Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Botschaften
BeitragVerfasst: Do 9. Jan 2014, 19:21 
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Sehr geehrte Herrin Liliana von Erzhausen, Prinz von Brügge,

ihre königliche Hoheit Salianna läd Euch und euer Gefolge zum 50 Herrschaftsjahr ihrer Mäjestät zum Tunier des Sonnenuntergangs im Palais Gout de la Pomp ein. Euer Erscheinen ist erwünscht.
Euer Gefolge mag sich zum Amusement der Festgäste am Tuniere beteiligen.


Anfallende Reisekosten übernimmt der Hof.

Hochachtungsvoll,
Isouda de Blaise
i.A. des Prinzregenten

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
Dante Alighieri


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Verfasst: Do 9. Jan 2014, 19:21 


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Mo 13. Jan 2014, 17:33 
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Lilliana las den Brief wieder und wieder. Prinz von Brügge, nur eine Posse für die Welt dort draußen, nichts weiter. Euer Erscheinen ist erwünscht, sie war am überlegen wer wohl an den Höfen der Liebe das Sagen hatte und ob sie denjenigen kannte. Ein Kopfschütteln, nein sie hatte dorthin keinen Kontakt, aber dennoch hatte man dort von ihr nun gehört. Man wollte sehen, wer sie war, wer Brügge präsentierte. Stark oder schwach.
Euer Gefolge..mag sich zum Amusement, ihr entwich ein melodisches Lachen bei der Vorstellung wie das Gesicht von Gareth aussehen würde, wenn er davon erfuhr. Und er musste davon erfahren, sie alle.

Sehr geehrte (Name und Titel hier denken),

An die Repräsentanz der Stadt Brügge wurde ein Brief von den Höfen der Liebe versendet, auf das wir alle zu ihren Festlichkeiten im Palais Gout de la Pomp am (Datum hier denken) eingeladen sind und uns an dem für das Amusement der Festgäste ausgerichteten Turnier beteiligen mögen.
Ich würde mich freuen, wenn neben mir sich weitere Repräsentanten der Stadt einfinden um dieser Einladung nachzukommen. Gemeinsam werden wir in der Lage sein von Brügge ein starkes Bild zu präsentieren.

In Erwartung auf baldige Antwort

Lilliana von Erzhausen
Ratsmitglied der Stadt Brügge


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Mo 13. Jan 2014, 18:53 
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Nach einigen MInuten erschien Lilianas Haushofmeister um die Nachrichten in Empfang zu nehmen. Seine Bluse war wie immer rein weiß und gestärkt, so dass sie beinahe an eine brettharte Rüstung erinnerte. Hart und genauso mächtig wie sein Stolz in Lilianas Palais seinen Dienst zu tun zu dürfen.

"Ihr wünscht, Herrin?"

ER nahm die Nachrichten in Empfang.
"An die üblichen Herrschaften? ZU üblicher Stunde an üblichen Ort?"
NUr ein winziges Zucken seiner rechten Augenbraue unterstrich die Frage.

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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Di 14. Jan 2014, 16:53 
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Leif steckte gerademit beiden Haenden in einer blutigen Amputation als sein Ghul Margaery zurueck in das kleine Hinterzimmer des Hospitals kam, dass er fuer solche Zwecke zu nutzen pflegte. Der Mann war zwar mit dem Saft des Schlafmohns betaeubt worden, eine Technik die Leif auf seinen Reisen ins heilige Land gelernt hatte, aber er hatte trotzdem nachgeholfen indem er den Mann mittels Valeren in einen heilenden Schlaf versetzt hatte, da der Schmerz einfach zu gross war. Es war ein Jammer dachte sich Leif, eigentlich haette er das Bein des Mannes, welches von einer Infektion zerfressen war,einfach heilen koennen - allerdings wuerde diese „Wunderheilung“ viel zu viel Aufmerksamkeit seitens der Kirche auf sich und das Hospital ziehen und daher blieb nur die Amputation um dem Mann jetzt noch das Leben zu retten.

