Vampire: Die Maskerade


Eine Welt der Dunkelheit
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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mo 18. Dez 2017, 18:25 
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Alida rappelte sich mit Mühe hoch, schloss die Augen und versuchte das Grauen, das sie erneut in sich aufkeimen spürte, hinunter zu schlucken. Dieser Moment hatte ihr wieder eines vor Augen geführt: Auch, wenn sie es mit aller Macht zu verdrängen suchte, sie war nichtsdestotrotz ein untotes Monster, das seine Kraft aus dem Leben anderer zog und innerhalb von Sekunden ein Leben auszulöschen vermochte. Ein Großteil ihrer Clansmitglieder im Osten hatten diesen Zustand akzeptiert und diese Schwäche zu ihrer Stärke erhoben… Tief sog sie die Luft ein um sie dann langsam wieder auszuatmen. Sie musste sich aufraffen. Es brachte nichts außer zusätzlicher Gefahr, wenn sie weiter hier verweilte. Sie musste weg…
Sie machte auf dem Absatz kehrt und stapfte zurück Richtung Kathedrale. Irgendwo dort musste es einen Mönch oder Pilger geben, der ihr vielleicht verkünden konnte, warum die Pforten des Kirchengeländes verschlossen waren.

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Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du die hundertprozentige Verantwortung für dein Tun übernimms.
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Verfasst: Mo 18. Dez 2017, 18:25 


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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Di 19. Dez 2017, 20:43 
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Die Tzimisce ließ schließlich die schicksalshafte Gasse hinter sich und wurde wieder von Stille und Dunkelheit umfangen. Es dauerte eine Weile bis sie die Auskunft erhielt die sie suchte und am Ende führte sie ihr Weg ein ganzes Stück von der Kathedrale weg vor eine der Pilgerherbergen, wo man ihr erklärte dass der Abt des nächtens die Kathedrale absperrte, da offenbar einer heiliger Mann anwesend war, der in Ruhe auf über den Gebeinen des Thomas Beckett meditieren wollte. Außer den Mönchen zum Gebet und einigen wenigen hochrangigen Würdenträgern hatte niemand nach Sonnenaufgang Zutritt zur Kathedrale, zumindest im Moment. Schließlich gab man ihr den Rat zum Morgengrauen wieder herzukommen, wenn sie die Pilgerstätte besuchen wollte.
Alida ließ ihre Gedanken durch den Kopf kreisen während ihre Füße wie von selbst den Weg zur Kathedrale einschlugen. Ein heiliger Mann, der des nächtens in den Mauern des Gotteshauses meditierte… zum einen hatte das Tendenzen, die stark auf Mitglieder ihrer Art hinwiesen. Zum anderen jedoch war es ausgesprochen wenig ratsam sich mit wahrhaft ‚Heiligen Männern‘ anzulegen.
Sie betrachtete die Wehranlage, die die Kathedrale wie eine Burg umschloss. Sie wusste, es gab nur einen Weg um möglichst ungesehen in die Kathedrale zu kommen: erneut die Kraft ihres Clans die Form zu ändern und als formlose Vita über die Hindernisse und durch die Schatten ins Innere gelangen.
Das Kopfsteinpflaster war von der nächtlichen Kälte etwas glitschig geworden und ihr neue liquide Form hinterließ dadurch nicht einmal eine Spur als sie sich geräuschlos ins Innere der Kathedrale bewegte. Das Eindringen gelang ihr ohne Probleme, keine heiligen oder magischen Barrieren versperrten ihr den Weg ins Innere des Kirchenschiffes und doch fühlte sich unwohl und beobachtet. Nur wenige Lichter brannten auf den verschiedenen Altären des Gotteshauses und Alida konnte in den Schatten nur wenig erkennen. Allem Anschein nach, war sie allein in der Kirche.
Das, was einst eine Frau aus Flandern gewesen war, schärfte ihre übersinnlichen Kräfte und sah sich genauer um. Irgendwo musste der Mann, von dem die Rede gewesen war, sein.
