Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Sünden der Vergangenheit
BeitragVerfasst: Mo 10. Mär 2014, 20:03 
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- Die Geschichte spiegelt kurz wieder was passierte nachdem Leif nicht am letzten Abend dabei war und warum er das Turnier verpasst hatte -

Leif sprang den letzten Meter seiner Kletterpartie in den weichen Boden der Gasse , nachdem er fast am Boden des Turms angekommen war. Er hatte ein leichtes Laecheln auf den Lippen, denn diese kleine Diebes- und Klettertour half ihm sich so lebendig wie schon lange nicht mehr zu fuehlen. Die Augfregung etwas Verbotenes zu tun, das mit Wissen belohnt werden koennte und sich ganz auf seine eigenen Faehigkeiten verlassen zu muessen war fuer den Salubri noch immer etwas bessonderes. Es war gut zu wissen das die Dokumente die er untersucht hatte in uebereinstimmung mit den Sachen standen die spaeter noch mit Gent und Bruegge verhandelt werden sollen. Das waren gute Ausgangsvorraussetzungen um die Position er Stadt in Flandern zu festigen.

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Ausserdem versetzte ihn dieses Gefuehl kurz zurueck in die Vergangenheit, zurueck auf eines der stolze Drachenschiffe die die Nordsee im Sonnenlich durchkreuzten mit dem Ziel zu siedeln, handeln und auch zu pluendern wenn sich die Gelegenheit ergibt. Doch diese Zeiten waren nun schon seit beinahe 200 Jahren vergangen und Leif bedauerte in diesem Zusammenhang nicht nur das er die waermenden Strahlen der Sonne nie wieder erleben wuerde, sondern auch weil das Zeitalter der Vikinger unwiederbringlich ein Ende gefunden hatte. Er schuettelte den Kopf, denn im Moment war es nicht der Zeitpunkt um ueber dieses Kapitel seiner Geschichte nachzudenken, denn dann wuerde er vermutlich morgen noch hier stehen.

Nicht weit entfernt konnte er die Fanfaren und Trompeten des Turniers hoeren. Leif fragte sich kurz wie Gerrit sich wohl schlagen wuerde, aber er machte sich eigentlich keine Sorgen, dass der Nosferatu seine Aufgabe gut erfuellen wuerde. Gerrit war zwar ein noch unergruendlicherer Brunnen an Geheimnissen als die meisten kainiten eh schon, aber Leif hatte gelernt in seinem Urteil und seinen Fertigkeiten zu vertrauen. Immerhin hatte er sie doch oft genug unter Beweis gestellt und abgesehen von Liliana kannte er Gerrit von allen Mitgliedern seiner Koterie am laengsten. In dieser Zeit hatten die verscheidensten gefaehrlichen Situationen zusamen gemeistert und sind dabei durch halb Europa gereist. Ihre Faehigkeiten ergaenzten sich gut, was sich auch im Eisernen Ring, der neuen Diebesgilde wiederspiegelte.

