Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Die Rufe der Kassandra (Lilliana)
BeitragVerfasst: So 12. Jul 2015, 11:09 
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Lilliana war noch immer auf Reisen und Brügge lag inzwischen hinter ihr, sowohl physisch als auch vom Geiste her, denn die Toreador war bereits einige Zeit unterwegs. Sie ritt im Moment durch einen Wald. Er war alt, das konnte sie spüren und der frische Geruch von Erde, totem Holz und Feuchtigkeit betörte mit jedem Schritt ihre Sinne. Der Pfad der durch den Wald führte war fast nicht mehr zu erkennen, denn während des Tages hatte es wohl einen heftigen Sturm gegeben. Überall lagen abgebrochene Äste und entwurzelte Bäume. Trotz dieser Zerstörung hatte die Szenerie auch etwas Beeindruckendes, denn die Kraft von Mutter Natur war gewaltig und auch ein unsterbliches Geschöpf wie sie selbst konnte sich bei diesem Anblick klein vorkommen. Sie ritt weiter und wusste instinktiv, dass sie wieder auf dem Pfad war. Schnell merkte sie jedoch, dass die Brücke über die sie reiten wollte einfach nicht mehr existierte. Sie war fortgerissen worden, da sich der kleine Bach den sie normalerweise überspannte in einen reißenden Strom verwandelt hatte und jegliches Weiterkommen in diese Richtung unmöglich machte. Die Toreador spürte die kühle Nachtluft auf der Haut die aber nicht mehr ganz so frisch war wie vor einigen Stunden und merkte langsam, dass der Sonnenaufgang nicht mehr lange auf sie warten würde. Sie biss sich auf die Unterlippe, durch den Sturm hatte sie alles mehr Zeit gekostet als angenommen. Plötzlich sah sie einen Blitz am Himmel und merkte, dass der Wind sich wieder aufmachte. Das Donnergrollen folgte kurz danach und schien ihre Ohren mit seiner Heftigkeit beinahe zerreißen zu wollen.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 12. Jul 2015, 11:09 


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BeitragVerfasst: Mo 13. Jul 2015, 13:59 
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Es hatte ihr gut getan Georg wiederzusehen. Nach all den Jahren, Jahrzehnten, in denen sie ihn nicht gesehen, sondern nur mit ihm geschrieben hatte war sein Blick als er auf den ihren traf noch immer so voller Wärme und Güte. Er hieß sie alle willkommen, die sie mitgebracht hatte und seine Brüder des Klosters Eberbach boten den Reisenden Speis und Trank, sowie Erholung an, während Georg sie beiseite genommen hatte und mit ihr ein Stück des Weges auf der Straße ging. Ihre Gespräche wurden zu einem Teil der Nacht und sie war um jede Minute froh gewesen, die er ihr an Aufmerksamkeit schenkte. Sie war zu einem wichtigen Teil der Gesellschaft geworden und doch würde sie nie so sein können wie er, der sich der Nächstenliebe verschrieben hatte wie kein zweiter. Seine Präsenz war um ein vielfaches gewachsen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten und seine Hände so warm und voller Leben…es war schwer sich von seinem Anblick loszureißen, aber etwas zog sie wieder fort.
Marie, ihr Mündel, war sicher in seiner Obhut und der von Bruder Lukas, der bis zu ihrer Wiederkehr wieder ein Ghul ihres Erzeugers wurde, zumindest bis die ersten Wogen sich geglättet hatten und Jaques de Camarque, sie nicht weiter suchen würde. Erst dann sollte Marie nach Brügge zurückkehren um unerkannt ein Teil von Alidas Haushalt zu werden.