Der Mann wuerde Probleme haben als Krueppel, dass wusste Leif, doch vielelicht gab es eine Alternative fuer ihn dachte Leif mit einem leichten Schmunzeln. Interessanterweise waren diese Randgruppen der Gesellschaft die besten Spione die man sich wuenschen konnte, wurden sie doch von den Maechtigen so gerne uebersehen und ignoriert. Informationen und Geruechte waren uebrigens eine der Moeglichkeiten die hier geleisteten Dienste anders zu entlohnen als mit Geld, weswegen im neu gegruendeten Hospital der Stadt Bruegge arm und reich Seite an Seite behandelt wurden.

Sie legte das Papier auf einen Tisch und begab sich wieder ins Nebenzimmer um einen Mann zur Ader zu lassen. Leif wusste zwar das diese Behandlungsmethode zu keinem messbaren Erfolg fuehrte, an groesstenteils gesunden Patientienten die ein wenig Blutverlust vertragen konnte fuehrte er es jedoch gelegentlich durch. Dies hatte zwei Vorteile, zum einen glaubten die Leute das sie gesuender werden wuerden was der Genesung half und zum anderen wuerde ihn das abgenommen Blut heute nacht noch zusaetzlich naehren. Es war in jedem Fall eine guter Weg um nicht den groessten Teil der Nacht mit jagen zu verbringen.

Als er den Stumpf des Mannes fertig verbunden hatte, wischte Leif sich die Haende mehr schlecht als recht an seiner Schuerze ab und oeffnete den Brief. Er roch suess und blumig, ganz wie Liliana der neue „Prinz“ oder besser gesagt das Aushaengeschild der Domaene es mochte.

So so...die Hoefe der Liebe. Leif ueberflog das Papier mit einem gewissen Interesse...das ringen um unsere Gunst hat also begonnen, dachte er sich still. Es war in jedemfall wichtig ein starkes Bild nach aussen abzugeben – es wuerde ein Balanceakt werden sich zwischen den Maechten durchzusetzten und den jetzigen Status Quo zu bewahren. Er kritzelte seine positive Antwort als Teil der Delegation aufzutreten auf ein kleines Stueck Stoff (das dabei ein wenig Blut und andere Koerpersaefte von seinen Haenden abbekam) welches er normalerweise zum verbinden nahm, schliesslich war Pergament teurer, versiegelte es und rief seinen Ghul Margaery die Nachricht fuer ihn zu ueberbringen. Es wuerde nicht mehr sehr lange dauern bis Leif sie verwandeln wuerde dachte sich der Kainit – sie lernt schnell und war fast bereit. Einerlei heute Nacht wuerde es jedenfalls nicht passieren doch es wurde Zeit seinem inzwischen fast ausgestorbenene Clan wieder ein neues Mitglied zu schenken welches eine Chance haben wuerde zu ueberleben und das Erbe der Salubri weiterzutragen.

Wir leben in wahrlich interessanten Zeiten dachte sich Leif und machte sich auf den naechsten Patienten zu behandeln fuer den Preis eines Geruechts und einiger Informationen die sich sicherlich bei Gelegenheit noch als nuetzlich heraustellen wuerden...

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- Do not go gentle into that good night. Rage, rage against the dying of the light. -


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Mi 15. Jan 2014, 11:13 
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Der junge Mann wirkte sichtlich besorgt als er den etwas zerknitterten Brief hastig aus der Innenseite seiner abgetragenen Jacke zog und ihn mit flauem Gefühl im Magen der dunklen Gestalt, die auf einem alten Holzfass, in einer Seitengasse eines der um diese Zeit überfüllten Bordelle nahe dem Hafen saß und scheinbar auf irgendetwas undefinierbarem kaute. Beinahe schon angewidert wurde ihm das Stück Papier, grob aus der Hand gerissen.