Alida sah inzwischen etwas besser und konnte zum ersten Mal die gewaltigen Dimensionen des Gotteshauses ausmachen. Der ursprüngliche Bau war romansicher Natur, wie so viele Kirchen im Westen Europas, aber hier war viel Arbeit getan worden. Gotische Mauern waren wie eine Verkleidung vor die alten Wände gesetzt worden um den Raum die Illusion von Leichtigkeit zu verleihen und ebenso wurden bunte Glasfenster, die am Tage wahrscheinlich für ein prächtiges Farbenspiel sorgten. Trotz allem konnte sie niemanden ausmachen, auch wenn sie, oder besser gesagt ihre übernatürliche Wahrnehmung irgendetwas aufzunehmen schien.
Irgendwann konnte Alida die Verzerrung in ihrem Geist ausmachen und schließlich die Illusion, die ihre Wahrnehmung behinderte wie eine Schleier durchdringen. Sie sah einen Mann, jung mit schulterlangen blonden Haaren, der gerade in Richtung Krypta zu gehen schien. Er trug eine graue, schmutzige Mönchsrobe und bis jetzt schien er die Durchbrechung in seiner Verdunkelung noch nicht bemerkt zu haben.
Alida sah sich um, versuchte weitere Personen auszumachen, die sich vielleicht in der Kathedrale aufhalten mochten. Dann besah sie sich den wie einen Mönch gekleideten Mann näher
Inzwischen war es für Alida nicht mehr nur Vermutung, sondern Gewissheit. Sie wurde beobachtet, aber weder ihre normalen noch ihre übernatürlichen Sinne konnten eine weitere Person ausmachen. Wahrscheinlich war also eine Disziplin im Spiel. Abgesehen davon konnte sie die Aura des Mannes in Mönchskutte lesen wie ein Buch. Er war Kainit und leichte Töne von blau, gold und weiß zeugten von der Ruhe, Spiritualität und Unschuld des jungen Kainten. Aber da war noch etwas. Wabernde, hypnotische Muster wechselten zwischen den Farben und in Mustern hin und her. Der Mann war ohne Zweifel verrückt.

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Alida zögerte noch einen Moment, dann kehrte sie zu ihrer seit Jahrhunderten fast gleichen Form zurück und trat langsam aus dem Schatten. Sie räusperte sich leise um auf sich aufmerksam zu machen.
Der blonde Kainit drehte sich um und Alida konnte eine Mischung aus Überraschung, Freude und Neugier in seinen Gesichtszügen ausmachen. „Ihr könnt mich sehen.“ Es war offensichtlich keine Frage, sondern lediglich eine Feststellung. „Das heißt dann wohl, dass ihr wie ich seid.“ Ob dieser Realisierung schien der Mann nachzudenken. Schließlich sprach er mit leiser Stimme. „Seid ihr hier um zu beten? Oder seid ihr aus dunkleren Motiven hier? Ihr wisst dies ist heiliger Boden. Gewalt wäre ein Sakrileg.“ Der Mann schaute Alida mit großen blauen Augen an, schien sich aber alles in allem weder bedroht noch gestört zu fühlen, im Gegensatz zu der Tzimisce, denn die Augen, die sie zu beobachten schienen kamen näher und näher wie unsichtbare Geister.
Sie streckte die Schultern durch um sich ihre Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. Ein Kind des Mondes also? Sie kannte nicht viele Malkavianer. Gretlin, die Malkavianerin in Brügge bestenfalls flüchtig, aber sonst? Dieser hier war offensichtlich ein ‚Gottesmann‘ oder das, was er selbst davon hielt. Sie verbeugte sich leicht. „Meine Motive sind weder dunkler Natur, noch würde ich je wagen diesen heiligen Boden durch unlautere Ansichten zu entehren. Ein Gebet ist immer angebracht, ob in diesen Mauern oder unter freiem Himmel…“ Sie schwieg einen Augenblick bevor sie einen Schritt nähertrat. „ich bin hier, weil ich hoffte, hier einen Verbündeten zu treffen…“
„Verbündete also?“ Der Kainit schwieg lange und bedächtig. Schließlich erhob er seine leise Stimme wieder etwas. „Dann betet mit mir.“ In diesem Moment schien sich die Präsenz, die Alida zuerst verunziert hatte ein Stück weit zurückzuziehen.