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Die Strecke, die sie nun ritt war ein Umweg wieder zurück vom Heiligen Römischen Reich in Richtung Calais mit einem großen Bogen um Brügge. Besorgt schaute sie in Richtung des Himmels und tätschelte ihr Pferd Tarbas, das wegen des Wetters unruhig tänzelte. „Ich denke uns beiden wird heute keine andere Wahl bleiben, als uns eine Höhle oder eine andere Art der Unterkunft zu suchen. Gott verlangt von uns einen anderen Weg Tarbas.“ Sie überlegte an welchen kleinen Orten und Dörfern sie ihr Weg vorbeigeführt hatte und wie weit diese von ihrem jetzigen Standpunkt aus entfernt waren.
(WH+Überleben gg6: 4 Erfolge)
Tatsächlich erinnerte sie sich schnell daran, dass sie erst kurz zuvor auf ihrem Weg eine Art Strohlager in der Nähe eines Feldes erblickt hatte und wo das Lager war, da konnte auch ein Bauernhof nicht weit sein, sofern das Lager nicht ausreichend Schutz vor den Strahlen der Sonne bot. Entschlossen lenkte Lilliana ihr Pferd in diese Richtung und führte es trabend zu seinem Ziel.


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BeitragVerfasst: Mo 13. Jul 2015, 16:51 
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Lillianas Umweg, weit an Brügge vorbei hatte sie durch die Ardennen geführt, einer kleinen Bergkette mit klaren Bächen und uralten Wäldern, aber nicht so wild das es kein Durchkommen für Reisende gab. Immerhin lag dieses Gebiet zwischen dem Heiligen römischen Reich deutscher Nation und Frankreich und nicht irgendwo am Ende der Welt, weswegen es Pfade, vereinzelte Dörfer und Brücken gab die das Vorankommen erleichterten. Die Toreador erreichte schließlich den Saum des Waldes, wohl ein großes Stück weiter südlich als sie hinein geritten war, konnte das was sie suchte aber trotzdem noch erkennen. Leider, hatte der Sturm auch hier stark gewütet und sie konnte je näher sie dem Strohlager kam, sehen das große Löcher im Dach des Gebäudes klafften. Sie blickte sich noch ein wenig um nach anderen Möglichkeiten der Zufluchtnahme Ausschau zu halten und sah an der Südseite eines Berghanges, noch halb im Wald verborgen, einige Höhleneingänge die wohl einmal von Flüssen durch das Gestein getrieben wurden. Dieser Umstand war relativ offensichtlich, denn Regen und ein angeschwollener Bachlauf hatte das Gebiet der in einen kleinen See verwandelt. Schließlich thronte über dem gesamten Bild noch eine alte Burgruine, eingebettet in ein kleines Tal, weswegen Lilliana diese zuvor wohl noch nicht bemerkt hatte. Sie hatte wohl einst einem Fürsten oder Ritter gehört der über dieses Gebiet geherrscht hatte. Aber die Burg war schon vor langer Zeit aufgegeben worden wie es schien und verfiel, trotzte dem Sturm aber noch immer auf majestätisch Art und Weise.

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Liliana hatte die Wahl, es gab drei Möglichkeiten die sie auf die Schnelle ausmachen konnte. Jede hatte Vor- und Nachteile. Bei dem Strohlager würde sie noch ein wenig improvisieren müssen um sicherzugehen, dass sie Schutz vor den sengenden Strahlen der Sonne hatte. Die Burgruine war einfach zu erreichen und bot sicherlich Schutz, aber es bestand natürlich die Gefahr, dass dort Banditen oder die Bevölkerung naher Dörfer ebenso Zuflucht gesucht hatten. Das Problem mit den Höhlen schließlich war das Wasser davor und die Steigung zum Berghang. Der Ritt dorthin würde schwierig werden, wenn auch nicht unmöglich. Egal wie Lilliana wusste sie musste sich nun entscheiden, je schneller dest besser.