Eine grunzende und hörbar ungehaltene Stimme fragte aus dem Schatten: „Wer?“

Von einem Bein aufs andere tapsend und sichtlich nervöser werdend, schluckte der Mann kurz heftig bevor er mit gedrückter Stimme ein einzelnes Wort zwischen den Lippen herauspresste: „Rosengarten“. Er hatte auf seinem Weg hierher immer wieder versucht sich angestrengt an dieses Geheimwort zu erinnern, das ihm erst vor einigen Nächten beigebracht worden war – man hatte ihm unverblümt gesagt, das mitunter sein Leben von diesem Wissen abhängen könnte und das machte es nicht gerade einfacher. Zum Glück viel es ihm ungeachtet seiner Anspannung gerade noch rechtzeitig ein.

Die dunkle Gestalt spuckte einen schwarzen Klumpen in die dunkle Gasse neben seiner hölzernen Sitzgelegenheit und schniefte laut als er das Stück Papier entfaltete. War da ein sanfter Geruch von Rosen oder irrte sich der Mann? Wer immer den Brief geschrieben hatte, musste wohl über einen gewissen Reichtum verfügen, denn das Pergament war von hoher Qualität und die geschwungene Schrift der Tinte, die er nur schwach im Halbdunklen erkennen konnte, offenbarte eine gewisse Noblesse. Eine halbe Ewigkeit dauerte es bis die Gestalt den Brief gelesen hatte, man bekam leicht den Eindruck das er dies nur selten tat oder nur schlecht oder überhaupt nicht lesen konnte. In der Zwischenzeit wagte der Mann einen zögerlichen Seitenblick und nahm aus den Augenwinkeln einige betrunkene Gestalten war, die torkelnd und lallend, mit einigen leichten Mädchen im Arm in den dunklen Gassen verschwanden. Nicht das er diese Gegend nicht kannte, es war nur…

Ein lautes Geräusch der Gestalt, riss ihn erschrocken und unvermittelt aus seinen Gedanken. „Ha“, sagte der bedrohlich wirkende Mann auf dem Fass und schüttelte knapp den Kopf – konnte man da ein leichtes Grinsen auf seinem unrasierten Gesicht erkennen? „So ein Haufen lächerlicher Unsinn. Fressen und Saufen bei Kerzenschein und Kammermusik und dabei einen hübschen Knicks machen nur um darauf zu warten bis sie uns den Dolch bis zum Anschlag in den Arsch jagen.“ Der junge Mann schluckte kurz um nahm seinen ganzen Mut zusammen um ein paar zögerliche Worte hervorzubringen, er hatte das unbestimmte Gefühl dies tun zu müssen, als ihn zwei kalte und gierige, fast schon etwas unmenschlich wirkende Augen fixierten. „Nun, wie es scheint steht euch ein äh.. angenehmer Abend bevor Herr“.

Zu seiner Verwunderung grinste die Gestalt nur noch breiter und grunzte ein gedämpftes Lachen, es war unheimlich. „Mach dir keine Illusionen Junge, du sitzt auf einem fetten, dicken, saftig-blutenden Stück Fleisch und die Meute hat bereits angeschlagen. Es wird nicht lange dauern und das Reißen, Fetzen, Zerren und Zerstückeln wird beginnen.“ Als der Junge Mann sich sichtlich sehr unwohl zu fühlen begann und ein leichtes Schaudern seinen Rücken hinablief, lächelte der Mann erneut und schlug ihm mit einer Hand anerkennend auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen – wenns ums Fressen geht hat Brügge auch den einen oder anderen Wolf zu bieten.“ Mit diesen abschließenden Worten erhob sich die Gestalt und richtete sich zu voller Größe auf, während sie noch den säuberlich verfassten Brief zerknüllte und ohne in weiter zu beachten, in die Hosentasche steckte.

Das metallische Geräusch eines gefüllten Geldbeutels, der auf den Pflastersteinen vor dem jungen Mann aufschlug, lies diesen kurz aus seiner angespannten Nervosität erwachen. „Mach dir nen schönen Abend Junge, ich glaube Irina arbeitet heute. Und trink eins für mich mit.“ Mit diesen Worten machte sich die Gestalt mit schweren Schritten daran zu gehen und war bald daraufhin im Labyrinth der nächtlichen Straßen Brügges verschwunden. Ein verkniffenes und erstauntes „Danke“, hörte sie schon nicht mehr, als die Münzen eilig ihren Besitzer wechselten.

