Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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BeitragVerfasst: Fr 4. Dez 2015, 16:30 
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Leifs Alltag hatte eine interessante Regelmäßigkeit gewonnen seit ihr 'Gast' in Brügge weilte. Er wachte auf, begann die 'Gemächer' von Andrej zu bewachen und begab sich irgendwann vor Sonnenaufgang, abgelöst von Brunhild zur Ruhe. Im Grunde war es ganz angenehm wieder einer regelmäßigen Tätigkeit nachzugehen, denn seitdem er nicht mehr im Hospital arbeite hatte er viel mehr Freizeit als früher. Verdammter Fleischformer, dachte sich Leif im Stillen. Wie viele Seelen mag er schon gefoltert haben nur um seine Langeweile oder seinen Hunger zu stillen und erschauderte, kurz an seine eigene Gefangenschaft im Osten denkend, eine Erinnerung die er vergrub und versteckte wenn es ging. Dabei war der Salubri nicht einmal ein Fremder wenn es um den Tod anderer durch seine Hand ging. Selbst vor Mord schreckte er nicht zurück, aber die Drachen hatten einfach eine Tendenz alles zu einem Punkt zu treiben, der über das Normale und Akzeptable hinausging wie dieser hier einmal wieder eindrucksvoll bewiesen hat.
Die letzte Nacht vor der Gerichtsverhandlung hatte begonnen. Gerrit hatte an diesem Abend darauf bestanden, die Wache zu übernehmen. Leif wusste, dass im Großen Rat eifrig debattiert wurde. Man suchte Argumente für und wider einer Verurteilung, wog ab, überlegte. Er selbst war nicht zugegen. Und bis zum Ende der Nacht würden keine Informationen nach draußen gelangen.
Eigentlich ein komischer Gedanke, dass statt seiner Jan van hauten und Frederik van de Burse über das Schicksal des Gefangen entschieden.
Leif hatte die Möglichkeit einige Stunden in seinem Zuhause zu verbringen

Es klopfte an seinen Gemächen. Leif erkannte Brunhild in der Tür. Sie hatte ihre Schmiedeschürze abgelegt und stand in den einfachen Kleidern da, die sie immer während der Arbeit trug. Rußflecken und Brandlöcher waren überall zu erkennen und schwarze Striemen zierten ihr Gesicht dort, wo sie sich den Schweiß von der Stirn gewischt hatte.

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Sie war gerade dabei sich mit einem Lappen die fast schwarzen Hände abzuwischen, den sie anschließend in einer Tasche verschwinden ließ.
„Leif? Draußen steht einer von der van de Burse Sippe, wenn ich’s recht im Kopf habe. Er will dich sprechen.“ Sie sah ihn fragend an. „Ich hab ihm gesagt, ich geh mal rein nachschauen, ob du überhaupt da bist.“
Leif hatte sich die Langeweile des heutigen Abends damit vertrieben Fisch für den Winter einzusalzen. Er musste zwar nicht mehr essen, aber dafür Brunhild und wer auch immer sonst zu Gast war. Er empfand eine eigenartige Beruhigung in dieser trivialen Tätigkeit und hatte den ganzen Abend im Grunde nicht über das Urteil von Andrej nachgedacht. Er musste kurz schmunzeln wenn er an den großen Rat dachte. Gerrit hatte ihm vorgeschlagen ihn verdunkelt einzuschmuggeln, aber der Salubri hatte mehr als nur dankend abgelehnt. Einmal abgesehen davon, dass der Vertrauensbruch enorm gewesen wäre, hatte er auch keine wirkliche Lust sich an der Diskussion zu beteiligen. Er blickte zu Brunhild auf und lächelte. "Ich gehe zur Tür. Im Kessel ist auch noch warmes Wasser. Ich habe außerdem Brot gebacken." Es war irgendwie erheiternd. Sie lebten im Moment wie ein altes Ehepaar, nur mit umgedrehten Rollen und ständigen mystischen Gefahren, die wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen hingen. Schließlich wusch sich Leif noch schnell die fischigen Hände und ging zur Tür um zu sehen wer vor der Tür stand. Er war milde neugierig, denn im Grunde hatte er mit Alidas Familie, abgesehen von Karl und Balduin nämlich nichts zu tun. Mit einem knarren öffnete er den Riegel der Tür.