Uebrhaupt was das ganze Experiement Koterie fuer Leif eine der angenehmeren Erfahrungen des Unlebens und wahrscheinlich haetten seine Jaeger seien es die Tremere oder die „Kinder von Vidarr“ die ihm schon so lange auf der Faehrte waren laengst gefunden...Leif ueberlegte, wahrscheinlich war das auch einer der Hauptgruende warum die Tremere so einfaches Spiel mit seinem Clan hatten, denn selbst bevor Saulot, der Vorsinnflutliche der Salubri vernichtet wurde und das Progrom der Hexer startete waren die Salubri ein seltener und weit verstreuter Clan der sich wenig in die Politik der Sterblichen oder Unsterblichen einmischte.
Politik war ein heikle Sache, aber Leifs Meinung nach noetig um die Raeder der Geschichte voranzutreiben. Das Problem war nur das nur die wenigsten Individuen die Intelligenz und das Geschick um die politische Geschehen fuer langfristig Gute und nicht wahnsinnig zerstoererische, oder egoistische Zwecke einzusetzen. Dieser Gedanke fuehrte Leif zu einem anderen Mitglied seines Kluengels, Liliana. Er kannte sie sogar noch laenger als Gerrit, denn beide hatten sich damals in Deutschland getroffen. Jener verfluchten Burg deren Besuch eine Reise durch ganz Europa nach sich ziehen wuerde. Sie war die einzige die uebrig war, Lady Velazquez war inzwischen nicht mehr und auch Sir Bennington der ritterliche Ventrue wird wohl sein Ende in den Wuesten Kappadoziens gefunden haben nachdem die Wiedersacherin die Michael von Konstantinopel vernichten wollte seinen Geist verwirrt hatte und wer weiss was noch. Liliana...Sie verhielt sich schon immer ein wenig komisch aber im Moment verhiel sie sich unvorsichtig, ja ganz und gar selbstmoerderisch. Spielte sie das nur? War es ein politischer Zug um ungefaehrlich und naiv zu wirken? Schliesslich haette auch sie die letzten Jahrzehnte bis Jahrhunderte nicht ueberlebt wenn sie nicht clever gewesen waere. Von dem aufgebauten Vermoegen einmal ganz zu schweigen. Hmm irgendetwas hatte sie anscheinend richtig gemacht denn sie war Prinz einer der groessten und aufstrebensten Staedte des Abendlandes geworden – und das alles ohne sich selber die Haende schmutzig machen zu muessen. Gut sie war ein Marionettenprinz und hatte nicht mehr Macht als jeder andere der Koterie, trotzdem wusste das die wenigsten. Leif nahm sich vor demnaechst einmal mit Liliana zu sprechen, es ist eine ganze Weile her das sie sich das letzte mal die Zeit genommen hatten und vielleicht wuerde er ihre Motivation besser verstehen wenn er sich unvoreingenommen einfach mal anhoerte was sie wohl wirklich zu sagen hatte...und im Besonderen galt es das Angebot der Herrin Salianna zu ueberdenken.

Wahrend Leif noch in diesen Gedanken versunken war realisierte er nicht das sich ihm zwei Gestalten in dunkler Gewandung langam naehrten. Er war unvorsichtig geworden in dieser so „sicheren“ Burg, denn er hatte sich weder umgeschaut noch auf seine Auspex Kraefte vertraut ...und schon traf es ihn! Ein ploetzlicher Schmerz liess ihn aufschrecken und er sah einen Pfeil der nur Zentimeter von seinem Herzen entfernt war in seine Brust eingeschlagen war. Leif schreckte auf und dann sah er sie – die „Kinder von Vidarr“wie sie sich selber nannten. Es waren zwei Gestalten eine offensichtlich weiblich die andere maennlich einen Pfeil und Bogen spannend. Ihre Gesichter konnte man nicht sehen denn sie waren mit schwarzen Kapuzen verhuellt die eine blutige Rune, die Rune des Gottes Vidarr trugen – des Gottes der Rache – nicht geboren aus Liebe sondern aus purer Notwendigkeit seinen Vater Odin nach Ragnaroek zu raechen...

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Der Mann begann mit tiefer und kreaftiger Stimme zu sprechen. „Haben wir dich endlich gefunden Daemon! Wir hatten gehofft du wuerdest der Versuchung nicht wiederstehen koennen dich mit dem Rest deiner Brut hier zu treffen! Die Kunde dieser Versammlung verbreitet sich ueber Europa wie ein Lauffeuer unter denen die wissen wonach sie Ausschau halten muessen. Es ist nun Zeit, denn noch einmal wirst du uns nicht entkommen!“


Leif brach in Panik aus. Wie hatten sie ihn gefunden? Das haette nicht passieren duerfen! Er versuchte zu rennen und ignorierte den kurzen Schmerz als sich ein Pfeil in seine Achillessehne bohrte. Zum Glueck richtete er keinen Schaden an. Er war fast an dem gegenueberliegenden Ende der Gasse angekommen als sich das komplette Dach eines nahe stehendes Schuppens wie von Geisterhand erhob und mit lautem Krachen den Ausgang verbarrikadierte.
Verlucht! Leif wurde immer unruhiger, denn er war gefangen und im Moment wusster weder ein noch aus...Beide Gestalten kamen nun langsam auf den Salubri zu, wahrend der Mann seinen Bogen wegsteckte um eine schwere und reich verzierte nordische Axt dafuer bereit zu machen. Kurz danach zogen beide ihre Kapuzen ab und zwei gut aussehende Personen, etwa mitte zwanzig wurden darunter sichtbar. Sie waren einander wie aus dem Gesicht , wahrschenlich Geschwister allerdings war auch noch eine andere Aehnlichkeit voellig unverkennbar – beide der Verfolger hatten Leifs graue Augen und seine hohen Wangenknochen...

