So 24. Jan 2016, 18:00
Alida merkte, dass ihr Vorhaben, dass sie sodann umsetzte bei den Mädchen, zumindest bei der kleineren eine Veränderung bewirkt hatte. Sie riss sich von der anderen los und ging mehrere Schritte in Richtung von Alida, ehe sie die größere zurückhalten konnte. Auch Johannes baute sich vor den beiden auf und sorgte so dafür, dass sie unbehelligt blieb und weiter in die Gasse vordringen konnte. Die Worte „sie muss verrückt sein“ und „lass uns auch für ihre Seele beten“ waren die letzten Sätze, ehe Alida ihre Konzentration voll auf die Gasse richtete. Sie spürte die Schritte und Blicke von Johannes in ihrem Nacken, der sie nach hinten hin absicherte. Der Weg führte um Kurven, mal nach links, dann nach rechts und wurde immer enger. Die strengen Gerüche überdeckten so langsam auch die frischesten Blutspuren, die Alida noch immer an den Wänden der Häuser fand. Dann brach sie aus der Seitengasse in einen kleinen Hinterhof, der von mehreren Häusern eingegrenzt wurde und den man bis auf die Gasse aus der sie gerade gekommen war, nicht anders erreichen konnte. Brügge war voll solch kleiner Hinterhöfe, doch dieser musste zu den größten zählen. Zu ihrer rechten sah sie drei Männer, eher Teenager, deren johlende Gesten und Laute offensichtlich dem Geschöpf in der rechten hinteren Ecke galten. Einer von ihnen ließ etwas aus seiner Hand fallen, was wieder dieses pingende Geräusch auf dem Boden verursachte.
Und Alida täuschte sich nicht. Cato, ihr Hund, zusammengesunken, bewegte sich nicht mehr. Blut war um seinen Körper erkennbar und mehrere Steine lagen neben ihm. Sein Fell war verstrubt und voller Dreck. Mehr konnte sie aus dieser auch so kurzen Entfernung nicht erkennen.
„Oh eine Dame!“ der offensichtliche älteste hatte sie sogleich entdeckt. „ihr habt wahrlich Gottes Segen, dass wir drei euch beschützen konnten, vor des Teufels Brut, hübsche Amazone! Was für eine Jagd war das gewesen, gerne mal wieder bei solch einem Sieg. Gott stand auf unserer Seite“ Er lachte und näherte sich ihr, blieb dann aber stehen, als Johannes ebenfalls aus der Gasse heraustrat. „Oh, verstehe, Amazone mit Ritter.“ Er sah sich zu seinen beiden Freunden um. „Na ja, zwei ist besser als keine, was meint ihr?“ „Wenn die beiden Weiber noch draußen sind, dann holen wir uns die Belohnung.“ Kam es von dem linken der beiden anderen, die sich nun auch in Bewegung setzten. Der älteste runzelte die Stirn, blickte sich dann zu seinem Freund um und sprach in einem ernsten und bestimmten Ton. „Einer muss hierbleiben, bis die Stadtwache eintrifft. Ich mein das Vieh ist zwar tot, aber solche Monster müssen verbrannt werden.“ Sebastian, du bleibst. “ Der angesprochene wurde etwas blasser, nickte dann aber und hob einen der Steine wieder auf und richtete seinen Blick wieder auf das Geschöpf am Boden, während die beiden anderen in Alidas Richtung kamen. „Meine Amazone und der Herr einmal umdrehen. Beim nächsten Mal mein Herr habt ihr mehr Glück und könnt einen zur Hölle zurückschicken, oder eure Amazone kann mal mit ihrem Übungsbogen versuchen das Ziel zu treffen."