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BeitragVerfasst: Mo 13. Jul 2015, 19:02 
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Vor der Wahl gestellt galt ihr erster Blick zunächst der Burg, nachdem sie leidlich feststellen musste, wie durchlöchert das Strohlager durch den Sturm bereits war. Dem Bauern, der hier seine Ernte aufbewahrte dürfte eine schwere Zeit bevorstehen. Ein paar kupferne und silberen Münzen aus einer ihrer Taschen wanderten an eine etwas erhöhte Stelle des Strohlagers. Nicht unauffindbar, aber auch nicht zu offensichtlich für andere Wanderer der Gegend. Dann schwang sich Lilliana wieder auf Tarbas und ritt im schnellen Tempo auf den normalen, sicheren Pfaden in Richtung der Höhlen, ehe sie das Tempo beim neu entstandenen See drosselte, selbst abstieg und Tarbas langsam und sicher durchführte. Sie kannte ihr Pferd blind, wusste, dass es ihr vertraute, ebenso wie sie ihm. Das Seewasser umspülte ihre Beine und seine Hufe, aber sie kamen voran und begannen dann den Anstieg zu ihrer temporären Unterkunft, während der Regen sie inzwischen komplett durchnässt hatte, aber das war ein Umstand, an den sie sich in all den Jahrzehnten bereits gewöhnt hatte und nur noch darüber lachen konnte. "Ach Tarbas mein Guter, hoffentlich ist uns in den Hölen etwas Ruhe gegönnt, wenn wir schon den schwierigsten Weg auf uns nehmen um den Tag im Dunkeln verbringen zu können." Tarbas schnaufte einmal kurz zur Antwort.
Ihr Blick streifte die Umgebung, die Höhle vor ihr, auf Spuren von anderen Menschen, wobei sie bewusst nicht ihre kaintischen Kräfte wegen dem Sturm und seinen Folgen einsetzte. Es wäre zwar ein leichtes mit ihnen, dass wusste Lilliana selber, aber ein Blitz, ein Donner und sie wäre eine Weile blind und taub und es war jetzt schon schwierig sich bei diesem Lärm zu konzentrierten. Gott war wütend, aber warum?


(WH+Aufmerk gg7: 2 Erfolge)


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BeitragVerfasst: Mo 13. Jul 2015, 20:51 
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Der Weg zur Höhle war schwierig gewesen aber Lilliana hatte es geschafft. Der Eingang war groß genug, dass sie eintreten konnte ohne sich bücken zu müssen, was insbesondere auch ihrem Pferd zugutekam. Tarbas scheute ein wenig in die absolute Dunkelheit zu schreiten und wäre fast in Panik ausgebrochen, als der Untergrund wegen des Wassers von den Wänden rutschiger wurde, beruhigte sich nach einigen sanften und wohlgewählten Worten seiner Herrin wieder. Die Höhle hatte recht große Ausmaße und es gab einige Winkel aber nach einigen Minuten war sich Lilliana sicher, dass sie alleine hier war. Vermutlich war ihre Entscheidung gar nicht schlecht gewesen konnte sie sich denken, denn der Mangel an Licht und der schwere Zugang zu den Höhlen würden die meisten Leute abschrecken hier Zuflucht zu suchen. Je weiter sie voranschritt, desto trockener wurde der Untergrund denn sie bewegte sich nach oben. Nichts von dem Mondlicht erhellte mehr ihren weg und es war Finster während die die Geräusche des tosenden Sturms langsam nachließen und schließlich gänzlich erstarben. Es war still hier und lediglich die dampfende Atmung ihres Pferdes und die leise kratzenden Geräusche ihrer Schritte begleiteten sie nun.

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Falls Lilliana schließlich ihre Sinne über Auspex schärfte oder das Licht in einer Laterne entzünde, konnte sie die große und beeindruckende Höhle noch besser sehen ansonsten ihre Umgebung nur erahnen. Schließlich und endlich konnte sie sich sicher sein, dass sie einen geeigneten Ruheplatz gefunden hatte und die bleierne Müdigkeit die sie überfiel, kündigte an das die Sonne schon fast aufgegangen sein musste. Wenn sie sich nicht gegen den Schlaf wehren würde, würde die Toreador schließlich friedlich und sicher im Schoße des Berges einschlafen.

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Ihr Schlaf war tief und ein Prickeln breitete sich unterbewusst in ihrem Körper aus, ein Prickeln welches eine ihrer Träume, ihrer Visionen ankündigte und heute war das unbewusste Gefühl, dass etwas kommen würde sogar besonders stark. Da war wieder die junge Frau, die junge Frau die sie schon einmal gesehen hatte in ihrem Garten unter dem Pfirsichbaum der reife und süße Früchte trug. Sie sah zu wie eine Gruppe von Kindern in einem Brunnen spielte und auch wenn die Kinder ausgelassen spielten, war das Gesicht des Mädchens traurig und von Kummer verzerrt. Doch hier war es anders sie war glücklich und lächelte, anmutig und sanft.