„Die Jagd ended diese Nacht Ahn! Die Familie wird nun endlich ihre wohlverdiente Rache bekommen, bezahlt in Blut. Dann koennen wir vielleicht endlich Frieden finden!“ Der Mann schaute Leif mit hartem, kalten blick an: „Haettest du auch nur einen Funken Anstand in dir, dann waehrst du bereits damals in die Sonne gegangen. Damals nachdem du deine eigenen Kinder und Kindeskinder so kaltherzig abgeschlachtet hast, nachdem sie dich bereitwillig in ihr Heim aufnahem. Und glaub auch nicht ich haette unseren Grossvater vergessen den du so kaltbluetig ertraenkt hast, sowie all die anderen die durch dich ihr Leben verloren haben! “ fuegter er noch etwas leiser hinzu. „Deswegen erwarte keine Gnade von mir, denn du wirst leiden bevor du stirbst!“

Leif sah keinen Ausweg – er konnte sich hier nicht herauskaempfen dafuer war er zu unerfahren und auch allein. Wo war Lucien nur gerade, er wuenschte sich der Gangrel waere gerade zur Stelle um ihm zu helfen. Es half nichts, er musste mit einer List agieren denn das war das einzige was ihn jetzt noch retten konnt. Er liess sich auf die Knie fallen und sah auf den blonden Mann. „Gut dann bringen wir es hier und jetzt zu Ende. Toete mich jetzt und die Jagd wird endlich ein Ende finden.”

Der Mann schien verwundert und doch verkuerzte er die Distanz zwischen leif und sich mit sicherem Schritt. Kurz befor der finale Axtschlag drohte schaute er auf und fixierte die grauen Augen des Jaegers die den seinen so sehr glichen. „Ich kannte deinen Grossvater, sein Name war Thoralf. Blinder Hass und Stolz ertraenkten ihn nicht meine Hand." Und in genau diesem Moment aktivierte Leif die Kreafte des Irrsinns um die Rachegefuehle in dem Jaeger zu daempfen und die erhoffte Reaktion setze kurz danach ein.

Die blonde Frau schrie ploetzlich: „Zoegere nicht Asborn! Bring es zu Ende!“

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Doch es war bereits zu spaet Leif griff das Bein des blonden Mannes in dieser kurzen Sekunde des Zoegerns und aktivierte eine weitere Kraft. Eine Kraft die er nur selten einsetzte, denn er konnte nicht nur mit einem Handauflegen heilen, sondern auch grausame Schmerzen hervorrufen, ein Erbe der Kriegerlinie seines Clans und eine Kraft die er nicht sonderlich mochte, ihn jedoch schon des oefteren dienlich war.

Der Mann namens Asborn schrie auf und die Axt viel scheppernd zusammen mit ihrem Traeger zu Boden und Leif sprang auf um und rannte los um die Gasse zu verlassen, direkt vorbei an der blonden Frau. Alles schien zu funktionieren doch der Salubri hoerte das abgehackte und stoehnende Schreien des Mannes. "Brunhild – JETZT - Versuch es du kannst ihn noch erwischen aber beeile dich die Wachen werden nach all dem Laerm gleich hier sein!"

Ploetzlich wurde die Welt Schmerz und noch waehrend Leif am rennen wurde fast alles weiss vor seinen Augen. Er begann von innen heraus zu brennen – voellig ohne Vorwarnung. Jetzt blieb nur noch eine Moeglichkeit dem entgueltigen Tod zu entgehen – er musste von der Burgmauer ins den Fluss springen, dass war die einzige Moeglichkeit. Leif sprintete und hoffe seine Seelenstaerke wuerde ihn nicht im Stich lassen bis er das rettende Nass erreicht hatte.

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Ploetzlich sprach die Frau zum ersten mal in einer klaren und ehrfurchtgebietenden Stimme: „Glaub nicht das du uns je entkommen wirst! Die Zeit spielt gegen dich Anherr! Unsere Famile, DEINE Familie"- fuegte sie sueffisant hinzu - "wird maechtiger und zahlreicher mit jedem Jahr und wir werden dich bis zum Ende der Welt jagen! Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis...“

Doch Leif konnte schon nichts mehr hoeren, denn alles was er wahrnehmen konnte war das rauschen der Luft nachdem er von der Mauer sprang und das erloesende Gefuehl als die Flammen auf seinem Koerper schliesslich geloescht wurden. Noch ehe der Salubri ueber das gerade erlebt nachdenken konnte wurde Leif ohnmaechtig und trieb mit dem Fluss abwaerts...

