Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Di 8. Jan 2019, 19:29 
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Das Schicksal war der Brujah gesonnen – oder der Tür: Noch ehe ihr dünner Geduldsfaden reißen konnte, gaben die Riegel nach, und die kleine hölzerne Pforte schwang nach außen auf. Ein kühler, frischer Luftstrom wehte in den Gang, was Louisa mit einem erleichterten Seufzen registrierte. Dann packte sie ihr Bündel, nahm vorsichtig die Fackel wieder auf und kroch bis an den Durchgang. Dort verharrte sie, um sich aufmerksam umzusehen. Es beschlich sie das unangenehme Gefühl, dass sie mit der Fackel auf weitaus größere Entfernung zu sehen war, als das flackernde Feuer ihr im Gegenzug zu blicken erlaubte. Doch auf das schwache Sternenlicht mochte sie sich auf einem Marsch durch die Wildnis nicht verlassen.

Sie würde sich also ihrer Ohren und ihrer Nase bedienen müssen, um mögliche Feinde rechtzeitig wahrzunehmen. Wie ein wildes Tier... und war sie auch etwas anderes als das? Ein blutlüsternes Raubtier? Mit einem wütenden Schnauben bemühte sie sich, diesen beunruhigenden Gedanken wieder loszuwerden. Während sie die Tür soweit möglich wieder hinter sich zuzog und Distanz zwischen sich und diese verräterische Spur ihrer Flucht zu legen versuchte, beschloss sie, sich ihren Sinnen und Instinkten anzuvertrauen. Geschärft vom Blut ihres Meisters, waren sie der zuverlässigste Schutz, den sie besaß.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 8. Jan 2019, 19:29 


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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mi 9. Jan 2019, 11:38 
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Louisa spürte, wie die Macht des kainitischen Blutes ihre Sinne schärfte. Sie roch den intensiven trockenen Duft von Thymian und Erika, dichtem Moos und harzigen Nadelbäumen. Das sanfte Geräusch der Blätter von Buche und Eiche im sanften Wind war so intensiv als trüge sie das Laub als Schmuck in den Haaren. Sie konnte die durch die hohen Mauern gedämpften Geräusche der nächtlichen Burg vernehmen: Schnarchen, das Schaben von Sand in einem Messingtopf, der wohl nach dem Abendmahl gereinigt wurde, Pferdewiehern und das Schaben von Hufen. Das Rauschen des Baches, der unter der Felskante, die vor ihr lag, vor sich hinfloss, war so intensiv als hätte sie die Füße bereits im kühlen Nass. Das helle Licht des Mondes und der über ihr im Zenit prangenden Milchstraße blendete sie als sie näher an die Kante trat. Um sie herum und unter ihr machte sie Dornengestrüpp aus, das den Eingang des Geheimganges, der wohl drei Schritt über dem Waldboden lag, verbarg. Sie würde klettern oder springen müssen um nach unten zu gelangen.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 13. Jan 2019, 14:41 
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Für einige Momente hielt sie noch inne, das Schauspiel genießend, das die übernatürlich scharfen Sinne ihr vermittelten. Dann sah sie sich noch einmal um, horchte aufmerksam. Als sie nichts Verdächtiges wahrnahm, legte sie sich auf den Bauch, ließ den Arm mit ihrem Bündel nach unten hängen und löste den Griff ihrer Finger, die wenigen Habseligkeiten an der steilen Wand abwärts rutschen lassend. Hierauf richtete sie sich halb wieder auf, ging in die Hocke und zögerte. Die neuen, wenn auch einfachen Kleider wollte sie ungern mit einem Durchqueren des Dornengestrüpps riskieren. Ein zerrissenes Gewand würde sie einer Bettlerin gleichen lassen, und bettelndes Volk hatte allenthalben eine raue Behandlung, mindestens aber unangenehme Fragen zu befürchten. Dann lieber den Schmerz einer Verletzung in kauf genommen! Sie raffte ihre Röcke wieder an sich, nahm den einen Schritt Anlauf, der ihr zur Verfügung stand, und schnellte sich mit einem Ruck ab, der selbst einem Hirsch alle Ehre gemacht hätte.

