Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Di 30. Aug 2016, 19:29 
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Die blonde Frau ging ein paar Schritte in Richtung einer marmornen Treppe in deren glänzend polierter Oberfläche sich das Mondlicht spiegelte. „Tatsächlich. In dieser Stadt herrschen Frieden und Einigkeit. Mein Wunsch nach diesem Weg wirkt. Aber diese Mauern sind nur ein winziger Fleck auf dieser Erde und in nicht allzu weiter Ferne beschreiten die Menschen Wege, die ihrem Wesen zuwiderhandeln und die sie ins Verderben führen. Aus diesem Grund habe ich meine neue Heimat auf einer verlassenen Insel gewählt. Hier stört nur der Zwist, der von außen hinein getragen wird.“ Sie ging über Treppen von Straße zu Straße und erklomm langsam einen breiter werdenden Pfad, der hinauf in die Berge führte. Sie hielt einen Moment inne und sah hinab zum dunkelblauen Meer, streifte dann Lillianas Antlitz mit ihren hellen Pupillen. „Ihr habt Familie, die euch Kraft gibt? Möchtet ihr mir von dieser Quelle erzählen?“ Die blonde Toreador gewann den Eindruck einen kurzen Schatten über die porzellanfarbene Haut der Fremden gleiten zu sehen.
Dann sah Lilliana das Ende der Treppe. Weit über ihr erkannte sie durch Fackeln in orangenes Licht getauchte Tempel, die sich an die Berghänge schmiegten, der Wind trug leisen melodischen Gesang mit sich. Vor den Konturen des bleichen Mondes erhob sich die mächtige Staue eines weise dreinblickenden Mannes.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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Verfasst: Di 30. Aug 2016, 19:29 


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BeitragVerfasst: Fr 2. Sep 2016, 16:07 
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Die Wörter blieben ihr zunächst im Mund, während Lilliana die Stufen hinaufstieg. Die Statue war groß, riesengroß und nicht zu übersehen. Die Toreador fragte sich ob sie schon etwas vergleichbares gesehen hatte. Auch sie war schon in andere Länder gereist, aber sie hatte das Gefühl, dass dies hier ihr Reich war, ihr Geschmack. Lilliana blieb stehen und sah einen Moment die Statue genauer an. "Nun Inanna, ich...ich denke, dass meine menschliche Familie nicht meine "Quelle" ist." Sie betonte extra das Wort Quelle anders, um dies zu verdeutlichen, während sie sich ein Stirnrunzeln nicht verkneifen konnte. Ihre Stirn wurde aber sofort wieder glatt, als sich ihr Blick auf die Frau richtete. "Eine Quelle, wenn ich dies so nennen darf, sind die Personen, die in mein Umfeld treten. Seien es Menschen oder Kainiten. Es kann ein Lächeln sein, es kann Liebe in ihrem Blick sein, ja selbst eine Selbstbeherrschung eines Gangrel vermag die Quelle zu sein." Inanna vermochte so sie sich nicht permanent in Lillianas Kopf aufhielt die Bilder nicht sehen, die sich beim sprechen dieser Wörter vor ihrem inneren Auge vorbei zogen. Da war ein Will, dessen Lächeln sie schon jetzt vermisste, da war eine lachende und voll mit Grasflecken verschmutzte Marie, deren Haare sich mit ihr drehten, während sie sich mehrmals um sich selbst drehte. Da war eine Alida van de Burse auf einer schwach erleuchteten Lichtung, ein Leif, der sie in den Arm nahm und ihr Vertrauen gab, ebenso wie sie ihm. Dann ein Gareth, verborgen als weise Eminenz in seiner Höhle und doch mit Erfahrung und zum Schluss ein gerüsteter und mit wachem Blick sie anblickender Lucien Sabatier. So oft aneinander geraten und dann nahm er sie bei der Hand in Gent. Weitere Bilder folgten von den Waisenkinder, denen sie aus dem Märchenbuch vorlas, Hans, der ihre Fassade längst durchschaut hatte...und dann ganz deutlich die Szene, die sie bereits zweimal in ihrem Leben durch ihre Visionen zu sehen bekommen hatte. Georg, wie er ihr den Kuss gab.
"Aber ganz am Anfang Inanna, verdanke ich diesem Wege Georg, meinem Erzeuger, der mir diesen Weg beibrachte, der mir Vergebung zeigte, Mitgefühl selbst mit seinen Feinden. Er ist und er wird immer besser als ich sein. Seine Liebe scheint unendlich, seine Weisheit groß. Ich kann mich glücklich schätzen, dass Gott ihn zu meinem Vater bestimmt hat." Für Außenstehende mochte es merkwürdig sein, aber Lilliana ließ keinen Zweifel aufkommen, dass ihr Erzeuger seine Entscheidung nicht selbstständig getroffen hatte. Sie machte nach den Wörtern eine Pause und ließ die Zeit vergehen, bei der sie sich auch nach hinten umblickte. "Das heißt ihr werdet eure Insel des Friedens und der Menschlichkeit alsbald nicht verlassen?" was als Frage begann endete in Erkenntnis, wobei ein leichtes Bedauern durchaus in Lillianas Blick lag mit dem sie Inanna maß.


