in Europa vergebens suchte. Das - oder diese Wahrnehmung war noch immer irgendwie eine Nachwirkung von Balderics Zauber, dachte Leif mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht.

Er selbst wusste nicht viel über Damaskus, insbesondere was seine kainitischen Bewohner anging. Der Salubri kannte Erzählungen über die Baali, die sich in diesen Gefilden niedergelassen haben sollen, aber mit dem Verschwinden der Kriegerlinie seines Clans waren solche Geschichten zu nicht mehr als Mythen und Parabeln verkommen und weniger echte Warnungen oder tiefergehendes Wissen. Leif vertrieb diese trüben Gedanken mit einem Kopfschütteln und schloss geschwind wieder zu seiner Reisegruppe auf, die sich schon ein Stück weit entfernt hatte. Etwas war ihm aber eingefallen und als seine Gefährten wieder in Hörweite waren, rief er diesen zu. „Einen Moment bitte.“ Er schaute vor allem zu Lucien. „Welchen Plan haben wir jetzt eigentlich? Sollten wir diese Stadt nämlich betreten wollen, müssen Lucien und ich zumindest den Versuch unternehmen uns bei dessen kainitischen Herrscher anzumelden und je nachdem wie die politischen Netze hier geknüpft sind, könnte das aller Geheimhaltung Steine in den Weg werfen…Was meinst du Lucien?“

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BeitragVerfasst: Di 23. Feb 2021, 21:10 
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An das Gefühl wieder tot zu sein hatte er sich recht rasch wieder gewöhnt. An Damaskus bei Nacht und all den trügerisch-geschäftigen Trubel, wenngleich er auch sehr einladend, exotisch und beinahe magisch wirken mochte, weniger. Das hatte keineswegs damit zu tun, dass er aus irgendwelchen religiösen Überzeugungen Minarette oder den muslimischen Glauben verurteilte; Christen, Juden und alles andere waren im mittlerweile herzlich egal. Nein es hatte ausschließlich mit der fast greifbaren Anspannung zu tun die in der Luft lag und die Francesca offenbar förmlich riechen konnte. Ein Untoter Templer Kommandant, der womöglich noch eine Rechnung mit Brügge offen hatte, schickte ihnen Reiter hinterher, die sich zunächst aufteilten und dann spurlos verschwanden. Auch jetzt schienen all die vorhandenen, konzentriert beobachtenden Augen unbekannter Feinde mit dem nächtlichen Idyll schier unsichtbar zu verschmelzen. Und zu allem Überfluss machte Leif ihn gerade auf eine weitere, nicht von der Hand zu weisende Tatsache aufmerksam: Sie mussten ihre Ankunft beim örtlichen Prinzen, Sultan, Herrscher oder wie immer man den regierenden Kainiten dieser Stadt anzusprechen hatte, anmelden. Grimmig ritt der Hauptmann neben seinem Kampf- und Weggefährten und schielte mit verkniffenen Lippen zu den engen, mit Rundbögen überzogenen Gassen und Sträßchen. „Leider hast du recht. Wenn wir uns nicht anmelden, riskieren wir unverzüglich zu Freiwild erklärt zu werden. Und dass, wenn man den so erhabenen Gesetzen unserer Art glauben möchte, mit vollem Recht. Zumindest wird sich jeder auf Teufel komm raus darauf berufen.“ Er stöhnte tief auf. „Umgekehrt riskieren wir jedoch die gesunde, gelangweilte und intrigante Neugier eines mächtigen Alten oder sogar mehrerer auf uns zu ziehen, wenn wir uns an das Protokoll halten. Und wie es so üblich ist, werden die auf Gedeih und Verderben versuchen uns alles Mögliche zu entlocken, um Profit für sich aus unserer Situation zu schlagen. Wir müssen uns als zwischen Pest und Cholera entscheiden.“ Lucien zog an den Zügeln und gebot Ajax Einhalt. „Dennoch haben wir die Chance unserer Absichten und unsere Pläne zu verheimlichen und zu tarnen, wenn wir örtlich vorstellig werden. Das mag Scheitern oder auch nicht aber die Möglichkeit besteht. Wenn wir uns nicht anmelden und entdeckt werden, haben wir eine ganze Stadt gegen uns die nicht mehr nach dem Warum oder Wieso fragt. Wir sollten also wohl oder übel unseren Kniefall üben.“ Mit einem angewiderten Schnauben blickte der Gangrel zu Leif. „Bist du anderer Meinung?“ Den Rest der Truppe ignoriert er bisweilen, da weder Magier noch Wolflinge sich dieser Frage widmen mussten obgleich die Entscheidung sicher auch Auswirkungen auf ihre weitere Reise als Gruppe haben würde.

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Through action, a Man becomes a Hero.
Through death, a Hero becomes a Legend.
Through time, a Legend becomes a Myth.
By learning from Myth, a Man takes action.
~Corazon~


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BeitragVerfasst: Mi 24. Feb 2021, 21:15 
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Leif überlegte nur kurz und nickte dann, begleitet von einem kurzen Seufzer. "Mir schmeckt die Politik genauso wenig wie dir, aber ich denke das ist die kluge Wahl. Wir haben keine Ahnung wer in Damaskus regiert und können noch viel weniger einschätzen, wie diese Person ihre Herrschaft in der Stadt durchsetzt. Ich verlasse mich ja gerne auch mal auf mein Glück, aber in diesem Fall ist es sicherlich unklug das Schicksal allzu sehr herauszufordern."

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BeitragVerfasst: Fr 26. Feb 2021, 21:29 
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Baldric und Henri hatten den beiden Kainiten schweigend gelauscht. Baldric wirkte, wie so oft, skeptisch, während Henri schließlich doch die Frage aussprach, die ihm auf den Lippen lag: „Es gibt andere eurer Art wohl überall, in allen Winkeln der Welt, nicht wahr? Wisst ihr welche Art sich hier in dieser Stadt aufhält?“
Francesca, die bereits vor den Toren der Stadt vom Pferd gestiegen und Baldric die Zügel überreicht hatte, trat näher und wartete nicht ab, dass einer der Untoten antworten konnte. Sie knurrte: „Es mag uns doch wohl ganz gleich sein, welche Art von Blutsauger hier haust. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie unglaublich entzückt sein werden uns hier anzutreffen, wenn wir eine private Unterredung mit Sultan al Kamil suchen.
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Erneut blähten sich ihre Nasenflügel als sie wieder einmal witterte. „Ich habe das Gefühl, dass wir von einigen eurer Art verfolgt werden.“ Ihr Blick wanderte eindrücklich zu Leif und Lucien. „Ich war mir all die Zeit nicht sicher, weil der Geruch nach Wyrm in eurer Anwesenheit allgegenwärtig ist, aber ich habe den Eindruck, dass der Gestank aus mehreren Richtungen und nicht nur von euch kommt.“
Leif konnte mit seinen geschärften Sinnen tatsächlich eine Silhouette ausmachen, die sich gegen die Schatten einer dunklen Hauswand absetzte. Ein genauerer Blick gab eine dunkle weibliche Gestalt preis, die fest in die Richtung der kleinen Gruppe starrte.
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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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