“Alida van de Burse“, stellte sie sich vor. „Es wäre mir eine Ehre hier mit euch zu beten.“ Sie trat näher um seiner Aufforderung nach zu kommen.
„Mein Name ist Anatole.“ Weiter sagte er nichts und ging mit Alida zu einer Grabstätte, die die Tzimisce recht schnell als die von Thomas Beckett identifizieren konnte. Es war nicht nur die Grabplatte mit der feinen Schrift, sondern auch die große Statue aus weißem Marmor, die streng und nicht ganz und gar wohlwollend über allem thronte, wie ein strenger und doch gerechter Vater. Anatole kniete sich auf den nackten Stein und begann leise murmelnd zu beten.
Alida sank ebenfalls auf die Knie, eine gewisse Vorsicht im Beisein dieses Fremden nicht außer Acht lassend. Sie faltete die Hände und begann ebenfalls zu beten. Zunächst murmelte sie die vertrauten Phrasen in gewohnter Weise leise dahin. Thomas Beckett also… Alles, was sie von ihm wusste, hatte stets Zweifel in ihr aufkommen lassen, ob er den Titel eines Heiligen wohl verdienen mochte. Bei dieser historischen Gestalt war eines das zentrale Thema: Loyalität. Sie hatte nicht mit der Wimper gezuckt als man ihr vor Jahrzehnten von der Ermordung des Bischofs erzählt hatte. Er hatte sich dazu entschlossen seinem Gott und damit der Kirche die Treue zu schenken statt seinem Freund und König und dafür mit dem Leben gezahlt. Mochte seine Seele im Jenseits ruhen… Alida besann sich auf ihr Gebet.
Sie knieten mehrere Minuten auf dem harten Steinboden vor dem Grab. Als Anatole geendet hatte legte er die Stirn zuerst auf die glatten Fliesen und dann nachdem er sich erhoben hatte auf die Grablatte selbst. Schließlich fixierte er Alida und flüsterte mit ehrfürchtiger Stimme. „Euer Gebet war wunderschön.“

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Die blonde Frau schlug ein Kreuz um die Andacht zu beenden und beobachtete den jung wirkenden Mann, der nun auf der Grabplatte sein Gebet fortsetzte. Hatte er tatsächlich in ihren Gedanken nach ihrem Gebet gesucht? Und wenn es tatsächlich so wäre? Sie selbst hatte sich bereit erklärt, gemeinsam mit ihm zu beten. Er mochte das als Erlaubnis gesehen haben… Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern als sie zögernd erwiderte. „Ich habe den heiligen Andreas um Fürbitte gebeten, den Schutzpatron meiner Stadt.“ Erneut erschien das Gesicht des jungen Handwerkers vor ihrem inneren Auge, dem sie das Leben in einer einzigen unachtsamen Minute genommen hatte. „Ich bin eine Sünderin und ich wünschte, ich wäre stärker. Manchmal frage ich mich, ob es gut für die Welt ist des nachts die Lande zu durchstreifen. Auch wenn man mit den besten Absichten sein Werk beginnt, mag das, was am Ende entsteht mehr Untergang als Wohlergehen bringen.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mi 20. Dez 2017, 09:59 
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„Wir sind alle Sünder und doch bin ich festen Glaubens, dass auch die unseren einen Platz in Gottes Plan haben und seiner Vergebung würdig sind. Sollte dem nicht so sein, dann wäre es das einzig richtige in die Sonne zu gehen und unserer verfluchten Natur ein Ende zu setzten um weiteres Leid zu verhindern. Doch vielleicht haben wir ja wie Spinnen oder Wölfe, unsere Rolle in Seiner Schöpfung zu spielen, nur eben aus der Dunkelheit.“