_________________
Through action, a Man becomes a Hero.
Through death, a Hero becomes a Legend.
Through time, a Legend becomes a Myth.
By learning from Myth, a Man takes action.
~Corazon~


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Mi 15. Jan 2014, 16:49 
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Alida saß in der weiß getünchten Schreibstube über einem alten Eichenholztisch. Schon ihr Vater hatte vor unvorstellbar langer Zeit, bevor er nach langem Streiten seinen Kampf gegen die Schwindsucht verlor, an diesem Ort seine Korrespondenz getätigt.
Im Kamin prasselte leise das Feuer um die kühle Frühlingsnacht vor den Fenstern zu halten. Ab und an knarrten die Dielen im unteren Geschoß.
Die blonde Frau legte die Briefe, die sie gerade durchlas zur Seite. Bernhard, der derzeitige Älteste von Alidas Familie van der Burse, hatte ihr Vorschläge für mögliche Ehepartner für die 4 derzeit im Haus heranwachsenden Kinder unterbreitet und wartete auf ihre Meinung. Sie beneidete ihn nicht um seine Aufgabe. Die Interessen der Kinder, wirtschaftliche Belange, alte Familienfreundschaften und so vieles mehr musste dabei berücksichtigt werden…
Sie seufzte.
Die ersten beiden Vorschläge segnete sie ohne lange zu grübeln ab. Wenn die beiden ältesten Enkel von Bernhard zwei Kaufmannstöchter aus Antwerpen heiraten wollten, gäbe es dabei keine Einwände.
Der dritte Vorschlag betraf Frederik. Mit 22 Jahren war er Bernhards Plänen schon seit längerem entkommen. Nach der Vernichtung des Tremeremeisters hatte sie ihn in den Status eines Ghuls erhoben. Er war fähig, jung, an allem interessiert und hatte unfreiwillig genug über die Kinder der Nacht erfahren. Hochzeit mit einer Kaufmannstochter aus Sevilla, die er nicht einmal kannte? Sie schüttelte den Kopf.
Sie hatte schon vor einigen Monaten den Entschluss gefasst ihn in die Toscana zu schicken. Es gab dort eine aufstrebende Kaufmannsfamilie, zu der sie schon seit längerem Kontakt aufgenommen hatte. Giovanni di Bicci de’ Medici, Primogen der Ventrue in Florenz würde ihn als Gesellen und Ghul aufnehmen und ausbilden. Sie wusste, dass er das Land und die Menschen im Süden lieben würde.
Im Gegenzug sollte einer seiner Söhne, Cosimo, bei ihr in die Lehre gehen. Der Pakt klang sehr vielversprechend und würde die Häuser aneinander binden. Ein ähnliches Arrangement sollte demnächst mit dem Kaufmannshaus der Fugger in Nürnberg abgeschlossen werden.
Der letzte Vorschlag betraf die zwölfjährige Marlene. Sie legte ihn ohne einen einzigen Blick zur Seite. Das Kind war ein Wildfang. Klug, leidenschaftlich, störrisch, mit dem Herz am rechten Fleck und seit sie Sprechen konnte begeistert, von allem was mit dem Meer zu tun hatte: großen Kaufmannskoggen, meterhohe Wellen, ferne Küstenstädte. Zusätzlich zeigte das Mädchen eine, Alidas Meinung nach, viel zu große Faszination für dem Kainiten Sabatier, das sie absolut nicht gut hieß. Männer in Schwarz, die sich am liebsten in dunklen Wäldern oder üblen Gassen rum trieben waren nichts für eine junge Bürgertochter. Vielleicht sollte sie Kontakt zu Thorbjørn Egner, einem Bruhjah Händler aus Bergen aufnehmen. Ein Meister der Seefahrt, des Handels und Schiffbaus. Könnte es Marlene dort gefallen? Zumindest wäre sie im hohen Norden wahrscheinlich sicherer als in Brügge.
Es klopfte an die Tür. Der Knecht steckte vorsichtig den Kopf in die Tür.
„Frau Alida? Ein Bursche war soeben bei uns und hat eine Botschaft für euch überbracht. Er meint, es wäre dringlich und käme von der Fürstin von Erzhausen. Er wartet draußen auf eure Antwort.“
Die Blonde Frau erhob sich und nahm die Nachricht an sich. Ein leichter Rosenduft erfüllte den Raum. Sie seufzte und versuchte dann ein Grinsen.
„Tja, die Adeligen befehlen und wir müssen gehorchen, nicht wahr Georg?“
Georg lachte. „Wohl wahr, Frau Alida. Aber ihr als Bürgerin wohl etwas langsamer als wir Gesinde, oder?“ ER nickte ihr zu. „Ich geh mal in die Küch’ und geb dem Burschen en Glas Milch und was zu essen. ER sieht ziemlich abgemagert aus…“
„Gute Idee“, verabschiedete sie den treuen Diener.
Sie las die Nachricht. Nach Frankreich? Fürwahr, das Buhlen um Brügges Gunst hatte begonnen. Und ein Tunier? Nun gut. Das konnten sie haben.
Sie schrieb kurz eine Nachricht, die sie an den jungen Boten der Herrin von Erzhausen übergab. Georg hatte recht. Der Kerl sah fürwahr abgemagert aus.
Sie überlegte kurz ob sie zurück in die Schreibstube sollte. Doch der Gedanke an den zarten Rosenduft, der sich im Zimmer ausgebreitet hatte, ließ sie zögern. Dann griff sie nach dem Bogen und dem Köcher mit Pfeilen und begab sich auf den Weg durch die nächtlichen Korridore in den Apfelgarten. Die Glocke der Liebfrauenkirche schlug in der Ferne leise Mitternacht
„Darf ich mitspielen?“ kam eine klare Stimme vom Fuß der Holztreppe.
Alida lächelte und antwortete ohne sich umzusehen: „Klar, Marlene“
Wobei sie mitspielen würde, würde sich zeigen.