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Lilliana sah weitere Bilder eine Hochzeit, eine Hochzeit am Meer begleitet von Rittern und Edlen die Speer und Schwert erhoben um den frisch vermählten ihre Ehre zu bezeugen.

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Da war junge Frau wieder nun gereift und glücklich wie sie auf einem Balkon stand ein Kind in ihren Händen.

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Das nächste Bild überflutete sie, es überflutete sie mit einer Trauer und Einsamkeit die ihr das Herz brechen wollte, die Frau saß alleine, schwanger und schaute aus dem Fenster wie ein Vogel in seinem Käfig der sich an den blauen Himmel wohl nur aus Gedichten und Liedern erinnern konnte. Schließlich gesellte sich zu Trauer und Einsamkeit auch noch Schmerz und das Bild veränderte sich ein weiteres Mal, doch dieses Mal wenig. Eine neue Perspektive. Da war immer noch die schwangere Frau ebenso ein Mann und eine weitere Frau. Dann war wieder der Balkon. Dieses mal jedoch kein Bild des Glücks, sondern der puren Verzweiflung.

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Neue Eindrücke entwickelte sich aus einem Meer an schwarz. Die Frau war ausgezehrt und weinte, lediglich eine einzige Blume schien ihr Gesellschaft zu leisten in diesen dunklen Stunden.

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Dann war Feuer und Lilliana spürte fast die Hitze auf ihrem Gesicht. Feuer und Blut und nicht zuletzt Tot. Sie konnte die Schreie in ihren Ohren hören, echte Schreie die langsam leiser wurden und einem neuen Bild wichen. Ein Schlachtfeld und dann zwei Männer die sich bei einem Zelt Münzen übergaben und leise miteinander sprachen.

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Wieder waren da Schreie, doch dieses Mal von einer Frau die bald von panischen Rufen der Sorge und Angst abgelöst worden. Ein Überfall und auf dem Steinfußboden breitete sich rotes Blut neben einer großen Harfe aus, dass vom Kopf eines Kindes sickerte. Dann eine andere Szene, eingeläutet von einer Erschütterung und dem Splittern von Holz. Dann war da Angst und das verzweifelte, ersterbende Flehen einer Frau und die Laute eines Neugeborenen. Dann war nur noch Stille. Absolute Stille. Alles wurde wieder schwarz. Da war die Frau noch einmal, die Aussah als wäre sie weit vor ihrer Zeit in Gram und Sorge gealtert. Leere schwarze Augen waren alles was geblieben waren sowie die Blumen die ihr ausgezehrtes Gesicht umrahmten.

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Dann war da noch einmal Licht und schließlich hörte Lilliana Kirchenglocken. Gott war hier und spendete seinen Trost und seine Liebe. Die Gefühle von Angst, Schmerz und Verzweiflung verblassten langsam um den Blick auf einen Grabstein freizugeben dessen weißer Marmor im Sonnenlicht funkelte. Auf dem Stein war das Mädchen zu erkennen, so schön und glücklich wie sie einst gewesen war und über und über mit Blüten bedeckt. Sie hatte ihren Frieden gefunden.

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Dann wachte Lilliana auf und ihre bleischweren Arme und Beine verrieten ihr das trotz der Dunkelheit um sie herum die Sonne wohl noch nicht untergegangen war. Tarbas atmete leise neben ihr. Er schlief ohne zu wissen welche Träume seine Herrin gerade erlebt hatte.