Noch bevor Alida antworten, oder Anatole etwas hinzufügen konnte begannen die Schatten um Alida sich zu bewegen und zu verdichten. Es handelte sich dabei nicht um irgendwelche erkennbaren Formen wie Tentakel oder Mäuler sondern um eine Spalte die sich wie ein Riss in der Wand durch die Luft des zentralen Kirchenschiffes fraß. Das Portal war aber weniger ein Schatten oder echte Dunkelheit die aus der Abwesenheit von Licht resultierte, sondern vielmehr eine Wunde aus purem Nichts in einer Welt in der sonst alles aus irgendetwas geschaffen ist. Es vergingen nur wenige Herzschläge und einen Moment später trat eine attraktive, großgewachsene Frau aus der Anomalie die sich sofort wieder schloss. Sie hatte langes seidig-schwarzes Haar welches einen weißen Hals hinunter floss. Das rötlich-violettes Kleid aus teurem Stoff welches sie trug, betonte dabei ihre schlanke Figur und die üppigen Brüste beinahe obszön. In der Hand hielt die Besucherin eine schlanke Klinge die im Schein eines der ewigen Lichter funkelte. Wahrscheinlich war die Waffe in ihrer Perfektion eigens für eine weibliche Hand geschmiedet worden. Mit selbstsicherer Stimme begann sie zu sprechen. „Es ist ja nicht so, dass ich Gespräche über Metaphysik nicht schätze, aber ich würde trotzdem gerne wissen was genau unsere neue 'Freundin' hier zu finden gedenkt Anatole.“ Es war nicht zu überhören, dass die Dunkelhaarige das Wort 'Freundin' mit äußerster Skepsis und vielleicht sogar ein wenig Amüsiertheit aussprach.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mi 20. Dez 2017, 17:14 
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Beim Anblick des Messers tat Alida hastig mehrere Schritte nach hinten und legte die Hand an ihr Schwert. Ganz offensichtliche ein Lasombra. Wie gefährlich mochte diese Frau vor ihr mit dem Messer wohl sein?
Ohne die Hand vom Griff der Waffe zu nehmen, verbeugte sich die Tsimiske, die Augen nach wie vor auf das Gesicht der Frau gerichtet. „Mein Name ist Alida van de Burse, einer der Drachen des Westens… Der eine mag in diesen Mauern das Wort und die Weisheit Gottes suchen, der andere Gespräche über Metaphysik, manch einer würde die Schönheit dieser Hallen in erstarrende Verzückung versetzen und wieder andere mögen andere Absichten ihr eigen nennen. Ihr mögt wissen, was ich hier zu finden hoffe? Mir wurde mitgeteilt, dass sich ein Freund einer Verbündeten in der Kathedrale von Canterbury aufhält. Es ist wahrscheinlich von Wichtigkeit, dass ich diesen hier antreffen kann.“ Ein kurzes Schmunzeln erschien um ihre Mundwinkel. „Und was führt euch aus dem nichts hierher in die göttliche Dunkelheit?“

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Do 21. Dez 2017, 17:35 
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„Anatole komm zu mir.“ Die Frau war angespannt und nervös, während der Malkavianer nur schmunzelte und beinahe amüsiert von Alida wegtrat. Die Lasombra stellte sich sofort in Verteidigungsposition vor den blonden Mann, der nur leise kicherte. „Lucita ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber ich glaube nicht das diese Frau uns Übel will. Gott hat mir ihren Geist beim gemeinsamen Beten gezeigt.“ Sekunden der Anspannung verstrichen, bevor die Frau namens Lucita schließlich ihre Haltung ein wenig lockerte und ihr Schwert sinken ließ. Schließlich seufzte sie laut hörbar uns sprach mehr zu sich selbst, als zu ihren beiden Begleitern. „Dann fragt man sich doch wer verrückter ist, das Kind Malkavs oder die Frau, die dem Kind Malkavs glauben schenkt.“ Sie schüttelte resignierend mit dem Kopf und wandte sich dann an Alida, dieses Mal erheblich freundlicher. „Mein Name ist Lucita von Aragón. Mitglied vom Clan der Magister und das ist mein Begleiter Anatole vom Clan des Mondes.