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Zuletzt geändert von Leif am Mo 14. Jul 2014, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Verfasst: Mo 10. Mär 2014, 20:03 


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 Betreff des Beitrags: Re: Sünden der Vergangenheit
BeitragVerfasst: Mi 12. Mär 2014, 14:58 
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Leif trieb im Wasser vor sich her als er langsam wieder zu sich fand. Zum Glueck musste er nicht mehr atmen dachte er sich kurz und fand wieder zu seinem altem Selbst zurueck nach allem was in dieser Nacht geschehen war. Er schaute sich um und steckte den Kopf aus dem Wassr in der Hoffnung einen Platz zu finden um den Fluss verlassen zu koennen.
Schliesslich fand der Salubri einen eine Sandbank an der er langsam an Land kriechen konnte und betrachtete danach zum ersten mal en Schaden den seine wahrscheinlich Ururururur- oder was auch immer –enkelin angerichtet hatte. Er hatte Brandwunden am ganzen Koerper und auch die Kleidung die er trug war zum groessten Teil verbrannt. Ohne seine Seelenstaerke haette er es vermutlich nicht geschafft dieses Inferno zu ueberleben. Zum Glueck hatte er jedoch keine wichtige Ausruestung oder Waffen auf seine Diebestour mitgenommen. Dadurch war zum Glueck nichts wichtigeres als ein paar Dietriche verloren gegangen die er schnell wuerde ersetzen koennen. Trotz allem fuehlte er sich Elend und war sehr froh in der Lage zu sein sich gleich Abhilfe zu schaffen.

Am Ufer breitete sich ein goldenes Licht aus und nach kurzer Zeit waren die Brandwunden an Leifs Koerper bereits verschwunden und er konnte wieder ohne Einschraenkungen agieren. Natuerlich kostete ihn diese Heilung viel Blut dachte sich Leif, allerdings haetten Vampire ohne die Kraefte von Valeren wohl Wochen gebraucht um sich von diesen Verletzungen zu erholen und auch bei weitem mehr Blut. Diese Kraft war wahrscheinlich die nuetzlichste die er besass und praktisch universell einsetzbar, sei es im Krieg, Frieden oder um Freunde und Verbuendete zu gewinnen.

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Nicht das es sehr viel Frieden fuer ihn gegeben haette seitdem er in einen Vampir verwandelt wurde vor nun mehr ueber 150 Jahren. Es war nicht einfach gewesen fuer ihn und zusaetzlich waren inzwischenauch noch die Tremere hinter jeden einzelenen Mitglied seines Clans her. Aber was vielleicht noch schwerer wog waren die „Kinder Vidarrs“ oder besser gesagt seine eigene Familie die ihn seit nun mehr ueber 100 Jahren ohne Unterlass und Pause auf der Faehrte war.

All das begann waehrend jener ereignisreichen Wintersonnenwende im Jahr 1095...

Leif erinnerte sich noch als waere es erst gestern gewesen, nach dem letzten Scheitern eines seiner Versuche den alten Goettern des Nordens einen Platz in dieser neuen Zeit zu sichern blieb er allein zurueck. Verlassen von Freunden, von Familie und von allen Verbuendeten entweder tot oder in alle Winde verstreut. Er suchte Zuflucht bei seinem letzten lebenden Sohn Asbjørn und seiner Famile in Daenemark. Dieser hatte drei Toechter und sie waren daher seine Enkellinen und Fleisch und Blut welche bereits selbst Kinder hatten. Von allen Sterblichen Mitlgiedern und Abkoemmlingen seiner Familie waren dies die letzten die Leifs Ambitionen und politische Manoever der letzten Jahrzehnte ueberlebt hatten und es ging ihnen sogar sehr gut – oder besser gesagt ihnen ging es gut bis zu jenem Zeitpunkt als er wieder in ihr Leben trat.