Der Heiler stand dem angekündigten Mann gegenüber, der in ungefähr drei Metern an ein Fass lehnte. Grob konnte man die Züge des Alten erkenne, der einst im Haus der van de Burse gelebt hatte. Die junge Version hatte annähernd seine Größe und ebenmäßige Züge. Der Mann sah Leif mit ernstem Gesichtsausdruck an.

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Er hatte kurzzeitig die Arme vor der Brust verschränkt, ließ die Hände jedoch sinken als er näher trat.
„Danke, Thorson, dass ihr euch die Zeit nehmt, mich zu empfangen.“ Die Stimme klang fest. Eine Stimme, die nahe legte, dass der Mann für gewöhnlich recht genau wusste, was er wollte und dafür eintrat. Die typischen Verbeugungen oder Ehrerkundungen, die gewöhnlich einem Ranghöheren entgegen gebracht wurden, ließ er vermissen.
Leif erkannte Alidas Kind vor seiner Tür. Ein Besuch der ihn überraschte und gleich in eine vorsichtigere innere Haltung drängte. Der Salubri schloss die Tür hinter sich und ging zwei Schritte vor. Irgendein Fehlen von Etikette nahm er nicht negativ wahr, dazu waren ihm solche Dinge einfach zu unwichtig und beide standen ja so weit er es einschätzt eh auf der gleichen sozialen Stufe. Aber da es sich um Alidas Nachkommen handelte, stand hinter dieser Entscheidung sicher auch irgendeine Art von Aussage. "Georg van de Burse. Was kann ich für euch tun?" Leif hatte wie meistens wenig Lust auf den Clan der Tzimisce, aber er hatte sich geschworen wenigstens höflich zu sein und sei es nur Karl und Balduin zu liebe. Er wollte kurz die Hand ausstrecken, begnügte sich dann aber mit einer knappen Verbeugung.
Leifs Hand, wenn auch nur für eine kurze Sekunde ausgestreckt, wurde fast beiläufig von seinem Gegenüber entgegengenommen, die Verbeugung ignoriert. Leif wusste, das hier war die förmliche Begrüßung in den Häusern der Händler, die ohne großes Nachdenken vonstatten ging. Der Händedruck war fest und Leif hörte das Lachen seines Gegenübers in dem ein ironischer Beiklang mitschwang.
„ich ein van de Burse? Gott bewahre.“ Das Lachen klang nun amüsiert, fast herzlich. „Nein, ich bin nur der Hausmaier der Familie und noch dazu gerade mal wieder offiziell in Ausbildung.“ Er schüttelte den Kopf. „Gibt es hier irgendwo einen Ort wo man ungestört reden kann?“ Der braunhaarige Mann ließ seinen Blick fast demonstrativ zu den Nachbarhäusern und den hübschen Gärten der Umgebung schweifen.
Leif hatte immer ein ungutes Gefühl wenn ein Tzimisce ihn berührte. Dazu wusste er zu gut wozu der Clan im Stande war. Der Salubri seufzte innerlich und ließ die Begrüßung über sich ergehen. Paranoia war eine Schwäche, der er nicht verfallen wollte, zumindest noch nicht so bald. Dann sprach er Georg direkt an. "Folgt mir." Die beiden Männer gingen schweigend durch ein paar Gassen bis sie in die Nähe des Hafenviertels waren und vor einem Lagerhaus zum Stehen kamen. Leif zog einen großen Schlüssel aus Eisen hervor und öffnete die Tür. In dem Raum roch es medizinisch und nach Kräutern die teilweise frisch, teilweise getrocknet in großen Büscheln von der Decke hingen. Es war ein Lagerhaus des Hospitals. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, machte Leif es sich auf einer der Kisten bequem und lud Georg ein das Gleiche zu tun. "Also Georg wie kann ich euch weiterhelfen?"
Der braunhaarige Mann machte es sich ohne Zögern auf einer der Kisten bequem. Er schien solche Sitzmöglichkeiten gewohnt zu sein. „Ich weiß, ihr seid ein vielbeschäftigter Mann. Deshalb will ich uns beide nicht mit langen Höflichkeitsfloskeln und Belanglosigkeiten über das Wetter oder die Straßenverhältnisse langweilen. Ich hoffe, ihr verübelt mir das nicht?“
Georg sah ihn genau an. „Der Unhold Andrei ist derzeit noch inhaftiert. Morgen soll die Verurteilung stattfinden und Frederik wird sich dafür aussprechen, auch die Mitglieder des kleinen Rates zu ihren Ansichten zu befragen und diese in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.“ Nachdenklich wanderte sein Blick über die Büschel mit Heilkräutern, die Tiegel, Mörser und Stampfer bevor er weiter sprach.