“ Jetzt wo sich herausgestellt hatte, dass wahrscheinlich keine Bedrohung vor ihr stand schien Lucita ein ganzes Stück zugänglicher zu werden, wenn auch nach wie vor reserviert. „Schaut Alida van de Burse – ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber wir kennen euch nicht und wenn ihr Verbündete sucht, seid ihr bei uns an der falschen Adresse. In dieser Kirche hält sich niemand außer uns auf, dass kann ich euch versichern.“ Während Lucitas Aufmerksamkeit weiterhin ganz und gar Alida galt, konnte die Tzimisce sehen, dass Anatoles Blicke bereits zu schweifen begann. Er schien es gewohnt zu sein, dass die Lasombra für sie beide sprach und keine Anstalten zu tun an dem Gespräch teilzunehmen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Do 21. Dez 2017, 19:51 
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‚Ein seltsames Gespann‘, dachte sich Alida mit wachsendem Interesse. Sie ließ die Schwerthand wieder sinken und trat einen Schritt näher auf die beiden zu. Sie nickte der Schwarzhaarigen nachdenklich zustimmend zu. „Wahrscheinlich seid ihr nicht diejenigen, die zu treffen ich gehofft hatte. Und dennoch mag es ein ungewöhnlicher, vielleicht erfreulicher Zufall sein, dass drei Kinder Kains genau hier in dieser Nacht aufeinander treffen. Vielleicht weilt derjenige, den ich treffen sollte bereits nicht mehr unter uns. Der Bote, ein Freund meiner Verbündeten in Flandern, von dem ich diese Nachricht retten konnte, wurde erst vor wenigen Tagen ermordet…“ Sie ließ die Worte im Raum stehen. Welchen Sinn mochte es haben, Fremde mit ihren Sorgen zu behelligen? „Was führt euch beide hier nach Canterbury? Entstammt ihr dieser Stadt?“, fragte sie stattdessen gespannt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mi 27. Dez 2017, 14:44 
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Das so ungleiche, kainitische Paar warf sich einen wissenden Blick zu, nachdem Alida von dem Boten berichtet hatte. Anatoles Aufmerksamkeit, vorher weit entfernt und flüchtig wirkte plötzlich angespannt und messerscharf. Seine Stimme war nach wie vor nur ein Flüstern, schnitt aber trotzdem durch die Dunkelheit der Kathedrale wie ein Donnerschlag. „Der Bote...Hieß er Harris Baker?“ Er schien keine Antwort von Alida zu erwarten oder auch nur zu brauchen, lediglich Zeit um die Information zu verarbeiten. „...und ihr sagt er ist tot?“ Lucita schien ob der Offenbarung gefasster und Alida konnte sehen wie die typische Wachsamkeit in ihren Blick, aber auch ihren Schwertarm zurückkehrte. „Das sind schlechte Neuigkeiten.“ Die Lasombra schien sehr mit sich zu ringen, sich schließlich aber dazu zu entscheiden Alida zu vertrauen und laut auszusprechen was in ihrem Geist war. „Habt ihr irgendwelche Informationen von Charlotte Erembald? Wir sollten uns eigentlich irgendwann in diesen Nächten mit ihr hier in diesen heiligen Hallen treffen...“ Anatole schlug still ein Kreuz und schloss die Augen, während Lucita nur mit dem Kopf schüttelte. „Vergesst was ich gesagt habe Alida van de Burse. Details können wir später austauschen. Ich lehne mich jetzt einmal ein Stück aus dem Fenster und vermute, dass die vier Grobiane die ich draußen um die Kathedrale habe schleichen sehen, nicht mit euch hierhergekommen sind? Wir sollten hier erst einmal verschwinden, bevor es noch ungemütlich wird. Alida wie seid ihr in die Kathedrale gekommen? Ich habe euch nämlich erst wahrgenommen, als ihr schon drinnen wart. Können wir euren Geheimgang benutzen um ungesehen nach draußen zu kommen?