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Dante Alighieri


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Sa 18. Jan 2014, 17:43 
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"Alles soll geschehen, wie es das Übliche ist. Danke Joseph."

Mit einem hinreißenden Lächeln im Gesicht überreichte sie ihrem Haushofmeister die Umschläge. Sie alle waren von guter Qualität und dufteten nach dem einzigartigen Geruch einer gerade erblühenden Rose. Nicht zu stark, aber wahrnehmbar.
Joseph wusste an welche Adressen er sie weiterreichen musste, dazu kannte er inzwischen ihre Beziehungen sehr gut. Das übliche hieß jedoch auch das es schnell aber vor allem unauffällig und vorsichtig von statten gehen musste. Etwas an diesem Leuten war schon immer anders gewesen, aber seine Herrin hielt Kontakt mit diesen Herrschaften, also waren sie ihr in gewisser Weise wichtig und somit auch ihm.

"Ach Joseph, hier nimm das für deine kleine Tochter Lilliana mit und meine herzlichen Glückwünsche."

ihr Kopf verwies ihn auf ein zusammengeschnürtes Paket, darin ein feiner wärmender Baumwollstoff von hoher Qualität, gefärbt in der neuen türkisen Farbe, die sie erst vor einiger Zeit entdeckt und weiter entwickelt hatte. Wahrlich eine schöne Decke für ein neugeborenes Baby.
Als er aus dem Raum gegangen war, lehnte sie sich wieder zurück in ihren Stuhl und nahm ein Papier zur Hand das sie erst vor wenigen Tagen erreicht hatte. Zum wiederholten Male las sie nun die Zeilen, die für sie eine neue Zukunft aufwiesen. Ein Stein war ins Rollen gebracht worden und hatte eine Lawine losgetreten. Bald schon würden hier neue Gäste einziehen und bald schon würde sie für die Menschen nicht mehr unter diesem, ihrem Namen existieren. Schon sehr bald.
Sie ging in ihr Ankleidezimmer, zog sich andere Schuhe und ältere Kleidung, warf sich ein altes graues Tuch um und verließ ihren Wohnsitz unbemerkt durch einen geheimen Hinterausgang in Richtung Armenhaus. Wie zu erwarten herrschte hier mitten in der Nacht inzwischen eine eingekehrte Ruhe. Viele schliefen mit einem Lächeln auf den Lippen und Lilliana erkundigte sich leise bei der Leiterin nach deren Befinden und dringend benötigten Gerätschaften, hinterließ aber auch Anweisungen betreffend einzelner Vorfälle, die Sarah, die in ihren Diensten stand mit ihr geklärt haben wollte.