Die Nacht des Massakers selbst war verschwommen aber was Leif wusste, war dass sein Tier uebernommen hatte und er seine ganze Familie in kalter Wut abschlachtet – jene Seelen die ihn zum Zeitpunkt seiner letzten und groessten Niederlage in ihr Heim aufgenommen hatten. Leif dachte er haette alle getoetet: Asbjørn, seine Frau, sowie seine Enkelinnen Cecilie, Signe und Margrete...Aber er hatte sich geirrt. Margrete hatte ueberlebt, zusammen mit ihren Kindern , aber sie hatte bittere Rache geschworen. Rache an ihrem Grossvater ueber dessen dunkles Geheimnis sie nun Bescheid wusste und welches sie zu einer Vendetta verwob die die Generationen ueberdauern sollte. Sie hatten alle Truempfe in ihrer Hand, denn seine sterbliche Familie besass besonder Kreafte die in verschiedenster Auspreagung in jeder neuen Generation auftraten. Manche konnten Gedanken lesen, Dinge bewegen oder in die Zukunft sehen und offensichtlich konnten inzwischen auch einige Feuer aus dem Nichts heraufbeschwoeren. Wer weiss welche Talente noch bei ihnen verborgen lagen.

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Leif konnte sich ein trauriges und selbstironisches Lachen nicht verkneifen, denn sie hatten diese Kreafte durch ihn ererbt. Er selbst besass heilende Hanede zu seinem Lebzeiten ebenso wie seine Grossmutter andere seiner Ahnen. Diese Faehigkeit war leztendlich auch ausschlaggebend dafuer, dass er den Kuss von seinem Erzeuger erhalten sollte. Seine Enkelin Margrete war es auch die sein mordendes und vom Tier besesses Selbst mit einem maechtigen Schlag ihrer Gedanken daran hinderte auch sie und ihre Kinder zu toeten in dem sie ih meilenweit in die Nacht schleuderte. Im Grunde dacht sich Leif leise, hatten sie jedes Recht ihn bis an das Ende der Welt und darueber hin aus zu jagen.
Doch all das war Vergangenheit er konnte nun nichts mehr aendern. Es ging immer noch darum zu ueberleben doch der Umstand, dass jeder einzelne der „Kinder Vidarrs“ seine eigen Anverwandten waren machte es nicht einfacher sich gegen sie zu wehren oder auch nur gegen sie vorzugehen. Zum Glueck musste sich Leif im Moment weniger um die Tremere sorgen. Seine Tarnung als Kappadozianer war sehr ueberzeugend denn er konnte nicht nur sein 3. Auge mit purer Willesnskraft geschlossen halten, sondern er hatte auch ueber 15 Jahre als Ghul eins Mitlgieds vom Clan des Todes gedient.

Er war daher mit den Strukturen und interne Gepflogenheiten ebenso vertraut wie jeder Neugeborene. Zusaetlich dazu waren die kainitischen Disziplinen der Kappadozianer und der Salubri fast gleich, manachmal dachte sich Leif, stellten beide Clans nur die unterschiedliche Seite ein und derselben Medaille dar. Ausserdem half ihmetwas anderes, eine Varianz des Blutes noch zusaetzlich. Leif war uebernatuerlich bleich, selbst fuer einen Vampir. Nicht so bleich das es einen Nachteil darstellte, aber bleich genug das in jeder ohne grossen Veracht fuer einen Kappadozianer halten konnte. Leifs Verdacht war, dass das Kappadozinerblut, welches er in sich trug bei er Verwandlung duch seinen Erzeuger, irgendwie mit dem Kuss reagierte und diesen Umstand schuf. In jeden Fall waren ihm mehr Waffen und Mittel gegeben dem Progrom der Tremere zu entkommen und zu ueberleben als jedem anderen den er aus seinem Clan kannte.