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BeitragVerfasst: Fr 17. Jul 2015, 12:54 
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Auch wenn die Visionen schon verblassten, so spürte Lilliana noch immer den Nachhall der Gefühle der ihr fremden Frau, als wären es ihre eigenen und sie schloss erneut die Augen und lies die gesehenen Bilder vor ihrem geistigen Augen vorbeiziehen und suche in diesen nach Anhaltspunkten. Natürlich war dort ihr eigener Garten und die Erinnerung daran, dass in diesem ein Pfirsischbaum geblüht hatte, ließ sie die Angst verspüren, dass Gott ihr die Zukunft eines ihrer Nachfahren gezeigt hatte, die erst im Tode wieder ihren Frieden gefunden hatte. Und dann das viele Blut... das Blut von Neugeborenen von Kindern. Wer waren diese Männer, die solche Gräueltaten vollbrachten? Ging es hierbei um das Geld? Und wer kämpfte in diesem Krieg gegen wen?
Lilliana richtete sich noch immer etwas schwerfällig auf und griff etwas unbeholfen in die Zügel von Tarbas, der dadurch erwachte und sie durch seine gütigen Augen anblickte, während ihr eigener Blick abwesend war. Er wieherte leise, wohl um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten und erschrak dann selbst von dem Echo, dass der Felsen von seinem Laut zurückwarf. Lilliana packte fester an seinem Zügel und fiel wieder in die Wirklichkeit "Tscchhh Tarbas." sie klopfte sachte auf den Hals und streichelte dann nochmal darüber, während sie aus einer der Taschen eine Pferdebürste holte und sein Fell damit reinigte.
"Was meinst du Tarbas? Sollten wir diese Höhle, die uns diese Nacht Zuflucht gewährt hat nun verlassen?" statt eine Antwort abzuwarten, führte Lilliana ihn am Zügel Schritt für Schritt wieder hinunter zum Ausgang, merkte sich aber die Lage der Höhle für weitere Ritte als sicheres Versteck für ihre eigene Art.


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BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2015, 10:10 
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Lilliana war ein wenig wackelig auf ihren Beinen, denn die vergangene Vision schien ihr noch immer in den Knochen zu stecken wie eine kalte Winternacht. Sie fröstelte regelrecht obwohl dies natürlich in ihrem jetzigen Zustand eigentlich unmöglich war. Ihr war mehr und mehr klar, sie sollte diese Höhle verlassen und ihren Weg fortsetzen. Sie schob die Dinge die sie gesehen hatte, beiseite wie einen Vorhang der das Licht aus aussperrte und bewegte sich langsam und zielsicher in Richtung des Ausgangs. Dann spürte sie ein vertrautes Gefühl - nicht die einer Vision sondern ehr die dunkle Seite ihres zweiten Gesichts und Teil des kainitischen Fluchs. Auspex. Irgendetwas übernatürliches war hier am Werk, etwas Mächtiges denn die Luft war geradezu getränkt vom Geruch des Okkulten. Aber sie wusste auch das sie nicht in Gefahr schwebte trotz der Person die am Eingang der Höhle auf sie warten würde. Sie konnte ihren Fähigkeiten vertrauen. So war sie nicht überrascht eine Gestalt im Höhleneingang zu sehen, als sie die letzte Biegung umrundete.

Fahles Mondlicht erhellte eine der Toreador unbekannte Frau deren feine, exotische Gesichtszüge von langem schwarzem Haar umrundet wurden. Sie lächelte freundlich und einladend während in ihren Augen eine Glut brannte die das Wissen und die Lasten von nicht nur einem Leben widerspiegelte. Dann begann sie zu sprechen, eine rauchige Stimme, deren ätherische Klänge bis tief in die Seele zu greifen schienen und die Höhle trotz der leisen Worte völlig auszufüllen. "Die Fäden der Wahrscheinlichkeiten führen uns nun endlich wieder zusammen Lilliana von Erzhausen. Meine Schwester."

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Zuletzt geändert von Leif am Mo 20. Jul 2015, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2015, 18:43 
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Die Hände an den Zügeln von Tarbas hielten diesen unmittelbar fest, als sie die rothaarige Frau vor sich gewahr. Tarbas spürte wie sich die Energie seiner Herrin veränderte und sich auf ihn übertrug. Er scharrte nervös mit einem Huf und hatte ein Ohr probeweise angelegt.
Dann war es auch schon wieder vorbei. Das Maximum überschritten, aber die Überraschung ob ihrer kurzen Ansprache war ihr noch immer im Gesicht abzulesen, während sie die Zügel von Tarbas wieder etwas lockerer ließ und sich der fremden Frau langsam mit dem Pferd näherte und sich dabei versuchte etwas über diese Frau ins Gedächnis zu rufen. Aber nichts, rein gar nichts.