„Wenn ihr, Leif, auch derzeit nicht Mitglied des Großen Rates seid so ist uns doch beiden bewusst, dass eure Stimme viel Gewicht in dieser Stadt hat. Ich möchte gern wissen, wie ihr euch äußern werdet wenn man euch fragt.“
Leif schwieg ein wenig, nickte nur ob des Vorschlags die Einführung kurz zu halten und musste bei der Erwähnung des vielbeschäftigten Mannes doch ein wenig schmunzeln. "Georg. Zuerst muss etwas richtig stellen." Der Sarkasmus troff aus seiner Stimme, allerdings nicht ob der Dinge die der andere Mann gesagt hatte. Es war klar, dass er sich über die Gesamtsituation lustig machte. "Andrej ist nicht inhaftiert, er ist unter Hausarrest bis über seine Übertretung des geltenden Gesetzes entschieden ist. Ich bin mir sicher er selbst würde viel Wert auf diese kleine aber feine Unterscheidung legen würde, aber das wisst ihr als Mitglied seines Clans sicherlich selber am besten." Dann wurde er wieder ernst. "Was eure andere Frage angeht kann ich nur sagen, dass ich mich nicht zu dem Fall äußern werde. Ich bin ein Mitglied des kleinen Rates und ich denke der große Rat sollte über diesen Fall entscheiden. Das ist nun einmal unser System und es ist auch dafür, dass schnell und unkompliziert Entscheidungen getroffen werden können. Darüber hinaus interessiert mich persönlich das Strafmaß auch eher weniger als die Tatsache, dass wir als Domäne diese Sache mit Andrej ernst nehmen."
Georg sah den Salubri skeptisch an. „Ihr werdet euch demnach nicht dazu äußern wie nach eurer Ansicht über Andrei geurteilt werden sollte?“
Leif schüttelte nur den Kopf. "Nein." Dann fügte er nach kurzem Überlegen noch eine Erklärung hinzu. "Ihr müsst dazu noch etwas verstehen. Ich habe natürlich eine Meinung, aber es ist einfach nicht mein Platz über Andrej zu urteilen. Mein Platz in dieser Stadt ist auch 10 Jahre später ein wenig 'besonders' und ich will nicht das irgendjemand denkt ich würde Entscheidungen beeinflussen die mich als Mitglied des kleinen Rates nichts angehen sollten. Darüber hinaus glaube ich insgesamt auch noch zu sehr an unser System und will es nicht damit unterhöhlen, dass ich mir Extrarechte herausnehme, die mir eigentlich nicht zustehen würden. Ich hoffe Ihr versteht was ich damit sagen will."
Georg nickte. „ich denke, ich verstehe, was ihr meint. Aber Frederik wird explizit nach der Meinung jedes Mitglieds des kleinen Rats fragen und da gehört ihr dazu. Und ob ihr wollt oder nicht…“ ein leises Auflachen war zu vernehmen. „Man hört auf euch.“

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Leif zuckte nur mit den Schultern. "Dann würde ich sagen das ich mir nicht genügend Gedanken dazu gemacht habe um ein gerechtes Urteil zu fällen oder beeinflusst durch meine Rolle als Andrejs Wärter und Verhafter war." Leif betrachtete Georg. "Dazu kommt noch falls wirklich jemand auf mich hört, wie ihr sagt, dann ist es umso wichtiger die Objektivität zu beeinflussen." Er seufzte. "Ich vertraue dem großen Rat und das sollte Frederik auch tun. Wieso hat er euch eigentlich geschickt wenn ich fragen darf?"
Georg schüttelte nur den Kopf. „Frederik hat mich weder geschickt, noch weiß er, dass ich hier bin.“ Er überlegte seine nächsten Worte. „Ich habe mir von dem, was ich gehört habe, zusammen gereimt, wie ihr zu dem Unhold steht und eure offen vorgetragene Meinung, zu der ihr in dieser Stadt, so wie alle anderen auch jedes Recht habt, vermag über so manches zu entscheiden. Ich wollte nur vorsichtig sein. Deshalb habe ich euch aufgesucht.“
Leif nickte. "Eine vernünftige und intelligente Einstellung wenn ihr mich fragt." Auch Leif überlegte seine nächsten Worte. "Wie ich selbst zu dem Unhold stehe spielt gar keine Rolle. Wenn es nur nach meinem Gefühl ginge, dann würde ich Andrej am liebsten in der Sonne brutzeln sehen, aber leider oder besser gesagt glücklicherweise spielt das ja eben keine Rolle." Leif schwieg einen Moment. "Ich empfinde aufgrund vieler persönlicher Erfahrungen wenig Liebe für den Clan Tzimisce, aber Andrej sollte genauso bestraft werden wie jeder andere der die Gesetze gebrochen hat und ich denke da wird der große Rat die richtige Entscheidung treffen."