Hmm Ueberleben...Dieser Gedanke brachte ihn unweigerlich zu Lucien einem weiteren Bewohner von Bruegge, genauer gesagt einem Vertreter des Clan Gangrel. Er war ein grossartiger Kaempfer und Mann mit Prinzipen. Leif schaetze diese Eigenschaften sehr und auch die wertvollen Dienste die er der Domaene Bruegge mit seinem starken Arm leistete. Etwas jedoch hielt Leif immer davon ab dem Gangrel zu viel zu vertrauen. Er war sich zu sicher ueber die Art und Weise das sein Weg der einzig wahre ist der im Unleben zu gehen ist. In gewisser Wise unterschied er sich dadurch fuer Leif nicht sonderich von jenen missionarischen Priestern die versuchten die Bevoelkerung in seinem Heimatland zum Christentum zu bekeheren. Das Thema ist verschieden, aber die Grunduebrzeugung richtig und ueberlegen zu sein die Gleiche. Ueberzeugung fuehrt zu dem Gefuehl von Ueberlegenheit, Ueberlegenheit fuerht zu Fanatismus und Fanatismus immer unweigerlich in Zerstoerung. Gerrit folgte ebenso den Weg des Tieres dachte sich Leif und dieser war weniger missionarisch als Lucien...Aber wer weiss... Immerhin dachte sich der Salubri, war das nicht anders als er versuchte die Lehren der Alten Goetter zu verbreiten und zu predigen nur um dann beinahe selbst in der Flut des Christentums zu ertrinken, welche das Abendland inzwischen fast voellig vereinnahmt hatten und den ultimativen Preis bezahlt. Lucien wuere seine eigenen Entscheidungen treffen muessen.

Auf jedenfall war es eine neue Perspektive fuer Leif das er jemandem sein Leben und nicht sein Seelenheil anvertrauen wuerde, gerade in der Welt der Kainiten, aber trotzdem wuerde er den Gangrel um nichts in der Welt missen wollen, vor allem da dieser nie Angst hatte sich selber die Haende schmutzig zu machen, eine Charakterzug den Leif besonders an ihm schaetzte.

Leif wanderte den Fluss in entgegengesetzter Richtung entlang und hoffe bald auf ein Zeichen der Zivilisation zu treffen. Anahnd der Sterne konnte er sehen, dass er fast eine Stunde ohnmaechtig war, aber er solte es trotzdem schaffen noch heute nacht zureuck nach Portiers zu kommen. Das einzig Hilfreiche im Moment waere wohl ein neuer Mantel, da der alte fast voellig verbrannt war.

Leif sah schlieslich ein kleines Haus, vermutlich das eines Fischers wenn man nach den Boten urteilte und bewegte sich schnell darauf zu. Er schlich sich an das Haus und versuchte ins Innere zu schauen. Das Feuer im Kamin war nur noch eine kleine Glut. Dies war die beste Gelegenheit dachte sich der Salubri. Vielleicht konnte er hier einen Mantel stehlen, der nicht aussah als waere er gerade mitten aus der Hoelle gezogen worden.

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Er schlich sich langsam ins Haus und musste dabei nicht einmal ein Schloss aufbrechen. Es roch nach getrocknetem Fisch und Sal. Vier Gestalten konnte er im hinteren Teil des Hauses ausmachen, zwei Kinder ein Mann und eine Frau. Eine Familie. Nach naehrem Umschauen fand der Medikus schliesslich was er suchte, an einem der Haken hing ein dicker ungefaerbter Mantel aus grober Wolle. Dieser wuerde seinen Dienst fuers erste tun, bis er sich in der Stadt einen neuen kaufen konnte dachte der Salubri. Leif wollte schon die Huette verlassen, da drehte er sich noch einmal kurz um. Dies war die perfekte Gelegenheit noch einmal etwas Blut zu sich zu nehmen bevor er sich auf den Weg zurueck nach Portier machte. Immerhin wusste er nicht was der Rest der nacht noch bringen wuerde.

Der Mann atmete tief und fest und eine einfach Beruehrung reichte Leif um seinen Gesundheitszustand und generelle Fitness einzuschaetzen. Der Fischer war jung und stark und offenbar gut ernaehrt durch die Fischgruende direkt vor dem Haus. Er konnte ein wenig Blutverlust verkraften. Leif setzte zum trinken an doch etwas lief schief...ohne Vorwarnung konnte er nicht mehr aufhoeren. Er trank und trank bis die Atmung des Mannes unter ihm zum erliegen kam. Er war tot.

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Leif war zeruettet von Schuld sammelte sich jedoch schnell wieder. Zum Glueck war niemand aufgewacht. Er verschloss die Wunde am Hals des Mannes, schnitt ihm den Hals auf so dass wie ein raeuberischer Tod aussah und legte schliesslich eine grosse Hand voll der Muenzen die er fuer die Eroberung der Kette erhalten hatte in den Kochtopf auf dem Kamin. Sie wuerden der Familie weiterhelfen, zumindest fuers erste.