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BeitragVerfasst: So 4. Sep 2016, 14:13 
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Inanna schüttelte sacht das Haupt. „Mein derzeitiger Platz ist hier. Noch ist mir nicht klar, wo mein Weg mich dereinst hinführen wird, aber die Zeit wird den Weg weisen. Es mag einen mit Weisheit und Freude erfüllen, Lilliana, wenn man am Leben der Menschen teilhat, die Schönheit in ihrer Gesten und Mienen liest, sie auf ihrem Pfad durch ihr Leben von Anfang bis Ende begleitet. Sie selbst sind vergänglich, aber Schönheit und Leben sind es nicht.
Sie stieg weiter die Stufen hinauf und wurde dabei von zwei weißgewandeten Männern überholt, die eiligeren Fußes die Treppe erklommen. Leise murmelten sie Gebetsphrasen und hielten meditativ den Kopf gesenkt. Sie schienen die beiden Frauen nicht weiter zu beachten.
Die blonde Frau deutete auf die gigantische Statue und verbeugte sich leicht. „Unser aller Vater, Kain. Manch einer mag darin Zeus oder Gott erkennen, aber keiner dieser beiden war in der Lage seine göttliche Existenz oder seine Allmacht zu beweisen.“
Mittlerweile waren sie am größten der Tempel angekommen. Der Marmor der Säulen schimmerte in reinstem Weiß. Überall erkannte Lilliana winzige Mosaike aus Halbedelsteinen, florale Ornamente von solcher Kunstfertigkeit, dass sie unmöglich von sterblicher Hand erschaffen worden waren.
„Möchtest du eintreten, mein Kind?“

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BeitragVerfasst: So 18. Sep 2016, 14:20 
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Obwohl sie greifbar fühlen konnte, wie sie von der Schönheit des sich ihr aufgetauchten Tempels angezogen fühlte, blieb sie unter Anstrengung stehen. "Wahrlich ist ein solches Kunstwerk einen Besuch wert, aber ich sollte dies nicht mehr in dieser Nacht tun. Wisst ihr, ich weiß nicht wieviel Zeit vergangen ist, seit ich zu euch gebracht wurde. Aber der Kainit, der mir euer Blütenblatt gab, er braucht mich. Auch er kann von Gott gegeben den Schleier der Zukunft für den Bruchteil eines Augenblickes lüften, aber seine Entscheidungen werden ihm keine Freude bringen sondern nur Zerstörung. Lasst mich wieder gehen." Sie schloss die Augen, blickte dann hoch zu der Statue und sah sie nun im anderen Blickwinkel. Endlich sah sie wieder hin zu der anderen Frau und obwohl sie sie noch immer anlächelte, war eine gewisse Form der Entschlossenheit in ihrem Blick. "Gott muss seine Existenz nicht beweisen. Er ist Gott, der Vater, der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde Inanna." sie senkte etwas den Kopf und blickte dann zunächst den Tempel und danach den Weg an, von dem sie gekommen waren, schließlich blieben ihre Augen wieder bei Inanna stehen, wartend auf eine Entscheidung.