Georg lachte tonlos auf. Die leisen Worte sprach er wohl eher zu sich selbst. „Was den Clan betrifft teile ich eure Einstellungen…“ Er ließ den Rest des Satzes unausgesprochen. „Ihr gebt mir euer Wort, dass ihr euch heraushalten werdet?“ Die Worte waren keine Aufforderung. Eher eine zögernde Frage.
Leif schaute interessiert und gleichzeitig ein klein wenig amüsiert. "Ich weiß nicht was euch mein Wort in diesem Fall bedeuten mag aber ja. Ich werde mich nicht in die Entscheidungsfindung einmischen was die Strafe des Tzimisce Andrej angeht."
Georg nickte ernst, dann erhob er sich von der Kiste. Er streckte Leif als Abschiedsgeste die Hand entgegen. „Ich danke euch, Thorson. Soweit ich von Alida weiß habt ihr euer gegebenes Wort noch nie gebrochen, oder?“
Leif wurde immer misstrauischer was Alidas Kind anging und machte auch keinen Hehl aus dieser Gefühlsregung. "Ich weiß zwar nicht was ihr plant, denn euer persönliches Interesse an all dem ist ein wenig sehr verdächtig, aber es ist mir auch egal. Andrejs grundsätzliche Verurteilung für seine Verbrechen ist meiner Ansicht nach richtig. Aber Alida hat grundsätzlich Recht. Ich bevorzuge es mein Wort nicht zu geben bevor ich es breche. Ich mag mir vieles vorwerfen lassen, aber Eidbrecher ist sicher nichts davon." Dann ergriff er Georgs Hand zum Abschied.

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Die Augen des hellbraunen Mannes verengten sich kurz bei dem offen entgegen gebrachten Misstrauen. Dann verzog sich sein Mund zu einem schiefen Lächeln, das dem von Lucien ähnelte. „Bezieht sich eure Abneigung mir gegenüber auf meine Clanszugehörigkeit oder auf meine Verbindung zur Familie van de Burse und damit zu Alida? Oder ist es einfach nur grundlegendes Misstrauen aus jahrelanger Erfahrung?“ Georg erwartete keine Antwort auf diese Frage.
„Ihr fragt nach meinem persönlichen Interesse, das mich verdächtig macht…“ Seine Stimme wurde leise. „Habt ihr auch nur den Hauch einer Ahnung mit welcher Art von Kainit wir uns hier einlassen? Welche Macht und welchen Einfluss dieser Kainit im Osten genießt? Über was für Fähigkeiten er verfügt? Ich könnte meine zehn Finger darauf verwetten, dass er damals beim Angriff von Draga und ihren östlichen Verbündeten seine Hand im Spiel hatte. Ich weiß nicht viel, viel zu wenig und ich wünschte es wäre anders…“ Er holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen. „Wenn wir es nicht geschickt anstellen, wenn wir diesem Kainiten ernsthaft mit Vernichtung drohen oder ihm eine grobe Demütigung zukommen lassen… dann ist das, was Brügge vor zehn Jahren erlebt hat nur ein kleines Vorspiel für einen wahren Krieg. Und bei dem wird kein Stein unserer schönen Stadtmauer mehr auf dem anderen stehen.“ Er wandte sich zur Tür. „So viel zu meinem persönlichen Interesse.“
"Nehmt mein Misstrauen nicht persönlich. Sicherlich bin ich vorsichtig was die van de Burses und insbesondere Alidas Kind abgeht...aber das ist nur der Kleinste Teil im Puzzle. Aber es ist immer offensichtlich, dass etwas mehr dahinter steckt wenn sich ein Kainit intensiv mit einem Thema beschäftigt - egal wie selbstlos seine Gründe auch sein mögen." Leif schaute Georg an. "Natürlich ist mir klar, dass Andrej gefährlich ist. Das war spätestens dann klar als wir all die Leichen gefunden haben. Aber genau deshalb ist es nun wichtig, dass ein ordentliches Urteil gefällt wird. Dazu gehört auch noch das wir in der Lage sind diese Domäne zu beschützen und wenn der Rat das nicht kann, dann haben wir diese Domäne meiner Meinung nach vielleicht auch einfach nicht verdient. Dazu kommt, dass wir unsere Überzeugungen und Werte nicht immer dann aussetzen oder abändern dürfen wenn sie uns nicht in den Kram passen. Dann sind wir einfach nur Heuchler." Er wartete kurz. "Ich bin bestimmt niemand der gerne predigt, aber meine Überzeugung steht. Andrej darf nicht davonkommen mit dem was er getan hat und muss nach ordentlichen Gesetzen und Prozeduren ein angemessenes Urteil erhalten.“