(Mit vier Würfeln Dex+Athletics vier Zehner :shock: – yay! 8-))

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 13. Jan 2019, 21:31 
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Sie sprang mit einer Wucht und Intensität, die wohl nur die Aussicht auf Freiheit nach längerer Gefangenschaft möglich machten. Wie ein Pfeil schoss sie durch die Luft um wenige Sekundenbruchteile später sacht im weichen Moos zu landen.

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Im hellen Mondlicht erkannte sie wenige Meter entfernt den Bach, der sich meanderförmig durch das niedrige Gras schlängelte. Das Wasser war nur etwas mehr als knöcheltief.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mi 16. Jan 2019, 19:58 
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Sie kam auf und kauerte sich zusammen wie eine springende Katze, verharrte für einige Herzschläge mit gekrümmtem Rücken und allen Vieren auf dem Boden, ehe sie sich der eigenartigen Haltung bewusst wurde. Langsam richtete sich die Brujah wieder auf und sah sich um. Eigenartig – sie hätte nie gedacht, dass sie zu einem gewaltigen Sprung wie diesem in der Lage sein könnte! Und doch hatte sie ihn getan, mit Leichtigkeit. Oder... etwas hatte den Sprung getan und sich dabei ihres Körpers bedient. Das Etwas, das tief in ihr lauerte... Louisa schüttelte mit einiger Mühe den eisigen Schauer ab, der ihr über den Rücken rinnen wollte. Dann griff sie eilig nach ihrem Bündel, wischte Erde und Laub ab und warf es sich über die Schulter.

Sie beschloss nach kurzem Grübeln, dem Lauf des Gewässers nachzugehen. Immerhin, so hatte sie gelernt, führte jeder Wasserlauf irgendwohin. Man vermied die Gefahr, im Kreis zu gehen, solange man ihm folgte. Zumal, wenn man sich in der Wildnis so wenig auskannte wie sie. Um ihren Sichtkreis zu vergrößern und wilde Tiere abzuschrecken, hielt sie die lodernde Fackel vor sich und marschierte los. Dem Gemäuer hinter sich schenkte sie keinen Blick mehr. Den Mann innerhalb der Mauern suchte sie ebenfalls rasch aus ihren Gedanken zu verdrängen. Jetzt würde sie ihre Aufmerksamkeit voll und ganz benötigen, um zu überleben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Fr 18. Jan 2019, 20:59 
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Louisa fand den Weg im Licht der Fackel und mit ihren geschärften Sinnen ohne Mühe. Das Licht blendete sie gar. Ein schmaler Trampelpfad, wahrscheinlich durch Wildwechsel entstanden, verlief parallel des Baches und führte langsam abfallend tiefer in den Wald hinein. Ihre Fußtritte waren leise und kaum hörbar. Plötzlich jedoch vernahm sie, von der Burg kommend, Hundegebell. Es folgte eine lange Pause, die sie schon fast wieder zum Aufatmen veranlasst hätte, wäre noch der Drang zum Atmen vorhanden gewesen. Dann jedoch erscholl lautes Rufen und schließlich das schrille und nicht enden wollende Dröhnen einer Glocke.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: So 20. Jan 2019, 14:05 
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Sie schrak auf und lauschte angespannt. Louisas Züge spiegelten die Sorge um Esteban wider – er hatte gesagt, dass er wisse, wie er die Angelegenheit unbeschadet überstehen könnte. Aber wenn sein Herr ebenso erfahren, hellsichtig und verschlagen war wie der ihre, mochte er durchaus herausfinden, wer seiner Gefangenen zur Flucht verholfen hatte. Sie starrte unvernünftig lange mit brennenden Augen in die Richtung zurück, in der sie das Gemäuer wusste. Erst dann löste sich ihr Bann, und sie warf forschende Blicke voraus.