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BeitragVerfasst: Mo 19. Sep 2016, 16:50 
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Inanna lächelte sanft bei den Worten der toreador. „Zwischen Himmel und Erde gibt es so viel mehr als wir begreifen können. Kains Macht ist groß und ungebrochen. Nur seine Absichten bleiben uns verborgen. Suche Gott, mein Kind. Ich wünsche, deine Suche und dein streben werden belohnt werden.“ langsam näherten sich ihre porzellanweissen Finger und sie strich eine einzelne haarsträhne aus lillianas stirn. Sie blickte eine scheinbare Ewigkeit in die hellen Augen der toreador, dann sprach sie mit ihrer betörenden samtenen Stimme weiter. „Es scheint unser Schicksal zu sein, dass wir uns erneut begegnen und zum Wohle aller sollte dieses Wiedersehen bald stattfinden.“ ein sorgenvoller Schatten wanderte über das bildschöne Antlitz. „Kennst du dein Schicksal,kind? Und das derjenigen,die deine Wege Nacht für Nacht kreuzen?“ sie griff sacht nach lillianas Hand und zog sie liebevoll mit sich Richtung Tempeleingang. “komm mit, sieh und du wirst verstehen.
Die Türen des Tempels öffneten sich wie von geisterhand und sie trat ein. Vor sich erkannte Lilliane wohl an die zwanzig Reihen kniehender Menschen. Sie hatten die Hände gefaltet und beteten leise in einer Sprache, die Lilliane als griechisch interpretierte. Keiner schien auch nur durch eine einzelne regung zu erkennen zu geben, dass sie die Abkömmlinge bemerkt hatte. Am Ende der langen Säulenhalle erhob sich über allem am Beginn einer steilen mamornen Treppe eine Statue von atemberaubender Schönheit in reinstem Weiß. Die Züge der scheinbar versteinerten Göttin waren diejenigen von Inanna. Ein Priester in strahlend weissen gewändern näherte sich ihr mit ehrfürchtig gesenktem Haupt und hielt eine opferschale vor sich gestreckt. Mit einer tiefen scheinbar ewig andauernden vVorbeugung stand er schließlich still,wanderte dann erneut die letzten Schritte um zu seinem Ziel zu gelangen. Er hielt die schale an die erstarrten Lippen der Statue und ließ die blutrote Flüssigkeit in ihren Mund rinnen. Inanna lächelte Lilliane zu und nickte. „Ich habe mich vor einigen Jahrhunderten in starre begeben. Ich weiß dies ist der einzige weg bis die Zeit gekommen ist. Ich benötige die Augen längst nicht mehr zum sehen, den Mund nicht mehr zum sprechen, die haut zum fühlen. Die Menschen hier folgen meinen träumen und sind glücklich.“ wieder blickte sie wohlwollend zu Lilliane wie eine Mutter mit stolz auf die geliebte Tochter. „Es gibt eine prophezeihung,die ich vor Jahrtausenden von malkav vernahm. Es scheint mir wichtig,dass du sie hörst.“

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BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2016, 21:27 
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Sie hatten beide verstanden. Dieses Treffen für heute würde bald sein Ende finden aber schon bald würden sie sich wiedersehen. Mit diesem Wissen in sich und dem sanften aber so bestimmten Ziehen seitens Inanna hinein in den Tempel konnte Lilliana nichts mehr dagegen erwiedern und ergab sich nicht unwillig. Instinktiv ahnte sie, dass es Inanna wohl wichtig war, dass sie es sah.
Und was sie sah, ließ sie gleichzeitig wieder erstarren voll der Schönheit und des Friedens, gleichzeitig aber mehr und mehr Ehrfurcht vor der Frau aufkommen mit der sie sich all die Zeit so voll des Friedens fernab jeglichen Misstrauens unterhalten hatte. Und gleichzeitig begann sich die Frage in ihr zu regen: Wer ist Innana?

Sie nickte so sachte, wie sie konnte, als Inanna geendet hatte, weder drang ein Wort währenddessen über das Schicksal von ihr selbst, noch von den anderen Mitgliedern des Rates aus Brügge aus ihrem Mund, jediglich in ihr selbst sah sie ein einziges Bild vor Augen:

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Warum, das wusste sie nicht mit Bestimmtheit, aber es war eine prägende Nacht zwischen ihr und Leif gewesen bei der sie etwas aus seiner Vergangenheit erfahren hatte, dass ihn bis in die heutige Nächte verfolgte.

"Dann möchte ich sie mir die Prophezeihung auch anhören." es war nicht mehr als ein Flüstern hin zu Inanna,


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BeitragVerfasst: Sa 24. Sep 2016, 06:43 
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Inanna ließ ihren Blick über das Szenario gleiten und blieb schließlich an der bleichen Scheibe des Mondes haften, der alles in silbrigen Glanz tauchte. Sie seufzte sacht und wehmütig. “mein Kind? Malkav verkündete seine Worte in der letzten Sprache, die mit der sintflut verging und keiner flüsterte danach nur eine silbe dieser Zunge... meine Übersetzung ist ein schwacher Abklang, aber kein Dialekt dieser derzeitigen Welt ist würdig genug.“ ihre Stimme nahm einen singsangartigen Tonfall an, der an das stundenlange Wiederholen von gebetstexten erinnerte.