"Wie ihr seht bin ich überrascht meine Dame. Darf ich dann auch des Gespräches wegen euren Namen erfahren und wie ihr mich hier gefunden habt bei diesem scheußlichen Wetter heute morgen?"

ihre Stimme war leiser als die der Frau, aber nicht minder unfreundlicher. Inzwischen hatte Lilliana auch ein leichtes ehrliches Lächeln aufgelegt und sie blieb eine Armlänge vor der anderen Frau stehen. Tarbas hatte inzwischen auch gemerkt, dass der erste Schreck seiner Herrin überwunden war und seine Ohren waren beide wieder aufmerksam nach oben stehend.


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BeitragVerfasst: Mo 20. Jul 2015, 20:44 
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Die elegante Frau lächelte freundlich und schlug die Kapuze ihrer scharlachroten Robe zurück. Schließlich sprach sie Lilliana mit ihrer uralten, alles durchdringenden Stimme an, die wie ein Chor aus hunderten einzelnen Stimmen klang. „Schwester wir haben viele Namen. Namen mit Macht wie Pythia, oder Urd, Theresa, Samuel und Sudice, Asasiri, Moira, Rhea Silvia, Mimir, Kassandra, Tiresias, Laocoon oder Dodone.“ Dann wurde ihre Stimme wieder die einer normalen Frau. „Wähle welchen auch immer dir zusagt oder nenne mich einfach Schwester, denn wir sind gleich du und ich denn wir nehme die Welt auf die gleiche Art und Weise war.“

Die Frau machte einen Schritt auf Lilliana zu hob die Arme, die rote Kutte die sie trug hinterließ einen Geruch nach Weihrauch und exotischen Gewürzen. Es war als würde sich die Welt in ihren Grundfesten bewegen. Das Erste was sie bemerkte war eine Präsenz die fehlte - Tarbas war nicht mehr an ihrer Seite und das Licht um sie herum nahm plötzlich zu. Es war noch immer Nacht aber Sterne erhellten den steinigen Untergrund der plötzlich nicht mehr der Höhlenboden war sondern die weiten einer Ebene. In der Ferne konnten sie Bergketten erkennen und neben ihr plätscherte ein kleiner, vom Aussehen nach eiskalter Bach. Von einem Sturm war nichts mehr zu sehen.

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BeitragVerfasst: Mi 22. Jul 2015, 15:30 
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Lilliana betrachtete in aller Ruhe das sich vor ihr gegebene Bild und hielt nun ihre Hände vor sich. Tarbas würde vermutlich nun etwas nervös in der Höhle auf ihre Rückkehr warten, aber sie vertraute ihrem Pferd voll und ganz.
Sie verließ sich nun auch weiterhin auf ihr inneres Gefühl in Bezug auf die fremde Person, als ihr bewusst wurde, dass sie an einem anderen Ort war. Aber ein kleiner Fingerzeig voller Vorsicht würde immer bleiben, dass hatte sie schmerzhaft erfahren müssen.

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Ihre Augen suchten die Gegend nach markanten Punkten ab und verglichen sie mit Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit. Die Bergkette, welche voller Schnee war. Der steinige Boden vor ihr, durch den sich der Bach schlängelte. Dann richtete sich der Blick auf die Frau und im Kopf ging sie all die Namen durch, welche ihr genannt worden waren und das Wissen tief in ihr setzte bei der Erwähnung des Namens Dodona das fehlende Puzzleteil in die Lösung des Rätsels hinein.

"Schwester. Ich verstehe nun deine Worte, auch wenn deine Gabe der meinen gleicht, doch immer etwas anders ausfällt. Aber sage mir, was ist dein Begehr in dieser Ebene, was ist dein Begehr an mich? Ich sehe so manches und fühle es so tief in mir. Aber dies ist nichts gegenüber für was deine Namen stehen."

Lilliana fragte und redete mit ihr im gleichen Tonfall wie eben, während ihre Augen die Aura der anderen Frau zu erfassen vermochten.

Auspex 2: 3 Erfolge


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