"Lilly seit ihr es?"

Ein Junge von nicht mal 4 Jahren hatte sich von seiner Lagerstatt erhoben und lief schnurstracks auf sie zu. Sein Gesicht war mit Ruß und Unrat verdreckt, aber das kümmerte sie nicht als er sich in einer Umarmung an ihre Beine klammerte.

"Ich kann nicht schlafen, die alte Sarabeth schnarcht so laut und riecht nach Pippi. Liest du mir was vor, damit ich einschlafen kann?" "Aber ja mein kleiner Schatz."
Lächelnd aus vollem Herzen betrachtete sie ihn. Ein Halbwaise war er aus schlechten Hause. Die Mutter war eine Straßendirne, der Vater einer ihrer Freier. Irgendwann hatte sie ihn des nachts aufgegabelt, wie er halb erfrohren an einer Straßenecke in der Nähe seiner Mutter saß. Die Frau war nur zu gerne bereit ihr Angebot anzunehmen und ihr bislang einziges ungeliebtes Kind bei ihr zunächst tageweise im Armenhaus abzugeben. Das ganze war jetzt aber schon ein halbes Jahr her und sie war seitdem auch nicht mehr aufgetaucht um sich ebenfalls ein Mittagessen zu holen. Gerüchteweise müsste sie dem kleinen Kerl wohl bald eine schlechte Nachricht übermitteln, aber wenn dann nur als Lilly die Zauberfee, die ihn gerettet hatte.

(OT: Damit da keine Missverständnisse aufkommen, die Botschaft geht ebenfalls an Draga und Miles)


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Sa 18. Jan 2014, 18:03 
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(OT: Besteht da nicht die Herausforderung das Draga nicht zum Gefolge gehört und, je nachdem, Vertreter ist jedoch kein Ratsmitglied?
Das heißt ich bin bisher davon ausgegangen das Draga in ihrer eigenen Domäne bzw. dem Voivodat keine Einladung erhalten hat und auch von dem Schreiben nicht betroffen ist.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Botschaften
BeitragVerfasst: Fr 9. Jan 2015, 15:31 
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Beiträge: 1400
An den ehrenwerten Stadtrath von Brügge
Meine teuren Freunde und langjährige Verbündete.
Möge die Gnade des Herren und sein Wohlwollen euren Weg erleuchten und das Wohlergehen und Wachstum eurer Stadt allzeits segnen.
Vor einigen Jahren beschlossen wir unsere Domänen Gent, Antwerpen und Brügge in einem Städtebund zu vereinen und der Erfolg dieses Ankommens bestätigte unser Handeln. Es ist mir ein teures Anliegen, dass der von uns geschlossene Vertrag noch viele Jahre bestehen möge. Da meine derzeitigen Geschäfte in Gent ausgesprochen positiv abgeschlossen werden konnten beabsichtige ich, demnächst eure Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen, eurer Einladung zu folgen und einige Zeit in eurer wunderbaren, viel gelobten Domäne Brügge zu verweilen. Die aufziehenden Schatten unserer Zeit werden, so der Herr will, von uns gemeinsam mit Sicherheit erfolgreich bewältigt werden.

Hochachtungsvoll
Margaretha Borluut

Ein ähnlicher Brief ergeht von Cornelis aus Antwerpen

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"Alea iacta est." oder "Die Würfel sind gefallen." - Lateinisches Sprichwort


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