Es war passiert Leif konnte nun nichts mehr aendern. Doch er wusste seit jener Nacht in dem er den Malkavianer Ahn diableriert hatte das etwas mit einem Geist nicht mehr stimmte, denn sein Geist setzte in seltenen Faellen immer einmal wieder aus wenn er sich von lebenden Menschen naehrte. Das war auch einer der Hauptgruende wieso er sich fast nur noch von Blut ernaehrte welches er durch einen Aderlass erlangt hatte. Gluecklicherweise hatten ihn die jahrhunderte des Umgangs mit Siechen aller Art wohl immun gegen Krankheiten des Blutes gemacht . Normalerweise konnt er sich jedoch beherschen...Voller Schuldgefuehle machte sich Leif auf den Weg zurueck in die Stadt und schulterte vorher noch ein Korb mit gesalzenem und getrocknetem Fisch, denn es koennte sein das er eine Ausrede brauchte um in die Stadt zu kommen so wie er im Moment aussah.

Der Gang war beschwerlich, allerdings nicht physisch sondern ehr psychisch, denn seine Unachtsamkeit hatte eine weitere Familie zerstoert... Das Geld welches er hinterlassen hatte wuerde der Familie nur mit den materiellen Problemen helfen...Familien Leif hatte einst eine eigene gehabt und sein Fokus war nach der heutigen Nacht so sein bei ihr wie schon seit Jahren nicht mehr. Eine Familie die seinen Ambitionen und seinem Groessenwahn zum Opfer gefallen ist...Dieser Gedanke brachte ihn unweogerlich zu Alida einem weiteren Mitglied des Kluegels.

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Alida von Bruegge, er schaetzte diese Frau sehr, ihre Willensstaerke, ihr Geschick zu (ver)handeln, sowie die Passion mit der sie sich um das Wohlergehen ihrer Stadt und ihrer Familie sorgte. Vieles klang fuer Leif sehr vertraut – was bedeutet das Leif den Tag fuerchtete an dem Alida sich zwischen ihren Ambitionen und denen die sie liebte entscheiden muesste oder wenn sie ihr Blatt ueberreizte alles auf einmal verlieren koennte, was sie mit harter Arbeit und Leidenschaft aufgebaut hatte. Leif fragte sich: Wuerde sie Frederik oder Marlene opfern um sich selbst oder das groessere Ganze zu retten, so wie er es einst getan hatte? Er wuenschte ihr den Schmerz des Verlusts und die damit verbundene Schuld auf keinen Fall, aber Ratschlaege dieser Art wuerden hier sicherlich nicht auf fruchtbaren Boden stossen.

Er konnte es ihr aber auch nicht veruebeln. Sie lebte, und im Gegensatz zu Lucien und Gerrit schien sie nicht nur ueberleben sondern richtig „leben“ zu wollen trotz ihres untoten Zustands. Leif war sich sicher, sie kannte das Gefuehl der Zufriedenheit nach einem harten Tag Arbeit, die simple Freude ueber ein Geruecht lachen zu koennen oder ein Wirtshaus zu besuchen und mit Fremden zu tanzen und zu schaerzen. Diese kleinen Dinge waren naemlich auch Leifs Antrieb, sie waren das was ihn jede Nacht aufstehen liess und ihn daran hinderte sich der Gnade der Sonne fuer all seine Fehler und Entscheidungen zu unterwerfen.

Manchmal fuehlte sich Leif alt. Er war Relikt aus einer anderen Zeit. Ein Lexikon ueber die die alten Goetter des Nordens, den Clan der Salubri sowie lange vergessener Heilkuenste. Und doch – und doch wusste er das seine Zeit noch nicht gekommen war, denn er hatte noch eine Aufgabe zu erfuellen. Er wuerde sich nicht ehr geschlagen geben bis all dieses Wissen fuer die Nachwelt bewahrt war. Die Zeit der alten Goetter war vorrueber dass erkannte und akzeptierte er nun endlich nach so vielen schmerzhaften Lektionen, denn es war einfach unmoeglich den Strom der Zeit aufzuhalten. Aber, dacht er mit einem Laecheln welches, das musste man auch nicht, denn es war durchaus moeglich ein Schiff zu bauen und auf dem Strom zu segeln und dabei nicht unterzugehen oder weggerissen zu werden...vor allem wenn es ein Drachenschiff war...

In der ferne sah Leif endlich die Stadtmauern von Portiers vor sich aufragen...

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