Entschlossen raffte sie ihre Röcke und ging im knöcheltiefen Wasser weiter, damit die Hunde ihre Fährte verlieren sollten. Sie schritt zügig aus und vertraute auf ihre Ausdauer. Wer nicht mehr atmen musste, dem würde die Puste hoffentlich nicht allzu schnell ausgehen. Dafür allerdings hatte sie ein Problem, das einem Sterblichen nicht so groß geworden wäre: einen sicheren Unterschlupf für den Tag zu finden. Da sie in dieser Zeit hilflos sein würde, galt es, eine ausreichende Entfernung zwischen sich und die Häscher zu legen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mo 21. Jan 2019, 20:01 
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Das Klatschen des Wassers unter ihren Füßen klang laut wie ein heftiger Regenguss kurz nach einem Sommergewitter an ihr geschärftes Ohr. Sie vernahm, für sterbliche Ohren unhörbar, lautes Rufen von der Burg her: „Dort unten! Eine Fackel! Das muss sie sein. Auf dem Weg zur Schlucht. Lasst die Hunde los! Beeilt euch. Sie darf uns nicht entkommen!!!“ Panisches Pferdewiehern und fast tollwütiges Hundegebell begleiteten das Rufen.
(Bitte Wurf auf Widerstand und Überleben sowie Geschick und Sportlichkeit)

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Di 22. Jan 2019, 19:44 
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Beim Klang der Stimmen horchte die Vampirin auf und biss sich auf die Lippen. Dann stieß sie in einem spontanen Entschluss die Fackel in das Wasser, dass eine Dampfwolke aufstieg und die Flammen zischend verloschen. Nun sollten die Verfolger zusehen, wie sie eine weitere Spur von ihr fanden! Auf die Verwirrung der Hunde durch das Wasser hoffend, versuchte sich Louisa am Schimmer des Sternenlichts auf der Wasseroberfläche zu orientieren, während sie möglichst zügig weiter voran watete. Auf dem Weg überlegte sie, ob sie ihre Richtung ändern sollte, um die anderen weiter in die Irre zu führen. Andererseits wusste sie nicht, ob sie dann nicht im Dunklen in der ihr unbekannten Gegend erst recht den Weg zur besagten Schlucht einschlug, wo die Verfolger ihr Ziel vermuteten. Besser war es wohl, möglichst rasch und leise durch die Dunkelheit zu kommen und sich weiter der Führung durch den Wasserlauf anzuvertrauen! Sie gab ihr bestes.

(Beide Würfe je 2 Erfolge)

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 Betreff des Beitrags: Re: Tempus fugit 1228 (Luisa)
BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2019, 12:23 
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Das Wasser des Baches ergoss sich schließlich über einen Abgrund als kleiner Wasserfall in eine schmale, wohl zwanzig Schritt tiefe Schlucht. Der kleine, wohl von Tieren getretene Pfad endete hier und große Wackersteine, mit dornigem Gestrüpp bewachsen, erschwerten das Weiterkommen.
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Von der Burg her konnte sie noch immer Rufen hören. „Sieht sie einer von euch?“ Die Antwort kam etwas weniger lautstark. „Nein! Aber sie muss dort unten sein.“
Hinter sich hörte sie, wie sich Männer mit Pferden durchs Unterholz kämpften, allerdings mit den großen Tieren nicht durch das Gebüsch gelangen konnten. Sie schienen zu zögern, ob sie absteigen sollten und warteten auf ein Zeichen von den Spähern auf den Burgmauern. Etwas weiter entfernt, das verrieten ihr die geschärften Sinne, versuchten andere Verfolger aufzuschließen, aber sie waren, da zu Fuß unterwegs, nicht schnell genug. Noch hatte sie einen Vorsprung.

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