“ Lucita ließ Alida einen Moment um ihre Gedanken zu sammeln und wandte sich in der Zwischenzeit an ihren malklavianischen Begleiter. Sie berührte ihn sanft an den Schultern und schaute ihm tief in die Augen, als er ihren Blick erwiderte. „Anatole? Es kann sein, dass wir hier nicht so sicher sind wie wir gedacht haben. Du musst dich jetzt konzentrieren, ich weiß das du das kannst.“ Die dunkelhaarige Frau lächelte entschlossen und nickte Alida zu.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Mi 3. Jan 2018, 20:40 
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Alida betrachtete das ungleiche Paar. Lucita schien wahrlich besorgt und ihr Begleiter ihr alles andere als egal zu sein. Das sprach für sie. „Ich berichte euch gerne das, was ich von Charlotte erfahren habe sobald wie einen sicheren Ort erreicht haben. Ihr habt eure Schatten, Lucita, Anatole seine Verdunklung. Ich bin ein Drache und verfüge über meine eigenen Wege, die leider nur wenigen offen stehen und uns allen nicht von Nutzen sein können. Wen habt ihr draußen gesehen? Mir fiel niemand auf als ich diese Hallen betreten habe.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Do 4. Jan 2018, 08:51 
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Lucita erklärte Alida mit ruhiger Stimme was sie gesehen hatte. „Ich habe auf dem Dach der Kathedrale Wache gehalten und vier Gestalten in regelmäßigen Abständen das Viertel auskundschaften sehen. Ich glaube kaum, dass sie zum Spaß hier sind.“ Die Lasombra ging in die Richtung einer der einfachen Holzbänke auf denen Gläubigen dem Gottesdienst beiwohnen konnten und brachte von dort ein großes Bündel zum Vorschein, an welchem sich ein zusätzliches Schwert und Rundschild sowie einige Taschen befanden. Die dunkelhaarige Frau schaute zwischen Alida und dem auch von innen prunkvoll verzierten Kirchenportal hin und her. Sie schien sich einen Plan zu überlegen. „Ich schlage vor, dass wir im Moment trennen. Ihr nutzt eure Kräfte und wir die unseren und wir ziehen uns zurück ins Elysium der Stadt. Ich glaube zwar nicht, dass man uns wirklich auf geheiligtem Boden angreifen würde, aber wir sind hier trotzdem gefangen wie die Ratten in der Falle.“ Die dunkelhaarige Frau legte sich einen Umhang um und zog die Schnüre ihres Kleides und ihrer Stiefel fester. Auch Anatole rüstete sich aus und schien sich auf einen möglichen Kampf vorzubereiten. „Das Elysium ist versteckt und sicher, wir sollten dort sicher sein. Lediglich dort anzukommen mag eine Herausforderung werden.“ Ein Lächeln umspielte die tiefroten Lippen der Lasombra und Alida sah, dass die Frau offenbar nichts gegen eine Herausforderung einzuwenden hatte, sollte sie sich ergeben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sol Invictus
BeitragVerfasst: Do 4. Jan 2018, 17:54 
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Alida sah von einem zum anderen. Es war ein Leichtes für sie vor allem vor sterblichen Augen ungesehen davon zu kommen und Anatole ging es wohl ähnlich. Aber wie sah es mit Lucita aus? Offensichtlich musste sie auf ihr Schwert und nicht auf ihre kainitischen Kräfte bauen.
„Ich denke, ich komme ungesehen hier raus, aber ich biete euch gerne meine Hilfe an und bleibe in eurer Nähe, wenn ihr das wünscht. Mein Schwert ist schnell und effektiv wenn es sein muss.“

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