„Und genau diese Meinung muss, falls ihr sie vorbringt, so diplomatisch wie nur möglich sein…“ Georg kam einige Schritte auf Leif zu, blieb dicht vor ihm stehen. „Du weißt es doch genauso gut wie ich: Wenn wir ihn offiziell mehr demütigen als es sein Stolz zu lässt, wenn wir ihn angreifen oder wirklich so vorgehen , wie wir es bei jedem anderen Kainiten, der unsere Ideale und Ansichten versteht, täten, dann riskieren wir alles. Andrej ist ein Freund von Rustovich vielen anderen Kainiten im Osten. Zum Einen wären wir wahrscheinlich nie ernsthaft in der Lage eine Strafe gegen ihn durchzusetzen womit wir uns lächerlich machen würden… und zum anderen würde das Blut der Bewohner durch die Kanäle fließen, die Häuser brennen…“ Er schloss den Mund, ersparte sich weitere Ausführungen. „Vor zehn Jahren ging es um die Herrschaft, um Macht und Einfluss in Brügge. Wenn wir nicht vorsichtig und überlegt vorgehen, dem Unhold ‚ans Bein pissen‘ wie Lucien jetzt sagen würde, dann geht es um Rache und die wird von den Unholden im Osten immer nur auf eine Art praktiziert.“ Georg biss die Lippen aufeinander. Er wusste, dass ihn der Heiler ganz genau verstand.
"Ich weiß nicht welchen Eindruck ihr von dieser Stadt gewonnen habt, aber für mich zum Beispiel ist der Krieg lange hinter mir. Hier geht es nicht um Rache sondern darum das Richtige zu tun - und genau das kann der Grundstein für die Sicherheit von Brügge sein." Leif setzte sich noch einmal hin. "Mir ist die Macht und der Einfluss der östlichen Kainiten durchaus bewusst Georg. Aber diese Macht ist nicht unendlich. Abgesehen davon gibt es einen Grund warum es hier im Westen Europas so wenige Unholde gibt. Niemand mag es wenn die Herren der alten Lande einfach über das Land walzen und tun was sie wollen. Mit einer ordentlichen Entscheidung bezüglich des Tzimisce können wir wieder Verbündete gewinnen, denn keine der großen Domänen wie Gent, Paris oder London wollen ein wildgewordenes Monster im Vorgarten haben, dass tut was es will und wenn Andrej sich Recht und Gesetz entzieht dann schadet er nicht nur seinem Ansehen, sondern dem Ansehen aller Tzimisce im Westen.“ Leif lächelte kurz. „Dazu kommt auch noch, dass wenn er sich unserem und davon gehe ich einfach mal aus, gerechten Urteil entzieht dann wird er zumindest in Brügge ein offiziell Blutgejagder. Andrej wird also so oder so bestraft und das ist schon einmal ein wenn auch kleiner Vorteil für uns.“
Ein schwaches Lächeln legte sich auf Georgs Züge. „ich hoffe, du hast Recht, Leif. Ich bete zu Gott darum.“ Wieder ging er einige Schritte Richtung Tür. „Wir werden sehen, was die morgige Nacht bringt.“ Er nickte nachdenklich, sah den Salubri fest an. „Danke, dass du dir Zeit genommen hast.“
"Kein Problem Georg. Für die Sicherheit und Zukunft der Stadt sowieso. Ich bin auch gespannt was morgen Nacht bringen wird. Wir sehen uns morgen." Leif begab sich auch in Richtung Tür.
Der braunhaarige Mann nickte Leif noch ein Mal zu. Dann verließ er das Lager des Hospitals und wandte den Blick die Straße entlang. Dann verschwand er in den Schatten der Nacht

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Fr 4. Dez 2015, 16:30 


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