“Geschwister! Seht, hört, spürt, riecht! Schmeckt das dünne Blut auf eurer Zunge, in euren venen.
Ihr wollt den Tod eurer Brüder rächen? Vergeltung... Die unwürdigen strafen.
Ich sehe: Euer Zorn brennt heißer als das heißeste Feuer. Selbst die Sonne verbrennt darin zu Asche.
Ich höre, eure Anklagen, die selbst die schreie der sterbenden verdammten übertönen.
Ich spüre unsere Trauer und Einsamkeit kälter als die letzte Nacht.
Der Tag bricht an, doch die Nacht entscheidet.
Die Winde bringen das Schicksal, denn das, was sie sähen, werden sie er ernten.
Boeas, Zephyr, Apheliotes, Euros, Notos.“

Inanna atmete tief ein und schien den blumigen Duft nach wildem jasmin, würzigem pinienharz, Meer und vom Tag noch heißem Gestein wie einen Geschmack auf der Zunge zergehen zu lassen. “das ist der erste Teil der prophezeihung, aurora.“

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BeitragVerfasst: Do 29. Sep 2016, 14:09 
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Gefühle, Warnungen, Namen, es erschien ihr, als ob sich jemand aus den Tiefen der Dunkelheit hemporerhob und mit einem warnenden Zeigefinger auf die um ihn herumstehenden zu zeigen. Wahrlich ich sage euch...

Lilliana schloss bei der Nennung ihres Geburtsnamens nur kurz und sachte ihre Augen. Sie hatte vor vielen Jahren beschlossen, dass es an der Zeit war ihren wahren Namen wieder anzunehmen und die Trauer um die Tochter zu beenden...doch niemand wollte den Namen akzeptieren: Aurora, für sie, für ihre Freunde würde sie immer Lilliana bleiben...

Sie bewegte sich einen Schritt auf Inanna zu, den Kopf leicht gesenkt, sie spürte, dass je näher sie ihr kam, umso schöner erschien sie ihr. So kostbar wie eine Blüte, ein Geschenk Gottes.

"Bitte erzählt die Prophezeihung zu Ende. Noch vermag ich nicht alles zu verstehen."


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BeitragVerfasst: Fr 30. Sep 2016, 09:09 
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Inanna lächelte mühsam, und eine unglaubliche Traurigkeit zeichnete sich auf ihren Zügen ab. „Dein Schicksal ist ein schweres, Aurora. Und dennoch keimt in mir die Hoffnung, dass das deinige mit dem meinigen verknüpft sein mögen.“ Sie seufzte und es klang tragend und schwer.
„So höre nun den zweiten Teil der Prophezeihung…“ Sie zögerte einen Moment, dann jedoch fuhr sie fort und ihre Stimme wurde von den weißen Säulen mit leisem Echo zurückgeworfen. Die Gläubigen, die zuvor mit gesenktem Kopf andächtig ihre Gebete geflüstert hatten, hoben die Köpfe und sahen sich verwundert und suchend im Tempelinneren um, ohne den Ursprung des kaum hörbaren Säuselns ausmachen zu können. Nur Lilliana vernahm alles klar und deutlich.

„Wenn das, was von Boreas stammt, nichts als Asche von seinem Ursprung zurückgelassen
hat
Wenn Euros…“

„Herrin!“ Von irgendwoher, aus der tiefsten Tiefe der Nacht sprach jemand zu ihr. „Gräfin von Erzhausen?“

Die Stimme von Inanna wurde zu einem kaum hörbaren Flüstern. „si… Kreis… Weg…“
Die blonde Frau schien zu bemerken, was vor sich ging und griff nach Lillianas Hand. Die Berührung war weich und so sacht wie der hauchdünne Marmor des steinernen Blütenblattes, den ihr Lux am vorigen Abend überreicht hatte. „Komm nach Kasus, Aurora. Ich warte… Und verliere nie deinen Weg vor dir, mein Kind“

Wieder war die Frauenstimme zu hören, die Lilliana aus ihren Träumen riss. „Herrin? Vor der Tür steht ein Mann und wünscht aufs vehementeste Einlass. Was wünscht ihr, dass ich tue?“

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BeitragVerfasst: So 2. Okt 2016, 06:46 
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Vermochte sie für ihre Antwort auch nur wenige Sekunden besitzen, so konnte Innana nur die Bestätigung in ihren Augen wiederfinden, ehe sie auch schon wieder vor den Augen von Lilliana verschwand. Zurück blieb sie wieder in ihrem kleinen Zimmer in Gent und brauchte einige Momente um sich wieder zu sammeln und zu konzentrieren. Die letzten Worte die sie vorher von Inanna gehört hatte versuchte sich Lilliana einzuprägen und zu behalten, mochten auch viele davon ihr nichts sagen.
"Herrin?" ihre Kammerzofe fragte noch einmal, doch dieses Mal mit einem Unterton an Sorge in der Stimme.
Lilliana seufzte auf und endlich war wieder alles klar vor ihr. "Er möge eintreten, ich habe Zeit für jeden, der mich braucht." sie räumte, während die Zofe den Mann hereinbat, schweigen und ohne Hast die leeren Seiten Papier und die Schreibfeder beiseite und stand danach auf um den eintretenden Gast begrüßen zu können.


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